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Grober Unfug präsentiert: Free Comic Book Day 2012 (Teil 4) comics, FCBD, Gratis, grober Unfug

Autor:  roterKater
Kommenden Samstag findet zum 11. Mal der amerikanische Free Comic Book Day statt, an dem zahlreiche Comic-Fachhändler Gratis-Comics an alle vorbeischauenden Kunden verteilen. In Deutschland ist das Event mittlerweile als Gratis Comic Tag bekannt und findet seit 2010 eine Woche nach dem amerikanischen Vorbild statt. Doch die US-Comics wird es hierzulande auch in einigen wenigen Läden zu erwerben geben - unter anderem im Berliner Laden Grober Unfug, der mich und einige weitere Blogger gebeten hat, alle Hefte vorab zu sichten und Tipps für interessierte Comicfreunde zu geben.

Wer also am Samstag, den 05. Mai 2012, in Berlin verweilt, sollte ab 11:00 unbedingt beim Groben Unfug in der Torstraße 75 vorbeischauen und sich dort ein paar Comics schenken lassen!

Hier ist eine Liste mit allen 42 Heften und dazugehörigen Leseproben!

Und hier findet ihr die bisher besprochenen Hefte!

Kommen wir nun also zum abschließenden Teil mit den letzten 12 Heften:


My Favorite Martian



 

My Favorite Martian war eine amerikanische Sci-Fi-Comedy-TV-Serie in den 60er Jahren, die hierzulande kein Mensch kennt – die zeitgleich entstandenen Comics dazu natürlich sogar noch weniger. Hermes Press hat die obskure Sixties-Serie ausgegraben und neu aufgelegt. Diese ist dermaßen abstrus und behämmert, dass es irgendwie schon wieder Spaß macht, auch wenn die Serie wahrscheinlich der Inbegriff des Wortes „Camp“ ist. Den beigefügten herrlichen Fotos aus der Serie zu urteilen, kann der Comic wohl nicht so ganz mit der TV-Serie mithalten. Für Nostalgie- und Trash-Fans dürfte das aber recht spaßig sein. Der matschige Druck stört leider.

Leseprobe
5/10

 

 

The Hypernaturals


(finales Cover sieht anders aus)

 

Schick gezeichnete Science-Fiction-trifft-Superhelden-Serie von Boom! Studios. Der letzte Satz des hier abgedruckten Comics lautet übrigens „I have no idea what this is about“, und diesen Gedanken möchte ich im Anschluss an die Lektüre gerne an euch weiterreichen. Es gibt jede Menge unverständliche Sci-Fi-Neologismen, ein öffentliches Superhelden-Team ist plötzlich verschwunden und die anderen bleiben ratlos zurück. So in etwa. Getreu dem amerikanischen Mainstream sind alle Damen mit wenig bis hauteng bekleidet und drücken bei jeder Gelegenheit posierend ihren Hintern durch (oder ihre Möpse – je nachdem, wierum sie gerade stehen). Klingt nicht nach sonderlich viel Originalität, aber anscheinend haben sich die Macher eine riesige Backstory für das Projekt zurechtgebastelt. Wem bei den Schlagworten „Sci-Fi“ und „Superhelden“ die Augen leuchten, darf sich das hier mal mitnehmen.

5/10

 

 

Graphic Elvis

 

Wieder mal was aus der Rubrik „Only in America“. Dieses Heft bewirbt das gleichnamige, überteuerte und übergroße limitierte Hardcover-Prestige-Coffee-Table-Buch mit gleichem Titel, das im Wesentlichen eine illustrierte Hommage an den King of Rock'n'Roll Elvis Presley darstellt. Hatte bei dem Cover eigentlich Trash erwartet; stattdessen gibt’s Heldenverehrung durch und durch. Graphic Elvis mischt Illustrationen, Comics, Fotos und archivarische Textschnipsel rund um den King zu einem sicherlich ansehnlichen, aber in seinem klebrigen Pathos fast unerträglichen Heftchen zusammen. Das betrifft besonders den Kern des Heftes, die von Comic-Titan Stan Lee geschriebene Comic-Story Elvis, in der der Titelheld nach seinem Tod gen Himmelstor schreitet und aufgrund seiner tiefstapelnden, selbstverleugnenden Bescheidenheit dort fast abgelehnt wird. Ich glaub, Lee probt mit dieser Nummer schon mal für seinen eigenen Auftritt am Himmelstor. Wäre ja lustig, wenn Petrus ihn dann fragt, was ihm zum Thema Jack Kirby einfällt … Ich denke mal, Pflichtheft für Elvis-Fans und Stan-Lee-Komplettisten. Alle anderen schütteln wohl eher verwundert mit dem Kopf.
Leseprobe

3.5/10

 

 

Burt Ward – Boy Wonder / Wrath of the Titans

 

Burt Ward war der Robin-Darsteller aus der alten Sixties-Batman-Serie. In dieser Serie erfindet er sich selbst noch einmal als Comicfigur neu. Der gealterte Leiter einer Charity-Organisation für ausgesetzte Hunde, wird, als er mit zwei seiner eigenen Hunde in den Hollywood Hills Gassi geht, in der Location der alten Bat-Höhle durch ein Dimensionstor gesaugt, das ihn in die Zukunft auf den (Ex-)Planeten Pluto verschlägt, der wiederum stark an die trashige alte Batman-Serie erinnert. Frisch verjüngt stürzt sich Burt in Abenteuer aus seiner Jugend … Eigentlich wirklich witzige Idee, aber dermaßen langweilig gezeichnet, dass es nur bedingt Spaß macht. Heft umgedreht, geht’s weiter mit Wrath of the Titans. Irgendwie auch kein rechter Comic. Auf der jeweils rechten Seite gibt’s öde gezeichnete Comic-Panels und auf der linken dazu passend unglaublich mies geschriebenen Prosatext, der nochmal das nachkaut, was man auf den Bildern eh schon erkannt hat. Keine Ahnung, warum man den Text nicht einfach in die Panels gesetzt hat. Hätte diesen Mist aber auch nicht gerettet.

4/10
 

 

Barnaby and Mr O'Malley

 

Hierbei handelt es sich um einen minimalistisch gezeichneten Zeitungs-Cartoon-Strip auf den frühen 40er Jahren, den Fantagraphics derzeit als Gesamtausgabe neu auflegt. Das ist sicherlich sehr interessant für Comic-Historiker, vielleicht auch noch bedingt für Cartoon-Fans. Ich persönlich fand's eher öde. Was zum einschlafen.

Leseprobe
3.5/10


 

The Smurfs / Disney Fairies: TinkerBell



 

Dieses Papercutz-Heft versammelt vier verschiedene Comic-Serien. Da wäre zum einen eine Kurzgeschichte von Peyos klassischen Schlümpfen, zu denen ich hier denke ich niemandem mehr was sagen muss. Dann hätten wir da noch den Anfang von Ernest & Rebecca, dass er hierzulande bereits von Tokyopop zu kaufen gibt – eine wirklich sehr sympathische Kinderserie, sehr zu empfehlen! Die Flipside bringt zwei Kurzgeschichten zu Disneys TinkerBell, in denen es hauptsächlich um Schminken und gegenseitig Anzicken geht. Danke, ich verzichte. Und dann hätten wir noch einseitige Kurzgeschichten aus der Ballett-Comedy Dance Class, die für junge Mädchen mit Interesse am Thema sicherlich ganz spaßig sind. Wer nicht nur männlichen, sondern auch weiblichen Nachwuchs hat, kann das ja mal mit einstecken.
Leseprobe

5/10

 

 

Donald Duck Family Comics



 

Klassische Carl-Barks-Comics aus Entenhausen, pardon, Duckburg. Wollte ich jetzt eigentlich auch nur aus Pflichterfüllung lesen, weil ich wirklich nicht gerade der Donaldist bin, aber irgendwie hat mich Barks mit seinem Charme dann doch wieder gepackt und ich hab mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt. Hier gibt’s gleich eine ganze Reihe lustiger Kurzgeschichten um unser aller Lieblingsenten (sorry, Entoman!) zum neu kennen lernen oder wieder entdecken. Barks gilt nicht umsonst als Meister des Comic-Storytellings, und wer das einmal selbst erfahren möchte, oder die Geschichten mal im Original lesen mag, wird mit dieser Compilation sicher seinen Spaß haben. Und ich hab doch noch eine Serie gefunden, die bei mir die Siebenpunktemarke knackt!
Leseprobe

7/10

 

 

Bongo Comics Free-For-All

 

Hier gibt’s drei versammelte Kurzgeschichten. Den Anfang machen natürlich die Simpsons mit einer Geschichte über marodierende Bären. Also irgendwie mag ich die Simpsons in Comicform nicht. Gegenüber der TV-Serie fehlt einfach das clevere Gag-Timing in der Animation, das einen Großteil des Humors ausmacht und hier völlig verloren geht, weil es für Comics ja keine fixe Wahrnehmungszeit gibt. Simpsons-Comics veranschaulichen also eindringlich den Unterschied zwischen Zeichentrick und Comic auf der Zeitwahrnehmungsachse. Zu was anderen sind sie eher nicht zu gebrauchen. Auf der Flipside gibt’s 'nen Spongebob-Comic. Finde Spongebob eigentlich unerträglich, aber Mermaid Man ist irgendwie schon 'ne nette Idee. In der Mitte aber das eigentliche Highlight des Heftes: die autobiografische Kurzgeschichte My First Peso von Sergio Aragonés, dessen Name dankenswerterweise nigendwo im Heft erwähnt wird. Die Geschichte ist aber wirklich toll und in sehr schönem Cartoon-Stil gezeichnet. Allein dafür kann man das Heft eigentlich ruhigen Gewissens einstecken.

Leseprobe
5.5/10

 

 

Peanuts / Adventure Time with Finn & Jake

 

Zum Auftakt ein paar Peanuts-Kurzgeschichten, alte und neue, wobei die neuen (bis auf das charmante Woodstock's New Nest) das berühmte Charles M. Schulz-Feeling einfach nicht wirklich einfangen können. Insgesamt eher so naja. Auf der Flipseite gibt’s drei Kurzgeschichten zur Cartoon Network-Serie Adventure Time. Gibt irgendwie bessere Kindercomics, auch beim FCBD. Allerdings ist die letzte Story, Bacon Fields, irgendwie schon wieder ziemlich abgedreht und originell gezeichnet, weist auch leichte Manga-Einflüsse auf. Highlight des vom Umfang her recht üppigen Heftes. In Teilen ganz nett.

Leseprobe
5.5/10

 

 

Voltron Force



 

Weltraum-Action-Unfug mit Jugendlichen, die Roboter-Löwen steuern und damit Space-Monster bekämpfen. Ich kann mir vorstellen, dass ich das als Neunjähriger echt toll gefunden hätte. Leider bin ich kein Neunjähriger mehr, aber vielleicht kennt ihr ja einen, der sich dafür begeistern kann. Kommt im etwa Manga-großen Miniformat.
Leseprobe

3.5/10

 

 

Image 20



 

Image Comics feiert dieses Jahr 20-jähriges Bestehen und kann sich anscheinend nicht so richtig entscheiden, welche der zahlreichen Serien aus ihrem Verlagsprogramm sie hier eigentlich bewerben wollen. So gibt’s knappe Leseproben zu gleich sechs Serien. Einen richtig guten Eindruck vermitteln sie allerdings von keiner davon. Revival, das im Sommer startet, sieht nach einer recht interessanten Mystery-Horror-Story aus. Das könnte man mal im Auge behalten. Ansonsten hätte man Leseproben auch online stellen können. Zum Free Comic Book Day bitte auch Free Comics!

Leseprobe
3/10

 

 

Dinosaurs vs. Aliens



 

Und zum Schluss doch noch etwas ganz Außergewöhnliches: Ein Graphic Novel nach Barry Sonnenfeld (Men In Black), geschrieben von Comic-Superstar Grant Morrison, der auch das Skript zum gleichnamigen Film erabreitete, und mit irre genialem Artwork von Mukesh Singh/Liquid Studios. Zwar gibt es hier nur acht Seiten Comic-Preview. Diese werden aber ergänzt durch weitere 14 Seiten beeidruckende Skizzen und Konzept-Artworks von Singh, sowie fünf der abgedruckten Seiten als Originalscript von Morrison, was einen sehr interessanten Einblick in Morrisons Vorlage und Singhs Umsetzung bietet. Also jede Menge Eyecandy vom Allerfeinsten und schickes Behind-the-Scenes zu einem der sicherlich aufsehenerregendsten Graphic Novels dieses Sommers! Dicker Tipp für Design-Fans!
Leseprobe

8.5/10

 

Und hier jetzt meine persönliche FCBD-Empfehlungs-Hitlist. Die grünen Titel würd ich euch ans Herz legen. Die orangenen sind bei Interesse durchaus einen Blick wert. Die roten könnt ihr ruhigen Gewissens links liegen lassen, außer ihr müsst sie aus irgendeinem Grund unbedingt haben.

Ich hoffe, der kleine Ausflug in den Free Comic Book Day hat euch ein bisschen Spaß gemacht und euer Interesse an dem einen oder anderen Heft geweckt. Ich bin leider insgesamt schon ein bisschen enttäuscht. Wie ihr an den Farben sehen könnt, hat mich nur ein Bruchteil (genauer gesagt ein Siebtel) wirklich überzeugt. Mehr als die Hälfte fand ich ziemlich schlecht. Ich lese eigentlich gerne und viel amerikanische Comics, auch von den teilnehmenden Verlagen. Daher wundert es mich schon ein wenig, dass hier so wenig gutes Material präsentiert wird. Die vielen Werbehefte, die als Gratis-Comics eigentlich unbrauchbar sind, haben leider auch etwas genervt. Über ein paar Hefte bin ich sehr froh, aber ob die den ganzen Aufwand gerechtfertig haben ...

Sagt mir doch am besten, was ihr von der Präsentation und der Auflistung haltet! Dann kann ich vielleicht eher entscheiden, ob ich mir so was nochmal antun werde.
 

 

01. -8.5- Mouse Guard

02. -8.5- Dinosaurs vs. Aliens

03. -8.0- 2000 AD

04. -7.0- Bad Medicine

05. -7.0- Donald Duck

06. -7.0- Lady Death

07. -6.5- Finding Gossamyr

08. -6.5- The Censored Howard Cruse

09. -6.0- Atomic Robo

10. -6.0- Anti

11. -6.0- Moomin Valley

12. -6.0- Yo Gabba Gabba

13. -5.5- Star Wars

14. -5.5- Bongo Comics

15. -5.5- Peanuts

16. -5.0- The New 52!

17. -5.0- My Favorite Martian

18. -5.0- The Hypernaturals

19. -5.0- Mega Man

20. -5.0- The Smurfs / Tinkerbell

21. -4.5- Witchblade

22. -4.5- Zombie Kid

23. -4.0- Buffy

24. -4.0- Green Lantern

25. -4.0- World's Most Dangerous Animals

26. -4.0- Burt Ward

27. -3.5- Barnaby and Mr O'Malley

28. -3.5- The Infernal Devices

29. -3.5- Transformers #80.5

30. -3.5- Voltron Force

31. -3.5- Graphic Elvis

32. -3.0- The Avengers

33. -3.0- Top Shelf KidsClub

34. -3.0- Sonic

35. -3.0- Image 20

36. -3.0- Valiant 2012

37. -3.0- Comic Book Market Place

38. -2.5- The Incredible Rockhead

39. -2.5- World of Aspen 2012

40. -1.5- The Intrinsic #1

41. -1.5- Spider-Man

42. -1.0- Jurassic Strike Force 5

Grober Unfug präsentiert: Free Comic Book Day 2012 (Teil 3) comics, FCBD, Gratis, grober Unfug

Autor:  roterKater
Kommenden Samstag findet zum 11. Mal der amerikanische Free Comic Book Day statt, an dem zahlreiche Comic-Fachhändler Gratis-Comics an alle vorbeischauenden Kunden verteilen. In Deutschland ist das Event mittlerweile als Gratis Comic Tag bekannt und findet seit 2010 eine Woche nach dem amerikanischen Vorbild statt. Doch die US-Comics wird es hierzulande auch in einigen wenigen Läden zu erwerben geben - unter anderem im Berliner Laden Grober Unfug, der mich und einige weitere Blogger gebeten hat, alle Hefte vorab zu sichten und Tipps für interessierte Comicfreunde zu geben.

Wer also am Samstag, den 05. Mai 2012, in Berlin verweilt, sollte ab 11:00 unbedingt beim Groben Unfug in der Torstraße 75 vorbeischauen und sich dort ein paar Comics schenken lassen!

Hier ist eine Liste mit allen 42 Heften und dazugehörigen Leseproben!

Und hier findet ihr die bisher besprochenen Hefte!

Auf geht's zum vorletzten Teil!

Finding Gossamyr / The Stuff of Legend



 

Eines der interessanteren FCBD-Hefte kommt von Th3rd World Studios und mal ausnahmsweise keine Superhelden weit und breit. Hauptsächlich gibt es hier eine 14-seitige Leseprobe zum demnächst erscheinenden Fantasy-Graphic-Novel Finding Gossamyr. Die Leseprobe bricht leider ab, bevor man so richtig erfährt, worum's eigentlich geht, aber anscheiend handelt der Comic von dem hyper-intelligenten Danny, der durch die Arbeit an einem alten mathematischen Theorem ein Tor zu einer anderen, phantastischen Welt öffnet. Erinnert von Thema, Atmosphäre und Zeichnungen ein bisschen an Wormworld Saga. Auf der anderen Seite des Wende-Hefts ist The Stuff of Legend, was ebenfalls sehr interessant aussieht. Aber bei mickrigen vier Probeseiten zum vierten Sammelband kann man wirklich nicht viel über die Reihe sagen. Eine Inhaltsangabe wäre echt schön gewesen. Leider ist auch dieses Heft wieder eher eine Ansammlung von Leseproben und Werbung als ein Gratis-Comic. Trotzdem ein Heft, dass sich Freunde epischer und origineller Fantay neben Mouse Guard auf jeden Fall mal mitnehmen sollten.
Leseprobe

6.5/10

 

 

2000 AD



 

Das alteingesessene, seit 35 Jahren laufende britische Comic-Magazin für Erwachsene, so was wie UK-Version von Schwermetall/Heavy Metal, darf natürlich auch nicht beim FCBD fehlen. Hier gibt es auf knapp 30 großformatigen Seiten (beim FCBD ist man ja anders als beim GCT nicht an feste Formate gebunden) gibt es hier fünf Kurzgeschichten von Sci-Fi-Satire über Horror bis Superhelden-Comedy, das alles natürlich möglichst politisch unkorrekt und durchgeknallt. Den Anfang macht eine gewohnt zynische Kurzgeschichte von 2000 AD-Flagschiff Judge Dredd, den einige vielleicht noch von einem bescheuerten alten Sylvester-Stallone-Film (und ab Sommer hoffentlich von einem weniger bescheuerten Karl-Urban-Film) kennen, danach gibt’s mit Ichabod Azrael eine ruppige Wildwest-Story. Anschließend erfahren wir in Zombo, wie man Zombie-Mensch-Hybriden zur Verbrechensbekämpfung einsetzt, bevor uns Ro-Busters eine antike Kurzgeschichte von Alan Moore und Steve Dillon aus der Zeit liefert, also beide noch nicht zur Elite des amerikanischen Comics aufgestiegen sind. 2000 AD war schon immer eine Talentschmiede für den US-Mainstream-Markt. Dieses Heft zeigt auch sehr schön wieso. Ach ja, das Highlight ist übrigens die letzte Geschichte, Future Shocks – Whatever Happened to the Green Pedestrian Palm? Ich glaube, ich habe selten eine derart großartige Superhelden-Verarsche wie diese Story gelesen, oder überhaupt auf fünf Seiten soviel Tränen gelacht. „Sell-Outs assemble!“ Unglaublich! Alle fünf Beiträge sind in sich geschlossen lesbar und teils exklusiv für dieses Heft erstellt. Trotz der punkigen Grundattitüde ist das zeichnerische Niveau überwiegend hervorragend. Für Freunde etwas abgedrehterer Comics: Unbedingt einsacken!
Leseprobe

8/10

 

 

The Censored Howard Cruse



 

Ein FCBD-Heft von US-Underground-Ikone Howard Cruse (Stuck Rubber Baby)? Boom Town wählt dafür einen sehr interessanten Zugang, indem dessen schlüpfrige, äußerst politische Comics für diese kleine Sammlung an allen heiklen Stellen mit schwarzen Zensurbalken übertüncht werden. Ein Promo-Gag, um für die kontorversen Inhalte der unzensierten Werksammlung von Cruse zu werben? Sicherlich, das auch. Aber das Heft entstand zusammen Comic Book Legal Defense Fund, einer Vereinigung, die sich seit vielen Jahren gegen Comic-Zensur in den USA einsetzt und rechtlichen Support bei Angriffen auf Einzelpersonen durch die Staatszensur liefert – eine äußerst wichtige Vereinigung, die immer wieder darauf hinweist, dass freie Meinungsäußerung in Comicform hart umkämpft werden muss. Für uns, wo ein Ralph König Mainstream ist, scheinen die prüden Ansichten gegenüber sexuellen Darstellungen (oder einfach nur nackten Brüsten) oder unflätigen Ausdrücken natürlich völlig absurd, aber wenn man bedenkt, wie die deutschen Behörden noch immer regelmäßig bei der Darstellung von Gewalthandlungen jegliche Fähigkeit zum logischen Denken verlieren, wäre eine vergleichbare Institution auch in Deutschland wünschenswert. Alles in allem also mehr ein Konzeptheft zur Schärfung von politischer Aufmerksamkeit als ein wirklichlesbarer Comic, auch wenn das bisschen Cruse, das unter den Balken durchschimmert, auch so noch ziemlich faszinierend ist. Tipp für Leser mit Interesse an der Zensurthematik oder amerikanischen Underground Comics.

6.5/10

 

 

Mega Man: Origin of a Hero



 

Noch ein bisschen was für die Japanophilen: Archie Comics belebt seit einiger Zeit altehrwürdige Videospielhelden als jugendfreundliche Comicserien neu. Hier gibt’s den Auftakt zur berühmten Robo-Actionfigur Mega Man. Das Artwork macht eigentlich einen ganz ordentlichen Job darin, typisches Manga-Design wie amerkanischen Jugendcomics zu verschmelzen. Die Story ist natürlich sehr klischeehaft und einfältig, aber für jüngere Leser und Videospielfreunde durchaus unterhaltsame Lektüre. Ganz nett für die Kleinen. Vielleicht als Ansporn zum Englisch lernen?

Leseprobe
5/10

 

 

Sonic the Hedgehog: Two Steps Back …



 

Noch einmal Archie Comics mit einem weiteren klassischen japanischen Game-Helden. Sonic läuft schon ziemlich lange, seit über 100 Ausgaben. Dementsprechend ist der Einstieg in die Materie nicht so ganz einfach und wird einem in diesem Promo-Heft auch kein Stück erleichtert. Etwas wirres Action-Chaos für die Kleinen.

Leseprobe
3/10

 

 

Yo Gabba Gabba

 

What the f... ?! Also, wenn ihr euren Kindern morgens immer ein bisschen LSD unter die Frühstücksflocken mischt, sind diese völlig durchgeknallten und grellbunten Comedy-Cartoons sicher genau das Richtige für sie! Ich weiß ehrlich gesagt gesagt nicht so ganz, was ich davon halten oder wer überhaupt damit angesprochen werden soll. Das Heft ist so dermaßen durch den Wind, dass es auch glatt schon wieder Kunst ein könnte. Pluspunkt jedenfalls fürs Hand-Lettering!

6/10

 

 

The Incredible Rockhead / Zinc Alloy
 


 

Also langsam hab ich ja die Vermutung, dass man amerikanischen Kindern durch Comics und Cartoons bewusstseinserweiternden Wahrnehmungsexperimenten unterzieht, um dadurch übernatürliche Fähigkeiten freizusetzen. Wäre jedenfalls der einzige Sinn, den ich in solchen Comics wie dem hier finden könnte. Ich find so was jedenfalls weitaus verstörender als die üblicherweise angeprangerten Sex- und Gewaltschmierereien. Und im Gegensatz zu Yo Gabba Gabba jetzt auch nicht wirklich gut.
Leseprobe

2.5/10

 

 

World's Most Dangerous Animals



 

Aha, der Discovery Channel als Comic-Version. So richtig kann sich das Heft nicht entscheiden, ob es uns nun Informationen über die beeindruckendsten Raubtiere der Welt geben oder Abenteuer-Geschichten erzählen möchte. Irgendwie macht der Gestus im Dokumentarfilmformat mehr Sinn, denn hier fehlt jedenfalls eindeutig die aufgesetzte dramatische Musik und die bedeutungsschwangere Stimme des Off-Sprechers. Obwohl, während des Lesens Soundtracks zu Michael-Bay-Filmen hören und die Texte möglichst pathetisch laut vorlesen ist bestimmt ganz lustig ... Und dann, am Ende, als genialer Publicity-Kniff – gulp! – noch ein Preview zu Jurassic Strike Force 5! Warum? Hättet ihr die Seiten nicht einfach weiß lassen können? Naja, für Wildtierfreunde ist der Rest vielleicht einen Blick wert.
Leseprobe

4/10

 

 

Moomin Valley Turns Jungle / Anna & Froga



 

Das traditionelle kanadische Publikationshaus Drawn & Quarterly tritt dem FCBD mit etwas traditionelleren Kindercomics bei. Nach den hysterischen US-Kindercomics, die den FCBD unsicher machen, ist das charmante Layout eine wahre Wohltat fürs Auge, und die unaufgeregten, aber trotzdem seltsam absurden Geschichten lesen sich auch recht angenehm. Die Mumins kennt man vielleicht ja auch hierzulande. Jetzt gibt’s sie jedenfalls auch in Farbe. Nettes Mitbringsel für Comic-Krümel.
Leseprobe

6/10

 

Top Shelf Kids Club



 

Anthologie von Schwarz/Weiß-Kindercomics auf der Top-Shelf-Fabrik. Owly und Korgi, die das Heft eröffnen, sind wenigstens noch gut gezeichnet. Der Rest fällt eher unter dilettantisches Gekrakel. Immerhin sind alle sechs Kurzgeschichten in sich geschlossen und damit sicher ein nettes Mitbringsel für die Kleinen. Aber mich spricht das eher so gar nicht an.

Leseprobe
3/10

 

 

Buffy the Vampire Slayer / The Guild



 

Vampirjägerin Buffy macht Urlaub im Weltall und bekommt es dort mit einem übergrößen Vampirinsekt zu tun, dass aussieht wie eine gewisse Giger-Schöpfung … Äh, what? Ich hab die Story zweimal versucht zu lesen, aber hab sie immer noch nicht kapiert. Offensichtlich ist hier einiges an Serien-Vorwissen gefragt, um die Alien-Parodie im Buffy-Universum verstehen zu können. Dreht man das Heft um, sieht's bei The Guild nicht anders aus. Scheint ein recht amüsanter Comic mit Online-RPG-Thematik zu sein, aber ich hab keine Ahnung, was das eigentlich soll. Bei Dark Horse macht man sich nicht einmal die Mühe, Nicht-Kenner der Serien mit einer kleinen Inhaltsangabe an die beworbenen Titel heranzuführen. Tja dann lesen Nicht-Kenner eben weiterhin lieber andere Comics. Das Beste an dem Heft ist noch die zweiseitige Leseprobe zu Alabaster, aber come on, zwei Seiten! Hätte ich mir nicht vergangenen Monat schon das erste Heft davon gekauft, wüsste ich gar nicht, was für eine genial geschriebene Fantasy-Serie sich dahinter verbirgt! Also Alabaster solltet ihr mal lesen; dieses Heft jedoch braucht ihr nur, wenn ihr Fan der gefeatureten Titel seid.
Leseprobe

4/10

 

 

Star Wars / Serenity: Firefly Class 03-K64



 

Ich gehöre ja zu der Gattung Star-Wars-Fans, die durch die Prequel-Trilogie und die „Überarbeitungen“ der Originalfilme derart abgeschreckt wurden, dass sie mit dem Fandom eigentlich nichts mehr zu tun haben wollen. Bei Dark Horse gibt’s jedenfalls auch zahlreiche Star-Wars-Comics, aber diese Kurzgeschichte spricht mich da längst nicht weit genug an, ins Fandom wieder einzusteigen. Immerhin, Han & Chewie kann man sich auch gezeichnet antun. Dennoch nur für Fans, die noch dabei sind. Trivia-Detail: Der böse Händler, mit dem die zwei es zu tun bekommen, heißt „Verhandle“. In Deutsch. Aber ohne grammatikalischen Sinn. Tja. Heft umgedreht geht’s weiter mit Serenity. Hiervon hab ich nur mal den Kinofilm gesehen, der überraschend gut war. Der Comic ist auch gar nicht so übel. Vom Grundplot fast dasselbe wie in der Star-Wars-Story, aber mit recht flotten Dialogen. Sci-Fi-Fans können ruhig mal einen Blick riskieren.
Leseprobe
5.5/10

 

Green Lantern: The Animated Series / Superman: Family Adventures



 

Zwei Kurzgeschichten aus der DC-Kinderecke. Die leider sehr kurze Superman-Story fand ich dabei noch am sympathischsten. Gegenüber dem bierernsten „offiziellen“ DC-Kanon ist es wirklich erfrischtend, das Thema mal mit unendlich viel Lockerheit angegangen zu sehen. Green Lantern hat mir weniger zugesagt. Bewegt sich auf dem dramaturgischen Niveau von Mainstream-TV-Cartoon-Episoden, nur eben ohne die Animation. Eher langweilig. Dazu gibt’s noch einige Young-Justice-Previews ohne narrativen Kontext. Und natürlich Werbung. Junge Superhelden-Fans können ja mal reinblättern.

4/10


So ergibt sich nach den ersten 30 Heften folgendes Privat-Ranking:

 

01. -8.5- Mouse Guard

02. -8.0- 2000 AD

03. -7.0- Bad Medicine

04. -7.0- Lady Death

05. -6.5- Finding Gossamyr

06. -6.5- The Censored Howard Cruse

07. -6.0- Atomic Robo

08. -6.0- Anti

09. -6.0- Moomin Valley

10. -6.0- Yo Gabba Gabba

11. -5.5- Star Wars

12. -5.0- The New 52!

13. -5.0- Mega Man

14. -4.5- Witchblade

15. -4.5- Zombie Kid

16. -4.0- Buffy

17. -4.0- Green Lantern

18. -4.0- World's Most Dangerous Animals

19. -3.5- The Infernal Devices

20. -3.5- Transformers #80.5

21. -3.0- The Avengers

22. -3.0- Top Shelf KidsClub

23. -3.0- Sonic

24. -3.0- Valiant 2012

25. -3.0- Comic Book Market Place

26. -2.5- The Incredible Rockhead

27. -2.5- World of Aspen 2012

28. -1.5- The Intrinsic #1

29. -1.5- Spider-Man

30. -1.0- Jurassic Strike Force 5

Sechs Hefte hab ich hier noch, sechs weitere müsste ich jetzt noch vom Unfug abholen. Ich kann nicht garantieren, dass ich alle 12 Hefte heute noch schaffe. Mal sehen! Ich streng mich jedenfalls an!

Grober Unfug präsentiert: Free Comic Book Day 2012 (Teil 2) comics, FCBD, Gratis, grober Unfug

Autor:  roterKater
Kommenden Samstag findet zum 11. Mal der amerikanische Free Comic Book Day statt, an dem zahlreiche Comic-Fachhändler Gratis-Comics an alle vorbeischauenden Kunden verteilen. In Deutschland ist das Event mittlerweile als Gratis Comic Tag bekannt und findet seit 2010 eine Woche nach dem amerikanischen Vorbild statt. Doch die US-Comics wird es hierzulande auch in einigen wenigen Läden zu erwerben geben - unter anderem im Berliner Laden Grober Unfug, der mich und einige weitere Blogger gebeten hat, alle Hefte vorab zu sichten und Tipps für interessierte Comicfreunde zu geben.

Wer also am Samstag, den 05. Mai 2012, in Berlin verweilt, sollte ab 11:00 unbedingt beim Groben Unfug in der Torstraße 75 vorbeischauen und sich dort ein paar Comics schenken lassen!

Teil 1 der Reviews ging gestern online, hier jetzt 6 weitere Comics! Den Rest gibt es voraussichtlich in zwei Schüben dann morgen!


Zombie Kid



 

Kein wirklicher Comic, sondern das mit cartoonigen Schwarz/Weiß-Zeichnungen versehene Tagebuch eines Zombiejungen, der sich mit seiner neuen untoten Situation arrangieren muss, aber eigentlich davon träumt, Pro-Gamer zu werden. Das Heft ist mit dem linierten Seitenuntergrund aufgemacht wie ein Notizbuch, was eine sympathische Idee ist. Leider wird der Kritzelei-Faktor durch das langweilige Computer-Lettering vollkommen unterwandert. Auch inhaltlich ist Zombie Kid nur mäßig unterhaltsam und bedingt lustig. Hätte man wirklich mehr draus machen können. Wenigstens der Umfang (30 Seiten) geht in Ordnung.
Leseprobe

4,5/10

 

 

Anti / Ride

 

Wendecover-Heft mit zwei Leseproben zu 12-Gauge-Comics. Anti gefiel mir dabei deutlich besser. Hier handelt es sich um eine Horror/Mystery-Geschichte, inder eine kampfbegabte junge Frau Jagd auf Dämonen macht, bis sie einen trifft, der gar nicht so dämonisch zu sein scheint. Liest sich spannend, ist schick gezeichnet. Leider ist die Leseprobe mit 12 Seiten etwas knapp, da hätte es ruhig wie bei Bad Medicine ein ganzes Heft sein dürfen. Die #1 wird allerdings auch nur 1$ kosten, also kann man zum Reinlesen eigentlich auch darauf warten. Ride ist ein Schwarz/Weiß-Horror-Comic, in dem ein Mann eine junge Frau von einer Party mitnimmt und ihr dann den Schädel einschlägt. Keine Ahnung, wer damit angefüttert werden soll. Die 8 Probeseiten geben einem inhaltlich jedenfalls nicht genug, um Interesse zu wecken. Das Artwork mit den ausgefransten altmodischen Rastern ist sicher Geschmackssache. Mir gefällt's eher nicht. Wegen Anti kann man's ruhig mal mitnehmen.
Leseprobe

6/10

 

 

Spider-Man – Season One

 

Spidey schwingt sich in zwei Monaten wieder über die Leinwand. Grund genug für Marvel, zum gefühlten tausendsten Mal die Spider-Man Origin-Story neu zu erzählen. Peter Parker stolpert also mal wieder in eie offenes Präsentationsexperiment mit radioaktiver Strahlung, bei dem der durchführende Wissenschaftler tatsächlich behauptet: „As you can see, we have total control over the atomic reaction in this environment“ - und das im Jahre 1 nach Fukushima! Natürlich hüpft eine Spinne in den Atomstrahl, beißt Peter, der daraufhin seine Spider-Kräfte entdeckt, sich freut, jetzt nie mehr gemobbt zu werden und sich aufmacht, einen Top-Wrestler zu vermöbeln. Die Handlung ist knapp 50 Jahre nach der Originalversion von Ditko/Lee einfach nur noch lächerlich; sie so uninspiriert und langweilig nachzuerzählen eine Frechheit. Autor Cullen Bunn formuliert jeden Gedanken Peters in Textform aus. Vo der Storytelling-Grundformel „Show, don't tell“ hat in diesem Kreativ-Team anscheinend noch niemand was gehört. Das Artwork dazu ist natürlich passenderweise genauso einfallslos und öde. Ich weiß nicht, ob Marvel uns bei diesem FCBD davon überzeugen will, dass sie weder fähige Autoren, noch originelle Künstler oder inspirierte Redakteure haben, aber zumindest darin sind sie bei mir recht erfolgreich.

Leseprobe
1,5/10

 

 

Lady Death: The Beginning



 

Dieses Heft von Boundless Comics enthält das erste, satte 36 Seiten umfassende Kapitel von Lady Death. Hier stimmt also auf alle Fälle schon einmal, im Gegensatz zu den meisten anderen FCBD-Heften, der Umfang. Geboten bekommen wir hier historische Sword/Sorcery-Fantasy-Action mit übertrieben kurvigen und lächerlich knapp bekleideten Damen sowie reichlich splattrigem Blut- und Gedärmematsch. Also völlig oberflächliche Exploitation, aber wirklich gut gezeichnet; braucht sich nicht hinter einschlägigen europäischen Fantasy-Alben zu verstecken. Die zahllosen herumfliegenden Körperteile werden vom recht unterhaltsamen Skript ganz gut zusammen gehalten. Zum Abschluss gibt’s noch eine kurze Leseprobe zum ähnlich gelagerten, aber nicht ganz so gut gezeichneten War Goddess. Wer auf Titten & Blut steht, hat hier definitiv das Heft des FCBD gefunden!
Leseprobe

7/10

 

 

Witchblade: Unbalanced Pieces

 

DC hat es letztes Jahr erfolgreich vorgemacht. Nun startet auch Image sein Top Cow-Universum komplett neu. Hier gibt es in Reborn eine sehr schick gezeichnete, 5-seitige Einführung in den neuen Status Quo (Universum zerstört, neues erschaffen – Superhelden-Leser kennen das ja). Im Anschluss dann 22 Seiten Zusammenfassung des aktuellen Witchblade-Arks, komplett aus dem Off erzählt, mit reichlich (nippelfreien) Titten & Tentakeln, also so was wie die US-Mainstream-Antwort auf japanisches Ero-Guro. Ich könnte jetzt versuchen, die bekloppte Story wiederzugeben, aber eigentlich geht’s doch eh nur darum, kurvige Frauen mit allerhand seltsamen Körperbedeckungen in schlüpfrigen Posen zu inszenieren. Wer's mag, wird sicherlich auch damit gut bedient. Gezeichnet ist das alles nämlich auf gehobenem Image-Durchschnitt. Ist wohl eher als Einstieg für Leute gedacht, die Witchblade noch nicht kennen, aber kennen lernen wollen, und weniger als richtiger Comic. Also wer zu der Gruppe gehört, kann sich das ja mal anschauen.

Leseprobe
4.5/10

 

 

Valiant 2012

 

Im Valiant-Heft für den FCBD gibt es leider sehr wenig Comic. Zwei mickrige Leseproben zu den bald startenden Serien X-O Manowar (Visigothen/Römer vs. Aliens) und Harbinger (irgendwas mit Telepathie), je nur ca. 6 Seiten lang, dazu eine doppelseitige Valiant-Universe-Illu, diverse Interviews mit den Künstlern und ein Skriptauszug. Das war's. Für Leute mit Interesse am Valiant-Programm (ganz interessant und schick gezeichnet sieht's ja aus) sicherlich ein interessantes Behind the Scenes. Zum Anfüttern bekommt man hier aber viel zu wenig geboten. Macht zum Bewerben bitte Flyer und zum FCBD dann bitte Comics!
Leseprobe

3/10



Bisherige Hitliste:

01. -8.5- Mouse Guard

02. -7.0- Bad Medicine

03. -7.0- Lady Death

04. -6.0- Atomic Robo

05, -6.0- Anti

06. -5.0- The New 52!

07. -4.5- Witchblade

08. -4.5- Zombie Kid

09. -3.5- The Infernal Devices

10. -3.5- Transformers #80.5

11. -3.0- The Avengers

12. -3.0- Valiant 2012

13. -3.0- Comic Book Market Place

14. -2.5- World of Aspen 2012

15. -1.5- The Intrinsic #1

16. -1.5- Spider-Man

17. -1.0- Jurassic Strike Force 5

Grober Unfug präsentiert: Free Comic Book Day 2012 (Teil 1) comics, FCBD, Gratis, grober Unfug

Autor:  roterKater
Kommenden Samstag findet zum 11. Mal der amerikanische Free Comic Book Day statt, an dem zahlreiche Comic-Fachhändler Gratis-Comics an alle vorbeischauenden Kunden verteilen. In Deutschland ist das Event mittlerweile als Gratis Comic Tag bekannt und findet seit 2010 eine Woche nach dem amerikanischen Vorbild statt. Doch die US-Comics wird es hierzulande auch in einigen wenigen Läden zu erwerben geben - unter anderem im Berliner Laden Grober Unfug, der mich und einige weitere Blogger gebeten hat, alle Hefte vorab zu sichten und Tipps für interessierte Comicfreunde zu geben.

Wer also am Samstag, den 05. Mai 2012, in Berlin verweilt, sollte ab 11:00 unbedingt beim Groben Unfug in der Torstraße 75 vorbeischauen und sich dort ein paar Comics schenken lassen!

Ich weiß noch nicht, ob ich es tatsächlich schaffe, alle 42 Hefte in den kommenden drei Tagen zu reviewen, aber wenn ihr an bestimmten Heften Interesse habt, sagt mir das doch einfach und ich zieh die dann vor! Hier ist eine Liste mit allen 42 Heften und dazugehörigen Leseproben!

Und nun ohne weiter Umschweife zu den ersten 11 Heften - übrigens in keiner besonderen Reihenfolge, sondern einfach irgendwie gegriffen:


 

Mouse Guard, Labyrinth And Other Stories



 

Sicherlich das schönste Buch beim FCBD, und ein cleverer Publicity-Stunt des Archaia-Verlages: Im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmern kommt ihr Buch im liebevoll aufgemachten Hardcover daher. Die Druckqualität ist exzellent. Alles passt hervorragend zu den sechs atmosphärischen und einfallsreichen Geschichten, die hier aus dem Verlagsprogramm vorgestellt werden. Da ist natürlich die wunderschöne Fantasy-Story Mouse Guard, hierzulande bei Cross Cult verlegt, mit einer exklusiven Kurzgeschichte. Ebenso großartig ist die Story zu Jim Hensons Labyrinth, welches Ende des Jahres bei Archaia erscheint. Sehr spaßig auch das abstruse Seemannsgarn um das Cursed Pirate Girl weiter hinten im Büchlein. Die Beiträge sind teils exklusiv für diese Veröffentlichung angefertigt, in jedem Fall aber in sich geschlossen als Kurzgeschichten lesbar. Die zeichnerische Qualität ist überwiegend hervorragend. Der ganze Band ist einfach rundum schön anzuschauen und zeigt, wie großartig eine Verlagswerkschau umgesetzt werden kann. Definitiv der Hingucker beim FCBD. Get it while you can!
Leseprobe

8.5/10

 

 

Overstreet's Comic Book Marketplace



 

Trotz FCBD, dies ist kein Comic, sondern ein kleines Comic-geschichtliches Sachheft zum Thema Horror-Comics. Und weil es Comic Book Marketplace heißt, richtet es sich in erster Linie an Comic-Sammler und Fans klassischer amerikanischer Horror-Comics der 50er Jahre. Moderne Horror-Comics spielen nur am Rande eine Rolle, Europa oder Asien werden gar nicht erst erwähnt. Sicherlich hat man hier ein sehr spezielles amerikanisches Klientel an Comic-Sammlern im Auge. Das Heft dürfte also hierzulande nur auf begrenztes Interesse stoßen.
Leseprobe

3/10

 

 

Bad Medicine #1



 

Hier gibt’s die komplette erste Ausgabe des neuen Mystery-Krimis von Oni Press. Inhaltlich geht’s um eine rätselhafte Leiche mit unsichtbarem Kopf, die die New Yorker Polizei in Aufregung versetzt. Ein medizinisches Experiment mit einem rätselhaften Retrovirus scheint dahinter zu stecken, aber der verantwortliche Wissenschaftler ist nicht auffindbar. Die zuständige Detective Huffman zieht einen alten Kollegen des Forschers zu Rate, der die letzten Jahre auf einer spirituellen Reise verbrachte … Spannendes Skript mit tollen Dialogen, interessantes Sujet und und sehr gute, grob-rotzige Zeichnungen. Der abschließende Plottwist ist zwar etwas arg weit hergeholt, aber diese Ausgabe macht Lust auf mehr! Bin versucht es weiter zu lesen. Zeichner Christopher Mitten setzte auch noch die kleine Wasteland-Kurzgeschichte am Ende des Heftes um. Definitiver Tipp für Mystery-Fans! Sollte man sich ruhig mitnehmen!
Leseprobe

7/10

 

 

The Intrinsic #1



 

Der kanadische Publisher Arcana bläst zu einem Crossover seiner zahlreichen Figuren, die sich in der Publikationsgeschichte angesammelt haben. Uff. Solltet ihr zufällig Arcana-Fan sein oder einige der Titel zumindest kennen, könnt ihr ja mal reinschauen. Ich kenn nichts davon, und was ich hier geliefert bekomme, ist ein unglaublich banales und einfallsloses Wir-müssen-ganz-viele-Superhelden-versammeln-im-Kampf-gegen-böses-Monster-was-sonst-die-Welt-vernichtet. Keine interessante Idee weit und breit, Dialoge unterhalb der Schmerzgrenze, langweiliges, unattraktives Artwork. Sollte man sich sparen.
Leseprobe

1,5/10

 

 

The Avengers – Age of Ultron #0.1



 

Ach Mensch, Marvel! Passend zum aktuellen Kinostart dürfen natürlich auch die Avengers nicht beim FCBD fehlen. Und wer noch nicht weiß, warum man sich Marvel-Helden besser auf Leinwand als auf dem Papier anschaut, kann hier erfahren wieso. Im Gegensatz zu den Kinohits ist dieses Heft vollkommen spannungsarm und humorlos (na gut, die einzige Zeile, die Spider-Man von sich geben darf, ist immerhin einen Schmunzler wert). Die Dialoge sind ebenso hölzern wie langweilig. Einfallsreich kann man das Ganze auch nicht wirklich nennen. Avenger Spider-Woman zieht völlig grundlos auf eigene Faust los, um ein außerirdisches Phänomen zu untersuchen, wird natürlich gekidnappt von einer Bande hyperintelligenter Volldeppen, die, ebenfalls völlig grundlos, einen galaktischen Superkrieger erwecken. Die Rest-Avengers eilen zur Rettung, Superkrieger verduftet (wieder völlig grundlos), und schon müssen die Avengers mal wieder gegen die drohende Apokalypse entreten. Wer nicht glaubt, dass soviel Schwachsinn auf 32 Comicseiten passt, bitte, zieht's euch rein! Aber erwartet Marvel wirklich, damit die durch den Kinostart hellhörig gewordenen Interessenten für ihre Comics gewinnen zu können? Ehrlich? Ach ja, zeichnerisch gibt’s quietschebunten Superhelden-Mainstream. Ist technisch nichts dran auszusetzen, solange man Fan davon ist. Mich gewinnt Marvel damit jedenfalls nicht.
Leseprobe

3/10

 

 

The New 52! #1

 

Auch DC schickt natürlich seine Flagschiff-Helden zum FCBD. In diesem Heft gibt’s eine 16-seitige Justice-League-Story, umgesetzt von 4 hochkarätigen Zeicherteams (u.a. mit Jim Lee, Ivan Reis und Gene Ha), die anscheinend auch endlich erklärt, wer das lila-äugige Kapuzenmädel war, das bei DC's Neustart letzten Herbst für viel Diskussionsstoff sorgte. Das Ganze mündet – nette Idee – in einer ausklappbaren Vierfach-Seite, auf der die JL-Helden sich gegenseitig auf die Mütze geben. Wie es dazu kommt, erfahren wir dann erst nächstes Jahr im DC-Event Trinity War. Das Heft funktioniert als Teaser dafür ganz gut. Dass Geoff Johns unfallfreie Superhelden-Storys erzählen kann, ist ja auch kein Geheimnis mehr. Wer jetzt aber nicht gerade im aktuellen DC-Kosmos drin steckt und die Abenteuer der Justice-League verfolgt, wird durch dieses Heft eher weniger zu Einstieg verführt. Die zweite Hälfte des Hefts besteht leider auch nur aus Previews der kommenden DC-Neustarts. Von daher ist dies eher ein Werbe- und Teaser-Heft für aktive DC-Leser als ein Fangnetz für neue Interessenten oder gar ein richtiger Comic. DC ist offensichtlich so glücklich mit ihren Stammlesern, dass sie auf zusätzliches Publikum keinen Wert mehr legen müssen.

5/10

 

 

The Infernal Devices: Clockwork Angel

 

Yen Press schickt zum FCBD Cassandra Clares Fantasy-Roman als eigenproduzierte Manga-Umsetzung ins Rennen. Für die Adaption verantwortlich ist die Manhwa-Zeichnerin Baek Kye-kyung. Ihre Zeichnungen sind passabler Shôjo-Durchschnitt. Die sparsamen Hintergründe lassen leider Genre-typisch wenig Gefühl fürs Setting aufkommen. Liegt zwar alles ganz angenehm im Auge, hätte aber auch sonstwer zeichnen können. Die Adaption dagegen hat schon deutlich größere Schwächen. Das vorliegende erste Kapitel ist ein chaotisches, zusammenhangloses, völlig sprunghaft erzähltes Irgendwas, dass sich gar nicht erst die Mühe macht, irgendwie ein Set-Up zu liefern oder die Figuren einzuführen. Liest sich wirklich nicht wie etwas, dass ich weiterverfolgen möchte. Da dies leider das einzige Manga-Heft beim FCBD ist, können Fans ja mal einen Blick drauf werfen. Mich lässt das jedenfalls ziemlich kalt.
Leseprobe

3,5/10

 

 

Transformers #80.5: Regeneration One



 

80 Ausgaben brachten die Transformers-Comics bei Marvel ab Mitte der 80er Jahre aufs Konto. 20 Jahre später ist das originale Kreativ-Team zurück und erzählt die Fortsetzung der Transformers-Saga bei IDW. Auf 16 Seiten fassen die Macher zum einen die Originalhandlung kurz zusammen, erzählen zum anderen den Beginn eines neuen Aufruhrs der Decepticons. Ob das Ganze tatsächlich auf irgendwas Neues hinaus läuft, darf bezweifelt werden. Der Transformers-Relaunch richtet sich offensichtlich in erster Linie an alteingesessene Fans. In dieser Nummer gibt es jedenfalls nicht viel, was Fans der Bay-Verfilmungen ansprechen dürfte. Von den Figuren bekommen wir nicht viel mit, auf der Erde sind wir auch noch nicht (wieder) angekommen. Die Zeichnungen sind ansprechender US-Mainstream, nichts weltbewegendes. Für Fans der alten Tranformers-Comics sicher eine Offenbarung, für alle anderen eher langweilig. Der Rest des Heftes besteht übrigens aus ausgedehnter Werbung zu weiteren Transformers-Comics. Also sonderlich viel Comic bekommt man hier auch nicht geboten.
Leseprobe

3,5/10

 

 

World of Aspen 2012

 

Das FCBD-Heft von Aspen Comics besteht leider nur aus Leseproben und Werbung fürs Programm. Hier gibt’s Schnupperware für etwas jugendlicher orientierte Superhelden-Ware wie Homecoming und Idolized. Ansonsten bemüht man sich den Anzeigen zufolge weiterhin um den Michael-Turner-Gedächtnis-Preis. Das schönste an dem Heft ist noch das an den Jugendstil angelehnte Mini-Poster zu Lady Mechanika in der Heftmitte. Ansonsten kann man sich das sparen.

2,5/10

 

 

Jurassic Strike Force 5



 

Mini-Leseprobe (10 Seiten) zur Action-Serie. Irgendwas mit Dinosauriern in Kampfanzügen. Man hatte nicht mal den Anstand, das Teil mit Werbung noch irgendwie auf annehmbare Heftlänge zu strecken, oder wenigstens mal zu erwähnen, worum es in dieser bekloppten Serie überhaupt gehen soll. So ist das hier wirklich ein besserer Flyer, nur weniger informativ. Das belanglos zu nennen, wäre noch zu viel der Ehre.
Leseprobe

1/10

 

 

Atomic Robo
 


 

Wenigstens mal wieder was Unterhaltsames! Red 5 Comics schickt zum FCBD eine nerdige Sci-Fi-Comedy-Story an die Front, in der der Titelheld mit zwei bebrillten Mathematikern am europäischen LHC-Teilchenbeschleuniger eine Verwerfung des Raum-Zeit-Kontinuums verhindern müssen. Unterstützung gibt’s von einem verrückten Wissenschaftler in Dinosauriergestalt namens Dr. Dinosaur (wie auch sonst?), der jedoch seine eigenen Pläne mit der Raumzeit verfolgt und einen schwer bewaffneten T-Rex aus der Zukunft heraufbeschwört … Die Story ist angenehm bescheuert, die Dialoge äußerst witzig. Besonders der im gestelzten Hochenglisch den größten Unsinn labernde Dr. Dinosaur macht jede Menge Spaß. Zwar recht sparsam gezeichnet, aber das passt auch irgendwie wieder zur schrulligen Story. Hinten gibt’s noch zwei weniger überzeugende Leseproben zu NeoZoic (mit noch mehr Dinos) und der grausig gezeichneten Piraten-Comedy Bonnie Lass. Trotzdem sympathisches Heft. Kann man ruhig mal mitnehmen, wenn alles andere, was man eigentlich wollte, schon weg ist.
Leseprobe

6/10

 

 

Tja, bisher hat mich die Nabelschau des amerikanischen Mainstream-Comics nicht so sehr umgehauen. Aber vielleicht kommt das ja noch. Rund 30 weitere Hefte warten auf Sichtung, da ist bestimmt noch was Feines dabei! Bisher sieht das Mitnahme-Tipp-Ranking jedenfalls so aus:

 

01. -8.5- Mouse Guard

02. -7.0- Bad Medicine

03. -6.0- Atomic Robo

04. -5.0- The New 52!

05. -3.5- The Infernal Devices

06. -3.5- Transformers

07. -3.0- The Avengers 

08. -3.0- Comic Book Marketplace

09. -2.5- World of Aspen

10. -1.5- The Intrinsic 

11. -1.0- Jurassic Strike Force 5