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How to Animexx: Mysterium "Kontakte"

Autor:  Shizana
04.02.2017 20:00

Hach ja, Animexx und seine vielen Funktionen. Hand aufs Herz, wer kennt sie alle?

Ich bin ein älterer Animexx-Rocket und aktiver Nutzer der Webseite. Über die Jahre habe ich mich überall mal durchgeklickt, sehr viel ausprobiert und mich umfangreich informiert und belesen, sodass ich der festen Überzeugung bin, an sich alles zu wissen, was es über diese Webseite zu wissen gibt.

Dachte ich.
Tjaha, falsch gedacht! Animexx steckt voller Überraschungen und versteckter Funktionen, über die kaum einer etwas weiß.
Glaubt ihr mir nicht? Muhaha, wetten dass?

Der lieben Erenya ist es zu verdanken, dass ich Anfang diesen Jahres noch etwas Neues über Animexx und seine Hidden Features gelernt habe. Der Auslöser war zwar nichts, woran man sich unbedingt erinnern will, aber ein gewitzter Rocket weiß aus so ziemlich allem einen Nutzen zu ziehen.

 

Als ich auf Animexx zum ersten Mal Fuß fasste, waren "Kontakte" für mich das, was man eben darunter versteht: Leute, die man kennt. Entsprechend sind "Realkontakte" Leute, die man real kennt. Im Idealfall zumindest, was hier aber nicht jeder so genau nimmt, wie mir scheint. Nuja, jedem das seine.

So weit, so gut. So viel hatte ich begriffen. Aber in meinen 12 Jahren Animexx (mit Unterbrechung) habe ich nie für wahr genommen, dass "Kontakte" noch so viel mehr sein können!
Zum Beispiel: Ich war immer der Überzeugung, wenn ich jemanden als Kontakt hinzufüge, bedeutet das, es ist beidseitig. Derjenige wird darüber informiert und muss dem zustimmen, ob er das will oder nicht. Ziemlich peinlich, wenn ich doch nur jemanden heimlich stalken will, den ich bewundere oder dessen Aktivitäten mich interessieren.

Alte, wissende Animexx-Hasen werden jetzt schallend über mich naiven Rocket lachen.
Warum? Tja, lasst es mich erklären.

Ich lag falsch!
Es gibt bei den "Kontakten" erhebliche Unterschiede und verschiedene Unteroptionen.

Das, wovon ich all die Zeit ausgegangen bin, ist die Sichtbarkeitsanfrage. Das bedeutet, wenn ich einen Kontakt hinzugefügt habe und angezeigt bekommen möchte, ob dieser zeitgleich mit mir online ist oder nicht.
Ja, das muss ich anfragen. Ja, über diese Anfrage wird derjenige informiert. Und ja, derjenige kann diese Anfrage ablehnen und zugleich festlegen, ob er mich ebenfalls "sichtbar" haben möchte. Das kann ich ebenfalls ablehnen, wenn ich will.

Aber einen "Kontakt hinzufügen" bedeutet nicht automatisch, dass ich denjenigen im Onlinestatus sichtbar haben will!
Einen Kontakt hinzuzufügen bedeutet erst einmal nicht mehr, als … dass ich denjenigen stalke. ê_êV
Still und heimlich, ohne dass derjenige es weiß. Oder auch nur darüber informiert wird. Außer, ich petze es freiwillig. ♪

Aaalso eine ganz feine Option!
Seit ich das weiß, habe ich meine Kontaktliste gleich mal um ein paar Leute ergänzt, für die ich sonst zu feige wäre, eine Kontaktanfrage zu stellen. Oft reicht es mir zwar, wenn ich nur einen Bereich desjenigen stalke, z. B. Weblog oder Fanfics, aber es gibt doch ein paar Leute, da interessiert mich z. B. auch, was sie so empfehlen.
Doch wie kriege ich diese Empfehlungen mit? Richtig, durch Kontakte!

Und das ist noch nicht alles!

Erenya: "Ich habe [barabara] nicht auf der Blacklist. Ich habe ihn in einem Kontaktordner, dem [ka bara ka] nicht angezeigt wird."
Shizana: "ô_ô Hä?"
Erenya: "Na in einem Unterordner halt. Da kannst du einstellen, was Kontakte in diesem Ordner sehen können und was nicht."

Für alle, die wie ich in dem Moment nicht wissen, was gemeint ist: Ich zeig's euch!

So wird es bei den meisten von euch aussehen.
Und jetzt zaubern wir eine neue Gruppe in drei simplen Schritten: erstellen, benennen, speichern!

Die wird jetzt über euren Kontakten angezeigt.
Und jetzt schieben wir da einfach mal jemanden über das Steuerkreuz vorm Nickname hinein:

Alles richtig gemacht? Dann klicken wir mal auf die neu erstellte Gruppe.
Da drin sieht es jetzt so aus:

Schick, schick. Und was machen wir jetzt damit?
Jetzt legen wir fest, wo diese Kontaktegruppe etwas sehen darf oder nicht.
Dafür gehen wir auf den eigenen Steckbrief und wählen in der Administration "Mitgliedsdaten" aus:


Muhaha!
Und schon wäre die liebe Erenya als alleiniger Kontakt im "Bara"-Ordner auch die Einzige, die meinen Steckbref sehen darf!
Aber nur keine Sorge. Das war jetzt nur zu Demonstrationszwecken. ^_^V

 

So lassen sich ganz angenehm Sichtbarkeiten eingrenzen, ohne dass man sofort zur Blacklist greifen muss.
Will man also z. B. über seinen Weblog zu einer Geburtstagsaktion aufrufen, ohne dass das Geburtstagskind davon erfährt: so geht's! Und das Tolle daran: Ihr könnt euch sonst weiterhin ganz normal geben. :D
Oder neigt ihr zum Fangirling? Auf die Art kann man z. B. kleine Fan-Gruppen erstellen von Leuten, die sich euren Quietschattacken zu gern anschließen werden. Umgekehrt kann man genauso Gruppen erstellen mit Leuten, die man mit bestimmten Themen nicht "nerven" will oder die sie schlicht nichts angehen. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Oh ja, richtig gelesen. Man kann die Sichtbarkeit auch im jeweiligen Eintrag festlegen! Genau wie im Steckbrief. Cooles Ding!

Voilà, so friedlich kann Animexx sein!
Aber aufgepasst: Selbst wenn ihr Leute über diese Sichtbarkeitseinstellung ausschließt, ist das keine Garantie, dass sie nicht doch über andere Personen Einblick erhaschen können! Also besser nicht zum "hinterm Rücken lästern" nehmen. Das kann böse ins Auge gehen.

 

Klar soweit? Na dann, frohes Kontakteknüpfen!

How to Animexx: Mysterium "Kontakte"

Autor:  Shizana
04.02.2017 20:00

Hach ja, Animexx und seine vielen Funktionen. Hand aufs Herz, wer kennt sie alle?

Ich bin ein älterer Animexx-Rocket und aktiver Nutzer der Webseite. Über die Jahre habe ich mich überall mal durchgeklickt, sehr viel ausprobiert und mich umfangreich informiert und belesen, sodass ich der festen Überzeugung bin, an sich alles zu wissen, was es über diese Webseite zu wissen gibt.

Dachte ich.
Tjaha, falsch gedacht! Animexx steckt voller Überraschungen und versteckter Funktionen, über die kaum einer etwas weiß.
Glaubt ihr mir nicht? Muhaha, wetten dass?

Der lieben Erenya ist es zu verdanken, dass ich Anfang diesen Jahres noch etwas Neues über Animexx und seine Hidden Features gelernt habe. Der Auslöser war zwar nichts, woran man sich unbedingt erinnern will, aber ein gewitzter Rocket weiß aus so ziemlich allem einen Nutzen zu ziehen.

 

Als ich auf Animexx zum ersten Mal Fuß fasste, waren "Kontakte" für mich das, was man eben darunter versteht: Leute, die man kennt. Entsprechend sind "Realkontakte" Leute, die man real kennt. Im Idealfall zumindest, was hier aber nicht jeder so genau nimmt, wie mir scheint. Nuja, jedem das seine.

So weit, so gut. So viel hatte ich begriffen. Aber in meinen 12 Jahren Animexx (mit Unterbrechung) habe ich nie für wahr genommen, dass "Kontakte" noch so viel mehr sein können!
Zum Beispiel: Ich war immer der Überzeugung, wenn ich jemanden als Kontakt hinzufüge, bedeutet das, es ist beidseitig. Derjenige wird darüber informiert und muss dem zustimmen, ob er das will oder nicht. Ziemlich peinlich, wenn ich doch nur jemanden heimlich stalken will, den ich bewundere oder dessen Aktivitäten mich interessieren.

Alte, wissende Animexx-Hasen werden jetzt schallend über mich naiven Rocket lachen.
Warum? Tja, lasst es mich erklären.

Ich lag falsch!
Es gibt bei den "Kontakten" erhebliche Unterschiede und verschiedene Unteroptionen.

Das, wovon ich all die Zeit ausgegangen bin, ist die Sichtbarkeitsanfrage. Das bedeutet, wenn ich einen Kontakt hinzugefügt habe und angezeigt bekommen möchte, ob dieser zeitgleich mit mir online ist oder nicht.
Ja, das muss ich anfragen. Ja, über diese Anfrage wird derjenige informiert. Und ja, derjenige kann diese Anfrage ablehnen und zugleich festlegen, ob er mich ebenfalls "sichtbar" haben möchte. Das kann ich ebenfalls ablehnen, wenn ich will.

Aber einen "Kontakt hinzufügen" bedeutet nicht automatisch, dass ich denjenigen im Onlinestatus sichtbar haben will!
Einen Kontakt hinzuzufügen bedeutet erst einmal nicht mehr, als … dass ich denjenigen stalke. ê_êV
Still und heimlich, ohne dass derjenige es weiß. Oder auch nur darüber informiert wird. Außer, ich petze es freiwillig. ♪

Aaalso eine ganz feine Option!
Seit ich das weiß, habe ich meine Kontaktliste gleich mal um ein paar Leute ergänzt, für die ich sonst zu feige wäre, eine Kontaktanfrage zu stellen. Oft reicht es mir zwar, wenn ich nur einen Bereich desjenigen stalke, z. B. Weblog oder Fanfics, aber es gibt doch ein paar Leute, da interessiert mich z. B. auch, was sie so empfehlen.
Doch wie kriege ich diese Empfehlungen mit? Richtig, durch Kontakte!

Und das ist noch nicht alles!

Erenya: "Ich habe [barabara] nicht auf der Blacklist. Ich habe ihn in einem Kontaktordner, dem [ka bara ka] nicht angezeigt wird."
Shizana: "ô_ô Hä?"
Erenya: "Na in einem Unterordner halt. Da kannst du einstellen, was Kontakte in diesem Ordner sehen können und was nicht."

Für alle, die wie ich in dem Moment nicht wissen, was gemeint ist: Ich zeig's euch!

So wird es bei den meisten von euch aussehen.
Und jetzt zaubern wir eine neue Gruppe in drei simplen Schritten: erstellen, benennen, speichern!

Die wird jetzt über euren Kontakten angezeigt.
Und jetzt schieben wir da einfach mal jemanden über das Steuerkreuz vorm Nickname hinein:

Alles richtig gemacht? Dann klicken wir mal auf die neu erstellte Gruppe.
Da drin sieht es jetzt so aus:

Schick, schick. Und was machen wir jetzt damit?
Jetzt legen wir fest, wo diese Kontaktegruppe etwas sehen darf oder nicht.
Dafür gehen wir auf den eigenen Steckbrief und wählen in der Administration "Mitgliedsdaten" aus:


Muhaha!
Und schon wäre die liebe Erenya als alleiniger Kontakt im "Bara"-Ordner auch die Einzige, die meinen Steckbref sehen darf!
Aber nur keine Sorge. Das war jetzt nur zu Demonstrationszwecken. ^_^V

 

So lassen sich ganz angenehm Sichtbarkeiten eingrenzen, ohne dass man sofort zur Blacklist greifen muss.
Will man also z. B. über seinen Weblog zu einer Geburtstagsaktion aufrufen, ohne dass das Geburtstagskind davon erfährt: so geht's! Und das Tolle daran: Ihr könnt euch sonst weiterhin ganz normal geben. :D
Oder neigt ihr zum Fangirling? Auf die Art kann man z. B. kleine Fan-Gruppen erstellen von Leuten, die sich euren Quietschattacken zu gern anschließen werden. Umgekehrt kann man genauso Gruppen erstellen mit Leuten, die man mit bestimmten Themen nicht "nerven" will oder die sie schlicht nichts angehen. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Oh ja, richtig gelesen. Man kann die Sichtbarkeit auch im jeweiligen Eintrag festlegen! Genau wie im Steckbrief. Cooles Ding!

Voilà, so friedlich kann Animexx sein!
Aber aufgepasst: Selbst wenn ihr Leute über diese Sichtbarkeitseinstellung ausschließt, ist das keine Garantie, dass sie nicht doch über andere Personen Einblick erhaschen können! Also besser nicht zum "hinterm Rücken lästern" nehmen. Das kann böse ins Auge gehen.

 

Klar soweit? Na dann, frohes Kontakteknüpfen!

Komm, Schatz, leb dir an mir deine Fantasien aus!

Autor:  Shizana
19.06.2014 20:36

Der Fanfiction-Freischaltung sei Dank gibt es heute endlich mal wieder einen Beitrag von mir zum Thema Schreiben.
Genauer gesagt, gibt es heute seit langer Zeit wieder einmal einen Fanfiction-Rant von mir. Natürlich samt Aufklärung, damit No-Gos in Zukunft auch No-Gos bleiben. Hoffen darf man ja noch.

Worum geht es heute? – Die erheblichsten No-Gos in Fanfiction mit sexuellen Inhalten.

 

Anm. d. A.:

Dieser Beitrag ist mannsgeprüft!

Ich habe meinen Freund zuvor über meine getroffenen Aussagen drüberlesen lassen, mich mit ihm über die
angeschnittenen Thematiken ausgetauscht und seine Absegnung erbeten, ehe dieser Beitrag online ging.

Somit ist garantiert, dass alles hier Angesprochene sowohl aus weiblicher wie auch
aus männlicher Sicht geschildert und durch eigene Erfahrungen untermauert wurde.

Meinungen und Erfahrungen anderer können von unserer abweichen.
Wir bezweifeln es jedoch stark.

 

 

 

1.  "Oh ja, Schatz, ich komme gleich! Zeit für Abwechslung!"

Das sind Momente, in denen ich mir immer wieder gegen den Kopf schlage.

Szenen, in denen Mann oder Frau kurz davor ist, sexuelle Erlösung zu erfahren, indem er oder sie auf den Höhepunkt zusteuert, und just in diesem Moment muss noch ganz schnell die Stellung gewechselt werden.
Oder aber, noch besser: Man(n) hört mit dem, was einen gerade so scharf macht, einfach mal schlagartig auf und versucht etwas noch Besseres! Oder hört nur auf, das ist häufiger.

Das sind diese Momente, in denen ich mir zumeist sicher bin, dass der entsprechende Autor, der hier seine gut gemeinten (ich hoffe es zumindest) Fantasien literarisch auslebt, selbst noch nie zuvor Sex hatte oder kurz vor einem Orgasmus stand.

Leute, selbst wenn der Gedanke dahinter lieb gemeint ist: Lasst es!
Sofern nicht gewollt ist, dass der Höhepunkt hinausgezögert oder gar verwehrt wird, meinetwegen zur Lustfolter, lasst die Finger von den Charakteren und sie zu Ende bringen, was sie gerade tun.
Ihr tut ihnen keinen Gefallen, absolut nicht!

Aus männlicher Perspektive gesprochen, ist es eine Quälerei, den Höhepunkt unnötig hinauszuzögern. Sicher, manchem mag das nochmal einen kleinen Sidekick geben, im Regelfall aber will Mann nur noch zum Schuss kommen und endlich von dieser Anspannung erlöst werden.
Es ist ihm in dem Moment wirklich scheißegal, ob er sich innerhalb oder außerhalb des Partners befindet. Es ist ihm genauso scheißegal, ob ihn gerade eine Hand, ein Mund oder ein Körper verwöhnt.
In diesem Moment setzt das Hirn aus und es ist wie eine Eisdusche für ihn, wenn man ihn genau in jenem entscheidenden Moment damit konfrontiert, noch schnell etwas anderes einzuschieben, um den Orgasmus noch toller zu machen.

Ist das geil? – Mein Freund verneint es jedenfalls.

 

Noch etwas fieser ist es bei Frauen. Und hierbei erwische ich in 80% der Fälle immer männliche, zumeist junge Autoren, die ganz offensichtlich noch nie selbst Hand an einer Frau angelegt haben, anderenfalls würden sie nicht solche Schwerstver-brechen verursachen.

Wenn eine Frau kurz vor ihrem Höhepunkt steht, dann Herrgott nochmal, lasst sie kommen!
Es ist nicht so wie beim Mann, dass man einfach mal ablassen kann und die Frau kann ihre Ekstase noch eine Weile auf Reserve halten oder kommt ganz schnell wieder an den Lustpunkt zurück, an den man sie bereits gebracht hatte.
Wäre es so einfach, oh, was hätten wir Frauen doch für eine sorgenfreie Zeit beim Sex. Aber nein, leider, das ist kein Regelfall.

Es ist für viele Frauen schwierig genug, erst einmal Lustempfinden und sexuelle Erregung aufzubauen.
Wenn Mann meint, dieses Kartenhaus einreißen zu müssen, dann braucht er sich in der Realität auch nicht zu wundern, wenn er noch einmal von vorne anfangen darf. Und das so oft, bis er es entweder kapiert oder die Frau ihn aus dem Bett geschmissen hat, weil ihre Geduld erschöpft und ihre Lust auf Sex verraucht ist.

Unbefriedigung führt zu Frustration, Frustration wird zum Lustkiller. Also hütet euch davor, die Hand von der unteren Region der Frau zu nehmen, wenn sie schon deutlich zu verstehen gibt, dass sie kurz vor der Erlösung steht!

Und um Himmels Willen, kommt erst gar nicht auf die Idee, dass sie im Moment der Ekstase daran denkt, schnell noch ihrem Kerl einen blasen zu wollen! – Ja, das habe ich tatsächlich schon in einer Fanfiction gelesen. Heute erst.

 

Und dasselbe gilt natürlich auch für den Sex, egal ob hetero- oder homosexuell.

Wenn die Partner kurz vorm Höhepunkt stehen, dann können sie ja meinetwegen so einiges tun: das Tempo anziehen, den Winkel verändern, mehr Druck erzeugen, die Intensität steigern ... aber definitiv nicht die Stellung wechseln!
Es sei denn natürlich, sie wollen die Ziellinie nicht überschreiten, dann ist es etwas anderes.

Findet ihr es toll, wenn ihr gerade die perfekte Schlafposition gefunden habt und kurz vorm Einschlafen seid, und plötzlich kommt einer an und bitte euch, doch bitte von der Kopf- zur Fußseite zu wechseln und euch dabei von der Seite auf den Rücken zu drehen? – Genau dasselbe ist es, wenn ihr die Charaktere kurz vorm Höhepunkt meinetwegen von der Missionar- (Rückenlage) in die a tergo-Stellung (Hündchen) wechseln lasst. Oder auch von einer dieser in die Reiter oder eben umgekehrt, vollkommen egal.

Sobald der Akt dabei unterbrochen wird, endet die Empfindungskette. Es ist egal, ob es nur für wenige Sekunden ist, mit dem erneuten Eindringen wird wieder bei null gestartet und eine Verzögerung herbeigeführt.
Lasst das mal nicht versehentlich danebengehen (wortwörtlich) oder es gar in der Flaute enden, denn das kann dabei sehr schnell passieren.

Und selbst wenn ihr einen Stellungswechsel schaffen solltet, ohne dass der Akt dabei unterbrochen wird: Sobald es sich kompliziert gestaltet und aufs Gehirn zugegriffen werden muss, verpufft der Moment der Ekstase, was wieder eine Form der Störung darstellt. Viel nehmen tut es sich zur Unterbrechung also nicht. Nicht wirklich.

 

Demzufolge, liebe Autoren: Lasst es.

Es ist nicht schlimm, wenn ihr selbst keine Praxis im sexuellen Ablauf habt und daher nicht wissen könnt, welche Aktionen was zur Folge haben können. Aber wenn ihr es schon nicht selbst aus eigener Erfahrung wisst, dann erkundigt euch bitte, bevor ihr solchen Mumpitz fabriziert.

Und nein, Pornos und Hentais sind keine zuverlässige Quelle dafür! Schlagt euch diesen Gedanken aus dem Kopf.

 

 

2.  "Oh, Schatz, du bist so geil, spritz es mir überall hin!"

Ähm, ja ... Zugegeben, die Geschmäcker sind verschieden, aber einiges wird garantiert immer zutreffen.

 

Fakt 1: Das Gesicht ist nicht für jeden eine tabufreie Zone.

Vergesst nicht, dass das Gesicht Augen und Nase enthält. Es ist nicht geil, gewisse Körperflüssigkeiten dort hineinzu-bekommen. Es ist eklig, äußerst unangenehm und kann körperliche Schäden zur Folge haben.

Außerdem haben wir Menschen in der Regel so etwas wie Ohren an den Seiten und Haare auf dem Kopf. Zumindest bei Frauen kann man sagen, dass sicherlich 90% durchaus etwas dagegen haben, sich nach jedem Geschlechtsverkehr gründ- lich die Haare waschen zu müssen.

Bei Männern mag das nicht immer so sehr das Problem sein, sofern sie die Haare kurz tragen. Die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass sie etwas abbekommen, und selbst wenn, so geht das Haarewaschen danach zumeist recht fix.

Dennoch, ob Mann mehr darauf steht als Frau? – Anhand dessen, was ich von schwulen Pärchen weiß, eher weniger.

 

Fakt 2: Sperma klebt und trocknet schnell.

Es ist ja meinetwegen okay, wenn man dem Partner viel Fläche zur Verfügung stellt, wo er sich erlösen kann. Danach sollte man aber doch, ganz eventuell, einmal daran denken, anschließend ins Bad zu gehen.

Denn: Sperma klebt. Und es fühlt sich äußerst unangenehm an, sobald es anfängt zu trocknen.

Stellt es euch wie Flüssigkleber vor, nur mit weniger Klebstoff und dafür flüssiger. Hattet ihr schon einmal Flüssigkleber am Finger, der getrocknet ist? – So in etwa, wenn auch ein wenig anders, fühlt es sich auch mit Sperma an.

Wollt ihr dieses Gefühl über Nacht im Gesicht, am Bauch oder den Händen haben? Also ich nicht.

 

Fakt 3: Sperma riecht.

Und das nicht zwangsweise nach Rose, Vanille, Schokolade oder meinetwegen Eucalyptus. Nein, es hat einen sehr eigenen Geruch, der intensiver wird, wenn Sperma "altert". Es riecht mit der Zeit abgestanden, wenn man das so sagen kann, und das ist definitiv kein angenehmer Duft.

Demzufolge wäre eine anschließende Dusche umso mehr angemessen, sofern man nicht von jemandem angesprochen werden möchte: "Du riechst wie drei Wochen Puff."

 

Von Sperma auf der Kleidung möchte ich gar nicht erst anfangen.

 

 

3.  "Härter, härter! Ich bin so scharf auf dich, pack richtig zu!"

Jetzt kommen wir zu dem Punkt, bei welchem die Autoren wirklich sehr frei in ihren Ideen sind. Und zuweilen wirklich sehr kreativ, das muss ich ihnen lassen.

"Geil" sind diese Dinge aber i. d. R. nicht, ganz im Genteil: Meistens treffen wir hierbei auf wahre Abtörner!
Und ich hatte es schon einige Male, insbesondere bei Shounen Ai-FFs, dass ich mich gefragt habe, wieso Charakter A seinem Partner noch keine gescheuert hat. Aber mit Schmackes, bitte!

Meine bisherigen Favoriten in dieser Rubrik lassen sich eigentlich in folgende Punkte untergliedern:

  • brutales Zupacken im Genitalbereich (am besten noch mit Hose, bevorzugt)
  • Beißen und Rumkauen auf Knochen (gern im Gesichtsbereich)
  • unvorbereitetes und kraftvolles Reinrammen im Sinne der Penetration (egal mit was, egal wo rein)
  • gegen- oder einseitiges Zerfleischen beim Geschlechtsakt (was man manchmal mit Kannibalismus verwechseln könnte)

Liebe Erotikautoren, ich weiß ja nicht, ob ihr es schon wusstet, aber: DAS TUT WEH!

Und ich meine nicht diesen BDSM-Schmerz.
Ich rede hierbei auch nicht von erotischer Folter oder bestial... animalischer Leidenschaft.

Ich rede von abtörnenden Schmerzen, zuweil HÖLLISCHEN Schmerzen! Da rettet selbst Viagra nichts mehr.

Ein wenig Schmerz beim Sex kann ja ganz okay sein. Sogar ganz reizvoll.
Verschiedene Menschen haben auch verschiedene Vorlieben und mögen es mehr oder weniger hart. Darüber diskutiere ich gar nicht.
Natürlich ist es zumeist etwas Gutes, das Begehren des anderen auf die eine oder andere Weise vermittelt zu bekommen. Da kann schon einmal eine Hand unmissverständlich im Schritt, an der Brust oder auch nur im Nacken oder im Haar landen. Alles kein Thema.

Ich habe auch wenig gegen Bisse und Kratzer auszusetzen. Selbst gegen Schläge habe ich nichts. – Aber im Maße!

Es geht beim Sex nicht um gegenseitige Verstümmelung, einander krankenhausreif zu prügeln oder fürs Abendessen zu tranchieren. Es geht um Gefühle, sexuelles Begehren und Leidenschaft. Für alles andere ist der Boxring da, meinetwegen.
Über Rape und Folter rede ich hier übrigens nicht! Das nur zur Erinnerung.

Wenn ihr nicht wisst, ab wann Schmerz nicht mehr erotisch ist, sondern zur Pein wird, dann werdet experimentierfreudig und probiert das, was euch vorschwebt, zuvor an euch selbst aus. Oder schnappt euch euren Partner, besten Freund, wen- auch-immer und bittet ihn, es an ihm testen zu dürfen. Oder fragt ihn zumindest nach seiner Meinung. Ja, das meine ich ernst! Durchaus.

Wenn ihr selbst keine Erfahrung habt oder euer Vorstellungsvermögen nicht zuverlässig genug ist, dann fragt jemanden, der euch mit diesen Dingen aushelfen kann. Das schadet nicht, euch am allerwenigsten. Eure Charaktere und auch Leser werden es euch außerdem danken.

 

 

Und ja, ich habe all diese Dinge schon in FFs gelesen. Hier auf Mexx. Überwiegend in der Freischaltung, wo ich nun wirklich sehr viel sehe und schon bei sehr vielen Kapiteln hart schlucken und über meinen Schatten springen musste.

Aber ernsthaft, all diese Dinge ließen sich vermeiden. Ich, und viele andere auch, müsste(n) nicht jedes Mal kurz vor einem Brechreiz stehen, wenn mal wieder ein Adultkapitel ansteht.

Mir läuft jedes Mal ein eisiger Schauer der bösen Vorahnung über den Rücken, wann immer ich etwas Rotes in einer FF sehe. Dieses kleine, hübsche "Adult" bereitet mir zuweilen Magenschmerzen, noch ehe ich mich vergewissert habe, dass ich dieses Mal von Blutbissen, übelkeitserregenden Folterszenen oder Teeniesex verschont bleibe.

Was wirklich sehr, sehr schade ist, denn normalerweise bin ich ein Fan von guter Erotiklektüre.
►  Vorausgesetzt, der Autor weiß, was er dort schreibt.

Komm, Schatz, leb dir an mir deine Fantasien aus!

Autor:  Shizana
19.06.2014 20:36

Der Fanfiction-Freischaltung sei Dank gibt es heute endlich mal wieder einen Beitrag von mir zum Thema Schreiben.
Genauer gesagt, gibt es heute seit langer Zeit wieder einmal einen Fanfiction-Rant von mir. Natürlich samt Aufklärung, damit No-Gos in Zukunft auch No-Gos bleiben. Hoffen darf man ja noch.

Worum geht es heute? – Die erheblichsten No-Gos in Fanfiction mit sexuellen Inhalten.

 

Anm. d. A.:

Dieser Beitrag ist mannsgeprüft!

Ich habe meinen Freund zuvor über meine getroffenen Aussagen drüberlesen lassen, mich mit ihm über die
angeschnittenen Thematiken ausgetauscht und seine Absegnung erbeten, ehe dieser Beitrag online ging.

Somit ist garantiert, dass alles hier Angesprochene sowohl aus weiblicher wie auch
aus männlicher Sicht geschildert und durch eigene Erfahrungen untermauert wurde.

Meinungen und Erfahrungen anderer können von unserer abweichen.
Wir bezweifeln es jedoch stark.

 

 

 

1.  "Oh ja, Schatz, ich komme gleich! Zeit für Abwechslung!"

Das sind Momente, in denen ich mir immer wieder gegen den Kopf schlage.

Szenen, in denen Mann oder Frau kurz davor ist, sexuelle Erlösung zu erfahren, indem er oder sie auf den Höhepunkt zusteuert, und just in diesem Moment muss noch ganz schnell die Stellung gewechselt werden.
Oder aber, noch besser: Man(n) hört mit dem, was einen gerade so scharf macht, einfach mal schlagartig auf und versucht etwas noch Besseres! Oder hört nur auf, das ist häufiger.

Das sind diese Momente, in denen ich mir zumeist sicher bin, dass der entsprechende Autor, der hier seine gut gemeinten (ich hoffe es zumindest) Fantasien literarisch auslebt, selbst noch nie zuvor Sex hatte oder kurz vor einem Orgasmus stand.

Leute, selbst wenn der Gedanke dahinter lieb gemeint ist: Lasst es!
Sofern nicht gewollt ist, dass der Höhepunkt hinausgezögert oder gar verwehrt wird, meinetwegen zur Lustfolter, lasst die Finger von den Charakteren und sie zu Ende bringen, was sie gerade tun.
Ihr tut ihnen keinen Gefallen, absolut nicht!

Aus männlicher Perspektive gesprochen, ist es eine Quälerei, den Höhepunkt unnötig hinauszuzögern. Sicher, manchem mag das nochmal einen kleinen Sidekick geben, im Regelfall aber will Mann nur noch zum Schuss kommen und endlich von dieser Anspannung erlöst werden.
Es ist ihm in dem Moment wirklich scheißegal, ob er sich innerhalb oder außerhalb des Partners befindet. Es ist ihm genauso scheißegal, ob ihn gerade eine Hand, ein Mund oder ein Körper verwöhnt.
In diesem Moment setzt das Hirn aus und es ist wie eine Eisdusche für ihn, wenn man ihn genau in jenem entscheidenden Moment damit konfrontiert, noch schnell etwas anderes einzuschieben, um den Orgasmus noch toller zu machen.

Ist das geil? – Mein Freund verneint es jedenfalls.

 

Noch etwas fieser ist es bei Frauen. Und hierbei erwische ich in 80% der Fälle immer männliche, zumeist junge Autoren, die ganz offensichtlich noch nie selbst Hand an einer Frau angelegt haben, anderenfalls würden sie nicht solche Schwerstver-brechen verursachen.

Wenn eine Frau kurz vor ihrem Höhepunkt steht, dann Herrgott nochmal, lasst sie kommen!
Es ist nicht so wie beim Mann, dass man einfach mal ablassen kann und die Frau kann ihre Ekstase noch eine Weile auf Reserve halten oder kommt ganz schnell wieder an den Lustpunkt zurück, an den man sie bereits gebracht hatte.
Wäre es so einfach, oh, was hätten wir Frauen doch für eine sorgenfreie Zeit beim Sex. Aber nein, leider, das ist kein Regelfall.

Es ist für viele Frauen schwierig genug, erst einmal Lustempfinden und sexuelle Erregung aufzubauen.
Wenn Mann meint, dieses Kartenhaus einreißen zu müssen, dann braucht er sich in der Realität auch nicht zu wundern, wenn er noch einmal von vorne anfangen darf. Und das so oft, bis er es entweder kapiert oder die Frau ihn aus dem Bett geschmissen hat, weil ihre Geduld erschöpft und ihre Lust auf Sex verraucht ist.

Unbefriedigung führt zu Frustration, Frustration wird zum Lustkiller. Also hütet euch davor, die Hand von der unteren Region der Frau zu nehmen, wenn sie schon deutlich zu verstehen gibt, dass sie kurz vor der Erlösung steht!

Und um Himmels Willen, kommt erst gar nicht auf die Idee, dass sie im Moment der Ekstase daran denkt, schnell noch ihrem Kerl einen blasen zu wollen! – Ja, das habe ich tatsächlich schon in einer Fanfiction gelesen. Heute erst.

 

Und dasselbe gilt natürlich auch für den Sex, egal ob hetero- oder homosexuell.

Wenn die Partner kurz vorm Höhepunkt stehen, dann können sie ja meinetwegen so einiges tun: das Tempo anziehen, den Winkel verändern, mehr Druck erzeugen, die Intensität steigern ... aber definitiv nicht die Stellung wechseln!
Es sei denn natürlich, sie wollen die Ziellinie nicht überschreiten, dann ist es etwas anderes.

Findet ihr es toll, wenn ihr gerade die perfekte Schlafposition gefunden habt und kurz vorm Einschlafen seid, und plötzlich kommt einer an und bitte euch, doch bitte von der Kopf- zur Fußseite zu wechseln und euch dabei von der Seite auf den Rücken zu drehen? – Genau dasselbe ist es, wenn ihr die Charaktere kurz vorm Höhepunkt meinetwegen von der Missionar- (Rückenlage) in die a tergo-Stellung (Hündchen) wechseln lasst. Oder auch von einer dieser in die Reiter oder eben umgekehrt, vollkommen egal.

Sobald der Akt dabei unterbrochen wird, endet die Empfindungskette. Es ist egal, ob es nur für wenige Sekunden ist, mit dem erneuten Eindringen wird wieder bei null gestartet und eine Verzögerung herbeigeführt.
Lasst das mal nicht versehentlich danebengehen (wortwörtlich) oder es gar in der Flaute enden, denn das kann dabei sehr schnell passieren.

Und selbst wenn ihr einen Stellungswechsel schaffen solltet, ohne dass der Akt dabei unterbrochen wird: Sobald es sich kompliziert gestaltet und aufs Gehirn zugegriffen werden muss, verpufft der Moment der Ekstase, was wieder eine Form der Störung darstellt. Viel nehmen tut es sich zur Unterbrechung also nicht. Nicht wirklich.

 

Demzufolge, liebe Autoren: Lasst es.

Es ist nicht schlimm, wenn ihr selbst keine Praxis im sexuellen Ablauf habt und daher nicht wissen könnt, welche Aktionen was zur Folge haben können. Aber wenn ihr es schon nicht selbst aus eigener Erfahrung wisst, dann erkundigt euch bitte, bevor ihr solchen Mumpitz fabriziert.

Und nein, Pornos und Hentais sind keine zuverlässige Quelle dafür! Schlagt euch diesen Gedanken aus dem Kopf.

 

 

2.  "Oh, Schatz, du bist so geil, spritz es mir überall hin!"

Ähm, ja ... Zugegeben, die Geschmäcker sind verschieden, aber einiges wird garantiert immer zutreffen.

 

Fakt 1: Das Gesicht ist nicht für jeden eine tabufreie Zone.

Vergesst nicht, dass das Gesicht Augen und Nase enthält. Es ist nicht geil, gewisse Körperflüssigkeiten dort hineinzu-bekommen. Es ist eklig, äußerst unangenehm und kann körperliche Schäden zur Folge haben.

Außerdem haben wir Menschen in der Regel so etwas wie Ohren an den Seiten und Haare auf dem Kopf. Zumindest bei Frauen kann man sagen, dass sicherlich 90% durchaus etwas dagegen haben, sich nach jedem Geschlechtsverkehr gründ- lich die Haare waschen zu müssen.

Bei Männern mag das nicht immer so sehr das Problem sein, sofern sie die Haare kurz tragen. Die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass sie etwas abbekommen, und selbst wenn, so geht das Haarewaschen danach zumeist recht fix.

Dennoch, ob Mann mehr darauf steht als Frau? – Anhand dessen, was ich von schwulen Pärchen weiß, eher weniger.

 

Fakt 2: Sperma klebt und trocknet schnell.

Es ist ja meinetwegen okay, wenn man dem Partner viel Fläche zur Verfügung stellt, wo er sich erlösen kann. Danach sollte man aber doch, ganz eventuell, einmal daran denken, anschließend ins Bad zu gehen.

Denn: Sperma klebt. Und es fühlt sich äußerst unangenehm an, sobald es anfängt zu trocknen.

Stellt es euch wie Flüssigkleber vor, nur mit weniger Klebstoff und dafür flüssiger. Hattet ihr schon einmal Flüssigkleber am Finger, der getrocknet ist? – So in etwa, wenn auch ein wenig anders, fühlt es sich auch mit Sperma an.

Wollt ihr dieses Gefühl über Nacht im Gesicht, am Bauch oder den Händen haben? Also ich nicht.

 

Fakt 3: Sperma riecht.

Und das nicht zwangsweise nach Rose, Vanille, Schokolade oder meinetwegen Eucalyptus. Nein, es hat einen sehr eigenen Geruch, der intensiver wird, wenn Sperma "altert". Es riecht mit der Zeit abgestanden, wenn man das so sagen kann, und das ist definitiv kein angenehmer Duft.

Demzufolge wäre eine anschließende Dusche umso mehr angemessen, sofern man nicht von jemandem angesprochen werden möchte: "Du riechst wie drei Wochen Puff."

 

Von Sperma auf der Kleidung möchte ich gar nicht erst anfangen.

 

 

3.  "Härter, härter! Ich bin so scharf auf dich, pack richtig zu!"

Jetzt kommen wir zu dem Punkt, bei welchem die Autoren wirklich sehr frei in ihren Ideen sind. Und zuweilen wirklich sehr kreativ, das muss ich ihnen lassen.

"Geil" sind diese Dinge aber i. d. R. nicht, ganz im Genteil: Meistens treffen wir hierbei auf wahre Abtörner!
Und ich hatte es schon einige Male, insbesondere bei Shounen Ai-FFs, dass ich mich gefragt habe, wieso Charakter A seinem Partner noch keine gescheuert hat. Aber mit Schmackes, bitte!

Meine bisherigen Favoriten in dieser Rubrik lassen sich eigentlich in folgende Punkte untergliedern:

  • brutales Zupacken im Genitalbereich (am besten noch mit Hose, bevorzugt)
  • Beißen und Rumkauen auf Knochen (gern im Gesichtsbereich)
  • unvorbereitetes und kraftvolles Reinrammen im Sinne der Penetration (egal mit was, egal wo rein)
  • gegen- oder einseitiges Zerfleischen beim Geschlechtsakt (was man manchmal mit Kannibalismus verwechseln könnte)

Liebe Erotikautoren, ich weiß ja nicht, ob ihr es schon wusstet, aber: DAS TUT WEH!

Und ich meine nicht diesen BDSM-Schmerz.
Ich rede hierbei auch nicht von erotischer Folter oder bestial... animalischer Leidenschaft.

Ich rede von abtörnenden Schmerzen, zuweil HÖLLISCHEN Schmerzen! Da rettet selbst Viagra nichts mehr.

Ein wenig Schmerz beim Sex kann ja ganz okay sein. Sogar ganz reizvoll.
Verschiedene Menschen haben auch verschiedene Vorlieben und mögen es mehr oder weniger hart. Darüber diskutiere ich gar nicht.
Natürlich ist es zumeist etwas Gutes, das Begehren des anderen auf die eine oder andere Weise vermittelt zu bekommen. Da kann schon einmal eine Hand unmissverständlich im Schritt, an der Brust oder auch nur im Nacken oder im Haar landen. Alles kein Thema.

Ich habe auch wenig gegen Bisse und Kratzer auszusetzen. Selbst gegen Schläge habe ich nichts. – Aber im Maße!

Es geht beim Sex nicht um gegenseitige Verstümmelung, einander krankenhausreif zu prügeln oder fürs Abendessen zu tranchieren. Es geht um Gefühle, sexuelles Begehren und Leidenschaft. Für alles andere ist der Boxring da, meinetwegen.
Über Rape und Folter rede ich hier übrigens nicht! Das nur zur Erinnerung.

Wenn ihr nicht wisst, ab wann Schmerz nicht mehr erotisch ist, sondern zur Pein wird, dann werdet experimentierfreudig und probiert das, was euch vorschwebt, zuvor an euch selbst aus. Oder schnappt euch euren Partner, besten Freund, wen- auch-immer und bittet ihn, es an ihm testen zu dürfen. Oder fragt ihn zumindest nach seiner Meinung. Ja, das meine ich ernst! Durchaus.

Wenn ihr selbst keine Erfahrung habt oder euer Vorstellungsvermögen nicht zuverlässig genug ist, dann fragt jemanden, der euch mit diesen Dingen aushelfen kann. Das schadet nicht, euch am allerwenigsten. Eure Charaktere und auch Leser werden es euch außerdem danken.

 

 

Und ja, ich habe all diese Dinge schon in FFs gelesen. Hier auf Mexx. Überwiegend in der Freischaltung, wo ich nun wirklich sehr viel sehe und schon bei sehr vielen Kapiteln hart schlucken und über meinen Schatten springen musste.

Aber ernsthaft, all diese Dinge ließen sich vermeiden. Ich, und viele andere auch, müsste(n) nicht jedes Mal kurz vor einem Brechreiz stehen, wenn mal wieder ein Adultkapitel ansteht.

Mir läuft jedes Mal ein eisiger Schauer der bösen Vorahnung über den Rücken, wann immer ich etwas Rotes in einer FF sehe. Dieses kleine, hübsche "Adult" bereitet mir zuweilen Magenschmerzen, noch ehe ich mich vergewissert habe, dass ich dieses Mal von Blutbissen, übelkeitserregenden Folterszenen oder Teeniesex verschont bleibe.

Was wirklich sehr, sehr schade ist, denn normalerweise bin ich ein Fan von guter Erotiklektüre.
►  Vorausgesetzt, der Autor weiß, was er dort schreibt.

Autor & Partner präsentiert: Der Betaleser, Part I

Autor:  Shizana
06.05.2014 15:00

Okay, um eventuelle Verwirrungen im Vorfeld zu beseitigen: Nein, es geht nicht um eine neue Kriminalserie. Aber ja, es ist mal wieder ein Beitrag zum Thema "Schreiben". Hurray!
Nachdem ich erst vor wenigen Wochen das Thema mit zwei lieben Leuten hier auf Mexx hatte, dachte ich mir, dass es eine gute Gelegenheit wäre, ein weiteres Mal Aufklärung und Tipps zu liefern, denn ich denke, der eine oder andere von euch ist schon einmal auf irgendeine Art und Weise mit diesem Problemthema in Berührung gekommen.

In diesem Beitrag wird erläutert, was ein Betaleser erst einmal ist und was es zu beachten gibt, wenn man nach einem sucht oder sich als ein solcher anbieten möchte.

Er behandelt nicht, was ein Betaleser macht bzw. was er machen sollte!

Dieses Thema wird zwar ebenfalls angeschnitten, aber nicht im Detail erläutert. Ich gedenke allerdings, zeitnah einen zweiten Beitrag dazu zu verfassen, um es komplett zu haben. Alles in einem vorzulegen, würde vermutlich für einige den Rahmen sprengen.


Vorweg: Dieser Beitrag beruht auf eigenen Erfahrungen. Abweichungen, wie andere über dieses Thema denken, sind möglich. Er soll in erster Linie der Aufklärung sowie Hilfestellung dienen, sodass künftige Konflikte unter Autoren und Beta- lesern bereits im Vorfeld besser vermieden werden können.



Der Betaleser.
Woran denkt man eigentlich, wenn man diesen Begriff hört?

Ein Betaleser ist:

●  jemand, der Geschichten auf Tippfehler, generelle Rechtschreibung und Grammatik Korrektur liest.
●  jemand, der Geschichten auf Inhalt liest, z. B. Charakterwiedergabe, Spaß, Spannung, Lesbarkeit generell.
●  ein Partner, der den Autor darin unterstützt, sich zu verbessern und mit seiner Geschichte wohlzufühlen.

Soweit dürften wir uns alle einig sein. Gehen wir rein von der Definition aus, gibt es hierzu nicht viel mehr zu sagen.
Aber!
Natürlich schreibe ich diesen Beitrag nicht, um euch etwas zu erzählen, das ihr auch ohne mein neunmalkluges Schnatter-mäulchen bereits gewusst habt. Nein, ich bin doch nicht lebensmüde. :D
Spare ich mir also das lange Blabla und komme direkt zum Eingemachten.

Wir sind uns einig, dass unter einem Betaleser in allererster Linie ein "Korrekturleser" verstanden wird.
Nun, liebe Leute, jetzt haltet euch gut an eurem Monitor oder Display fest: Das ist so nicht ganz richtig.

Worauf ich hinaus möchte, ist Folgendes: Betaleser ist nicht gleich Betaleser. Es gibt Unterschiede.
Wenn wir es so nehmen möchten, gibt es verschiedene "Abstufungen" unter den Betalesern, die einen erheblichen Unter-schied für den Autor ausmachen, was der Betaleser bietet, was seine Aufgabe ist und wo seine "Zuständigkeit" endet.

Ich persönlich unterteile es gern in folgende drei "Unterkategorien", die ein Betaleser besetzen kann:

  1. Probeleser
  2. Korrekturleser
  3. Qualitätleser/Lektor

Und nun eine kleine Frage an euch: Was denkt ihr, welche dieser Stufen ein Betaleser laut Definition besetzt?

... Na?

... ... Na, na?

Alle, die jetzt auf den Korrekturleser getippt haben, plumpsen bitte vom Pferd: Es ist der Probeleser!

► Laut Definiton steht Beta für Zwei oder etwas Zweites. Ein Betaleser ist demzufolge ein zweiter Leser.

Der Ursprungsgedanke beim Betaleser war gewesen, dass es sich hierbei um eine Person handelt, die nach dem Autor der Erste ist, der einen Text vor allen anderen zu Gesicht bekommt und eine erste Meinung dazu abgibt. Es implizit aber noch nicht, dass der Betaleser eigenständig Korrekturen vornimmt, geschweige denn, dass er fachliche Verbesserungsvorschläge abgibt oder weiterführende Textverbesserungen vornimmt.

Und hier liegt der Hase im Pfeffer.

Wenn ein Autor auf die kluge Idee kommt, dass er sich lieber absichern und einen Betaleser suchen möchte, dann sagt das für denjenigen, der sich "Betaleser" nennt, noch lange nichts aus, was Autor-chan von ihm möchte und erwartet.

Dasselbe gilt andersherum: Wenn sich jemand als Betaleser anbietet, kann der Autor nicht im Vorfeld verallgemeinern, was diese Person ihm anbietet und wie viel er ihm überhaupt bieten kann.

Leider ist es oft so, dass genau das der Fall ist. Beide, oder zumindest eine der beiden Seiten, geht in der Annahme, dass die Definition von Beginn an klar und unfehlbar ist, woraus resultiert, dass zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eine der beteiligten Parteien an einen Problempunkt stoßen wird, was zum Konflikt führt und im schlimmsten Fall böses Blut unter den beiden auslöst. Die Folge kann sein, dass man sich trennt, aber auch, dass ein Projekt gänzlich scheitert und beide künftig Gift nach dem jeweils anderen speien werden.

Das ist ärgerlich, zeitraubend und nervenzehrend. Keiner will das haben, niemand kann es gebrauchen.

Aber, liebe Leute: Man kann es im Vorfeld vermeiden!
Und zwar einfach, indem beide Seiten im Vorfeld genau wissen, was sie wollen.


Das ist gar nicht mal so schwer. Hier, seht selbst! Ich bin mir sicher, ihr findet euch wieder.


Autor-chan: "Puh, ich habe jetzt einfach mal alles aufgeschrieben, was mir einfiel. Ich find's gut. Ob das auch dem Leser gefällt? Reicht das so? Versteht man, was ich damit bezwecken wollte?"

Lieber Autor, du fragst nach einem Probeleser. Such dir am besten jemanden, der so objektiv wie möglich deine Geschichte beurteilen kann, damit abgesichert ist, dass seine Meinung nicht die einzige dieser Art ist.


Autor-chan: "Ich habe etwas Neues ausprobiert. Irgendwie bin ich unsicher, ob ich das gut hingekriegt habe. Passt die Perspektive so? Die Erzähl- und Zeitform? Kommt die Kampfszene gut rüber? Ich habe noch nie etwas über Severus Snape geschrieben und mit Magie gearbeitet. Habe ich es gut getroffen?"

Auch hierfür wird ein Probeleser gesucht. Am besten jemanden, der sich im Fandom deiner Geschichte auskennt und deine Fragen gezielt beantworten kann.


Autor-chan: "Meine Leser bemängeln, dass ich eine Kommaschwäche habe. Ich musste oft in den Zeitformen wechseln für das Kapitel. Ich glaube eigentlich, dass alles so stimmt, bin mir aber nicht sicher."

Hierbei kann dir ein Korrekturleser helfen. Beachte aber, dass er sich auf dem Gebiet, wo du Schwierigkeiten hast, auskennen muss, sonst wird die Kritik auch weiterhin hageln.


Autor-chan: "Woah, Mist, ich habe nur noch eine Woche Zeit bis zur Abgabe und die nächsten Tage einen Berg an Terminen! Ich schaffe es nicht, das Kapitel noch einmal ordentlich Korrektur zu lesen und zu überarbeiten."

Hey, kein Problem! Ein Korrekturleser mit genügend Zeit wird dir gewiss unter die Arme greifen können.


Autor-chan: "Okay, ich habe den Text jetzt nochmal gelesen und soweit korrigiert. Ich denke, ich habe alles. Hm, besser, ich lasse noch jemand anderen zuvor drüberschauen, bevor es online geht. Ich will, dass alles perfekt ist!"

Wenn du das Beste für deine Geschichte anstrebst, dann bewegst du dich in Richtung Lektorsuche. Wäge bitte ab, was genau du geprüft haben möchtest. Eine zweite Fehlersuche wird ein Korrekturleser für dich tun, inhaltlich prüfen kann ein Probeleser machen. Willst du mehr aus deiner Geschichte herauskitzeln, suche dir einen Lektor.


Autor-chan: "Okay, diese Geschichte soll etwas ganz Besonderes werden! Ich habe Großes vor und will etwas Neues ausprobieren. Vielleicht lerne ich wieder etwas hinzu, das wäre toll. Ich denke, da geht noch was, aber was eigentlich?"

Lieber Autor, wenn du fest vorhast, dich zu verbessern und weiterzuentwickeln, allein aber nicht mehr weißt, wie du das anstellen sollst und wo du noch feilen kannst, dann suche dir unbedingt einen erfahrenen Lektor! Weder Probe- noch Korrekturleser werden deine Erwartungen erfüllen können, wenn du ein "zweites Auge auf alles" möchtest.


Man kann dasselbe auch für den Betaleser darstellen, um herauszufinden, welche Aufgabe er besetzen möchte.


Beta-chan: "Ich kenne mich in meinem Fandom bestens aus. Ich weiß alles zu Severus Snape und ich kann mir gut vorstellen, wie er wohl reagieren würde, wenn er in einer neuen Situation, einem neuen Konflikt oder einer neuen Zeit oder Welt wäre."

Lieber Betaleser, du eignest dich hervorragend als Probeleser in deinem Fandom!


Beta-chan: "Ich lese unheimlich gern, am liebsten täglich. Ich kenne mich super mit den Genre aus und weiß, wie eine Geschichte aufgebaut sein muss, damit sie mich fesselt. Ich kann auch benennen, wenn mich etwas stört, auch wenn mir manchmal die fach- lichen Begriffe dazu fehlen."

Du bist ein klasse Probeleser für alles. Solange du irgendwie zum Ausdruck bringen kannst, warum dich etwas stört, kannst du einem unsicheren Autor prima unter die Arme greifen!


Beta-chan: "Ich war schon immer gut in Deutsch. Ich schreibe selbst gern und kenne mich mit den aktuellen Rechtschreib- sowie Grammatikregeln aus. Fehler stören mich und ich bemerke sie selbst dann, wenn ich gar nicht darauf achte."

Mit diesen Voraussetzungen wärst du ein guter Korrekturleser. Sei aber bereit, dich selbst weiterzuentwickeln und zu informieren, um dem Autor zu erklären, warum etwas falsch ist und du es so-und-so korrigiert hast.


Beta-chan: "Ich darf mir oft anhören, ich sei kleinlich, wenn es um Rechtschreibung und Grammatik geht. Dabei finde ich das total faszinierend und hasse es, wenn die Leute nicht wissen, was ein Imperativ ist und wie Absätze gemacht werden. Ich weise auch regelmäßig andere darauf hin, dass ein Komma fehlt, weil so-und-so oder dass sie hier statt Präteritum ins Plusquamperfekt hätten gehen müssen."

So viel Fachwissen muss geteilt werden, meinst du nicht? Es gibt genug Autoren, die in der Schule Schwierigkeiten im Deutschunterricht hatten. Biete dich als Korrekturleser an und hilf ihnen, neu zu lernen und besser zu verstehen.


Beta-chan: "Rechtschreibung und Grammatik ist wichtig, aber es gibt noch so viel mehr, was eine gute Geschichte ausmacht. Text- gestaltung und Schreibstil sind ebenfalls wichtig. Spannung sowie Logik müssen vorhanden sein. Beschreibungen sind Muss, aber nicht zu viel davon und an der richtigen Stelle, damit der Text nicht zäh und langweilig wird. Und natürlich muss der Inhalt an sich stimmen, Charaktere müssen nachvollziehbar sein und der Lesefluss ist ganz wichtig!"

Wow! Wenn du dem Autor das alles noch erklären kannst und eventuell Quellen für ihn hast, wo er sich selbst infor-mieren kann, dann stell dich unbedingt als Qualitätleser zur Verfügung! Schau aber bitte, dass du es nicht übertreibst und den armen Autor überforderst. Schön langsam und Stückchen für Stückchen.


Ihr seht, man kann sehr viel im Vorfeld festlegen und ausschließen, wenn man nur von vornherein weiß, was man genau möchte. Alles, was dann noch wichtig ist, ist, seine Suche oder sein Angebot entsprechend zu gestalten und sich richtigen Anlaufstellen anzuschließen. Hier auf Animexx zum Beispiel gibt es einen eigenen Forenthread für Betaleser, wo man sowohl nach seinem Wunschbeta suchen als sich auch als solcher anbieten kann.
Auf den ich als Freischalter im Übrigen auch immer verweise, sobald ich bei einer Mängel-FF den Verdacht hege, dass der Autor Schwierigkeiten bei seiner Kapitel-Nachkorrektur haben wird und Hilfe dabei gebrauchen könnte, damit wir es ihm schnellstmöglich freischalten können. *hust*

Weitere Anlaufstellen sind Autoren-, Schreib- und Fanfictionzirkel aller Art, sofern sie eine zirkelinterne Betabörse für ihre Mitglieder anbieten. Entsprechende Zirkel wären u. a. Der Zirkel der Schriftsteller, Die Fanfiction Kommi Back Schreiber, Schreiberlingsecke und einige mehr. Schaut euch bei Bedarf einfach selbst ein wenig um. ;)


Damit habe ich fertig. Wie immer steht es euch frei, mir Fragen und Anregungen in den Kommentaren mitzuteilen.
Vielen Dank bis hierhin fürs aufmerksame Lesen.

Autor & Partner präsentiert: Der Betaleser, Part I

Autor:  Shizana
06.05.2014 15:00

Okay, um eventuelle Verwirrungen im Vorfeld zu beseitigen: Nein, es geht nicht um eine neue Kriminalserie. Aber ja, es ist mal wieder ein Beitrag zum Thema "Schreiben". Hurray!
Nachdem ich erst vor wenigen Wochen das Thema mit zwei lieben Leuten hier auf Mexx hatte, dachte ich mir, dass es eine gute Gelegenheit wäre, ein weiteres Mal Aufklärung und Tipps zu liefern, denn ich denke, der eine oder andere von euch ist schon einmal auf irgendeine Art und Weise mit diesem Problemthema in Berührung gekommen.

In diesem Beitrag wird erläutert, was ein Betaleser erst einmal ist und was es zu beachten gibt, wenn man nach einem sucht oder sich als ein solcher anbieten möchte.

Er behandelt nicht, was ein Betaleser macht bzw. was er machen sollte!

Dieses Thema wird zwar ebenfalls angeschnitten, aber nicht im Detail erläutert. Ich gedenke allerdings, zeitnah einen zweiten Beitrag dazu zu verfassen, um es komplett zu haben. Alles in einem vorzulegen, würde vermutlich für einige den Rahmen sprengen.


Vorweg: Dieser Beitrag beruht auf eigenen Erfahrungen. Abweichungen, wie andere über dieses Thema denken, sind möglich. Er soll in erster Linie der Aufklärung sowie Hilfestellung dienen, sodass künftige Konflikte unter Autoren und Beta- lesern bereits im Vorfeld besser vermieden werden können.



Der Betaleser.
Woran denkt man eigentlich, wenn man diesen Begriff hört?

Ein Betaleser ist:

●  jemand, der Geschichten auf Tippfehler, generelle Rechtschreibung und Grammatik Korrektur liest.
●  jemand, der Geschichten auf Inhalt liest, z. B. Charakterwiedergabe, Spaß, Spannung, Lesbarkeit generell.
●  ein Partner, der den Autor darin unterstützt, sich zu verbessern und mit seiner Geschichte wohlzufühlen.

Soweit dürften wir uns alle einig sein. Gehen wir rein von der Definition aus, gibt es hierzu nicht viel mehr zu sagen.
Aber!
Natürlich schreibe ich diesen Beitrag nicht, um euch etwas zu erzählen, das ihr auch ohne mein neunmalkluges Schnatter-mäulchen bereits gewusst habt. Nein, ich bin doch nicht lebensmüde. :D
Spare ich mir also das lange Blabla und komme direkt zum Eingemachten.

Wir sind uns einig, dass unter einem Betaleser in allererster Linie ein "Korrekturleser" verstanden wird.
Nun, liebe Leute, jetzt haltet euch gut an eurem Monitor oder Display fest: Das ist so nicht ganz richtig.

Worauf ich hinaus möchte, ist Folgendes: Betaleser ist nicht gleich Betaleser. Es gibt Unterschiede.
Wenn wir es so nehmen möchten, gibt es verschiedene "Abstufungen" unter den Betalesern, die einen erheblichen Unter-schied für den Autor ausmachen, was der Betaleser bietet, was seine Aufgabe ist und wo seine "Zuständigkeit" endet.

Ich persönlich unterteile es gern in folgende drei "Unterkategorien", die ein Betaleser besetzen kann:

  1. Probeleser
  2. Korrekturleser
  3. Qualitätleser/Lektor

Und nun eine kleine Frage an euch: Was denkt ihr, welche dieser Stufen ein Betaleser laut Definition besetzt?

... Na?

... ... Na, na?

Alle, die jetzt auf den Korrekturleser getippt haben, plumpsen bitte vom Pferd: Es ist der Probeleser!

► Laut Definiton steht Beta für Zwei oder etwas Zweites. Ein Betaleser ist demzufolge ein zweiter Leser.

Der Ursprungsgedanke beim Betaleser war gewesen, dass es sich hierbei um eine Person handelt, die nach dem Autor der Erste ist, der einen Text vor allen anderen zu Gesicht bekommt und eine erste Meinung dazu abgibt. Es implizit aber noch nicht, dass der Betaleser eigenständig Korrekturen vornimmt, geschweige denn, dass er fachliche Verbesserungsvorschläge abgibt oder weiterführende Textverbesserungen vornimmt.

Und hier liegt der Hase im Pfeffer.

Wenn ein Autor auf die kluge Idee kommt, dass er sich lieber absichern und einen Betaleser suchen möchte, dann sagt das für denjenigen, der sich "Betaleser" nennt, noch lange nichts aus, was Autor-chan von ihm möchte und erwartet.

Dasselbe gilt andersherum: Wenn sich jemand als Betaleser anbietet, kann der Autor nicht im Vorfeld verallgemeinern, was diese Person ihm anbietet und wie viel er ihm überhaupt bieten kann.

Leider ist es oft so, dass genau das der Fall ist. Beide, oder zumindest eine der beiden Seiten, geht in der Annahme, dass die Definition von Beginn an klar und unfehlbar ist, woraus resultiert, dass zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eine der beteiligten Parteien an einen Problempunkt stoßen wird, was zum Konflikt führt und im schlimmsten Fall böses Blut unter den beiden auslöst. Die Folge kann sein, dass man sich trennt, aber auch, dass ein Projekt gänzlich scheitert und beide künftig Gift nach dem jeweils anderen speien werden.

Das ist ärgerlich, zeitraubend und nervenzehrend. Keiner will das haben, niemand kann es gebrauchen.

Aber, liebe Leute: Man kann es im Vorfeld vermeiden!
Und zwar einfach, indem beide Seiten im Vorfeld genau wissen, was sie wollen.


Das ist gar nicht mal so schwer. Hier, seht selbst! Ich bin mir sicher, ihr findet euch wieder.


Autor-chan: "Puh, ich habe jetzt einfach mal alles aufgeschrieben, was mir einfiel. Ich find's gut. Ob das auch dem Leser gefällt? Reicht das so? Versteht man, was ich damit bezwecken wollte?"

Lieber Autor, du fragst nach einem Probeleser. Such dir am besten jemanden, der so objektiv wie möglich deine Geschichte beurteilen kann, damit abgesichert ist, dass seine Meinung nicht die einzige dieser Art ist.


Autor-chan: "Ich habe etwas Neues ausprobiert. Irgendwie bin ich unsicher, ob ich das gut hingekriegt habe. Passt die Perspektive so? Die Erzähl- und Zeitform? Kommt die Kampfszene gut rüber? Ich habe noch nie etwas über Severus Snape geschrieben und mit Magie gearbeitet. Habe ich es gut getroffen?"

Auch hierfür wird ein Probeleser gesucht. Am besten jemanden, der sich im Fandom deiner Geschichte auskennt und deine Fragen gezielt beantworten kann.


Autor-chan: "Meine Leser bemängeln, dass ich eine Kommaschwäche habe. Ich musste oft in den Zeitformen wechseln für das Kapitel. Ich glaube eigentlich, dass alles so stimmt, bin mir aber nicht sicher."

Hierbei kann dir ein Korrekturleser helfen. Beachte aber, dass er sich auf dem Gebiet, wo du Schwierigkeiten hast, auskennen muss, sonst wird die Kritik auch weiterhin hageln.


Autor-chan: "Woah, Mist, ich habe nur noch eine Woche Zeit bis zur Abgabe und die nächsten Tage einen Berg an Terminen! Ich schaffe es nicht, das Kapitel noch einmal ordentlich Korrektur zu lesen und zu überarbeiten."

Hey, kein Problem! Ein Korrekturleser mit genügend Zeit wird dir gewiss unter die Arme greifen können.


Autor-chan: "Okay, ich habe den Text jetzt nochmal gelesen und soweit korrigiert. Ich denke, ich habe alles. Hm, besser, ich lasse noch jemand anderen zuvor drüberschauen, bevor es online geht. Ich will, dass alles perfekt ist!"

Wenn du das Beste für deine Geschichte anstrebst, dann bewegst du dich in Richtung Lektorsuche. Wäge bitte ab, was genau du geprüft haben möchtest. Eine zweite Fehlersuche wird ein Korrekturleser für dich tun, inhaltlich prüfen kann ein Probeleser machen. Willst du mehr aus deiner Geschichte herauskitzeln, suche dir einen Lektor.


Autor-chan: "Okay, diese Geschichte soll etwas ganz Besonderes werden! Ich habe Großes vor und will etwas Neues ausprobieren. Vielleicht lerne ich wieder etwas hinzu, das wäre toll. Ich denke, da geht noch was, aber was eigentlich?"

Lieber Autor, wenn du fest vorhast, dich zu verbessern und weiterzuentwickeln, allein aber nicht mehr weißt, wie du das anstellen sollst und wo du noch feilen kannst, dann suche dir unbedingt einen erfahrenen Lektor! Weder Probe- noch Korrekturleser werden deine Erwartungen erfüllen können, wenn du ein "zweites Auge auf alles" möchtest.


Man kann dasselbe auch für den Betaleser darstellen, um herauszufinden, welche Aufgabe er besetzen möchte.


Beta-chan: "Ich kenne mich in meinem Fandom bestens aus. Ich weiß alles zu Severus Snape und ich kann mir gut vorstellen, wie er wohl reagieren würde, wenn er in einer neuen Situation, einem neuen Konflikt oder einer neuen Zeit oder Welt wäre."

Lieber Betaleser, du eignest dich hervorragend als Probeleser in deinem Fandom!


Beta-chan: "Ich lese unheimlich gern, am liebsten täglich. Ich kenne mich super mit den Genre aus und weiß, wie eine Geschichte aufgebaut sein muss, damit sie mich fesselt. Ich kann auch benennen, wenn mich etwas stört, auch wenn mir manchmal die fach- lichen Begriffe dazu fehlen."

Du bist ein klasse Probeleser für alles. Solange du irgendwie zum Ausdruck bringen kannst, warum dich etwas stört, kannst du einem unsicheren Autor prima unter die Arme greifen!


Beta-chan: "Ich war schon immer gut in Deutsch. Ich schreibe selbst gern und kenne mich mit den aktuellen Rechtschreib- sowie Grammatikregeln aus. Fehler stören mich und ich bemerke sie selbst dann, wenn ich gar nicht darauf achte."

Mit diesen Voraussetzungen wärst du ein guter Korrekturleser. Sei aber bereit, dich selbst weiterzuentwickeln und zu informieren, um dem Autor zu erklären, warum etwas falsch ist und du es so-und-so korrigiert hast.


Beta-chan: "Ich darf mir oft anhören, ich sei kleinlich, wenn es um Rechtschreibung und Grammatik geht. Dabei finde ich das total faszinierend und hasse es, wenn die Leute nicht wissen, was ein Imperativ ist und wie Absätze gemacht werden. Ich weise auch regelmäßig andere darauf hin, dass ein Komma fehlt, weil so-und-so oder dass sie hier statt Präteritum ins Plusquamperfekt hätten gehen müssen."

So viel Fachwissen muss geteilt werden, meinst du nicht? Es gibt genug Autoren, die in der Schule Schwierigkeiten im Deutschunterricht hatten. Biete dich als Korrekturleser an und hilf ihnen, neu zu lernen und besser zu verstehen.


Beta-chan: "Rechtschreibung und Grammatik ist wichtig, aber es gibt noch so viel mehr, was eine gute Geschichte ausmacht. Text- gestaltung und Schreibstil sind ebenfalls wichtig. Spannung sowie Logik müssen vorhanden sein. Beschreibungen sind Muss, aber nicht zu viel davon und an der richtigen Stelle, damit der Text nicht zäh und langweilig wird. Und natürlich muss der Inhalt an sich stimmen, Charaktere müssen nachvollziehbar sein und der Lesefluss ist ganz wichtig!"

Wow! Wenn du dem Autor das alles noch erklären kannst und eventuell Quellen für ihn hast, wo er sich selbst infor-mieren kann, dann stell dich unbedingt als Qualitätleser zur Verfügung! Schau aber bitte, dass du es nicht übertreibst und den armen Autor überforderst. Schön langsam und Stückchen für Stückchen.


Ihr seht, man kann sehr viel im Vorfeld festlegen und ausschließen, wenn man nur von vornherein weiß, was man genau möchte. Alles, was dann noch wichtig ist, ist, seine Suche oder sein Angebot entsprechend zu gestalten und sich richtigen Anlaufstellen anzuschließen. Hier auf Animexx zum Beispiel gibt es einen eigenen Forenthread für Betaleser, wo man sowohl nach seinem Wunschbeta suchen als sich auch als solcher anbieten kann.
Auf den ich als Freischalter im Übrigen auch immer verweise, sobald ich bei einer Mängel-FF den Verdacht hege, dass der Autor Schwierigkeiten bei seiner Kapitel-Nachkorrektur haben wird und Hilfe dabei gebrauchen könnte, damit wir es ihm schnellstmöglich freischalten können. *hust*

Weitere Anlaufstellen sind Autoren-, Schreib- und Fanfictionzirkel aller Art, sofern sie eine zirkelinterne Betabörse für ihre Mitglieder anbieten. Entsprechende Zirkel wären u. a. Der Zirkel der Schriftsteller, Die Fanfiction Kommi Back Schreiber, Schreiberlingsecke und einige mehr. Schaut euch bei Bedarf einfach selbst ein wenig um. ;)


Damit habe ich fertig. Wie immer steht es euch frei, mir Fragen und Anregungen in den Kommentaren mitzuteilen.
Vielen Dank bis hierhin fürs aufmerksame Lesen.

Autor und Leser, wie Sahne auf Essiggurke

Autor:  Shizana
11.03.2014 19:59

Achtung! Dieser Beitrag ist nicht als Rant gedacht, sondern soll vielmehr der Aufklärung und Konfliktlösung dienen. Danke.


Mir fällt in der letzten Zeit wieder häufig auf, dass sich Autoren darüber beschweren, keine oder zu wenig oder zu stumpfe Kommentare auf ihre Geschichten zu bekommen. Und immer wieder, wenn ich auf diese routinierten Mimimis stoße, sehe ich mich in einem verbissenen Konflikt:

Auf der einen Seite kann ich den Unmut des Autors verstehen und habe natürlich eigene Erfahrungen mit dieser Problematik gemacht. Ich will auch nicht von mir behaupten, gänzlich immun dagegen zu sein, denn natürlich habe auch ich meine Tiefphasen, in denen es mich durchaus kratzt, weniger Resonanz zu erfahren.

Auf der anderen Seite kann ich dem Leser kein Übel vorwerfen und sehe mich heutzutage sogar eher dazu aufge-rufen, mich auf seine Seite zu stellen.

Damit möchte ich jetzt keine erneute Kreiseldiskussion heraufbeschwören, von wegen "die bösen, bösen Schwarzleser konsumieren, sind aber viel zu bequem und undankbar, dem armen, armen Autor ein kurzes Feedback zu hinterlassen, damit man zumindest weiß, dass die Geschichte gelesen wurde".
Ja, natürlich könnte Leser-chan ein kleines "Hi, ich habe deine Geschichte gelesen und fand sie gut" dalassen, sofern es das ist, was er wirklich denkt. Selbst, wenn er noch einen zweiten Satz hinzufügen würde, wäre das kein Abriss und würde ihm letztlich nicht einmal eine Minute seiner kostbaren Zeit kosten.

Dennoch, er muss es nicht. Das ist ein Fakt und das wird es immer bleiben.
Es steht jedem Leser ebenso frei, zu kommentieren, wie es jedem Autor frei steht, zu schreiben oder seine Geschichte mitten in der heißen Phase in die Ecke zu pfeffern und mit dem Arsch nie wieder anzugucken. Egal, wie sehr Leser-chan auch betteln möge, dass Autor-chan doch bitte, bitte weiterschreiben soll.  Shit happens, that's life. Deal with it.

Ja, beides ist doof. Beides liegt einem quer im Magen. Und bei beidem hätte man gern, dass es anders verlaufen würde.
Auf einer Basis, wo beide Seiten zufrieden sind.

Voraussetzung dafür ist, dass beide Parteien auch mitspielen. Mitspielen wollen, that's it.
Das Problem: In den meisten Fällen wird dies ein Wunschdenken bleiben.


Warum?

Nun, aus Sicht des Autors ist es meist offensichtlich.

Es gibt einige Dinge, die einen noch so motivierten Autor sehr schnell dazu bewegen können, von heute auf morgen das Schreiben einzustellen:

  1. Er hat keine Zeit mehr fürs Schreiben.
  2. Eine Krankheit oder ein anderer schwerer Schicksalsschlag hindert ihn daran.
  3. Er hat kein Interesse mehr daran und widmet sich lieber anderen Hobbys und/oder Zielen.
  4. Er hat das Interesse an oder die Überzeugung zu seiner Geschichte verloren, weswegen er sie abbricht.
  5. Er ist demotiviert und kann sich nicht mehr dazu aufraffen, seine Zeit und Mühen in s/eine Geschichte zu investieren.

Zusammengefasst: In den meisten Fällen hat der Leser keinen Einfluss darauf, ob sein Lieblingsautor das Schreiben fort- setzen wird/kann oder nicht. Ja, er kann ihn ermutigen und sollte es auch, es garantiert aber nicht, dass dies tatsächlich genügt, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Da können die Worte noch so lieb verfasst und auch gemeint sein, der Kommentar noch so umfangreich und herzlich geschrieben sein, es bedeutet noch lange nicht, dass sich der Autor davon umstimmen lässt oder sich eventuelle Probleme bei ihm in Wohlgefallen auflösen und sich der Weg zum Schreiben wieder für den Autor lichten wird. – So gern ich euch Lesern auch etwas anderes sagen würde, aber nein, so einfach geht es leider nicht. Wir sind alle Menschen und auf viele Dinge hat man als Außenstehender schlichtweg keinen Einfluss. Das soll euch nicht entmutigen, es ist nur eine traurige Tatsache.


So weit, so gut. Die Sicht des Autors, weshalb er oft nicht mehr (weiter)schreiben mag, sollte jedem einleuchten und wird nur den Wenigsten etwas Neues sein, worauf er nicht auch selbst irgendwann gekommen wäre.

Aber wie sieht es auf der Seite des Lesers aus?
Hat sich Autor-chan schon einmal über dessen Beweggründe Gedanken gemacht, warum er nicht kommentiert?

Ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal:
Die meisten Autoren gehen in der Annahme, dass Leser aus Bequemlichkeit nicht kommentieren. Keine Zeit, keine Lust, kein Interesse an Unterstützung für den Autor. Es ist immer dasselbe, es ist immer so.

Aber stimmt das?
Nein.

... oO
"Woot? Spinnt die? Wie kann sie etwas anderes behaupten?", geht es jetzt bestimmt einigen von euch durch den Kopf.
Nun, ich greife hierbei auf Erfahrungen zurück.

Ich hatte in den letzten Jahren mit vielen Leuten zu tun, sowohl Autoren als auch Lesern und ja, auch mit Außenstehenden dieses Bereiches. Ich hatte manche Unterhaltungen, nahm teil an verschiedenen Diskussionen und habe mehrfach neue Sicht- und Denkweisen erfahren und daraus hinzulernen können. – Das, und nichts anderes, ist es, worauf ich mich mit meiner Behauptung voller Überzeugung beziehe.

Was ich also in erster Linie gelernt habe, ist, dass wir Autoren mit unserer festgefahrenen, einseitigen und vollkommen frei interpretierten Meinung über den, oder besser gesagt unseren Leser oft weit daneben liegen und damit nicht sonderlich fair ihm gegenüber denken und oft auch handeln.

Nein, der Leser ist nicht nur bequem. Nicht zwangsweise.

Ja, natürlich gibt es sehr desinteressierte und faule Leser, die tatsächlich nicht kommentieren, weil sie nicht wollen und sich sicher darauf berufen, es nicht zu müssen. Aber das betrifft nicht die Allgemeinheit und, wie ich inzwischen die Erfahrung gemacht habe, eher den Geringteil unserer Leserschaft.
Das wissen allerdings nur die Wenigsten von uns, denn im Gegensatz zu uns Autoren wird sich der Leser sehr viel seltener an die Öffentlichkeit wagen und sich frei darüber beschweren und aufregen, dass wir uns ständig über ihn aufregen, selbst aber nichts unternehmen, um den Leser mehr zu ermutigen oder zumindest zu versuchen, auch ihn und seine Gründe zu verstehen, weswegen er sich schwer tut.

"Und wieso tut er es nicht einfach?", fragt sich nun vielleicht ein Autor unter uns. – Wieso sollte er?
Oder besser gefragt: Wie könnte er?
Wie soll er sich damit an die Öffentlichkeit wenden und für seine Seite Partei beziehen, wenn er schon mit dem einfacheren Weg Schwierigkeiten hat, dem Autor einfach diesen Gefallen zu tun und flink zu kommentieren? – Na, klingelt's?

Es ist ein Teufelskreis, in erster Linie für den Leser. Wir Autoren sind nur die, die ihren Unmut laut bekunden und deswegen eher gehört werden als der Leser.

Aber mache ich mal lieber Nägel mit Köpfen.
Was für Gründe kann denn nun ein Leser haben, neben Bequemlichkeit und Zeitmangel, dass er nicht kommentiert?

  1. Er möchte dem Autor etwas Gutes tun und etwas Besonderes an ihn zurückgeben, weiß aber nicht, wie er das anstellen soll. Je mehr er es versucht, umso mehr setzt er sich unter Druck und sieht letztendlich davon ab, da er keine Zufriedenstellung für sich erlangen konnte. (Unschlüssigkeit)
  2. Er möchte "mehr" bieten können und etwas beisteuern, das für den Autor hilfreich ist, findet allerdings nichts, woran er es tun könnte. Um ihn nicht mit Larifari zu enttäuschen, lässt er es lieber bleiben. (Unbeholfenheit)
  3. Er erkennt, welche Art von Kommentaren sein Autor bevorzugt, kann ihm diese Form von Feedback jedoch nicht bieten. Um ihn nicht zu enttäuschen, überlässt er das Kommentieren "fähigeren" Lesern. (Unfähigkeit)
  4. Alles, was er zu sagen hätte, haben bereits andere Leser vor ihm gesagt. Um nicht nur zu wiederholen und den Autor im schlimmsten Fall somit zu langweilen, lässt er es bleiben. (Vermeidung von Wiederholungen)
  5. Er kann den Autor nicht einschätzen. Wünscht er Kritik und/oder Verbesserungsvorschläge? Kann er damit umgehen? Ist er von reinem Lob gelangweilt? Liest er den Kommentar überhaupt? – Da er keine Antwort auf seine Frage/n finden kann, lässt er lieber von seinem Kommentar ab, um einen Fehltritt zu vermeiden. (Unsicherheit)
  6. Weiß denn der Autor seinen Kommentar überhaupt zu schätzen? Liest er ihn und nimmt ihn sich zu Herzen? Oder wird er sich am Ende nur darüber aufregen und eine Hetztriade starten? Er möchte sich die Zeit und Mühe nicht umsonst machen, also lässt er es im Zweifelsfall lieber bleiben, als sich im Nachhinein darüber zu ärgern. (Zweifel gegenüber dem Autor)
  7. Der Autor spielt in einer anderen Liga als er. Er würde gern, weiß aber nicht, ob er für den Autor "genug" ist. Aus Unsicherheit oder gar Einschüchterung (manchmal auch Vorsicht) zieht er lieber den Schwanz ein. (Einschüchterung)
  8. Der Autor hat bereits viel Feedback erhalten./Der Leser sieht sich nur als einer unter vielen. Was wiegt sein Kommentar also, wenn er ihn schreibt? Es gibt genug andere, die es bereits tun/tun könnten. (Minderwertigkeit)


Ich gehe davon aus, dass diesen Eintrag auch Leute lesen werden, die unter die Kategorie "Leser" fallen.
An dieser Stelle möchte ich mich gern direkt an euch wenden: Was meint ihr dazu? Könnt ihr einen oder einige dieser Punkte bestätigen? Habt ihr etwas zu ergänzen, das hier fehlt, aber auf euch zutrifft?
Lasst es mich/uns wissen. Hier wird euch keiner beißen, das verspreche ich euch.

Zurück zu meinem Vorgeplänkel.
Wie ich bereits sagte, habe ich diese Einsichten aus Gesprächen mit anderen Personen erlangt. Es sind Beobachtungen, aber auch Aussagen darunter, die man mir anvertraut hat. Und wie wir feststellen: Es gibt verdammt viele, meist kleine Details, die den Leser belasten oder ihn entmutigen können.
Oft ist es so, dass er durchaus will, da er sich natürlich dessen bewusst ist, dass sich der Autor Feedback wünscht und es so ziemlich das Einzige ist, was er ihm als kleines Dankeschön geben kann. Aber es spielen viele Faktoren mit hinein, die bewusst oder unbewusst auf den Leser einwirken und ihn oft davon abhalten, den guten Willen durchzuziehen und in die Tat umzusetzen.

Und das Schlimme, das eigentlich Schlimmste daran ist: Der Autor macht es ihm nicht leichter. Im Gegenteil, meist macht er es nur noch schlimmer und steuert zusätzlich zur Verunsicherung des Lesers bei; bewusst oder unbewusst.

Was ich damit meine, lässt sich am besten veranschaulichen, indem man kleine mögliche Dialoge gestaltet, wie sie zwischen Autor und Leser verlaufen könnten, würde man die ausschlaggebenden Konfliktpunkte theatralisch darstellen.

Warnung! Die folgenden Beispiele zeigen Extremfälle und sind entsprechend zum Teil überspitzt dargestellt!


Leser-chan (sagt): Hi! Ich liebe deine FF! Bitte schreib bald weiter, ja? :)
Autor-chan (denkt): Wie jetzt? Das ist alles? Keine Details, nichts Konstruktives? Na, immerhin ein Leser, der sich outet. Ich hätte so oder so daran weitergeschrieben.
Autor-chan (bloggt): Ernsthaft, ist es denn so schwer, vernünftige Kommentare zu schreiben?
Leser-chan (denkt): ... Tut mir ja leid, ich habe es nur gut gemeint.


Leser-chan (sagt): Hi! Ich liebe deine FF! Die Charaktere, die ganze Idee, ich finde es toll. Besonders bei [...] musste ich sehr lachen. Bin gespannt, wie es weitergeht! Schöner Schreibstil. :)
Autor-chan (sagt): Danke, das freut mich. :)
Autor-chan (denkt): Irgendwie übt nie jemand Kritik. Dabei hatte ich extra für die Kommentare angefragt [...], aber das ignoriert offenbar jeder und hakt es als belanglos ab.


Autor-chan (sagt): Rechtschreibfeler könt ihr Behalten. :)
Leser-chan (denkt): Wahrscheinlich wie auch sonstige Kritik und Verbesserungsvorschläge. Dann kann ich mir den Kommentar auch gleich sparen, der will eh nur Lob hören.


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan liest den Kommentar, hinterlässt aber keine Antwort darauf.
Leser-chan wartet einige Tage. Keine Antwort erfolgt von Autor-chan.
Leser-chan (denkt): Habe ich etwas Falsches gesagt? War das nicht gut? Das hätte ich mir auch sparen können.
Leser2-chan (denkt): Hm, soll ich kommentieren? Die vorherigen Kommentare wurden nicht beantwortet, liest der die überhaupt?


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (sagt): Danke. Aber was meinst du mit "allerdings [...]"? Ich finde, du übertreibst. Ich habe [...]
Leser-chan (denkt): Holla? Ich habe es doch gar nicht böse gemeint.
Autor-chan (denkt): Das war echt übertrieben. Es ist immer noch meine Geschichte. Wem's nicht passt, der soll's halt nicht lesen. Nicht mein Problem.
Leser2-chan (denkt): Oh, der verkraftet offenbar keine Kritik. Am besten, ich behalte meine Meinung für mich, ehe ich auch noch angepöbelt werde.


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (petzt): Hey, Freund-chan, schau mal in meiner FF der Kommentar. Findest du nicht auch, dass der voll überzogen ist? Sag mal bitte was dazu!


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (bloggt): Heute war ich voll happy, dass ich 'nen Kommentar auf meine FF bekommen habe. Aber dann hat sich herausgestellt [...] und da war die Freude verflogen. Echt, das hätte man sich auch sparen können.
Leser-chan (denkt): Toll, alles umsonst gewesen. Hätte ich's mal lieber bleiben lassen.


Leser-chan (denkt): Ich würde eigentlich gern kommentieren, aber irgendwie weiß ich nicht, was ich schreiben soll. Ich versuche es später nochmal.
Leser-chan setzt die FF auf die Favoriten. Autor-chan bemerkt es am nächsten Tag.
Autor-chan (denkt): Toll, 'n Favo, aber kein Kommi. Ist klar, lesen aber dann kein Feedback hinterlassen, das hab' ich gern, ey.
Autor-chan (bloggt): Ich hasse Schwarzleser! Was nützen mir XXX Favoriten, wenn kein Schwein kommentiert? Am besten lade ich künftig gar nix mehr hoch, wenn sich eh keiner die Mühe machen will, etwas zu hinterlassen.
Leser-chan (denkt): ... Dann nehme ich den Favorit eben wieder raus.

Leser2-chan (denkt): Okay, dann fange ich's gar nicht erst mit dem an.


Autor-chan (sagt): XXX Favoriten, aber nur XX Kommis? Leute, sagt mir doch bitte, wie ihr die FF findet, wenn ihr sie schon lest. Bitte.
Leser-chan (denkt): Hm, soll ich? Aber bei XXX Favoriten zählt meine Meinung vielleicht gar nicht. Wird bestimmt jemand anderes machen, dann ist er auch happy. Sind ja genug Leute da.
Leser2-chan (denkt): Huch, XXX Favoriten hat der? Dann falle ich ja gar nicht ins Gewicht. Wenn ich gehen würde, hätte der ja immer noch XXX andere, würde also gar nicht auffallen.



Kurzum: Der Autor von heute ist eine Diva. Egal, was der Leser tut, er kann es ihm nicht recht machen. Im schlimmsten Fall fährt Autor-chan sogar noch seine Krallen aus, stürzt sich tollwütig auf den Leser und dieser endet als Rattfratzfutter.

Der Autor von heute ist anspruchsvoller geworden, als es vor einigen Jahren noch der Fall gewesen war. Natürlich ist das auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite macht es die Dinge für den Leser sehr viel komplizierter als damals.
Ein "ich mag deine FF" reicht dem Autor meist nicht mehr aus. Er möchte wissen, warum man die FF mag. Er möchte wissen, was man denkt, empfunden hat und was man vermutet, wie es weitergeht. Er wünscht sich von seinem Leser Zuspruch und Anteilnahme. – Und das alles ist auch gut und richtig so.
Doch Lob allein ist ihm auch zu wenig, denn ohne Kritik kann er sich nicht verbessern. Ohne Kritik fehlt etwas, also ist Lob allein ein Akt der Heuchelei. Kritik allein hingegen ist unhöflich und respektlos, denn damit würdigt man weder den Autor noch seine Geschichte. Und das richtige Mittelmaß zu finden, ist nicht immer leicht und bereitet vielen Lesern langes Kopf- zerbrechen, was er denn nun alles wann und wie verpacken soll.

Fazit: Der Leser ist eingeschüchtert.

Dazu kommt, dass viele bereits negative Erfahrungen mit dem "modernen Autor" gemacht haben, was oftmals der Grund ist, dass man sich kaum mehr traut, irgendetwas zu kommentieren. Denn tut man das Falsche, und sei es unbeabsichtigt, passiert es schnell, dass man sich einer Meute von geifernder Hyänen gegenüberstellen muss. Möchte man das? Nein, ich denke nicht.


Was kann also Autor-chan tun, um seinen Leser zu beschwichtigen und zu ermutigen?

Ihn an die Hand nehmen. Ihn anweisen. Ihm sagen, was man von ihm möchte. Sagen, ob man Kritik wünscht oder zu bestimmten Dingen gern Tipps, Meinungen und Vorschläge annehmen möchte. Vorwarnen, ob man sich einer Schwäche bewusst ist oder zu einer Sache Rücksichtnahme wünscht.

Und vor allem: Höflich und zuvorkommend bleiben.

Der Leser ist willkommen. Er soll sich wohlfühlen. Man möchte seine Meinung hören und sie ist wertvoll. Der Leser, dieser eine Leser, ist wertvoll und steht keinem anderen in etwas nach. Er muss nicht mit den Meinungen und Gepflogenheiten der anderen konformgehen, er darf und soll individuell bleiben.


Und liebe Autorenkollegen,

wer von euch jetzt vor lauter Shizana-Geschwafel gänzlich den Faden verloren hat, dem lege ich einfach diesen letzten Abschnitt meines heutigen Beitrages ans Herz. In diesem habe ich die größten Klischees, die in unseren Köpfen hinsichtlich unserer Leser festgewachsen sind, noch einmal kurz zusammengefasst und räume unter ihnen auf. Damit möchte ich euch die Gelegenheit geben, noch einmal für euch selbst zu überdenken, ob nicht doch mehr hinter dieser ganzen Sache stecken könnte, als wir bislang immer angenommen haben.


Autor-chan denkt, dass Leser-chan denkt:

"Ich habe keine Zeit." – Doch, hat er. Er hatte Zeit, die Geschichte zu lesen. Das hat je nach Länge und Anforderung vielleicht 10-30 Minuten gedauert. Und jetzt hat er keine weitere Minute mehr für ein kurzes "Hi, ich war hier und finde ..."? Kommt schon! Glaubt ihr das wirklich?

"Ich habe keine Lust." – Wenn das der Fall ist, dann fragt euch als Nächstes, warum das so ist. War eure Geschichte so schlecht, dass er nicht wusste, was er schreiben sollte, ohne euch zu verletzen? Oder war eure Geschichte technisch so gut, dass er nichts Konstruktives zu schreiben wusste? Liegt es vielleicht an euch, dass der Leser unsicher ist, wie er am besten mit euch umgehen soll, ohne euch zu verletzen/enttäuschen/langweilen?

"Ich lese, ich favorisiere, aber ich kommentiere aus Prinzip nicht. Das ist okay! Lasst dem Leser seine Freiheit; er hat das verdammte Recht, selbst zu entscheiden, was er tun möchte und was nicht. Respektiert das und freut euch, dass er die Geschichte besucht und ihr eine Chance gegeben hat. Hat er sie favorisiert, stoßt lieber darauf an, statt euch zu ärgern, dass er nichts kommentiert hat! Immerhin bedeutet das, dass er die Geschichte entweder gern gelesen hat und ggf. sogar noch einmal lesen möchte, oder dass er sie zu einem günstigeren Zeitpunkt auf jeden Fall noch lesen möchte. Außerdem behaltet im Hinterkopf, dass jeder Favorit, der für andere einsehbar ist, irgendwo auch Werbung für eure Geschichte ist, da ein weiterer Pfad geöffnet wurde, sie an Freunde und/oder andere ähnlich interessierte Leser zu empfehlen.


Damit verabschiede ich mich von euch allen. Wer möchte, kann mir gern seine Meinung, Ergänzungen und eigenen Erfahrungen zu diesem Thema in einem Kommentar hinterlassen. Eine Diskussion – bitte friedlich! – unter euch Leutchen ist überaus erwünscht und willkommen. :)

Ich bedanke mich wie immer fürs aufmerksame Lesen.

Autor und Leser, wie Sahne auf Essiggurke

Autor:  Shizana
11.03.2014 19:59

Achtung! Dieser Beitrag ist nicht als Rant gedacht, sondern soll vielmehr der Aufklärung und Konfliktlösung dienen. Danke.


Mir fällt in der letzten Zeit wieder häufig auf, dass sich Autoren darüber beschweren, keine oder zu wenig oder zu stumpfe Kommentare auf ihre Geschichten zu bekommen. Und immer wieder, wenn ich auf diese routinierten Mimimis stoße, sehe ich mich in einem verbissenen Konflikt:

Auf der einen Seite kann ich den Unmut des Autors verstehen und habe natürlich eigene Erfahrungen mit dieser Problematik gemacht. Ich will auch nicht von mir behaupten, gänzlich immun dagegen zu sein, denn natürlich habe auch ich meine Tiefphasen, in denen es mich durchaus kratzt, weniger Resonanz zu erfahren.

Auf der anderen Seite kann ich dem Leser kein Übel vorwerfen und sehe mich heutzutage sogar eher dazu aufge-rufen, mich auf seine Seite zu stellen.

Damit möchte ich jetzt keine erneute Kreiseldiskussion heraufbeschwören, von wegen "die bösen, bösen Schwarzleser konsumieren, sind aber viel zu bequem und undankbar, dem armen, armen Autor ein kurzes Feedback zu hinterlassen, damit man zumindest weiß, dass die Geschichte gelesen wurde".
Ja, natürlich könnte Leser-chan ein kleines "Hi, ich habe deine Geschichte gelesen und fand sie gut" dalassen, sofern es das ist, was er wirklich denkt. Selbst, wenn er noch einen zweiten Satz hinzufügen würde, wäre das kein Abriss und würde ihm letztlich nicht einmal eine Minute seiner kostbaren Zeit kosten.

Dennoch, er muss es nicht. Das ist ein Fakt und das wird es immer bleiben.
Es steht jedem Leser ebenso frei, zu kommentieren, wie es jedem Autor frei steht, zu schreiben oder seine Geschichte mitten in der heißen Phase in die Ecke zu pfeffern und mit dem Arsch nie wieder anzugucken. Egal, wie sehr Leser-chan auch betteln möge, dass Autor-chan doch bitte, bitte weiterschreiben soll.  Shit happens, that's life. Deal with it.

Ja, beides ist doof. Beides liegt einem quer im Magen. Und bei beidem hätte man gern, dass es anders verlaufen würde.
Auf einer Basis, wo beide Seiten zufrieden sind.

Voraussetzung dafür ist, dass beide Parteien auch mitspielen. Mitspielen wollen, that's it.
Das Problem: In den meisten Fällen wird dies ein Wunschdenken bleiben.


Warum?

Nun, aus Sicht des Autors ist es meist offensichtlich.

Es gibt einige Dinge, die einen noch so motivierten Autor sehr schnell dazu bewegen können, von heute auf morgen das Schreiben einzustellen:

  1. Er hat keine Zeit mehr fürs Schreiben.
  2. Eine Krankheit oder ein anderer schwerer Schicksalsschlag hindert ihn daran.
  3. Er hat kein Interesse mehr daran und widmet sich lieber anderen Hobbys und/oder Zielen.
  4. Er hat das Interesse an oder die Überzeugung zu seiner Geschichte verloren, weswegen er sie abbricht.
  5. Er ist demotiviert und kann sich nicht mehr dazu aufraffen, seine Zeit und Mühen in s/eine Geschichte zu investieren.

Zusammengefasst: In den meisten Fällen hat der Leser keinen Einfluss darauf, ob sein Lieblingsautor das Schreiben fort- setzen wird/kann oder nicht. Ja, er kann ihn ermutigen und sollte es auch, es garantiert aber nicht, dass dies tatsächlich genügt, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Da können die Worte noch so lieb verfasst und auch gemeint sein, der Kommentar noch so umfangreich und herzlich geschrieben sein, es bedeutet noch lange nicht, dass sich der Autor davon umstimmen lässt oder sich eventuelle Probleme bei ihm in Wohlgefallen auflösen und sich der Weg zum Schreiben wieder für den Autor lichten wird. – So gern ich euch Lesern auch etwas anderes sagen würde, aber nein, so einfach geht es leider nicht. Wir sind alle Menschen und auf viele Dinge hat man als Außenstehender schlichtweg keinen Einfluss. Das soll euch nicht entmutigen, es ist nur eine traurige Tatsache.


So weit, so gut. Die Sicht des Autors, weshalb er oft nicht mehr (weiter)schreiben mag, sollte jedem einleuchten und wird nur den Wenigsten etwas Neues sein, worauf er nicht auch selbst irgendwann gekommen wäre.

Aber wie sieht es auf der Seite des Lesers aus?
Hat sich Autor-chan schon einmal über dessen Beweggründe Gedanken gemacht, warum er nicht kommentiert?

Ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal:
Die meisten Autoren gehen in der Annahme, dass Leser aus Bequemlichkeit nicht kommentieren. Keine Zeit, keine Lust, kein Interesse an Unterstützung für den Autor. Es ist immer dasselbe, es ist immer so.

Aber stimmt das?
Nein.

... oO
"Woot? Spinnt die? Wie kann sie etwas anderes behaupten?", geht es jetzt bestimmt einigen von euch durch den Kopf.
Nun, ich greife hierbei auf Erfahrungen zurück.

Ich hatte in den letzten Jahren mit vielen Leuten zu tun, sowohl Autoren als auch Lesern und ja, auch mit Außenstehenden dieses Bereiches. Ich hatte manche Unterhaltungen, nahm teil an verschiedenen Diskussionen und habe mehrfach neue Sicht- und Denkweisen erfahren und daraus hinzulernen können. – Das, und nichts anderes, ist es, worauf ich mich mit meiner Behauptung voller Überzeugung beziehe.

Was ich also in erster Linie gelernt habe, ist, dass wir Autoren mit unserer festgefahrenen, einseitigen und vollkommen frei interpretierten Meinung über den, oder besser gesagt unseren Leser oft weit daneben liegen und damit nicht sonderlich fair ihm gegenüber denken und oft auch handeln.

Nein, der Leser ist nicht nur bequem. Nicht zwangsweise.

Ja, natürlich gibt es sehr desinteressierte und faule Leser, die tatsächlich nicht kommentieren, weil sie nicht wollen und sich sicher darauf berufen, es nicht zu müssen. Aber das betrifft nicht die Allgemeinheit und, wie ich inzwischen die Erfahrung gemacht habe, eher den Geringteil unserer Leserschaft.
Das wissen allerdings nur die Wenigsten von uns, denn im Gegensatz zu uns Autoren wird sich der Leser sehr viel seltener an die Öffentlichkeit wagen und sich frei darüber beschweren und aufregen, dass wir uns ständig über ihn aufregen, selbst aber nichts unternehmen, um den Leser mehr zu ermutigen oder zumindest zu versuchen, auch ihn und seine Gründe zu verstehen, weswegen er sich schwer tut.

"Und wieso tut er es nicht einfach?", fragt sich nun vielleicht ein Autor unter uns. – Wieso sollte er?
Oder besser gefragt: Wie könnte er?
Wie soll er sich damit an die Öffentlichkeit wenden und für seine Seite Partei beziehen, wenn er schon mit dem einfacheren Weg Schwierigkeiten hat, dem Autor einfach diesen Gefallen zu tun und flink zu kommentieren? – Na, klingelt's?

Es ist ein Teufelskreis, in erster Linie für den Leser. Wir Autoren sind nur die, die ihren Unmut laut bekunden und deswegen eher gehört werden als der Leser.

Aber mache ich mal lieber Nägel mit Köpfen.
Was für Gründe kann denn nun ein Leser haben, neben Bequemlichkeit und Zeitmangel, dass er nicht kommentiert?

  1. Er möchte dem Autor etwas Gutes tun und etwas Besonderes an ihn zurückgeben, weiß aber nicht, wie er das anstellen soll. Je mehr er es versucht, umso mehr setzt er sich unter Druck und sieht letztendlich davon ab, da er keine Zufriedenstellung für sich erlangen konnte. (Unschlüssigkeit)
  2. Er möchte "mehr" bieten können und etwas beisteuern, das für den Autor hilfreich ist, findet allerdings nichts, woran er es tun könnte. Um ihn nicht mit Larifari zu enttäuschen, lässt er es lieber bleiben. (Unbeholfenheit)
  3. Er erkennt, welche Art von Kommentaren sein Autor bevorzugt, kann ihm diese Form von Feedback jedoch nicht bieten. Um ihn nicht zu enttäuschen, überlässt er das Kommentieren "fähigeren" Lesern. (Unfähigkeit)
  4. Alles, was er zu sagen hätte, haben bereits andere Leser vor ihm gesagt. Um nicht nur zu wiederholen und den Autor im schlimmsten Fall somit zu langweilen, lässt er es bleiben. (Vermeidung von Wiederholungen)
  5. Er kann den Autor nicht einschätzen. Wünscht er Kritik und/oder Verbesserungsvorschläge? Kann er damit umgehen? Ist er von reinem Lob gelangweilt? Liest er den Kommentar überhaupt? – Da er keine Antwort auf seine Frage/n finden kann, lässt er lieber von seinem Kommentar ab, um einen Fehltritt zu vermeiden. (Unsicherheit)
  6. Weiß denn der Autor seinen Kommentar überhaupt zu schätzen? Liest er ihn und nimmt ihn sich zu Herzen? Oder wird er sich am Ende nur darüber aufregen und eine Hetztriade starten? Er möchte sich die Zeit und Mühe nicht umsonst machen, also lässt er es im Zweifelsfall lieber bleiben, als sich im Nachhinein darüber zu ärgern. (Zweifel gegenüber dem Autor)
  7. Der Autor spielt in einer anderen Liga als er. Er würde gern, weiß aber nicht, ob er für den Autor "genug" ist. Aus Unsicherheit oder gar Einschüchterung (manchmal auch Vorsicht) zieht er lieber den Schwanz ein. (Einschüchterung)
  8. Der Autor hat bereits viel Feedback erhalten./Der Leser sieht sich nur als einer unter vielen. Was wiegt sein Kommentar also, wenn er ihn schreibt? Es gibt genug andere, die es bereits tun/tun könnten. (Minderwertigkeit)


Ich gehe davon aus, dass diesen Eintrag auch Leute lesen werden, die unter die Kategorie "Leser" fallen.
An dieser Stelle möchte ich mich gern direkt an euch wenden: Was meint ihr dazu? Könnt ihr einen oder einige dieser Punkte bestätigen? Habt ihr etwas zu ergänzen, das hier fehlt, aber auf euch zutrifft?
Lasst es mich/uns wissen. Hier wird euch keiner beißen, das verspreche ich euch.

Zurück zu meinem Vorgeplänkel.
Wie ich bereits sagte, habe ich diese Einsichten aus Gesprächen mit anderen Personen erlangt. Es sind Beobachtungen, aber auch Aussagen darunter, die man mir anvertraut hat. Und wie wir feststellen: Es gibt verdammt viele, meist kleine Details, die den Leser belasten oder ihn entmutigen können.
Oft ist es so, dass er durchaus will, da er sich natürlich dessen bewusst ist, dass sich der Autor Feedback wünscht und es so ziemlich das Einzige ist, was er ihm als kleines Dankeschön geben kann. Aber es spielen viele Faktoren mit hinein, die bewusst oder unbewusst auf den Leser einwirken und ihn oft davon abhalten, den guten Willen durchzuziehen und in die Tat umzusetzen.

Und das Schlimme, das eigentlich Schlimmste daran ist: Der Autor macht es ihm nicht leichter. Im Gegenteil, meist macht er es nur noch schlimmer und steuert zusätzlich zur Verunsicherung des Lesers bei; bewusst oder unbewusst.

Was ich damit meine, lässt sich am besten veranschaulichen, indem man kleine mögliche Dialoge gestaltet, wie sie zwischen Autor und Leser verlaufen könnten, würde man die ausschlaggebenden Konfliktpunkte theatralisch darstellen.

Warnung! Die folgenden Beispiele zeigen Extremfälle und sind entsprechend zum Teil überspitzt dargestellt!


Leser-chan (sagt): Hi! Ich liebe deine FF! Bitte schreib bald weiter, ja? :)
Autor-chan (denkt): Wie jetzt? Das ist alles? Keine Details, nichts Konstruktives? Na, immerhin ein Leser, der sich outet. Ich hätte so oder so daran weitergeschrieben.
Autor-chan (bloggt): Ernsthaft, ist es denn so schwer, vernünftige Kommentare zu schreiben?
Leser-chan (denkt): ... Tut mir ja leid, ich habe es nur gut gemeint.


Leser-chan (sagt): Hi! Ich liebe deine FF! Die Charaktere, die ganze Idee, ich finde es toll. Besonders bei [...] musste ich sehr lachen. Bin gespannt, wie es weitergeht! Schöner Schreibstil. :)
Autor-chan (sagt): Danke, das freut mich. :)
Autor-chan (denkt): Irgendwie übt nie jemand Kritik. Dabei hatte ich extra für die Kommentare angefragt [...], aber das ignoriert offenbar jeder und hakt es als belanglos ab.


Autor-chan (sagt): Rechtschreibfeler könt ihr Behalten. :)
Leser-chan (denkt): Wahrscheinlich wie auch sonstige Kritik und Verbesserungsvorschläge. Dann kann ich mir den Kommentar auch gleich sparen, der will eh nur Lob hören.


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan liest den Kommentar, hinterlässt aber keine Antwort darauf.
Leser-chan wartet einige Tage. Keine Antwort erfolgt von Autor-chan.
Leser-chan (denkt): Habe ich etwas Falsches gesagt? War das nicht gut? Das hätte ich mir auch sparen können.
Leser2-chan (denkt): Hm, soll ich kommentieren? Die vorherigen Kommentare wurden nicht beantwortet, liest der die überhaupt?


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (sagt): Danke. Aber was meinst du mit "allerdings [...]"? Ich finde, du übertreibst. Ich habe [...]
Leser-chan (denkt): Holla? Ich habe es doch gar nicht böse gemeint.
Autor-chan (denkt): Das war echt übertrieben. Es ist immer noch meine Geschichte. Wem's nicht passt, der soll's halt nicht lesen. Nicht mein Problem.
Leser2-chan (denkt): Oh, der verkraftet offenbar keine Kritik. Am besten, ich behalte meine Meinung für mich, ehe ich auch noch angepöbelt werde.


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (petzt): Hey, Freund-chan, schau mal in meiner FF der Kommentar. Findest du nicht auch, dass der voll überzogen ist? Sag mal bitte was dazu!


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (bloggt): Heute war ich voll happy, dass ich 'nen Kommentar auf meine FF bekommen habe. Aber dann hat sich herausgestellt [...] und da war die Freude verflogen. Echt, das hätte man sich auch sparen können.
Leser-chan (denkt): Toll, alles umsonst gewesen. Hätte ich's mal lieber bleiben lassen.


Leser-chan (denkt): Ich würde eigentlich gern kommentieren, aber irgendwie weiß ich nicht, was ich schreiben soll. Ich versuche es später nochmal.
Leser-chan setzt die FF auf die Favoriten. Autor-chan bemerkt es am nächsten Tag.
Autor-chan (denkt): Toll, 'n Favo, aber kein Kommi. Ist klar, lesen aber dann kein Feedback hinterlassen, das hab' ich gern, ey.
Autor-chan (bloggt): Ich hasse Schwarzleser! Was nützen mir XXX Favoriten, wenn kein Schwein kommentiert? Am besten lade ich künftig gar nix mehr hoch, wenn sich eh keiner die Mühe machen will, etwas zu hinterlassen.
Leser-chan (denkt): ... Dann nehme ich den Favorit eben wieder raus.

Leser2-chan (denkt): Okay, dann fange ich's gar nicht erst mit dem an.


Autor-chan (sagt): XXX Favoriten, aber nur XX Kommis? Leute, sagt mir doch bitte, wie ihr die FF findet, wenn ihr sie schon lest. Bitte.
Leser-chan (denkt): Hm, soll ich? Aber bei XXX Favoriten zählt meine Meinung vielleicht gar nicht. Wird bestimmt jemand anderes machen, dann ist er auch happy. Sind ja genug Leute da.
Leser2-chan (denkt): Huch, XXX Favoriten hat der? Dann falle ich ja gar nicht ins Gewicht. Wenn ich gehen würde, hätte der ja immer noch XXX andere, würde also gar nicht auffallen.



Kurzum: Der Autor von heute ist eine Diva. Egal, was der Leser tut, er kann es ihm nicht recht machen. Im schlimmsten Fall fährt Autor-chan sogar noch seine Krallen aus, stürzt sich tollwütig auf den Leser und dieser endet als Rattfratzfutter.

Der Autor von heute ist anspruchsvoller geworden, als es vor einigen Jahren noch der Fall gewesen war. Natürlich ist das auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite macht es die Dinge für den Leser sehr viel komplizierter als damals.
Ein "ich mag deine FF" reicht dem Autor meist nicht mehr aus. Er möchte wissen, warum man die FF mag. Er möchte wissen, was man denkt, empfunden hat und was man vermutet, wie es weitergeht. Er wünscht sich von seinem Leser Zuspruch und Anteilnahme. – Und das alles ist auch gut und richtig so.
Doch Lob allein ist ihm auch zu wenig, denn ohne Kritik kann er sich nicht verbessern. Ohne Kritik fehlt etwas, also ist Lob allein ein Akt der Heuchelei. Kritik allein hingegen ist unhöflich und respektlos, denn damit würdigt man weder den Autor noch seine Geschichte. Und das richtige Mittelmaß zu finden, ist nicht immer leicht und bereitet vielen Lesern langes Kopf- zerbrechen, was er denn nun alles wann und wie verpacken soll.

Fazit: Der Leser ist eingeschüchtert.

Dazu kommt, dass viele bereits negative Erfahrungen mit dem "modernen Autor" gemacht haben, was oftmals der Grund ist, dass man sich kaum mehr traut, irgendetwas zu kommentieren. Denn tut man das Falsche, und sei es unbeabsichtigt, passiert es schnell, dass man sich einer Meute von geifernder Hyänen gegenüberstellen muss. Möchte man das? Nein, ich denke nicht.


Was kann also Autor-chan tun, um seinen Leser zu beschwichtigen und zu ermutigen?

Ihn an die Hand nehmen. Ihn anweisen. Ihm sagen, was man von ihm möchte. Sagen, ob man Kritik wünscht oder zu bestimmten Dingen gern Tipps, Meinungen und Vorschläge annehmen möchte. Vorwarnen, ob man sich einer Schwäche bewusst ist oder zu einer Sache Rücksichtnahme wünscht.

Und vor allem: Höflich und zuvorkommend bleiben.

Der Leser ist willkommen. Er soll sich wohlfühlen. Man möchte seine Meinung hören und sie ist wertvoll. Der Leser, dieser eine Leser, ist wertvoll und steht keinem anderen in etwas nach. Er muss nicht mit den Meinungen und Gepflogenheiten der anderen konformgehen, er darf und soll individuell bleiben.


Und liebe Autorenkollegen,

wer von euch jetzt vor lauter Shizana-Geschwafel gänzlich den Faden verloren hat, dem lege ich einfach diesen letzten Abschnitt meines heutigen Beitrages ans Herz. In diesem habe ich die größten Klischees, die in unseren Köpfen hinsichtlich unserer Leser festgewachsen sind, noch einmal kurz zusammengefasst und räume unter ihnen auf. Damit möchte ich euch die Gelegenheit geben, noch einmal für euch selbst zu überdenken, ob nicht doch mehr hinter dieser ganzen Sache stecken könnte, als wir bislang immer angenommen haben.


Autor-chan denkt, dass Leser-chan denkt:

"Ich habe keine Zeit." – Doch, hat er. Er hatte Zeit, die Geschichte zu lesen. Das hat je nach Länge und Anforderung vielleicht 10-30 Minuten gedauert. Und jetzt hat er keine weitere Minute mehr für ein kurzes "Hi, ich war hier und finde ..."? Kommt schon! Glaubt ihr das wirklich?

"Ich habe keine Lust." – Wenn das der Fall ist, dann fragt euch als Nächstes, warum das so ist. War eure Geschichte so schlecht, dass er nicht wusste, was er schreiben sollte, ohne euch zu verletzen? Oder war eure Geschichte technisch so gut, dass er nichts Konstruktives zu schreiben wusste? Liegt es vielleicht an euch, dass der Leser unsicher ist, wie er am besten mit euch umgehen soll, ohne euch zu verletzen/enttäuschen/langweilen?

"Ich lese, ich favorisiere, aber ich kommentiere aus Prinzip nicht. Das ist okay! Lasst dem Leser seine Freiheit; er hat das verdammte Recht, selbst zu entscheiden, was er tun möchte und was nicht. Respektiert das und freut euch, dass er die Geschichte besucht und ihr eine Chance gegeben hat. Hat er sie favorisiert, stoßt lieber darauf an, statt euch zu ärgern, dass er nichts kommentiert hat! Immerhin bedeutet das, dass er die Geschichte entweder gern gelesen hat und ggf. sogar noch einmal lesen möchte, oder dass er sie zu einem günstigeren Zeitpunkt auf jeden Fall noch lesen möchte. Außerdem behaltet im Hinterkopf, dass jeder Favorit, der für andere einsehbar ist, irgendwo auch Werbung für eure Geschichte ist, da ein weiterer Pfad geöffnet wurde, sie an Freunde und/oder andere ähnlich interessierte Leser zu empfehlen.


Damit verabschiede ich mich von euch allen. Wer möchte, kann mir gern seine Meinung, Ergänzungen und eigenen Erfahrungen zu diesem Thema in einem Kommentar hinterlassen. Eine Diskussion – bitte friedlich! – unter euch Leutchen ist überaus erwünscht und willkommen. :)

Ich bedanke mich wie immer fürs aufmerksame Lesen.

Pokémon tauschen mit Freunden in X/Y - So geht's!

Autor:  Shizana
14.10.2013 15:50

Da bisher die meisten, mit denen ich dieses Thema kurz hatte, nicht wussten, wie man in Pokémon X/Y mit seinen Freunden Pokémon tauschen kann (oder eben auch gegen sie kämpfen kann), gebe ich heute eine Erklärung dazu.


Zuerst einmal braucht ihr drei Dinge:

  • euren und den Freundschaftscode eures Freundes
  • Internetzugang auf dem 3DS
  • Pokémon X/Y und einen Nintendo 3DS - logisch ;)



So geht's:

1. Speichert euer Spiel, geht zurück ins Home-Menü von eurem Nintendo 3DS. Pokémon bitte beenden, da ihr möglicherweise Mii öffnen müsst.

2. Im Home-Menü habt ihr oben im Menü ein Symbol mit einem orangenen Smiley. Das klickt ihr an.

3. Ihr seid jetzt in eurer Freundesliste. Idealerweise seht ihr dort euren Mii-Avatar. Ist dort keines, müsst ihr euch erst einen erstellen. Mii findet ihr im Home-Menü unter euren Spieleprogrammen.

4. Geht in der Freundesliste oben auf "Freund registrieren". Ist euer Freund weiter weg, also nicht unmittelbar in eurer Nähe, wählt "Internet" aus. Euer 3DS wird sich jetzt mit dem Internet verbinden. (Tipp: Schaut bei eurem Mii-Avatar nach eurem Onlinestatus! Dort muss "Online" stehen, sonst klappt's nicht.)

5. Euer Freund muss euch seinen Freundescode nennen, den ihr jetzt eintragen könnt. Den Freundescode findet ihr, wenn ihr euren Mii-Avatar anklickt.

6. Gebt eurem Freund im Tausch euren Freundescode und er vollzieht denselben Ablauf. Hat alles geklappt, wird der Freund der Freundesliste auf dem 3DS hinzugefügt und ihr seht seinen Mii-Avatar.



Und nun? Last but not least:

7. Startet wieder Pokémon. Geht auf das "Player Search System" (PSS) und verbindet euch auch Ingame mit dem Internet (oben das blaue Infrarotsymbol anklicken). Sobald ihr verbunden seid, werden die Listen aktualisiert. Wartet einen Moment, euer Freund taucht jetzt unter "Freunde" auf. Sofern er ebenfalls mit dem Internet verbunden und sein Avatar hell ist, könnt ihr nun endlich in Ruhe Pokémon tauschen und gegeneinander antreten.



Ich hoffe, ich konnte damit weiterhelfen, und wünsche euch und euren Freunden ganz viel Spaß beim fröhlichen Pokémon tauschen, Kämpfen und generellem Herumprobieren. :) Freundescodes nehme ich gern entgegen, muhaha!

Alles Liebe
Shizana

Pokémon tauschen mit Freunden in X/Y - So geht's!

Autor:  Shizana
14.10.2013 15:50

Da bisher die meisten, mit denen ich dieses Thema kurz hatte, nicht wussten, wie man in Pokémon X/Y mit seinen Freunden Pokémon tauschen kann (oder eben auch gegen sie kämpfen kann), gebe ich heute eine Erklärung dazu.


Zuerst einmal braucht ihr drei Dinge:

  • euren und den Freundschaftscode eures Freundes
  • Internetzugang auf dem 3DS
  • Pokémon X/Y und einen Nintendo 3DS - logisch ;)



So geht's:

1. Speichert euer Spiel, geht zurück ins Home-Menü von eurem Nintendo 3DS. Pokémon bitte beenden, da ihr möglicherweise Mii öffnen müsst.

2. Im Home-Menü habt ihr oben im Menü ein Symbol mit einem orangenen Smiley. Das klickt ihr an.

3. Ihr seid jetzt in eurer Freundesliste. Idealerweise seht ihr dort euren Mii-Avatar. Ist dort keines, müsst ihr euch erst einen erstellen. Mii findet ihr im Home-Menü unter euren Spieleprogrammen.

4. Geht in der Freundesliste oben auf "Freund registrieren". Ist euer Freund weiter weg, also nicht unmittelbar in eurer Nähe, wählt "Internet" aus. Euer 3DS wird sich jetzt mit dem Internet verbinden. (Tipp: Schaut bei eurem Mii-Avatar nach eurem Onlinestatus! Dort muss "Online" stehen, sonst klappt's nicht.)

5. Euer Freund muss euch seinen Freundescode nennen, den ihr jetzt eintragen könnt. Den Freundescode findet ihr, wenn ihr euren Mii-Avatar anklickt.

6. Gebt eurem Freund im Tausch euren Freundescode und er vollzieht denselben Ablauf. Hat alles geklappt, wird der Freund der Freundesliste auf dem 3DS hinzugefügt und ihr seht seinen Mii-Avatar.



Und nun? Last but not least:

7. Startet wieder Pokémon. Geht auf das "Player Search System" (PSS) und verbindet euch auch Ingame mit dem Internet (oben das blaue Infrarotsymbol anklicken). Sobald ihr verbunden seid, werden die Listen aktualisiert. Wartet einen Moment, euer Freund taucht jetzt unter "Freunde" auf. Sofern er ebenfalls mit dem Internet verbunden und sein Avatar hell ist, könnt ihr nun endlich in Ruhe Pokémon tauschen und gegeneinander antreten.



Ich hoffe, ich konnte damit weiterhelfen, und wünsche euch und euren Freunden ganz viel Spaß beim fröhlichen Pokémon tauschen, Kämpfen und generellem Herumprobieren. :) Freundescodes nehme ich gern entgegen, muhaha!

Alles Liebe
Shizana


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