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The Korea Experience ~한국 체험~ Pt. 30: Urlaub in Korea KAIST-Blog, Südkorea, Urlaub

Autor:  Jitsch

Kommen wir nun zum letzten Eintrag des KAIST-Blog in chronologischer Abfolge. Ist ja auch nur fast 20 Tage Verzögerung seit dem letzen Tag, der hier geschildert wird ;)

 

Montag 23. Juni

 

Nachdem ich mich (das steht ja schon im vorletzten Weblog) vom KAIST verabschiedet hatte, ging es ab auf die Insel, nach Jeju. Die Anfahrt war kompliziert. Mit dem schweren Koffer war Laufen nicht drin, also musste ich ein Taxi nehmen bis zur Bushaltestelle am Bahnhof Wolpyeong, von dort dann weiter mit dem Linienbus zum Busterminal Nord-Daejeon. Ich hatte zum Glück ein, zwei Busse eher genommen, da wir wegen Feierabendverkehr dann doch länger brauchten als auf dem Fahrplan steht. Ich hatte dann noch gerade genug Zeit um mein Ticket abzuholen (reserviert war es ja) und zu Bus zu gehen. Der brachte mich zum Flughafen Cheongju, wo man, kaum aus dem Bus gestiegen schon am Check-in Schalter stand, aber ich noch nicht einchecken konnte weil das erst etwas unter eine Stunde vor Abflug begann und ich sicherheitshalber anderthalb Stunden vorher gekommen war.

 

Mit dem Flug gab es dann tatsächlich keine Probleme, und dagegen, dass mein Koffer 17 kg wog obwohl man eigentlich nur 15 mitnehmen durfte, sagte auch keiner was. Schwierig wurde es dann nach der Landung, weil ich gegoogelt habe welchen Bus ich nehmen muss, dieselbe Buslinie aber scheinbar von derselben Bushaltestelle in zwei verschiedene Richtungen fährt… jedenfalls fuhr ich erst mal in die falsche Richtung, merkte das dann aber zum Glück, stieg an der nächsten Haltestelle wieder aus und nahm von da den richtigen Bus. Nur, dass ich dann noch mal einen Fehler machte, weil es vom Yeha Gästehaus auf Jeju zwei Filialen gibt. Ich war fest überzeugt, zur “City Hall” Filiale zu müssen, kam dort an, schaute noch mal auf meine Buchungsbestätigung und stellte fest - ich muss zur anderen Filiale. Die lag zum Glück nur einmal die Straße runter und man konnte in knapp 10 Minuten dort hin laufen, was ich dann auch getan habe. Nach dem Einchecken konnte ich auch gleich den tollen Service in Anspruch nehmen: Happy Hour, jeden Abend ein Freigetränk pro Gast.

 

Dienstag 24. Juni

 

Wandern! Nachdem ich lange geschlafen hatte, bin ich gegen Mittag aufgebrochen zum Hallasan, dem höchsten Berg Jejus. Als ich da aus dem Bus stieg sprach mich ein Koreaner an, der auch dort ausgestiegen war und wir kletterten zusammen hoch. Es war allerdings schon schwierig, mich mit ihm zu unterhalten, da mein Koreanisch doch noch lange nicht für volle Dialoge ausreicht, wenn die Gesprächsthemen nicht gerade genau das sind, was ich schon mal gelernt habe. Das fand ich frustrierender je länger wir kletterten, zumal er irgendwie davon auszugehen schien, dass ich das Meiste verstehe, was er sagt und ganz schön viel redete - wo ich mich dann immer wieder entschuldigen musste, dass ich es doch nicht ganz verstanden habe.

 

 
Auf dem Berg zwischen Wolken, Steinwand

 

Schließlich kamen wir zum Rastplatz Witseoreum in 1700 Höhe ü.N.N., wo wir dann leider nicht mehr weiter durften, weil es schon zu spät war. Nach 14 Uhr darf man da nicht mehr weiterklettern, weil man es vor Anbruch der Dunkelheit nicht mehr zurück schafft. Wir sind daher dann über einen anderen Pfad wieder nach unten. Abends waren wir noch zusammen Schweinefleisch essen.

 

Mittwoch 25. Juni

 

Der Typ am Dienstag (der mir seinen Namen gesagt hat, aber ich habe ihn nicht behalten) hatte mir empfohlen, unbedingt nach U-Do zu fahren. Das ist eine ziemlich kleine Insel, die Jeju vorgelagert ist. Emily, die in demselben Gruppenzimmer wie ich schlief und die ich schon am ersten Tag kennengelernt hatte, wollte auch gerne dort hin, also sind wir gemeinsam aufgebrochen, diesmal ziemlich früh. Der Bus war vom Busterminal bis zum Hafen mit der Fähre nach U-Do etwa anderthtalb Stunden unterwegs - ja, Jeju ist ziemlich groß. 

 

 
"Welcome to beautiful U-Do", Küstenlinie

 

Mit der Fähre setzten wir dann über und konnten für wenig Geld ein Tagesticket für den Rund-Bus erstehen, der alle halbe Stunde um die Insel fährt. Zu sehen gab es dort schöne Landschaft, eine Ausstellung von Miniatur-Leuchttürmen, eine Höhle in den Klippen am Meer und natürlich einen Strand.

 

   
Miniaturleuchtturm mit Krebs-Arm, Höhle am Meer, Strand

 

Außerdem aßen wir Eis mit Erdnüssen - ich zumindest, Emily hat wohl eine Allergie - weil Erdnüsse eine U-Do-Spezialität sind. War alles in Allem doch ein erholsamer Tag… bis zur Rückfahrt, denn im Bus zurück konnten wir keine Sitzplätze mehr ergattern und mussten die ganze Fahrt, anderthalb Stunden, stehen.

 

Später ging ich dann noch mal auf eine Tour, die vom Gästehaus angeboten wurde. Zu sehen gab es zunächst die mysteriöse Straße - es sieht so aus, als ginge es bergauf, aber man rollt mit dem Auto bergab. Nächster Stop: Jeju Love Land, eine Freiluftausstellung, die sich um Sex dreht. Hauptsächlich Statuen, die Paare beim Geschlechtsakt zeigen oder welche, die Geschlechtsteile darstellen (so viele Penisse auf einem Haufen!). Vom angeblich vorhandenen sexualkundlichen Aspekt habe ich dagegen nicht so viel gesehen.

 

 
Eine der Sex-Skulpturen, der Drachenfelsen

 

Das Ganze ist auch vor allem zur Belustigung für Pärchen gedacht, soweit ich weiß. Danach ging es noch zum Drachenfelsen (der aussehen soll wie ein Drachenkopf - na ja, mit viel Fantasie) und einer nahe gelegenen Brücke über einen Fluss, der zwischen Felswänden fließt, was wiederum extrem malerisch aussieht.

 

Donnerstag 26. Juni

 

Den letzten Tag auf Jeju nutzte ich, um Wasserfälle zu sehen. Im Süden der Insel gibt es davon eine ganze Menge. Leider war das Wetter nicht so pralle, so dass ich stellenweise dann auch noch nassgeregnet wurde, aber die Landschaft hat mir sehr gefallen!

 

 
Exemplarisch mal zwei der Wasserfälle (Jeongbang und Cheonjiyeon)

 

Abends ging ich dann noch Fleisch vom schwarzen Schwein (das hat schwarze Haut) essen, wobei ich eine doppelte Portion nehmen musste, da darunter in koreanischen Grillrestaurants einfach nichts geht. Aber zwei Streifen Schweinebauch sind auch alleine schaffbar, wenn man keinen Reis dazu isst.

 

Freitag. 27. Juni

 

Der Rückflug von Jeju ging diesmal nach Seoul. Ich kam am Flughafen Gimpo an und fuhr gleich nach Cheongnynangni, von wo aus ich am spätend Abend mit Taka, dem Japaner, nach Cheongdongjin fahren wollte. Dort musste ich erst einmal meinen großen Reisekoffer loswerden, doch alle Schließfächer waren belegt! Nachdem ich einmal kurz draußen war, ging ich noch mal in den Bahnhof und fragte einen Bahnhofsangestellten, der noch mal schauen ging und feststellte, dass gerade doch noch eins frei geworden war. Puh.

 

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Shopping und einem Friseurbesuch. Taka traf ich gegen 9 Uhr abends, wir waren zuerst noch was essen und bestiegen dann gegen 23 Uhr unseren Zug, der die Nacht durch fuhr…

 

Samstag, 28. Juni

 

Schlecht ausgeschlafen erreichten wir gegen 4 Uhr Cheongdongjin an der Ostküste, ein Ort, der für seine malerischen Sonnenaufgänge über dem japanischen Meer (das die Koreaner übrigens “Ostmeer” nennen) bekannt ist. Dutzende Touristen hatten sich dort versammelt, das Problem: ein dicker Wolkenstreifen am Horizont. Wirklich aufgehen sehen konnte man die Sonne da definitiv nicht.

 

 
Der quasi-Sonnenaufgang, See am Meer

 

Noch dazu stellten wir danach fest, dass der erste Bus des Tages erst in einer Stunde fuhr. Die verbrachten wir mehr oder weniger mit Frühstücken (Sandwiches aus dem Convenience Store… na ja). Schließlich kamen wir am von Taka gebuchten Hotel an, wo wir aber erst um 15 Uhr einchecken konnten - aber immerhin durfte ich mein schweres Gepäck da lassen.

 

Wir fuhren an den Strand, gingen spazieren, tranken Kaffee. Außerdem mieteten wir für eine Stunde Fahrräder, um einen kleinen See am Meer zu umrunden. Schließlich gingen wir Sundubu essen, eine Suppe mit weichem Tofu und viel Gewürz (daher, wie alles koreanische Essen, ziemlich scharf). Am Strand gab es dann noch mal Bingsu (Schneeflocken-Eis mit hübsch angerichteten Früchten drauf) bevor wir uns laaangsam auf den Rückweg zum Hotel machten, irgendwie unsere Bushaltestelle übersahen, zwei oder drei Stationen weiter ausstiegen und zurücklaufen mussten und dann fast um Punkt 15 Uhr wieder beim Hotel auf der Matte standen. Da konnten wir uns dann erst mal entspannen - getrennt, denn Taka hatte in dem sowieso schon nicht billig aussehenden Hotel auch noch für jeden ein Zimmer gebucht und wollte auch nicht, dass ich irgendwas dafür bezahle. Er meinte, ich soll dann einfach ihn einladen, wenn er mal nach Deutschland zu Besuch kommt.

 

Zum Abendessen suchten wir ein Restaurant mit Grillfleisch, wurden aber von massiven Regenschauern überrascht und mussten erst mal einen Regenschirm kaufen, weil weder ich meine Regenjacke noch er seinen eigentlichen Regenschirm dabei hatte. Gefunden haben wir dann aber ein All-You-Can-Eat-Grillrestaurant, wo es sehr lecker war.

 

Sonntag 29. Juni

 

Wir wollten eigentlich mit dem Zug zurück nach Seoul, aber Takas Kumpel, der ihm die Hinfahrt gebucht hatte, hat sich nicht mehr gemeldet. Wir also auf gut Glück ein Taxi zum Bahnhof genommen und Pech gehabt, denn der Zug war schon ausgebucht. Konnten aber dafür einen Bus vom Schnellbus-Bahnhof nehmen und wie sich herausstellte, war der auch um einiges schneller als der Zug. In Seoul brachte ich erst mal mein Gepäck zum gebuchten Gästehaus (das kannte ich schon, war nämlich dasselbe wie bei der DMZ-Tour) und gingen dann in Insadong Andenken shoppen. Ich kam an einer Stelle mit einer Verkäuferin ins Gespräch (auf Koreanisch) und dann überredete uns noch eine Dame von einem Fotostudio, doch Bilder in traditionellen koreanischen Outfits zu machen. Sie konnte perfekt Japanisch (das haben wir dann auch mit ihr gesprochen, da sie meinte ihr Englisch sei nicht so gut und ich ja auch Japanisch kann) und scheinbar auch Chinesisch (nach uns war eine Mutter da, die ihr etwa 6-jähriges Kind dazu zu bringen versuchte, für das Foto lieb zu gucken). Außerdem gab es wirklich tolle Andenken und ich habe für alle Familienmitglieder irgendwas gefunden.

 

Taka und ich in koreanischer traditioneller Kleidung

 

Von Taka musste ich mich dann verabschieden, weil er zurück ans KAIST musste (günstigerweise konnte er die Schlüssel vom Lab mitnehmen, die ich vergessen hatte zurückzugeben).

 

 

Montag 30. Juni

 

Den Tag verbrachte ich damit, durch Hongdae zu streifen und - wieder - zu shoppen. Diesmal eine Smartphone-Hülle (gar nicht so einfach, weil mein Galaxy SII so ein altes Modell ist) und farblich passende Kopfhörer, außerdem habe ich hübsche Ohrringe entdeckt. Später war ich dann noch im Yeouido-Park, wo ich im Winter schon einmal gewesen war, der sich aber im Sommer wie vermutet sehr viel netter präsentierte. Ich habe sogar ein paar Kaninchen gesehen! Abends war ich mit Emily (die aus Jeju) verabredet zusammen mit zwei Koreanerinnen, die sie auf Jeju getroffen hatte bevor ich da angekommen war, gingen wir Gopchang essen, also Rinder-Innereien. Ein sehr koreanisches Essen, und sehr passend für die letzte volle Mahlzeit im Lande.

 

 

Yeouido-Park, Gopchang mit Käse

 

Nach dem Essen musste ich dann nämlich schnell meinen Koffer vom Gästehaus holen und die Bushaltestelle für den Bus zum Flughafen finden. Zuerst habe ich natürlich die in die falsche Richtung erwischt (beide waren auf Verkehrsinseln in der Mitte der Straße…). Am Flughafen gab es dann überhaupt keine Probleme, aber es kam wirklich gut hin mit der Zeit, so dass ich ziemlich pünktlich zum Beginn des Boarding am Gate ankam. Kalt erwischt hat mich nur, dass ich bei der Passkontrolle meine Alien Registration Card für immer abgeben musste, als ich gesagt habe, dass ich nicht in naher Zeit noch mal nach Korea komme.

 

Dienstag 1. Juli

 

Den Flug nach Abu Dhabe habe ich so gut es ging verschlafen. In Abu Dhabi selbst habe ich Geld umgetauscht, weil ich wusste dass ich in Frankfurt wohl nicht mehr so wahnsinnig viel Zeit dafür haben würde (im Nachhinein: Absolut richtige Entscheidung!) und versucht, noch mal zu schlafen. Es gab sogar coole Liege-Sitze in den Abflughallen, aber die Klimaanlage war so krass eingestellt, dass ich selbst mit langen Ärmeln und in langer Hose gefröstelt habe. Der Shuttlebus kam dann erst knapp 10 Minuten nachdem das Boarding schon anfangen sollte, wir wurden zum Flieger gebracht, fanden unsere Sitze… und dann passierte eine lange Zeit gar nichts. Erst gefühlt eine halbe Stunde später kam erst der zweite Shuttlebus mit den restlichen Passagieren (voll war der Flieger auch nicht) und dann standen die Flugzeuge vor der Startbahn quasi Schlange. Kein Wunder, wenn bis knapp 5 Uhr gar nichts fliegt und dann plötzlich innerhalb einer Stunde geschätzt 10 Flüge gehen sollen.

 

In Frankfurt gelandet ging es ungewohnt schnell, meinen Pass kontrollieren zu lassen (zur Abwechslung war ich ja auch mal Einheimische) und dauerte ungleich länger, an der Gepäckausgabe auf meinen Koffer zu warten. Dann konnte ich zum Bahnhof eilen, um mir noch eine Sitzplatzreservierung zu holen. Der geplante Zug ging eine Viertelstunde später und der Typ am Schalter meinte, die bräuchte ich auch um zu Fernbahnhof zu kommen. Letztlich war es dann doch ganz gut schaffbar, ich konnte mir unterwegs sogar noch eine Flasche Wasser holen.

 

Wie man das von der deutschen Bahn kennt hatte der Zug dann bis zur Endhaltestelle Dortmund eine Verspätung von knapp 5 Minuten (Umsteigezeit zum nächsten Zug war 4 Minuten). Was auch typisch Deutschland war: T-Online-WiFi-Spot im Zug, aber man kann sich da nicht einfach so einwählen sondern braucht einen gekauften Zugang und kann das auch nicht direkt im Zug machen. Der Anschlusszug in Dortmund wartete zum Glück am selben Gleis gegenüber und so stand ich dann tatsächlich zur geplanten Uhrzeit wieder an meinem Heimatbahnhof. Ein Jahr Korea war zu Ende.

 

*****

Ja, und das war’s an Blog, jetzt folgen noch ein paar Einträge (sind zumindest in Planung) über koreanische Eigenheiten und sowas. Vielen Dank schon mal fürs Mitlesen und (wenn auch seltene) Kommentieren :)