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Codex: Yamiz Carlsen, Codex Conventionis Daemonum, DManga, Marika Paul

Autor:  roterKater

Ich vergess immer, meine ganzen schönen Einträge hochzuladen! Schande über mich! Dabei krieg ich doch am Wochenende auf der ChisaiiCon (hoffentlich) schon wieder neue. Und ich hab noch so viele zu zeigen ...

Also, heute ist mein Stargast jedenfalls Marika yamiz Paul. Die Yami hat letztes Jahr bei Comicstars den fetzigen Sport-Manga Daftball veröffentlicht. Demnächst erscheint bei Carlsen ihr neues Projekt Royal Lip Service.

Für mein Büchlein hat Yami ihre, äh, besondere Art von dämonischem Einfluss illustriert:




Tja, Kinder, sowas passiert, wenn man die falschen Bücher liest! Also lest lieber Manga! Davon bekommt ihr höchstens tellergroße Augen, allgemeine Charakterverflachung und führt den ganzen Tag lang innere Monologe. Aber immer noch besser als Hirnfraß ... irgendwie ...


P.S. Boaaaah, Scanrand! Wir werden alle sterben! Aaaaaaaahhhh...



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Codex: Loeffel Codex Conventionis Daemonum, Dämonen, DManga, Nina Nowacki

Autor:  roterKater

Der heutige Beitrag stammt von Nina Loeffel Nowacki. Ihr kennt sie sicherlich als Zeichnerin für Knaur/Comicstars ("Guns and Swords") und für Fireangels ("In maiorem dei gloriam").



Zu sehen ist einer ihrer OC's (ich vermute mal der hier). Ich find's zwar immer noch ein klein wenig euphemistisch, dafür 'ne Farb-Illu zu berechnen, aber wer so gut zeichnen kann, darf das wohl. ;)

Mehr schnuckelige Männecken findet ihr in Ninas Galerie.



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Codex: Piruchama Codex Conventionis Daemonum, Con-Hon, Dämonen, DManga

Autor:  roterKater

So, geht es endlich mit den Einträgen von der LBM weiter. Der erste stammt von Angelika piruchama Barth. Ihr kennt sie vielleicht aus der Doujinshi-Reihe "Anthology" oder aus dem letztes Jahr beim Nixenblut-Verlag erschienenen Band "Erebos". Ihr Stil ist ziemlich unverwechselbar und sie malt mit Sicherheit die gruseligsten und verstörendsten Chibis der deutschen Manga-Szene.



Den kleinen da gibt's übrigens auch als Postkarte zu haben.

Die anderen Codex-Einträge findet ihr durch Clicken auf den Tag "Codex Conventionis Daemonum".

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Codex: Kaorie Codex Conventionis Daemonum, Dämonen, DManga, Vampire

Autor:  roterKater

Ich hab ja auf der LBM viele tolle neue Einträge in mein dämonisches ConHon erhalten, die ich euch demnächst hier präsentieren werde. Freut euch unter anderem auf Nina Nowacki, Marika yamiz Paul, Maria azara Hecher und und David Yeo Füleki.

Aber zuerst muss ich noch einen Eintrag vom letzten Jahr nachreichen:




Dieser nette Vampir mit dezentem Afro-Look stammt von kaorie, die hier mal wieder mit exzellenter Zeichentechnik glänzt. Und endlich hab ich mal 'ne blanke Brust in meinem Buch! Das wurde aber auch langsam mal Zeit!

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Manga-Wettbewerb, ICOM-Preis & Indie-Shop Baito Oh!, DManga, ICOM, Wettbewerb

Autor:  roterKater

Hier kurz ein paar anstehende Termine, die sicherlich viele von euch interessieren werden:


Manga-Wettbewerb der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin

Das Jahr 2011 steht ganz im Zeichen der deutsch-japanischen Beziehungen, die ihr 150-jähriges Bestehen feiern. Passend dazu veranstaltet die DJGB ihren vierten Manga-Wettbewerb, bei dem unter anderem als Hauptpreis eine Reise nach Japan winkt. Und keine Sorge, nach Wettbewerbsschluss, Auswertung und Preisverleihung wird Japan schon noch stehen und auch weiterhin bereisbar sein, um gewissen skeptischen Kommentaren gestern auf Twitter gleich mal entgegen zu wirken.

Mehr Infos findet ihr hinter diesem wunderschönen Link.

Die Gewinnerbeiträge werden übrigens im Museum ausgestellt und auch in der supertolligen "Baito Oh!" abgedruckt, die ihr euch sowieso grundsätzlich und überhaupt mal endlich kaufen solltet! Allein schon, weil ich mit drin bin!


ICOM-Preis 2011

Alle Kleinverleger, die letztes Jahr (das war 2010, für alle, die es nicht mehr wissen) einen Comic (ja, auch Manga) herausgegeben haben, können noch bis zum 15. April ihre Werke für den diesjährigen ICOM-Preis einreichen. Den Gewinnern winken Ruhm, Ehre, etwas Kleingeld und eine pompöse Ehrenzeremonie auf dem Comic-Festival München, inklusive feuchten Händedrücken von wichtigen Leuten. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll die neu ausgerichtete Jury auch nicht mehr so voreingenommen gegenüber fernöstlich geprägter Zeichenkunst sein, wie ihr das anderen unbestätigten Gerüchten zufolge früher nachgesagt wurde. Unter anderem sitzt nämlich auch die liebe Frauke vom Comicgate-Magazin mit in der Jury, und die bemüht sich in letzter Zeit sehr, das gegenseitige Angesnobbe der deutschen Comicfronten zu versöhnen. Also versucht ruhig euer Glück!


Passend dazu: Der Online-Shop für Independent-Comics vom ICOM ist wieder online. Angeblich ist die mangelnde Präsenz von Manga-Verlagen (genaue Anzahl: Null) auf die Ermangelung an "proaktiven Anfragen" von Seiten der Verlage zurückzuführen. Also, liebe verfluchte Feuerengel-Delfine der Comickultur und alle mitlesenden Doujinshisten: werdet doch mal proaktiv! Der ICOM empfängt euch ab heute mit offenen Armen!


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Baito Oh! Band 4 kommt zur LBM! Baito Oh!, DManga, LBM, Maddex City

Autor:  roterKater

Und noch schnell die große Verkündigung:

Der nigelnagelneue vierte Band der hochwohllöblichen, extradimemsional fantasmatischen und einfach nur überirdisch dollen Manga-Anthologie "Baito Oh!" erscheint zur Leipziger Buchmesse! "Baito Oh!", das ich die einzige deutsche Manga-Anthologie, die das Ausrufezeichen im Titel auch tatsächlich verdient hat (und nicht so anmaßend ist, gleich zwei davon für sich zu beanspruchen, wie gewisse Kollegen mit einem großen haarigen Primaten im Gepäck, die übrigens auch 'ne neue Ausgabe am Start haben und uns im Jap@Com-Bereich auch noch voll gegenüber sitzen ... Na das kann ja heiter werden ...)

Jedenfalls, so sieht sie aus:



Eure Sehnerven verwöhnen dieses Mal folgende Beiträge:


"Perfect Dreaming" von Manuela Rudolph blingblingkurage und Gerald Schmidtke abgemeldet
"Nachtputzdienst" von Désirée Kunstmann nayght-tsuki
"Babysitter gesucht" von Margarita Till picchi
"Die Zwillinge" von Yani Hu Yani-Hu
"doki doki" von Rita Földessy abgemeldet
"Maddex City" von Michel Decomain roterKater und Emanuel Neubauer abgemeldet
"Mädcheninternat" von Paulina Scheunemann abgemeldet
"Veneno" von Marianna Poppitz Mary_Jane
"Nachtläufer" von Katharina Kirsch kacha
"Mindfuck" von Han Le abgemeldet und René Scheibe abgemeldet
"30+" von Mutsuko Tomita izumimatsubara
"Biien der Schatten: Traumtänzer" von Guido Neukamm
"Licht und Schatten" von Manuela Rudolph blingblingkurage

Und ihr habt ganz recht gesehen: eure schnuffelige Katzenmurmel gibt hier seinen Einstand als Skript-Tippse. Was euch jetzt wirklich nicht davon abhalten sollte, dieses Buch zu kaufen! Echt mal!

Hier ein kleiner Teaser:



Aufregend, was? Die anderen Beiträge sind übrigens (auch) richtig toll! Neben unseren sich ständig verbessernden Stammzeichnern haben wir diesmal wirklich hochkarätige Gäste am Start, mit Schluse & Han Le, Nayght-Tsuki und dem one and only Guido Neukamm! Also schaut mal rein!

Die ersten drei Bände könnt ihr euch auch gleich noch kaufen! Wir haben sogar den vergriffenen ersten Band extra für euch nachgedruckt! Also: schaut vorbei, Samstag & Sonntag im Jap@Com-Bereich! (für die Ungeduldigen auch schon zuvor am Comic-Culture-Stand erhältlich).
Alle, die nicht zur LBM fahren, können "Baito Oh!" auch per Mail bestellen: mangaclub [ät] djg-berlin.de
(Die Mails landen übrigens bei mir.)

Goldglöckchen hat den Band übrigens schon gelesen und fand ihn ganz toll! Stimmt's, Goldglöckchen?


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Codex: Margarita Till Codex Conventionis Daemonum, ConHon, Dämonen, DManga

Autor:  roterKater

Ich muss mich mal langsam beeilen mit den Codex-Einträgen! Bald ist ja LBM und es gibt Nachschlag! Heute zu Gast: Margarita picchi Till höchstpersönlich:



Das Mädel müssten ihre Fans eigentlich kennen. Hier seht ihr noch eine neue dunkle Seite von ihr!

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Mika vs the Screentones - in eyepopping 3D! 3D, 3D-Comics, DManga, Marika Herzog

Autor:  roterKater

Das wollte ich irgendwie auch schon ewig mal hochladen:



Das Original stammt aus dem Weblog von Marika demoniacalchild Herzog, genauer gesagt von hier, und zeigt die hochwohllöbliche Mika im Kampf gegen bestialische Rasterfolien. Und da ich schon immer mal was zum 3D-Austesten suchte, hab ich das einfach mal dafür missbraucht.

Ihr braucht zum Betrachten logischerweise eine Rot-Blau-Brille. Eventuell müsst ihr sie umdrehen. Jedenfalls sollte Rot vor dem linken Auge sein.

Entstanden ist das mit GIMP, auf sehr einfache und dilettantische Art, einfach zum Austesten. Do-it-yourself-3D ist jedenfalls ziemlich easy machbar, wenn sogar ein Grafik-Trottel wie ich das hinkriege.

Leider gibt's irgendwie aktuell kaum Comics in 3D. Ich persönlich kenne nur Mathieus "2,333. Dimension". Hat jemand von euch noch Tipps für 3D-Comics, die man auch noch auftreiben kann? Warum ist die Comicbranche eigentlich noch nicht auf den aktuellen 3D-Boom mit aufgesprungen?

Also: Für Comics mit mehr Tiefe!



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Review: "Lilientod"-Trilogie Anne Delseit, DManga, Lilientod, Martina Peters

Autor:  roterKater

     

Lilientod
Lilientod - Rosenkönig
Lilientod - Vergissmeinnicht


Text: Anne Delseit
Zeichnungen: Martina Peters
je ca. 200 Seiten; 5,95€
erschienen bei Carlsen Manga

Kürzlich fand mit "Lilientod - Vergissmeinnicht" eine der einschlägigsten deutschen Boys'Love-Mangaserien ihren Abschluss. Zeit, einen Rückblick auf die Trilogie von Texterin Anne Lail Delseit und Zeichnerin Martina Soen Peters zu werfen.

Im ersten, Anfang 2009 erschienenen "Lilientod"-Band verfolgen wir die Abenteuer der jungen Kronprinzen Arin, der sich im Alleingang aufmacht, die Identität eines geheimnisvollen Attentäters Amaryll zu ergründen, der den Hofadel nach und nach um seine Mitglieder erleichtert. Die Spur scheint zu seinem Vater, dem Regenten von Bellilior zu führen. Doch Arin fühlt sich zu Amaryll auch seltsam hingezogen ...

Zugegeben, die Umstände, unter denen Amaryll und Arin Genre-gemäß in der Kiste landen, sind schon ein wenig plump inszeniert. Insgesamt ist der erste Teil auch der gradlinigste und mit am wenigsten Tiefgang erzählte Teil der der Trilogie. Dennoch ist das Anliegen, BL mal mit einer spannenden Story zu verbinden, bemerkenswert. Zeichnerisch ist Martina hier natürlich auch noch nicht auf der Höhe ihrer Kunst. Besonders an der Gesichtsanatomie hapert's noch. Martina neigt dazu, die Nasen ihrer Figuren im Profil zu zeichnen, selbst wenn sie frontal zu sehen sind, weswegen die Gesichter teils seltsam verschoben wirken. Das scheint aber ihr Stil zu sein und ist sicherlich Geschmackssache. Die Hintergründe sind insgesamt sehr minimalistisch und wenig atmosphärisch ausgefallen. BL-Fans werden dafür aber mit wirklich wunderschön gezeichneten und attraktiven Körpern verwöhnt, die erfreulicherweise einmal nicht das Bishi-Hungerhaken-Klischee erfüllen.

"Rosenkönig", ein Jahr später nachgelegt, ist dann aber eine enorme Steigerung, besonders auf Ebene des Storytellings. Bellilior wird nun von den Revolutionen in den Nachbarländern bedroht. Noch steht das Volk hinter Arin, doch in den Rängen der Adeligen formieren sich erste Gegenpositionen. Als Arin dem gestürzen König Haim des Nachbarlandes Roswingen Zuflucht gewährt, wachsen ihm die Intrigen gegen seine Krone über den Kopf. Zudem verkracht er sich mit Valthior, ehemals Atentäter Amaryll und nun Arins Berater, und verliert seinen wichtigsten Rückhalt ...

Anne gelingt im zweiten Band des seltene Kunststück, die Erzählung nicht nur qualitativ zusteigern, sondern rückwirkend die Geschichte des ersten Teils auch noch immens aufzuwerten. Vieles, was sich im ersten Band noch als plattes Gut/Böse darstellte, erreicht durch Aufdeckungen in der Fortsetzung eine völlig neue Tiefe und ungeahnte Komplexität. Zudem machen die zahlreichen Intrigen und das schwierige Verhältnis zwischen Arin und Valthior den zweiten Band zu einem immens spannenden Leseerlebnis. Anne beweist hier eindrucksvoll, dass man auch im Boys'Love-Gerne mitreißende Geschichten erzählen kann, wenn man denn will.

Natürlich kommt auch die BL-Komponente in "Rosenkönig" nicht zu kurz, ganz im Gegenteil. Martina baut einige wirklich hocherotische Szenen in den Manga ein, insgesamt sogar deutlich mehr als im Vorgänger. Valthior und Arin dürfen sich sogar streiten, während beide gerade nackt sind, was das eine wirklich geschickt mit dem anderen verbindet. BL-Fans sollten als definitiv auf ihre Kosten kommen. Martinas Zeichenstil hat sich insgesamt deutlich gefestigt. Besonders die schönen Schwarzflächen können überzeugen. Die Schwächen des ersten teils treten aber teils auch noch zu Tage. Es gibt eigentlich nur einen wirklich eindrucksvollen Hintergrund im Band (auf Seite 139, wer nachschauen will), alles andere wirkt immer noch etwas steril.

Vor Kurzen erschien mit "Vergissmeinnicht" der heißersehnte Abschlussband der Trilogie. Arin sitzt nun, selbst des Hochverrats angeklagt, im Kerker, während seine Feinde seine Hinrichtung vorbereiten, während Valthior von außen Unterstützung gegen die Intriganten zu finden sucht.

Der dritte Teil beschäftigt sich weitestgehend damit, wie Arin innerhalb des Kerkers und Valthior im Exil gegen ihre Feinde ankämpfen. Die bereits Mitte des zweiten Bandes getrennten Hauptfiguren finden erst ganz zum Schluss wieder zusammen - allerdings in ziemlich kurz abgehandelter Form. Der Schlussakt ist höchst dramatisch angelegt, aber ihm wird leider kein Platz eingeräumt um tatsächlich wirken zu können. Stattdessen verkompliziert Anne die Handlung zuvor mit neuen Nebenfiguren, die letztendlich für den eigentlichen Kern der Geschichte - das Verhältnis zwischen Valthior und Arin und ihren Konflikt mit den Hofintrigen - völlig nebensächlich sind. Zudem verkümmert Arin - im ersten Band aktiver Held der Erzählung, im zweiten durch sein Fehlverhalten zum Anithelden geworden - vom Protagonisten zur passiven Nebenfigur, die die meiste zeit des Bandes damit verbringt, ins Leere zu starren und letztendlich keinerlei Einfluss auf die dramatischen Ereignisse des Schlussaktes nimmt.

Insgesamt hat sich Anne im dritten Band leider etwas übernommen und den roten Fanden der Erzählung aus den Augen verloren, weswegen "Vergissmeinnicht" erzählerisch mit dem zweiten Band nicht ganz mithalten kann. Auch werden die notwendigen Sexszenen etwas notdürftig eingebunden. Da Arin und Valthior sich ja fast den ganzen Band nicht begegnen, dürfen sie nur in Rückblenden und Traumszenen ran, was doch schon etwas gezwungen erscheint. Dennoch bleibt es natürlich spannend. Fans der ersten Bände werden auch den dritten Teil mit Sicherheit verschlingen, auch wenn sie sich möglicherweise - wie ich - vom Ende ein wenig vor dem Kopf gestoßen fühlen mögen. Dafür wartet Anne immerhin noch mit einer eleganten Schlusspointe auf.

Martinas Zeichnungen haben sich ebenso weiter gesteigert. Sie baut deutlich mehr Details in die Hintergründe ein, aber leider wirken sie trotzdem noch nicht wirklich atmosphärisch. Die Linien sind in den Hintergründen oft mit chirurgischer Präzision gezogen und daher wenig dynamisch. Zudem nutzt sie dort so gut wie nie Schraffuren, was die Lebendigkeit der Settings immens steigern könnte. Dafür sind die Figuren jetzt deutlich besser und dynamischer geinkt, weil sich Martina endlich traut, die Strichdicke in den Linearts stärker zu variieren.

"Lilientod" ist abschließend sicherlich die ambitionierteste Boys'Love-Serie aus dem deutschsprachigen Raum, die mit einer über weite Strecken mitreißenden Story voller Intrigen und Protagonisten, die auch mal Fehler machen dürfen, glänzt. Die Zeichnungen sollten BL-Fans mit attraktiver Figurenanatomie und hocherotischen Sexszenen ansprechen. Insgesamt bleiben die Zeichnungen besonders im Hinblick auf die Hintergründe noch etwas zu kühl, und das Ende der Geschichte erschien zumindest mir ein wenig unausgewogen (was aber ganz sicher Geschmackssache ist). Damit ist "Lilientod" ein heißer Tipp für alle Fans auf der Suche nach BL-Manga, die dem Leser auch mal was zu erzählen haben.

Review: "Winternacht - Schamanenpfade" Comicstars, DManga, Fantasy, Sarah Wisbar

Autor:  roterKater



Sarah Wisbar: "Winternacht - Schamanenpfade"
Comicstars/ Droemer Knaur
Einzelband
6,99€



Mit "Winternacht - Schamanenpfade" erschien kürzlich bei Comicstars das Debüt von Sarah Wisbar, der Siegerin des hochdotierten Comicstars-Preises 2009. Man darf als einiges erwarten, bedenkt man, gegen wen sich Sarah so alles durchgesetzt hatte (unter anderem gegen Margarita Till und Hannes Radke).


Was sicherlich zuerst auffällt, ist die wirklich beachtliche Zeichen- und Schraffurtechnik, die eher an frankobelgische Abenteuer- und Fantasy-Comics erinnert denn an typische Manga - am ehesten vielleicht noch an Miyazakis "Nausicaä", der sich ja großteils aus ähnlichen Quellen speist. Die tollen Hintergrundzeichnungen werden nur durch die nötigsten Raster ergänzt. Wer gerne wunderbar geinkte Linearts in deutschen Manga-Publikationen bewundern will, sollte allein deswegen einen Blick in den Band werfen. Die Zeichnungen sind also gerade zu Beginn unheimlich schön, episch und aufwendig, und damit einem Abenteuer-Comic mehr als angemessen.

Leider hat sich mein Lob für den Manga damit aber schon erschöpft, denn inhaltlich ist "Winternacht" eine ziemliche Enttäuschung. Es fängt eigentlich recht vielversprechend an: eine winterliche Fantasy-Welt, ein Schamanenvolk, eine abenteuerlich Reise zur Rettung der Heimat - alles Zutaten für ein schönes Fantasy-Epos. Aber Sarah macht nichts daraus. Die Figuren bleiben blass und unsympathisch, ihre Beweggründe und Gefühle sind dem Leser weitestgehend fremd. Schlimmer noch - ab Kapitel 3 passiert einfach nichts mehr. Weder kommen die Helden ihrem Ziel näher, noch tut sich sonst ein dramaturgischer Konflikt auf. Die Figuren laufen durch den Schnee und verstehen sich gegenseitig nicht. So kann man eigentlich die letzten vier Kapitel zusammenfassen.

Am frustrierendsten ist aber, dass die Story auf absolut nichts hinaus läuft. Was als klassische Heldenreise beginnt, läuft einfach ins Leere. Nicht von dem, was zu Beginn etabliert wurde, wird in irgendeiner Form eingelöst, noch kommen die Helden ihrem Ziel irgendwie näher. Das krasseste Beispiel dafür ist der farbige Prolog, der absolut nichts mit der restlichen Handlung zu tun hat. Weder die Figuren noch die angesprochenen Handlungsindizien darin tauchen später irgendwo wieder auf. Was schade ist, weil es ein wirklich guter Prolog war, der Interesse an etwas weckt, was dann einfach nicht mehr aufgegriffen wird.

So verhält es sich leider mit vielen Aspekten, die im weiteren Verlauf der Handlung angerissen werden. Die dramaturgische Grundweisheit, dass auf ein Set-Up auch ein Pay-Off erfolgen sollte, wird von Sarah geflissentlich ignoriert, und so bleibt man als Leser nur vor der resignierenden Erkenntnis, dass die Autorin einem wohl einfach nichts zu erzählen hatte. Wenn dann am Schluss von Kapitel 6 "Ende" vermerkt ist, fühlt man sich als Leser schon ziemlich verschaukelt.

Es ist natürlich ziemlich naheliegend, dass "Winternacht" hier wohl nicht in der Form vorliegt, die zu Beginn vielleicht einmal geplant war. Sonst könnte ich mir beim besten Willen nicht erklären, wie sich dieses "Konzept" gegen all die anderen Teilnehmer beim Wettbewerb durchsetzen konnte (außer zeichentechnisch). Leider sehen auch die späteren Kapitel so aus, als hätte Sarah keine Lust mehr auf das Projekt gehabt. Von den ungemein detaillierten Zeichnungen zu Beginn ist in der zweiten Hälfte fast nichts mehr zu sehen. Die Seiten werden immer skizzenhafter und weißer, die epische Abenteuerlandschaft schrumpft auf ein paar stoische Gesichtsausdrücke zusammen.

Wirklich Schade. Da war so viel Potential da, was einfach verschenkt wird. Sarah ist eine extrem begabte Zeichnerin, und allein deswegen ist "Winternacht" sicherlich einen Blick wert, aber der Band bleibt leider als Erzählung vollkommen unbefriedigend. Gerade aufgrund der Vorschusslorbeeren und der hübschen Auftaktes ist "Winternacht" so nur eine zumindest zu Beginn toll gezeichnete Enttäuschung.


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