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Autor und Leser, wie Sahne auf Essiggurke

Autor:  Shizana
11.03.2014 19:59

Achtung! Dieser Beitrag ist nicht als Rant gedacht, sondern soll vielmehr der Aufklärung und Konfliktlösung dienen. Danke.


Mir fällt in der letzten Zeit wieder häufig auf, dass sich Autoren darüber beschweren, keine oder zu wenig oder zu stumpfe Kommentare auf ihre Geschichten zu bekommen. Und immer wieder, wenn ich auf diese routinierten Mimimis stoße, sehe ich mich in einem verbissenen Konflikt:

Auf der einen Seite kann ich den Unmut des Autors verstehen und habe natürlich eigene Erfahrungen mit dieser Problematik gemacht. Ich will auch nicht von mir behaupten, gänzlich immun dagegen zu sein, denn natürlich habe auch ich meine Tiefphasen, in denen es mich durchaus kratzt, weniger Resonanz zu erfahren.

Auf der anderen Seite kann ich dem Leser kein Übel vorwerfen und sehe mich heutzutage sogar eher dazu aufge-rufen, mich auf seine Seite zu stellen.

Damit möchte ich jetzt keine erneute Kreiseldiskussion heraufbeschwören, von wegen "die bösen, bösen Schwarzleser konsumieren, sind aber viel zu bequem und undankbar, dem armen, armen Autor ein kurzes Feedback zu hinterlassen, damit man zumindest weiß, dass die Geschichte gelesen wurde".
Ja, natürlich könnte Leser-chan ein kleines "Hi, ich habe deine Geschichte gelesen und fand sie gut" dalassen, sofern es das ist, was er wirklich denkt. Selbst, wenn er noch einen zweiten Satz hinzufügen würde, wäre das kein Abriss und würde ihm letztlich nicht einmal eine Minute seiner kostbaren Zeit kosten.

Dennoch, er muss es nicht. Das ist ein Fakt und das wird es immer bleiben.
Es steht jedem Leser ebenso frei, zu kommentieren, wie es jedem Autor frei steht, zu schreiben oder seine Geschichte mitten in der heißen Phase in die Ecke zu pfeffern und mit dem Arsch nie wieder anzugucken. Egal, wie sehr Leser-chan auch betteln möge, dass Autor-chan doch bitte, bitte weiterschreiben soll.  Shit happens, that's life. Deal with it.

Ja, beides ist doof. Beides liegt einem quer im Magen. Und bei beidem hätte man gern, dass es anders verlaufen würde.
Auf einer Basis, wo beide Seiten zufrieden sind.

Voraussetzung dafür ist, dass beide Parteien auch mitspielen. Mitspielen wollen, that's it.
Das Problem: In den meisten Fällen wird dies ein Wunschdenken bleiben.


Warum?

Nun, aus Sicht des Autors ist es meist offensichtlich.

Es gibt einige Dinge, die einen noch so motivierten Autor sehr schnell dazu bewegen können, von heute auf morgen das Schreiben einzustellen:

  1. Er hat keine Zeit mehr fürs Schreiben.
  2. Eine Krankheit oder ein anderer schwerer Schicksalsschlag hindert ihn daran.
  3. Er hat kein Interesse mehr daran und widmet sich lieber anderen Hobbys und/oder Zielen.
  4. Er hat das Interesse an oder die Überzeugung zu seiner Geschichte verloren, weswegen er sie abbricht.
  5. Er ist demotiviert und kann sich nicht mehr dazu aufraffen, seine Zeit und Mühen in s/eine Geschichte zu investieren.

Zusammengefasst: In den meisten Fällen hat der Leser keinen Einfluss darauf, ob sein Lieblingsautor das Schreiben fort- setzen wird/kann oder nicht. Ja, er kann ihn ermutigen und sollte es auch, es garantiert aber nicht, dass dies tatsächlich genügt, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Da können die Worte noch so lieb verfasst und auch gemeint sein, der Kommentar noch so umfangreich und herzlich geschrieben sein, es bedeutet noch lange nicht, dass sich der Autor davon umstimmen lässt oder sich eventuelle Probleme bei ihm in Wohlgefallen auflösen und sich der Weg zum Schreiben wieder für den Autor lichten wird. – So gern ich euch Lesern auch etwas anderes sagen würde, aber nein, so einfach geht es leider nicht. Wir sind alle Menschen und auf viele Dinge hat man als Außenstehender schlichtweg keinen Einfluss. Das soll euch nicht entmutigen, es ist nur eine traurige Tatsache.


So weit, so gut. Die Sicht des Autors, weshalb er oft nicht mehr (weiter)schreiben mag, sollte jedem einleuchten und wird nur den Wenigsten etwas Neues sein, worauf er nicht auch selbst irgendwann gekommen wäre.

Aber wie sieht es auf der Seite des Lesers aus?
Hat sich Autor-chan schon einmal über dessen Beweggründe Gedanken gemacht, warum er nicht kommentiert?

Ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal:
Die meisten Autoren gehen in der Annahme, dass Leser aus Bequemlichkeit nicht kommentieren. Keine Zeit, keine Lust, kein Interesse an Unterstützung für den Autor. Es ist immer dasselbe, es ist immer so.

Aber stimmt das?
Nein.

... oO
"Woot? Spinnt die? Wie kann sie etwas anderes behaupten?", geht es jetzt bestimmt einigen von euch durch den Kopf.
Nun, ich greife hierbei auf Erfahrungen zurück.

Ich hatte in den letzten Jahren mit vielen Leuten zu tun, sowohl Autoren als auch Lesern und ja, auch mit Außenstehenden dieses Bereiches. Ich hatte manche Unterhaltungen, nahm teil an verschiedenen Diskussionen und habe mehrfach neue Sicht- und Denkweisen erfahren und daraus hinzulernen können. – Das, und nichts anderes, ist es, worauf ich mich mit meiner Behauptung voller Überzeugung beziehe.

Was ich also in erster Linie gelernt habe, ist, dass wir Autoren mit unserer festgefahrenen, einseitigen und vollkommen frei interpretierten Meinung über den, oder besser gesagt unseren Leser oft weit daneben liegen und damit nicht sonderlich fair ihm gegenüber denken und oft auch handeln.

Nein, der Leser ist nicht nur bequem. Nicht zwangsweise.

Ja, natürlich gibt es sehr desinteressierte und faule Leser, die tatsächlich nicht kommentieren, weil sie nicht wollen und sich sicher darauf berufen, es nicht zu müssen. Aber das betrifft nicht die Allgemeinheit und, wie ich inzwischen die Erfahrung gemacht habe, eher den Geringteil unserer Leserschaft.
Das wissen allerdings nur die Wenigsten von uns, denn im Gegensatz zu uns Autoren wird sich der Leser sehr viel seltener an die Öffentlichkeit wagen und sich frei darüber beschweren und aufregen, dass wir uns ständig über ihn aufregen, selbst aber nichts unternehmen, um den Leser mehr zu ermutigen oder zumindest zu versuchen, auch ihn und seine Gründe zu verstehen, weswegen er sich schwer tut.

"Und wieso tut er es nicht einfach?", fragt sich nun vielleicht ein Autor unter uns. – Wieso sollte er?
Oder besser gefragt: Wie könnte er?
Wie soll er sich damit an die Öffentlichkeit wenden und für seine Seite Partei beziehen, wenn er schon mit dem einfacheren Weg Schwierigkeiten hat, dem Autor einfach diesen Gefallen zu tun und flink zu kommentieren? – Na, klingelt's?

Es ist ein Teufelskreis, in erster Linie für den Leser. Wir Autoren sind nur die, die ihren Unmut laut bekunden und deswegen eher gehört werden als der Leser.

Aber mache ich mal lieber Nägel mit Köpfen.
Was für Gründe kann denn nun ein Leser haben, neben Bequemlichkeit und Zeitmangel, dass er nicht kommentiert?

  1. Er möchte dem Autor etwas Gutes tun und etwas Besonderes an ihn zurückgeben, weiß aber nicht, wie er das anstellen soll. Je mehr er es versucht, umso mehr setzt er sich unter Druck und sieht letztendlich davon ab, da er keine Zufriedenstellung für sich erlangen konnte. (Unschlüssigkeit)
  2. Er möchte "mehr" bieten können und etwas beisteuern, das für den Autor hilfreich ist, findet allerdings nichts, woran er es tun könnte. Um ihn nicht mit Larifari zu enttäuschen, lässt er es lieber bleiben. (Unbeholfenheit)
  3. Er erkennt, welche Art von Kommentaren sein Autor bevorzugt, kann ihm diese Form von Feedback jedoch nicht bieten. Um ihn nicht zu enttäuschen, überlässt er das Kommentieren "fähigeren" Lesern. (Unfähigkeit)
  4. Alles, was er zu sagen hätte, haben bereits andere Leser vor ihm gesagt. Um nicht nur zu wiederholen und den Autor im schlimmsten Fall somit zu langweilen, lässt er es bleiben. (Vermeidung von Wiederholungen)
  5. Er kann den Autor nicht einschätzen. Wünscht er Kritik und/oder Verbesserungsvorschläge? Kann er damit umgehen? Ist er von reinem Lob gelangweilt? Liest er den Kommentar überhaupt? – Da er keine Antwort auf seine Frage/n finden kann, lässt er lieber von seinem Kommentar ab, um einen Fehltritt zu vermeiden. (Unsicherheit)
  6. Weiß denn der Autor seinen Kommentar überhaupt zu schätzen? Liest er ihn und nimmt ihn sich zu Herzen? Oder wird er sich am Ende nur darüber aufregen und eine Hetztriade starten? Er möchte sich die Zeit und Mühe nicht umsonst machen, also lässt er es im Zweifelsfall lieber bleiben, als sich im Nachhinein darüber zu ärgern. (Zweifel gegenüber dem Autor)
  7. Der Autor spielt in einer anderen Liga als er. Er würde gern, weiß aber nicht, ob er für den Autor "genug" ist. Aus Unsicherheit oder gar Einschüchterung (manchmal auch Vorsicht) zieht er lieber den Schwanz ein. (Einschüchterung)
  8. Der Autor hat bereits viel Feedback erhalten./Der Leser sieht sich nur als einer unter vielen. Was wiegt sein Kommentar also, wenn er ihn schreibt? Es gibt genug andere, die es bereits tun/tun könnten. (Minderwertigkeit)


Ich gehe davon aus, dass diesen Eintrag auch Leute lesen werden, die unter die Kategorie "Leser" fallen.
An dieser Stelle möchte ich mich gern direkt an euch wenden: Was meint ihr dazu? Könnt ihr einen oder einige dieser Punkte bestätigen? Habt ihr etwas zu ergänzen, das hier fehlt, aber auf euch zutrifft?
Lasst es mich/uns wissen. Hier wird euch keiner beißen, das verspreche ich euch.

Zurück zu meinem Vorgeplänkel.
Wie ich bereits sagte, habe ich diese Einsichten aus Gesprächen mit anderen Personen erlangt. Es sind Beobachtungen, aber auch Aussagen darunter, die man mir anvertraut hat. Und wie wir feststellen: Es gibt verdammt viele, meist kleine Details, die den Leser belasten oder ihn entmutigen können.
Oft ist es so, dass er durchaus will, da er sich natürlich dessen bewusst ist, dass sich der Autor Feedback wünscht und es so ziemlich das Einzige ist, was er ihm als kleines Dankeschön geben kann. Aber es spielen viele Faktoren mit hinein, die bewusst oder unbewusst auf den Leser einwirken und ihn oft davon abhalten, den guten Willen durchzuziehen und in die Tat umzusetzen.

Und das Schlimme, das eigentlich Schlimmste daran ist: Der Autor macht es ihm nicht leichter. Im Gegenteil, meist macht er es nur noch schlimmer und steuert zusätzlich zur Verunsicherung des Lesers bei; bewusst oder unbewusst.

Was ich damit meine, lässt sich am besten veranschaulichen, indem man kleine mögliche Dialoge gestaltet, wie sie zwischen Autor und Leser verlaufen könnten, würde man die ausschlaggebenden Konfliktpunkte theatralisch darstellen.

Warnung! Die folgenden Beispiele zeigen Extremfälle und sind entsprechend zum Teil überspitzt dargestellt!


Leser-chan (sagt): Hi! Ich liebe deine FF! Bitte schreib bald weiter, ja? :)
Autor-chan (denkt): Wie jetzt? Das ist alles? Keine Details, nichts Konstruktives? Na, immerhin ein Leser, der sich outet. Ich hätte so oder so daran weitergeschrieben.
Autor-chan (bloggt): Ernsthaft, ist es denn so schwer, vernünftige Kommentare zu schreiben?
Leser-chan (denkt): ... Tut mir ja leid, ich habe es nur gut gemeint.


Leser-chan (sagt): Hi! Ich liebe deine FF! Die Charaktere, die ganze Idee, ich finde es toll. Besonders bei [...] musste ich sehr lachen. Bin gespannt, wie es weitergeht! Schöner Schreibstil. :)
Autor-chan (sagt): Danke, das freut mich. :)
Autor-chan (denkt): Irgendwie übt nie jemand Kritik. Dabei hatte ich extra für die Kommentare angefragt [...], aber das ignoriert offenbar jeder und hakt es als belanglos ab.


Autor-chan (sagt): Rechtschreibfeler könt ihr Behalten. :)
Leser-chan (denkt): Wahrscheinlich wie auch sonstige Kritik und Verbesserungsvorschläge. Dann kann ich mir den Kommentar auch gleich sparen, der will eh nur Lob hören.


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan liest den Kommentar, hinterlässt aber keine Antwort darauf.
Leser-chan wartet einige Tage. Keine Antwort erfolgt von Autor-chan.
Leser-chan (denkt): Habe ich etwas Falsches gesagt? War das nicht gut? Das hätte ich mir auch sparen können.
Leser2-chan (denkt): Hm, soll ich kommentieren? Die vorherigen Kommentare wurden nicht beantwortet, liest der die überhaupt?


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (sagt): Danke. Aber was meinst du mit "allerdings [...]"? Ich finde, du übertreibst. Ich habe [...]
Leser-chan (denkt): Holla? Ich habe es doch gar nicht böse gemeint.
Autor-chan (denkt): Das war echt übertrieben. Es ist immer noch meine Geschichte. Wem's nicht passt, der soll's halt nicht lesen. Nicht mein Problem.
Leser2-chan (denkt): Oh, der verkraftet offenbar keine Kritik. Am besten, ich behalte meine Meinung für mich, ehe ich auch noch angepöbelt werde.


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (petzt): Hey, Freund-chan, schau mal in meiner FF der Kommentar. Findest du nicht auch, dass der voll überzogen ist? Sag mal bitte was dazu!


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (bloggt): Heute war ich voll happy, dass ich 'nen Kommentar auf meine FF bekommen habe. Aber dann hat sich herausgestellt [...] und da war die Freude verflogen. Echt, das hätte man sich auch sparen können.
Leser-chan (denkt): Toll, alles umsonst gewesen. Hätte ich's mal lieber bleiben lassen.


Leser-chan (denkt): Ich würde eigentlich gern kommentieren, aber irgendwie weiß ich nicht, was ich schreiben soll. Ich versuche es später nochmal.
Leser-chan setzt die FF auf die Favoriten. Autor-chan bemerkt es am nächsten Tag.
Autor-chan (denkt): Toll, 'n Favo, aber kein Kommi. Ist klar, lesen aber dann kein Feedback hinterlassen, das hab' ich gern, ey.
Autor-chan (bloggt): Ich hasse Schwarzleser! Was nützen mir XXX Favoriten, wenn kein Schwein kommentiert? Am besten lade ich künftig gar nix mehr hoch, wenn sich eh keiner die Mühe machen will, etwas zu hinterlassen.
Leser-chan (denkt): ... Dann nehme ich den Favorit eben wieder raus.

Leser2-chan (denkt): Okay, dann fange ich's gar nicht erst mit dem an.


Autor-chan (sagt): XXX Favoriten, aber nur XX Kommis? Leute, sagt mir doch bitte, wie ihr die FF findet, wenn ihr sie schon lest. Bitte.
Leser-chan (denkt): Hm, soll ich? Aber bei XXX Favoriten zählt meine Meinung vielleicht gar nicht. Wird bestimmt jemand anderes machen, dann ist er auch happy. Sind ja genug Leute da.
Leser2-chan (denkt): Huch, XXX Favoriten hat der? Dann falle ich ja gar nicht ins Gewicht. Wenn ich gehen würde, hätte der ja immer noch XXX andere, würde also gar nicht auffallen.



Kurzum: Der Autor von heute ist eine Diva. Egal, was der Leser tut, er kann es ihm nicht recht machen. Im schlimmsten Fall fährt Autor-chan sogar noch seine Krallen aus, stürzt sich tollwütig auf den Leser und dieser endet als Rattfratzfutter.

Der Autor von heute ist anspruchsvoller geworden, als es vor einigen Jahren noch der Fall gewesen war. Natürlich ist das auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite macht es die Dinge für den Leser sehr viel komplizierter als damals.
Ein "ich mag deine FF" reicht dem Autor meist nicht mehr aus. Er möchte wissen, warum man die FF mag. Er möchte wissen, was man denkt, empfunden hat und was man vermutet, wie es weitergeht. Er wünscht sich von seinem Leser Zuspruch und Anteilnahme. – Und das alles ist auch gut und richtig so.
Doch Lob allein ist ihm auch zu wenig, denn ohne Kritik kann er sich nicht verbessern. Ohne Kritik fehlt etwas, also ist Lob allein ein Akt der Heuchelei. Kritik allein hingegen ist unhöflich und respektlos, denn damit würdigt man weder den Autor noch seine Geschichte. Und das richtige Mittelmaß zu finden, ist nicht immer leicht und bereitet vielen Lesern langes Kopf- zerbrechen, was er denn nun alles wann und wie verpacken soll.

Fazit: Der Leser ist eingeschüchtert.

Dazu kommt, dass viele bereits negative Erfahrungen mit dem "modernen Autor" gemacht haben, was oftmals der Grund ist, dass man sich kaum mehr traut, irgendetwas zu kommentieren. Denn tut man das Falsche, und sei es unbeabsichtigt, passiert es schnell, dass man sich einer Meute von geifernder Hyänen gegenüberstellen muss. Möchte man das? Nein, ich denke nicht.


Was kann also Autor-chan tun, um seinen Leser zu beschwichtigen und zu ermutigen?

Ihn an die Hand nehmen. Ihn anweisen. Ihm sagen, was man von ihm möchte. Sagen, ob man Kritik wünscht oder zu bestimmten Dingen gern Tipps, Meinungen und Vorschläge annehmen möchte. Vorwarnen, ob man sich einer Schwäche bewusst ist oder zu einer Sache Rücksichtnahme wünscht.

Und vor allem: Höflich und zuvorkommend bleiben.

Der Leser ist willkommen. Er soll sich wohlfühlen. Man möchte seine Meinung hören und sie ist wertvoll. Der Leser, dieser eine Leser, ist wertvoll und steht keinem anderen in etwas nach. Er muss nicht mit den Meinungen und Gepflogenheiten der anderen konformgehen, er darf und soll individuell bleiben.


Und liebe Autorenkollegen,

wer von euch jetzt vor lauter Shizana-Geschwafel gänzlich den Faden verloren hat, dem lege ich einfach diesen letzten Abschnitt meines heutigen Beitrages ans Herz. In diesem habe ich die größten Klischees, die in unseren Köpfen hinsichtlich unserer Leser festgewachsen sind, noch einmal kurz zusammengefasst und räume unter ihnen auf. Damit möchte ich euch die Gelegenheit geben, noch einmal für euch selbst zu überdenken, ob nicht doch mehr hinter dieser ganzen Sache stecken könnte, als wir bislang immer angenommen haben.


Autor-chan denkt, dass Leser-chan denkt:

"Ich habe keine Zeit." – Doch, hat er. Er hatte Zeit, die Geschichte zu lesen. Das hat je nach Länge und Anforderung vielleicht 10-30 Minuten gedauert. Und jetzt hat er keine weitere Minute mehr für ein kurzes "Hi, ich war hier und finde ..."? Kommt schon! Glaubt ihr das wirklich?

"Ich habe keine Lust." – Wenn das der Fall ist, dann fragt euch als Nächstes, warum das so ist. War eure Geschichte so schlecht, dass er nicht wusste, was er schreiben sollte, ohne euch zu verletzen? Oder war eure Geschichte technisch so gut, dass er nichts Konstruktives zu schreiben wusste? Liegt es vielleicht an euch, dass der Leser unsicher ist, wie er am besten mit euch umgehen soll, ohne euch zu verletzen/enttäuschen/langweilen?

"Ich lese, ich favorisiere, aber ich kommentiere aus Prinzip nicht. Das ist okay! Lasst dem Leser seine Freiheit; er hat das verdammte Recht, selbst zu entscheiden, was er tun möchte und was nicht. Respektiert das und freut euch, dass er die Geschichte besucht und ihr eine Chance gegeben hat. Hat er sie favorisiert, stoßt lieber darauf an, statt euch zu ärgern, dass er nichts kommentiert hat! Immerhin bedeutet das, dass er die Geschichte entweder gern gelesen hat und ggf. sogar noch einmal lesen möchte, oder dass er sie zu einem günstigeren Zeitpunkt auf jeden Fall noch lesen möchte. Außerdem behaltet im Hinterkopf, dass jeder Favorit, der für andere einsehbar ist, irgendwo auch Werbung für eure Geschichte ist, da ein weiterer Pfad geöffnet wurde, sie an Freunde und/oder andere ähnlich interessierte Leser zu empfehlen.


Damit verabschiede ich mich von euch allen. Wer möchte, kann mir gern seine Meinung, Ergänzungen und eigenen Erfahrungen zu diesem Thema in einem Kommentar hinterlassen. Eine Diskussion – bitte friedlich! – unter euch Leutchen ist überaus erwünscht und willkommen. :)

Ich bedanke mich wie immer fürs aufmerksame Lesen.

Autor und Leser, wie Sahne auf Essiggurke

Autor:  Shizana
11.03.2014 19:59

Achtung! Dieser Beitrag ist nicht als Rant gedacht, sondern soll vielmehr der Aufklärung und Konfliktlösung dienen. Danke.


Mir fällt in der letzten Zeit wieder häufig auf, dass sich Autoren darüber beschweren, keine oder zu wenig oder zu stumpfe Kommentare auf ihre Geschichten zu bekommen. Und immer wieder, wenn ich auf diese routinierten Mimimis stoße, sehe ich mich in einem verbissenen Konflikt:

Auf der einen Seite kann ich den Unmut des Autors verstehen und habe natürlich eigene Erfahrungen mit dieser Problematik gemacht. Ich will auch nicht von mir behaupten, gänzlich immun dagegen zu sein, denn natürlich habe auch ich meine Tiefphasen, in denen es mich durchaus kratzt, weniger Resonanz zu erfahren.

Auf der anderen Seite kann ich dem Leser kein Übel vorwerfen und sehe mich heutzutage sogar eher dazu aufge-rufen, mich auf seine Seite zu stellen.

Damit möchte ich jetzt keine erneute Kreiseldiskussion heraufbeschwören, von wegen "die bösen, bösen Schwarzleser konsumieren, sind aber viel zu bequem und undankbar, dem armen, armen Autor ein kurzes Feedback zu hinterlassen, damit man zumindest weiß, dass die Geschichte gelesen wurde".
Ja, natürlich könnte Leser-chan ein kleines "Hi, ich habe deine Geschichte gelesen und fand sie gut" dalassen, sofern es das ist, was er wirklich denkt. Selbst, wenn er noch einen zweiten Satz hinzufügen würde, wäre das kein Abriss und würde ihm letztlich nicht einmal eine Minute seiner kostbaren Zeit kosten.

Dennoch, er muss es nicht. Das ist ein Fakt und das wird es immer bleiben.
Es steht jedem Leser ebenso frei, zu kommentieren, wie es jedem Autor frei steht, zu schreiben oder seine Geschichte mitten in der heißen Phase in die Ecke zu pfeffern und mit dem Arsch nie wieder anzugucken. Egal, wie sehr Leser-chan auch betteln möge, dass Autor-chan doch bitte, bitte weiterschreiben soll.  Shit happens, that's life. Deal with it.

Ja, beides ist doof. Beides liegt einem quer im Magen. Und bei beidem hätte man gern, dass es anders verlaufen würde.
Auf einer Basis, wo beide Seiten zufrieden sind.

Voraussetzung dafür ist, dass beide Parteien auch mitspielen. Mitspielen wollen, that's it.
Das Problem: In den meisten Fällen wird dies ein Wunschdenken bleiben.


Warum?

Nun, aus Sicht des Autors ist es meist offensichtlich.

Es gibt einige Dinge, die einen noch so motivierten Autor sehr schnell dazu bewegen können, von heute auf morgen das Schreiben einzustellen:

  1. Er hat keine Zeit mehr fürs Schreiben.
  2. Eine Krankheit oder ein anderer schwerer Schicksalsschlag hindert ihn daran.
  3. Er hat kein Interesse mehr daran und widmet sich lieber anderen Hobbys und/oder Zielen.
  4. Er hat das Interesse an oder die Überzeugung zu seiner Geschichte verloren, weswegen er sie abbricht.
  5. Er ist demotiviert und kann sich nicht mehr dazu aufraffen, seine Zeit und Mühen in s/eine Geschichte zu investieren.

Zusammengefasst: In den meisten Fällen hat der Leser keinen Einfluss darauf, ob sein Lieblingsautor das Schreiben fort- setzen wird/kann oder nicht. Ja, er kann ihn ermutigen und sollte es auch, es garantiert aber nicht, dass dies tatsächlich genügt, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Da können die Worte noch so lieb verfasst und auch gemeint sein, der Kommentar noch so umfangreich und herzlich geschrieben sein, es bedeutet noch lange nicht, dass sich der Autor davon umstimmen lässt oder sich eventuelle Probleme bei ihm in Wohlgefallen auflösen und sich der Weg zum Schreiben wieder für den Autor lichten wird. – So gern ich euch Lesern auch etwas anderes sagen würde, aber nein, so einfach geht es leider nicht. Wir sind alle Menschen und auf viele Dinge hat man als Außenstehender schlichtweg keinen Einfluss. Das soll euch nicht entmutigen, es ist nur eine traurige Tatsache.


So weit, so gut. Die Sicht des Autors, weshalb er oft nicht mehr (weiter)schreiben mag, sollte jedem einleuchten und wird nur den Wenigsten etwas Neues sein, worauf er nicht auch selbst irgendwann gekommen wäre.

Aber wie sieht es auf der Seite des Lesers aus?
Hat sich Autor-chan schon einmal über dessen Beweggründe Gedanken gemacht, warum er nicht kommentiert?

Ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal:
Die meisten Autoren gehen in der Annahme, dass Leser aus Bequemlichkeit nicht kommentieren. Keine Zeit, keine Lust, kein Interesse an Unterstützung für den Autor. Es ist immer dasselbe, es ist immer so.

Aber stimmt das?
Nein.

... oO
"Woot? Spinnt die? Wie kann sie etwas anderes behaupten?", geht es jetzt bestimmt einigen von euch durch den Kopf.
Nun, ich greife hierbei auf Erfahrungen zurück.

Ich hatte in den letzten Jahren mit vielen Leuten zu tun, sowohl Autoren als auch Lesern und ja, auch mit Außenstehenden dieses Bereiches. Ich hatte manche Unterhaltungen, nahm teil an verschiedenen Diskussionen und habe mehrfach neue Sicht- und Denkweisen erfahren und daraus hinzulernen können. – Das, und nichts anderes, ist es, worauf ich mich mit meiner Behauptung voller Überzeugung beziehe.

Was ich also in erster Linie gelernt habe, ist, dass wir Autoren mit unserer festgefahrenen, einseitigen und vollkommen frei interpretierten Meinung über den, oder besser gesagt unseren Leser oft weit daneben liegen und damit nicht sonderlich fair ihm gegenüber denken und oft auch handeln.

Nein, der Leser ist nicht nur bequem. Nicht zwangsweise.

Ja, natürlich gibt es sehr desinteressierte und faule Leser, die tatsächlich nicht kommentieren, weil sie nicht wollen und sich sicher darauf berufen, es nicht zu müssen. Aber das betrifft nicht die Allgemeinheit und, wie ich inzwischen die Erfahrung gemacht habe, eher den Geringteil unserer Leserschaft.
Das wissen allerdings nur die Wenigsten von uns, denn im Gegensatz zu uns Autoren wird sich der Leser sehr viel seltener an die Öffentlichkeit wagen und sich frei darüber beschweren und aufregen, dass wir uns ständig über ihn aufregen, selbst aber nichts unternehmen, um den Leser mehr zu ermutigen oder zumindest zu versuchen, auch ihn und seine Gründe zu verstehen, weswegen er sich schwer tut.

"Und wieso tut er es nicht einfach?", fragt sich nun vielleicht ein Autor unter uns. – Wieso sollte er?
Oder besser gefragt: Wie könnte er?
Wie soll er sich damit an die Öffentlichkeit wenden und für seine Seite Partei beziehen, wenn er schon mit dem einfacheren Weg Schwierigkeiten hat, dem Autor einfach diesen Gefallen zu tun und flink zu kommentieren? – Na, klingelt's?

Es ist ein Teufelskreis, in erster Linie für den Leser. Wir Autoren sind nur die, die ihren Unmut laut bekunden und deswegen eher gehört werden als der Leser.

Aber mache ich mal lieber Nägel mit Köpfen.
Was für Gründe kann denn nun ein Leser haben, neben Bequemlichkeit und Zeitmangel, dass er nicht kommentiert?

  1. Er möchte dem Autor etwas Gutes tun und etwas Besonderes an ihn zurückgeben, weiß aber nicht, wie er das anstellen soll. Je mehr er es versucht, umso mehr setzt er sich unter Druck und sieht letztendlich davon ab, da er keine Zufriedenstellung für sich erlangen konnte. (Unschlüssigkeit)
  2. Er möchte "mehr" bieten können und etwas beisteuern, das für den Autor hilfreich ist, findet allerdings nichts, woran er es tun könnte. Um ihn nicht mit Larifari zu enttäuschen, lässt er es lieber bleiben. (Unbeholfenheit)
  3. Er erkennt, welche Art von Kommentaren sein Autor bevorzugt, kann ihm diese Form von Feedback jedoch nicht bieten. Um ihn nicht zu enttäuschen, überlässt er das Kommentieren "fähigeren" Lesern. (Unfähigkeit)
  4. Alles, was er zu sagen hätte, haben bereits andere Leser vor ihm gesagt. Um nicht nur zu wiederholen und den Autor im schlimmsten Fall somit zu langweilen, lässt er es bleiben. (Vermeidung von Wiederholungen)
  5. Er kann den Autor nicht einschätzen. Wünscht er Kritik und/oder Verbesserungsvorschläge? Kann er damit umgehen? Ist er von reinem Lob gelangweilt? Liest er den Kommentar überhaupt? – Da er keine Antwort auf seine Frage/n finden kann, lässt er lieber von seinem Kommentar ab, um einen Fehltritt zu vermeiden. (Unsicherheit)
  6. Weiß denn der Autor seinen Kommentar überhaupt zu schätzen? Liest er ihn und nimmt ihn sich zu Herzen? Oder wird er sich am Ende nur darüber aufregen und eine Hetztriade starten? Er möchte sich die Zeit und Mühe nicht umsonst machen, also lässt er es im Zweifelsfall lieber bleiben, als sich im Nachhinein darüber zu ärgern. (Zweifel gegenüber dem Autor)
  7. Der Autor spielt in einer anderen Liga als er. Er würde gern, weiß aber nicht, ob er für den Autor "genug" ist. Aus Unsicherheit oder gar Einschüchterung (manchmal auch Vorsicht) zieht er lieber den Schwanz ein. (Einschüchterung)
  8. Der Autor hat bereits viel Feedback erhalten./Der Leser sieht sich nur als einer unter vielen. Was wiegt sein Kommentar also, wenn er ihn schreibt? Es gibt genug andere, die es bereits tun/tun könnten. (Minderwertigkeit)


Ich gehe davon aus, dass diesen Eintrag auch Leute lesen werden, die unter die Kategorie "Leser" fallen.
An dieser Stelle möchte ich mich gern direkt an euch wenden: Was meint ihr dazu? Könnt ihr einen oder einige dieser Punkte bestätigen? Habt ihr etwas zu ergänzen, das hier fehlt, aber auf euch zutrifft?
Lasst es mich/uns wissen. Hier wird euch keiner beißen, das verspreche ich euch.

Zurück zu meinem Vorgeplänkel.
Wie ich bereits sagte, habe ich diese Einsichten aus Gesprächen mit anderen Personen erlangt. Es sind Beobachtungen, aber auch Aussagen darunter, die man mir anvertraut hat. Und wie wir feststellen: Es gibt verdammt viele, meist kleine Details, die den Leser belasten oder ihn entmutigen können.
Oft ist es so, dass er durchaus will, da er sich natürlich dessen bewusst ist, dass sich der Autor Feedback wünscht und es so ziemlich das Einzige ist, was er ihm als kleines Dankeschön geben kann. Aber es spielen viele Faktoren mit hinein, die bewusst oder unbewusst auf den Leser einwirken und ihn oft davon abhalten, den guten Willen durchzuziehen und in die Tat umzusetzen.

Und das Schlimme, das eigentlich Schlimmste daran ist: Der Autor macht es ihm nicht leichter. Im Gegenteil, meist macht er es nur noch schlimmer und steuert zusätzlich zur Verunsicherung des Lesers bei; bewusst oder unbewusst.

Was ich damit meine, lässt sich am besten veranschaulichen, indem man kleine mögliche Dialoge gestaltet, wie sie zwischen Autor und Leser verlaufen könnten, würde man die ausschlaggebenden Konfliktpunkte theatralisch darstellen.

Warnung! Die folgenden Beispiele zeigen Extremfälle und sind entsprechend zum Teil überspitzt dargestellt!


Leser-chan (sagt): Hi! Ich liebe deine FF! Bitte schreib bald weiter, ja? :)
Autor-chan (denkt): Wie jetzt? Das ist alles? Keine Details, nichts Konstruktives? Na, immerhin ein Leser, der sich outet. Ich hätte so oder so daran weitergeschrieben.
Autor-chan (bloggt): Ernsthaft, ist es denn so schwer, vernünftige Kommentare zu schreiben?
Leser-chan (denkt): ... Tut mir ja leid, ich habe es nur gut gemeint.


Leser-chan (sagt): Hi! Ich liebe deine FF! Die Charaktere, die ganze Idee, ich finde es toll. Besonders bei [...] musste ich sehr lachen. Bin gespannt, wie es weitergeht! Schöner Schreibstil. :)
Autor-chan (sagt): Danke, das freut mich. :)
Autor-chan (denkt): Irgendwie übt nie jemand Kritik. Dabei hatte ich extra für die Kommentare angefragt [...], aber das ignoriert offenbar jeder und hakt es als belanglos ab.


Autor-chan (sagt): Rechtschreibfeler könt ihr Behalten. :)
Leser-chan (denkt): Wahrscheinlich wie auch sonstige Kritik und Verbesserungsvorschläge. Dann kann ich mir den Kommentar auch gleich sparen, der will eh nur Lob hören.


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan liest den Kommentar, hinterlässt aber keine Antwort darauf.
Leser-chan wartet einige Tage. Keine Antwort erfolgt von Autor-chan.
Leser-chan (denkt): Habe ich etwas Falsches gesagt? War das nicht gut? Das hätte ich mir auch sparen können.
Leser2-chan (denkt): Hm, soll ich kommentieren? Die vorherigen Kommentare wurden nicht beantwortet, liest der die überhaupt?


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (sagt): Danke. Aber was meinst du mit "allerdings [...]"? Ich finde, du übertreibst. Ich habe [...]
Leser-chan (denkt): Holla? Ich habe es doch gar nicht böse gemeint.
Autor-chan (denkt): Das war echt übertrieben. Es ist immer noch meine Geschichte. Wem's nicht passt, der soll's halt nicht lesen. Nicht mein Problem.
Leser2-chan (denkt): Oh, der verkraftet offenbar keine Kritik. Am besten, ich behalte meine Meinung für mich, ehe ich auch noch angepöbelt werde.


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (petzt): Hey, Freund-chan, schau mal in meiner FF der Kommentar. Findest du nicht auch, dass der voll überzogen ist? Sag mal bitte was dazu!


Leser-chan (sagt): Hi. Ich habe deine FF soeben gelesen und finde sie sehr gut. :) Die Idee [...] ist ausgesprochen witzig. Du hast die Charaktere [...], auch die [...] waren super geschrieben. Dein Stil [...] und es sticht hervor [...]. Allerdings ist mir aufgefallen, dass [...]
Autor-chan (bloggt): Heute war ich voll happy, dass ich 'nen Kommentar auf meine FF bekommen habe. Aber dann hat sich herausgestellt [...] und da war die Freude verflogen. Echt, das hätte man sich auch sparen können.
Leser-chan (denkt): Toll, alles umsonst gewesen. Hätte ich's mal lieber bleiben lassen.


Leser-chan (denkt): Ich würde eigentlich gern kommentieren, aber irgendwie weiß ich nicht, was ich schreiben soll. Ich versuche es später nochmal.
Leser-chan setzt die FF auf die Favoriten. Autor-chan bemerkt es am nächsten Tag.
Autor-chan (denkt): Toll, 'n Favo, aber kein Kommi. Ist klar, lesen aber dann kein Feedback hinterlassen, das hab' ich gern, ey.
Autor-chan (bloggt): Ich hasse Schwarzleser! Was nützen mir XXX Favoriten, wenn kein Schwein kommentiert? Am besten lade ich künftig gar nix mehr hoch, wenn sich eh keiner die Mühe machen will, etwas zu hinterlassen.
Leser-chan (denkt): ... Dann nehme ich den Favorit eben wieder raus.

Leser2-chan (denkt): Okay, dann fange ich's gar nicht erst mit dem an.


Autor-chan (sagt): XXX Favoriten, aber nur XX Kommis? Leute, sagt mir doch bitte, wie ihr die FF findet, wenn ihr sie schon lest. Bitte.
Leser-chan (denkt): Hm, soll ich? Aber bei XXX Favoriten zählt meine Meinung vielleicht gar nicht. Wird bestimmt jemand anderes machen, dann ist er auch happy. Sind ja genug Leute da.
Leser2-chan (denkt): Huch, XXX Favoriten hat der? Dann falle ich ja gar nicht ins Gewicht. Wenn ich gehen würde, hätte der ja immer noch XXX andere, würde also gar nicht auffallen.



Kurzum: Der Autor von heute ist eine Diva. Egal, was der Leser tut, er kann es ihm nicht recht machen. Im schlimmsten Fall fährt Autor-chan sogar noch seine Krallen aus, stürzt sich tollwütig auf den Leser und dieser endet als Rattfratzfutter.

Der Autor von heute ist anspruchsvoller geworden, als es vor einigen Jahren noch der Fall gewesen war. Natürlich ist das auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite macht es die Dinge für den Leser sehr viel komplizierter als damals.
Ein "ich mag deine FF" reicht dem Autor meist nicht mehr aus. Er möchte wissen, warum man die FF mag. Er möchte wissen, was man denkt, empfunden hat und was man vermutet, wie es weitergeht. Er wünscht sich von seinem Leser Zuspruch und Anteilnahme. – Und das alles ist auch gut und richtig so.
Doch Lob allein ist ihm auch zu wenig, denn ohne Kritik kann er sich nicht verbessern. Ohne Kritik fehlt etwas, also ist Lob allein ein Akt der Heuchelei. Kritik allein hingegen ist unhöflich und respektlos, denn damit würdigt man weder den Autor noch seine Geschichte. Und das richtige Mittelmaß zu finden, ist nicht immer leicht und bereitet vielen Lesern langes Kopf- zerbrechen, was er denn nun alles wann und wie verpacken soll.

Fazit: Der Leser ist eingeschüchtert.

Dazu kommt, dass viele bereits negative Erfahrungen mit dem "modernen Autor" gemacht haben, was oftmals der Grund ist, dass man sich kaum mehr traut, irgendetwas zu kommentieren. Denn tut man das Falsche, und sei es unbeabsichtigt, passiert es schnell, dass man sich einer Meute von geifernder Hyänen gegenüberstellen muss. Möchte man das? Nein, ich denke nicht.


Was kann also Autor-chan tun, um seinen Leser zu beschwichtigen und zu ermutigen?

Ihn an die Hand nehmen. Ihn anweisen. Ihm sagen, was man von ihm möchte. Sagen, ob man Kritik wünscht oder zu bestimmten Dingen gern Tipps, Meinungen und Vorschläge annehmen möchte. Vorwarnen, ob man sich einer Schwäche bewusst ist oder zu einer Sache Rücksichtnahme wünscht.

Und vor allem: Höflich und zuvorkommend bleiben.

Der Leser ist willkommen. Er soll sich wohlfühlen. Man möchte seine Meinung hören und sie ist wertvoll. Der Leser, dieser eine Leser, ist wertvoll und steht keinem anderen in etwas nach. Er muss nicht mit den Meinungen und Gepflogenheiten der anderen konformgehen, er darf und soll individuell bleiben.


Und liebe Autorenkollegen,

wer von euch jetzt vor lauter Shizana-Geschwafel gänzlich den Faden verloren hat, dem lege ich einfach diesen letzten Abschnitt meines heutigen Beitrages ans Herz. In diesem habe ich die größten Klischees, die in unseren Köpfen hinsichtlich unserer Leser festgewachsen sind, noch einmal kurz zusammengefasst und räume unter ihnen auf. Damit möchte ich euch die Gelegenheit geben, noch einmal für euch selbst zu überdenken, ob nicht doch mehr hinter dieser ganzen Sache stecken könnte, als wir bislang immer angenommen haben.


Autor-chan denkt, dass Leser-chan denkt:

"Ich habe keine Zeit." – Doch, hat er. Er hatte Zeit, die Geschichte zu lesen. Das hat je nach Länge und Anforderung vielleicht 10-30 Minuten gedauert. Und jetzt hat er keine weitere Minute mehr für ein kurzes "Hi, ich war hier und finde ..."? Kommt schon! Glaubt ihr das wirklich?

"Ich habe keine Lust." – Wenn das der Fall ist, dann fragt euch als Nächstes, warum das so ist. War eure Geschichte so schlecht, dass er nicht wusste, was er schreiben sollte, ohne euch zu verletzen? Oder war eure Geschichte technisch so gut, dass er nichts Konstruktives zu schreiben wusste? Liegt es vielleicht an euch, dass der Leser unsicher ist, wie er am besten mit euch umgehen soll, ohne euch zu verletzen/enttäuschen/langweilen?

"Ich lese, ich favorisiere, aber ich kommentiere aus Prinzip nicht. Das ist okay! Lasst dem Leser seine Freiheit; er hat das verdammte Recht, selbst zu entscheiden, was er tun möchte und was nicht. Respektiert das und freut euch, dass er die Geschichte besucht und ihr eine Chance gegeben hat. Hat er sie favorisiert, stoßt lieber darauf an, statt euch zu ärgern, dass er nichts kommentiert hat! Immerhin bedeutet das, dass er die Geschichte entweder gern gelesen hat und ggf. sogar noch einmal lesen möchte, oder dass er sie zu einem günstigeren Zeitpunkt auf jeden Fall noch lesen möchte. Außerdem behaltet im Hinterkopf, dass jeder Favorit, der für andere einsehbar ist, irgendwo auch Werbung für eure Geschichte ist, da ein weiterer Pfad geöffnet wurde, sie an Freunde und/oder andere ähnlich interessierte Leser zu empfehlen.


Damit verabschiede ich mich von euch allen. Wer möchte, kann mir gern seine Meinung, Ergänzungen und eigenen Erfahrungen zu diesem Thema in einem Kommentar hinterlassen. Eine Diskussion – bitte friedlich! – unter euch Leutchen ist überaus erwünscht und willkommen. :)

Ich bedanke mich wie immer fürs aufmerksame Lesen.

Es gibt sie noch, die Leser mit Herz

Autor:  Shizana
27.05.2013 20:45

Jeder FF-Autor kennt das: Man schreibt eine FF, steckt sehr viel Mühe, Zeit und Liebe dort hinein und ist am Ende so stolz auf sein Werk wie eine Mutter auf ihr Kind, das gerade die ersten Schritte macht. Mit wildem Herzklopfen lädt man seine Geschichte hoch, wartet auf Leser, die sich mit einem freuen. ... Und wartet, und wartet...


Folgende Aussagen werden bestimmt einigen bekannt vorkommen:"Keiner liest meine FFs."

"Niemand weiß meine FFs zu würdigen."
"Ich bekomme so wenig Feedback, sind meine FFs denn so schlecht?"

"Ich habe vielleicht Favoriten auf meinen FFs, aber was nützen mir diese Zahlen?"


Und vor allem das hier, was nur die wenigsten Autoren laut aussprechen:

"Ich würde mir wünschen, wenigstens einmal ein aufrichtiges Lob oder ein kleines Dankeschön von meinen Lesern zu hören. Mehr brauche ich doch gar nicht."


Na, habt ihr euch wiedererkannt? Hand aufs Herz.
Für mich gesprochen, bin ich ehrlich. Ja, manchmal wünschte ich mir auch, ein kleines Dankeschön von meinen Lesern zu hören. Oder generell etwas mehr von ihnen zu hören, weil ich sehr daran interessiert bin, mich mit ihnen auszutauschen. Immerhin teile ich als FF-Autor doch gleiche Interessen wie die Leser, die meine FFs lesen, nicht wahr? Manchmal wünsche ich mir, ich könnte wie auf Fanfiktion.de meine Leser einsehen und ihnen von mir aus Danke dafür sagen, dass sie mich als Autor begleiten. Auch wenn ich nicht weiß, ob sie meine FFs wirklich lesen, doch sie lassen mich zumindest wissen, dass sie da sind.
Was mich anbelangt, kann ich mich nach wie vor nicht beklagen, dass ich "zu wenig" von meinen Lesern bekäme. Klar, es dürfte ruhig mehr sein und ich stünde ihnen sehr gern näher. Aber zumindest bin ich nicht ganz allein, wenn es darum geht, dass ich Unterstützung und Feedback erhalte; sogar hin und wieder ein paar nette, aufbauende Worte, die mich animieren, weiterzumachen wie bisher. Das haben bei Weitem nicht alle FF-Autoren, dessen bin ich mir bewusst.

Worauf ich hinaus will, ist, dass ich solch negative Phasen kenne. Die hat jeder Autor irgendwann einmal. Und die Zweifel werden mit jeder FF größer, bis man irgendwann dasteht und sich fragt: "Wozu mache ich das überhaupt? Es gibt ja doch keine Leser mehr dort draußen, die wirkliches Interesse an mir und meinen FFs zeigen."


Auch ich habe oft meine Zweifel. Doch vor einigen Tagen durfte ich etwas erleben, das mich wirklich sehr berührt hat und mir wieder viel Mut gespendet hat. Und nach Rücksprache mit allen Beteiligten an diesem Ereignis, freue ich mich, das heute mit euch allen - ob FF-Autoren oder FF-Leser, auch den Betalesern unter euch - teilen zu dürfen.


Mein lieber Dank geht vorweg an jyorie und einer FF.de-Leserin namens yaoifangirlSB.
Vielen Dank euch beiden, dass ihr mir das Okay gegeben habt, diesen Weblog unter Erwähnung eurer Personen veröffentlichen zu dürfen. ♥


Anm.: Zum Vergrößern der Screenshots bitte auf das Bild klicken.



25. Mai 2013 - Ich erhielt eine unerwartete Mail von jyorie mit dem Betreff "Weiterl.: ^_____^ (Puppyshipping-Song-Fic)"



Ich habe erst einmal nicht schlecht geschaut.
Ich öffnete mir die Mail und den beigefügten Anhang.





Ich war so gerührt. Und das aus zweierlei Gründen.

Der erste Grund war, dass ich es bisher wirklich noch nie erlebt habe, dass ein Leser auf solch eine süße Idee kommt, dem Autor auf diese Weise Danke zu sagen. Danke sagen an sich, ja, das kommt durchaus selten vor. Aber noch nie habe ich erlebt, dass ein Leser seinen Autor "ausgezeichnet" hat.
Ja, diese Geste mag klein sein. Nein, es ist kein Meisterwerk. ABER der Gedanke dahinter ist Gold wert! Und bedeutet dem Autor mehr als dem gutherzigen Leser vermutlich selbst bewusst ist. Allein die Tatsache, dass sich jemand Gedanken gemacht hat, wie er dem Autor seiner Lieblings-FF eine kleine Freude und ein Dankeschön für seine Geschichte machen kann, bedeutet schon sehr, sehr viel. Und die Idee mit dem Orden ist nun wirklich etwas, das seine Wirkung einfach nicht verfehlen kann. Es spricht Bände, zumindest für den Autor.
Ich finde es süß, dass sich die Leserin hier solche Mühen gemacht hat, obgleich es auch eine liebe Mail getan hätte. Aber sind wir ehrlich: Wie oft erhält man ein geschriebenes Dankeschön gegenüber einer persönlichen Geste? Ich jedenfalls habe das in all meinen Jahren noch kein einziges Mal erlebt (mit Ausnahme für die liebe MiyaToriaka).


Der zweite Grund ist jyorie selbst zuzuschreiben.

Ich bin eine ihrer Betaleser zu ihren FFs und hatte meine Finger bei ihrer Puppy-FF "Verwechsle nie Liebe mit Leidenschaft" mit im Spiel. Bei der lieben jyorie habe ich das Glück, dass sie auch zu den ehrlichen Leuten gehört, die ihren Betaleser stets in ihren FFs mit vermerken und ihnen ein kleines Dankeschön für ihre Mithilfe dalassen. Dennoch, sind wir ehrlich: Wen von den Lesern juckt schon der Betaleser? Und wen juckt es, was jener eventuell an einer FF mit beigetragen hat, dass sie am Ende erst so wurde wie sie nun ist? - Erfahrungsgemäß interessiert das nur maximal 10% der Leser, wenn überhaupt. Aber das weiß man als Betaleser und man sollte daher auch von vornherein darauf eingestellt sein, dass die Arbeit und Mühe, die man in die Unterstützung des Autors und seine FF investiert, von sonst keinem weiter beachtet oder gar geschätzt wird. Und das ist auch okay so.
Ich habe natürlich mitverfolgt, wie die FF bei ihren Lesern ankommt. Ja, ich habe sogar das Feedback gestalkt. Und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mich nicht gekratzt hat, wenn ich Sätze las: "Wow, gar keine Fehler! Und dein Schreibstil ist so unglaublich toll!"
Im Endeffekt wissen nur jyorie und ich, wie es wirklich um die Entwicklung dieser FF stand. Nur wir wissen, was wir gemeinsam noch herausgeholt haben und woran wir alles gemeinsam getüftelt haben, bevor die FF schlussendlich online ging und den Lesern präsentiert wurde. Und ich weiß, dass jyorie meine Mitarbeit sehr zu schätzen weiß und sie dankbar ist, mich an ihrer Seite gehabt zu haben. Was ich sehr gern an sie zurückgebe, denn sie gehört zu den Schützlingen von mir, die offen für allerlei Ratschläge, Tipps und Tricks sind und sich auch zu Herzen nehmen, was man ihnen für die Zukunft mit auf den Weg gibt. Ich sehe viele Verbesserungen an ihr, die sie selbständig umgesetzt hat, und mit jeder neuen FF, die sie mir anvertraut, sehe ich, dass ich nicht nur gegen eine virtuelle Wand geredet habe. Das macht mich sehr, sehr stolz auf sie, wenn ich mir herausnehmen darf, das zu sagen.
Dennoch, als Betaleser hat man meist einen undankbaren Job. Man steht im Schatten und erhebt keine Ansprüche. Wenn jemand an einen denkt, freut man sich, und wenn nicht, beschwert man sich nicht. Als Betaleser sollte man sich von Anfang an dessen bewusst sein.
Tja... und dann kam jyorie mit ihrer Mail. Und als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, bot sie mir an, diesen besonderen "Ruhm" mit mir zu teilen. Weil sie nicht vergessen hat, was ich an ihrer Seite für "VnLmL" als Betaleser geleistet habe.


Liebe jyorie,
ein gesagtes "Danke" erscheint mir fast schon ungenügend für diese liebenswerte Geste von dir. Ich weiß, ich hatte bereits einen halben Dankesroman deswegen in meiner Mail verfasst, aber ich möchte noch einmal betonen, wie viel mir das bedeutet hat und auch heute noch bedeutet. Ich war unsagbar gerührt davon, glücklich und dankbar, dass du mir damit wieder gezeigt hast, dass es doch noch Leute wie dich gibt, die einen nicht vergessen. Und die sich nicht nur vor die Arbeit anderer stellen, um den ganzen Lohn abzusahnen, nur weil dein Name ganz oben steht und ein weiterer in der Fußzeile. Es ist fast ein kleines Wunder, dass es so jemanden wie dich dort draußen noch gibt. Und dafür, dass du mir das wieder gezeigt hast, danke ich dir sehr.
Vielen Dank, dass du das mit mir geteilt hast. - Und das, ohne mit der Wimper zu zucken. Hab wirklich vielen, herzlichen Dank dafür.

Und auch dir, liebe yaoifangirlSB, möchte ich hier noch einmal persönlich Danke sagen.
Ich habe nun lang und breit ausgelegt, was es mir bedeutet hat, deine Mail mit dem selbstgemachten Orden für jyorie zu sehen. Und ich meine es so, wenn ich sage, dass mir das als langjährige Hobbyautorin sehr, sehr viel bedeutet. Du bist für mich der Beweis, dass es durchaus geht, dass Leser ihre Lieblingsautoren unterstützen. Dafür braucht es nicht viel. Und ich hoffe wirklich sehr, dass viele Leute diesen Weblog lesen werden, um das ebenfalls zu erkennen. Da mein Weblog öffentlich ist, hoffe ich, dass du das hier irgendwann einmal lesen wirst.
Hab vielen Dank, dass du mir das gezeigt hast. Und einverstanden warst, dass ich es mit anderen teilen darf, so wie jyorie ihr Glück mit mir geteilt hat. Ich wünsche mir, dass es sowohl Autoren als auch Leser ermutigen wird, kurz darüber nachzudenken, ob es nicht doch schöner für uns alle wäre, wenn wir wieder mehr Hand in Hand gehen würden. So wie es früher einmal war; damals zumindest, als ich meine ersten FFs schrieb und hochgeladen habe und, trotz dass meine FFs wirklich grottenschlecht gewesen waren, selbst ein blutiger Anfänger wie ich Leser an seiner Seite hatte, die einen unterstützt haben. Ich würde mir sehr wünschen, dass einige Autoren und auch Leser das noch einmal erleben dürfen.


Zu guter Letzt soll dies als Aufruf an alle sein:

Liebe Autoren, verzweifelt nicht. Lasst den Kopf nicht hängen. Ja, das "Überleben" im Fandom ist nicht mehr so einfach wie es einmal war, und es ist längst nicht mehr so erfüllend. Ich weiß, dass viele von euch - gerade die, die in weniger BOOMigen Fandoms FFs schreiben - schnell den Mut verlieren und mit Frust zu kämpfen haben. Aber denkt bitte immer daran:

Wir sind FF-Autoren, weil wir den Mut haben, unser Fandom aktiv auszuleben und den Wunsch hegen, dies mit anderen Fans zu teilen.
Wir schreiben nicht, weil uns jemand darum bittet oder uns gar zwingt. Wir tun es, weil wir es wollen! Und diese Leidenschaft, die wir in uns tragen und in unsere FFs stecken, sollten wir uns von niemandem nehmen lassen.


Ihr seid nicht allein. Es sind Leser vorhanden. Und es gibt genug Leute, die nicht mehr auf FFs zu ihren Lieblingsfandoms verzichten wollen. Es ist nur leider eine Wandlung der letzten Jahre, dass sich die Leute kaum noch outen. Das betrifft uns alle und es schadet nicht nur uns Autoren; auch die Leser könnten sehr viel mehr Spaß haben, wenn sie sich trauen würden, uns anzusprechen. Wieso es sich so entwickelt hat, wie es heute ist, wird ein ewiges Rätsel bleiben.


Und liebe Leser. Ihr wisst, dass wir euch nicht zu Feedback zwingen wollen. Mal ganz davon abgesehen, dass dies auf Animexx auch nicht gestattet ist und wir Freischalter, zu denen auch ich gehöre, da entsprechend drauf achten. Aber bedenkt bitte: Euer Feedback ist der einzige Lohn, den wir FF-Autoren bekommen. Es ist das Einzige, was uns neben unserer eigenen Freude am Schreiben noch bleibt, deswegen bitte, geht nicht zu sparsam damit um.
Es ist okay, wenn ihr uns nicht wehtun wollt, weil ihr viel Kritik zu geben hättet. Es ist auch okay, wenn ihr nicht einschmeichelnd herüberkommen wollt, indem ihr zu viel Lob auszusprechen hättet und damit evtl. sogar "Gefahr laufen" würdet, euch mit den zuvorigen Feedbacks anderer zu wiederholen. Und es ist natürlich auch okay, wenn ihr keine halbe Stunde an einem halben Roman verbringen wollt, von dem ihr glaubt, dass wir ihn vielleicht von euch erwarten.
ABER es ist okay, wenn ihr uns etwas Kurzes dalasst. Ein kleines "Hi, ich habe deine FF gelesen und sie hat mir gefallen" reicht uns meist schon aus. Wenn ihr noch ein, zwei Punkte habt, was euch besonders gut gefallen hat, sind wir so glücklich wie ein Kind, das auf einem Pony reiten darf. Selbes übrigens auch, wenn ihr konstruktive Kritik für uns habt.

Nur eine weitere Minute von eurer Zeit; mehr brauchen wir gar nicht, dass ihr uns gleich den ganzen Tag versüßt habt.

Es ist übrigens auch okay und erwünscht, wenn ihr mit uns redet. Schreibt uns eine Nachricht, eine E-Mail, und stellt uns Fragen zu der FF oder zu uns, plaudert etwas mit uns oder was-auch-immer - die meisten FF-Autoren, die ich kenne, freuen sich über eine Gelegenheit, mit ihrem Leser reden zu dürfen. Also traut euch!

  • Habt ihr vielleicht einen Lieblingsautor, der euch schon länger mit seinen FFs den Tag oder Abend versüßt?
Überrascht ihn doch mal mit einem spontanen Danke. ;)
  • Habt ihr einen Autor vor längerer Zeit einmal abonniert, lest auch hin und wieder seine FFs, aber eben nicht alles?
Schreibt ihm eine spontane Nachricht, in der ihr sagt, dass ihr ihn wegen dem-und-dem abonniert habt und ihr euch über mehr FFs dazu von ihm freuen würdet. :D
  • Ihr habt einen neuen Jungautor entdeckt, dessen Schreibstil noch etwas wackelig ist und der deutlich Schwächen hat, aber durchaus Potential in seinen Ideen?
Baut ihn auf! Ermutigt ihn! Gebt ihm Tipps, was er wie noch besser machen könnte und worin er bereits gut ist. Auch ein Rohdiamant kann zum Glänzen gebracht werden. ^^
  • Ihr würdet eurem Lieblingsautor gern etwas Gutes tun, glaubt aber, dass ein Kommentar von euch nicht gut genug wäre?
Abonniert ihn. Legt eure Lieblingsgeschichten von ihm in eure Favoriten. Empfehlt sie, zeigt sie auf Twitter oder in euren Blogs herum.
Und wenn ihr denkt, dass sie ein wirkliches Juwel unter den vielen FFs ist: Animexx bietet euch hierfür etwas an, was sich die YUAL-Jury nennt. Diese besondere Jury findet die Besten unter den Besten und zeichnet sie mit einer besonderen Ehrung einmal im Monat aus. Also wenn eure Lieblings-FF das Zeug dazu hat, zu den wirklich Besonderen zu gehören, dann schlagt sie der Jury unter dem "Für Yuukis und Aikos Leseecke vorschlagen"-Button vor, den ihr in jeder FF unter der FF-Beschreibung (wo ihr auch favorisiert, empfehlt oder reklamiert) finden könnt.


Es braucht wirklich nicht viel, um eurem Lieblingsautor etwas Gutes zu tun. Und es kostet euch auch kaum Zeit. Also seid mutig, denn ihr verbaut auch euch selbst eine ganze Menge, indem ihr stumm bleibt. ;)


Zuletzt auch noch einmal an alle Autoren dort draußen, die einen Betaleser oder sonstigen Partner an ihrer Seite haben:

Es ist nicht einfach, den richtigen Partner für sich zu finden. Weder in einer Liebesbeziehung noch aufs Schreiben bezogen. Aber wer ihn erst einmal gefunden hat, weiß, wie glücklich er sich mit demjenigen schätzen kann.
Darum vergesst ihn bitte nicht. Wenn ihr einen Betaleser an eurer Seite habt, der einen guten Job mit euren FFs macht und euch sowohl als Person als auch als Autor zu würdigen weiß, dann behandelt ihn bitte entsprechend wie einen Freund. Ihr kennt selbst eure Schwächen. Ihr wisst sicher selbst, was ihr eurem Beta zu verdanken habt, aber wissen das auch eure Leser?
Keiner verlangt, dass ihr euch vor euren Lesern nackig machen und an den Pranger stellen sollt. Aber wenn ihr merkt, plötzlich werdet ihr von euren Lesern für etwas gelobt, woran euer Beta einen großen Anteil hat, dann vergesst ihn bitte nicht. Teilt das Lob und freut euch gemeinsam, so macht es gleich noch sehr viel mehr Spaß. Und ihr werdet sehen, euer Beta ist dann nicht mehr nur euer Beta - gerade dann, wenn es euch eine eigentlich vollkommen fremde Person ist -, sondern ihr könnt euch wie gute Freunde betrachten.
Und auch eure Leser freuen sich über Ehrlichkeit. Wenn sie sehen, dass ihr mit offenen Karten spielt, z.B. indem ihr euren Betaleser mit einem kurzen Dankeschön in eurer FF erwähnt habt, kommt ihr ihnen gleich sehr viel sympathischer und auch menschlicher herüber. Niemand ist perfekt, das weiß jeder, deswegen wird auch niemand mit dem Finger auf euch zeigen, wenn ihr offen zugebt, euch Unterstützung geholt zu haben. Das zeigt außerdem, dass euch eure FFs selbst eine Menge bedeuten, weil ihr sie so gut es eben geht präsentieren möchtet. Es kommt also allen nur zum Vorteil. :)


Damit schließe ich meine lange Predigt für heute.
Ich bedanke mich bei allen, die diesen Weblog bis zum Ende gelesen haben, und würde mich freuen, wenn ich damit den einen oder anderen von euch kurz zum Nachdenken bewegen konnte. Vielleicht ist ja der eine oder andere von euch während des Lesens kurz in sich gegangen und konnte nun neuen Mut oder einen neuen guten Vorsatz für sich schöpfen. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir etwas bewegen können.



Wir alle. Gemeinsam. :)



Euch allen weiterhin alles Gute, viel Spaß beim FFschreiben und -lesen und auf weitere schöne, gemeinsame Momente.

Shizana Ende.

Es gibt sie noch, die Leser mit Herz

Autor:  Shizana
27.05.2013 20:45

Jeder FF-Autor kennt das: Man schreibt eine FF, steckt sehr viel Mühe, Zeit und Liebe dort hinein und ist am Ende so stolz auf sein Werk wie eine Mutter auf ihr Kind, das gerade die ersten Schritte macht. Mit wildem Herzklopfen lädt man seine Geschichte hoch, wartet auf Leser, die sich mit einem freuen. ... Und wartet, und wartet...


Folgende Aussagen werden bestimmt einigen bekannt vorkommen:"Keiner liest meine FFs."

"Niemand weiß meine FFs zu würdigen."
"Ich bekomme so wenig Feedback, sind meine FFs denn so schlecht?"

"Ich habe vielleicht Favoriten auf meinen FFs, aber was nützen mir diese Zahlen?"


Und vor allem das hier, was nur die wenigsten Autoren laut aussprechen:

"Ich würde mir wünschen, wenigstens einmal ein aufrichtiges Lob oder ein kleines Dankeschön von meinen Lesern zu hören. Mehr brauche ich doch gar nicht."


Na, habt ihr euch wiedererkannt? Hand aufs Herz.
Für mich gesprochen, bin ich ehrlich. Ja, manchmal wünschte ich mir auch, ein kleines Dankeschön von meinen Lesern zu hören. Oder generell etwas mehr von ihnen zu hören, weil ich sehr daran interessiert bin, mich mit ihnen auszutauschen. Immerhin teile ich als FF-Autor doch gleiche Interessen wie die Leser, die meine FFs lesen, nicht wahr? Manchmal wünsche ich mir, ich könnte wie auf Fanfiktion.de meine Leser einsehen und ihnen von mir aus Danke dafür sagen, dass sie mich als Autor begleiten. Auch wenn ich nicht weiß, ob sie meine FFs wirklich lesen, doch sie lassen mich zumindest wissen, dass sie da sind.
Was mich anbelangt, kann ich mich nach wie vor nicht beklagen, dass ich "zu wenig" von meinen Lesern bekäme. Klar, es dürfte ruhig mehr sein und ich stünde ihnen sehr gern näher. Aber zumindest bin ich nicht ganz allein, wenn es darum geht, dass ich Unterstützung und Feedback erhalte; sogar hin und wieder ein paar nette, aufbauende Worte, die mich animieren, weiterzumachen wie bisher. Das haben bei Weitem nicht alle FF-Autoren, dessen bin ich mir bewusst.

Worauf ich hinaus will, ist, dass ich solch negative Phasen kenne. Die hat jeder Autor irgendwann einmal. Und die Zweifel werden mit jeder FF größer, bis man irgendwann dasteht und sich fragt: "Wozu mache ich das überhaupt? Es gibt ja doch keine Leser mehr dort draußen, die wirkliches Interesse an mir und meinen FFs zeigen."


Auch ich habe oft meine Zweifel. Doch vor einigen Tagen durfte ich etwas erleben, das mich wirklich sehr berührt hat und mir wieder viel Mut gespendet hat. Und nach Rücksprache mit allen Beteiligten an diesem Ereignis, freue ich mich, das heute mit euch allen - ob FF-Autoren oder FF-Leser, auch den Betalesern unter euch - teilen zu dürfen.


Mein lieber Dank geht vorweg an jyorie und einer FF.de-Leserin namens yaoifangirlSB.
Vielen Dank euch beiden, dass ihr mir das Okay gegeben habt, diesen Weblog unter Erwähnung eurer Personen veröffentlichen zu dürfen. ♥


Anm.: Zum Vergrößern der Screenshots bitte auf das Bild klicken.



25. Mai 2013 - Ich erhielt eine unerwartete Mail von jyorie mit dem Betreff "Weiterl.: ^_____^ (Puppyshipping-Song-Fic)"



Ich habe erst einmal nicht schlecht geschaut.
Ich öffnete mir die Mail und den beigefügten Anhang.





Ich war so gerührt. Und das aus zweierlei Gründen.

Der erste Grund war, dass ich es bisher wirklich noch nie erlebt habe, dass ein Leser auf solch eine süße Idee kommt, dem Autor auf diese Weise Danke zu sagen. Danke sagen an sich, ja, das kommt durchaus selten vor. Aber noch nie habe ich erlebt, dass ein Leser seinen Autor "ausgezeichnet" hat.
Ja, diese Geste mag klein sein. Nein, es ist kein Meisterwerk. ABER der Gedanke dahinter ist Gold wert! Und bedeutet dem Autor mehr als dem gutherzigen Leser vermutlich selbst bewusst ist. Allein die Tatsache, dass sich jemand Gedanken gemacht hat, wie er dem Autor seiner Lieblings-FF eine kleine Freude und ein Dankeschön für seine Geschichte machen kann, bedeutet schon sehr, sehr viel. Und die Idee mit dem Orden ist nun wirklich etwas, das seine Wirkung einfach nicht verfehlen kann. Es spricht Bände, zumindest für den Autor.
Ich finde es süß, dass sich die Leserin hier solche Mühen gemacht hat, obgleich es auch eine liebe Mail getan hätte. Aber sind wir ehrlich: Wie oft erhält man ein geschriebenes Dankeschön gegenüber einer persönlichen Geste? Ich jedenfalls habe das in all meinen Jahren noch kein einziges Mal erlebt (mit Ausnahme für die liebe MiyaToriaka).


Der zweite Grund ist jyorie selbst zuzuschreiben.

Ich bin eine ihrer Betaleser zu ihren FFs und hatte meine Finger bei ihrer Puppy-FF "Verwechsle nie Liebe mit Leidenschaft" mit im Spiel. Bei der lieben jyorie habe ich das Glück, dass sie auch zu den ehrlichen Leuten gehört, die ihren Betaleser stets in ihren FFs mit vermerken und ihnen ein kleines Dankeschön für ihre Mithilfe dalassen. Dennoch, sind wir ehrlich: Wen von den Lesern juckt schon der Betaleser? Und wen juckt es, was jener eventuell an einer FF mit beigetragen hat, dass sie am Ende erst so wurde wie sie nun ist? - Erfahrungsgemäß interessiert das nur maximal 10% der Leser, wenn überhaupt. Aber das weiß man als Betaleser und man sollte daher auch von vornherein darauf eingestellt sein, dass die Arbeit und Mühe, die man in die Unterstützung des Autors und seine FF investiert, von sonst keinem weiter beachtet oder gar geschätzt wird. Und das ist auch okay so.
Ich habe natürlich mitverfolgt, wie die FF bei ihren Lesern ankommt. Ja, ich habe sogar das Feedback gestalkt. Und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mich nicht gekratzt hat, wenn ich Sätze las: "Wow, gar keine Fehler! Und dein Schreibstil ist so unglaublich toll!"
Im Endeffekt wissen nur jyorie und ich, wie es wirklich um die Entwicklung dieser FF stand. Nur wir wissen, was wir gemeinsam noch herausgeholt haben und woran wir alles gemeinsam getüftelt haben, bevor die FF schlussendlich online ging und den Lesern präsentiert wurde. Und ich weiß, dass jyorie meine Mitarbeit sehr zu schätzen weiß und sie dankbar ist, mich an ihrer Seite gehabt zu haben. Was ich sehr gern an sie zurückgebe, denn sie gehört zu den Schützlingen von mir, die offen für allerlei Ratschläge, Tipps und Tricks sind und sich auch zu Herzen nehmen, was man ihnen für die Zukunft mit auf den Weg gibt. Ich sehe viele Verbesserungen an ihr, die sie selbständig umgesetzt hat, und mit jeder neuen FF, die sie mir anvertraut, sehe ich, dass ich nicht nur gegen eine virtuelle Wand geredet habe. Das macht mich sehr, sehr stolz auf sie, wenn ich mir herausnehmen darf, das zu sagen.
Dennoch, als Betaleser hat man meist einen undankbaren Job. Man steht im Schatten und erhebt keine Ansprüche. Wenn jemand an einen denkt, freut man sich, und wenn nicht, beschwert man sich nicht. Als Betaleser sollte man sich von Anfang an dessen bewusst sein.
Tja... und dann kam jyorie mit ihrer Mail. Und als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, bot sie mir an, diesen besonderen "Ruhm" mit mir zu teilen. Weil sie nicht vergessen hat, was ich an ihrer Seite für "VnLmL" als Betaleser geleistet habe.


Liebe jyorie,
ein gesagtes "Danke" erscheint mir fast schon ungenügend für diese liebenswerte Geste von dir. Ich weiß, ich hatte bereits einen halben Dankesroman deswegen in meiner Mail verfasst, aber ich möchte noch einmal betonen, wie viel mir das bedeutet hat und auch heute noch bedeutet. Ich war unsagbar gerührt davon, glücklich und dankbar, dass du mir damit wieder gezeigt hast, dass es doch noch Leute wie dich gibt, die einen nicht vergessen. Und die sich nicht nur vor die Arbeit anderer stellen, um den ganzen Lohn abzusahnen, nur weil dein Name ganz oben steht und ein weiterer in der Fußzeile. Es ist fast ein kleines Wunder, dass es so jemanden wie dich dort draußen noch gibt. Und dafür, dass du mir das wieder gezeigt hast, danke ich dir sehr.
Vielen Dank, dass du das mit mir geteilt hast. - Und das, ohne mit der Wimper zu zucken. Hab wirklich vielen, herzlichen Dank dafür.

Und auch dir, liebe yaoifangirlSB, möchte ich hier noch einmal persönlich Danke sagen.
Ich habe nun lang und breit ausgelegt, was es mir bedeutet hat, deine Mail mit dem selbstgemachten Orden für jyorie zu sehen. Und ich meine es so, wenn ich sage, dass mir das als langjährige Hobbyautorin sehr, sehr viel bedeutet. Du bist für mich der Beweis, dass es durchaus geht, dass Leser ihre Lieblingsautoren unterstützen. Dafür braucht es nicht viel. Und ich hoffe wirklich sehr, dass viele Leute diesen Weblog lesen werden, um das ebenfalls zu erkennen. Da mein Weblog öffentlich ist, hoffe ich, dass du das hier irgendwann einmal lesen wirst.
Hab vielen Dank, dass du mir das gezeigt hast. Und einverstanden warst, dass ich es mit anderen teilen darf, so wie jyorie ihr Glück mit mir geteilt hat. Ich wünsche mir, dass es sowohl Autoren als auch Leser ermutigen wird, kurz darüber nachzudenken, ob es nicht doch schöner für uns alle wäre, wenn wir wieder mehr Hand in Hand gehen würden. So wie es früher einmal war; damals zumindest, als ich meine ersten FFs schrieb und hochgeladen habe und, trotz dass meine FFs wirklich grottenschlecht gewesen waren, selbst ein blutiger Anfänger wie ich Leser an seiner Seite hatte, die einen unterstützt haben. Ich würde mir sehr wünschen, dass einige Autoren und auch Leser das noch einmal erleben dürfen.


Zu guter Letzt soll dies als Aufruf an alle sein:

Liebe Autoren, verzweifelt nicht. Lasst den Kopf nicht hängen. Ja, das "Überleben" im Fandom ist nicht mehr so einfach wie es einmal war, und es ist längst nicht mehr so erfüllend. Ich weiß, dass viele von euch - gerade die, die in weniger BOOMigen Fandoms FFs schreiben - schnell den Mut verlieren und mit Frust zu kämpfen haben. Aber denkt bitte immer daran:

Wir sind FF-Autoren, weil wir den Mut haben, unser Fandom aktiv auszuleben und den Wunsch hegen, dies mit anderen Fans zu teilen.
Wir schreiben nicht, weil uns jemand darum bittet oder uns gar zwingt. Wir tun es, weil wir es wollen! Und diese Leidenschaft, die wir in uns tragen und in unsere FFs stecken, sollten wir uns von niemandem nehmen lassen.


Ihr seid nicht allein. Es sind Leser vorhanden. Und es gibt genug Leute, die nicht mehr auf FFs zu ihren Lieblingsfandoms verzichten wollen. Es ist nur leider eine Wandlung der letzten Jahre, dass sich die Leute kaum noch outen. Das betrifft uns alle und es schadet nicht nur uns Autoren; auch die Leser könnten sehr viel mehr Spaß haben, wenn sie sich trauen würden, uns anzusprechen. Wieso es sich so entwickelt hat, wie es heute ist, wird ein ewiges Rätsel bleiben.


Und liebe Leser. Ihr wisst, dass wir euch nicht zu Feedback zwingen wollen. Mal ganz davon abgesehen, dass dies auf Animexx auch nicht gestattet ist und wir Freischalter, zu denen auch ich gehöre, da entsprechend drauf achten. Aber bedenkt bitte: Euer Feedback ist der einzige Lohn, den wir FF-Autoren bekommen. Es ist das Einzige, was uns neben unserer eigenen Freude am Schreiben noch bleibt, deswegen bitte, geht nicht zu sparsam damit um.
Es ist okay, wenn ihr uns nicht wehtun wollt, weil ihr viel Kritik zu geben hättet. Es ist auch okay, wenn ihr nicht einschmeichelnd herüberkommen wollt, indem ihr zu viel Lob auszusprechen hättet und damit evtl. sogar "Gefahr laufen" würdet, euch mit den zuvorigen Feedbacks anderer zu wiederholen. Und es ist natürlich auch okay, wenn ihr keine halbe Stunde an einem halben Roman verbringen wollt, von dem ihr glaubt, dass wir ihn vielleicht von euch erwarten.
ABER es ist okay, wenn ihr uns etwas Kurzes dalasst. Ein kleines "Hi, ich habe deine FF gelesen und sie hat mir gefallen" reicht uns meist schon aus. Wenn ihr noch ein, zwei Punkte habt, was euch besonders gut gefallen hat, sind wir so glücklich wie ein Kind, das auf einem Pony reiten darf. Selbes übrigens auch, wenn ihr konstruktive Kritik für uns habt.

Nur eine weitere Minute von eurer Zeit; mehr brauchen wir gar nicht, dass ihr uns gleich den ganzen Tag versüßt habt.

Es ist übrigens auch okay und erwünscht, wenn ihr mit uns redet. Schreibt uns eine Nachricht, eine E-Mail, und stellt uns Fragen zu der FF oder zu uns, plaudert etwas mit uns oder was-auch-immer - die meisten FF-Autoren, die ich kenne, freuen sich über eine Gelegenheit, mit ihrem Leser reden zu dürfen. Also traut euch!

  • Habt ihr vielleicht einen Lieblingsautor, der euch schon länger mit seinen FFs den Tag oder Abend versüßt?
Überrascht ihn doch mal mit einem spontanen Danke. ;)
  • Habt ihr einen Autor vor längerer Zeit einmal abonniert, lest auch hin und wieder seine FFs, aber eben nicht alles?
Schreibt ihm eine spontane Nachricht, in der ihr sagt, dass ihr ihn wegen dem-und-dem abonniert habt und ihr euch über mehr FFs dazu von ihm freuen würdet. :D
  • Ihr habt einen neuen Jungautor entdeckt, dessen Schreibstil noch etwas wackelig ist und der deutlich Schwächen hat, aber durchaus Potential in seinen Ideen?
Baut ihn auf! Ermutigt ihn! Gebt ihm Tipps, was er wie noch besser machen könnte und worin er bereits gut ist. Auch ein Rohdiamant kann zum Glänzen gebracht werden. ^^
  • Ihr würdet eurem Lieblingsautor gern etwas Gutes tun, glaubt aber, dass ein Kommentar von euch nicht gut genug wäre?
Abonniert ihn. Legt eure Lieblingsgeschichten von ihm in eure Favoriten. Empfehlt sie, zeigt sie auf Twitter oder in euren Blogs herum.
Und wenn ihr denkt, dass sie ein wirkliches Juwel unter den vielen FFs ist: Animexx bietet euch hierfür etwas an, was sich die YUAL-Jury nennt. Diese besondere Jury findet die Besten unter den Besten und zeichnet sie mit einer besonderen Ehrung einmal im Monat aus. Also wenn eure Lieblings-FF das Zeug dazu hat, zu den wirklich Besonderen zu gehören, dann schlagt sie der Jury unter dem "Für Yuukis und Aikos Leseecke vorschlagen"-Button vor, den ihr in jeder FF unter der FF-Beschreibung (wo ihr auch favorisiert, empfehlt oder reklamiert) finden könnt.


Es braucht wirklich nicht viel, um eurem Lieblingsautor etwas Gutes zu tun. Und es kostet euch auch kaum Zeit. Also seid mutig, denn ihr verbaut auch euch selbst eine ganze Menge, indem ihr stumm bleibt. ;)


Zuletzt auch noch einmal an alle Autoren dort draußen, die einen Betaleser oder sonstigen Partner an ihrer Seite haben:

Es ist nicht einfach, den richtigen Partner für sich zu finden. Weder in einer Liebesbeziehung noch aufs Schreiben bezogen. Aber wer ihn erst einmal gefunden hat, weiß, wie glücklich er sich mit demjenigen schätzen kann.
Darum vergesst ihn bitte nicht. Wenn ihr einen Betaleser an eurer Seite habt, der einen guten Job mit euren FFs macht und euch sowohl als Person als auch als Autor zu würdigen weiß, dann behandelt ihn bitte entsprechend wie einen Freund. Ihr kennt selbst eure Schwächen. Ihr wisst sicher selbst, was ihr eurem Beta zu verdanken habt, aber wissen das auch eure Leser?
Keiner verlangt, dass ihr euch vor euren Lesern nackig machen und an den Pranger stellen sollt. Aber wenn ihr merkt, plötzlich werdet ihr von euren Lesern für etwas gelobt, woran euer Beta einen großen Anteil hat, dann vergesst ihn bitte nicht. Teilt das Lob und freut euch gemeinsam, so macht es gleich noch sehr viel mehr Spaß. Und ihr werdet sehen, euer Beta ist dann nicht mehr nur euer Beta - gerade dann, wenn es euch eine eigentlich vollkommen fremde Person ist -, sondern ihr könnt euch wie gute Freunde betrachten.
Und auch eure Leser freuen sich über Ehrlichkeit. Wenn sie sehen, dass ihr mit offenen Karten spielt, z.B. indem ihr euren Betaleser mit einem kurzen Dankeschön in eurer FF erwähnt habt, kommt ihr ihnen gleich sehr viel sympathischer und auch menschlicher herüber. Niemand ist perfekt, das weiß jeder, deswegen wird auch niemand mit dem Finger auf euch zeigen, wenn ihr offen zugebt, euch Unterstützung geholt zu haben. Das zeigt außerdem, dass euch eure FFs selbst eine Menge bedeuten, weil ihr sie so gut es eben geht präsentieren möchtet. Es kommt also allen nur zum Vorteil. :)


Damit schließe ich meine lange Predigt für heute.
Ich bedanke mich bei allen, die diesen Weblog bis zum Ende gelesen haben, und würde mich freuen, wenn ich damit den einen oder anderen von euch kurz zum Nachdenken bewegen konnte. Vielleicht ist ja der eine oder andere von euch während des Lesens kurz in sich gegangen und konnte nun neuen Mut oder einen neuen guten Vorsatz für sich schöpfen. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir etwas bewegen können.



Wir alle. Gemeinsam. :)



Euch allen weiterhin alles Gute, viel Spaß beim FFschreiben und -lesen und auf weitere schöne, gemeinsame Momente.

Shizana Ende.