Zum Inhalt der Seite




Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Anime-Review (103)
- Simulcast (100)
- Review (72)
- SimulReview (64)
- crunchyroll (58)
- Japan-Tagebuch (54)
- KAIST-Blog (39)
- Manga (38)
- Germanga (32)
- Anime on Demand (25)
- Final Review (24)
- Schule (22)
- korea (21)
- kaze (18)
- KAIST (16)

日本の日記 ~ Neues aus Japan XLIV Japan-Tagebuch, Kochen, Schule

Autor:  Jitsch
Teil 1 Saubermachen in der Schule

Am Dienstag waren wir alle eigentlich nur in die Schule gekommen, um eine richtig gruendliche Reinigung durchzufuehren. Also wurden wir nach der Homeroomstunde, in der uns noch ein paar wichtige Sachen zu den Ferien und dem neuen Schuljahr gesagt wurden, in mehrere Gruppen eingeteilt. Eine zog dann los in den Kunstraum und eine ins Lager, und etwa die Haelfte aller Schueler kuemmerte sich um den Klasenraum selbst.
Zuerst wurden alle Tische und Stuehle rausgetragen und im Gang gestapelt, so dass man kaum noch durchkonnte. Nachdem auch das Podest am Lehrerpult rausgetragen war, gingen drei oder vier Leute mit den vorhandenen Besen einmal durch fuer den groben Schmutz. Anschliessen waren wir dann dran: Jeder bekam einen Gummihandschuh und einen Schrubber, und angefangen am Fenster wurde der Boden mit Seifenwasser bearbeitet. Eine ziemlich ermuedende Angelegenheit, aber als wir dann nach gut einer Stunde fertig waren, war der Boden wirklich schon ziemlich sauber.
Dann ging alles recht schnell, denn es reichten drei Leute um den noch eben etwas mit Staubsauger uebergesaugten und kurz gewischten Boden mit Wachs einzuschmieren. Als sie fertig waren, erstrahlte der Fussboden unserer Klasse in strahlender Schoenheit! Das hatte sich doch echt gelohnt. Und ausserdem konnten wir dann, so gegen 11 Uhr, schon gehen.

Teil 2 Sumo

Am Mittwoch war ein freier Tag, da dort der Fruehlingsanfang gefeiert wird. Aber meine Gastfamilie hatte einiges geplant! Nachdem ich seltenerweise bis kurz vor 12 geschlafen hatte, musste ich mich schon fast beeilen, um noch fertigzuwerden. Als Hiro dann auch von seinem Kendo-CLub wieder da war, ging es los nach Osaka, zum Sumo gucken.
Denn dort fand in diesen Tagen gerade das traditionelle Maerz-Turnier statt und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Schon kurz nachdem wir den Bahnhof Namba verlassen hatte, liefen uns ein paar Sumoringer auf der STrasse ueber den Weg, und die staedtische oeffentliche Sporthalle, in der die Veranstaltung stattfand, war ziemlich geschmueckt. Vor dem Eingang hingen bunte Fahnen mit den Namen der einzelnen RInger drauf, und vor dem Eingang hatten sich mehrere Staende aufgebaut, die traditonelle Suessigkeiten und Sake verkauften. Der EIntritt war recht teuer (ca. 70 Euro pro Person) aber dann konnten wir gerade noch zu unseren Plaetzen kommen, bevor die hochrangigen Sumoringer alle reinkamen.
Der Ring sieht so aus, dass auf einem erhoehten Podest ein Ring gezogen ist, der mit einem Seil begrenzt ist. Wer ihn verlaesst oder zu Boden geworfen wird, hat verloren. Ueber dem Ring haengt eine Art Dach, das an einen Shinto-Schrein erinnert, und an jeder der vier Ecken eine sehr dicke Kordel in einer anderen Farbe, die die Jahreszeiten symbolisieren. Die Zuschauer sitzen praktisch ab direkt am Ring und von da geht es dann auf Tribuenen weiter nach oben. Wir hatten eine Viererbox (da wir zu viert waren; der Vater musste noch arbeiten), wo dann also vier Sitzkissen auf dem Boden lagen. Stuhlaenliche Sitze gab es nur ganz aussen in dem Teil, der auch da ist wenn kein Sumo gemacht wird.
Der Kampf an sich dauert ziemlich schnell, sobald die Ringer aufeinander losstuerzen dauert es meist keine halbe Minute, bis es vorbei ist. Das drumherum ist aber umso interessanter. Die Ringer kommen rein, bauen sich vorbeinander auf, dann zeigen sie sich wieder dem Publikum. In der Zeit kann man ziemlich viel jubeln, die Namen der Kontrahenten schreien oder sich darueber unterhalten, wer wohl gewinnen wird. Es klingt zwar jetzt nicht so beeindruckend, aber es ist echt lustig und einem wird die ganze Zeit nicht langweilig.
Die Ringer sind zum groessten Teil Japaner, aber interessanterweise ist gerade der jetztige Yokozuna (absolut einmaliger, hoechster Rang im Sumo) ein Mongole. Ueberhaupt sind die meisten nicht-japanischen Sumoringer Mongolen. Aber im zweithoechsten Rang war auch ein Bulgarier, der momentan ziemlich beliebt ist. Ausserdem gibt es ein paar Russen dabei. Was ich interessant finde ist der eine Typ, der sich Baruto nennt (was der japanischen Aussprache des Baltikums entspricht), weil er so etwa der einzige Blonde unter all den Ringern war.
Also, sehr interessant, und live sicher interessanter als nur im Fernsehen!

Teil 3 Deutsches Essen!

Danach haben wir den Vater getroffen und sind zu fuenft in das Deutsche Restaurant "Hamburg" eingekehrt. Ich hatte irgendsowas erwartet wie ein stinknormales japanisches Restaurant mit pseudo-deutschen Gerichten wie Eisbein und Sauerkraut, aber es war WIRKLICH Deutsches Essen und auch das Flair vom Restaurant war typisch Deutsch.
Selbst Tische und Stuehle wirkten wie in einem guten Heimatrestaurant. An den Waenden hingen Bierdeckel, Strassenschilder, Fotos und ein Plan der Hamburger U-Bahn, typisch fuer Kneipen halt. Und das essen war auch superdeutsch!
Zugegeben, die Reihenfolge war etwas seltsam, aber das Essen an sich echt lecker und nostalgisch. Ich glaube, ihr in Deutschland werdet gar nicht verstehen, was mich an Bratkartoffeln mit Speck, einem Wiener Schnitzel und einer dicken Bratwurst mit Senf so begeistert, aber nachdem man sich ein halbes Jahr von Ramen, Reis, Udon, Okono-Miyaki, Reis, gebratenem Fisch, Reis und nochmal Reis ernaehrt hat, hat man echt schon fast vergessen, wie Kartoffeln eigentlich schmecken. Die Speisekarte war sogar in Deutsch, zumindest die Namen der Gerichte, was mich auch beeindruckt hat. Die Eltern haben dann verschiedene deutsche Biersorten durchprobiert (mein Gastvater wollte wissen, wo die herkommen, aber bei Koestritzer hatte ich auch keine Ahnung, wo das nun liegt). Wir Kinder haben alle Spezi genommen und fanden es sehr lecker, dann wollten die natuerlich wissen, was da so drin ist, und ich "Cola und Fanta" "Fanta Grapefruit?" Da fiel mir das erste mal auf, dass es in Japan wirklich nur Cola gibt und einem unsere "normale" Fanta sowie Sprite eigentlich nie ueber den Weg laufen. Schon anders hier.
Es hat mir sehr gefallen. Selbst das Klo hatte irgendwie Deutsches Flair, das muss irgendwie an dem Dufzeug gelegen haben, sowas wird in japanischen Toiletten eigentlich nie verwendet. Als wir uns dann nach einer total leckeren Roten Gruetze (ich konnte denen einfach nicht erklaeren, was das ist... aber sie fanden es sehr lecker) aufgemacht haben nach hause, waren wir alle pappsatt. Das war ein Tag!

Jitsch*

日本の日記 ~ Neues aus Japan XXXVII Japan-Tagebuch, Kochen

Autor:  Jitsch
Teil 1 mein neues Haus

So, jetzt wird’s aber endlich Zeit fuer meinen Bericht ueber meine neue Gastfamilie, nachdem ich schon zwei Naechte dort uebernachtet habe *grins*
Ich musste natuerlich bevor ich dorthin gehen konnte, erstmal meine ganzen Sachen packen. Das wurde ein halber Umzug, zwei grosse Kisten, drei mittelgrosse, der ganze Koffer voll und noch eine oder zwei Tueten dazu und mein Rucksack… Ich sehe schon, bevor ich nach Deutschland zurueckfliege muss ich noch eine Menge zurueckschicken...
Dann ging es aber los, mit dem Auto von O-Mama, in Richtung Ikoma (noch weiter weg von Nara als Shikanodai). Wir sind gut vierzig Minuten gefahren und kamen dann nach lauter engen Strassen quer durch ein Wohngebiet an das untere Ende einer Treppe. Die mussten wir hoch und dann standen wir vor einem ... riesigen Gebaeude. Na ja, vielleicht nicht riesig fuer deutsche Verhaeltnisse, aber fuer Japanische doch schon so einigermassen und verglichen mit dem Haus der Ookawas sowieso. Zwei Stockwerke, Haus etwa doppelte Grundflaeche wie vorher, (ich kann nicht schaetzen, aber ich wuerd sagen etwa 8x8 Meter im Obergeschoss, das noch etwas kleiner ist) und ein Garten ganz drumherum. Nachdem wir dann auch die ganzen Kisten erstmal die Treppe hochgeschleppt hatten, ging es rein, und was sah ich... ein Kotatsu!! Das muss ich jetzt wohl erklaeren (es sei denn ihr habt Fruits Basket gelesen), das ist ein Tisch, an dessen Ecken eine Decke rausguckt, die man sich wenn man die Beine unter den Tisch legt ueber die Fuesse legen kann. An der Tischplatte ist ein Heizkoerper (innen), und dadurch wird es innerhalb der Glocke die die Decke bildet richtig mummelig warm ^^. Dann bekam ich mein Zimmer gezeigt und.. wow. Erstens ist es nicht das geliehene von jemand anders aus der Familie, sondern ein bisher unbenutztes, und zweitens ist es total weitlaeufig. Okay, es mag vielleicht nicht viel groesser sein als das von Mai, aber im Raum befinden sich nur ein Schreibtisch, eine kleine Kommode und sonst eigentlich gar nichts. Ich schlafe auf einem Futon, der immer bereit auf dem Boden liegt, und der Schrank scheint nicht zum Raum gehoeren, weil er wie in japan ueblich in die Wand eingelassen ist. Ich hab erstmal mein ganzes Zeichen- und Schulzeug auf dem riesigen Schreibtisch verteilt (ja, man kann noch was drauflegen -.-) und meine beiden Kalender (den Fotokalender von zuhause und den Naruto-Kalender) an die Wand gehaengt.
Das Haus hat jede menge Zimmer, zwei Klos, ein Bad einen betretbaren Kleiderschrank, ein Elternschlafzimmer und einen Gaesteraum, Wohn- Esszimmer und Kueche praktisch in einem (wie ueblich)Das Haus hat jede menge Zimmer, zwei Klos, ein Bad einen betretbaren Kleiderschrank, ein Elternschlafzimmer und einen Gaesteraum, Wohn- Esszimmer und Kueche praktisch in einem (wie ueblich), und oben die Schlafzimmer von Kyouko, ihrem Bruder und mir, einen offenen Raum mit Computer und Klavier und das Buero von Kyoukos Vater.
Das Beeindruckendste aber sind die Buecher. Eigentlich in jedem Zimmer (mal abgesehen von den Klos) finden sich irgendwelche Regale. Alle in Japanisch, aber was soll’s. Darunter befinden sich auch einige Manga, steht zwar alles in meinem Steckbrief, aber ich kann ja nochmal die nennen, deren Namen euch vielleicht auch was sagen; Ranma 1/2 (bis Band 19 oder so), Houshin Engi (komplett), One Piece (komplett), Urusai Yatsura (ab Band 6) und Nodame Canterbile komplett (das kennt ihr nicht, aber ich. Heh.) Da hat man dann wirklich genug zu lesen. Bei Mai gabs ja nur Conan, und das ist mir immer noch zu schwierig.

Teil 2 Meine neue Familie
Ja, dann will ich auch mal die Leute vorstellen, bei denen ich jetzt wohne. Die heissen Yoshikawa mit Familiennamen (auch mit –kawa, wie Ookawa.. Heisst Fluss, ist auch sehr haeufig in Japan). Sie sind zu viert (wenn man mich nicht mitzaehlt).
Kyouko ist meine Gastschwester, 16 Jahre alt und geht in meine Parallelklasse, die 4-B (ich bin in der C, falls das jemand vergessen haben sollte). Sie mag One Piece gerne und Kekkaishi, und generell Manga. Sie spielt Klavier und ist im selben Club wie ich, dem Bungei-Doukoukai, wo sie normal eine Fortsetzungsgeschichte schreibt und manchmal auch Bilder malt. Sie wirkt sehr zurueckhaltend, taut aber im Gespraech mit Freunden ziemlich auf.
Hiroaki ist der kleine Bruder von Kyouko und geht an die Mittelstufe unserer Schule, ist also zwischen 13 und 15 Jahre alt (ich tippe eher auf 13). Er liegt gerne unter dem Kotatsu und macht scheinbar gar nichts, aber er liest auch viel Manga und lernt wohl auch manchmal fuer die Schule ;) Er ist eher der stille Typ.
Itsuko (interessanterweise hiess meine vorherige Gastmutter Mitsuko...) ist Kyoukos Mutter und sehr begeisterungsfaehig. Sie hat sich scheinbar meinetwegen ein paar Buecher ueber Deutschland gekauft und fragt mich immer, ob ich irgendetwas brauche. Sie arbeitet in der Praefekturbibliothek in Osaka und ist nur Montags den ganzen Tag zuhause, kann uns aber morgens immer total leckere Bentous machen.
Shinji ist der Vater und kommt jeden Abend nach Hause (das wuerd ich nicht schreiben, wenns nicht so im Gegensatz zu Herrn Ookawa stuende). Er ist sowas wie Hilfsprofessor an der Uni (Was fuer eine weiss ich nicht, es gibt hier in der Naehe ja mehrere) und hauptsaechlich in Geschichte, was auch die vielen Buecher erklaert. Er arbeitet auch hin und wieder im Buero im zweiten Stock und ist sehr nett. Er mag One Piece total gerne und spielt mit seinen Kindern auch gerne eine Runde Duel Monsters.
Ja, und dann noch das inoffizielle Familienmitglied, Chacha, der Hund. Sie ist blind, was ihr aber nicht so viel ausmacht, da sie eine ziemlich gute Nase hat (wie jeder Hund), dennoch kann es passieren, dass sie gegen die Tischkante rennt oder so. Sie ist verrueckt nach Essen und faengt sofort an zu betteln, wenn man was hat, und wuselt sonst hauptsaechlich in Wohnzimmer und Vorraum rum. Sie mag mich, glaube ich ;)
Ich mag sie auch. Und die ganze Familie. Ich bin froh, in so einer Familie gelandet zu sein ^^
Zudem haben sie einen Windows XP-Computer, auf den ich auch ohne Probleme meine fotos von der Digitalkamera hochladen kann, ich hoffe, dass ich die dann bald mal in den Weblog einbauen kann.

Teil 3 Wochenendsunternehmungen
Herr Hirata hat mir zwar erzaehlt, dass meine Familie nicht viel Zeit hat, mich am Wochenende irgendwohin mitzunehmen, aber allein schon unsere kleine Tour gestern war mehr, als ich mit Ookawas je unternommen habe. Wir (ausser der Mutter, da die Bibliothek auch Sonntags aufhat) haben uns zu Fuss auf dem Weg zum Kaufhaus am Bahnhof gemacht und dort in einem Restaurant Tonkatsu (schnitzel) gegessen. Dann sind wir zu ihrer Oma gefahren. Sie kam sofort an zu mir und meinte, meine Haare saehen aus wie die einer Puppe o.O Ansonsten war es aber richtig nett, wir haben locker Ferngesehen (den Nationalen Staffellauf in Hiroshima... Nara ist 42. oder so geworden), Kuchen gegessen (von wegen Japaner essen nur zum Dessert Kuchen...) und uns unterhalten. Abends bin ich dann nochmal mit Kyouko los, weil ich folgendes brauchte: 4 Eier, 175g Zucker und 125g gehackte Mandeln. Ratet wofuer, oder lest den naechsten Absatz.

Teil 4 Das Experiment
Mal wieder – Sekaigaku. Da wir noch vier Stunden Zeit bis zur Praesentation haben und nur noch unsere Ergebnisse in einer schoenen Praesentation darstellen muessen, haben wir beschlossen, heute den Kuchen zu backen, dessen Rezept ich im Internet gefunden hatte. Schwierigster Punkt: Sauerkirschen. Wo bekommt man in Japan Sauerkirschen her? Na ja, Suga-san hat dann aber wirklich welche gefunden, in der Backabteilung des Vivre-Kaufhauses in Nara. Cool.
Also haben wir uns nach Beginn der 5. Stunde ans Werk gemacht. Das Rezept sah folgendermassen aus:

Also haben wir uns nach Beginn der 5. Stunde ans Werk gemacht. Das Rezept sah folgendermassen aus:
Rezept: Schokoladen-Rotwein-Kuchen
(von Satsuki Sakuragi)
Zutaten:
4 Eier
200 g Butter (weich)
175 g Zucker
250 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
2 bis 6 EL Kakao (nach Geschmack)
2 TL Zimt
125 g gehackte Mandeln
100 bis 150 g Bitterschokolade, gehackt
¼ l Rotwein
1 Glas Sauerkirschen
Zubereitung:
§ Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen.
§ Eier trennen.
§ Butter cremig rühren, Zucker nach und nach dazugeben und beides schaumig schlagen.
§ Die Eidotter, eins nach dem anderen, zur Butter-Zucker-Mischung geben, dabei weiter schaumig schlagen. Eiweiß beiseite stellen.
§ Mehl mit Backpulver, Zimt und Kakao vermischen, nach und nach über den Teig sieben und mit einem Teigschaber darunter heben.
§ Die gehackten Mandeln und die zerkleinerte Schokolade gut unter den Teig mischen.
§ Den Rotwein angießen und unterrühren.
§ Die Eiweiße steif schlagen und vorsichtig – löffelweise – unter die Masse ziehen.
§ Teig in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Springform füllen.
§ Die gut abgetropften Kirchen darauf verteilen, die Form kräftig auf der Arbeitsplatte aufstoßen und dann auf der mittleren Schiene des Backofens circa 50 Minuten backen.

Das hoert sich leicht an, war aber gar nicht so einfach. Okay, ich uebertreibe. Es hat eigentlich alles wunderbar geklappt. Mai stellte dann fest, dass sie die Kuchenform vergessen hatte, aber zum Glueck gab es davon welche in der Schulkueche. Auch sonst gab es keine Probleme soweit, wir haben alles gemixt wie vorgegeben, ab in die Form und in den Ofen. Aber dann gings los... Denn nach 50 Minuten haben wir mal angepiekst und das Innere des Teils war nicht weniger fluessig als vorher. Also, nochmal 10 Minuten. Als das immer noch nichts brachte, kam ich auf die Idee dass es wie mit einem Kaesekuchen sein koennte, den ich vor ewigkeiten gebacken hab, nach der Theorie muesste man das Ganze abkuehlen lassen. Wir also den Kuchen rausgeholt und etwas gewartet. Mittlerweile tauchte schon Kyouko mit ihrer Freundin Shimizu auf, die wissen wollten, wo ich denn bliebe, und da ich noch nicht fertig war entschlossen sie sich zu warten. Wir also etwa zehn Minuten gewartet. Dann probeweise angeschnitten, aber es quoll aus der Mitte immer noch ziemlich fluessig raus. Haben den Kuchen dann gut ne viertelstunde an die frische Luft gestellt, danach wars aber immer noch nicht richtig fest, also ab in den Kuehlschrank damit. Nach ner Zeit haben wir ihn dann geschnitten, der war aber immer noch so fluessig, dass wir ihn lieber nochmal (in Stuecken) in den Kuehlschrank gestellt haben. Als dann unser Leherer wiederkam, hatten wir ihn gerade wieder rausgeholt, und dann konnten wir ihn, so nach ner Stunde abkuehlen, (mindestens...) endlich essen. Wow. Meine Gastfamilie war von dem Stueck, dass ich mit Nach hause gebracht hab auch ganz begeistert. Und es hat Spass gemacht. Ehehe.

Meinen Schulweg beschreibe ich in mindestens einer Woche, da ich dann so ungefaehr sagen kann, wie das normal ablaeuft.

Jitsch*

日本の日記~Neues aus Japan XXX Japan-Tagebuch, Kochen, Teezeremonie

Autor:  Jitsch
Teil 1 Kuchen

Ist zwar schon etwas her, aber da ich bisher einfach keine Zeit hatte, meinen Weblog weiterzuschreiben, erzaehle ich das jetzt. Also, am Wochenende haben Mai und ich uns um 10 Uhr aufgemacht nach Yamato-Saidaiji (ein Bahnhof auf der Strecke nach Nara), wo wir fuer unser Fieldwork in Erdkunde Nachforschungen betreiben wollten.
Um erstmal das mit der Fieldwork zu eklaeren; wir haben in Erdkunde angefangen, indem wir zum Stichwort "Kultur" verschiedene Aspekte in Form eines Baumdiagramms/Clusters gesammelt haben. Dann sollte sich zu jedem Oberthema eine Gruppe bilden. Ich wollte eigentlich Deutschland nehmen, aber das wollte sonst keiner, also wurde ich in die zwei-mann-gruppe "Essen" gesteckt (rein zufaellig die von Mai). Wir haben innserhalb dieser Gruppe dann ein Cluster zum Thema Essen gemacht. Da wir nur drei Leute sind, hat unser Lehrer gesagt, dasss es reicht, wenn wir nur an einem Pfad zum Thema "Essen" arbeiten, und da haben wir "Kuchen" genommen. Nachdem wir in den Stunden zuvor jede Menge ueber typisch Deutsche, Franzoesische, Oesterreichische Kuchen und diverse Arten von Kuchen recherchiert hatten, wollten wir an diesem Samstag also mal mit einem richtigen Experten reden. Wir waren schliesslich bei der Baeckerei "Gateau de Bois" gelandet, weil sonst keine ihre Telefonnummer im Internet stehen hatte oder zu weit weg war.
Da wir etwas frueh dran waren, haben wir uns vorher noch etwas den Saidai-Ji-Tempel angeschaut. Er wurde kurz vor Ende der Nara-Periode (in der Nara die Hauptstadt war; so etwa von 700-800 n.Chr.) von der Kaiserin Shotoku gebaut, weil die Moenche im Toudaiji (Grosser Tempel des Ostens) sie alle kritisiert haben, als Gegenstueck (saidaiji bedeutet Groesser Tempel des Westens). Daraus ist nicht viel geworden, aber den Tempel gibts halt heute noch.
Dann haben wir also die Baeckerei betreten. Es lief schoene Franzoesische Musik und es war schoen warm, und die Kuchen sahen saulecker aus. Wir wurden an einen Tisch im anliegenden Cafe geschickt und dann kam auch schon Herr Hayashi, der Besitzer des Ladens und Kuchen-Weltmeister von 1991. Wir (Mai und Suga-san) haben ihm dann Fragen gestellt, und er hat uns freundlich erklaert, warum Kuchen in Japan anders sind als in Frankreich und Deutschland. Das liegt vor allem an der Kultur, da Japaner Kuchen am ehesten als Dessert essen und deshalb sind sie auch nicht so gross. (Ja, japanische Kuchen SIND winzig). Er meinte sogar, dss es innerhalb von Japan da Unterschiede gaebe, je nachdem wie das Klima ist. Dann hat er uns noch die Symbolhafte Bedeutung von so einem Dreikoenigstagskuchen erklaert und noch eine ganze Menge mehr, das ich nicht so gut verstanden habe.
Nach dem Gesprache (ca. 1 Stunde!) haben wir dann noch jeder einen Kuchen gegessen. Die waren sooo lecker! So was leckeres hab ich in Deutschland noch nie gegessen, dort sind Kuchen ja auch fast was normales, so zum Kaffee oder so, aber hier ist das was ganz seltenes und die Kuchen sind unglaublich ordentlich gemacht und sehen nicht nur toll aus, sondern schmecken auch noch ganz fantastisch. Das Beste war, dass wir nichtmal bezahlen mussten (wollten wir, aber die meinten, das waere nicht noetig... erhoffen sich von unsrer Studie wohl irgendwie Puplicity). Jaah, das wars auch schon. Aber es kommt noch besser fuer den Tag...

Teil 2 Tee

Wie wir schon vor fast mehr als einem Monat geplant hatten, war am samstag auch noch die Teezeremonie (heisst auf Japanisch 茶道-sadou-Weg des Tees oder einfach nur お茶-ocha-der Tee). Kaum dass wir wieder da waren, haben wir eben schnell was gegessen und dann begann das Anlegen des Kimonos. Ich bin als erste gegagen und hab mir einen beigen ausgesucht. Und dann gings los. Seidenstruempfe und Tabi (Zehensandalen), Unterkleid, Unterkimono, Guertelschnuerung, Kimono, festzurren, nochmal was um die Huefte, Guertel, noch ein paar Baender zum festmachen etc.pp. Hat etwa eine dreiviertelstunde gedauert. Ich bin froh, dass O-Mama das so gut kann. Nach mir kam Yoshiko, die Nichte von Mais Englischnachhilfelehrerin, und als Mai dran war, wurde es schon recht knapp. Dann tauchten auch noch Ida, ihre Gastschwester Minako und ihre Mutter auf, die auch mitsollten. Es war ziemlich voll und eine tolle Atmosphaere. Im Kimono zu sitzen(Sofa, Stuhl etc.) ist ganz okay, laufen geht so, weil man nicht so grosse Schritte machen kann, aber das Schlimste ist der Seiza! Also, wenn man auf seinen Unterschenkeln sitzt. Soweit war es aber noch nicht. Yuko hat mir die Haare auf japanische Weise hochgesteckt, und dann gings auch schon los, in zwei Autos.
Das Haus, in dem die Zeremonie stattfand lag so 20 Min. von Ookawas Haus weg. Wir kamen rein und erstmal in einen praktisch leeren Raum, nur mit Tatami-Matten ausgelegt und einem einfachen, sehr niedrigen Tisch. Da wurde uns erstmal Tee serviert, der sehr lecker war, aber die Zeremonie an sich begann erst danach.
Wir kamen dann in einen Raum, der fast ebenso leer war, nur in den Boden war ein schwarzer Kessel eingelassen. Wir haben uns in Hufeisenform (eckiges Hufeisen aber) auf Kissen gesetzt (im Seiza) und dann gings so langsam los. Erstmal gab es da so komische Suessigkeiten, die echt lecker waren. Jeder hat eine gegessen und waehrenddessen kam eine Frau rein und trug die ganzen Materialien und legte sie alle fein saeuberlich in geordneter Reihenfolge hin. Dann fing sie an, indem sie eine Teeschale nahm und mit einem Tuch saeuberte. Anschliessend hat sie etwas Maccha-teepulver da reingetan und Wasser druebergegossen und das dann mit einem Pinsel verquirlt. Dann hat sie es der anderen Frau da gereicht und die hat es dann Frau Ookawa gegeben. Bevor man trinkt, muss man den Becher erst mit einer Verbeugung entgegennehmen, ihn dann demjenigen neben einem hinstellen und beide verbeugen sich, dann verbeugt man sich nochmal selber, nimmt den Becher hoch, dreht ihn dreimal in der Hand und DANN kann man trinken. Wenn man fertig ist stellt man ihn ein stueck vor sich hin und die Frau nimmt ihn wieder. Nachdem ich endlich meinen Tee hatte, habe ich es nicht mehr ausgehalten, im seiza zu sitzen. Meine Fuesse waren mittlerweile eingeschlafen und ich hab sie kaum noch gespuert, aber irgendwie taten sie trotzdem total weh. Ida hatte schon vor mir aufgegeben, aber alle anderen haben wirklich bis zum Ende durchgehalten. Ist wohl ne Uebungssache.
Nachdem jeder einmal getrunken hatte, hat Mai das mit dem Tee mixen fuer zwei Leute gemacht, und dann hat Minako noch zweimal Tee gemacht und dann wollte ich auch.
Das ist gar nicht so einfach; man muss die Schale mit einer bestimmten Hand nehmen und an einen vorgeschriebenen Platz stellen, dann muss man mit einer bestimmten Fingerhaltung diese Kelle nehmen und Wasser reinfuellen, dann mit einer bestimmten Hand (links) das Wasser wegschuetten, mit drei Drehungen den Rand abwischen und dann innerhalb der schale mit dem Putztuch ein い malen. Dann kommt die Schachtel mit dem Pulver,m die man mit der rechten Hand nehmen muss und die man links von der Schale abstellt, den Deckel und den Loeffel zum Pulver rausholen aber rechts davon. Man tut dann zwei Loeffel voll in die Schale, wobei man den Behaelter mit dem Pulver auf den Rand der Schale stellt, und dann stellt man erstmal alles in der umgekehrten Reihenfolge zurueck, bevor man wieder mit dieser bestimmten Fingerhaltung die Kelle nimmt und heisses Wasser draufgiesst, aber nicht alles, was in der Kelle ist, und die legt man dann zurueck auf den Rand des Kessels. Dann kommt dieser Pinsel zum Einsatz, mit dem man den Tee schaumig schlaegt, und am Schluss formt man mit dem Ding im Tee ein の. Anschliessend dreht man die Schale noch zweimal in seiner Hand und stellt sie dann hin, damit die andere Frau sie den Gaesten geben kann.
Ziemlich kompliziert, was?
Nachdem Yoshiko und Ida es auch nochmal probiert hatten hatten wir eine neue Runde voll und die Zeremonie war zuende. Im Nebenraum haben wir dann noch schwarzen Tee getrunken und japansiche Suessigkeiten gegessen, und dann sind wir wieder nach Hause.
Ja, das wars schon. Hoffe, dieser Direkteinblick in die japanische Kultur war fuer euch irgendwie interessant.

Jitsch*

日本の日記~Neues aus Japan XVI Japan-Tagebuch, Kochen

Autor:  Jitsch
Teil 1 Jetzt ist schon ein Monat rum

Unglaublich, oder? Mir kommt es vor, als sei es gestern gewesen dass ich diese Schule das erste mal betreten habe und mit Mai in der Turnhalle die Probe vom Dramaclub angeschaut habe. Und andererseits ist es wirklich schon ganz schoen lang...

Teil 2 Die Woche

Ja, hab ja lange nicht mehr geshrieben, also was ist passiert... Diese Woche haben keine AGs stattgefunden, weil naemlich naechste Woche die Tests sind und alle dafuer lernen muessen. Ich hab mich auch ein bisschen hingesetzt, aber nur ein bisschen.
Die Tests sind ueber die Woche verstreut, jeden Tag ungefaehr drei, so dass man innerhalb einer Woche in jedem Fach einen schreibt. Ich natuerlich nicht, ich habe nur vier Tests (Mathe, Geometrie, Englisch und English Writing). Das bedeutet zwei Tage ganz ohne Tests, zwei Tage mit nur einem Test und immerhin einen mit zweien. Und waehrend sich die anderen mit Kreuzungsschemen, Kanji und dem zweiten Weltkrieg rumquaelen, kann ich im Austauschschuelerraum sitzen und lernen. Noch was wichtiges? Nee, eigentlich nicht.

Teil 3 Ein paar Rezepte

Ja, ich hatte einfach mal beschlossen, ein paar Rezepte hier reinzuschreiben. Sie sind ganz einfach und mit ein bisschen Zutaten aus dem Asialaden kann man sie auch in Deutschland machen. Tataaah:

O-Nigiri (Reisbaellchen)

Zuerst muss man Reis kochen. Wenn ihr keinen japanischen Reis habt oder keinen bekommen koennt, nehmt Milchreis und kocht ihn zusammen mit Wasser; auf eine Tasse Reis kommt eine Tasse Wasser. Das muesst ihr so lange kochen, bis kein Wasser mehr zu sehen ist, also alles vom Reis aufgesogen wurde. Und dann solltest ihr den Reis abkuehlen lassen. Waehrend ihr das tut, besorgt ihr folgendes Material: Eine kleine Schuessel (moeglichst rund, aber flach), darueber breitet ihr ein ca. 10x10 cm Stueck Frischhaltefolie aus und streut ein bisschen Salz auf die Folie. Dann muesst ihr noch Nori (getrockneten Seetang) haben und ihn in ca. 7x4 cm streifen schneiden. Jetzt tut ihr den Reis in die Folie und wickelt ihn darin ein, denn dank der Folie bleibt euch nichts am Finger kleben, und drueckt ihn solange zusammen, bis daraus ein festes Baellchen geworden ist. Ihr koennt auch eine Kleinigkeit (z.B. Raeucherlachs) darin einbacken. Wenn das Baellchen fertig ist, muesst ihr es nur noch mit Nori versehen - entweder einmal rumgewickelt oder nur halb. Und schon habt ihr ein Reisbaellchen, wie ihr es aus Animes kennt. Dazu solltet ihr irgendwas geschmacksintensiveres essen, z.B. was suesses.

Milchtee (ja, das kann man auch selber machen)

Ist ganz einfach. Zuerst kocht ihr euch schwarzen Tee. Macht ihn richtig schoen schwarz, dass er fast wie Kaffe aussieht. Dann giesst ihr ihn in ein Glas und dazu gebt ihr einen Schuss Milch. Nicht zu viel, das Gemisch muss eine hellbraune Farbe haben. Jetzt fehlt nur noch Zucker, den ihr in Form von Wuerfelzucker oder sonstwas fuer nem Zucker dazutun koennt. Und wenn euch warm ist, stellt das Zeug in den Kuehlschrank, dann habt ihr kalten Milchtee, oder ihr tut vorher den Tee in den Kuehlschrank. Eiswuerfel passen auch gut dazu. Und schon habt ihr ein super erfrischendes Getraenkt! (Braucht man das jetzt in Deutschland? Hier sind es immer noch um die 27 Grad Celsius...)

Teil 4 Trends

Nur noch kurz, aber ich hab noch Zeit und schreib einfach mal ein paar auf.
Also, klamottentechnisch tragen auch an dieser Schule ein paar den Schulmaedchenstil, also Hemd, Schleife, Schottengemusterter Rock und bis zum Knie hochgezogene schwarze Socken. Ansonsten traegt Frau eine kurze Hose und dazu eben jene Socken oder hohe Cowboystiefel. Hosentechnisch geht es gerade wieder auf das hautenge Modell zu, zumindest in den Modezeitschriften, aber das traegt kaum einer, weil solche Hosen nur wenigen Leuten stehen. Ansonsten gibt es natuerlich jede menge Leute, die anziehen, was ihnen gefaellt.
An Schultaschen und Handys hat jeder seine eigenen Anhaenger. Absoluter Trend ist hier ganz generell Disney, also Mickey, oder Winnie Pooh (ist doch Disney?) und besonders Stitch! Hin und wieder sieht man auch Flappi oder Choppi aus Pretty Cure SplashStar oder die Anhaenger von Marken (Adidas...).
Hier traegt kaum einer Rucksaecke, Trend sind Umhaengetaschen, egal wie gross. Meistens von auch in Deutschland bekannten Firmen (Puma, Adidas) oder aber von exotischen Firmen, die ich nicht kenne.

Ja, das wars auch schon, machts gut, bis zum naechsten mal!

Jitsch*