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Jonglieranleitung II - Half Shower anleitung, Jonglieren, lernen, Projekt

Autor:  Karopapier
Eine Zwischenmeldung meinerseits: Ja, ich lebe noch. Ich bin im Moment zum Teil daran, Geschichten zu schreiben (ja, liebe abgemeldet, deine Handelsgeschichte muss tatsächlich noch dieses Jahr dran glauben!), Spanisch zu lernen (doofe Modulprüfung...) und zu jonglieren.
Ich bin inzwischen so weit, dass ich bei 3 Bällen über die 100 Würfe gekommen bin, die Aufwärmzeit immer kürzer wird und ich schon fast Kontrolle über diese launischen kleinen Dinger habe.
Und nein, ich sitze stehe nicht den gesamten Tag im Bad und mache nichts anderes mehr. (Das Bad ist leider Gottes der einzige Raum, in dem sowohl genug Platz ist als auch wenig Zerbrechliches herumsteht. Natürlich auch einer der Räume, in denen es eine wundertolle Schräge gibt... lassen wir das, ich rege mich nur wieder auf.) Meine Übungszeit beschränkt sich auf etwa 30-40 Minuten pro Tag, je nach dem wie vie Spaß ich gerade dabei habe. Meistens werden es also eher 40 Minuten...


Nachdem ich hier schon die Grundfigur der 3-Ball-Jonglage erklärt habe, die sogenannte Kaskade, möchte ich euch an dieser Stelle kurz eine kleine, aber feine Trickserei vorstellen, die total einfach ist und zu der man nur ein wenig Konzentration braucht, die man wiederum eh schon haben sollte.
"Total einfach" insofern, als dass ich sie schon beim zweiten Mal konnte – das erste Mal habe ich vor lauter Konzentration tatsächlich vergessen, den nächsten Ball zu werfen.

Das Ding nennt sich "half shower" und geht wie folgt:
Während ihr in der normalen Kaskade den Ball in einer s-förmigen Kurve vor den Körper führt und dann in einem steilen Bogen nach oben werft, um ihn zu fangen, werft ihr bei der half shower den Ball einfach in einem hohen Bogen über die anderen Bälle. (Im Idealfall aber nicht in so hohem Bogen, dass ihr ihn nicht mehr mit der anderen Hand fangen könnt...)

Das Ganze sieht dann schematisch so aus:

Die anderen beiden Bälle werden weiterhin nach dem Grundschema geworfen und der Ball, mit dem ihr die Figur werft, hinterher auch wieder. Das könnt ihr ein paar Mal hintereinander machen oder einfach nur ein-, zweimal, das spielt keine Rolle.


Viel Spaß und Erfolg!

Jonglieranleitung anleitung, Jonglieren, lernen, Projekt

Autor:  Karopapier
Ich hatte mich gestern daran versucht, Jonglieren zu lernen, und habe es auch erstaunlich schnell geschafft – nicht fehlerfrei, nicht gut, aber ich halte 3 Bälle doch ein Weilchen in der Luft. Das hat so viele Leute in meinem Umfeld begeistert, die von sich überzeugt sind das nie zu schaffen, dass ich beschlossen habe, die Anleitung, die ich hatte, hier einzustellen, allerdings in eigenen Worten und mit einigen Anmerkungen zu Dingen, die mir bei mir persönlich aufgefallen sind.

Mit was ihr jongliert ist prinzipiell egal, Shampooflaschen, Klopapierrollen, dem Coffee2Go von der Tankstelle oder euren zusammengeknüllten Hausaufgaben, aber am besten übt es sich immernoch ganz unkreativ mit Bällen.
Es gibt die relativ teuren Jonglierbälle, diese bunten, etwa handtellergroßen Dinger, die man für etwa 5 Euro das Stück bekommt, die sind natürlich ideal. Wenn ihr aber keine Lust habt, schon 15 Euro auszugeben bevor ihr wisst ob es euch Spaß macht, könnt ihr auch beispielsweise alte Tennisbälle mit irgend etwas füllen. (Zukleben nicht vergessen!) Gut jonglieren lässt es sich mit allem, was nicht zu leicht ist (und ihr trotzdem noch fangen könnt, ohne euch was zu brechen wenn möglich) und sich nach Möglichkeit etwas verformen kann. Dann landet es sicherer in der Hand, ohne euch sofort wieder wegzuspringen.

Außerdem braucht ihr bevor ihr anfangs einen ruhigen Ort, an dem ihr Platz habt und Licht. Der Boden sollte eben sein, wenn ihr irgendwo in Rollweite ein Loch seht in dem ein Ball verschwinden und, wenn überhaupt, nur noch schwer wieder herauszubekommen sein könnte, macht einen großen Bogen drumrum und sucht euch was anderes. Spätestens wenn der Ball einmal runtergefallen ist, wisst ihr warum. Und glaubt mir: Er wird runterfallen.
Praktisch ist es auch, wenn möglichst wenige Leute euch beobachten können, dann geht man bekanntlich entspannter an die Sache heran, und sucht euch einen Boden, auf dem ihr eure Bälle gut sehen könnt.

Die Zeit, die ihr einplanen solltet, beträgt je nach Konsequenz mit der ihr es macht, Konzentration, persönlichem Geschick und Spaß etwa zwei Stunden. Manche werden länger brauchen, manche weniger lang – das ist keine fixe Zeitangabe!

Und solltet ihr bei einem Schritt Probleme haben, geht einfach nochmal einen zurück und übt den etwas weiter, bis ihr den nächsten erneut probiert.



Und los geht's!

Zuerst stellt ihr euch bequem hin, die Füße etwa schulterbreit auseinander, die Arme etwa im 90°-Winkel. Ihr nehmt einen Ball und werft ihn etwa 20-30 cm über euren Kopf, immer mit der gleichen Hand gerade nach oben, bis ihr den Punkt seht, an dem der Ball für den Bruchteil einer Sekunde zu verharren scheint bevor er wieder runterfällt. Das macht ihr eine Weile.

Wenn ihr es geschafft habt, den Punkt fünfmal hintereinander zu treffen, also den Ball fünfmal hintereinander etwa an dem Punkt "stehen" zu sehen, macht ihr das gleiche nochmal, diesmal mit der anderen Hand.
Die zwei Ecken schränken den Raum ein, in dem sich die Bälle später bewegen sollten.

Jetzt stellt ihr euch innerhalb dieser imaginären Box zwei Flugkurven vor, die so aussehen sollten wie auf diesem äußerst professionellen Paint-Bild:


Das ist die Ideallinie. Wenn ihr es schafft, euren Ball auf dieser Linie fliegen zu lassen, habt ihr genug Zeit und die Bälle prallen nicht aufeinander. Es ist sehr wichtig, dass ihr die Bälle konsequent außen fangt, nach innen führt und vor der Körpermitte nach oben werft.

Wenn ihr so weit seid, nehmt ihr einen Ball in die Hand. Verkrampftsein ist jetzt nicht mehr, nervös auch nicht. Wenn ihr das hier lest weil ihr keinen Ball fallen lassen wollt, seid ihr falsch, macht Karate oder einen anderen ballfreien Sport und freut euch über euren Erfolg.
Atmet tief durch und werft den Ball in die obere Ecke, wie ihr es auf dem Bild gesehen habt. Dann werft ihr ihn mit der anderen Hand auf die gleiche Art zurück, bis ein Muster entsteht, das so aussieht wie hier:

Das macht ihr dann so lange, bis der Ball fünfmal hintereinander auf beiden Seiten gleich hoch war und ihr ihn jedes Mal mühelos fangt.

Beim nächsten Schritt konzentriert ihr euch auf die Flugbahn des Balls. Wenn er am höchsten Punkt angelangt ist, klatscht ihr, bevor ihr ihn wieder fangt.
Ihr sollt NICHT klatschen, weil ihr den Ball geworfen habt, sondern weil er am höchsten Punkt seiner Flugbahn angekommen ist!
Der Rhythmus ist dann also werfen – klatschen – fangen.

Als nächstes sagt ihr jedes Mal, wenn der Ball eure Hand verlässt, "Wurf". Dabei kommt ihr euch sehr dämlich vor, jeder Zuschauer wird sich eins feixen oder sich fragen, was ihr zum Teufel da bitte macht, aber es hilft euch später sehr. Warum erkläre ich euch dann.
Fertig mit diesem Teil der Übung seid ihr, wenn ihr fünfmal hintereinander immer im gleichen Rhythmus diese Geräuschabfolge hört:
"Wurf!" - Klatschen – Fangen – Pause

Und damit sind wir dann schon beim zweiten Ball.

Dafür nehmt ihr in jede Hand einen Ball. Mit eurer schwachen Hand werft ihr den ersten Ball, wieder nach dem alten Schema. Aber in dem Moment, in dem ihr eben noch geklatscht habt, werft ihr jetzt den zweiten Ball.
Wichtig ist dabei folgendes:
- dass beide Bälle gleich hoch geworfen werden
- dass ihr daran denkt, "Wurf!" zu sagen (wie gesagt, es wird euch später noch von Nutzen sein)
- dass ihr wirklich auch werft! Das Fangen geht von alleine - und selbst wenn nicht, ist das im Moment noch absolut egal. Es geht hier in erster Linie um die Flugbahn und die Koordination!
- dass ihr nicht den Ball von einer Hand in die andere übergebt! Wenn das passiert, konzentriert euch nur auf das Werfen und lasst beide Bälle bewusst fallen. Egal! Wurfhöhe und das Nacheinanderwerfen sind viel wichtiger!
Auch hier solltet ihr so lange üben, bis ihr es schafft fünfmal hintereinander die gleiche Wurfhöhe auf beiden Seiten zu erreichen und beide Bälle mühelos in euren Händen landen.

Und schon sind wir beim dritten Ball. Ging schnell, nicht wahr? Es bleibt alles gleich, ihr fangt wieder mit der schwachen Hand an, eure Körperhaltung verändert sich nicht. Wichtig ist in erster Linie auch hier wieder, dass ihr euch wirklich auch traut, den Ball zu werfen, dass ihr die Flugbahn einhaltet (wenn ihr zu tief werft, wird es zu hektisch und ihr bekommt den Ball unter Garantie nicht mehr) und hier ist der Moment gekommen, an dem euch das idiotische "Wurf!" tatsächlich etwas bringt: Es hilft euch, den Ball tatsächlich nicht in der Hand zu behalten. Unterbewusste Trickserei – aber da ihr das sowieso sicherlich erst vorführt, wenn ihr es besser könnt, habt ihr bis dahin auch den Dreh raus und könnt das Wort weglassen.
Immer weiter werfen, immer an der höchsten Stelle den nächsten Ball losschicken und den nächsten Ball mindestens so hoch wie den Vorgänger werfen.

Wenn ihr das sauber könnt, einfach weiterüben. Ihr könnt dann immer länger die Bälle in der Luft halten, immer mehr Würfe hintereinander... und wenn es dann irgendwann doch anfängt, langweilig zu werden, besorgt euch eine Anleitung für ein paar Figuren und übt weiter.
Viel Erfolg!

Solltet ihr übrigens beim letzten Schritt durcheinanderkommen, geht ihr einfach nochmal zum Zweiballjonglieren zurück, übt fleißig weiter bis ihr die Technik sicherer beherrscht und geht dann wieder auf die Dreiballtechnik. :)


Spoiler

Mein Resultat:
1. Tag: 3 Bälle je mindestens zweimal fangen. Rekord: 5
2. Tag: Rekord: 17
3. Tag: Rekord: 34; Schnitt etwa bei 15-20
4. Tag: Rekord: 32; Schnitt etwa bei 20-25.
Außerdem kommt so langsam Routine rein... yes <3
5. Tag: Rekord: 102 ... ô,Ô
Der Schnitt liegt irgendwo zwischen 30 und 70, ich habe vor lauter Begeisterung vergessen, darauf zu achten. Es wird, es wird! Und das mit so wenig Übung! Sodann, Matrosen, auf zu neuen Ufern!
...