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No More Heroes 2: Desperate Struggle no more heroes, Review, Suda 51, Videospiele

Autor:  paptschik
Ich habe den ersten Teil noch nicht gespielt. So gesehen bin ich an No More Heroes 2 sehr jungfräulich herangegangen – macht aber nichts, da, sogar mit mächtigem Augenzwinkern, alles wichtige aus dem ersten Teil sehr beiläufig zu Beginn des Spiels – oder im weiteren Verlauf in Flashbacks – abgehandelt wird. Und ehrlich, die Story konnte man auch so genießen. Gott sei dank, denn diese ist schließlich eine der ganz ganz großen Stärken von No More Heroes 2. Sie ist verrückt und total over the top, hat aber doch auch sehr viele Momente in denen das ganze ernster wird und die Figuren zeigen dürfen, dass sie auch Gefühle haben. Wie sagt Travis es im Spiel so schön, so abgefuckt sie auch sein mögen – sie sind immer noch Menschen. Dies wird besonders in der Auflösung von Shinobus Subplot, im Anschluss an die letzten 6, 7 Kämpfe sowie vor allem bei der endgültigen Auflösung, welche Jahre nach den Ereignissen des Spiels stattfindet, deutlich.
Das beste an der Story sind natürlich die Figuren. Travis selbst ist überraschend komplex und auch Sylvia hat mehr Tiefe als man erwarten möchte. Am meisten Spaß machen jedoch andere Figuren. Shinobu und Henry sind persönliche Favoriten und diverse Gegner sind einfach zu genial um wahr zu sein. Gegen Ende hin hören die Gegner jedoch langsam auf nur übertriebene Witzfiguren zu sein, sondern werden nach und nach auch komplexer, so komplex wie sie in Anbetracht der kurzen Sequenzen in denen sie nur vorkommen, halt sein können. Gerade Alice hat mich in der Hinsicht positiv überrascht und ihre Erklärung WARUM alle auf Travis so fixiert sind. Ich bezweifle dass ihre Logik auf alle anzuwenden ist, aber auf manche bestimmt.
So genial wie die Gegner als Figuren sind, so vielfältig und entsprechend amüsant sind die Kämpfe gegen sie. Ich muss jedoch zugeben, in vielen Fällen macht es schlicht mehr Spaß sich durch Horden schwacher Handlanger zu kämpfen und sie niederzumetzeln, ohne selbst auch nur einmal erwischt zu werden – vor allem da wir dieses Mal auch das Blut von No More Heroes genießen können, was bei Teil 1 ja nicht der Fall gewesen sein soll. Die Kämpfe, egal ob gegen Bosse oder normale Gegner, sind flott, abwechslungsreich dank diverser Power-Ups die man zufällig erhalten kann und leicht zu steuern. Für noch mehr Abwechslung sorgt das Spiel aber mit seinen Minigames. So kann man die Katze von Travis trainieren damit sie abnimmt, oder an Travis Fernseher einen Shooter Spielen. Hat man Geld kann man auch ins Fitnesscenter, die Trainingsminispiele machen und damit auch noch die eigenen Attribute verbessern. Hat man nicht genug Geld gibt es eine vielzahl an Jobs, die meisten davon im Stil von NES Spielen dargestellt. Netter Einfall von Suda 51.
Vom Gameplay her überzeugt das Spiel jedoch am meisten in den wenigen Actionpassagen, in denen man jemand anderes als Travis spielen kann. Hat man einmal Henry gespielt kommt einem Travis gleich unsagbar langsam vor und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll wenn es um Shinobu geht, wie die sich steuert, es ist ein Traum!
Die Präsentation ist ebenfalls gelungen. Die Grafik ist für Wii nicht die überragendste, aber immer noch sehr nett. Die Synchro ist absolute Spitzenklasse dafür, die Musik ist sehr gelungen und die kleinen, netten Einfälle der Macher, wie eben der Stil mancher Minispiele, überzeugen ebenfalls.
Das einzige was man dem Spiel vorhalten kann ist, dass man es in unter 10 Stunden durchspielen kann, aber ehrlich, ich finde ab 8 Stunden sind wir in einem Bereich von dem ich denke, dass es in Ordnung ist, wenn man so lange zum durchspielen braucht. Ab 8 Stunden wird es akzeptabel, kürzer sollte es nicht sein, aber ich bin mit der Spieldauer so wie sie ist durchaus zufrieden. Vom Spiel selbst bin ich trotz kleiner Makel richtiggehend begeistert. Teil 1 wird irgendwann mal nachgekauft.

9/10