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Die Sache mit der Kunst

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Soo,

ich wollte mich an dieser Stelle jetzt doch einmal zu Wort melden und in erster Linie bedanken für das rege Interesse an der Story. Freut mich, das mein Idee scheinbar solchen Anklang findet.
Momentan komm ich recht gut voran, was damit zusammen hängt, das ich die letzten Tage eigentlich ausschließlich mit Halsschmerzen und Husten im Bett verbracht habe.
Sobald es mir wieder besser geht, werde ich euch wohl nicht täglich mit neuen Kapiteln bombardieren können, sorry dafür :p
(Lustiges Wortspiel wenn man bedenkt, das es um Deidei geht *Schenkelklopfer*) Ja, haha, ... lustig ... *smirk*

Naja, auf jeden Fall danke für die ganzen lieben Kommentare, ich hoffe euch gefällt das Kapitel und jetzt bin ich hier auch fertig, bis dahin ~

lg Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Aloha!

So, hier bin ich wieder ihr Lieben, frisch gelandet aus Japan und endlich wieder deutschen Boden unter den Füßen.
Nein, Spaß, eigentlich will ich wieder zurück und zwar auf schnellsten Wege. *sigh*

Ja, hier kommt das neue Kapitel, und ahh, ich kann nicht weiter schreiben, mein Freund schlägt mich gerade mit einer Socke.

Bye.

Jetzt mit seiner Boxershorts.

Pls, send help Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey there! :)

Erstmal Hallo an alle und Happy Halloween everyone! Feiert ihr Halloween, oder wie schaut das bei euch aus? Ich für meinen Teil liebe Halloween und Horror im Allgemeinen, werde aber wohl dieses Jahr aus gesundheitlichen Gründen nicht auf die Rolle gehen können. Dafür bleib ich mit zwei lieben Freundinnen daheim, wir schnitzten Kürbise, schauen Horrorfilme, essen Süßkram und vielleicht trauen wir uns ja sogar an das Ouijaboard, mal schauen *g*
Anyways, warum ich hier mit meiner kleinen Ansprache belästige ist Folgendes:

Seit dem ich wieder angefangen habe mit dem Fanfictionschreiben habe ich erst gemerkt, wie sehr es mir gefehlt hat und wie ausgefüllter ich wieder bin. Für die, die es nicht wissen, ich schreiben jetzt seid über 10 Jahren, was natürlich nicht zu jeder Zeit immer so umsetzbar war, leider.
Trotz alle dem macht es mir extrem viel Spaß und ich werd mit Sicherheit am Ball bleiben.
Ich würde mich aber auch sehr gerne in anderen Bereichen "Social Medias" etwas austoben und da bin ich auf youtube gestoßen, was auch wie etwas scheint, was mir echt Spaß bringen könnte.
Nur durch den ganzen Technikkram schau ich so gar nicht durch, bin echt nh ziemlicher Noob was so etwas anbelangt :/
Deswegen wollt' ich gern fragen, ob mir wer von euch vielleicht helfen mag/kann, bzw überhaupt die Erfahrung hat und mir möglicherweise etwas unter die Arme greifen könnte, in der Anfangszeit?
Wenn ihr Lust, oder Zeit habt könnt ihr euch ja einfach per PN bei mir melden, das würde mich wirklich freuen :)

Unabhängig davon wünsche ich euch jetzt ganz, ganz viel Spaß mit dem neuen Kapitel und ein schauderlich-schönes Halloween!

Eure Tomate Mozzarella Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu :p,

da hab ich euch aber mit nem' ordentlichen Cliff-Hänger abgespeist und euch zudem auch noch lange warten lassen.
Tut mir extrem leid, aber ich hatte nen extrem Hänger, andere Geschichten klappten gut, aber hier wollte mir von einen auf den anderen Tag einfach nichts mehr gelingen.
War plötzlich mit nichts mehr zufrieden.
Kennt ihr diese Schreibblockaden, die sich speziell auf eine Story beziehen?
Tja, das ist hier passiert.
Um so glücklicher bin ich natürlich, das es hier jetzt endlich weiter geht, hoffe ihr seid nicht all zu bös' mit mir und wünsch euch jetzt ganz, ganz viel Spaß!

Bye-bye! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Give me compliments. *smirk*

Spaaaaaaaaaß beiseite.
Tja, und hier sind wir nun, nach 16 Kapiteln, einschließlich Prolog endlich bei der Haupthandlung angekommen:)
Ich find das hat jetzt mal nh Klopfen auf die Tischplatte verdient.

Ich bin eigentlich nicht der Typ Mensch der sich beschwert à la "Ich hab so viele Schwarzleser, aber keiner kommentiert", obwohl es so ist, lel. Nein, ehrlich mir is det relativ Wurst, ich will auch eigentlich gar nicht explizit nachfragen, aber ich hab mir zu diesem Kapitel sooo viele Gedanken gemacht, das ich echt auf die verschiedenen Meinungen gespannt bin.
Soll heißen, wenn ihr nach dem Lesen noch nh' Minütchen Zeit habt, dann klatscht doch eure Meinung zum Geschehen gerne mal unten drunter weil das würde mich jetzt tatsächlich mal brennend interessieren.

[Where is my pat on the head?]

In diesem Sinne: Viel Spaß mit dem Beginn der EIGENTLICHEN Handlung.

Haut ihr rein. Komplett anzeigen

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Prolog

Ihre Schritte halten von den Wänden und vor ihren Mündern bildeten sich kleine Wolken, wenn sie ausatmeten.
 

Je tiefer sie kamen, so schien es ihnen, desto kühler wurde es.
 

Der Geruch von Schimmel lag in der Luft.
 

Doch das war ihr geringstes Problem, denn augenscheinlich hatten sie in diesem unterirdischen Konstrukt komplett dir Orientierung verloren.
 

Immer wieder gabelte sich am Ende eines jeden Ganges der Weg, sie tauschten kurz ahnungslose Blicke ehe sie sich wahllos für eine Richtung entschieden und weiter ziellos durch die Bunkeranlage wanderten.
 

Der Bomber war der Erste, der das Schweigen brach: „Waren wie hier nicht schon mal, un?"
 

Ratlose Blicke.
 

„Hier sieht doch eh alles gleich aus!"
 

Die Stimme des Grauhaarigen erschütterte leicht die die Wände, wofür er sich einen ordentlichen Stoß des größten Mannes, in diesem Bunde, einhandelte.
 

„Hidan!, zischte die graue Stimme bedrohlich, „Wir befinden uns hier in feindlichem Terrain, für den Fall, dass du es vergessen hast."
 

Hidan schnaubte verächtlich.
 

„Nein, das habe ich nicht Kakuzu.", sagte er dann übertrieben freundlich, „Aber mir wäre es sogar lieber, das uns hier endlich jemand fände, als das wir weiter hier rum' irren."
 

Im Gegensatz zu den anderen schien er nicht recht bemüht unentdeckt zu werden.
 

„Na, kommt schon, wir sind hier, ihr Mist..."
 

Doch weiter kam er nicht, denn wieder bekam er eine Schelle von Kakuzu verpasst, dieses Mal noch fester als die Erste.
 

„Bist du endlich still, du vermaledeiter Dummkopf?"
 

Die Augen des Greises verengte sich zu Schlitzen.
 

„Du versaust uns noch die ganze Mission."
 

„Seid still!" , zischte der Kleinste von ihnen, ein junger Mann mit feuerroten Haaren und goldbraunen Augen.
 

Augenblicklich verstummte das Zombieduo und die vier lauschten angestrengt in den Korridor hinein, der sich vor ihnen wie ein dunkles Loch auftat.
 

Schritte.
 

Sie tauschten misstrauische Blicke.
 

„Na endlich!" , mit einem bösen Lächeln auf den Lippen, löste sich Hidan von der Gruppe und zog seine Sense.
 

Doch weit kam er nicht, denn ehe er den ersten Schritt getan hatte, schlängelten sich Schlangen, wie lebenden Fesseln um seine Beine und Unterkörper und hinderten ihn daran sich gänzlich zu bewegen.
 

„Scheiße man!" , verbissen starte er in de Dunkelheit und versuchte sich aus der schuppigen Falle zu schälen, doch je mehr er sich wand, desto fester schlossen sich die Schlangen mit ihren langen Körpern um seine Gliedmaßen.
 

„Könnt ihr mir vielleicht mal helfen, ihr Arschlöcher?!"
 

Doch seine Begleitung verharrte still in ihrer Angriffskonstellation.
 

Verärgert rümpfte der Jashinist die Nase und warf dann einen verächtlichen Blick in die Dunkelheit, die sich vor ihm ausbreitet.
 

„Komm raus, du Feigling! Wer bist du, nh?!"
 

Ein fieses Kichern schallte aus der Schwärze zu ihnen und mit einem Mal gingen die Fackeln, an den seitlichen Mauern an.
 

Vor ihnen stand ein Mann, den jeder von ihnen nur all zu gut kannte, war er doch früher selbst ein Mitglied ihrer Organisation gewesen.
 

„Orochimaru!", brüllte der Jashinist hasserfüllt, während er begann zu zappeln, doch die Schlangen ließen nicht von ihm ab, „Nimm deine Würmchen von mir!"
 

Der Angesprochene zog belustigt eine Augenbraue hoch.
 

„Meine Würmchen, wie du sie nennst, scheinen dich doch recht gut in Schach zu halten." , er warf dem Grauhaarigen einen missbilligenden Blick zu,
 

„Ich sehe keinen Grund, das zu ändern, Hidan."
 

Hidan fletschte wild die Zähne: "Du Bastard!"
 

„Sasori." , mit einem schiefen Lächeln schritt der Schlangenmensch langsam an dem sich wild wehrenden Sektenanhänger vorbei und blickte den Rothaarigen verstohlen an, „Lang, lang ists' her. Kakuzu."
 

Er nickte dem Geldliebhaber zu.
 

„Und du bist dann." Interessiert musterte er den blonden Jungen, der mit funkelnden Augen kampflustig zu ihm schaute.
 

„Deidara", sagte er schließlich ruhig und ließ interessiert seinen Blick über den Körper des Attentäter huschen, „Hübsch und ich hab gehört du sollst über ein überaus starkes Kekkei Genkai verfügen. Sei froh, das Pein dich unter seine Fittiche genommen hat."
 

Orochimaru zog angriffslustig die Augenbrauen zusammen: „Sonst hätte ich dich zu einem meiner Gefäße gemacht."
 

„Das hättest du versuchen können, un!", zischte Deidara und warf ihm einen finsteren Blick zu, „Aber dich und dein kleines Forschungsinstitut hätte ich mit meiner Kunst dem Boden gleich gemacht, mh!"
 

Seine Hand wanderte an seine Hüfte und griff in die mit lehmgefüllte Seitentasche.
 

„Deidara!" Kakuzu blickte ihn streng an, „Du weißt was Pein gesagt hat, wir sind nicht hier um zu kämpfen."
 

„Aber von solch einem Banausen lasse ich mich nicht zum Affen machen, mh!", entgegnete der Blonde ohne den Blick von dem Schlangenmenschen ab zu wenden.
 

Orochimaru lachte schallend.
 

„Der Kleine gefällt mir, du hast sicher viel Spaß mit ihm, oder Sasori?"
 

„Das du es wagst, das Wort an Meister Sasori zu richten, mh!"
 

Mit einer blitzschnellen Bewegung zog Deidara einen Batzen Lehm aus seiner Tasche und formte mit ihm eines seiner berühmten Kunstwerke.
 

Schnaubend hielt er es Orochimaru vor die Nase.
 

„Meine Kunst ist Explosion, mh!", erklärte er selbstsicher.
 

„Ein Augenblick reiner Schönheit und außerdem..." , er zog die Bombe wieder näher zu sich und betrachtete sie mit einer beinah eigenartigen Sanftheit in den Augen, „ Ist sie stärker, als du es dir je wirst träumen lassen."
 

Wieder Gelächter, doch diesmal von Hidan: "Gott, Deidara, matsch' mit deinem Lehm irgendwo anders herum und lass uns zum Wesentlichen kommen!"
 

Deidara warf ihm einen bitterbösen Blick zu, doch dieses Mal war es Sasori der dazwischen ging: "Das Wesentliche.", wiederholte er und warf seinem Partner einen mahnenden Blick zu, ehe er mit festem Ausdruck zu Orochimaru schaute.
 

Dieser nickte.
 

„Ja, ich hab gerätselt, wann ihr wohl hier auftauchen würdet." Er musterte die Akatsukimitglieder eine Weile und auf seinen Lippen zeichnete sich ein fieses Lächeln ab.
 

„Folgt mir.", sagte er dann.
 

Beinah vorsichtig trotteten sie hinter Orochimaru her, Hidan hatten sie, auf Grund seiner vulgären Ausdrücke und auch seines ansonsten nicht recht kooperativen Verhaltens einfach an Ort und Stelle gelassen, gemeinsam mit den Schlangen.
 

Kakzuz hatte es für besser gehalten ihn nach getaner Arbeit wieder ab zu holen und auch der Schlangenmann schien dieser Idee nicht abgeneigt.
 

„Er würde uns nur im Weg rumstehen" - Zitat Kakuzu, womit er höchstwahrscheinlich Recht gehabt hätte.
 

Also lag es nun an dem Geldsüchtigen, Sasori und Deidara die Mission erfolgreich zu Ende zu führen.
 

Das dafür sie alle drei, naja, eigentlich ja alle vier, geschickt worden waren, war ihnen nach wie vor ein Rätsel, handelte es sich doch um simple Informationsbeschaffung, wozu ansonsten sogar meistens nur einer von ihnen geschickt wurde.
 

Vielleicht hatte es damit etwas zu tun, das Orochimaru selbst mal einer von ihnen war und ihnen dementsprechend gefährlich werden konnte.
 

Doch keiner wagte es, die Anordnung des Leaders weiter zu hinterfragen oder sich ihr, sogar, zu widersetzten, denn das war bislang in den wenigsten Fällen gut ausgegangen.
 

Nach einer weiteren halben Ewigkeit, schienen sie ihr Ziel endlich erreicht zu haben, zumindest stoppte Orochimaru vor einer recht schwer wirkenden Eisentüre und zog ein klimpernden Schlüsselbund aus seiner Hosentasche.
 

Er warf ihnen einen kurzen, misstrauischen Blick über die Schulter zu, ehe er den passenden Schlüssel gefunden zu haben schien und die Tür sich mit einer ausladenden Bewegung, unter lautem Quietschen, nach innen öffnete.
 

Kurz stockte allen der Atem, ehe Sasori das angespannte Schweigen mit seiner für ihn typisch, monotonen, recht unbeeindruckten Stimme durchbrach: „Das ist es?"
 

Orochimaru nickte kaum merklich und auf seinen Zügen machte sich ein fieses Lächeln breit.
 

„Nach euch, meine Freunde."
 

Er trat zur Seite und gestattete den Akatsukimitgliederen mit einer flüchtigen Handbewegung das Eintreten.
 

Kakuzu war der Erste, der sich in Bewegung setzte, dicht gefolgt von Sasori und dann Deidara der etwas zögerlich hinter seinem Danna ging.
 

Für einen kurzen Augenblick trafen sich die stahlblauen Augen des Bombers und die Schlitze Orochimarus sich und er hätte schwören können, das sich der Schlangenmensch für den Bruchteil einer Sekunde mit der Zunge über die Lippe gefahren wäre.
 

In dem Raum selbst war es beinah noch kühler, als auf den Gängen davor.
 

Es war kaum etwas zu sehen und nur ein seltsames, grünes Licht ließ erahnen, was da in der Mitte des Raumes thronte.
 

Die Akatsukis tauschten vielsagende Blicke, ehe sich Orochimaru, mehr als wörtlich, an ihnen vorbeischlängelte einen kleine Schalter betätigte und mit einem leisem „Klick" das Licht ansprang.
 

„Kranke Scheiße!", brach es Deidara hervor, wofür er einen strafenden Blick von Sasori erntete.
 

Vor ihnen standen schätzungsweise ein dutzend übergroße Reagenzgläser, allesamt mit einer sonderbaren, grün-gelblichen Masse gefüllt, doch das war nicht das, was den drei Abtrünnigen im ersten Moment den Atem geraubt hatte.
 

Viel mehr ging es um das, was sich in den Gefäßen befand.
 

Man hätte es als übermäßige Embryos bezeichnen können, manche waren bereits weiter entwickelt als die Anderen, aus manchen sprossen just in dieser Sekunde neue Arme oder sonstige Körperteile.
 

Angeekelt verzog der Iwa-Nin das Gesicht und nahm etwas Sicherheitsabstand zu einem der Gläser ein, welches sich bedrohlich nah neben ihm befand.
 

„Du bist schon nh bisschen krank.", gab er zu verstehen.
 

Anstatt darauf ein zu gehen warf ihm der Schlangenmensch nur ein gieriges Lächeln zu, ehe er sich an den Ältesten der Truppe wandte.
 

„Welchen Deal, schlägt Pein mir vor?" , verlangte er zu wissen.
 

Kakuzu räusperte sich kurz, ehe er mit fester Stimme die Botschaft des Anführers übermittelte:" Pein hat von deinem Plan anhand von genetisch veränderten Mutanten einen Armee heran zu ziehen mitbekommen und bietet dir an dich in deinem Vorhaben zu unterstützen, sofern du für uns ebenfalls Kampftruppen herstellst."
 

Orochimaru zog belustigt eine Augebraue hoch und sein Blick viel auf Deidara, der nicht weit von ihm, mit einer weiteren Maschine liebäugelte.
 

„Was ist das?" , fragte der Blonde interessiert, während er aus der Hocke wieder nach oben ging, hatte er doch gerade diverse Schaltkreise und Knöpfe am unteren Teil des Gerätes begutachtet.
 

„Das mein Lieber.", sagte Orochimaru und für einen kurzen Moment drang etwas wie Stolz durch seine Stimme.
 

„Ist ein genetischer Veränderer."
 

Das verdutzte Gesicht des Bombers sprach für sich.
 

„Es ist quasi eine Zeitmaschiene." , erklärte der Sanin weiter, „Wenn du dich darein stellst, wird deine Genetik und dein Körper in der Zeit zurück gesetzt, du befindest dich dann wieder in deinem Körper, vor fünf, zehn, oder zwanzig Jahren, je nach dem, wie du es eingestellt hast."
 

Deidaras Augen begannen zu leuchten und sein aufgeweckter Blick huschte permanent zwischen der Maschiene und dem Abtrünnigen hin und her.
 

„Es ist quasi der Schlüssel zur ewigen Jugend.", fügte Orochimaru hinzu und auf seine Lippen formten sich zu einem beharrlichen Lächeln, „Allerdings ist es noch nicht ganz ausgereift, meine bisherigen Testpersonen verfielen nicht nur in den physischen Zustand ihres früheren Ichs zurück, sondern auch in den Geistigen."
 

„Verstehe", murmelte der Künstler interessiert und streckte die Finger nach dem kühlen Metall aus, doch sein Danna kam ihm dazwischen.
 

Ein kurzes „Platsch", ein Schmerzensschrei seitens Deidara und ein paar gemurmelte Flüche, ließen die Vermutung aufkommen, das es gerade was auf die Finger von dem Sunaninja gegeben hatte.
 

Genervt schaute der Ältere zu seinem Schützling.
 

„Wir sind nicht hier um uns nett zu unterhalten.", mahnte er mit einem doch recht bedrohlichen Unterton, worauf selbst Deidara nichts zu erwidern wusste.
 

Schnippisch drehte der Rothaarige sich wieder zu Orochimaru, allerdings nicht ohne seinen Partner vorher mit einem weiteren, abwertenden Blick zu durchbohren.
 

„Pein schickt uns um einen Handel ein zu gehen, wir können dir Geld und Schutz, möglicherweise auch Material zukommen lassen, im Gegenzug..."
 

Doch auch er kam nicht weiter, denn im nächsten Moment wurde die Eisentür aufgerissen und knallte durch den Schwung an die Backsteinmauer hinter ihr.
 

Im Rahmen stand niemand geringerer als Hidan, der sich anscheinend den schlangen entledigt und sie nach etlichem Herumirren gefunden zu haben schien.
 

„Hier seit ihr ja!", motzte der Jashinist zornig, doch Kakuzu schritt ein um den Sturm einzudämmen, bevor er überhaupt los brechen konnte.
 

„Hidan, stell dich zu Deidara, wir müssen hier verhandeln."
 

„Und was ist mir uns!?", wollte der Blonde wissen.
 

Auch ihm schien es nicht zu gefallen, so einfach außen vor gelassen zu werden.
 

„Ich sagte ihr stellt euch dahin und wartet!"
 

Kakuzus Augen sprühten Funken.
 

„Und haltet alle beide das Maul!"
 

Hidan und Deidara warfen sich jeweils mürrische Blicke zu, verhielten sich jedoch ruhig, woraufhin Kakuzu sich mit einem wohligen Nicken wieder Sasori und seinem momentanen Verhandlungspartner zu wand.
 

Während die drei wieder ihr Gespräch aufnahmen nutzte der Jashinanhänger die Gelegenheit den Raum unter die Lupe zu nehmen.
 

„Ganz schön kranke Scheiße, was der Alte hier abzieht, oder?", raunte er dem Blonden zu.
 

Dieser nickte nur.
 

„Was ist das?" , seine Aufmerksamkeit fiel auf die Zeitmaschine, deren Sinn und Zweck Orochimaru ja bereits Deidara noch vor wenigen Minuten ausführlich erläutert hatte.
 

„Eine Zeitmaschine." , erklärte der Attentäter somit stolz und warf seinem Kollegen einen heraus fordernden Blick zu.
 

„Und woher weißt du das so genau, Püppi?", fragte der Grauhaarige ohne den Jüngeren eines weiteren Blickes zu würdigen.
 

Er spielte lieber an den Schaltkreisen unten am Rumpf des Gerätes herum.
 

„Nenn' mich nicht so, du Schaschlikspieß, mh." , motzte der Blonde los, wofür er einen gefährlichen Blick pachtete.
 

„Hör mal Kleiner." Der Jashinist stand auf und man kam nicht umhin zu bemerken, dass er um einiges größer und muskulöser war als der Blonde," Du hast hier gar nichts zu sagen, du Küken."
 

Er zog die Nase hoch und spuckte mit einer ausladenden Kopfbewegung dem Künstler vor die Füße.
 

„Willst du mich eigentlich verarschen, du Bastard, mh?"
 

Langsam aber sicher schien Deidara die Beherrschung zu verlieren.
 

„Ich bin kein Küken, hast du mich verstanden?!"
 

Doch der Sensenträger lachte nur hämisch auf.
 

„Du kleiner Wicht, willst mir eine Ansage machen? Guck dich doch an, du kleiner Lauch."
 

Mit packte den Jüngeren an der Schulter und warf sie nach hinten, woraufhin Deidara komplett ins stolpern kam.
 

„Bist' so klein, kannst nicht mal alleine stehen, ohh, armer, kleiner Deidara!"
 

Hidan konnte sich kaum auf den Beinen halten vor Lachen, doch Deidara, welcher sich wieder gefangen hatte, warf ihm nur einen verbissenen Blick zu, eher nach vorne rannte und sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Sektenanhänger warf, so das dieser sich plötzlich auf seinem aller Wertesten wiederfand.
 

Stolz blickte der Blonde auf den umgeworfenen Akatsuki herab und warf ihm einen belustigten Blick zu.
 

„Wer kann jetzt nicht stehen, mh?"
 

„Das wirst du büßen!" , fuhr Hidan ihn an und war prompt wieder auf den Beinen.
 

Was nun passierte, war genau das, was immer passierte, wenn man Hidan und Deidara sich zu lange unbeaufsichtigt, sich selbst überließ.
 

Die beiden begannen sich zu prügeln und ehe sie sich versahen landeten sie durch ihre Schubbser- und Rangelei im Inneren der Zeitmaschiene.
 

Mit einem leisen Zischen schlossen sich die eisernen Türen und für einen kurzen Augenblick war es komplett still.
 

Auf einmal passierte alles ganz schnell und die beiden Akatsukimitglieder hatten nur noch Zeit sich einen jeweils sehr verzweifelten Blick zu zu werfen, ehe die Maschine unter einem Ohren betäubenden Geräusch anfing zu rütteln und zu wackeln.
 


 

Das nächste was sie sahen war ein grelles Licht, so hell, das beide nicht umhin kamen schützend die Hände vor ihre Augen zu halten, ein lauter Knall, gefolgt von einer Druckwelle, die beide gegen die Wände des Raumes knallen ließ, woraufhin sowohl Hidan als auch Deidara schlag artig das Bewusstsein verloren.

Als Sasori Deidara wieder fand

Das stetige Piepen, laut und schrill, war kaum noch aus zu halten und dem Puppenspieler war es, als würde sein Trommelfell bersten.
 

Vorsichtig schaute er sich um.
 

Der Raum, welcher nun nur noch schwer als solcher zu erkennen war lag in Schutt und Asche.
 

Was war hier passiert?
 

Hatte Deidara sich nicht zügeln können und ihn in die Luft gejagt?
 

Schnaubend erhob sich der Rothaarige und schlug sich den Ruß vom Mantelsaum.
 

Nein, er kannte Deidara lange genug um seine Explosionen erkennen zu können und diese hier war ganz anders gewesen.
 

Aber was war es denn gewesen?
 

Waren sie in einen Hinterhalt geraten?
 

Wo war Orochimaru?
 

Und wo war der Rest der Chaostruppe?
 

Er konnte weder Deidara noch Hidan irgendwo sehen.
 

Und die beiden waren schwer zu übersehen, wenn man mal ehrlich war, denn meistens konnte man sie schon von knapp einem Kilometer Entfernung ausmachen, so laut wie sie immer rumbrüllen mussten.
 

Genervt fasste sich der Puppenspieler an die Schläfe und zuckte kaum merklich zusammen, als sich neben ihm etwas regte.
 

Kakuzu kroch unter einem der eingestürzten Labortische hervor.
 

Er reichte dem Greis seine Hand und zog ihn unter leichtem Ächzen wieder auf die Beine.
 

Die beiden tauschten vielsagende Blicke, ehe sich Kakuzu abwandte und genervt in den Raum hinein brüllte: „Hidan, du elender Idiot, wo steckst du?!"
 

Sasori schwieg.
 

In ihm machte sich ein ungutes Gefühl breit.
 

Wo zur Hölle waren die beiden? Und wo in aller Welt steckte Orochimaru?
 

„Kakuzu.", sagte er nach einer Weile, „Wir sollten hier verschwinden, vielleicht war es ein Angriff?"
 

Genervt erhob sich der Manager der Organisation und warf ihm einen finsteren Blick zu, von welchem sich Sasori allerdings nicht einschüchtern ließ.
 

Sollte er doch so böse gucken, wie er wollte.
 

„Und die Grünschnäbel?"
 

Sasori zuckte nur mit den Schultern.
 

„Sind vielleicht schon vorgegangen."
 

Kakuzu schüttelte den Kopf.
 

„Pein erschlägt uns, wenn wir die beiden hier sich selbst überlassen."
 

„Ach, die kommen schon klar.", murrte Sasori und bahnte sich seinen Weg durch die Trümmer, Richtung Ausgang.
 

Er wusste nicht, warum Kakuzu solchen Stress schob, immerhin waren Hidan und Deidara beide erwachsen, nun gut, zumindest Hidan, trotzdem würden sie sicher ein paar Stunden ohne sie auskommen.
 

Kakuzu schnaubte wütend.
 

„Und dein kleines Blondchen überlässt du einfach so der Schlangenhaut?"
 

Innerlich mit den Augen rollend, drehte sich der Marionettenspieler um und blickte zu Kakuzu, der immer noch in der Mitte des ehemaligen Labors verweilte.
 

„Deidara ist nicht blöd.", sagte er dann, „Er kommt hier auch ohne meine Hilfe raus, immerhin ist er ein Mitglied von Akatsuki."
 

Doch der Greis lachte nur trocken.
 

„Das bezweifle ich doch arg."
 

Doch Sasori hörte ihm gar nicht mehr zu, sondern hatte schon beinah die Tür erreicht.
 

Sollte der Alte doch hier bleiben und die beiden suchen.
 

Wahrscheinlich waren der Bomber und der Sektenanhänger eh schon in die umliegenden Wälder geflüchtet und genau das würde er jetzt auch tun.
 

Ein plötzliches „Ahhh!" ließ beide augenblicklich herumwirbeln.
 

Hinter der „Verjüngungsmaschine", welche halb zerstört am Ende des Raumes in der Ecke lehnte trat auf einmal ein kleiner Junge aus den Schatten.
 

Er konnte nicht älter als zehn sein, dachte sich Sasori und trotzdem schien er ihm bekannt vor zu kommen.
 

Das graue Haar, die lila Augen, die blasse und vernarbte Haut, aber ja...
 

„Hidan!", platzte es aus Kakuzu heraus, welcher offensichtlich verblüfft war.
 

Der Junge schaute auf.
 

„Ja?" , entgegnete er mit leicht patzigem Unterton.
 

Sein Blick wanderte von Sasori zu Kakuzu und dann wieder zurück zum Sunaninja.
 

„Wer seid ihr denn?!", wollte er dann wissen und fletsche die Zähne, wie ein tollwütiger Hund, „Seid ihr Entführer?!"
 

Kakuzu warf Sasori einen fragwürdigen Blick zu, der dieser schüttelte nur ungläubig den Kopf.
 

Das gibt's doch nicht! , schoss es durch seine Gedanken.
 

Und so langsam konnte er anhand der Puzzelteile ein Bild erkennen.
 

Aber ja, die Maschine musste explodiert sein und aus irgendwelchen Gründen musste Hidan da rein geraten sein.
 

Aber das hieß ja dann...
 

Sein Blick wanderte zu Kakuzu, der immer noch da stand wie angewurzelt, kalter Schweiß, hatte sich auf seiner Stirn gebildet.
 

„Hidan?", wiederholte er ungläubig.
 

Der Grauhaarige nickte.
 

„Ja, bist du dumm oder so? Hab dir doch schon erzählt, wie ich heiße, alter Sack."
 

Sasori zog eine Augenbraue hoch.
 

Das war definitiv Hidan, ohne Zweifel.
 

Nur leider schien er nicht die geringste Ahnung zu haben, wer sie waren.
 

Und hielt sie... für Entführer...?
 

Himmel, wer sollte diesen Jungen bitte freiwillig entführen sollen, das käme ja Selbstmord gleich.
 

Selbstmord für die Nerven.
 

Kakuzu schien aus seiner Starre aufgetaut zu sein und warf dem Jungen zu seinen Füßen einen mahnenden Blick zu:"Willst du mich verarschen, du Drecksbalg?!"
 

„Was geht bei dir, Opa?!" , zischte der kleine Hidan zurück und begann Kakuzu mit seinen Fäusten zu bearbeiten.
 

Da er ihm allerdings bis nicht einmal unter die Brust ging und von seinen kleinen Ärmchen nicht recht viel Kraft ausgehen konnte, ließ Kakuzu dieser Angriff relativ unbeeindruckt.
 

Stattdessen schaute er zu Sasori.
 

„Was machen wir jetzt?"
 

Der Rothaarige zuckte nur mit den Schultern.
 

„Am besten wir bringen ihn zum Hauptquartier.", entschied er dann und warf dem Kleinen einen ausdruckslosen Blick zu.
 

Kakuzu nickte, packte sich den Jungen und warf ihn sich, wie einen Sack über die Schulter, ungeachtet der Fäuste, die dafür auf seinem Rücken landeten und des Geschreis.
 

„Wir sollten abhauen.", sagte er dann zu Sasori, „Ich kann spüren, das Orochimarus Leute auf dem Weg hier her sind."
 

Sasori nickte.
 

„Geh schon mal, ich komme gleich nach."
 

„Wir sehen uns im Quatier.", mit diesen Worten war der Greis, samt seines kleinen Partners verschwunden.
 

Sasori runzelte die Stirn.
 

Das würde Ärger geben.
 

Zumal Hidan augenscheinlich keine Ahnung hatte, um wen es sich bei den beiden Älteren gehandelt hatte und er erinnerte sich an Orochimarus Worte, dass die Benutzter der Maschine nicht nur ihren verjüngten Körper, sondern auch ihr verjüngtes Gemüt zurück erhielten.
 

Sasori seufzte gedehnt, eher er sich ebenfalls seinen Weh nach draußen bahnte.
 

Warum machte sich Orochimaru nicht einfach wie er zu einer Puppe?
 

Alle seine Probleme wären behoben, aber nun gut, auf ihn hörte ja keiner.
 

Musste ja auch nicht.
 

Selber Schuld.
 

Beleidigt biss sich Sasori auf die Unterlippe, fast hatte er die eiserne Tür erreicht, da ließ ihn ein jeher Schluchtzer herum wirbeln.
 

Misstrauisch blickte er auf den Raum hinter sich, er konnte niemanden erkennen.
 

„Au..."
 

Da war es wieder.
 

Es musste aus dem hinteren Teil stammen, dort wo die ganzen Laborgeräte zerbrochen und ineinander gekracht waren.
 

„Wer ist da?", verlangte er mit fester Stimme zu wissen und das Wimmern verstummte plötzlich.
 

Nanu?
 

Misstrauisch kämpfte sich Sasori durch die Trümmer zurück und blieb vor einer Ansammlung der zertrümmerten Geräte stehen, hinter welchen er den Auslöser des Geheules vermutete.
 

„Zeig dich!"
 

Er wartete eine Weile, doch nichts regte sich.
 

War er etwa verrückt geworden?
 

Hatte ihn was am Kopf getroffen?
 

Sasori schüttelte sich um die Gedanken zu vertreiben.
 

Aber nein, er hatte es doch klar und deutlich gehört.
 

Vorsichtig hob er eine herunter hängende Aluminiumplatte an um sich bessere Sicht zu verschaffen.
 

Und beinah wäre ihm die Spucke im Halse hängen geblieben.
 

In der hintersten Ecke, zwischen den ganzen Trümmern drückte sich ein zierliches, kleines Mädchen mit ängstlichem Blick in den Augen, an die Wand.
 

Sasori sah genauer hin und hätte vor Schreck beinah die Platte los gelassen und das Kind somit wahrscheinlich erschlagen.
 

Das war doch kein Mädchen...
 

Er musterte den kleinen Körper, das runde, jedoch aber zarte Gesicht, die langen, blonden Haaren und die stahlblauen Augen, die er nur all zu gut kannte.
 

„Deidara.", hauchte er ungläubig und das Kind blickte auf.
 

Für einen Moment schauten sie sich einfach nur ungläubig gegenseitig an, ehe Sasori zurück zu sich fand und sich in Erinnerung rief, das sie nach wie vor in feindlichem Terrain verharrten.
 

„Komm da raus."
 

Deidara schaute ihn einen Moment aus großen, wässrigen Augen an, krabbelte dann jedoch unter dem Haufen hervor und rappelte sich etwas unbeholfen auf.
 

Sasori hielt den Kleinen fest, als er leicht ins schwanken kam und drohte nach hinten weg zu kippen.
 

Er musterte mit großen Augen seinen etwas zu klein geratenen Partner.
 

Er war definitiv jünger als Hidan, was Sinn machte, denn der Altersunterschied hatte ja auch vorher bestanden.
 

Er trug ein grünes Oberteil, eine dunkle drei-viertel Hose und seine nackten, blutigen Füße waren ganz aufgeschürft von den ganzen Glassplittern die überall auf dem Boden herumlagen.
 

Seine zarte Wange zierte ein breiter, stark blutenden Schnitt, ansonsten schien es ihm allerdings soweit gut zu gehen, davon abgesehen, dass er völlig verstört und stumm weinend zu dem Puppenspieler aufsah.
 

Sasori seufzte erleichtert auf.
 

„Komm wir müssen hier verschwinden."
 

Er packte das sich, im Gegensatz zu Hidan, Jashin sei Dank nicht wehrende und ansonsten auch keinen Ton von sich gebende Kind, nahm es auf den Arm und machte sich schleunigst auf dem Weg die Bunkeranlage zu verlassen.
 

Während er rannte überschlugen sich seine Gedanken beinah.
 

Was war genau mit Hidan und Deidara passiert?
 

Konnten sie sich an irgendetwas erinnern, was mit Akatsuki und ihrem bisherigen Leben zu tun hatte?
 

Anscheinend nicht, den großen, angsterfüllten Augen seines kleinen Partners nach zu urteilen.
 

Sasori zuckte kaum merklich zusammen, als er etwas warmes, nasses an seinem Hals spürte und aus den Augenwinkeln beobachtete er den kleinen Blonden, wie er sein Gesicht in seine Halsbeuge drückte und leise, kaum merklich vor sich hin schluchzte.
 

Sasori schluckte.
 

So wie er das sah, standen sie vor einem riesigem Problem.
 

Aber die Hoffnung blieb, das Pein wüsste, was zu tun war.
 

Denn er, wusste das definitiv nicht.

Beinah wie Urlaub

Es war bereits tiefe Nacht, als er endlich das Hauptquartier am Rande eines recht verlassenen Waldstückes erreichte.
 

Als er die Eingangstür erreichte holte er noch einmal tief Luft.
 

Was würde ihm im inneren erwarten?
 

War Kakuzu mit Hidan bereits dort?
 

Wahrscheinlich schon, denn auf dem Weg hier hin hatte er sie nicht gesehen.
 

War Pein da?
 

Wenn nicht, hatte der Greis ihn mit Sicherheit bereits kontaktiert.
 

Sasori seufzte einmal gedehnt, ehe er Deidara sanft etwas hoch hievte, so das er ihn besser halten konnte.
 

Der Kleine war während der Reise halb über seiner Schulter hängend ein gedöst.
 

Mit einem leichten Stöhnen rieb der Blonde sein Gesicht an Sasoris Schulter, zog einmal die vom ganzen Weinen verstopfte Nase hoch und schmuste sich dann wieder an seinen Hals.
 

Der Puppenspieler konnte es nicht leugnen, das er mit der Situation schlicht weg überfordert war und erwischte sich teilweise sogar bei dem Gedanken mit Deidara tauschen zu wollen, war er sich doch sicher könnte der Junge trotz seines zarten (wirklichen) Alters, viel besser mit Kindern umgehen, als er es jemals würde lernen.
 

Mit einem weiterem stummen Seufzen öffnete er die Tür zum Akatsukiversteck, möglichst leise um das auf seinem Arm friedlich schlafende Kind nicht zu wecken, was nicht nötig gewesen wäre, denn im Inneren erwartete ihn bereits Geschrei.
 

„Ich lass mich nicht entführen, ey! LASST MICH GEHEN!“
 

Schockiert blieb der Sunaninja in der Eingangstür stehen.
 

Die Frage ob Kakuzu es bereits mit seinem kleinen Anhängsel hier her geschafft hatte, hatte sich somit auch erübrigt.
 

„Wir haben dich nicht entführt, Herr im Himmel, Hidan!“
 

Das war eindeutig Kakuzu.
 

So wie sich die beiden anhörten musste diese Diskussion schon ein ganzes Weilchen so gehen.
 

„Was wollt ihr von mir, ihr alten Säcke?! Könnt ihr nicht wen Reiches kidnappen?!“
 

Ein Klatschen und ein weiterer Aufschrei Hidans ließen die Vermutung aufkommen, dass Kakuzu seinem Partner soeben eine Backpfeife verpasst hatte.
 

Sasori musste leicht schmunzeln, bei dem Gedanken, dass sich so viel bei den beiden gar nicht geändert hatte, abgesehen von Hidans Größe.
 

Er blickte zu Deidara, welcher von dem Herumzanke scheinbar aufgewacht war.
 

Verschlafen rieb der kleine Bomber sich mit den Fäusten die Augen und blickte sich erschrocken um, als er bemerkte, wo sie sich befanden.
 

Augenblicklich begann der kleine Körper wieder zu zittern und in seinen Augen schwammen bedrohlich wirkende Tränchen umher.
 

„Hey,...“ , murmelte Sasori leise und durch das Geschrei hindurch, wahrscheinlich kaum hörbar, „Es ist alles in Ordnung.“
 

Verzweifelt begann er ein wenig mit seinen Armen auf und ab zu wippen und stellte erleichtert fest, das Deidara sich anscheinend wirklich durch die Bewegung beruhigen ließ.
 

Ein schmales Lächeln bildete sich auf den Lippen des Puppenspielers, nachdem der kleine Mann in seinem Armen einmal tapfer die Nase hoch zog und sich dann ein zarter, rosaner Schimmer auf dessen Wangen bildete.
 

„Na, siehst du.“, flüsterte der Rothaarige zufrieden.
 

Beide fuhren erschrocken in sich zusammen, als die Tür zum Wohnzimmer mit solch einer Wucht aufgerissen wurde, das Sasori eigentlich davon ausging sie würde an der dahinter liegenden Wand zerschellen.
 

All seine Bemühungen zerbrachen, als wären sie aus Glas, denn sofort vergrub sein kleiner Partner wieder das Gesicht in seiner Halsbeuge und schlang die kleinen Ärmchen feste um seinen Hals.
 

Beinah automatisch begann er wieder mit seinem Herumgewippe, wovon er hoffte, das sich der Kleine wenigstens etwas beruhigen würde.
 

Dann wanderte sein Blick zu dem Beinah-Tür-Zerstörer.
 

Es war Kakuzu.
 

Die beiden blickten sich einen Moment stumm an, und er folgte dem Blick seines Gegenübers, welcher langsam zu dem kleinen, blonden Bündel in seinen Armen glitt.
 

Die grünen Augen des Greises weiteten sich augenblicklich.
 

„Oh Gott,...“, kam es kaum hörbar aus seiner Richtung.
 

„Das ist doch nicht,...“ ,
 

Doch weiter kam er nicht, denn das plötzliche Auftreten von Pein ließ sie alle verstummen, selbst Hidan, der im Hintergrund immer noch herum gezetert hatte, warum man ihn zuerst kidnappen und dann auch noch so brutal misshandeln müsse.
 

Na, das sagte der Richtige.
 

„Kakuzu.“ , sagte der Anführer mit fester Stimme und das obwohl um ihnen herum scheinbar Armageddon herein gebrochen war, „Kümmere dich bitte um Hidan, mit Konans Hilfe.“
 

Kakuzu nickte und mit einem gehauchtem „Jawohl.“, verschwand er wieder im Wohnzimmer.
 

Sasori seufzte kaum hörbar aus.
 

Irgendwie beruhigte es ihn, dass nicht nur der Leader, sondern auch Konan da war.
 

Immerhin war sie eine Frau und Frauen waren mit so etwas nun mal, nun ja, sie konnten so etwas halt einfach besser.
 

Zumindest besser als er.
 

Wahrscheinlich konnte so etwas jeder besser als es, wie er sich mit einem kurzen Blick auf Deidara. Welcher immer noch an ihn geklammert vor sich hin wimmerte, eingestehen musste.
 

Er war so in seine Gedanken vertieft gewesen, das er gar nicht gemerkt hatte, wie Pein plötzlich vor ihm stand und mit leicht besorgtem Blick Deidara musterte.
 

Oder zumindest das, was der Kleine von sich Preis gab.
 

Behutsam packte er den jungen Blonden unter den Armen und nahm ihn selbst auf den Arm.
 

Sasori konnte hören, wie sich die Atmung des ehemaligen Skulpteurs drastisch steigerte.
 

Gequält kniff er die Augen zusammen.
 

Wenn das, was Orochimaru gesagt hatte, wirklich alles stimmte und davon ging er aus, denn warum hätte die Schlangenhaut lügen sollen, dann tat ihm sein Partner mehr als leid.
 

Er wusste nicht wie er sich fühlen sollte, er wusste ja generell kaum noch wie man fühlte, aber schon gar nicht wenn man mit vier Jahren sich von jetzt auf gleich plötzlich bei den Akatsukis wieder finden würde, ohne auch nur einen von ihnen wieder zu erkennen.
 

Sasori schluckte, unschöne Vorstellung.
 

Pein allerdings schien nicht ganz so unbeholfen im Kontakt mit Kindern zu sein und so strich er dem nicht mehr ganz so ängstlich rein schauendem Blonden ein paar mal über den glänzenden Schopf ehe er mit einer federleichten Berührung über den Schnitt auf der Wange strich.
 

Seine Fingerspitzen leuchteten kurz grün auf und die Wunde schloss sich wie im Zeitraffer.
 

Er warf Sasori kurz einen kühlen Blick zu, ehe er sich wieder an den Jungen auf seinen Armen wandte und seine Lippen formten sich zu einem warmen Lächeln.
 

Sasori musste blinzeln.
 

Noch nie, hatte er Pein lächeln sehen.
 

Noch nie hatte er bei Pein überhaupt irgendeine emotionale Regung erkennen können, was das an ging, war der Leader beinah noch schlimmer als er.
 

Und das musste was heißen, lief er selbst doch meisten rum mit einem Gesicht wie Sieben Tage Regenwetter.
 

Auch der kleine Deidara rang sich ein verhaltenes Grinsen ab, was zwar nicht ganz an die Grimassen des Großen ran kam, aber doch schon mal ein Anfang war, wie Sasori fand.
 

„Dir geht es gut?“, wollte der Anführer nun von Sasori wissen.
 

Dieser nickte nur.
 

Peins Blick schweifte gedankenverloren über den verjüngten Deidara ehe er sich wieder an den Puppenspieler wand.
 

„Kakuzu hat mir bereits alles erzählt, nur schien er nicht zu wissen, dass es Deidara auch erwischt hat.“
 

Er setzte den Kleinen wieder zurück in Sasoris Arme, welcher ihn kaum merklich
 

an sich drückte.
 

„Ja, ich hab ihn so zwischen den Trümmern gefunden.“ , berichtete Sasori, „Er scheint ebenfalls keinerlei Erinnerungen zu haben, denke ich...“ , fügte er etwas unsicher an, immerhin hatte Deidara bis dato ja noch kein einziges Wort mit einem von ihnen gesprochen.
 

Was er ihm nicht verübeln konnte.
 

Er selbst sprach ja schon äußerst ungern mit seinen Kollegen.
 

Eine Ausnahme stellte dabei der Blonde selbst dar.
 

Zwar tat Sasori immer sichtlich genervt, wenn der Bomber wieder meinte mit ihm eine hitzige Diskussion über wahren Kunst führen zu müssen, doch in Wirklichkeit machte es ihm Spaß mit ihm zu argumentieren.
 

Zumindest war es ein netter Zeitvertreib auf sich ziehenden Missionen.
 

Ein weiterer lauter Schrei Hidans und das erzürnte Gerufe von Kakuzu ließ Pein und Sasori herum wirblen.
 

Der Anführer warf ihm einen beinah schelmischen Blick zu und bedeutete ihm dann mit einem Kopfnicken ihm zu folgen.
 

Zusammen betraten sie das Wohnzimmer, welches ziemlich verwüstet aussah, wie Sasori fest stellen musste.
 

Hidan hatte sich anscheinend zu wehren versucht.
 

Teile der Tapete waren abgerissen, der Tisch in der Mitte umgeworfen und ein paar vereinzelte, zerbrochene Blumenkübel lagen nahe des Fensters, obwohl sich der Puppenspieler nicht erinnern konnte jemals Topfpflanzen im Hauptquartier gesehen zu haben.
 

Wahrscheinlich hatte Zetsu die Gunst der Stunde genutzt und während ihrer Abwesenheit die Räumlichkeiten nach seiner Vorstellung hin gestaltet.
 

Die Meute verstummte, sowie Pein das Zimmer betreten hatte und sie alle mit mahnendem Blick musterte.
 

„Habt ihr noch jemanden gekidnappt?!“ , verlangte der ehemalige Jashinist sofort zu wissen, als sein Blick auf Deidara fiel.
 

„Ihr seid so scheiße! Die ist ja noch ganz klein!“
 

„Das ist kein Mädchen.“, zischte Sasori beinah etwas beleidigt und blickte auf seinen kleinen Schützling, der mit einem interessierten Ausdruck in den Augen den grauhaarigen Wirbelwind musterte.
 

„Sieht aber aus wie eins!“, entgegnete der ehemalige Sektenanhänger und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Sasori seufzte.
 

Beinah hätte er mit „Ich weiß.“ geantwortet, konnte sich aber noch zurück halten.
 

Zwar wusste er nicht, wie der kleine Deidara damit umging, aber der Große konnte ziemlich ungemütlich werden, wenn man ihn auf sein androgynes Äußeres aufmerksam machte.
 

Wobei Sasori auch nie verstanden hatte, was das mit den Haaren sollte.
 

Zu oft hatte er Deidara angeboten, sie sogar selbst zu schneiden, doch mit so etwas hatte man den Attentäter jagen können, niemand durfte seine wertvolle Haarpracht auch nur berühren.
 

Innerlich mit dem Kopf schüttelnt schaute er zu Pein, der sich wohl endlich dazu herabgelassen hatte, auch etwas zu sagen.
 

„Hidan, setzt du dich vielleicht bitte hin?“
 

Der Angesprochene warf dem Leader einen finsteren Blick zu, tat jedoch dann wie ihm geheißen.
 

Wahrscheinlich spürte er, das Pein zu den Leuten gehörte, mit denen man es sich lieber nicht verscherzen sollte.
 

Auch Kakuzu und Konan ließen sich auf dem Sofa nieder, während Sasori es sich in einem der Sessel bequem machte.
 

Er packte Deidara unter die Schultern und setzte ihn auf seinen Schoß, wo der Blonde ruhig sitzen blieb und sich sogar entspannt nach hinten gegen seinen Danna lehnte.
 

Er legte den Kopf in den Nacken und schaute aus seinen grau-blauen Augen verwundet zu ihm auf.
 

Sasori fischte mit seinem Zeigefinger und Daumen eine etwas widerspenstige, blonde Strähne aus dem Gesicht des Kleinen und legte dann den Arm um seine Hüften, damit er auch ja nicht runter fallen konnte.
 

Das hätte gerade noch gefehlt, schlimm genug, das das Balg jetzt wieder tatsächlich und komplett eines war.
 

Pein hatte das ganze mit einem leicht amüsiertem Blick in den Augen beobachtet, wie Sasori beschämt fest stellen musste.
 

Kommentarlos wand der Leader sich ab und drehte sich dann wieder zum Rest des Dreamteams:
 

„Ich denke wir werden wie folgt vorgehen, Kakuzu und Sasori werden sich vorerst um die beiden kümmern, natürlich mit der Unterstützung von uns allen, ich werde selbstverständlich auch den Rest ins Vertrauen ziehen.“
 

Sasoris Blick huschte zu Kakuzu, ihm schien das Ganze überhaupt nicht zu gefallen.
 

Ihm genau so wenig, doch ging es ihm dabei sogar weniger um sich selbst, sondern viel mehr um den kleinen Deidara der auf seinen Oberschenkeln hockte.
 

Nie im Leben, könnte er ganz alleine für ein Kind sorgen! - Doch er beschloss erst einmal Pein bis zum Ende zu zuhören.
 

„Hidan und Deidara werden wie gehabt ihre gewohnten Räumlichkeiten beziehen.“
 

„Ich will aber nicht!“ , posaunte auf einmal der Zweitjüngste der Gruppe dazwischen, wofür er einen bitterbösen Blick Kakuzus geschenkt bekam, was ihn aber recht wenig zu interessieren schien.
 

„Ich will wieder nach Hause! Ich hab doch gesagt, ich wohn' im Heim, die haben kein Geld, man ey!“
 

Kakuzu schnaubte:“ Ich hab dir doch schon gesagt, das wir dich nicht gekidnappt haben! Ganz im Gegenteil, ich persönlich tät' gern alles dran setzten dich wieder los zu werden, aber das geht leider nicht!“
 

Plötzlich stand Klein-Hidan auf den Füßen und obwohl er nicht viel größer als 1,50 sein konnte, sahen seine Augen genau so gefährlich-wahnsinnig aus, wie die des Großen.
 

Kaum merklich verfestigte Sasori den Griff um Deidaras Hüfte, was den Kleinen verwirrt zu seinem Danna auf schauen ließ.
 

Ihn schien das ganze eher zu interessieren als ein zu schüchtern, was Sasori schon etwas wunderte, hatte er doch bis vor ein paar Minuten wegen jedem Kleinscheiß angefangen zu heulen.
 

„Wiesoooo,...“ begann Hidan und funkelte seinen Partner dabei bedrohlich an, „Bin ich dann hier!?“
 

Bei den letzten Worten beugte er sich mit dem Oberkörper nach vorne, als hätte er etwas Ekliges ausspucken müssen.
 

Kakuzu schien sichtlich genervt und wollte schon antworten, doch Pein kam ihm dazwischen:
 

“ Ihr seid beide bei uns, weil wir euch ausbilden wollen.“
 

Alle Köpfe drehten sich wieder zu ihm. Augenblicklich.
 

Misstrauisch hob Sasori eine geschwungene Braue an und blickte besorgt zu Deidara, der angefangen hatte mit einer seiner Haarsträhnen zu spielen.
 

Wahrscheinlich verstand er eh nicht wirklich, was hier gerade passierte.
 

Und vielleicht war das auch besser so.
 

„Und wenn ich nicht will?!“, verlangte Hidan zu wissen, wofür er endgültig von Kakuzu eins übergezogen bekam.
 

„Pein, ...“ , begann Konan verzweifelt, doch Pein warf ihr nur einen ernsten Blick zu, ehe er entschied:“ Konan, bitte geh doch schon einmal mit Hidan und Deidara rauf und bring sie in ihre Zimmer.“
 

Konan schaute ihn flehende an, doch des Leaders Miene blieb Stein hart.
 

Kaum merklich seufzte die Kunoichi, ehe sie aufstand und zu Sasori ging, der ihr etwas zögerlich seinen kleinen Partner in die Arme drückte.
 

Augenblicklich fing der Blonde an zu wimmern und auch Sasori war irgendwie nicht wohl bei dem Gedanken.
 

Hatte der Kleine nicht genug für einen Tag erlebt?
 

Die Blauhaarige musterte seinen kleinen Freund mit einem sanften Blick und strich ihm dann beinah mechanisch mit dem Handrücken über die Wange die kleinen Tränchen weg.
 

„Alles in Ordnung, Süßer.“ , flüsterte sie so leise, das nur Sasori es mitbekam, „Alles in Ordnung, dir passiert nichts, hab keine Angst.“
 

Deidara schien das allerdings nicht zu beruhigen.
 

Seine Unterlippe schob sich zitternd nach vorne und er schaute zurück zu seinem Danna.
 

Sasori rang sich ein verzweifeltes Lächeln ab.
 

Wollte Deidara etwa bei ihm bleiben?
 

Warum waren Kinder so komisch?
 

Er nickte Konan zu, welche zu dem immer noch meckernden Hidan schritt, welchen sie mit einem sanften, aber bestimmten Griff am Handgelenk packte und mit sich nach draußen zog.
 

Die Tür schloss sich und Sasori und Kakuzu atmeten beide gleichzeitig hörbar aus.
 

„Pein, ….“, begann der Greis dann und hatte eine schon beinah flehende Miene aufgesetzt, die so ganz und gar nicht zu ihm passte, wie Sasori fand.
 

Der Leader schüttelte nur den Kopf und begann dann unschlüssig im Raum auf und ab zu gehen.
 

Am liebsten wäre Sasori aufgesprungen um ihn an zu flehen, dass doch bitte Konan die Verantwortung für die beiden übernehmen sollten, doch er hielt sich zurück.
 

So gut es ging.
 

Nervös begann er mit dem Zeigefinger das Innenleben aus dem Sessel heraus zu puhlen.
 

Er konnte sich nicht erinnern jemals in so einer ungemütlichen Situation gewesen zu sein.
 

Der Tod seiner Eltern mal ausgelassen.
 

In seinem Brustkorb zog es.
 

„Wieso hast du ihnen nicht die Wahrheit gesagt?“ , wollte Kakuzu wissen und auch Sasori blickte auf.
 

Das würde er nun tatsächlich auch gerne wissen.
 

Pein seufzte und fasste sich an die Schläfe.
 

War das ein graues Haar, welches Sasori da zwischen all dem orange hatte aufblitzen sehen?
 

Nein, oder … oder doch?
 

„Wie willst du ihnen die Wahrheit erklären?“, begann der Anführer dann und es schien keine rhetorische Frage gewesen zu sein.
 

„Momentan sind die beiden Kinder, also sollten wir sie so schonend wie möglich behandeln, diese Aussage schien mir am glaubhaftesten.“
 

Sasori nickte.
 

Da war schon was dran, immerhin konnte er sich selbst nicht vorstellen so etwas zu glauben, wäre er in einer ähnlichen Situation.
 

„Was machen wir jetzt?“, wollte er schließlich wissen, „Sie können doch nicht so klein bleiben?“
 

Pein schüttelte den Kopf.
 

„Ich werde mich dran machen, ein entsprechendes Jutsu zu finden oder wenn es sein muss sogar selbst zu entwicklen.“
 

Sasori seufzte: „Und du meinst so etwas gibt es?“
 

Peins verzweifelter Blick sprach für sich.
 

„Und was machen wir so lange mit den beiden?“ , mischte sich Kakuzu ein.
 

Peins Blick wechselte unschlüssig zwischen seinen Anhängern.
 

Noch nie hatte Sasori ihn so verzweifelt gesehen, war es doch immer ihr Leader gewesen, der den kühlen Kopf bewahrte.
 

Andernfalls, er selbst schien schon vor mehreren Stunden das letzte bisschen Stressresistenz verloren zu haben.
 

„Ihr werdet mit den beiden erst einmal hier bleiben.“, entschied er dann, „Du kannst Hidan das Kämpfen beibringen, wir sollten unserer Geschichte treu bleiben. Was ihr mit den beiden macht ist mir relativ egal, so lang ihr euch um sie kümmert, die beiden sind schließlich momentan klein und auf euch angewiesen.“
 

Er warf ihnen einen ernsten Blick zu.
 

„Deidara ist vermutlich noch zu jung, als das er mit einer Kampfausbildung beginnen könnte.“
 

Sasori nickte und dachte an den kleinen Deidara, der eigentlich nur 24/7 geweint hatte, seid er ihn gefunden hatte.
 

Zu zart besaitet, das triffts' eher, schoss es ihm durch den Kopf, doch diesen Kommentar behielt er lieber für sich.
 

Der Leader war gestresst genug.
 

Und Pein gehörte zu den Personen, vor denen man ohne hin auf der Hut sein sollte.
 

Sasori schaute zu Kakuzu, welcher den Kopf in den Händen vergraben hatte und die Ellbogen auf die Knie abgestützt da saß.
 

Um ehrlich zu sein, fühlte er sich genau so, wie der Greis ausschaute.
 

Er blickte zurück zu Pein.
 

Das konnte nicht sein Ernst sein?
 

Kakuzu und er, ausgerechnet Kakuzu und er mussten sich um die beiden „Kinder“ kümmern?
 

So süß der kleine Deidara ja auch war und das war er wirklich, aber das ging zu weit.
 

„Pein.“, begann er verzweifelt und ihm lief augenblicklich ein Schauer über den Rücken, als der Oranghaarige ihn mit seinen Rinneganaugen fixierte, „Ich, ….“
 

Er holte tief Luft, Pein zu widersprechen war immer so eine Sache, aber er kam wohl nicht drum rum:“ Ich glaube nicht, dass wir das können.“
 

Kakuzu blickte auf.
 

Wahrscheinlich hatte er bis dahin überlegt, wie er es Pein mitteilen sollte.
 

Er warf Sasori einen dankbaren Blick zu.
 

Pein hob misstrauisch eine Braue an: „Dann werdet ihr es eben lernen.“
 

Entschied er: „Es sind immer noch Deidara und Hidan nur etwas jünger und ohne Kampferfahrung, wenn ihr mit den Großen klar gekommen seit, werdet ihr das mit den Kleinen erst recht.“
 

Die beiden Älteren tauschten nervöse Blicke.
 

„Es ist ja nur vorüber gehend.“, fügte Pein etwas sanfter an, „Sobald ich eine Lösung gefunden habe, werden die beiden wieder zurück verwandelt.“
 

Er machte sich auf den Weg zur Tür.
 

„Bis dahin seit ihr erst einmal von zeitweiligen Missionen freigestellt.“
 

Auch Sasori und Kakuzu erhoben sich, wenn auch immer noch recht zögerlich.
 

„Seht es als Urlaub.“

"Nur Boote gehen unter"

Im oberen Flur herrschte ein Heidentumult, welcher (wie hätte es auch anders sein können) von Hidan ausging, der mit Konan rangelte.
 

Die hübsche Kunoichi schien am Rande eines Nervenzusammenbruchs und blickte erleichtert auf, als Kakuzu mit Sasori im Schlepptau die Treppen hinauf stapfte.
 

„Ich – will – nicht- trainiert - werden!“ , motzte der kleine Grauhaarige währenddessen und schien nicht einmal bemerkt zu haben, das die beiden wieder da waren.
 

Deidara hatte der Weilen scheinbar nur stumm etwas weiter entfernt des Schauspiels gestanden.
 

Den Daumen im Mund und immer noch zitternd wie Espenlaub.
 

Als er Sasori erblickte hellte sich seine Miene zumindest etwas auf und er rannte zu seinem Danna und presste sich an dessen Beine.
 

Der Sunaninja ließ die Hand auf den blonden Haarschopf sinken und ging in die Hocke.
 

„Warst du schön brav?“ , wollte er wissen, woraufhin der kleine Blonde von seiner Daumennuckelei abließ und versuchte auf den Schoß seines Meisters zu klettern.
 

Vergebens allerdings, denn anscheinend hatte er nicht mehr genug Kraft in den Beinen und rutschte nur an dem schwarzen Stoff des Mantels wieder nach unten.
 

Sasori musste lächeln.
 

Der Kleine war schon wirklich drollig und wenn man was für Kinder übrig hatte, wäre es bestimmt toll gewesen Zeit mit ihm zu verbringen.
 

Nur leider hatte Sasori nichts für Kinder übrig.
 

So überhaupt gar nichts.
 

Trotzdem erbarmte er sich seines Schützlings, nahm ihn hoch und setzte ihn auf seine Hüfte, woraufhin Deidara ein zufriedenes Quieken vernehmen ließ.
 

Es könnte schlimmer sein, wanderte es durch des Puppenspielers Kopf, Dein Partner könnte Hidan sein.
 

Auch Hidan schien von Kakuzu ruhig gestellt worden zu sein, wenn auch auf eine etwas weniger friedliche Art und Weise, hatte er sich das keifende Bündel doch einfach über die Schulter geworfen und war mit ihm den Flur runter gegangen, in die Richtung wo ihre Zimmer lagen.
 

„Gute Nacht!“ , war das Letzte, was man von dem Greis hörte, ehe die Tür zu seinem Zimmer zu geknallt wurde und auch das Gezeter von Hidan langsam verstummte.
 

Sasori fragte sich gar nicht erst, was der Zombiemann mit dem Kleinen gemacht hatte, er wollte es vermutlich sowie nicht wissen.
 

Stattdessen wand er sich an Konan, die ihr Haar wieder in Pose brachte.
 

Hidan hatte ihr augenscheinlich ziemlich zu gesetzt, die blaue Haarpracht war ganz zerzaust, die Papierblume komplett zerknittert und waren das Kratzspuren an ihren Händen?
 

„Er ist beinah noch schlimmer als der Große.“ , stöhnte sie, ehe sie es aufgab ihre Frisur zu retten und sich zu den beiden Künstlern drehte.
 

Zumindest zu dem einen, noch vorhandenen.
 

Obwohl Deidara ja eigentlich nie ein Künstler gewesen war, zwar war er talentiert, aber hatte leider eine völlig falsche Auffassung von Kunst.
 

Die kleinen Feuerwerkskörper waren nun mal alles andere als ästhetisch, aber auf ihn hörte ja niemand.
 

Innerlich mit den Schultern zuckend, richtete Sasori seine Aufmerksamkeit wieder auf die Papierdame.
 

„Kakuzu wird schon mit ihm fertig“.“, entgegnete er tonlos.
 

Konan nickte ehe sie ihn besorgt musterte.
 

„Und ihr?“, fragte sie dann, während sie sich ein wenig zu Deidara herab beugte, der sich immer noch an den Puppenmenschen drückte, als wäre dieser Jahre verschollen gewesen.
 

Behutsam strich sie dem Bomber durch das blonde Haar.
 

„Wir kommen schon irgendwie zu Recht.“ , entgegnete Sasori, obwohl er das selbst nicht wirklich glaubte.
 

„Wir sind ja auch noch da, falls was sein sollte.“
 

Sie schien die Unsicherheit in seiner Stimme nicht überhört zu haben.
 

„Deidara sollte noch was essen und dann solltet ihr alle beide schlafen, heute war ein langer Tag.“
 

Sie richtete sich wieder auf und warf dem kleinem Iwa-Nin einen entzückten Blick zu.
 

„Ich denke du wirst gut mit ihm zu Recht kommen, er ist umgänglicher als der Große.“
 

„Zumindest quatscht er nicht so viel.“ , entgegnete der Rotschopf, hievte den kleinen Jungen hoch, so dass dieser sich an seiner Schulter festhalten konnte und ging wieder runter in die Küche.
 


 

„Viel haben wir nicht.“ , musste Sasori zugeben.
 

Er und Deidara starrten auf die gähnenden Leere, die im Kühlschrank der Organisation herrschte.
 

Klar, meistens waren sie allesamt unterwegs und hier aufhalten taten sich nur die einzelnen Teams, sollte mal einer von ihnen für längere Zeit krank oder kampfunfähig sein.
 

Augenblicklich musste er sich daran erinnern, wie sie hier gefühlte Monate verbracht hatten, als Deidara erkältet gewesen war.
 

Zwar waren sie insgesamt nur knapp fünf Tage hier gewesen, doch den Sunaninja hatte das Warten sichtlich genervt.
 

So etwas passierte eben nicht, wenn man einen Puppenkörper hatte.
 

Dazu kam die erschwerende Tatsache, das das Balg zwar immer recht schmerzresistent gewesen war, so hatte er sich auch damals seine Arme ohne jegliche narkotische Mittel wieder anbringen lassen, aber dafür um so schlimmer, wenn er wirklich krank war.
 

Ein typischer Männerschnupfen eben und fünf lange Tage hatte er seinem Danna den sterbenden Schwan gespielt.
 

Dabei hatte er nicht mal Fieber gehabt, wenn dieser sich richtig zurück erinnern konnte.
 

Seufzend griff der Rotschopf in den Kühlschrank und zog eine recht braun angelaufene Banane, eine Packung Mayonnaise und einen Schokopudding heraus.
 

Deidara entschied sich augenblicklich für den Pudding, nahm ihn in beide Hände und tappste zielstrebig zum großen Esstisch, wo er unbeholfen auf den Stuhl kletterte und Sasori aus großen Augen anschaute.
 

Sasori schaute verwundert zurück.
 

Wieso aß er nicht?
 

Er blickte sich hilfesuchend um, bis ihm auffiel das der Kleine gar nichts hatte, womit er seinen Pudding hätte essen können.
 

Genervt stapfte er zur Arbeitsplatte und zog aus denen sich davon unterhalb befindenen Schubladen einen Löffel hervor.
 

„Hier.“, murmelte er und überreichte dem Blonden sein Besteck, welcher es in der Zwischenzeit geschafft hatte, den Deckel von dem Pudding zu friemeln.
 

Erschöpft setzte sich der Sunaninja auf den gegenüberliegenden Stuhl und schaute seinem Partner zu, wie dieser hungrig sein Abendmahl verschlang und dabei scheinbar nicht umhin kam alles in seinem Umkreis damit ein zu sauen.
 

„Sag mal, weißt du nicht, wie man isst?“ , fragte er durch das leise Schmatzen hindurch.
 

Doch der Kleine schüttelte nur den Kopf.
 

„Sowas wie das, hab ich noch nie gegessen.“, entgegnete er ohne auf zu schauen.
 

Sasori nickte, ehe er erschrocken auf den kleinen Vielfraß vor sich starrte.
 

„Du kannst ja reden!“
 

Deidara schaute ihn beinah etwas beleidigt an, anscheinend hatte er aufgegessen, zumindest war der Becher leer, nur leider befand sich schätzungsweise die Hälfte davon in seinem Gesicht.
 

Sogar in seinen Haaren konnte Sasori etwas von dem Schokoladenzeug erkennen.
 

Na klasse.
 

„Ich bin ja auch schon vier.“ , erklärte der Kleine mit heller Stimme und streckte seinem Danna stolz vier winzige, kleine Schokofingerchen entgegen.
 

Wozu hatte er den Löffel gebraucht?
 

„Vier?“, wiederholte Sasori ungläubig.
 

Deidara nickte eifrig.
 

„Ich glaube...“ , murmelte er dann plötzlich etwas unsicherer und schien sichtlich bemüht sich zu erinnern.
 

Dann nickte er wieder.
 

„Doch, ja, vier.“
 

Er blickte stolz zu Sasori, welcher nun ziemlich verkrampft auf dem Holzstuhl saß.
 

„Vier.“, wiederholte dieser erneut und kam sich langsam vor wie eine Schallplatte, die einen Sprung hatte.
 

„Jap.“ , nuschelte Deidara während er von seinem Stuhl rutsche, dabei mit seinen kleinen Patscherhändchen alles vollschmierte und raus in den Flur lief.
 

Sasori schaute ihm fassungslos hinterher.
 

Vier, … die Zahl wanderte wie ein bösartiger Dämon durch seine Gedanken, … vier, Deidara, … vier.
 

Das Quietschen der Eingangstür ließ ihn in die Realität zurück kehren.
 

„Hey!“ , rief er und hastete in den Flur, wo er gerade noch eine, der kleinen Händchen zu packen bekam und das offensichtlich höchst motivierte Kleinkind zurück ins Quartier zerrte.
 

„Wo willst du denn hin?“
 

„Zu Mama.“ , entgegnete der Kleine unschuldig und schaute ihn aus seinen großen, lieben Augen an.
 

„Zu Mama...“, murmelte der Puppenspieler und langsam nervte ihn selbst sein Schallplattengetue.
 

„Mama...“, wiederholte der Kleine geistesabwesend und stellte sich auf die Zehenspitzten um die Klinke zu erreichen, „... macht sich bestimmt Sorgen.“
 

Sasori stand da wie angewurzelt.
 

Deidara hatte Eltern?
 

Natürlich hatte er Eltern, das war ihm natürlich klar, aber bis dato hatte er sich aus irgend einem Grund noch nie darüber Gedanken gemacht, wo diese eigentlich steckten.
 

Ob sie noch lebten?
 

Wahrscheinlich eher nicht, zumindest hatte Deidara sie noch nie mit auch nur einem Sterbenswörtchen erwähnt.
 

Sasori wurde etwas flau in der Magengegend, als er sich eingestehen wusste, dass er eigentlich so gut wie nichts über seinen Partner wusste.
 

„Aufmachen!“ , verlangte der Kleine während dessen, war er doch immer noch zu klein für die schwere Tür.
 

Sasori schüttelte nur den Kopf.
 

„Du kannst jetzt nicht zu Mama.“
 

Augenblicklich sammelten sich Tränen in den Augen des Blonden und Sasori ahnte zu wissen, was jetzt käme…
 

Schnell beugte er sich zu dem kleinen Schmierfink hinunter und fuhr ihm über den blonden Schopf.
 

„Mama weiß das du hier bist, sie macht sich keine Sorgen.“ , log er rasch.
 

Der Kleine hielt fragend den Kopf schief und augenblicklich bildete sich Angstschweiß auf der Stirn des Rothaarigen.
 

„Bist du ein Freund von Mama?“ , wollte er dann wissen und tapste etwas unschlüssig auf ihn zu.
 

„Ähm, ja, sowas…. in der Art.“
 

Sasori war sichtlich bemüht.
 

Deidara nickte, für ihn schien das Sinn zu ergeben.
 

„Wo ist Mama denn?“, fragte er dann, während er sich einen Finger nach dem Anderen in den Mund schob um den daran hängenden Schokopudding ab zu nuckeln.
 

Welcher im Übrigen immer noch in der Hälfte seines Gesichts hing und seine Ponysträhne an der Wange fest pampen ließ.
 

„Ähm...“ , begann Sasori und schaute sich verzweifelt um, doch Hilfe schien nicht in Sicht.
 

„Sie ist gerade .... .... unterwegs.“
 

„Ah ja,...“ , murmelte der Kleine desinteressiert, während er sich die einzelnen Strähnen aus dem Gesicht zupfte.
 

Sasori seufzte erleichtert aus.
 

Offenbar schien das Deidara erstmal als Erklärung zu genügen.
 

Der Rothaarige beobachtete eine Weile, wie sein kleiner Schützling sich mit aller Kraft versuchte den angetrockneten Puddingfilm aus dem Gesicht zu rubbeln, ehe er schlagartig das Thema wechselte: „Was hältst du davon, wenn wir dich erst einmal sauber machen? Mh?“
 

Deidara nickte und Sasori erhob sich wieder.
 

„Dann komm!“
 

Deidara stolperte hinter ihm her, schnappte sich seine Hand, was Sasori einfach still schweigend hinnahm und beide gingen nach oben.
 


 


 

„Aber ,…. …. kann nicht schwimmen!“ ,
 

Panisch krallte sich der kleine Blonde am Klo feste, hatte Sasori doch nur versucht ihn in die Badewanne zu setzten.
 

„Dafür musst du nicht schwimmen können.“ , erklärte er nun zum fünften Mal und langsam aber sicher verließ ihn seine Geduld.
 

„Aber das ist Wasser!“ , erkannte der Schlaumeier.
 

Sasori murrte:“ Ja, aber es ist nicht so tief, dass du drin untergehen könntest.“
 

„Ich bin ja auch kein Boot.“ , kam die knappe Antwort, „Nur Boote gehen unter.“
 

Genervt stöhnte Sasori auf.
 

„Komm jetzt, ich möchte endlich ins Bett.“
 

Es musste schon nach 2 sein und er war tot müde.
 

Deidara schien allerdings sein gewohntes Energielevel wieder erlangt zu haben.
 

Klar, er hatte ja auch den ganzen Weg über, auf Sasoris Schulter sabbernd, geschlafen.
 

Immer noch misstrauisch kletterte der kleine Wirbelwind von dem Toilettensitz runter, ging zur Badewanne und stemmte sich mit den Händen vom Rand ab um besser hinüber schauen zu können.
 

„Und wenn ich doch ertrinke?“ , fragte er misstrauisch.
 

„Dann bin ich da und rette dich.“ , entgegnete Sasori rasch und nutzte die Gelegenheit dem Kleinen sein Oberteil über den Kopf zu ziehen.
 

Dieser blickte ihn aus großen Augen an.
 

„Versprochen?“ , murmelte er, scheinbar immer noch nicht überzeugt.
 

Sasori nickte und half seinem kleinen Partner aus der Hose zu klettern.
 

„Mh...“, die Frohnatur überlegte kurz, „Na gut.“, gab sie sich dann geschlagen.
 

Erleichterung machte sich in dem Puppenspieler breit und er setzte den Kleinen in das warme Wasser.
 

Würde er heute vielleicht doch noch zu etwas Schlaf kommen?
 

Ein breites Grinsen legte sich über den Mund des Jüngeren und glücklich schaute er zu seinem Danna auf.
 

„Ich war noch nie baden.“ , erklärte er dann stolz.
 

Sasori nickte: „Hab ich mir fast gedacht, bei deinem Theater.“
 

Immer noch leicht murrend zog er den Duschkopf zu sich und ließ ein wenig über die vollgeschmierten Haare seines Partners laufen, die langsam wieder zu ihrer Ausgangsfarbe zurück kehrten.
 

Deidara ließ das Ganze ,Jashin sei Dank ,still schweigend über sich ergehen.
 

Er rieb währenddessen die Hände unter Wasser aneinander und beobachtete interessiert, wie sich die Schokoreste wie Dampf im Wasser verteilten. (you know, what I mean.)
 

Mit glänzenden Augen schaute er auf zu dem Rothaarigen, welcher sich der Weilen am Shampoo zu schaffen machte und einen Haselnuss großen Klecks in den langen Haaren des Kindes einmassierte.
 

Diesem schien das ganze mehr als zu gefallen und entspannt schloss es die Augen und genoss das All-Round-Pogramm.
 

„Sind die nicht etwas lang?“, fragte er nach einer Weile des Schweigens.
 

Deidara schaute verwirrt zu ihm auf.
 

„Deine Haare meine ich.“ , erklärte der Sunaninja, während er vorsichtig das Shampoo aus den blonden Längen spülte.
 

„Für einen Jungen sind die ganz schön lang, oder?“
 

Sein kleiner Partner schaute leicht verdutzt.
 

„Mh...“ , murmelte er gedankenverloren und drehte eine Haarsträhne in seinen kleinen Fingern, „Ich weiß nicht...Mama meint es ist schön.“
 

„Mama?“, wiederholte Sasori, während er behutsam das Kinn des Kleinen mit seiner Hand umfasste und sich dran machte mit einem feuchtem Waschlappen den restlichen Pudding ab zu waschen.
 

Deidara nickte.
 

„Mama hat auch gaaaanz lange Haare!“ , nuschelte er durch den Stoff hindurch und riss die Arme zur Demonstration auseinander, wobei er seinen Partner mit reichlich Wasser bespritzte.
 

„Und weil deine Mutter so lange hast, möchtest du auch so lange?“
 

Behutsam packte der Puppenmensch den kleinen Jungen unter den Schultern und setzte ihn auf das weiche Handtuch auf dem Boden.
 

„Mhh!“ , Deidara nickte bejahend, während er sich von seinem Danna trocken rubbeln ließ.
 

Nach dem Deidaras Haarpracht ebenfalls trocken geföhnt war sah sich Sasori jedoch schon dem nächsten Problem gegenüber stehen.
 

Was zog er dem kleinen Deidara an?
 

Sein Blick wanderte zu dem Haufen abgetragener Klamotten, die der Kleine zu Beginn getragen hatte, doch diese waren voller Dreck und rochen aus irgend einem Grund immer noch nach Labor und Chemie.
 

Wo bekam er jetzt auf die Schnelle Kinderklamotten her?
 

Ratlos schaute er sich um.
 

Ich werd' Konan fragen müssen, entschied er dann in der Hoffnung das die Papierdame zufällig über eine Auswahl von Kinderkleidung verfügte.
 

Versuchen konnte man es ja.
 

Er schnappte sich ein trockenes Frotteehandtuch, wickelte seinen kleinen Schützling darin ein und trug ihn dann mit sich zu Konans Zimmer, wo er zögerlich anklopfte.
 

Etwas nervös wartete er darauf, das die Tür sich öffnete, während er merkte wie Deidaras Kopf leicht gegen seinen Brustkorb sackte und der Kleine langsam weg döste.
 

Entzückt schaute er auf das schlafende Kind in seinen Armen.
 

Der kleine Deidara war schon niedlich, musste er sich eingestehen, ... wo war das irgendwann hin verschwunden?
 

Nach einer Weile öffnete sich die Tür endlich und eine nicht ganze so erfreute Konan stand ihm gegenüber.
 

„Sasori...“ , murmelte sie und gähnte einmal, anscheinend hatte sie schon geschlafen.
 

„Ich hab nichts für ihn zum anziehen.“ , fiel der Sunaninja direkt mit der Tür ins Haus.
 

Immer noch etwas schlaftrunken blinzelnd schaute die Kunoichi zuerst zu ihm und dann auf das leicht sabbernde Bündel in seinen Armen, ehe sie nickte und in der Dunkelheit ihres Zimmers verschwand.
 

Etwas verdattert blieb der Rotschopf einfach auf dem Flur stehen.
 

Einen kurzen Augenblick später erschien die Blauhaarige wieder im Türrahmen und drückte ihm eine kleine Jogginghose und einen Pullover in die Hand.
 

Vielleicht etwas zu groß für den Vierjährigen, aber immerhin Kindergöße, dachte sich der Sunaninja und wollte schon kehrt machen, ehe ihm auf einmal etwas auffiel:
 

„Eh, Konan, woher hast du das denn jetzt so plötzlich?“
 

Konan sah ihn leicht erschrocken an, offenbar fühlte sie sich ertappt.
 

Es folgten einige Minuten akward Schweigen in denen sich beide Akatsukis jeweils einfach nur fassungslos gegenseitig anstarrten, ehe sich Konan kurz räusperte und mit einem dahin gestammelten „Gute Nacht!“ die Tür zuknallte.
 

Und verschloss.
 

Zumindest konnte Sasori das klappernde Herumdrehen des Schlüssels im Schloss hören.
 

Immer noch stand er da wie angewurzelt.
 

„Okay...“ hauchte er verwirrt und wäre beinah zusammen gezuckt, als sich klein Deidara plötzlich in seinen Armen rekelte und schmatzend den Kopf an seinen Brustkorb rieb.
 

Verdammt.
 

Der Kleine war echt knuffig.
 

Nicht sentimental werden, Sasori, sowas' gehört sich nicht.
 


 


 

Wohlig seufzend ließ er sich in sein Bett sinken und zog sich die Decke bis zur Nasenspitze hoch.
 

Endlich allein!
 

Er schloss die Augen und lauschte in die Stille der Nacht.
 

Stille.
 

Wie sehr er sie vermisst hatte, hatte doch der ganze Tag gefühlt nur aus Gewimmere und Hidans Gemecker bestanden.
 

Naja, wenns ' weiter nichts war.
 

Sasori zog die Beine an den Bauch und rollte sich auf die andere Seite, so das er von seinem Bett aus dem Fenster hinaus auf den idyllisch da liegenden Wald schauen konnte.
 

Er atmete einmal tief ein und genoss wie die kühle Nachtluft durch das gekippte Fenster leicht in seiner Nase kitztelte.
 

Beinah automatisch ging er das am Tag Erlebte noch einmal durch.
 

Vielleicht war alles nur ein böser Traum, dachte er sich, morgen wache ich auf und alles ist wieder beim Alten.
 

Doch er wollte sich keine all zu großen Hoffnungen machen.
 

Er drehte sich zurück auf den Rücken und verschränkte die Hände hinterm Kopf.
 

Auf einmal schien sich sein Leben um 180 °C geändert zu haben und er wusste beim besten Willen nicht, wie er das finden sollte.
 

Sasori zuckte erschrocken zusammen, als es plötzlich an die Tür hämmerte.
 

Vorsichtig lugte er unter der Bettdecke hervor und richtete sich dann auf.
 

„Herein!“ , forderte er etwas unwirsch, hatte er es sich doch gerade bequem gemacht.
 

Die Tür wurde ein Stück in den Raum hineingeschoben und hinter ihr erschien ein etwas zerzaust ausschauender Deidara.
 

Aus großen, lieben Augen funkelte dieser seinen Danna an.
 

„Du bist es.“ , seufzte Sasori und fürchtete um den Rest seiner noch nicht angetretenen Nachtruhe, "Was gibt’s denn nun schon wieder?“
 

Etwas unsicher schabte der kleine Blonde mit den nackten Füßen übers Paket ehe er sich ein Herz fasste und durch den schmalen Türspalt in den Raum hineinglitt.
 

„Kann ich bei dir schlafen?“ , raunte er.
 

„Muss das sein?“ , kam es murrend von dem Älteren.
 

Der Bomber schniefte einmal herzzerreißend.
 

„Ich hab Angst.“
 

„Ach ja und wovor?“
 

Das wusste der kleine Wirbelwind wohl auch nicht so ganz genau, wehleidig wischte er sich die ersten Tränchen von der Wange und schaute mit einem herzerweichenden Blick zu seinem ehemaligen Partner.
 

„Komm her.“ , gab sich dieser schließlich geschlagen und hob die Bettdecke ein bisschen an.
 

Das fehlte gerade noch, dass Deidara mitten in der Nacht das ganze Hauptquatier zusammen plärrte.
 

Dieser war bereits mit unter die dicke Decke gekrochen und schmuste sich an seinen Danna.
 

Seufzend ließ sich Sasori zurück in die Kissen sinken und zog den kleinen Körper etwas näher an sich.
 

Müde kuschelte sich der kleine Blondschopf an ihn und krallte sich mit seiner zarten Hand in seinem T-Shirt fest.
 

„Schlaf gut, Sasohii...“ , murmelte er und prompt vielem ihm die Augen zu.
 

Sanft fuhr Sasori mit seinen Fingerspitzen über die kleine Hand, die sich an ihm festhielt über das schmale Ärmchen bis hin zum Gesicht seines kleinen Partners, wo er ihm ein paar blonde Strähnen aus der Stirn strich.
 

Er schüttelte den Kopf.
 

Das ausgerechnet ihm so etwas passieren musste, war schon wirklich ein Wink des Schicksals.
 

Er gähnte und legte behutsam einen Arm um den kleinen Attentäter, doch konnte er den Blick einfach nicht abwenden.
 

Was hatte dieses unschuldige Kind erlebt, das es nachher zu dem skrupellosen Menschen wurde, der er war?
 

Er wusste nicht woher dieses plötzliche Interesse an der Kindheit seines Partners kam, doch mehr als alles andere auf der Welt wollte er im Moment wissen, was es damit auf sich hatte.
 

Doch dafür wäre in den nächsten Tagen noch Zeit.
 

Er zwang sich die wirren Gedanken bei Seite zu schieben und schloss die Augen.
 

Deidara rollte sich im Schlaf unter leichtem stöhnen auf den Rücken, ließ sein Tshirt dabei allerdings nicht los.
 

Ein zartes Lächeln legte sich auf die Lippen des Sunaninjas und ihm kam zum ersten Mal der Gedanken, das es ihn hätte schlimmer treffen können.

Eichhörnchengulasch

Erschrocken riss Sasori die Augen auf und saß mit einem mal kerzengerade in seinem Bett.
 

Er hielt sich den Kopf.
 

Durch die halb zu gezogene Vorhänge bahnten sich einzelne Sonnenstrahlen den Weg in sein Zimmer.
 

Zwar ging es langsam auf die Wintertage zu, doch die kalte Novembersonne hielt sich tapfer am Himmel.
 

Moment mal, die Sonne?
 

Wie lang hatte er denn geschlafen?
 

Und was war der Auslöser des scheppernden Geräusches gewesen, welches ihn so plötzlich aus dem Schlaf gerissen hatte?
 

Er überlegte und langsam kamen die Erinnerungen an den vergangen Tag zurück.
 

Ein kalter Schauer fuhr seinen Rücken hinuter.
 

Hatte er vielleicht doch nur alles geträumt?
 

Sein Blick schweifte durch den Raum, doch von einem kleinem Deidara war weit und breit nichts zu sehen.
 

Nur einzelne lange, blonde Haare auf seinem Kissen, ließen die Vermutung aufkommen, dass das Ganze doch kein Traum gewesen war.
 

Ein weiteres Scheppern und ein darauf folgender Aufschrie ließen ihn erneut in sich zusammen fahren.
 

Sasori runzelte mürrisch die Stirn.
 

Was war es nun schon wieder?
 

Schlechte gelaunt und das obwohl der Tag gerade mal begonnen hatte, trat er die Bettdecke von seinen Beinen hinunter und schälte sich höchst widerwillig aus seinem Bett.
 

Unten in der Küche herrschte buntes Treiben.
 

Hidan stand nackig wie Gott, beziehungsweise Jashin, ihn schuf auf dem Tisch, in der linken Hand ein Steakmesser, welches er heroisch in die Luft schreckte und scheinbar gerade ein Kampfansprache hielt.
 

Sein Trupp bestand allerdings lediglich aus einem etwas weniger motiviert drein schauenden Deidara, welcher eine Grillzange festhielt.
 

Misstrauisch blieb Sasori im Türrahmen stehen und beobachtete die beiden eine Weile.
 

Erst jetzt bemerkte er die weiße Soße, die von den Wänden und der Decke tropfte.
 

War das etwas…
 

Etwas angeekelt strich er mit dem Zeigefinger durch einen Klecks an der Wand nicht weit von ihm.
 

„Mayonnaise…?“ , murmelte er verwirrt und sein Blick huschte wieder zu Hidan, der inzwischen von seinem Podest hinab gestiegen war und den ziemlich verdatterten Deidara hinter sich her, Richtung Flur schliff.
 

Der Puppenspieler trat stumm zur Seite, als die beiden Kinder die Küchentür passierten, Hidan ihn keines Blickes würdigend und Deidara, der verzweifelt zu ihm aufschaute.
 

Hidan öffnete die Tür und beide verschwanden draußen auf der Lichtung, welche sich vor dem Hauptquartier erstreckte.
 

Der Sunanninja stand da wie angewurzelt.
 

Ich sollte ihnen folgen, schoss ihm durch den Kopf.
 

Sein Blick wanderte zu der zerstörten Küche.
 

Ein paar Stühle waren umgekippt, das komplette Besteck schien aus den Schubladen gekramt und anschließend auf dem Boden verteilt worden zu sein und, …. und ja, an der Decke und an den Wänden hing Mayo.
 

Er schüttelte den Kopf.
 

Das fing ja alles gut an.
 

Dann erinnerte er sich an die beiden Kleinkriminellen, die soeben gen Wald abgehauen waren und er rief sich in Erinnerung wie Pein reagieren würde, wenn er sie direkt am ersten Tag verlieren würde.
 

Stumm seufzend folgte er den beiden.
 

Weit schienen die Zwei glücklicher weise nicht gekommen zu sein, standen sie doch nur am gegenüberliegenden Rand der Lichtung und stocherten mit ihren Werkzeugen in irgendetwas herum.
 

Beziehungsweise Hidan stocherte sowohl mit der Zange, als auch mit dem Steakmesser, Deidara kauerte einfach nur auf dem Boden daneben und heulte sich die Seele aus dem Leib.
 

Als er Sasori sah sprang er auf und presste sich an dessen Bein, was der Sunaninja einfach mal unkommentiert ließ.
 

Jetzt erkannte er auch wo drin der ehemalige Jashinist da herum stocherte.
 

Es war ein Eichhörnchen.
 

Zumindest war es das mal gewesen.
 

Entsetzt schaute er auf das recht zerfledderte Tier zu seinen Füßen und dann zu dem Grauhaarigen dem es augenscheinlich eine Freude war mit der Grillzange und dem Küchenmsser drin herum zu matschen.
 

Sasori sog scharf die Luft ein, packte sich dann den wimmernden Deidara, der das Gesicht an sein Hosenbein gedrückt hatte, setzte ihn auf seine Hüfte und hielt ihm mit der freien Hand die Augen zu.
 

„Hidan!“, fuhr er dann den kleinen Grauhaarigen an, der nicht einmal bemerkt zu haben schien, das Sasori hinter ihm stand.
 

„Hidan, was machst du da?!“
 

Endlich ließ der Sadist von dem zerstörtem Walddtier ab und schaute ihn verwirrt an.
 

„Essen?“ , bekam er als Antwort.
 

„Essen…?“, wiederholte Sasori und sein Blick wanderte zu der Eichhörnchenmatsche zu Hidans Füßen,
 

„Was soll das denn für Essen sein?“
 

Er schaute zurück zu dem 9 Jährigen.
 

„Und warum bist du überhaupt nackt?!“ , verlangte er dann zu wissen, noch ehe sein Gegenüber ihm antworten konnte.
 

„Also...“, begann der Jüngere und stützte sich dabei auf der Grillzange ab, als wäre sie ein Gehstock.
 

Ironischerweise hatte sie genau die richtige Größe dafür.
 

„Ich und Deidei hatten Hunger, und….“
 

„Deidei und ich.“, unterbrach Sasori ihn und warf ihm einen strengen Blick zu.
 

Vielleicht sollte man die Gelegenheit zum Guten nutzten und Hidan direkt mal anständig sprechen beibringen, kräuselten sich bei der Grammatik des Jashinisten doch seit je her seine Fußnägel.
 

Hidan schaute in bitter an, fuhr dann aber unbeirrt fort:“ Deidei und Ich!“ , sagte er dann, wobei er die Wörter etwas zu übertrieben betonte.
 

„Deidei und Ich hatten Hunger aber es war nichts ihm Kühlschrank, also mussten wir uns selber etwas machen.“
 

„Aha.“ , entgegnete Sasori und sein Blick schweifte erneut zu dem blutigen Klumpen um den sich langsam ein paar Fliegen sammelten.
 

„Und das nennst du Essen?“
 

„Ja, wir wollten Gulaschsuppe jagen gehen.“ , erklärte sich der Kleine.
 

Sasori blinzelte verstört.
 

Wahrscheinlich hätte manch anderer gelacht, doch dem Puppenmenschen war eher nach los heulen zu Mute.
 

„Du wolltest Gulaschsuppe jagen, warte… was?!“
 

Hidan schaute ihn aus seinen lila Augen verwirrt an.
 

„Bist du bescheuert?!“ , fuhr der Rothaarige ihn an, noch bevor er was erwidern konnte, „Wieso metztelst du dafür ein armes Eichhörnchen zu Grunde?!“
 

Hidan schielte aus den Augenwinkeln zu dem Matsch neben sich, ehe er leicht beschämt zu Sasori aufschaute.
 

„Na, das ist der Gulasch.“
 

Sasori schaute ebenfalls zu dem Kadaver.
 

Naja, irgendwie schon, musste er sich eingestehen.
 

Er seufzte entnervt, hievte den kleinen Deidara etwas höher, der die ganze Zeit über stumm dem Gespräch gefolgt war, allerdings ohne was zu sehen, da Sasori ihm nach wie vor die Augen zu presste und ging dann zurück zum Quatier.
 

„Komm, ich mach euch was Richtiges.“
 

Ein erfreutes Quiecken seitens Hidan war zu vernehmen, ehe Sasori fort fuhr: „Und lass das Eichhörnchen liegen!“
 

Etwas mürrisch ließ der ehemalige Jashinist die Zange wieder sinken, war er doch gerade im Begriff gewesen damit sein Beute zum Haus zu tragen.
 

„Wo sind eigentlich die Anderen?“ , wollte Sasori nach einer Weile wissen.
 

Das Schmatzen und Schlürfen, was bis dahin die Küche erfüllt hatte verstummte und zwei verwunderte Kinderaugenpaare blickten zu ihm auf,
 

Glücklicherweise hatte der Sunaninja noch zwei Trockennudelpackungen in den oberen Regalen gefunden, die er mit etwas heißem Wasser in eine halbwegs annehmbare Mahlzeit verwandelt hatte.
 

Hidan hatte er bei der Gelegenheit auch gleich ein Handtuch gegeben, welches er sich provisorisch von dem Rotschopf um die Hüfte hatte wickeln lassen, fühlte sich dieser doch langsam komisch dabei mit dem Kleinen zu reden, während dieser im Adamskostüm vor ihm rumturnte.
 

Auf die Frage hin, was mit seinen Klamotten geschehen wäre hatte der Grauhaarige nur mit den Schultern gezuckt und felsenfest beteuert, das sie heute morgen einfach weg gewesen wären.
 

Auch auf die Frage warum er sich denn in der Nacht überhaupt ausgezogen hatte, einschließlich Unterwäsche hatte es ebenfalls keine konkrete Antwort gegeben.
 

Nur etwas dahin Gestammeltes von wegen „Das würde er halt immer so machen und das wäre ja auch seine Privatangelegenheit.“
 

Sasori hatte es aufgeben.
 

Und es einfach so hingenommen.
 

„Die sind heute morgen aufgebrochen und meinten sie müssten Besorgungen machen!“, kam von Hidan schließlich die Antwort.
 

„Besorgungen?“ , wiederholte Sasori.
 

Ihm war das ganze etwas suspekt.
 

„Und euch haben sie einfach hier gelassen?“
 

Hidan zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und schob sich einen weiteren vollen Löffel Yum Yums in den Mund.
 

„Du warst doch da!“ , wusste Deidara und legte den Kopf in den Nacken, hatte er doch drauf bestanden sein Mittagessen auf Sasoris Schoß zu sich zu nehmen.
 

Und aus irgendeinem Grund konnte der Marionettenspieler dem Kleinen keinen Wunsch abschlagen.
 

„Ja, schon, ...“ antwortete er und wischte dem Blonden eine Nudel aus dem Mundwinkel.
 

„Aber es wäre nett gewesen, wenn sie mir wenigstens Bescheid gesagt hätten.“
 

„Die meinten nur das die so gegen Nachmittag wieder da wären und das sie dich schlafen lassen wollten.“
 

„Ahja.“
 

Das war bestimmt nicht der Grund gewesen, aber eine willkommene Ausrede.
 

Na, die würden was erleben, wenn sie zurück kämen, ihn einfach hier mit den beiden Rotzgören alleine zu lassen.
 

„Und was machen wir jetzt?“ , wollte Hidan wissen, nachdem er die restliche Brühe aufgeschlürft und die leere Schüssel vor sich auf den Tisch gestellt hatte.
 

„Ich finde ihr habt für heute erst einmal genug gemacht.“, entgegnete Sasori, packte seinen blonden Partner unter den Schultern, setzte ihn auf dem Boden ab und trug die beiden leeren Schüsseln zur Spüle.
 

Die würde er sicher nicht auch noch sauber machen.
 

Was war er denn? Kindermädchen und Putze?
 

Aber mit Sicherheit nicht.
 

„Aber hier ist es voll langweilig!“ , murrte Hidan und rutsche ebenfalls von seinem Stuhl, „Sogar bei mir im Heim wars' spannender.“
 

„Im Heim?“, wollte Sasori wissen, während er Richtung Tür ging.
 

Aus den Augenwinkeln bemerkte er den leicht gehetzten Blick, der sich auf Deidaras Gesicht bildete, der kleine Toner sprang auf und packte mit beiden Händen Sasoris Hand, welche er fest umklammerte.
 

„Mh!“ , Hidan nickte und zog das Handtuch an seiner Hüfte etwas fester, „Im Heim in dem ich lebe, oder gelebt habe...“
 

Er überlegte kurz und schaute dann zu Deidara: „Wo ist dein zu Hause, Deidei?“
 

„Bei Mama!“, kam die plumpe Antwort und der kleine Blonde drückte sich mit dem Rücken an Sasoris Bein, ließ seine Hand dabei aber nicht los.
 

„Und wo wohnt ihr?“ , wollte der ehemalige Jashinist wissen, während die beiden Kinder Sasori ins Wohnzimmer folgten.
 

Deidara schien seinem neuem Freund allerdings nicht ganz folgen zu können: „ Zu Hause?“
 

Es schien Sasori eher wie eine Frage, als eine Antwort.
 

„Ja, ach ne!“ , motzte Hidan, „Ich meine wo das ist!“
 

Deidaras Blick wechselte zwischen seinem Partner und dem Sektenfetischist, ehe er ahnungslos mit den Schultern zuckte.
 

Hidan schlug sich mit der Handfläche an die Stirn.
 

„Der ist nicht sehr helle.“ , raunte er dann Sasori zu.
 

Dieser schloss genervt die Augen.
 

Das musste er gerade sagen.
 

„Lass ihn.“ , zischte Sasori, nahm Deidara hoch und setzte ihn auf dem Sofa ab, „Er ist eben noch zu klein dafür.“
 

Der Rotschopf ging zum Bücherregal und zog sich die Fortsetzung eines Bandes heraus, welchen er vor kurzem begonnen hatte.
 

Man konnte die Zeit ja auch sinnvoll nutzen.
 

„Hey, hey, hey! Was wird das?!“ , motzte Hidan sofort wieder los.
 

„Ich lese.“ , kam die knappe Antwort des Älteren.
 

„Und was soll ich so lange machen?“
 

Sasori warf dem kleinen Grauhaarigen einen flüchtigen Blick zu, ehe er sich hinsetzte und die Arme ein bisschen anhob, da Deidara augenblicklich auf seinen Schoß kletterte.
 

„Keine Ahnung, erkunde das Haus, mach irgendwas...“
 

Aber lass mich in Ruhe, hätte er fast hinzugefügt, konnte sich allerdings zurück halten.
 

Hidan funkelte ihn immer noch wütend an, augenscheinlich wollte er weiterhin von Sasori bespaßt werden, gab sich aber dann geschlagen: „Na schön, komm Deidei!“
 

Er machte eine auffordernde Handbewegung, doch der kleine Bomber schüttelte nur den Kopf und presste sich stumm an seinen Danna.
 

Sasori musste sich ein Lächeln verkneifen.
 

„Na schön!“, schnaubte der kleine Draufgänger dann beleidigt und stapfte in großen Schritten in den Flur hinaus und die Treppe hoch.
 

„Verlier' dein Handtuch nicht!“, rief Sasori ihm belustigt hinter her.
 

Ein verärgertes „ARGH! Schnauze!“ und eine knallende Tür bestätigten das sein Kommentar seine Wirkung nicht verfehlt hatte.
 

Schmunzelnd lehnte sich der Puppenspieler in den Sofakissen zurück.
 

Auf seinem Schoß gluckste Deidara vergnügt und funkelte ihn dann mit seinen großen, blauen Augen an.
 

Sasori warf ihm einen sanften Blick zu.
 

„Vorlesen!“ , verlangte der Kleine und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf das Buch.
 

Sasori nickte und schlug den Einband auf.
 

Warum eigentlich nicht?
 

Es war schon beinah früher Abend und draußen dämmerte es bereits, als das klimpernde Schlüsselgeräusch an der Eingangstür die Rückkehr der restlichen Mitglieder ankündigte.
 

Sasori schaute auf.
 

Er hatte die ganze Zeit über Deidara vor gelesen, bis diesem irgendwann vor Erschöpfung die Augen zugefallen waren.
 

Mit dem kleinen Bomber auf dem Schoß, der eingekuschelte in eine Wolldecke die ganze Zeit über an ihn geschmiegt im Reich der Träume verbracht hatte, hatte der Puppenspieler einen entspannten Nachmittags verbracht.
 

Das Buch hatte er zur Hälfte durch und auch Hidan hatte ihn Jashin sei dank in Ruhe gelassen.
 

Er hatte es nicht für nötig gehalten nach ihm zu schauen, immerhin war der Grauhaarige nicht sein Aufgabengebiet und wenn Kakuzu ihn einfach den ganzen Tag Sasori überließ musste er halt mit den Konsequenzen rechnen.
 

Eben in diesem Moment kam Kakuzu ins Wohnzimmer in beiden Händen jeweils eine randvolle Einkaufstüte halten.
 

Er sah ziemlich gestresst aus.
 

Die beiden Akatsukis starrten sich eine Weile an, ehe sich Sasoris Blick verfinsterte und sein linkes Augenlid zu zucken begann.
 

„Wollt ihr mich eigentlich verarschen?“, fragte er barsch.
 

„Was meinst du, Püppi?“ , entgegnete der Geldliebhaber kühl.
 

„Ihr lasst mich die ganzen Tag über mit den beiden alleine?!“, wollte Sasori wissen und stand auf.
 

Allerdings nicht ohne Deidara behutsam auf das Polster zu betten.
 

„Wisst ihr was ich durchmachen musste?!“
 

Er dachte an den nackten Hidan, der ihm den ganzen Tag über auf der Nase herumgetanzt war, an das durchlöcherte Eichhörnchen hinten auf der Lichtung und an die Mayonnaise, die wahrscheinlich inzwischen an der Wand fest getrocknet war.
 

2Was du durch machen musstest?“, keifte Kakuzu zurück, „Was musste ich durchmachen?!“
 

Er hielt die beiden Einkaufstüten hoch.
 

Sollte wohl als Erklärung dienen.
 

Sasori riss die Augen auf.
 

„Ihr wart shoppen?!“, schrie er verzeifelt.
 

„Shoppen?! Geld ausgeben für unnötigen Kram!“, kam die Antwort.
 

Hinter ihnen hob ein verschlafener Deidara den Kopf.
 

„Was?! … Wieso geht ihr einfach shoppen?! Wo wart ihr shoppen, ich meine, wir werden überall gesucht und überhaupt...“ , er holte tief Luft, hatte er doch beinah vergessen zu atmen, vor lauter Wut.
 

Pein kam ins Wohnzimmer und augenblicklich verstummten die beiden Streithähne, auch Kakuzu hielt inne, der gerade zu einem weiteren, vernichtenden Schlag ausholen wollte.
 

„Was ist denn hier los?“ , verlangte der Leader zu wissen.
 

„Wieso lasst ihr mich den ganzen Tag alleine?!“
 

„Sasori...“ , Konan war hinter Pein aufgetaucht, „Was ist mit der Küche passiert?“
 

„Was ist nicht mit ihr passiert.“ , erwiderte der Sunaninja und zwang sich zur Ruhe.
 

Es brachte nichts, sich auf zu regen, was geschehen war geschehen.
 

Jetzt waren sie ja wieder hier.
 

Er ging zurück zum Sofa und nahm seinen kleinen Schützling hoch, der wohl auf Grund des plötzlichen Gebrülls angefangen hatte zu weinen.
 

Er seufzte, ehe er etwas gelassener fragte: „Was musstet ihr denn so dringend einkaufen?“
 

„Kinderkleidung, Essen für die nächsten Wochen, Waschmittel, all so etwas eben, ...“ erklärte Kakuzu und ließ sich erschöpft auf das Sofa sinken.
 

„So eine Geldverschwendung...“, murmelte er.
 

Sasori nickte.
 

Einen Moment schwiegen sie alle und von oben drang leiser Tumult.
 

Was auch immer Hidan da tat, es würde nicht lange gut gehen.
 

Alle Augen richteten sich auf Kakuzu der mit einem bitteren Gesichtsausdruck wieder aufstand und stumm gen Treppe schlurfte.
 

„Ich mach mal Essen.“, murmelte Konan und verschwand ebenfalls.
 

Sasori warf Deidara einen vielsagenden Blick zu, doch der Kleine hing nur müde über seiner Schulter, hatte er doch seinen Mittagsschlaf nicht beenden können.
 

„Mir scheint du bist gut zu Recht gekommen.“ erkannte Pein und schob ihm eine der Tüten zu.
 

„Für Deidara.“ , sagte er dann.
 

Der Sunaninja nickte und begann in der Tüte zu wühlen.
 

Überrascht zog er einen weißen Stoffvogel hervor, der eine ungewöhnliche Ähnlichkeit mit den ehemaligen Lehmvögeln seines Partners hatte.
 

Misstrauische drehte er das Plüschtier in der Hand.
 

„Konan bestand drauf.“, kam Peins Erklärung von der Seite.
 

Sasori nickte und hielt dem halb eingeschlafenen Kind das Vögelchen hin, dessen Augen sich sofort mit Glanz füllten und glücklich drückte er das Geschenk an sich.
 

„Danke...“, murmelte er und sein Kopf sank wieder auf die Schulter seiner Partners.
 

Seufzend folgte Sasori Pein in die Küche, wo Konan bereits das Abendessen vorbereitete.
 

Scheinbar erschöpft von der heutigen Shoppingtour ließ sich der Leader auf einen der Stühle sinken und musterte seinen Gefährten und dessen recht klein geratenen Partner eine Weile mit einen anüsierten Schmunzeln im Gesicht.
 

„Wir werden noch heute Abend zu einer Mission aufbrechen.“ , erklärte er dann und deutete mit Kopfnicken Richtung Konan.
 

Sasori nickte.
 

„Okay.“, sagte er dann.
 

„Sollte etwas sein, du weißt ja, wie man uns kontaktiert.“
 

Sasori nickte.
 

„Das wird schon irgendwie.“
 

Er ließ sich ebenfalls auf einem der Stühle nieder und seinen kleinen Freund auf seinen Schoß sinken, wo dieser mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht im Schlaf sein Stoffvögelchen knuddelte.
 

Entzückt schaute Sasori eine Weile dem kleine Deidara zu, ehe er sich wieder Pein zu wandte und mit seiner Hand beinah automatisch über die Wange seines Schützlings fuhr.
 

„Morgen...“, erklärte Pein weiter, „Werden auch Itachi und Kisame kommen und sich für ein paar Tage hier ausruhen, Kisame ist auf der letzten Mission im Kampf verletzt worden, nicht schlimm, aber ich möchte das er sich auskuriert, bis die beiden neue Aufträge annehmen.“
 

Erschrocken schaute der Sunaninja auf.
 

Stimmt, schoss es ihm durch den Kopf, Itachi und Kisame, die gab es ja auch noch!
 

„Ich hab den beiden natürlich von unserer momentanen Lage erklärt.“, seufzte Pein und ließ sich gegen die Lehne sinken.
 

Sasori nickte.
 

Na die würden sich freuen, dachte er.

Von Haferbrei und Wachsmalstiften

Rätselnd blickte Sasori auf den übergelaufenen Topf.
 

Das war eine schöne Sauerei geworden und das nur weil Deidara gequengelt hatte bis zum umfallen, er wolle zum Frühstück Haferbrei.
 

Noch nie in seinem ganzen Leben hatte der Puppenspieler etwas der Artiges zu bereitet doch Kakuzus ermunterndes „Wie schwer kann das schon sein“ und „Außerdem ist das günstig“ hatte ihm Mut gemacht, doch nun…
 

Deprimiert nahm er den tropfenden Topf, wo an den Seiten der Matsch nur so herausquillte hoch und setzte ihn in die Spühle.
 

Stumm seufzend drehte er sich zu seinem Schützling um.
 

„Gibt kein Haferbrei.“, entschied er dann.
 

Deidara verzog das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Was kannst du eigentlich?“ , kam es von Hidan, der bereits am Küchentisch saß.
 

Sasori biss sich auf die Unterlippe.
 

Ruhig bleiben, schoss es ihm durch den Kopf, das sind Kinder.
 

Seid Pein und Konan abgereist waren schien sich die Situation zugespitzt zu haben, zumindest Hidan schien außer Rand und Band, war der Leader doch scheinbar der Einzige gewesen, den er als autoritär gesehen hatte.
 

Für Kakuzu und Sasori schien er nicht viel übrig zu haben, zumindest ließ er sich nicht das geringste sagen.
 

Des Puppenspielers Blick wanderte zu dem Greis, der etwas zerknittert zwei Stühle weiter von Hidan saß und in einer Zeitung blätterte.
 

Hidan hatte ihm heute bereits gut zugesetzt und dabei hatten sie nicht einmal zehn Uhr.
 

Es hatte damit begonnen, das er sich strikt geweigert hatte baden zu gehen, oder auch sonst nur im entferntesten Körperhygiene zu betreiben.
 

Was inzwischen ein ziemliches Problem darstellte, für alle Beteiligten, immerhin hatte Hidan am vorherigen Tag in einem Eichhörnchenkadaver rumgewühlt (und bei Jashin, wer wusste wo drin noch alles) und roch dementsprechend.
 

Sogar Deidara war der Gestank irgendwann zu viel geworden und das musste etwas heißen, nahm er seinen neuen Freund doch eigentlich immer in Schutz.
 

Doch alle Versuche Hidan dazu zu bewegen das Bad zu betreten waren kläglich gescheitert, bis Kakuzu nach langer Rangelei ihn letztendlich drin einsperrte und ihm durch die zuhe Tür anbrüllte er würde erst dann wieder Tageslicht sehen, wenn er sich gesäubert hätte.
 

Das ganze eskalierte, als der ehemalige Sektenanhänger in seiner Tobsucht begann das Bad zu demolieren, was von außen selbstverständlich nicht zu überhören war.
 

Und wie sie da zu dritt auf dem Flur standen, Kakzuz, noch älter wirkend als sonst, eine mittelschwere Krise erleidend und Sasori mit seinem kleinen Teamkollegen auf dem Arm, kam der Puppenspieler nicht umhin zu bemerken, das letztendlich auch Sanitäranlagen Geld kosteten.
 

Was wiederum Kakuzu dazu bewegte die Tür im Hand um Drehen wieder auf zu schließen, woraufhin Hidan augenblicklich die Flucht ergriff.
 

Samt Duschvorhang, welchen er sich wie ein Cape um den Hals gebunden hatte und bewaffnet mit der Klobürste.
 

Vom Bad war nicht mehr viel übrig.
 

Zumindest nichts was man noch als das hätte benutzten können, als was es gedacht war.
 

Man hatte nur die Tür knallen hören und das dumpfe Trampeln auf dem Gras.
 

Anscheinend hatte der kleine Grauhaarige soeben die Flucht ergriffen.
 

Was für beide, sowohl Sasori, als auch für Kakuzu sicher kein Problem dar gestellt hätte, wäre da nicht noch…
 

„Pein erschlägt dich, wenn er abhaut.“, wusste Sasori und hievte Deidara ein wenig höher, der noch im Halbschlaf und an seinem Daumen nuckelnd über seiner Schulter hing.
 

Sie konnten nicht mal sechs Uhr haben.
 

Statt zu antworten seufzte der Greis nur gedehnt und bewegte sich dann seltsam schleppend gen Treppe.
 

Auf dem Absatz blieb er stehen und warf dem Puppenspieler einen hoffnungsvollen Blick zu.
 

„Kommst du mit?“
 

Doch Sasori schüttelte nur den Kopf.
 

„Ich muss Deidara beim Anziehen helfen und dann Frühstück machen.“
 

Schnell drehte er um, bevor sein Kollege hatte etwas erwidern können und begab sich eiligen Schrittes in sein Zimmer, wo er auch die Sachen von Klein-Deidara gelagert hatte, da der Knirps anscheinend beschlossen hatte mit bei ihm zu wohnen.
 

Und aus irgendeinem Grund hatte Sasori dieser Bitte nichts entgegen bringen können, fand er es doch unerträglich wenn der Kleine anfing zu weinen.
 

Und das hatte der Blonde schnell gecheckt.
 

Innerlich seufzend setzte er den Bomber, der inzwischen aufgewacht war, auf dem Bett ab und warf ihm einen auffordernden Blick zu.
 

Deidara verstand und begann sich ohne große Widerworte um zu ziehen.
 

Das Sasori ihm beim Anziehen helfen musste war erstunken und erlogen gewesen, aber das musste der Greis ja nicht unbedingt wissen.
 

Der Puppenspieler ließ sich auf der Bettkante nieder und beobachtete Gedanken verloren wie der kleine Blondschopf in seine Jogginghose und einen Pullover, der mindestens zwei Nummern zu groß, und ihm die Ärmel immer wieder über die Händchen rutschen, rein schlüpfte und dann begann vorm Spiegel des Kleiderschrankes seine Haare zu bürsten.
 

Es hatte Sasori schon leicht überrascht, aber Deidara war tatsächlich verblüffend selbstständig für sein Alter und darüber hinaus äußerst gut erzogen wie es schien.
 

Obwohl neben Hidan wahrscheinlich jeder wie ein Ableger des Knigge-Kurses gewirkt hätte.
 

Doch Deidara war wirklich recht pflegeleicht, was man gar nicht erwartete, wenn man, wie Sasori, nur den Großen kannte, denn der hatte anscheinend alle guten Voraussetzungen irgendwann vertan.
 

Und wieder kam in Sasori der Gedanken auf, was Deidaras Eltern beziehungsweise Mutter für ein Mensch gewesen sei, denn alles deutete darauf hin das er aus einem guten, liebenden Elternhaus kam.
 

Wie um alles in der Welt war er dann bei Akatsuki gelandet?
 

Was war da nur passiert?
 

Immer noch seinen Gedanken nach hängend bemerkte der Sunaninja gar nicht, wie plötzlich die Eingangstür zum Hauptquartier quietschte und Stimmen aus dem Flur hallten.
 

Prompt ließ Hidan von seinnen Cornflakes ab, rutschte den Küchenstuhl hinunter und stapfte zur Tür.
 

Auf dem Absatz drehte er sich allerdings unsicher um.
 

„Wer ist das?“, wollte er wissen.
 

Kakuzu schaute zu Sasori, welcher zwischen zeitlich in die Hocke gegangen war um Deidara zu trösten der immer noch seinem Haferbrei hinterher trauerte.
 

„Das müssen sie sein.“, sagte er dann.
 

„Wer denn?!“, wollte Hidan wissen und trampelte hinaus in den Flur, wo das Gerede augenblicklich verstummte.
 

Sasori hob erwartungsvoll die Brauen an, nahm den immer noch mosernden Deidara auf den Arm, woraufhin dieser sich schlag artig beruhigte und glücklich an ihn schmiegte und folgte dem ehemaligen Jashinisten hinaus auf den Flur.
 

Kakuzu ihm dicht auf den Fersen.
 

Itachi und Kisame starrten sie an, als hätten sie soeben einen Geist gesehen.
 

„Es ist also wahr...“, hauchte der Uchiha, nachdem sich beide wieder ein wenig gefasst zu haben schienen.
 

Hidan stand breitbeinig und mit verschränkten Armen vor ihnen und musterte sie abwertend.
 

„Und ihr seid?“, verlangte er zu wissen.
 

Itachi und Kisame wechselten vielsagende Blicke.
 

„Ich bin Kisame.“, stellte sich der Haimensch schließlich vor und deutete dann mit einem Kopfnicken zu dem Schwarzhaarigen, „Und das da ist Itachi.“
 

„Und was macht ihr hier?“, fühlte der neunjährige ihnen weiter auf den Zahn.
 

„Nun, wir wohnen hier.“ , Kisame schaute verzweifelt zu Sasori und Kakuzu, dann wieder zurück zu dem Jungen zu seinen Füßen, „Mehr oder weniger.“
 

Hidan drehte sich fragend zu Kakuzu.
 

„Wat' labbern die da?“
 

„Na, hörst du doch.“ , begann der Greis genervt.
 

„Aber ihr wohnt doch hier?“, kam es leise von Deidara.
 

„Ja, aber die beiden da auch.“ , erklärte Sasori und stubbste den Blonden sanft an, dem das Zweierteam wohl nicht ganz geheuer schien.
 

„Mh...“, murmelte er unglücklich und begann an seinen Haaren herum zu spielen.
 

Einen kurzen Moment herrschte Schweigen, Itachi und Kisame hatten anscheinend die Sprache angesichts ihrer verjüngten Kollgen verloren, was Sasori ihnen nicht zum Vorwurf machen konnte.
 

Auch er konnte es immer noch nicht glauben.
 

„Meine Cornflakes werden matschig.“, murrte der Grauhaarige nach einer Weile, der die Neuankömmlinge scheinbar schon wieder uninteressant fand und schlurfte zurück in die Küche.
 

Sasori warf Kakuzu einen warnenden Blick zu, Hidan sollte man nicht alleine lassen, das hatten sie ja bereits gelernt und mit recht zerstörter Miene schlurfte der Greis schließlich hinter her.
 

Der Puppenspieler wand sich wieder an die beiden Akatsukis.
 

„Wollt ihr auch was essen?“
 

Immer noch leicht verdutzt tauschten die beiden Partner erneute fragende Blicke und rangen sich dann beide ein Nicken ab.
 

Innerlich seufzend setzte Sasori den kleinen Blondschopf in seinen Armen ab und war bereits im Begriff zurück zur Küche zu wandern ehe er inne hielt.
 

Er drehte den Kopf.
 

Deidara war frohen Mutes zu Itachi gelaufen und zog nun an dessem Mantel, worauf hin dieser in die Hocke ging.
 

„Kannst du Haferschleim machen?“, verlangte er zu wissen und schaute den Uchiha aus seinen großen, blauen Augen an.
 

Itachi warf Sasori einen kurzen Blick zu und Sasori musste blinzeln, als sich plötzlich ein warmes Lächeln auf den Zügen des Schwarzhaarigen bildete und er nickte: „Ja, kann ich, wieso willst du welchen haben?“
 

Deidara nickte bejahend und seine Miene hellte sich auf.
 

„Ja, zu Hause ess ich immer welchen!“, erklärte er und schaute überglücklich zu seinem Danna.
 

„Der hier kann Haferschleim, Sasohii!“
 

Kisame lachte und auch Itachi schien um ein Schmunzeln nicht herum zu kommen.
 

„Gut.“, entegenete Sasori nur knapp, „Dann kann er das ja ab jetzt übernehmen.“
 

Deidara sah ihn Stirn runzelnd an.
 

„Aber du bist nicht sauer dann, oder?“, wollte er wissen.
 

Der Puppenspieler hob eine Braue.
 

„Nein, wieso sollte ich?“
 

Was ging im Kopf des Kleinen eigentlich manchmal ab?
 

Waren alle Kinder so?
 

Es ging auf den Mittag zu, Kakuzu hatte Kisame in die oberen Schlafräume begleitet um sich seine Wunde an zu schauen, ein ziemlich fieser Schnitt am Bein der wohl auch ein paar Sehnen verletzt hatte, aber nichts, was auf lange Sicht Probleme machen sollte, wenn man den Worten des Greises Glauben schenken konnte.
 

Itachi stand am Herd und breitete für sie alle das Mittagessen vor, was er anscheinend sehr viel besser konnte als Sasori.
 

Auch Deidaras Haferschleim hatte er ohne große Probleme hinbekommen, was den kleinen Blondschopf mehr als gefreut hatte, hohe Ansprüche hatte der Zwerg nun wirklich nicht.
 

Nach dem Essen und dafür dankte Sasori Jashin gefühlt zum tausendsten Mal würde Kakuzu sich Hidan vornehmen und auf Peins Anweisung hin mit dem Training beginnen.
 

Es stand die Hoffnung im Raum, dass er sich dabei wenigstens ein bisschen auspowern konnte und eine geringere Zumutung war.
 

Sie würden sehen.
 

Momentan war es ganz friedlich, die Ruhe wurde nur von dem Klackern und leisen Zischen des Herdes unterbrochen an welchem der Uchiha herum hantierte und dem sanften Kratzen der Wachsmalstifte welche sie den Bälgen in die Hände gedrückt hatten, damit auch diese eine Beschäftigung hatten.
 

Der Puppenspieler beobachtete interessiert wie sein kleiner Freund fleißig an seinem Werk arbeitete, während Hidan es interessanter zu finden schien die Stifte einfach nur auf das Blatt zu pressen und zuzusehen, wie sie zermatschten.
 

Innerlich den Kopf schüttelnd rutschte er näher zu Deidara und begutachtete das Gemalte.
 

„Gar nicht schlecht.“, musste er zugeben und auf des Blonden Wangen bildete sich ein zarter Rosaschimmer.
 

„Ist für Mama.“, erklärte er und wand sich wieder seiner Arbeit zu, „Vögel mag sie am Meisten.“
 

Sasori schaute genauer hin, tatsächlich hatten die Vögel die der Kleine dort gemalt hatte eine ziemliche Ähnlichkeit mit seinen Lehmskulpturen, welche sie immer hatten durch die Lüfte getragen.
 

„Mama kann so gut malen.“, schwatzte der Kleine munter weiter,“Leider darf sie das ja nicht zu Hause, aber manchmal malt sie mit den Steinen an die Wand.“
 

Der Rothaarige blickte auf und auch Itachi drehte sich um.
 

„Wieso darf sie denn zu Hause nicht malen?“, wollte der Uchiha wissen und trat näher an den Esstisch.
 

Deidara zuckte nur mit den Schultern und malte weiter ohne auf zu schauen.
 

„Die wollen das irgendwie nicht.“, murmelte er und legte den Stift zurück in die Kiste und begann nach einer anderen Farbe zu kramen.
 

„Wer sind denn die?“, wollte nun auch Hidan wissen, der dem Gespräch anscheinend interssiert gefolgt war.
 

„Die Ärzte.“
 

Deidara zog einen grauen Farbstift hervor und begann die Vögelchen mit äußerster Sorgfalt zu schattieren.
 

Sasori warf Itachi einen vielsagenden Blick zu, beschloss aber dann doch noch etwas nach zu bohren.
 

Wo lebte Deidara denn?
 

Beziehungsweise hatte er seine Kindheit eigentlich verbracht?
 

„Ist deine Mama krank?“, wollte er wissen.
 

Deidara schüttelte nur den Kopf.
 

„Ich glaube nicht.“
 

Itachi hob eine Braue.
 

„Und wieso dann die Ärzte?“
 

Für einen kurzen Moment ließ er von seinem Bild ab und blickte misstrauisch in die Runde und dann etwas unsicherer zu Sasori.
 

Dieser schluckte.
 

Anscheinend schien es dem Kleinen nicht gefallen so ausgehorcht zu werden, auf der anderen Seite wollte er nun auch wissen was es mit Deidaras Geschichte auf sich hatte.
 

Itachi seufzte und beugte sich dann über die Stuhllehne zu dem Kleinen hinuter.
 

„Zeig mal die Bild.“, wechselte er dann schlagartig das Thema.
 

Sasori warf ihm einen dankbaren Blick zu.
 

Doch trotz alle dem ließen ihn Deidaras Worte nicht los.
 

War seine Mutter krank und lebte er mit ihr im Krankenhaus?
 

Aber wieso sollten die Ärzte ihr denn verbieten zu zeichnen? Es war ja nun keine Tätigkeit die einem körperlich all zu viel abverlangte und des kleinen Bombers Erzählung nach zu urteilen konnte sie ja auch nicht tot krank sein.
 

Egal wie der Sunaninja es drehte, irgendwie passte da etwas nicht zusammen.
 

Seine Gedanken verfolgen, als Kakuzu die Küche betrat woraufhin Hidan ein genervtes Stöhnen vernehmen ließ.
 

Der Greis warf dem Jungen einen kühlen Blick zu und wand sich dann an Itachi.
 

„Ich habe Kisame was gegen die Schmerzen gegeben, er schläft jetzt. Ich schätze eine Woche, vielleicht sogar was weniger und seine Wunden sind geheilt.“
 

Itachi nickte und drehte sich dann wieder zum Herd.
 

„Ich bin jetzt hier auch fertig.“, sagte er dann, während er den Reis über der Spüle abtropfen ließ.
 

Kakuzu setzte sich.
 

„Nach dem Essen werden Hidan und ich mit dem Training beginnen.“
 

„Und wenn ich nicht will?“, motzte der ehemalige Jashinist sofort los und sah den Älteren heraus fordernd an.
 

„Das ist mir herzlich egal.“, entgegnete dieser knapp und griff nach seiner Zeitung.
 

„Und was machen wir?“, wollte Klein-Deidara wissen, während er zur Besteckschublade lief und mit einer Hand voll Stäbchen zurück kam, die er jedem auf den Platz legte.
 

„Wegnistens einer der mir hilft.“, hörte Sasori den Uchiha raunen, während er den dampfenden Reistopf auf einem Holzbrett in der Mitte des Tisches platzierte.
 

„Guck mal an, davon könntest du dir eine Scheibe abschneiden.“
 

Kakuzu wand sich an Hidan und deutete mit einem Kopfnicken auf den kleinen Bomber, welcher die Schälchen für die Sojasoße und den Takuan auf den Tisch schob.
 

„Pff.“, schnaubte der Angesprochene nur, „Darauf kannste' lange warten.“ und streckte ihm schließlich die Zunge raus.

"Kannst du nicht mein Papa sein?"

„Ha!“, lachend legte Deidara ein weiteres Pärchen zu Seite und deckte die nächsten beiden Karten auf.
 

Sasori saß ihm gegenüber auf dem Boden und sein Blick wanderte zu seinem Stapel Memorykarten , welcher sehr viel kleiner war, als der des Blonden.
 

Nach dem Essen war Kakuzu mit Hidan direkt nach draußen gegangen, beziehungsweise hatte sich das schreiende und wehrende Kind einfach über die Schulter geworfen und war mit ihm im Wald verschwunden, doch Sasori hatte nicht weiter nach gefragt.
 

Ein bisschen tat ihm Kakuzu schon leid, denn Hidan war wirklich eine Plage und das meinte er nicht nur weil er generell nichts mit Kindern an zu fangen wusste.
 

Deidara hingegen hatte ihn so lange belagert bis er schließlich eingewilligt hatte mit ihm Memory zu spielen, woher auch immer der Blondschopf das Spiel hatte, aber im Hauptquartier flog tatsächlich mehr Krams durch die Gegend als dem Sunaninja lieb war.
 

„Tu ihm den Gefallen“, hatte Itachi gesagt und somit den Rothaarigen letztendlich klein gekriegt.
 

Das der Blonde so gut war, damit hatte ja keiner rechnen können.
 

Anscheinend schlummerte in dem Kopf doch mehr Hirn als Sasori erwartet hatte, nur ein Großteil davon schien sich leider auf dem Weg zum Erwachsen werden verabschiedet zu haben.
 

Denn beim großen Deidara hatte Sasori immer den Eindruck gehabt dort oben wäre das Meiste genau so matschig wie sein Lehm.
 

Er seufzte und drehte auf Deidaras fordernden Blick gelangweilt zwei Karten um und blickte auf den Baum und auf das dazu nicht passende Auto.
 

Giggelnd schnappte sich Deidara das Auto und legte das passende Gegenstück dazu frei.
 

Der Puppenspieler fasste sich an die Stirn.
 

Das konnte doch nicht wahr sein, wieso war der Kleine so gut?
 

Letztebndlich musste sich der Rothaarige eingestehen, dass der Bomber ihn Haus hoch geschlagen hatte und während Letzterer seinen Sieg mit einem seltsamen, selbst inszenierten Tänzchen feierte packte Sasori leicht angesäuert das Spiel wieder zusammen.
 

Er war kein Freund des Verlierens, auch bei so etwas nicht.
 

Andernfalls, hätte er gewonnen, hätte Deidara bestimmt so lange Revanche gefordert, bis er gesiegt hätte, von daher war vielleicht etwas ganz Gutes dabei.
 

„Sasohi?“
 

Der kleine Wirbelwind zog an Sasoris Hosenbein, nachdem dieser aufgestanden war um den Spielkarton zurück ins Regal zu packen.
 

„Ja?“
 

„Sasohi, wann kommt Mama denn?“
 

Sasori blickte hinab in die großen, blauen Augen in dessen Rändern sich langsam die Tränchen sammelten.
 

„Nun weißt du...“, begann er und ging in die Hocke, „Das dauert sicher noch ein Weilchen.“
 

Deidara nickte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augenwinkel.
 

„Wie lang denn?“
 

Sasori schaute sich verzweifelt um, doch Hilfe schien nicht in Sicht.
 

Wo war dieser gottverdammte Uchiha denn, wenn man ihn mal brauchte?
 

Seufzend nahm der Puppenspieler die kleinen Hände seines Partners in seine und schaute ihm tief in die Augen.
 

„Ich kann dir das gerade leider nicht sagen, Deidara. Du musst dich da vielleicht noch etwas gedulden.“
 

Deidara nickte und plötzlich kitzelte etwas Sasoris Handfläche und er ließ vor Schreck los.
 

Er starrte fassungslos auf seine Hand und dann auf den verdatterten Deidara, welcher ihn verwirrt anschaute.
 

„Was ist den Sasohi?“, wollte der Kleine wissen, doch Sasori packte nur dessen Hände, drehte die Handflächen nach oben und hätte beinah vor Schreck aufgeschrien als er die beiden Münder sah, die ihm spielerisch die Zungen rausstreckten.
 

Deidara blickte ihn aus großen Augen an.
 

Wie konnte das sein?
 

Wieso hatte er die Münder?
 

Waren die, die ganze Zeit schon da gewesen?
 

Zugeben drauf geachtet hatte er nicht aber, …
 

„Ist es weil die Hände einen Mund haben?“, wollte der Kleine wissen und wirkte leicht geknickt.
 

Beschämt zog er seine Hände aus Sasoris Griff und versteckte sie hinter seinem Rücken.
 

„Ich bin nicht komisch...“, druckste er hervor und schaute zu Boden.
 

Immer noch fassungslos schaute Sasori ihn an.
 

„Nein, ...“, begann er dann hastig, hatte der Kleine doch angefangen zu zittern und ein leises Wimmern von sich zu geben, „Nein, sie sind mir nur noch nicht aufgefallen.“
 

„Findest du mich jetzt komisch?“, wollte der Kleine wissen und einzelne Tränen tropften von seinen Wangen hinab auf den Teppich.
 

„Nein...“, Sasori schüttelte den Kopf, „Nein, quatsch, natürlich nicht.“
 

Er umfasste Deidaras Gesicht mit seinen Händen und zwang ihn somit ihn anzuschauen.
 

„Ich find' dich nicht komisch, alles gut, hörst du?“
 

Der Kleine zog die Nase hoch, schien seinen Worten nicht ganz zu vertrauen.
 

„Wieso sollte ich?“
 

Deidara zuckte mit den Schultern und wand betreten den Blick ab.
 

„Seid wann hast du die Münder denn?“, wollte Sasori schließlich wissen und ließ das Gesicht des Kleinen los.
 

Verwirrt schaute Deidara zu ihm auf.
 

„Schon immer.“, kam die plumpe Antwort.
 

„Schon immer?“, wiederholte Sasori misstrauisch und runzelte die Stirn.
 

Hatte ihm Deidara damals nicht erzählt es wäre ein verbotenes Jutsu, welches ihm die Münder verschafft hätte?
 

Hatte er gelogen?
 

Anscheinend, aber warum?
 

So wie es aussah war er wohl damit zur Welt gekommen, also war es ihm angeboren?
 

Von so einer Abnormität hatte Sasori noch nie gehört.
 

Seine Gedanken überschlugen sich beinah.
 

Er erinnerte sich daran in der Akademie damals etwas über Kekkei Genkais gelernt zu haben und ihm war auch bewusst das Deidaras Bakuton angeboren war aber nie hatte er von einem solchen Kekkei Genkai gehört.
 

„Hat deine Mama auch welche?“, wollte er schließlich wissen.
 

Deidara schaute ihn aus fragenden Augen an.
 

„Na, Münder, auf ihren Händen.“, erklärte er dann.
 

Der Blonde schüttelte den Kopf.
 

„Nein.“, sagte er dann, „Nur ich hab welche.“
 

„Nur du? Sonst gibt es keinen, der noch so etwas hat, von deinen Verwandten? Dein Papa?“
 

Bei dem Wort Papa zuckte der Blondschopf augenblicklich zusammen.
 

„Papa mag mich nicht.“ , schniefte er und kniff wütend die Augen zusammen, „Und hat keine Münder. Er hasst sie.“
 

Sasori schaute ihn fassungslos an.
 

„Wieso hasst er sie?“, fragte er weiter, obgleich Deidara drohte gleich einem Heulkrampf zu verfallen.
 

Doch der Junge schlug sich tapfer: „Weiß nicht,...“ , murmelte er.
 

„Lebt dein Papa mit euch zusammen?“
 

Sasori machte es sich auf dem Boden bequem.
 

Kopfschütteln.
 

„Nein, er hat Mama und mir weh getan.“
 

Der Puppenspieler atmete hörbar aus und strich Deidara seine Ponysträhne hinters Ohr um ihn besser anschauen zu können.
 

„Wo ist er denn jetzt?“, wollte er dann wissen.
 

Der kleine Blonde zuckte mit den Schultern.
 

„Mama hat gesagt er kommt nicht wieder.“
 

Sasori runzelte die Stirn.
 

Das konnte vieles bedeuten.
 

Aber vor allem sagte ihm das, das Deidaras Vater anscheinend kein all zu angenehmer Zeitgenosse war.
 

Für ein kurzen Moment flackerte das Bild seiner Eltern auf, vor seinem inneren Auge, die mehr als liebevoll gewesen waren, alle beide.
 

In seinem Magengegend zog sich was zusammen und schnell verwarf er den Gedanken wieder.
 

Er blickte auf Deidara, der stumm weinend vor ihm stand und auf den Boden starrte, scheinbar mit dem Kopf ganz wo anders.
 

Sasori war nicht wohl dabei, augenscheinlich etwas los getreten zu haben und urplötzlich fühlte er sich schuldig.
 

„Hey,...“, sagte er dann und zog den Kleinen sanft zu sich.
 

Deidara nahm die Einladung augenblicklich entgegen, ließ sich auf seinen Schoß sinken und drückte sich feste an ihn.
 

Das Gesicht an seine Brust gedrückt erfüllte nur sein leises Wimmern den Raum.
 

Sasori seufzte und strich mechanisch über den Rücken des Kindes.
 

Er hatte keine Ahnung was er jetzt am besten tun, geschweige denn sagen sollte und schaute hoffnungsvoll gen Tür, doch von dem Uchiha fehlte jede Spur.
 

Na, ganz toll.
 

„Aber jetzt ist dein Papa doch weg...“, begann er dann, doch verstummte wieder, da ihm nicht ganz sicher war, was er sagen wollte und vor allem wie es ankommen würde.
 

Doch Deidara schüttelte nur den Kopf.
 

„Wegen mir hat er Mama weh getan.“, schluchzte er, „Das ist meine Schuld.“
 

„Quatsch.“
 

Sasori packte den Kleinen unter den Schultern und hob ihn hoch, so das sie sich Auge in Auge standen.
 

Die blauen Irden waren gefüllt mit Tränen und in Sasoris Brust stach es sonderbar als er sah wie gerötet das Augenweiß war.
 

„Dein Papa hat euch weh getan, weil er ein böser Mann ist, dafür kannst weder du was, noch deine Mama, hörst du?“
 

Deidara schwieg.
 

„Glaub so etwas nicht und lass es dir von keinem anreden, hast du mich verstanden, Deidara?“
 

Er ließ den Blonden wieder zurück auf seinen Schoß sinken, woraufhin sich dieser erneut an ihn drückte.
 

Halbherziges Nicken folgte.
 

„Das sagt deine Mama doch nicht, oder?“, fragte Sasori plötzlich panisch.
 

Redete sie dem Kleinen etwa so etwas ein?
 

„Nein...“, nuschelte Deidara in den Stoff seines Oberteils hinein, „Mama sagt, dass ich was Besonderes bin.“
 

Er schaute auf zu seinem Danna.
 

Dieser lächelte und fuhr mit seiner Hand über den blonden Schopf.
 

„Und damit hat sie Recht.“
 

Er konnte es immer noch kaum glauben.
 

Sein Blick huschte über den kleinen Deidara, der auf seinem Schoß stand, sich an ihm fest krallte und zu ihm aufschaute.
 

Wie konnte man diesem Kind etwas Böses wollen?
 

Zwar hatte Sasori auf seinen Lebtag noch nie viel mit Kindern am Hut gehabt, doch der kleine Deidara war mit Abstand das Goldigste was ihm je untergekommen war.
 

Und auf einmal fühlte er sich furchtbar darüber, den Großen immer so schlecht behandelt zu haben.
 

Immerhin war auch er gerade mal 19 Jahre alt…
 

Aber woher hätte er denn wissen können…?
 

„Sasohi?“, riss der kleine Wirbelwind ihn Schluss endlich aus seinen Gedanken und lächelte ihn mit einem Lächeln an, als würde die Sonne aufgehen.
 

„Ja?“, entgegnete der Sunaninja unsicher.
 

„Kannst du nicht mein Papa sein?“, er blinzelte ein paar mal mit seinen großen, lieben Augen und blickte ihn dann erwartungsvoll an.
 

Sasori lachte:“Das geht leider nicht, Kleiner.“
 

Er packte Deidara unter den Schultern, stand auf und setzte ihn dann auf dem Sofa ab.
 

„Wieso denn nicht?“, wollte der Blonde wissen, während er sich sein Stoffvögelchen grabschte und es unter seinen Arm klemmte.
 

„Du bist doch ein Mann und alt.“, entschied er dann.
 

Sasoris Augenlied zuckte.
 

„Nun ja, ...“, begann er dann und schluckte seinen Ärger hinunter.
 

Die Rotznase hatte Nerven, ihn alt zu nenne? IHN.
 

Mitten ins Schwarze getroffen.
 

„Da gehört aber ein bisschen mehr zu, als nur das.“
 

Deidara schaute ihn verständnislos an.
 

„Hast du keine Kinder?“, wollte er dann schließlich wissen.
 

Sasori schüttelte den Kopf.
 

„Magst du keine?“
 

Die Stimme des Kleinen wurde mit einem Mal ganz unsicher.
 

„Nun, so würde ich das nicht sagen, ich ähm...“, begann der Puppenspieler und kratzte sich am Hinterkopf.
 

Er blickte auf Deidara der ihn mit seinen lieben Augen glücklich anfunkelte.
 

Sasori seufzte.
 

„Wollen wir uns einen Film anschauen?“, versuchte er sich dann aus seiner Misere zu befreien.
 

„Au ja!“
 

Scheinbar mit Erfolg.
 

„Dann komm.“
 

Deidara sprang vom Sofa und trabbte glücklich hinter ihm her zum Filmeregal.
 

Während sich der kleine Blondschopf unschlüssig die einzelnen Filmcover anschaute, waren des Puppenspielers Gedanken bereits wieder bei Deidaras Mündern.
 

Hatte nicht sogar Pein damals gesagt, als sie Deidara rekrutiert hatten, das er auf Grund der Nutzung eines verbotenen Jutsu aus Iwagakure verbannt worden war?
 

War er denn dann überhaupt aus diesem Dorf?
 

Musste, er hatte ja das Stirnband.
 

Aber ob er dort geboren war, war die Frage.
 

„Deidara?“, fasste sich Sasori schließlich ein Herz, während er den Film in den CD-Schlitz gleiten ließ.
 

Der Junge blickte auf und schien schon wieder mit der Sonne um die Wette zu strahlen.
 

Der Puppenspieler musste lächeln.
 

Irgendwo begann er den kleinen Racker tatsächlich ins Herz zu schließen.
 

Zumindest in das bisschen, was noch übrig war.
 

„Aus welchem Dorf kommst du?“
 

Deidara kniff verwirrt die Augen zusammen und hielt den Kopf schief.
 

„Dorf?“, wiederholte er verwirrt.
 

„Ja, in welchem Dorf leben deine Mama und du? Lebt ihr in Iwagakure?“
 

Deidara schüttelte nur den Kopf.
 

„Ihr lebt in einem Anderen?“
 

Langsam kam der Marionettenspieler nicht mehr mit.
 

„Wir leben in keinem Dorf.“, entgegnete der Kleine dann Schulter zuckend und ging ohne Umschweife zum Sofa.
 

Sasori schaute ihm fassungslos hinter her.
 

Jetzt hatte der Kleine ihn völlig Schachmatt gesetzt.
 

Er lebte mit seiner Mutter bei irgendwelchen Ärzten, hatte scheinbar von Geburt an diese sonderlichen Münder auf den Handinnenflächen und lebte nicht in Iwagakure, ja in überhaupt keinen Dorf?
 

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch folgte der Rothaarige seinem kleinen Freund und ließ sich neben ihm auf dem Sofa nieder.
 

Er knippste das Röhrengerät an, doch konnte dem Film nur halb herzig folgen, wanderte sein Blick doch immer wieder zu Deidara, der an ihn geschmiegt und in eine Wolldecke gekuschelt auf seinem Schoß hockte.
 

Was hatte es mit all dem auf sich?
 

Und vor allen wieso hatte Deidara, der „Echte“ , Erwachsene über seine Vergangenheit gelogen?
 

Und warum hatte Pein mitgezogen?
 

Das alles wurde immer absurder und er beschloss Pein bei nächst bester Gelegenheit drauf an zu sprechen, auch wenn es unangenehm werden würde, so sah er es doch als sein gutes Recht.
 

Seufzend zwang er sich die Gedanken bei Seite zu tun und richtete den Blick auf die Mattscheibe.
 

Es war ein ulkiger Film über einen kleinen Fisch der von den Menschen entführt wurde und dann in einem Aquarium gehalten wurde und sein Vater ging auf eine Reise um ihn zurück zu holen.
 

Am Ende interessierte den Puppenspieler die Handlung sogar richtig, fand er doch den blauen, vergesslichen Fisch der den Einen auf seiner Reise begleitete ziemlich lustig, genau so wie die Möwen.
 


 


 

Müde ließ er sich in den Polstern zurück sinken, schloss die Augen und lauschte der Musik des Abspannes.
 

Draußen war es bereits dunkel und es hatte zu regnen begonnen.
 

Er öffnete das eine Auge einen Spalt breit und schielte hinunter zu Deidara, welcher halb auf dem Bauch liegend auf seinem Schoß lag und gleich mäßig atmend, schlief.
 

Ein Lächeln huschte über des Puppenspielers Lippen und mit den Fingerrücken strich er dem Kleinen sanft über die Wange.
 

Deidara hatte anscheinend schon immer auf dem Bauch geschlafen, auch mit 19 machte er das noch, was Sasori nie hatte verstehen könne, für ihn schien das furchtbar unbequem.
 

Manche Sachen schienen sich wohl doch nie zu ändern.
 

Er schloss die Augen wieder und spürte wie der kleine Bomber das Gesicht im Schlaf leicht gegen seine Hand rieb und wohlig seufzte.
 

Und auf einmal kam ihm ein seltsamer Gedanke, einen Gedanken, den er noch nie zuvor gehabt hatte, aber welcher auf einmal so elementar wichtig schien, das er ihn einfach nicht ignorieren konnte.
 

Sasori setzte sich auf und senkte den Blick auf das schlafende Bündel auf seinem Schoß.
 

Der kleine Blondschopf eingewickelt in die Wolldecke mit seinem Vögelchen im Arm und die andere Hand in sein Oberteil gekrallt.
 

Er umfasste mit der einen Hand das Gesicht des Kleinen und strich mit dem Daumen behutsam über dessen Wange.
 

In seiner Brust zog es seltsam unangenehm, bei dem Gedanken daran, das er selber nie Kinder bekommen könnte.
 

Nie war ihm das wichtig vorgekommen und letztendlich was er auch jetzt, eigentlich viel zu alt dafür, immerhin ging er auf die 40 zu.
 

Ganz abgesehen davon, dass er einen Puppenkörper hatte.
 

Ihm wurde komisch bei dem Gedanken daran, das er vom Alter gesehen, tatsächlich Deidaras Vater hätte sein können, vom Kleinen, als auch vom Großen.
 

Er schaute auf.
 

Noch nie hatte er darüber nachgedacht.
 

Er blickte zurück auf den schlafenden Deidara und es fühlte sich an, als würde ein Kloß in seinem Hals anschwellen, der dicker und dicker wurde.
 

Wie hatte er den Jungen immer so sich selbst überlassen können?
 

Sowohl im Kampf, als auch in allen restlichen Lebenssituationen?
 

Deidara konnte nicht älter als 15 gewesen sein, als er zu ihnen gekommen war, doch er schien immer so frech und neunmalklug, mit seinem Gehabe von wahrer Kunst und seinem absolutem Dickkopf, das Sasori einfach von Anfang an beschlossen hatte sich nicht weiter um ihn zu scheren.
 

Sollte er im Kampf umkommen, nun dann wäre das halt einfach so und wahrscheinlich selbst verschrieben.
 

Trotzdem und aus irgendeinem Grund sah der Puppenspieler das erst jetzt, hatte der Blonde immer zu ihm aufgeschaut.
 

Und er hatte das alles mit Füßen getreten.
 

„Man, Sasori...“, hauchte der Rothaarige und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht.
 

Er schaute zu Deidara, der sich ein Stück gedreht hatte und immer noch tief schlafend das Gesicht an Sasoris Bauch rieb.
 

Es kitzelte ein wenig.
 

Deprimiert schüttelte der Sunaninja den Kopf und strich dem Kleinen ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
 

„Das hast du doch alles nicht verdient. Du bist doch noch ein Kind.“, flüsterte er traurig.

Sasoris Erkenntnis und Hidans Sehnsüchte

Die Tür wurde aufgerissen und der Wind pfiff durch den kargen Eingangsbereich.
 

Sasori sprang auf und packte im letzten Moment Deidara, dessen Stirn sonst Bekanntschaft mit der Tischkante gemacht hätte.
 

Er nahm den Kleinen auf den Arm, welcher ihm einen mehr als verwunderten und tatsächlich auch leicht angesäuerten Blick zuwarf.
 

Sasori wurde stutzig.
 

Und ein Schmunzeln huschte über seine Züge.
 

Den Blick kannte er zu Genüge und gehörte anscheinend auch zu den Sachen, die sich nie änderten, beziehungsweise geändert hatten.
 

Er hievte seinen kleinen Partner hoch, welcher es sich mit dem Gesicht nah seiner Halsbeuge bequem machte und wieder die Augen schloss und ging dann hinaus in den Flur, immerhin wollte er wissen, was ihn so unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte.
 

Im Flur angekommen, konnte er nur noch aus den Augenwinkeln einen silbernen Haarschopf erkennen, der an ihm vorbei die Treppen hochzischte.
 

Ein ziemlich entnervt rein blickender Kakuzu stand bis auf die Knochen durchnässt im Türrahmen.
 

Seine grünen Augen sprühten Funken.
 

„Dieses Kind...“, presste er aufgebracht hervor,“ Ist die reinste Zumutung!“
 

„Pf!“, spuckte Klein-Hidan aus, welcher den oberen Absatz der Treppe erreicht hatte und augenblicklich herum wirbelte.
 

„Von einem alten Sack wie dir lass ich mir gar nichts sagen!“, spottete er dann.
 

„Es möchte dir...“, begann Kakuzu und ging in großen Schritten schwer keuchend zur Treppe, „Auch niemand was sagen, verstehst du das?!“
 

„Dann lass mich doch gehen!“
 

„Mein Gott, ich wäre froh wenn ich dich endlich los wäre, das kannst du mir glauben!“
 

„Na, dann lass mich doch.“, Hidan verengte die Augen zu schlitzen, „Dann lasst mich doch wo anders hin, wenn ich euch so auf die Eier gehe.“
 

Sasori zuckte kaum merklich zusammen, als plötzlich Itachi hinter ihm auftauchte und dem immer noch schläfrigen Deidara, die Ohren zu hielt.
 

Der Puppenspieler und der Uchiha tauschten viel sagende Blicke.
 

„Und wohin willst du?!“, brüllte Kakuzu die Treppe empor, „Meinst du irgendwer will jemanden wie dich haben?!“
 

„Anscheinend nicht, leb' ja im Heim!“, kam die Antwort direkt und Sasori meinte ein leichtes Zittern gehört zu haben, welches in Hidans Stimme mitgeschwungen hatte.
 

Doch vielleicht hatte er sich auch verhört.
 

Kakuzu allerdings schien völlig seiner Raserei verfallen zu sein:“ Deine Eltern scheinen mir schlaue Menschen gewesen zu sein, dich so früh wie möglich los zu werden.“
 

Itachi verzog das Gesicht und auch Sasori war der Ansicht, dass dieser Spruch nicht hätte sein müssen, sagte aber nichts.
 

Hidan verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
 

„Meine Eltern hatten ihre Gründe.“, erklärte er dann schnippisch.
 

„Ja, der Grund warst du.“
 

„War ich nicht!“
 

„Was soll es denn dann gewesen sein?“
 

„Sag ich dir nicht!“
 

„Du weißt es nur nicht!“
 

Sasori warf Itachi einen hilfesuchenden Blick zu, doch dieser schüttelte nur empört den Kopf, ganz ohne ihn an zu schauen.
 

„Bring mich einfach zurück, dann seid ihr mich los und mich adoptiert eine Familie.“, entschied Hidan dann und blickte den Greis am Fuße der Treppe auffordernd an.
 

Kakuzu lachte nur .
 

„Das glaubst du doch wohl nicht im Ernst?“
 

„Was?!“
 

„Na, das dich kleine Rotznase jemand adoptieren will, die wollen alle süße, brave Kinder, nicht so jemanden wie dich.“
 

Deidara schaute ängstlich zu seinem Danna, welcher ihm sofort beruhigend über den Rücken strich.
 

Sogar er schien zu merken, das die Situation zu eskalieren drohte.
 

„Kakuzu.“, zischte Itachi, meldete sich nun auch endlich zu Wort.
 

„Was denn?!“, schnaubte der Greis wütend, warf dem Uchiha einen flüchtigen Blick zu und wandte sich dann wieder an seinen verjüngten Partner.
 

„Es ist doch die Wahrheit, lass es dir gesagt sein Hidan: So jemanden wie dich will keiner, schon gar nicht ich.“
 

„Und wieso bin ich dann ausgerechnet bei dir?!“, wollte der kleine Junge wissen.
 

In Sasoris Brust zog es.
 

Das war alles nicht gut, so gar nicht gut.
 

Misstrauisch blickte er zu Deidara und ihre Blicke trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde, ehe der Knirps sich wieder dem Geschehen nicht weit von ihnen zuwandte.
 

„Na, weil Pein es von mir verlangt, was denkst du denn?!“, lachte Kakuzu.
 

„Kakuzu, es reicht jetzt!“, ging der Uchiha schließlich dazwischen und warf dem Älteren einen bitter bösen Blick zu.
 

„Das ist immer noch ein Kind!“
 

„Das ist kein Kind, das ist ein Teufel.“, erklärte der Greis und deutete mit einem Kopfnicken gen Treppe, doch Hidan hatte schon reiß aus genommen.
 

Man hörte nur noch das Knallen seiner Zimmertür.
 

„Mh.“, Schulterzuckend drehte sich Kakuzu weg und wollte schon in die Küche gehen, doch Itachi stellte sich ihm in den Weg.
 

„Was willst du, Kleiner?“, moserte der Greis und blickte den Dunkelhaarigen genervt an.
 

„Ich will das du nachgehst und dich um Hidan kümmerst.“
 

Sasori hob interessiert eine Braue.
 

Noch nie hatte er Itachi so gereizt erlebt, gehörte der Uchiha doch sonst zu den Wenigen, die sich eigentlich immer unter Kontrolle hatten.
 

Doch angesichts der beiden Kinder im Quatier schien etwas mit dem Sharinganträger durch gegangen zu sein.
 

Ob es war, weil er selber einen kleinen Bruder hatte?
 

Sasori meinte sich entsinnen zu können, da mal so etwas gehört zu haben.
 

„Du hast mir gar nichts zu sagen.“, schnaubte Kakuzu schließlich und wollte den Jüngeren schon zur Seite schubsen, doch dieser baute sich nur breitbeinig im Türrahmen auf.
 

„Es ist deine Mission, schon vergessen?“
 

Er senkte die Brauen.
 

„Ich denke nicht, das Pein erfreut sein wird das zu hören.“
 

„Dann soll Pein kommen und sich selber um das Drecksgör kümmern, ich bin nicht hier um zu babysitten.“, entschied er dann schließlich.
 

Itachi schnaubte und warf ihm einen missbilligenden Blick zu, gestand sich dann aber wohl doch ein, das diese Unterhaltung zu nichts führte.
 

Seufzend trat er zur Seite, woraufhin Kakuzu nur leise grummelnd an ihm vorbei rauschte.
 

Die Tür fiel ins Schloss und Stille legte sich über sie.
 

Itachi stand wie versteinert vor der Tür und starrte auf die Maserung im Holz.
 

„Das gibt’s' doch nicht.“, konnte Sasori ihn murmeln hören.
 

Verständnislos schüttelte Itachi den Kopf und wand sich dann dem Puppenspieler und dessen kleinem Anhängsel zu.
 

„Was ist mit dir?“, fragte er an Deidara gerichtete,“ Es ist Zeit fürs Bett, oder?“
 

Deidara warf Sasori einen müden Blick zu und schaute dann wieder zu Itachi der ihn warmherzig anlächelte.
 

Der Puppenspieler nickte.
 

Seufzend schlich Sasori durch den oberen Flur und begann all jene Dinge auf zu sammeln, die seiner Ansicht nach dort so gar nichts verloren hatten.
 

Zum Beispiel der Duschvorhang und die Klobürste, aber auch die Grillzange und ein Messbecher schienen hier nicht hin zu gehören.
 

Itachi hatte sich freundlicherweise bereit erklärt seinen kleinen Schützling zu Bett zu bringen, ihm sogar etwas vor zu lesen, Sasori müsste nur nachher noch einmal zum `Gute Nacht` sagen kommen, darauf hatte Deidara bestanden.
 

Zwar freute sich der Puppenspieler endlich mal ein paar ruhige Augenblicke für sich zu haben, doch irgendwie war ihm nicht ganz wohl bei dem Gedanken Deidara alleine mit Itachi zu lassen.
 

Nicht, weil er glaubte, Itachi könnte nicht mit Kindern umgehen, nein, ganz im Gegenteil, war doch genau das sein Problem.
 

Itachi hatte so eine warmherzige, liebevolle Art und Weise, mit welcher er dem kleinen Blondschopf begegnete, das Sasori insgeheim fürchtete, Deidara könnte den Uchiha nachher lieber mögen als ihn.
 

Und aus irgendeinem Grund wollte er das nicht.
 

Allerdings mochte er sich auch nichts anmerken lassen, also hatte er erleichtert und dankbar getan, als der Schwarzhaarige vorschlug ihm den kleinen Bomber für diesen Abend ab zu nehmen.
 

Und trotzdem, ließ ihn dieses sonderbare Gefühl nicht los.
 

Ruckartig blieb er stehen und schüttelte den Kopf.
 

Seid Deidara wieder ein Knirps war, war irgendwas auch mit ihm, anders als zuvor.
 

Doch er konnte es nicht richtig in Worte fassen.
 

Irgendetwas hatte der Kleine mit ihm gemacht, ganz ohne das Sasori es gemerkt, geschweige denn verhindern konnte.
 

Und er musste sich eingestehen, das er den kleinen Blondschopf wirklich lieb gewonnen hatte.
 

Was seltsam war, denn lieb gehabt, hatte er seid dem Tod seiner Eltern keinen mehr.
 

Vielleicht seine Großmutter, ein bisschen, als Kind, aber auch das war später irgendwann einfach verflogen.
 

Sasori schüttelte sich.
 

Es war alles so seltsam.
 

Er schluckte und hoffte einfach, dass Pein möglichst schnell einen Weg finden würde, die beiden zurück zu verwandeln, damit dieser ganze Zirkus endlich ein Ende fand.
 

Seufzend bückte er sich, nach einer Gabel, die wohl auch irgendwie ihren Weg nach oben gefunden hatte und war bereits im Begriff sich um zu drehen und die Sachen nach unten zu bringen, als ihn ein leises Weinen inne halten ließ.
 

Es kam aus den hinteren Zimmern, aus den Zimmern in denen Hidan und Kakuzu wohnten.
 

Nun doch recht interessiert und neugierig geworden, legte Sasori sein aufgesammeltes Zeug auf die Kommode im Flur und ging auf Zehenspitzen nahe an Hidans Zimmer.
 

Ganz offensichtlich.
 

Der Kleine weinte.
 

Sasori biss sich auf die Unterlippe, schaute sich hilfesuchend um, doch weit und breit keine Menschenseele.
 

Er richtete sich auf und wollte schon umkehren, als ihn plötzlich etwas aufhielt.
 

Einen Moment mit sich selber ringend stand er auf dem Flur, seine Gedanken überschlugen sich.
 

Sollte er Kakuzu holen?
 

Damit dieser Hidan noch weiter zu setzte, wohl lieber nicht.
 

Aber den Kleinen weinen lassen?
 

Auch keine Alternative, das hätte er vielleicht zu Beginn dieser Woche gemacht, da wäre ihm das herzlich egal gewesen, aber inzwischen...
 

Er dachte an den kleinen Deidara und es stach in seiner Brustgegend, wenn er auch nur daran dachte, wie sich das kleine Gesicht verzog und sich die Tränchen in den großen, blauen Augen zu sammeln begannen.
 

Und dann dachte er an Hidan, der zwar nicht ansatzweise so liebenswert, aber doch irgendwo ein Kind war, das Liebe verdient hatte… oder?
 

Oder nicht?
 

Hatten sie das nicht alle?
 

Liebe verdient…?
 

Seine Hand wanderte beinah automatisch zur Türklinke, doch bevor er sie hinunter drückte hielt er noch einmal kurz inne.
 

Und was sollte er sagen?
 

Er war nicht gut in so etwas, überhaupt nicht gut, das hatte man ja erst heute an der Unterhaltung mit Deidara gesehen.
 

Was wenn er alles nur noch schlimmer machen würde?
 

Ja, was wäre dann?
 

Sasori seufzte genervt.
 

Warum war er auf einmal so unsicher?
 

Seit die beiden Kinder im Haus waren schien nicht nur sein gesamtes Leben, sondern auch sein Seelenfrieden Kopf zu stehen.
 

Er fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Unterlippe, bevor er sich letzten Endes ein Herz fasste und die Klinke hinunter drückte.
 

Die Tür öffnete sich knarzend und schlag artig verstummte das Weinen.
 

Hätte er vielleicht anklopfen sollen?
 

Ach, Quatsch.
 

Schon wieder dachte er so wirres Zeug.
 

„Hidan.“, sagte er dann mit fester Stimme und betrat den Raum.
 

„Was ist los?“
 

Er schloss leise die Tür hinter sich.
 

„Nichts.“, schluchzte der ehemalige Jashinist und wischte sich eilig die Tränen aus den Augenwinkeln, „Is' nix.“
 

Sasori hob eine Augenbraue.
 

„Erzähl mir keinen.“
 

Neugierig blickte er sich um.
 

Noch nie war er in Hidans Zimmer gewesen und zugegeben viel Charme hatte es nicht gerade.
 

Unzählige Kratzspuren, Muster und Formen in denen er oft das Symbol von Hidans Sekte zu erkennen meinte zierten die sonst kargen recht Wände.
 

Ein ziemlich demolierter Kleiderschrank, wo die linke Tür nur noch an einem Scharnier hing stand in der Ecke.
 

Das zerwühlte Bett in der hinteren Mitte vorm dreckigen Fenster an dessen Seiten zerschlissene Vorhänge baumelten.
 

Der Sunaninja rümpfte angewidert die Nase.
 

Schön war anders.
 

Und dabei hatte Pein ihnen damals frei gestellt sich so ein zu richten, wie sie es gerne hätten.
 

Zwar hatte der Puppenspieler bis dato kein anderes Zimmer außer Seines und das von Deidara betreten gehabt, aber doch war er sich ziemlich sicher, das es sehr viel ungemütlicher nicht mehr ging.
 

Innerlich mit den Schulter zuckend ging er durch den Raum und ließ sich recht zögerlich auf das Bett neben dem Grauhaarigen sinken.
 

Es roch nach Muff und ein bisschen nach Schweiß.
 

Super.
 

Vielleicht sollte Kakuzu dem Kleinen auch gleich Wäsche machen beibringen, oder generell alles was mit Putzen, Hygiene und dem ganzen Kram zu tun hatte.
 

Klein-Hidan schien sich der Weilen wieder etwas gefangen zu haben, doch seine Augen waren so rot und geschwollen, das man nicht umhin kam zu bemerken wie doll er geweint haben musste.
 

„Was ist los?“, wollte Sasori schließlich wissen, beugte sich nach vorne, faltete die Hände und legte die Unterarme auf seinen Oberschenkeln ab.
 

„Es ist nichts, hab ich doch schon gesagt.“, murrte der Grauhaarige schnippisch und drehte den Kopf weg, wohl um seine verheulten Augen zu verbergen.
 

Sasori musste schmunzeln.
 

„Das sieht für mich aber anders aus.“, entschied er dann.
 

„Pff.“, zischte Hidan, schaute ihn immer noch nicht an.
 

Eine Weile schwiegen sie und der Puppenspieler beobachtete wie der Jüngere nervös an dem Saum seiner Bettdecke herum spielte immer noch ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.
 

„Na gut,“, sagte er schließlich und erhob sich, „Wenn du es mir nicht sagen willst, dann geh ich halt wieder.“
 

Beinah beleidigt ging er zurück und hatte schon fast die Tür erreicht, als Hidan sich das erste Mal regte:“Warte.“
 

Er hatte so leise gesprochen, das der Marionettenspieler ihn beinah überhört hätte.
 

Verwundert drehte er sich um.
 

„Ja?“
 

Der Grauhaarige blickte ihn immer noch nicht an, knetete nur die Decke mit seinen Fingern und schaute betreten zu Boden.
 

„Bitte geh nicht.“, hauchte er dann.
 

Der Rothaarige nickte nur stumm.
 

„Dann sag mir aber auch was los ist.“, verlangte er.
 

Hidan begann nervös mit den Beinen zu wackeln, holte dann tief Luft und zog kurz die Nase hoch, ehe er zu sprechen begann:“ Es ist, ...“ , murmelte er und schluckte.
 

„Ja?“
 

Wenn es eins gab, was Sasori hasste, dann war es warten.
 

Gott, er hasste wie die Pest.
 

„Es ist nur, …. es ist wegen dem was Kakuzu gesagt hat...“
 

Der Puppenspieler hob eine geschwungene Braue und ging zurück zum Bett.
 

„Was genau meinst du?“, fragte er.
 

„Na, das mich keiner adoptieren will und so...“, druckste der Junge kleinlaut hervor.
 

Endlich blickte er zu Sasori auf.
 

Und auf einmal empfand dieser Mitleid für den kleinen Hidan, der dort mit verheulten Augen auf dem Bett hockte und den die Worte des Greises scheinbar mehr getroffen hatten, als sie alle vermutet hatten.
 

„Wünscht du dir das denn?“, wollte der Rothaarige wissen, nun tatsächlich interessiert und ließ sich wieder auf der Matratze nieder.
 

Stumm nickte der Kleine.
 

„Ich würde nur gerne wissen...“, sagte er dann, „Wie es ist eine Familie zu haben, … du weißt schon Mama und Papa...“
 

Er blickte den Sunaninja mit einem todtraurigem Blick an.
 

„Ich will auch lieb gehabt werden.“
 

Betreten schaute Sasori auf den Grauhaarigen direkt neben sich.
 

Seit wann war Hidan denn so verletzlich?
 

„Lebst du denn schon immer im Heim?“, fragte er.
 

Wieder Nicken.
 

„Ja, sie haben gesagt ich wäre als Baby zu ihnen gekommen.“
 

„Und wer hat dich dort abgegeben?“
 

Er zuckte nur mit den Schultern.
 

„Weiß nicht genau… sie haben mich gefunden, haben sie gesagt.“
 

Sasori blies die Backen auf und ließ mit einem zischenden Geräusch die Luft entweichen.
 

„Verstehe.“, sagte er dann und setzte sich etwas aufrechter hin, „Aber die Leute im Heim haben dich doch bestimmt lieb, oder?“
 

Ein trauriges Lächeln huschte über Hidans Lippen, ehe er mit geistesabwesenden Blick den Kopf schüttelte.
 

„Nein, sie sagen ich mache immer Ärger.“
 

„Du machst ja auch immer Ärger.“, gestand Sasori und musste schmunzeln über Hidans beleidigte Miene, „Aber das ist kein Grund jemanden nicht lieb zu haben, ganz im Gegenteil.“
 

„Wie meinst du das?“, misstrauisch beäugte der Jüngere ihn von der Seite.
 

„Naja.“, begann Sasori dann und lehnte sich nach hinten, „Manchmal macht man komische Sachen, wenn man traurig ist, man verletzt andere oder schreit sie an, obwohl man das gar nicht möchte, aber man kann irgendwie nicht anders.“
 

Hidan blickte ihn aus großen Augen an.
 

„Woher...“, begann er, doch Sasori kicherte nur leise.
 

„Woher ich das weiß?“
 

Der ehemalige Jashinist nickte.
 

„Nun, ...“, Sasori seufzte und blickte verträumt auf den morschen Paketboden, „Ich weiß das, weil früher genau so war...“
 

Er überlegte kurz und schaute dem Jüngeren dann direkt in die Augen.
 

„Und wahrscheinlich heute immer noch so bin.“, gestand er dann.
 

Hidan blickte ihn verständnislos an.
 

„Naja, weißt du, ich wurde auch nie lieb gehabt und hab mich deswegen ziemlich mies gefühlt.“
 

Er holte kurz Luft.
 

„Und irgendwie hatte ich immer das Bedürfnis, dieses schlechte Gefühl was ich hatte an andere weiter geben zu müssen. Ich dachte irgendwie, das ich mich vielleicht irgendwann dadurch besser fühlen würde, aber...“
 

Er brach ab und kurz flackerte das Bild des kleinen Deidaras vor seinem inneren Auge auf, ehe er seufzend fort fuhr:“ … aber irgendwann musste ich feststellen, dass das die falsche Weise ist, damit um zu gehen.“
 

Er lächelte Hidan an.
 

„Es kommen Menschen in dein Leben, Hidan, irgendwann, die nichts dafür können, was dir angetan worden ist. Und genau so wie es falsch war, das dir und mir weh getan wurde, ist es falsch das wir ihnen weh tun.“
 

Der Junge nickte.
 

Er schien zu verstehen.
 

„Ja, ...“, hauchte er dann und blickte überlegend auf seine Füße, „Zum Beispiel Kakuzu?“
 

„Kakuzu?“, fragte Sasori verwundert.
 

„Ja, ...“, nuschelte der Kleine kaum hörbar, „Ich mag ihn… eigentlich… er ist der Erste, nun ja, … der sich mit mir beschäftigt.“
 

Sasori nickte.
 

„Ach so ist das, verstehe...“
 

Er ließ den Blick durch den Raum schweifen und seufzte dann.
 

Einen kurzen Moment schwiegen sie beide, ehe Sunaninja das Gespräch wieder auf griff.
 

„Soll ich Kakuzu holen?“
 

„Und wenn er wieder böse wird?“, kam es panisch zurück.
 

„Wenn du es ihm so erklärst wie mir, dann bestimmt nicht.“, wusste der Rothaarige.
 

Der Grauhaarige überlegte, willigte dann aber ein.
 

„Okay.“, hauchte er.
 


 


 

Seufzend drückte Sasori die Klinke zu seinem Zimmer hinunter und betrat den dunklen, kühlen Raum.
 

Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und bemühte ja keinen Mucks zu machen, wollte er doch den kleinen Deidara nicht wecken, der bereits tief und fest schlief.
 

Erschöpft ließ er sich auf den Rand seiner Matratze sinken und strich dem kleinen Wirbelwind behutsam ein paar Haare aus der Stirn.
 

Der Kleine murmelte etwas unverständliches und kuschelte sich dann tiefer mit der Nase in sein Stoffvögelchen.
 

Der Puppenspieler fuhr dem Kind sanft mit dem Handrücken über die warme Wange und wischte ihm einen schmalen Sabberfaden aus dem Mundwinkel.
 

Leise lachend zog er die Decke etwas höher.
 

Es hatte etwas gedauert, bis er Kakuzu überredet hatte mit Hidan zu reden, doch Schluss endlich hatte er den Greis so genervt, das dieser eingewilligt hatte.
 

Sasori wusste nicht wieso, aber aus irgend einem Grund war es ihm wichtig gewesen, das die beiden ihr Problem klärten.
 

Sie würden das schon machen, irgendwie.
 

Warum auch immer, aber es war Sasori als hätte er heute Abend einen bedeutenden Schritt getan und zum ersten Mal in seinem Leben konnte er über seine Eltern nachdenken, ohne das es dabei begann in seiner Brust zu schmerzen.
 

Zum ersten Mal in seinem Leben empfand er es plötzlich als schön, sich an sie zu erinnern, denn das erste Mal dachte er nicht nur an die Zeit, die er in Einsamkeit verbracht hatte, sondern auch daran, wie warm und geborgen er sich gefühlt hatte, bei seiner Mutter auf dem Arm, oder bei seinem Vater an der Hand.
 

Und vielleicht, aber nur auch nur vielleicht, war es gar nicht so schlecht, das Deidara und Hidan im Moment so waren, nun ja, wie sie nun einmal waren.
 

Immer noch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, krabbelte der Puppenspieler unter die Bettdecke, schlang die Arme um den tief schlummernden Deidara, rollte sich auf die andere Seite und zog ihn so mit sich.
 

Blinzelnd öffnete der kleine Bomber die Augen.
 

„Sasohi...“, nuschelte er schlaftrunken.
 

Sasori lächelte.
 

„Hab ich dich geweckt?“, murmelte er entschuldigend und begann ihm mechanisch über den Rücken zu streichen.
 

Deidara schüttelte kaum merklich den Kopf und schaute ihn dann mit verschleiertem Blick an.
 

„Hast du Hidan getröstet?“, wollte er dann wissen.
 

Sasori blickte ihn überrascht an.
 

„Ja, ja...“, entgegnete er dann leicht verwundert, „Wieso,...? War dir das wichtig?“
 

„Ich will nicht das Hidan traurig ist.“, erklärte der Kleine und schmuste sich näher an seinen Danna, „Er ist doch mein Freund.“
 

„Ach so, ...“ Sasori musste lächeln und zog Deidara ein Stück näher an sich, dem bereits wieder die Augen zu fielen.
 

„Du bist ein liebes Kind, Deidara.“, flüsterte er, obgleich ihm das regelmäßige Atmen verriet, das sein kleiner Partner schon wieder eingeschlafen war.
 

Er atmete hörbar aus und ließ seinen Lippen leicht auf des Blonden Haaransatz sinken.
 

„Tut mir leid, ...“, hauchte er, „Das ich immer so schlecht zu dir war.“

Kekse?

„Kekse! Kekse!“
 

Sasori fasste sich an den Kopf.
 

Warum mussten die Bälge schon so früh am Morgen einen solchen Zirkus machen?
 

Sich müde die Augen reibend schlurfte er in die Küche und traf auf Kakuzu, der von einem kleinen Hidan und einem noch kleinerem Deidara belagert wurden, welche beide einstimmig im Chor ihr Keks-Lied sangen.
 

Fragend schaute der Sunaninja den Greis an, welcher ihm einen hilfesuchenden, beinah flehenden Blick zuwarf.
 

„Was wollt ihr?“, murmelte der Rothaarige und ließ sich auf einen der Stühle am Esstisch sinken.
 

„Kekse backen!“, erklärte Hidan und wirbelte herum.
 

Währenddessen hatte Deidara die Gunst der Stunde genutzt und sich an Sasoris Hosenbein hoch auf dessen Schoß gehangelt.
 

„Im Heim haben wir immer welche gebacken, wenns' Dezember war!“
 

„Was ist Det… Detember?“
 

Der Blondschopf hielt fragend den Kopf schief und beugte sich zu Hidan nach vorne, so das Sasori reflexartig die Hüfte des Kleinen umschlang, hatte er doch Sorge er könnte abrutschen.
 

Deidara warf ihm kurz einen verwunderten Blick zu, wand sich dann aber wieder an seinen Freund.
 

„Ein Monat?“ Hidans Antwort glich eher einer Frage, „Wenns' schneit und Weihnachten ist.“
 

„Uhh!“, flötete Deidara aufgeregt und funkelte den ehemaligen Jashinisten aus großen Augen an.
 

„Mama hat von Weihnachten erzählt!“, berichtete er dann und begann auf Sasoris Oberschenkeln herum zu wippen.
 

„Es ist tatsächlich schon wieder Dezember.“, seufzte Kakuzu mit einem Blick auf den Kalender.
 

„Exakt!“, Hidan streckte den Zeigefinger in die Luft, „Und deswegen müssen wir Kekse backen! Kein Weihnachten ohne Kekse!“
 

Seufzend drehte sich der Greis wieder zum Herd, hatte er doch gerade begonnen den Fisch fürs Frühstück an zu braten.
 

„Mh, ...“, murrend verschränkte der Jashinist die Arme vor der Brust, wohl nicht sehr erfreut darüber das man ihn einfach ignorierte.
 

„Du willst unbedingt Kekse machen?“, fragte Sasori und griff nach der Zeitung, die eingerollt auf dem Tisch lag.
 

„Kein Weihnachten ohne Kekse, da hat er schon Recht.“, Itachi war im Türrahmen erschienen.
 

Sasori blickte ihn stumm an.
 

„Jap, also können wir einkaufen gehen? Ich mach auch eine Liste?!“, bot sich der Grauhaarige an und hüpfte nervös von einem Fuß auf den Anderen.
 

„Ich weiß nicht recht.“, überlegte der Uchiha währenddessen und hob eine Braue, „Das Geld verwaltete Kakuzu, das musst du schon ihn fragen.“
 

Seufzend drehte sich Hidan erneut zu seinem Mentor.
 

„Ich hab dir schon mal gesagt, das wir dafür bestimmt kein Geld ausgeben werden.“, funkte ihm Kakuzu dazwischen, bevor der Kleine überhaupt hatte Luft holen können.
 

„Nein bleibt Nein.“, mahnte er streng.
 

Beleidigt blies Hidan die Backen auf.
 

„Och...“, moserte er.
 

Itachi kicherte nur leise und warf Deidara, der es sich mit seinem Stoffvögelchen zusammen auf Sasoris Schoß bequemt hatte einen auffordernden Blick zu.
 

Der kleine Blondschopf schaute fragend zu seinem Danna, welcher nur mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte, woraufhin der Bomber vom Stuhl rutschte und guter Laune zu Kakuzu hüpfte.
 

Sasori und Itachi warfen sich einen vielsagenden Blick zu.
 

„Kakzu'“, murmelte der Kleine und zog am Saum dessen Mantels.
 

Kakuzu drehte sich misstrauisch um und beäugte das Kleinkind zu seinen Füßen.
 

„Bitte lass uns Kekse machen, ja?“
 

Sasori musste Deidaras Gesicht gar nicht sehen um zu erahnen, das er seinen herzzerreißenden Hundeblick auf gesetzt hatte und des Greises Reaktion verriet das Übrige.
 

„Das ist nicht fair.“, murrte er mit einem kurzen Blick auf Itachi und den Puppenspieler.
 

„Kekse sind doch lecker!“, betonte der kleine Wirbelwind, als wäre es das Argument schlecht hin.
 

„Ja, aber weißt du, ...“, begann Kakuzu und warf dem Sunaninja einen flehenden Blick zu, doch dieser tat nur als würde er interessiert in seiner Zeitung blättern.
 

Der Greis seufzte:“ Kekse kosten auch Geld.“
 

„Nein.“, beharrte Deidara und schüttelte den Kopf, „Wir machen sie doch selber.“
 

Sasori konnte Itachi neben sich kichern hören.
 

„Aber die Zutaten für die Kekse, die kosten Geld.“, erklärte Kakuzu weiter und man kam nicht umhin zu bemerken wie sehr er sich bemühte freundlich zu bleiben.
 

Kurz überlegte der Puppenspieler ob er das machte weil man Klein-Deidara einfach nicht böse sein konnte, selbst ein Kakuzu nicht, oder weil er einfach nur den Zorn aller restlichen Anwesenden fürchtete, sollte er das Gör zum Weinen bringen.
 

Wahrscheinlich eine Mischung aus beiden.
 

„Mh...“, Deidara wickelte sich nachdenklich seinne Ponysträhne um den Finger, „Aber … wenn wir in der Stadt sind, ...“, sagte er dann schließlich und strahlte den Zombiemann mit seinem Sonnenaufgangslächeln an.
 

„Dann können wir ja auch einfach gleich neues Geld kaufen. Und dann hast du auch dein Geld und keiner ist traurig.“
 

Itachi und Hidan brachen der Weilen in einen Lachanfall aus, während Sasori sich eisern auf die Zunge biss.
 

Fragend drehte sich Deidara zu ihnen um.
 

„Was ist?“, verlangte er zu wissen.
 

Er trabbte zurück zu Sasori und schaute verwirrt zu ihm auf.
 

„Wieso lachen die so?“
 

Der Puppenspieler strich dem Blonden tröstend über den Kopf.
 

„Aber es ist doch so!“, beharrte dieser auf seinem Argument und verschränkte beleidigt die Ärmchen vor der Brust.
 

„Ich will nicht das Kakzu' traurig ist wenn sein Geld weg ist, dann müssen wir auch für ihn Neues holen, sonst ist das ja nicht fair.“
 

Seufzend wand sich der Geldsüchtige wieder dem Fisch in der Pfanne zu, ehe er sich endlich geschlagen gab.
 

“Hidan, schreib eine Liste.“, verlangte er kühl.
 

„Yeey!“, jauchzend sprang der Grauhaarige in die Luft, rannte zu Deidara, wirbelte mit ihm einmal im Kreis, so das dieser beinah hinfiel und jagte dann aus der Küche hinaus.
 

Deidara schaute ihm verwundert hinter her.
 

„Sasohi.“, meinte er dann gedankenverloren, den Blick immer noch hinaus auf den Flur gerichtet, „Detember macht Leute wuschig im Kopf, oder?“
 

Sasori musste lächeln.
 

„Das Einzige was wuschig ist...“, sagte er, während er sich den Kleinen packte und wieder auf den Schoß setzte, „Sind deine Haare. Die sollten wir machen und dann sollten wir in die Stadt zum einkaufen, findest du nicht?“
 

Eifriges Kopfnicken.
 

Sasori schielte zu Kakuzu, welcher leicht erschlagen am Herd stand und nervös mit dem Pfannenwender über das Keramik schrabbte.
 

Na, so was.
 


 

„Ha!“, Hidan brach aus einem der vorangehenden Büsche hervor und jagte mit einem Stock, der beinah so groß war wie er selbst ein armes Kaninchen den Waldweg entlang.
 

„Lass den Unsinn!“, zischte Kakuzu ihn genervt an, während er mit den Finger durch das Bündel von Scheinen fuhr, doch der Grauhaarige hörte gar nicht und war schon wieder im Unterholz verschwunden.
 

Den ganzen Weg über ging das schon so und hatte ihnen den ein oder anderen Wutausbruchs Kakuzus beschert, doch Hidan schien dermaßen glücklich darüber, wieder draußen an der frischen Luft zu sein, das er sich rein gar nichts hatte sagen lassen.
 

Was auch sonst?
 

Selbst nicht weniger genervt von diesem grauhaarigem Energiebündel, ließ der Puppenspieler den Blick über den umliegenden Wald schweifen.
 

Es hing kein einziges Blatt mehr an den kahlen Ästen der Bäume, der Boden auf dem sie gingen war hart und gefroren und kleine Atemwölkchen bildeten sich vor ihren Mündern beim sprechen.
 

Sie hatten es ja bald geschafft, am Horizont konnte er bereits das kleine Dorf sehen, in welchem sie ihre Einkäufe tätigen würden.
 

Länger könnte er Hidans Geschrei auch beim besten Willen nicht ertragen.
 

Aus den Augenwinkeln schielte er hinunter zu Deidara, welcher brav an seiner Hand ging, hatte er sich sie doch gegriffen, kurz bevor sie das Quartier verlassen hatten und seit dem keine einzige Sekunde los gelassen.
 

Alle Bemühungen seitens Sasori, den Kleinen dazu zu bewegen sich mit Hidan zusammen die Gegend ein wenig an zu schauen waren umsonst gewesen, schien der Bomber doch ziemlich misstrauisch gegenüber allem, was ihren Weg so kreuzte.
 

Ein Rascheln im Gebüsch ließ den kleinen Bomber in sich zusammen fahren und wimmernd schaute er auf zu seinem Danna, als Hidan ein armes Eichhörnchen beinah am Schweif zu packen bekam und an ihnen vorbei jagte.
 

„Dieses Kind...“, hörte es der Puppenspieler nur aus Kakuzus Richtung knurren.
 

„Wir sind gleich da.“, erklärte Sasori der Weilen und drückte Deidaras Hand ein wenig um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen.
 

Man konnte schon die Tore des Dorfes sehen.
 

Es war ein kleines Arbeiterdörfchen, weit ab vom Schuss und eines der Wenigen in denen sie als Nuke-Nins nicht bekannt waren.
 

So lange sie nicht ihre Mäntel trugen und die zerkratzten Stirnbänder sollten sie nicht weiter auffallen, hoffentlich…
 

Außerdem hatten sie Kinder dabei.
 

Sasoris Meinung nach, das beste Alibi überhaupt.
 


 

„So...“, Kakuzu holte tief Luft und drückte Sasori einen vermutlich akribisch abgezählten Stapel Geldscheine in die Hand, „Das hier ist für die Kekse und die restlichen Einkäufe.“
 

Der Rothaarige nickte und stopfte sich das Bare in die Tasche, was schwierig war, da sich Deidara wie ein kleines Äffchen um sein Bein geschlungen hatte.
 

„Ist gut jetzt.“, zischte Sasori leise und drückte den Kleinen sanft, jedoch bestimmt ein Stück zu Seite.
 

Er konnte sich nicht erklären, was seinen kleinen Partner der Art in Panik versetzte und musste mit einem schmunzelnden Blick auf Hidan feststellen, dass auch dieser nicht weniger beeindruckt war von der Einkaufspassage in welcher sie sich befanden.
 

„Können wir das kaufen?“, kam es schrill von dem Grauhaarigen und er deutete auf eine Paintballpistole die im Schaufenster ausgestellt war.
 

Oho.
 

Kakzu warf ihm einen kühlen Blick zu, wand sich dann aber wieder an Sasori.
 

„Ich muss auch noch meinen Medizinvorrat auffüllen, der Winter steht vor der Tür und die restlichen Mitglieder müssen wieder geimpft werden. So Peins Anordnung. Außerdem hat er mir befohlen ein paar Ausrüstungsgegenstände für das da...“, er deutete mit einem Kopfnicken auf Hidan, welcher sich immer noch nicht von dem Mordsding hatte los reißen können, „...zu holen.“
 

Er seufzte und blickte den Puppenspieler gequält an.
 

„Ich denke wir werde nicht all zu lange brauchen, ich würde sagen wir treffen uns nachher einfach wieder hier.“
 

Sasori nickte und seufzte innerlich.
 

Es beruhigte ihn, den Nachmittag in der Öffentlichkeit nicht ausgerechnet mit Hidan verbringen zu müssen.
 

Sollte sich Kakuzu doch um das Balg kümmern, es war höchste Zeit ihm ein paar Manieren bei zu bringen unabhängig davon, wie traurig er gestern abend noch gewesen war.
 

Der Greis tat ihm zwar ein wenig leid, aber das war ja auch nicht weiter sein Problem.
 

„Die Liste, mit den Zutaten.“, der Geldsüchtige reichte ihm ein zusammen gefaltetes Blatt.
 

„Dann bis nachher.“
 

Mit diesen Worten drehte er sich um, ging hinüber zu Hidan, packte ihn ohne große Erklärungen am Kragen und schliff das wütende und schimpfende Kind hinter sich her in die gegenüber liegende Richtung.
 

Ihn schienen die Menschen um ihn herum nicht zu stören, die sich kopfschüttelnd nach den beiden umdrehten, doch irgendwas sagte Sasori, das es besser wäre schleunigst das Weite zu suchen.
 

„Na, dann komm.“, murmelte er Gedanken verloren, schnappte sich den verdutzten Bomber und schlenderte mit ihm in Richtung „grocery store“ (Gott, Leute, ich komme ja aus Amerika und mir fällt gerade beim besten Willen nicht der deutsche Begriff ein. Bin aber auch gerade zu faul nach zu schauen, lel .-.)
 


 

Ächzend setzte er den kleinen Deidara in den Einkaufswagen und schob das Gefährt durch die Glastüren, die sich wie durch Zauberhand öffneten.
 

Leise Weihnachtsmusik drang aus den Lautsprechern und sollte wohl eine beruhigende Wirkung auf die Kunden haben, doch wie üblich waren eben jene zu dieser Zeit des Jahres alles andere als mit Ruhe bei der Sache.
 

Gehetzt drängten sie sich durch die Gänge, warfen wahllos Lebkuchen, Zimtschnecken und allerhand Klauderdatsch in ihren Einkaufskorb nur um sich dann zur Kasse zu sputen.
 

Kopfschüttelnd lenkte Sasori den Einkaufswagen an die Seite und faltete die Liste auseinander.
 

Aus den Augenwinkeln beobachtete er wie sich Klein-Deidara mit fassungsloser Miene am Rand des Wagens festhielt und mit Tellergroßen Augen das Treiben um sie herum begutachtete.
 

„Was ist das hier, Sasohi?“, wollte er wissen, nachdem er seine Umgebung ausreichend unter die Lupe genommen hatte.
 

„Ein Einkausladen.“, murmelte der Angesprochene ohne ihn an zu schauen und drehte die Liste einmal herum in der Hoffnung das Gekritzel würde ihm etwas sagen.
 

Tatsächlich schien Hidan die Zutaten aufgemalt, anstatt aufgeschrieben zu haben, warum auch immer, das konnte sich der Sunaninja nicht erklären.
 

Doch so oder so wurde er nicht schlau aus dem Zettel und ließ ihn seufzend sinken.
 

„Ich hab keine Ahnung was wir kaufen sollen.“, gestand er dann und blickte beschämt zu Deidara.
 

„Lass mich mal!“, verlangte der Kleine feurig und grapschte ihm den Zettel aus der Hand, ehe der Rothhaarige etwas dagegen unternehmen konnte.
 

Den Kopf schief haltend musterte der Kleine das Blatt kritisch und fuhr dann mit dem Finger über die Bilder, so als wollte er beim lesen nicht in der Zeile verrutschen.
 

„Wirst du daraus schlau?“, wollte er schließlich wissen, stützte sich mit den Unterarmen auf den Griff des Einkaufswagen und begann langsam mit ihm den Gang runter zu rollen.
 

„Mehl und Zucker ist daaas….“, nuschelte der Kleine hochkonzentriert, „Und drei Eier...“
 

Sasori hob eine Braue und lenkte den Wagen in die Backabteilung.
 


 

Es klappte letztendlich ganz gut, warum auch immer, Deidara schien Hidans Gekritzel etwas zu sagen und so dirigierte er Sasori von seinem Platz im Wagen aus und schlussendlich hatten sie alle Zutaten im Hand um drehen zusammen.
 

Der Puppenspieler wollte es zwar nicht zugeben, aber das Einkaufen zusammen mit seinem kleinem Partner und der aufkommenden Weihnachtsstimmung machte ihm wirklich Freude.
 

Ab und an erlaubte er sich einen kleinen Spaß, nahm etwas Schwung, sprang hinten auf den Wagen und ließ sich mit ihm im Affenzahn die leeren Gänge herunter rollen.
 

Am Anfang hatte er damit bei Deidara nur Angst und Schrecken ausgelöst, doch nach ein paar Mal war auch der Kleine Feuer und Flamme gewesen.
 

„Noch Mal, Sasohi! Noch Mal!“, quiekte er jedes Mal vergnügt, wenn sie wieder zum stehen gekommen waren.
 

Auch Sasori hatte nach einer Weile mitlachen müssen, machte es doch wirklich Laune.
 

„Ein letztes Mal.“, versprach er und warf seinem kleinen Freund einen schmunzelnden Blick zu.
 

Deidara nickte begeistert und strahlte ihn dann an.
 

„Au ja, aber ganz schnell, ja?“
 

Sasori nickte, nahm etwas Anlauf, sprang auf den Wagen, welcher mit so viel Schwung los sauste, das Klein-Deidara prustend nach hinten fiel und beinah von dem Mehl zerquetscht wurde, was ihm aber herzlich wenig zu interessieren schien.
 

Sie rollten ganze zwei Gänge weit, ehe sie beide schlitternd zum stehen kamen.
 

„Ey!“, brüllte eine barsche Stimmt plötzlich und ließ sie herum wirbeln, „Hier werden keine Rennen gefahren!“
 

Vor ihnen baute sich eine recht korpulente Verkäuferin auf.
 

Bösen Blickes musterte sie die beiden.
 

Sasori nickte und murmelte eine gespielte Entschuldigung, am Rand seines Sichtfeldes meinte er erkennen zu können, wie sich Deidara kichernd die Hand auf den Mund presste.
 

„Das mir das nicht noch einmal vorkommt!“, moserte die Frau weiter, warf ihnen dann einen letzten vernichtenden Blick zu und drehte um.
 

„Diese Jugend.“, meinte Sasori sie noch grummeln zu hören, „Keine Manieren aber vögeln was das Zeug hält.“
 

Er hob eine Braue.
 

Bis ihm einfiel, das er ja den Körper eines 20 Jährigen hatte und plötzlich fragte er sich, ob die Leute Deidara wohl für seinen Sohn hielten?
 

Oder doch eher Bruder?
 

Er blickte zu Deidara, welcher augenblicklich los prustete.
 

„Die war aber doof, Sasohi.“, kicherte er, nachdem er sich von seinem Lachanfall erholt hatte.
 

Nickend half ihm der Puppenspieler aus dem Wagen und setzte ihn auf dem Boden ab.
 

„Vielleicht haben wir es etwas zu bunt getrieben.“, überlegte er dann, doch der Blonde schüttelte nur energisch mit dem Kopf.
 

„Ne, hat doch Spaß gemacht!“, entschied er dann und trabte zum Süßigkeitenregal.
 

„Wooow!“
 

Mit glänzenden Augen begutachtete er die Auswahl in den Regalen.
 

„Möchtest du was haben?“, Sasori ging in die Hocke neben ihn.
 

Mit großen Augen funkelte der Blonde ihn an und grinste dann breit.
 

„Darf ich wirklich, Sasohi?!“
 

„Wenn du dich schnell entscheidest.“
 

Der Puppenspieler warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr, welche über der Kasse hing, am Ende des Ganges.
 

Er wollte Kakuzu ungern warten lassen.
 

Der Greis war genervt genug.
 

„Mh!“, nickend zog der eine Tüte bunter Bonbons aus dem Regal und drückte sie Sasori freudestrahlend in die Hand.
 


 

An der Kasse ließ er Deidara bezahlen, welcher stolz wie Bolle der lachenden Kassiererin das Geld von Sasoris Arm aus in die Hand drückte und ihr einen Bonbon lutschend glücklich hinter her winkte.
 

Vor dem Laden warteten bereits Hidan und Kakuzu auf sie, Letzterer wirkte noch ungeduldiger als ohne hin schon.
 

„Da seid ihr ja endlich.“, stöhnte er genervt auf, als er die beiden erblickte.
 

„Jetzt kommt, es ist draußen schon dunkel.“, murrend setzte er sich in Bewegung und promt hatte Sasori Hidan am Hals der ihm alles über die Waffen erzählte, die er in dem Ninja-Ausrüstungsladen gesehen hatte und auch wie er beinah raus geflogen wäre, als er angefangen hat mit Shuriken die Wand zu bearbeiten.
 

„Klingt als hättet ihr einen tollen Nachmittags gehabt.“, witzelte Sasori worauf hin er einen bitterbösen Blick von Kakuzu geschenkt bekam.

"Ich hab dich lieb, Sasohi!"

Draußen war es bereits stockdunkel und ein Blick auf die ausgeleuchtete Kirchenuhr verriet, das es tatsächlich bereits nach sechs war.
 

Hatten sie denn so lange gebraucht? Scheinbar schon, na das würde heute sicher nichts mehr mit Kekse backen geben.
 

Sasori biss sich auf die Unterlippe bei dem Gedanken daran wie nervenaufreibend es wieder sein würde, das den beiden zu verklickern.
 

Doch mit einem Mal lenkte etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich.
 

Zum Einen war es eine Horde Kinder die sich in der Mitte des Platzes versammelt hatten, welcher sich vor dem Einkaufscenter erstreckte und auf dem ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut worden war.
 

Nicht groß, aber doch schön und gemütlich,wie der Puppenspieler fand, mit einem großen, schönem Weihnachtsbaum in der Mitte um welchen eine Schlittschuhbahn herum führte wo sich die Leute mit vergnügten Gesichtern tummelten.
 

Ein paar einzelne Buden mit Waffeln und gerösteten Mandeln, deren Duft bis zu ihnen hin drang und ein paar Häuschen, die allerlei Schnickschnack verkauften.
 

Weihnachtskugel, Schmuck und auch eine Spielebude konnte der Sunaninja erkennen.
 

Doch das war nicht das Einzige, was auch Hidan plötzlich in den Bann gezogen hatte.
 

Viel mehr war es das, was da vom Himmel fiel.
 

„Schnee!“, jauchzte der Grauhaarige überglücklich, sprang wild herum und versuchte die Flocken mit der Zunge zu fangen.
 

„Tatsächlich...“, murmelte Kakuzu und streckte die Hand aus, „Es schneit.“
 

Auch die restlichen Leute auf dem Weihnachtsmarkt hatten kurz inne gehalten um den ersten Schnee des Jahres zu begrüßen, mache Kinder sprangen wie Hidan aufgeregt auf und ab und freuten sich über das kalte Weiß.
 

„Was ist das?“, wollte Deidara plötzlich auf Sasoris Arm wissen und streckte die Handfläche aus, wo sich ein paar Flöckchen absetzten.
 

Misstrauisch begutachtete er die kleinen Sterne, die in seiner Hand augenblicklich zu schmelzen begonnen.
 

„Es ist zu Wasser geworden, Sasohi!“
 

Er hielt seinem Danna die kleine Pfütze in seinem Händchen unter die Nase.
 

Sasori musste lächeln.
 

„Das ist Schnee.“, erklärte er dann und fing selber ein paar Flocken mit seiner freien Hand auf, „Es ist gefrorenes Wasser.“
 

Deidara blickte ihn mit seinen große, blauen Augen verblüfft an.
 

„Gefrorenes Wasser...“, wiederholte er ungläubig und legte de Kopf in den Nacken.
 

„Fällt es aus den Wolken?“, wollte er dann wissen.
 

Schmunzelnd richtete auch der Sunaninja den Blick gen Himmel.
 

„Ja, so ungefähr.“, lachte er dann, „Hast du noch nie Schnee gesehen?“
 

Er schaute zu Deidara, der nur mit dem Kopf schüttelte, aber den Blick nicht von dem herunter rieselnden Weiß abwenden konnte.
 

„Nein.“, hauchte er dann.
 

Schmunzelnd ließ der Puppenspieler den Blick schweifen.
 

Die Leute auf der Eisfläche hatten wieder begonnen herum zu kurven und Pirouetten zu drehen und in der hinteren Ecke des Platzes auf einer kleinen Bühne schien sich ein Chor versammelt zu haben und stimmte ein Weihachtlied an.
 

Er warf einen verstohlenen Blick in Kakuzus Richtung der mit dieser ganzen Besinnlichkeit scheinbar recht wenig anfangen konnte und musste lächeln.
 

Bis vor kurzem wäre auch er sicher mit genervtem Blick abgehauen, aber plötzlich fühlte es sich ganz anders an, das alles zu sehen, …. auf einmal fühlte es sich so warm und schön an hier zu sein.
 

Noch nie hatte er etwas für Weihnachten übrig gehabt.
 

Das Fest der Liebe und der Kinder und doch, auf einmal…
 

„Runter lassen!“, befahl Deidara und riss ihn somit aus seinen Gedanken.
 

Sasori tat wie ihm befohlen und setzte den kleinen Wirbelwind auf dem Boden ab, welcher direkt zu Hidan lief, bei welchem sich auch ein paar andere Kinder versammelt hatten und die gemeinsam nach den Flocken schnappten.
 

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ging er dem Kleinem hinterher.
 

„Ich mag Schnee, Sasohi!“, fiepste der Blonde glücklich und lehnte sich gegen des Puppenspielers Bein.
 

„Ich sehs'.“, entgegnete dieser und schaute zu Kakuzu.
 

„Wir sollten gehen.“, brummte dieser dunkel und es war offensichtlich das er keine Lust mehr hatte.
 

„Warte!“, funkte Hidan dazwischen und hielt inne, „Ich will auch Eislaufen!“
 

Er zeigte in Richtung des Weihnachtsbaum.
 

„Vergiss es.“, zischte der Greis mürrisch und packte den Jungen am Arm, was die umstehenden Leute mit verständnislosen Kopfschütteln kommentierten.
 

„Bitte, Kakuzu, komm schon!“, flehte Hidan und versuchte sich verzweifelt aus dem festen Griff zu befreien.
 

Doch keine Chance.
 

„Wir haben schon das Zeug für die Kekse gekauft.“, murrte der Ältere ohne sich um zu drehen, „Es reicht für einen Tag.“
 

„Eislaufen?“
 

Auch Deidara kam angelaufen und griff fröhlich nach Sasoris Hand.
 

„Was ist das denn?“, wollte er dann wissen.
 

„Du weißt auch echt gar nichts, oder?“, Hidan wirbelte herum und kam beinah ins stolpern, hielt Kakuzu doch immer noch seinen Arm feste.
 

Beleidigt blies der kleine Bomber die Wangen auf.
 

„Ich weiß ziemlich viel.“, verteidigte er sich dann, „Ich war halt noch nie richtig draußen.“
 

„Noch nie, nie?“, Hidan hielt den Kopf schief und lehnte sich inzwischen mit seinem ganzen Gewicht gegen Kakuzu, der ihn eisern hinter sich her zu schleifen versuchte.
 

Deidara schüttelte den Kopf und schaute dann auf zu seinem Danna.
 

„Eislaufen möchte ich auch machen.“, sagte er dann, „Darf ich?“
 

Sasori blickte ihn schmunzelnd an und schaute dann zu Kakuzu, der ihn nur warnend ansah.
 

„Vergesst es!“, zischte der Greis genervt.
 

„Es reicht jetzt langsam!“
 

Sasori biss sich auf die Unterlippe.
 

Es würde sicherlich nicht mehr lange dauern, dann würde etwas mit dem alten Mann durch gehen.
 

Vorausschauend nahm er Deidara auf seine schützende Arme, bei dem olle Kerl wusste man ja nie so genau…
 

„Nur weil du es nicht kannst, locker!“, entschied Hidan und drehte schnippisch das Gesicht weg.
 

„Sowas' muss man auch nicht können, du kleine Ratte!“, schnaubte der Angesprochene und erdolchte den Jüngeren mit bösen Blicken.
 

„Trotzdem kann ich es und du nicht!“
 

Der Grauhaarige streckte ihm frech die Zunge raus, worauf er sich prompt eine Ohrfeige des Untoten einhandelte.
 

Ein paar umstehende Leute drückten sich empört die Handfläche an den Mund und raunte sich gegenseitig Sachen zu.
 

„Kakuzu.“, zischte Sasori scharf und schaute de Greis eindringlich an, „Nicht hier.“
 

Sie sollten nun wirklich nicht unnötig auffallen.
 

„Das Drecksbalg hat angefangen!“, verteidigte sich der Ältere genervt und wand sich wieder seinem Schützling zu, „Wir gehen nach Hause, Ende der Diskussion.“
 

Hidan warf Sasori einen flehenden Blick zu.
 

„Sasori...“, rief er gequält.
 

Der Puppenspieler knabberte sich nervös auf der Innenseite seiner Lippe herum.
 

Schlittschuh laufen war er auch lang nicht mehr gewesen.
 

Er wusste nicht warum, aber ihn hatte plötzlich eine unglaubliche Motivation gepackt dem kleinen Deidara auf seinem Arm so vieles wie möglich selbst bei zu bringen.
 

Und warum eigentlich nicht?
 

Er überlegte kurz und warf dem kleinem Bomber verstohlene Blicke zu.
 

Er war doch früher nie so gewesen… hätte ihm vor ein paar Wochen jemand zu erzählen versucht das er, Er, Sasori aus dem roten Sand mal ein Kinderfreund werden würde, ….
 

Er schüttelte schmunzelnd de Kopf.
 

Dem hätte er aber was erzählt.
 

„Sasoriii….“, quängelte Hidan weiter und zog am Saum dessen Jacke, „Können wir nicht BITTE Eislaufen gehen? Alle anderen sind auch, schau!“
 

Er deutete mit ausgestrecktem Finger auf die Eisfläche, wo sich inziwschen noch mehr Leute als zu vor tummeln mussten.
 

„Wir sind nicht alle anderen.“, entschied Kakuzu kühl und bekam wieder Hidans Kragen zu packen, „Für solche Albereien haben wir keine Zeit!“
 

Deidara blickte ihn traurig an.
 

„Macht sicher Spaß...“, murmelte er traurig.
 

Sasori biss sich auf die Unterlippe und sog scharf die Luft ein.
 

„Kakuzu.“, sagte er dann, „Geh du vor, ich geh mit den beiden Eislaufen, wir kommen dann nach.“
 

Der Greis blickte ihn verwundert an, während Hidan neben ihm einen Freundenstanz veranstaltete und Deidara ihm quiekend um den Hals fiel.
 

Der Greis hob misstrauisch eine Braue.
 

„Wenn du dich damit abgeben willst.“ entschied er dann und ging leise grummelnd von Dannen.
 

Wahrscheinlich war er froh um jede Gelegenheit Hidan einmal los zu werden.
 

Denn jetzt hatte Sasori ihn am Hals.
 

Oho, das hatte der Puppenspieler nicht bedacht.
 

„Na dann kommt...“, murmelte er leise seufzend und machte sich mit seinen beiden Anhängseln auf den Weg zur Schlittschuhbahn.
 


 


 

Hidan war kaum zu bremsen und zu Sasoris Überraschung machte er seine Sache tatsächlich gut, schlug Pirouetten und konnte sogar rückwärts fahren.
 

Er selber musste erst einmal wieder reinkommen, das letzte Mal war bestimmt schon...viel zu lange her.
 

Dazu kam das er ja noch ein ein kleines, blondes, kreischendes Etwas mit sich führen musste, das herumschlitterte wie Bambi auf dem Eis und die ersten fünf Minuten durchgängig auf die Knie gefallen war.
 

Doch der Kleine war recht tapfer, wie der Rothaarige fand, hatte sich die Tränchen weg gewischt und war immer wieder aufgestanden, hatte auch viel Hilfe von den umstehenden Leuten, die Sasori immer wieder tuscheln hörte, wie süß, der kleine Deidara doch wäre.
 

Tatsächlich musste er zugeben, dass der Blondschopf mit Abstand das niedlichste Kind auf der Eisfläche war, wenn nicht sogar überhaupt und das sagte er nicht nur, weil er dessen Danna war.
 

Naja, vielleicht doch, … ein bisschen, aber es waren ja auch Fakten die da sprachen.
 

Nicht zu vergessen die Reaktion der Leute, die ihnen immer wieder entzückte Blicke hinter her warfen.
 

„Sasohii!“, quiekte der Kleine aufgebracht und der Puppenspieler bekam ihn gerade noch unter den Schulterblättern zu packen, ehe er nach hinten fallen konnte.
 

„Langsam.“, mahnte der Rothaarige ihn, wollte Deidara es doch so schnell wie möglich lernen und es ärgerte ihn scheinbar das er es auf Anhieb nicht hinbekam.
 

Noch etwas, was Sasori sehr an den Große erinnerte.
 

Doch, recht schwache Nerve, was so etwas anging.
 

„Lass mich nicht los!“, murrte der Kleine beleidigt und krallte sich an des Puppenspielers Armen feste.
 

„Tu ich schon nicht!“, versprach dieser, obgleich er langsam Rückenschmerzen bekam, wo er doch die ganze Zeit so gebückt fahren musste.
 

„Ein Bein nach dem anderen.“, erklärte er dann, „Links, Rechts, Links, Rechts...“
 

Mit konzentriertem Blick schob der kleine Wirbelwind vorsichtig erst den linken und dann den rechten Fuß nach vorne und hinterließ mit den Kufen leichte Rillen im Eis.
 

Mit jedem Schritt schien es Sasori als würde Deidara sicherer fahren und nachdem sie einige Runde gemacht hatten, ließ er ihn kurz los.
 

„Nein!“, kreischte der Blondschopf direkt panisch los und Tränchen bildeten sich in seinen Augen.
 

„Du schaffst das schon.“, war sich sein Danna sicher, fuhr ein-zwei Meter vorraus und ging dann in die Hocke, „Nur bis hier hin, Links, Rechts.“
 

Er schenkte dem Kleinkind ein warmes Lächeln.
 

Dieses blickte ihn aus großen Augen misstrauisch an, nickte aber dann und begann sich mit konzentriertem Blick und rudernden Armen nach vorne zu schieben.
 

Sogar ein paar andere Eisläufer hielten an um dem Kleinen bei seinen ersten Versuchen bei zu wohnen.
 

Immer noch wackelig, aber doch inzwischen viel sicherer, nahm Deidara sogar bei den letzten Schritten etwas Anlauf und ließ sich schließlich überglücklich zwischen Sasoris Beine und in seine Arme schlittern.
 

„Yey!“, brachte er keuchend hervor und blickte den Puppenspieler stolz an.
 

Um sie herum begannen die Leute zu klatschen woraufhin der Blonde Sasori nur frech angrinste und sich wie der Star einer Aufführung zu allen Seiten hin übertrieben verbeugte.
 

Schmunzelnd zupfte ihm der Rothaarige ein paar Schneeflocken aus den Haaren.
 

„Siehst du, hat doch gut geklappt.“
 

„Jap.“, Deidara wirbelte wieder herum zu ihm, hätte dabei auf dem rutschigen Eis beinah das Gleichgewicht verloren und rettete sich im letzten Moment auf Sasoris Schoß.
 

Dieser unterdrückte ein Kichern.
 

„Aber jetzt wieder an deiner Hand, jaa?“
 

Der Puppenspieler rollte lachend mit den Augen und blickte in die großen, glitzernden Irden des Bombers.
 

„Na, dann los.“
 

Er rappelte sich hoch und zog den Kleinen mit sich.
 

„Zeigen wir den alten Schachteln hier mal, was wir können!“
 

Glücklich quiekend krallte sich der Blonde seine Hand und sie begannen wieder von neuem mit ihren Runden.
 


 

Die Zeit verging wie im Fluge und so langsam leerte sich die Eisfläche und der restliche Weihnachtsmarkt.
 

„Komm.“, murmelte Sasori und blickte zu Deidara, der so langsam den Dreh richtig raus hatte und die letzten Runden auch ohne Hilfe locker hätte schaffen können, jedoch felsenfest beteuerte er würde hinfallen, wenn Sasori ihn los ließe.
 

„Lass uns Hidan suchen und dann langsam nach Hause, okay?“
 

Er schnappte sich den Kleinen, bevor dieser irgendwelche Einwände hätte entgegen bringen können und setzte ihn sich auf die Hüfte.
 

„So...“, gedankenverloren ließ er den Blick schweifen auf der Suche nach Hidan, während sich Deidara direkt an seine Seite kuschelte.
 

Er zog einmal die Nase hoch und musste dann niesen.
 

Der Puppenspieler schaute ihn warnend an.
 

„Werd' mir bloß nicht krank.“
 

Er schaute sich wieder um. Wo war der Grauhaarige hin verschwunden?
 

Sonst kam man doch nicht umhin ihn zu bemerken, schon von ein paar Meilen und jetzt?
 

Ein plötzlicher Schrei ließ sowohl den Sunaninja als auch seinen kleinen Partner in sich zusammen fahren.
 

Das klang gar nicht gut.
 

Aber die mosernden Stimme, die daraufhin über die Eisfläche schallte klang noch schlechter.
 

Der Puppenspieler hievte den kleinen Deidara ein wenig hoch, welcher fragend zu ihm aufschaute und ließ sich dann über die zugefrorene Fläche zu der korpulenten Frau schlittern, die wohl scheinbar gerade eben eine Diskussion mit Hidan angefangen hatte.
 

Nun, ihr Pech.
 

„Sind Sie für dieses Gör verantwortlich?!“, feuerte sie dem Rothaarigen entgegen, noch bevor dieser richtig zum stehen gekommen war.
 

„Wieso?“, wollte er wissen und blickte zu Hidan, dessen Wange im fahlen Licht der Lichterketten seltsam rot leuchtete, wahrscheinlich hatte er sich eine gefangen.
 

„Dieses Kind!“, mit einem abwertenden Blick schaute sie in Hidans Richtung, „Hat mich beinah über den Haufen gefahren und weigert sich jetzt auch noch sich zu entschuldigen.“
 

„Du standest in meinem Weg!“, verteidigte sich Hidan, „Du musst dich entschuldigen.“
 

„Sag mal, wer hat dir erlaubt mich zu duzen, du ungezogenes Kind?!“, wollte die Frau wissen und erdolchte den Kleinen beinah mit ihren Blicken.
 

Dann wand sie sich wieder Sasori zu, dem das ganze langsam zu blöd wurde, außerdem hatte Deidara auf seinem Arm schon angefangen zu wimmern.
 

„Na, sie leben ja noch.“, stellte er relativ unbeeindruckt fest und bedeutete Hidan dann mit einem Kopfnicken das sie gehen würden, doch das Frauenzimmer ließ nicht locker.
 

„Ich verlange eine Entschuldigung!", kreischte sie und erreichte somit, das sich ein paar Passanten bereits in ihre Richtung drehten.
 

Sasori biss sich auf die Unterlippe.
 

Musste sie so ein Theater veranstalten?
 

„Es hätte weiß Gott was passieren können!“
 

„Es ist aber nicht passiert.“, analysierte Sasori monoton und ließ seinen Blick über die Frau huschen.
 

Sie schien sich doch bester Gesundheit zu erfreuen, also wo zur Hölle lag bitte ihr Problem?
 

Schnaubend drängte sich Hidan an ihr vorbei und wollte Sasori folgen, der bereits im Begriff war zu gehen, immerhin wollte er Deidara davon abhalten einem Weinkrampf zu verfallen, denn die bekam der kleine Blondschopf doch recht schnell, sobald irgendeine Situation nur etwas ungemütlich wurde, unabhängig ob er mit verwickelt war oder nicht.
 

Doch weit kam der Grauhaarige nicht, die Frau packte ihn wild entschlossen am Arm und zog ihn näher zu sich.
 

Ihr Nasenflügel hoben und senkten sich bedrohlich und ihre Augen sprühten Funken.
 

„Aua!“, moserte Hidan und blickte hilfesuchend zu Sasori welcher verdutzt kehrt gemacht hatte.
 

„Du entschuldigst dich jetzt!“, verlangte sie, doch Hidan streckte ihr nur die Zunge raus.
 

„Nein, du fette Kuh!“, entgegnete er und zuckte zusammen, als die Frau die Hand mit einer plötzlichen Bewegung nach oben zog.
 

Sasori konnte gar nicht so schnell reagieren, stolperte nur nach vorne und wäre auf dem Eis beinah weggerutscht, als eine vernarbte Hand die Frau am Handgelenk packte, kurz bevor sie Hidans Gesicht erreichte.
 

Hidan öffnete ängstlich die Augen und schaute auf zu Kakuzu der mit düsterem Blick die Frau anstarrte.
 

„Der Junge gehört zu mir.“, knurrte er dunkel.
 

Entgeistert blickte die Frau ihn an, ihre Wut schien verflogen.
 

„Gibt es ein Problem?“, murrte der Zombiemann.
 

„Nun, also ich...“, stammelte sie und schaute von Hidan zu Sasori, welcher begonnen hatte hilflos herum zu wippen, da Deidara begonnen hatte zu weinen und blickte dann wieder ängstlich zu Kakuzu.
 

„Nein...“, hauchte sie dann, woraufhin der Greis von ihr ab ließ.
 

„Gut.“, sagte er dann und blickte auf den Rest der Organisation, „Kommt, wir gehen.“
 

Schweigend verließen sie die Eisbahn.
 


 

„Ihr habt so lange gebraucht, ich dachte ihr hättet Probleme bekommen.“, erklärte Kakuzu, während der Rest der Mannschaft sich die Eisschuhe von den Füßen schüttelte.
 

„Wir hatten ja auch Probleme!“, kam es von Hidan, der die seinen gerade zur Sammelstelle zurück gebracht hatte.
 

„Warum hast du dich nicht einfach entschuldigt?“, stöhnte Sasori genervt, während er Deidara aus den schweren Stiefeln half, welcher das Weinen zwar aufgegeben, dafür aber immer noch recht verschreckt, stumm an seinem Daumen nuckelte.
 

„Hab ich nicht eingesehen!“, moserte der kleine Grauhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Du bist eine echte Plage.“, knurrte Kakuzu und ließ sich neben Deidara auf die Bank sinken.
 

Dann winkte er seinen Schützling her.
 

„Zeig mir deine Wange.“, befahl er und beäugte die rote Stelle.
 

„Sie hatte einen Ring.“, berichtete Hidan, während Kakuzu mit dem Zeigefinger über einen kleinen, blutenden Schnitt an dessen Wangenknochen fuhr.
 

„Ich sehs'.“, murmelte er gedankenverloren.
 

„Ist nicht so schlimm!“
 

Hidan sprang auf und strahlte den Greis an.
 

„Wir hatten viel Spaß!“
 

Er tänzelte davon.
 

Seufzend sah der Puppenspieler ihm hinterher und nahm sein kleines Blondchen wieder auf den Arm.
 

Auch Kakuzu erhob sich.
 

„Drecksweib.“, zischte er mit einem letzten Blick auf die Eisfläche und folgte dann dem ehemaligen Jashinisten.
 

Sasori hob eine geschwungene Braue.
 

Kam es ihm nur so vor, oder hatte sich Kakuzu tatsächlich kurz Sorgen um Hidan gemacht?
 

Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen.
 

Wenn Deidara ihn knacken konnte, denn das hätte er nie für möglich gehalten, dann könnte vielleicht auch ein kleiner Hidan den muffigen Greis erwärmen?
 

Nun ja, sie würden sehen.
 

Er schaute zu Deidara, der ausgepowert halb über seiner Schulter hing und ihn mit hängenden Lidern anschaute.
 

Sasori stupste mit seiner Nase kurz das Näschen seines Partners an, was dem Kleinen ein verhaltenes Grinsen abverlangte und folgte dann dem ehemaligem Zombieduo.
 


 

Er traf die beiden am Essensstand wieder, wie auch immer er das geschafft hatte, aber Hidan hatte Kakuzu wohl zu Kakao überredet.
 

Das musste man auch erst einmal fertig bringen und in heimliche Bewunderung verfallen, nahm Sasori die dampfende Tasse entgegen, die für Deidara gedacht war.
 

So saßen sie eine Weile schweigsam beisamen, ließen die Blicke schweifen, schauten dem Schnee beim Fallen zu und lauschten der rhythmischen Musik, die von dem Kirchenchor am gegenüberliegendem Ende des Platzes drang.
 

Sasori warf einen verstohlenen Blick gen Hidan und Kakuzu und hätte sich beinah an seiner eigenen Spucke verschluckt, doch tatsächlich, ja…
 

Sollte er seinen Augen das abkaufen können, dann saß der kleine Jashinist bei dem alten Mann tatsächlich auf dem Schoß.
 

Dieser schien zwar nicht gerade auf Kuschelkurs zu sein, schien den Jungen aber gewähren zu lassen.
 

Kurz trafen sich ihre Blicke und Sasori schaute ihn verblüfft an.
 

„Halt bloß die Klappe.“, zischte Kakuzu gehässig und wand dann wieder das Gesicht ab.
 

Leise lachend und mit einem Kopfschütteln drehte er sich wieder zu Deidara, der ihm die dampfende Tasse unter die Nase hielt und, wie sollte es anders sein, die Hälfte des Heißgetränkes klebte in seinem Gesicht.
 

„Du auch, Sasohi!“, verlangt er.
 

Der Puppenspieler lehnte dankend ab.
 

„Ich möchte nicht, danke, Kleiner.“
 

„Aber sonst wird dir kalt!“, sorgte sich sein kleiner Freund und zog eine Schnute.
 

Wie konnte man nur so köstlichen Kakao ablehnen?
 

„Mir wird nie kalt.“, erklärte der Puppenmensch und musste leise lachen, bei Deidaras verwirrtem Gesichtsausdruck.
 

„Und wieso?!“, wollte dieser wissen und trank die Tasse schließlich leer.
 

„Das erklär' ich dir alles mal, wenn du älter bist.“, entschied der Sunaninja und versuchte mit einer Servierte den Schokobart des kleinen Bombers zu entfernen, leider ohne großen Erfolg.
 

Wie schaffte er das nur immer?
 

„Warum erst dann?“, wollte der Kleine wissen und schlang die Arme wieder um den Hals seines Dannas.
 

„Weil es Sachen gibt...“, überlegte Sasori, „Die Kinder nicht wissen müssen.“
 

Mürrisch blickte der kleine Attentäter ihn an.
 

„Zieh nicht so ein Gesicht.“
 

Sasori kitzelte seinen Partner ein wenig am Hals, woraufhin dieser begann zu kichern und sich wieder an ihn kuschelte.
 

„Ich hab die lieb, Sasohi...“, nuschelte er glücklich und schmiegte sich mit dem Gesicht an des Puppenspielers Halsbeuge.
 

Sasori schaute ihn verblüfft an und fuhr ihm dann mit den Fingerspitzen durch das goldblonde Haar.
 

„Ich dich auch, Kleiner.“, flüsterte er.

In der Weihnachtsbäckerei

„Was tust du da?!“, moserte Hidan und prompt grapschte er Kakuzu die Schüssel aus der Hand, so das der Inhalt überschwappte.
 

„Ich weiß es nicht. Sag du es mir.“, zischte der Greis zurück, „Ich dachte du wüsstest wie man backt.“
 

„Das dachte ich auch...“, murmelte der ehemalige Jashinist eher zu sich selbst und begutachtete nachdenklich die Suppe, welche in dem Bottich schwamm.
 

„Trinkkekse.“, witzelte Deidara und kuschelte sich glücklich quiekend mit dem Gesicht an Sasoris Schulter.
 

Der Puppenspieler und der Zombiemann warfen sich viel sagende Blicke zu.
 

„Hidan...“, begann Kakuzu trocken, „Das ist so nicht richtig.“
 

„Ja, dann mach es richtig.“, murrte der Grauhaarige und schob ihm den flüssigen Keksteig rüber.
 

„Wie denn?!“, brüllte der Greis und stand auf, beruhigte sich aber sofort, angesichts der Tatsache, das Deidara erschrocken zusammen zuckte und sich leise wimmernd gegen seinen Danna drückte.
 

Sasori warf ihm einen finsteren Blick zu.
 

Deprimiert ließ sich Hidan währenddessen auf seinen Stuhl sinken.
 

„Ich weiß nicht was falsch ist...“, murrte er und stützte den Kopf auf der Hand ab.
 

„Schmeckt nicht schlecht.“, bemerkte er aber dann, nachdem er ein paar Tropfen vom Tisch mit dem Zeigefinger aufwischte und diesen ableckte.
 

„Vielleicht sollten wir es sein lassen.“, überlegte Sasori und war eigentlich ganz erleichtert, wahrscheinlich würden sie eh nur das Haus abfackeln.
 

„Nein! Kekse!“, kreischte der kleine Bomber auf seinem Arm schrill und sah ihn flehend an.
 

„Wir brauchen Kekse!“, behauptete er dann.
 

„Vor allem haben wir für die Sch….“, Kakuzu warf Deidara einen flüchtigen Blick zu, „ … für den Kram Geld ausgegeben, also machen wir jetzt auch was draus! Hier wird nichts verschwendet.“
 

Sasori zog eine Augenbraue nach oben.
 

Also darum gings' ihm bei der Sache.
 

„Aber es ist zu flüssig.“, erkannte der Puppenspieler und ließ seinen blonden Schützling runter.
 

„Kann man trinken!“, erkannte dieser und tunkte seinen Zeigefinger in die Suppe um ihn sich dann in den Mund zu schieben.
 

„Mach das nicht, davon kriegst du Bauchweh.“, mahnte Sasori und schob sicherheitshalber die Schüssel ein gutes Stück in Hidans Richtung.
 

Sollte der doch krank werden.
 

„Und wieso ist es flüssig?“, stöhnte Kakuzu sichtlich genervt.
 

„Hidan?“
 

Mit finsterer Miene schaute er hinüber zu seinem Partner.
 

Dieser hatte das Gesicht in den Händen vergraben und schien der Weilen eine mittelschwere Krise zu durchleben.
 

Wie eigentlich sie alle.
 

Seid über einer Woche… jeden Tag.
 

„Man, ich hab keine Ahnung, ach Scheiße!“, frustriert schlug er mit der Handfläche auf die Tischplatte, so das der komplette Tisch bebte.
 

Fiepsend sprang Deidara vom Stuhl und flüchtete sich hinter Sasoris Beine.
 

Missbilligend schüttelte der Rothaarige den Kopf, ließ die Hand auf den Kopf seines kleinen Freundes sinken und strich mechanisch über dessen Haaransatz.
 

Konnten die beiden nicht endlich einmal lernen Rücksicht zu nehmen?
 

Deidara war nun mal recht schreckhaft, doch wenn er sie darauf ansprach, dann gab es immer nur genervtes Gestöhne und gerollte Augen.
 

Dabei war so etwas ja eigentlich immer sein Part gewesen, nun ja...
 

„Kann doch nicht sein, das wir an so etwas wie Kekse backen scheitern.“, warf er dann ein.
 

Kakuzu warf ihm einen düsteren Blick zu.
 

„Scheinbar doch.“, knurrte er.
 

„Ahhh!“
 

Hidan sprang auf.
 

„Wieso ist es flüssig?!“, brüllte er dann.
 

„Schrei nicht so rum, du kleine Ratte!“, knurrte Kakuzu, welcher auf einmal auch auf den Beinen stand.
 

Sasori sog scharf die Luft ein, schob Deidara ein wenig zur Seite und wollte schon einschreiten bevor es eskalierte, da lenkte plötzlich Itachis Gekichere die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich.
 

Alle wirbelten herum, bis auf Deidara, welcher jauchzend, freudig in Itachis Arme sprang und sich an ihn kuschelte.
 

Sasori zog eine Braue hoch, doch der Uchiha warf ihm nur einen warnenden Blick zu, ehe er den kleinen Blondschopf etwas hoch hievte und sich dann direkt an diesen wand.
 

„Schaut aus, als könntet ihr vier etwas Hilfe gebrauchen?“, er lächelte und kitzelte den kleinen Blonden sanft am Hals.
 

Quiekend zuckte der Bomber zusammen und schmiegte sich dann kichernd an den Schwarzhaarigen.
 

Sasori musste schmunzelnd.
 

Er schaute zum Uchiha und kurz trafen sich ihre Blicke.
 

Er wusste, das Itachi das Selbe dachte wie er, das, was ihm schon die ganze Zeit immer wieder im Kopf herum geisterte.
 

Was hatte dieses Kind erlebt, das es zu dem Menschen wurde, der er später war?
 

Was war da passiert?
 

„Wir haben Keksteig schon gemacht, aber es ist ganz nass!“, erklärte der Blondschopf, nachdem er sich von seinem Lachanfall erholt hatte.
 

„Nass?“, wiederholte Itachi ungläubig und trat näher heran an den Tisch.
 

„Weißt du was da fehlt?“, fragte Sasori hoffnungsvoll und blickte auf.
 

Itachi kippte die Schüssel ein wenig, mit seiner freien Hand, während Deidara begann an seiner Kette herum zu spielen und begutachtete die Pampe kurz.
 

Dann begann er zu lachen, was Kakuzu mit einem genervten Grummeln und Hidan mit einem schwachen Schwall an Beleidigungen „Er solle es doch selber machen, wenn er sich für so Besonders hielt!“ kommentierte.
 

Itachi seufzte gedehnt, nach dem er sich schluss endlich beruhigt hatte und wischte sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln.
 

Deidaras Blick huschte verwirrt zwischen dem „Teig“ und dem Uchiha hin und her, manchmal blieb er kurz, fragend an Sasori haften.
 

„Warum lachst du Itachi?“, wollte er eifrig wissen.
 

Der Sharinganträger schüttelte nur den Kopf und ließ den Blick durch die Runde schweifen.
 

„Wie lang hantiert ihr denn schon daran herum?“, wollt er dann wissen.
 

„Halbe Stunde?“, kam die knappe Antwort Sasoris.
 

„Halbe Stunde...“
 

Wieder Seufzen.
 

„Da fehlt einfach nur Mehl.“, klärte er sie dann letztendlich auf und schritt zur Küchenzeile.
 

„Da!“, er reichte dem jungen Hidan das Päckchen, welcher es mit beiden Händen entgegen nahm.
 

„Eier habt ihr drin?“, hakte er skeptisch nach.
 

Der Grauhaarige nickte.
 

„Butter, Mehl, Salz?“
 

„Salz?!“
 

Der Jashinist verzog das Gesicht.
 

„Bist du dumm oder so, in Kekse gehört doch kein Salz!“
 

„Hat einer von euch schon mal gebacken?“, wollte Itachi schließlich wissen, ohne groß auf Hidans Provokation ein zu gehen, welcher davon im übrigen eine Kopfnuss von Kakuzu verpasst bekommen hatte.
 

Jammernd hielt er sich den Schädel.
 

„Hilf uns, Itachi!“, flehte Deidara den Schwarzhaarigen aus dessen Armen aus an.
 

Der Uchiha nickte und lächelte den Kleinen dann liebevoll an.
 

„Das kriegen wir schon hin.“, entschied er dann und setzte sich zu ihnen an den Tisch.
 


 

Mit Itachis Hilfe klappte es tatsächlich ganz gut, nachdem sie Mehl und..., obwohl sich Hidan mit Händen und Füßen gegen gesträubt hatte, Salz mit hinzu gefügt hatten, war aus der Suppe irgendwann eine feste Masse geworden, die sich kneten und in Formen schneiden ließ.
 

Sogar Kisame war irgendwann dazu gekommen und hatte mitgemacht und nachdem sie das Radio auch wieder angeschaltet bekommen hatte, ein Urstück, welches Pein wahrscheinlich aber sicher aus einem Museum hatte, anders konnte Sasori sich dieses Teil nicht erklären, war die Stimmung selbst bei Kakuzu wenigstens nicht ganz auf dem Tiefpunkt.
 

Leise Weihnachtsmusik drang durch das sonst so stille Hauptquartier und Hidan kam wohl nicht umhin ihnen die teukühnsten Geschichten zu erzählen, was er an Weihnachten schon alles bei sich erlebt und was er alles angestellt hatte.
 

Auch Itachi und sogar der Fischmensch plauderten nach einer Weile aus dem Nähkästchen und erzählten von ihrem Weihnachten und was ihre Familie für Traditionen pflegten.
 

Sogar Sasori fand es ganz interessant.
 

Die ersten paar Bleche waren schon fertig und Itachi und Kisame, halfen Hidan eifrig beim verzierene, mit Schokopaste, Streuseln und allem was dazu gehörte.
 

Kakuzu hatten sie zum Abwaschen degradiert, was dieser beinah freudig entgegen genommen hatte, so etwas kindisches wie Keksebacken schien seiner Meinung nach wohl immer noch nicht ins Quartier der Akatsukis zu gehören.
 

Der Puppenspieler selbst fand es eigentlich ganz angenehm, mal etwas Anderes, er half der Weilen Deidara neue Plätzchen aus zu stechen, sie ein zu pinseln und auf das Backpapier zu legen.
 

Hidan hatte gerade eine recht ausschweifende Erzählung begonnen, wie er einmal einen Weihnachtsbaum für die jüngeren Heimkinder besorgen wollte und somit ein kleines Tännchen frisch aus dem Wald mit sich schleppte und bei den Kleinkindern im Zimmer auf gestellt hatte.
 

Der Schuss war wohl allerdings nach hinten los gegangen, da sich in dem Bäumchen allerlei Getier befand und am nächsten morgen zehn heulende unter Sechsjährige mit Käferbissen, Würmern und Spinnen in den Haaren aufgewacht war, das Getier hatte wohl in der Nacht seinen Weg ins Bett gefunden.
 

Kisame musste laut Hals lachen und auch Itachi, ja selbst Kakuzu, der an der Spühle stand und ihnen den Rücken zugedreht hatte konnten sich ein Kichern nicht verkneifen.
 

Sasori schüttelte lächelnd den Kopf und sein Blick schweifte zu Deidara, welcher mit hoch konzentrierter Miene gerade ein Tannenbaumförmiges Plätzchen ausstach, während Hidan mit seiner Erzählung fort fuhr.
 


 

„Hey.“
 

Er strich dem kleinen Bomber seine Ponnysträhne hinters Ohr, da an dieser inzwischen eine Reihe Krümel und Teigreste klebten.
 

„Was machst du an Weihnachten?“, wollte er wissen und strich dem Kleinen sanft über die Wange um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen.
 

Deidara blickte ihn aus großen, blauen Augen an.
 

„Wie?“, wollte er dann wissen.
 

Sasori hatte es geahnt.
 

Etwas leiser fuhr er fort:“Naja, habt ihr keine Weihnachtstraditionen zu Hause bei dir?“
 

Deidara schüttelte nur den Kopf, wand sich wieder seinem Keksteig zu.
 

„Mama hat nur von Weihnachten erzählt.“, begann er dann, „Sie hat gesagt, das man da leckeres Essen kocht, das es einen Baum gibt und das man Geschenke bekommt.“, berichtete er dann und beim Letzten leuchteten seine Augen plötzlich auf.
 

Sasori lächelte und wollte schon nach einer neuen Ausstechform greifen, als sich Deidaras Miene plötzlich verfinsterte, was ihn inne halten ließ.
 

„Aber wir haben keinen Baum...“, hauchte er dann, „Und auch keine Geschenke und zu Essen gibt es immer nur das Gleiche.“
 

Sasori schaute auf.
 

„Im Krankenhaus, meinst du?“, wollte er dann wissen und blickte besorgt auf seinen Schützling, der mit abwesendem Blick auf sein Förmchen starte.
 

Der Blonde nickte.
 

Was war das denn nur für ein seltsames Krankenhaus…?
 

Der Puppenspieler beobachtete, wie der kleine Blondschopf gedankenverloren seine Handmünder ein wenig Teig vom Tisch auflecken ließ und ihnen dann doch recht neugierig geworden wohl, ein paar Krümmel zwischen die Zähne schob.
 

„Seit wann lebt ihr denn schon im Krankenhaus?“, wollte er schließlich wissen.
 

„Mh...“, Deidara schien kurz zu überlegen, während er nach einem Stück Schokolade griff, welches eigentlich für die Verzierung gedacht war und seinen linken Handmund dran knabbern ließ.
 

[Kleine Anmerkung hier einmal: OpenOffice kennt das Wort „Handmund“, dafuq?!]
 

„Schon immer.“, kam die plumpe Antwort.
 

„Schon immer?“, murmelte Sasori misstrauisch, während er ein paar fertig gewordenen Rohlinge aufs Backblech legte, „Ist deine Mama denn schon lange krank?“
 

Deidara schüttelte den Kopf und schaute schließlich auf.
 

„Mama ist nicht krank, hab ich doch schon gesagt.“
 

Er klang beinah etwas genervt und irgendetwas sagte Sasori, dass das Thema ein rotes Tuch für den Kleinen war.
 

Doch diesmal ließ er nicht so schnell locker.
 

„Aber aus irgendeinem Grund werden sie, sie ja untersuchen, oder? Die Ärzte meine ich.“
 

„Sie untersuchen sie nicht so oft, nur manchmal kommen sie und spritzten und dann nehmen sie Blut mit.“, erklärte Deidara und schob sich die restliche Schokolade in den Mund.
 

„Nur das? Und dafür seid ihr dauernd im Krankenhaus?“
 

Deidara nickte und mit einem Mal schaute er Sasori an mit einem Blick, den der Puppenspieler nicht deuten konnte und der es ihm eiskalt den Rücken runter laufen ließ.
 

„Sie untersuchen mich immer...“, murmelte er plötzlich ziemlich ernst, „Jeden Tag...“
 

Der Sunaninja schaute ihn misstrauisch an und kurz flackerte Panik in ihm auf.
 

„Wieso das denn?“, seine Stimme überschlug sich fast, doch er zwang sich leise zu reden, denn er wollte nicht, das der Rest ihr Gespräch mit bekam.
 

Die lauschten immer noch wie gebannt Hidan.
 

„Du bist doch nicht krank? Brauchst du irgendwelche Medikamente, hätten wir dir was geben müssen? Fühlst du dich schlecht?“
 

Er legte dem kleinen Wirbelwind automatisch die Hand auf die Stirn, obwohl er eigentlich nicht davon ausging, das er Fieber hatte, …
 

„Nein...“, hauchte Deidara, „Ich glaube nicht...“
 

Unsicher schaute er auf zu seinem Danna.
 

„Sie geben viele Spritzen… Und danach ist mir oft nicht gut, dann muss ich spucken, oder mir tut was weh, oft mein Kopf, … manchmal dreht sich dann auch alles, aber meist bin ich dann wieder bei Mama und sie kümmert sich dann um mich...“
 

Sasori schluckte.
 

Was redete der Kleine denn da?
 

WO wohnte er?
 

„Danach… meinst du, während sie dich untersuchen ist deine Mama nicht dabei?“
 

Deidara schüttelte traurig den Kopf.
 

„Nein, Mama beginnt immer ganz wütend zu werden, wenn sie kommen und mich mitnehmen, … sie schreit die Ärzte an und manchmal versucht sie ihnen weh zu tun, deswegen darf sie nicht dabei sein...“
 

Nie im Leben, nie im Leben lebte Deidara in einem Krankenhaus.
 

Noch nie hatte er von einem solchen Krankenhaus gehört, seid wann durften Eltern nicht mehr mit, wenn ihre kleinen, vier jährigen Kinder behandelt wurden?
 

Und warum wehrte sich seine Mutter dagegen?
 

Was stimmte nicht mit ihr?
 

Das sie so brutal gegen die vermeintlichen Ärzte vorging passte so gar nicht mit dem zusammen, wie Deidara sonst von seiner Mutter erzählte, ja regelrecht schwärmte.
 

Es machte alles keinen Sinn.
 

Und je mehr Deidara erzählte, desto weniger konnte sich Sasori einen Reim daraus machen…
 

„Und weißt du warum dich die Ärzte untersuchen?“, wollte der Puppenspieler schließlich wissen.
 

Doch der Blonde schüttelte nur den Kopf.
 

„Nein, aber ich will es nicht...“, murmelte er traurig.
 

„Wieso?“
 

„Weil sie mir weh tun, … und sie sind böse, … und weil ich bei Mama bleiben will...“, seine Stimme brach ab und er schaute betreten zu Boden.
 

Sasori biss sich auf die Unterlippe.
 

Na, das hatte er ja mal wieder super gemacht…
 

„Sasohi...“, hauchte der kleine Bomber kaum hörbar, „Können wir bitte nicht von reden…?“
 

Sasori nickte eifrig und strich seinem Partner dann tröstend über den Kopf.
 

„Natürlich, … klar...“, nuschelte er entschuldigend und sah zu, wie Deidara sich von seinem Stuhl auf seinen Schoß hangelte und sich an ihn drückte.
 

Immernoch seine Unterlippe bearbeitend begann der Puppenspieler den Rücken des Kleinen zu kraueln und mit den Beinen sanft auf und ab zu wippen, ehe er sich zu dem restlichen Dreamteam wand.
 

Itachi schob gerade das letzte Blech in den Ofen.
 

„Soo, das wärs' für heute!“, erschöpft strich er sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn.
 

Sein Blick fiel auf Sasori und Deidara.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte er dann etwas leiser und blickte besorgt auf den kleinen Blondschopf.
 

Sasori nickte.
 

„Nur etwas müde.“, log er rasch.
 

Misstrauisch hob der Uchiha eine schmale Braue, schien sich aber letztendlich mit der Erklärung zufrieden zu geben.
 

„Ist ja auch schon spät...“, gab er zu Bedenken und Sasoris Blick glitt zur Wanduhr.
 

Was denn? Schon halb neun?
 

Tatsächlich, … sie hatten so lange und vor allem so viel gebacken, das sie wahrscheinlich ganz Sungakure problemlos hätten davon eine Woche ernähren können.
 

„Bettzeit, würde ich mal behaupten.“, entschied der Uchiha dann und blickte auffordernd zu Hidan.
 

„Aber…!“, der Grauhaarige sprang auf, „Du wolltest doch noch die Geschichte mit dem Schlitten und deinem kleinem Bruder erzählen!“
 

Itachi seufzte, gab sich aber dann recht schnell geschlagen.
 

„Dann frag mal den Kisame lieb ob er zusammen mit Sasori noch das restliche Aufräumen übernimmt und dann erzähl ich euch die im Wohnzimmer.“
 

Auch Deidara hob nun neugierig den Blick, hatte sich scheinbar wieder etwas gefangen.
 

„Aber danach geht ihr schleunigst ins Bett.“
 

Während Hidan jauchzend aufsprang und mit einer Hand voll Plätzchen gen Wohnzimmer stratze rutsche der kleine Deidara etwas zögerlich von Sasori Schoß, stolperte zu dem Schwarzhaarigen, griff seine Hand und ließ sich von ihm aus der Küche führen.
 

Schmunzelnd schüttelte Sasori den Kopf.
 

Itachi hatte echt ein Händchen für Kinder, selbst mit Hidan wusste er um zu gehen…
 

So hatte er den Uchiha gar nicht eingeschätzt.
 


 

Das Aufräumen ging recht schnell von Statten, sie waren schon beinah fertig, hatten die ganze Zeit über geschwiegen und Kakuzu hatten sie vorsorglich schon einmal entlassen, dem das Ganze inzwischen sichtlich zu viel und wohl ungemein auf die Nerven gegangen sei musste, aber er hatte Sasoris Meinung nach gut durch gehalten.
 

Gerade räumten sie die letzten frisch gespülten Teller und Schüsseln in die Schränke, als Kisame das Schweigen brach.
 

„Deidara und du scheinen ja recht gut miteinander aus zu kommen.“, er hob den Blick.
 

Sasori warf ihm einen misstrauischem Blick zu, wusste nicht was das sollte und nur weil er freundlich zu dem kleinen Deidara war, sollten die Anderen bloß nicht erwarten, das er auf einmal einen kompletten Wandel durch lebt hatte.
 

Er rümpfte die Nase, ließ einen nasalen Laut zur Bestätigung erklingen und wand sich dann dem restlichen Gedeck zu.
 

Kisame lachte leise.
 

„Du bist doch noch ganz der Alte, hätte mich auch gewundert.“, meinte er dann, „Trotzdem scheint der Kleine einen Narren an dir gefressen zu haben.“
 

„Scheint so...“, murrte der Puppenspieler und Schulter zuckend wand er sich zum gehen.
 

„Wir sind hier fertig.“, entschied er, hatte keine Lust auf tiefere Gespräche mit dem Haimenschen, es reichte wenn einer ihn bereits um den Finger gewickelt hatte.
 

Er hörte nur noch Kisames deprimiertes Seufzen und ein gehauchtes „Immer noch der selbe Dickkopf, wäre ja auch zu schön gewesen...“, als er die Tür schloss.
 


 

Auf dem Flur wäre er fast mit Itachi zusammen gestoßen, der gerade aus dem Wohnzimmer kam, seine Geschichte scheinbar fertig erzählt hatte und einen tief schlafenden Deidara in seinen Armen trug.
 

Lächelnd überreichte er Sasori das Kind, während er Hidan, welcher nicht weniger müde schien, einen leichten Schubs Richtung Treppe gab.
 

Er zwinkerte Sasori kurz zu und ging dann wortlos mit dem ehemaligem Jashinisten im Schlepptau nach oben.
 

Der Puppenspieler folgte mit ein bisschen Abstand, ging noch einmal das Gespräch mit Deidara durch, konnte sich aber nach wie vor keinen Reim darauf machen und gab es schließlich auf.
 

Seufzend fuhr er mit de Zeigefinger über die Mundwinkel des kleinen Attentäters und ihm somit ein paar Streusel und Keksrest weg wischte.
 

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
 

„Wer hat dir eigentlich essen beigebracht?“, flüsterte er belustigt.

Unterwegs - [Deidaras Sicht]

„Wir beeilen uns doch.“
 

Mit einem ratschenden Geräusch zog Hidan den Reißverschluss an seiner Jacke zu.
 

Deidara blickte ihn misstrauisch an.
 

„Sie werden böse werden.“, wusste er und er wollte nun wirklich nicht, dass Sasori mit ihm schimpfte.
 

„Sie werden gar nicht merken, das wir weg waren...“, murmelte der Grauhaarige und öffnete leise die Eingangstür.
 

Auffordernd blickte er den Blonden an.
 

„Jetzt komm schon, Deidei.“
 

Er hielt ihm die Hand hin.
 

„Du brauchst keine Angst haben ich bin doch bei dir. Außerdem bekomme wenn dann nur ich Ärger.“
 

Immer noch unschlüssig aber doch auch etwas beruhigt griff Deidara schließlich nach Hidans Hand und ließ sich von ihm nach draußen führen.
 

„Wieso, nur du Ärger?“, wollte er wissen, nachdem sie die Tür genau so leise wieder geschlossen hatten und über das gefrorene Gras die Lichtung entlang gingen.
 

Der Ältere zuckte mit de Schultern.
 

„Keine Ahnung.“, sagte er dann, „Ist irgendwie immer so, weißt du?“
 

Deidara schaute ihn fragend an und drückte seine Hand ein wenig, als sie die Schatten des Waldes erreichten.
 

„Immer wenn wir Kinder vom Heim was angestellt haben, dann wurde ich alleine bestraft.“, erklärte der Grauhaarige murrend.
 

„Warum auch immer...“, gedankenverloren ließ er den Blick schweifen.
 

„Da lang!“, mit einer ruckartigen Bewegung zog er Deidara hinter sich her und tiefer in das Unterholz hinein.
 

„Aber hier ist kein Weg...“, bemerkte der kleine Blonde und ging vorsichtig Slalom um die großen Äste und Steine die auf dem festgefrorenen Laub verstreut lagen.
 

„Wenn wir auf dem Weg bleiben dauert es ewig, bis wir da sind.“, erklärte der Ältere und lächelte ihn an, „So geht es viel schneller! Überlass' das nur mir, ich weiß wo wir hin müssen.“
 

„Mh… na gut...“, murmelte Deidara und schaute ein letztes Mal durch die dicken Stämme hindurch auf das Haus, welches bereits ein gutes Stück hinter ihnen lag.
 

Eigentlich hatte er ja lieber bei Sasori bleiben wollen… Er hatte ihn immerhin echt gern.
 

Aber als Hidan ihm erzählt hatte, er würde bei seinem zu Hause dem „Heim“, was auch immer das sein sollte, vorbei gehen um zu sagen, das er nicht wiederkommen würde, da kam Deidara die Idee, das er bei der Gelegenheit ja auch gleich bei seiner Mama vorbei schauen könnte.
 

Hatte Sasori nicht gesagt, sie sei unterwegs?
 

Er beschleunigte seinen Schritt ein bisschen um mit Hidans langen Beinen mit halten zu können und schaute sich interessiert um.
 

Er hatte keine Ahnung wo sie waren.
 

Gut das Hidan da war und alles im Griff hatte.
 

Er überlegte weiter.
 

Hidan hatte gesagt, er würde sich auf machen und unterwegs zu seinem „Heim“ sein.
 

Das „unterwegs“ hatte Deidara schließlich geködert.
 

Wenn seine Mama unterwegs war und er auch, dann würden sie sich ja bestimmt irgendwann über den Weg laufen.
 

Das ganze schien auch für Hidan Sinn gemacht zu haben und er hatte sich gefreut nicht „alleine unterwegs“ sein zu müssen.
 

Hoch motiviert hüpfte der kleine Bomber ein wenig an der Hand seines älteren Freundes und freute sich bald wieder bei seiner Mama sein zu können.
 

Sie brauchte aber auch wirklich lange und er fragte sich, was sie wohl die ganze Zeit machte?
 

Sie ließ ihn doch sonst nie alleine?
 

Es musste wirklich was wichtiges sein, aber bei Sasori hatte es ihm auch Spaß gemacht.
 

Natürlich würde er mit seiner Mama zurück zu Sasori gehen, denn Sasori hatte ja auch gesagt, das er ein Freund von Mama wäre.
 

Vergnügt glucksend ließ sich der kleine Blonde von dem Älteren durch den Wald schleifen und überlegte was er seiner Mama als Erstes erzählen sollte, von seinen Abenteuern.
 

Vom Kekse backen? Oh, oder das er jetzt Schlittschuh fahren konnte?
 

Das würde sie sicher stolz machen!
 

Und dann hatte er ja auch noch die ganzen gemalten Bilder, die er oben auf Sasoris Nachttisch bunkerte, die er ihr geben musste.
 

Und natürlich musste er ihr auch alle vorstellen!
 

Hidan würde sie ja dann schon kennen, mit dem war er ja schließlich unterwegs.
 

Aber auch Itachi und der Andere, der immer bei Itachi war, aber dessen Name konnte sich Deidara irgendwie nicht merken.
 

Und Kakzu'… ja, der war auch eigentlich ganz nett, immerhin hatte er mit ihnen Kekse gebacken aber ein bisschen böse schien er manchmal.
 

Und er schimpfte immer mit Hidan, dabei fand Deidara nicht, das Hidan das verdient hatte.
 

Immerhin spielte er immer so schön mit ihm und Deidara bewunderte ihn auch irgendwo, denn er war ja auch schon älter und konnte viele Sachen, die er noch nicht kannte.
 

Nur wenn Hidan draußen Tiere jagte, das mochte Deidara nicht und das sagte er auch, denn seine Mama hatte stets gepredigt, das wenn man etwas nicht will, das man es auch sagen muss.
 

Und Deidara mochte Tiere sehr gerne, vor allem Vögel, aber die wollten sich irgendwie nie von ihm streicheln lassen.
 

Vielleicht machte er irgendetwas falsch?
 

Nachdenklich klopfte er mit dem Zeigefinger auf sein Kinn und hatte gar nicht bemerkt, das sich der Wald bereits lichtete und sie inzwischen auf einem Feld angekommen waren.
 

„Sind wir da?“, wollte Deidara wissen und schaute sich um.
 

Sah so ein „Heim“ aus?
 

Wo waren denn die ganzen Kinder? Hidan hatte doch was von Kindern erzählt?
 

Wohl nicht zu Hause…
 

„Nein.“, ächzte Hidan und kramte in seinem Rucksack, welchen die beiden vor ihrer Abreise mit Proviant vollgepackt hatten.
 

„Hier“, er reichte Deidara ein Milchbrötchen.
 

„Wir müssen noch...“, Er klemmte sich selber eines zwischen die Zähne und schulterte den Rucksack wieder, „Nh gnz Weele lfen.“
 

Deidara kicherte.
 

Mit dem Teilchen im Mund konnte er Hidan gar nicht richtig verstehen.
 

Schulterzuckend griff er wieder die Hand des Älteren und ließ sich von ihm über die Wiese führen, während er selber an seinem Brötchen nuckelte.
 

Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs und Deidara merkte wie seine Füße weh taten und auch wie er langsam müde wurde.
 

Er war es nicht gewohnt so viel und dann auch noch so lange am Stück zu laufen.
 

Heimlich sehnte er sich nach Sasori zurück, der hätte ihn jetzt bestimmt getragen, das machte er immer, wenn Deidara es denn wollte.
 

Innerlich seufzend kuschelte sich der kleine Bomber in seine Jacke.
 

Er mochte sie, sie war blau und am Saum unten waren kleine Fische und Delfine abgebildet.
 

„Hidan...“, nuschelte er nach einer Weile und blieb stehen.
 

Langsam nervte ihn das laufen.
 

Es machte keinen Spaß, keiner hatte ihm gesagt das sie so lange würden gehen müssen und auch von seiner Mama war weit und breit keine Spur.
 

In seinem Hals schwoll ein dicker Kloß an.
 

Mama…
 

„Ich will nicht mehr...“, druckste er hervor und schabbte mit seinen Gummistiefeln über den Boden.
 

Seufzend drehte sich Hidan um.
 

„Es ist nicht mehr lange...“, er beugte sich zu ihm hinunter und strich ihm über den Kopf, „Also ähm...“
 

Prompt richtete er sich wieder auf.
 

„Also glaub ich...“
 

Verwirrt schaute er sich um.
 

„Ich will nach Hause…“, moserte Deidara weiter und konnte seine Tränen schließlich nicht mehr zurück halten, „Zu Mama...“
 

Er zog einmal die Nase hoch und begann den Saum seiner Jacke zu kneten.
 

Seine Finger waren schon ganz kalt, so kalt das es beinah weh tat.
 

„Und zu Sasohi...“, nuschelte er.
 

Etwas unbeholfen drückte Hidan das kleine Kind an sich.
 

„Ich glaub wir sind falsch abgebogen...“, gab er dann zu und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

„Ich habs!“, sagte er dann, packte den immer noch wimmerdem Deidara unter den Schultern und setzte ihn auf einen etwas größeren Stein am Wegesrand ab.
 

„Ich lauf eben zurück und such den richtigen Weg und du wartest hier? In Ordnung!“
 

Er grinste den Jüngeren kurz frech an und wollte schon los rennen, doch Deidara hielt ihn reflexartig am Ärmel fest.
 

Hidan hatte so eine schöne Jacke, mit Fell an der Kaputze und an den Ärmeln.
 

Fasziniert strich Deidara mit den kalten Fingerchen über den warmen Pelz.
 

Uhh…
 

„Was denn?“, wunderte sich Hidan und hielt fragend den Kopf schief.
 

Ach ja!
 

„Aber es ist dunkel...“, nuschelte Deidara beschämt und drückte seine Nase in seinen Schal.
 

Der Grauhaarige blickte gen Himmel.
 

„Mh, ...“, murmelte er, „Nein, aber es dämmert. Ich beeil mich, ja?!“
 

Er strich dem Blonden kurz über den Kopf.
 

„Warte hier, okay?“
 

Mit diesen Worten war er auch schon verschwunden.
 

Mit einem unguten Gefühl in der Bauchgegend schaute ihm Deidara hinter her.
 

„Okay...“, murmelte er und rutschte ein wenig auf dem Stein hin und her um es sich bequem zu machen, doch aus irgendeinem Grund wollte der Fels einfach nicht weicher werden.
 

Er rieb sich müde die Augen mit den kalten Fingerchen, auch sein Gesicht brannte irgendwie und fühlte sich doch seltsam taub und kalt an…
 

Er schluckte und versuchte den dicken Kloß, der sich bei ihm im Hals gebildete hatte runter zu schlucken, doch es wollte ihm nicht gelingen.
 

Er dachte an seine Mama und an Sasori und ohne das er es hätte verhindern können liefen plötzlich die Tränen.
 

Und es wurde immer dunkler.
 

Ängstlich schaute er sich um, doch von Hidan fehlte jede Spur.
 

Der brauchte aber lange.
 

Vielleicht sollte Deidara ihm besser hinter her gehen, obwohl, Hidan hatte ihm ja angeordnet zu warten und für gewöhnlich tat Deidara auch das, was ihm gesagt wurde, das hatte seine Mama ihm ja beigebracht aber…
 

Es war so dunkel…
 

Und er mochte nicht alleine sein…
 

Wimmernd rutschte er von seinem Stein und ging etwas zögerlich in die Richtung in die er meinte Hidan verschwunden sei.
 

Inzwischen war es stockdunkel, ihm war kalt und von Hidan fehlte immer noch jede Spur.
 

Es war keine gute Idee gewesen den Weg zu verlassen, aber sie waren ja nicht nur auf dem Weg gegangen und Deidara dachte wenn er einfach wieder durch den Wald ging, dann würde er schneller bei Hidan ankommen, hatte Hidan das nicht so erklärt?
 

Das man schneller ankam wenn man nicht auf dem Weg war?
 

Vielleicht war er ja auch schon angekommen und wusste es nur nicht, weil es so dunkel war?
 

„Hidan?“, rief er mit zittriger Stimme, doch keine Antwort kam.
 

Er verzog das Gesicht ein wenig und ein leises Schluchzen entrann seiner Kehle.
 

Es war so kalt, noch nie in seinem Leben hatte er so gefroren…
 

Seine Füße waren ganz taub. Ob sie abgestorben waren?!
 

Oh, bitte nicht!
 

Zitternd ließ er sich auf den Boden sinken und zog einen Gummistiefel von seinem Füßchen ehe er die Zehen testend etwas bewegte.
 

Schien noch alles okay zu sein.
 

Erleichtert ausatmend zog Deidara sich seinen Gummistiefel wieder über und rappelte sich auf.
 

Doch immer noch schien er alleine zu sein.
 

Wo waren denn alle?
 

Wo war Hidan…?
 

Sie hätten nicht weg gehen sollen… er wollte nach Hause…
 

Er wollte zu Mama und zu Sasori.
 

Schniefend tastete er sich durch das Unterholz nach vorne, er konnte rein gar nichts sehen…
 

„Mama...“, winselte er, als er sich mit den Haaren im Gestrüpp verfing.
 

Doch Mama kam nicht.
 

Es kam keiner.
 

Immer noch mit den Zweigen rangelnd, verlor er plötzlich den Halt auf dem feuchten Laub, rutschte nach hinten weg und kullerte kreischend eine Böschung hinunter.
 

Verlor dabei scheinbar und zu allem Überfluss auch noch seine Schuh, denn als er unten ankam hatte sein linker Fuß plötzlich keinen Gummistiefel mehr.
 

Seine Socke wurde ja ganz nass…
 

Nun wirklich weinend und immer wieder winselnd versuchte er sich auf seine Beine zurück zu kämpfen, doch sie zitterten so stark, das sie ihn einfach nicht mehr tragen wollten.
 

Sein Kopf tat mit einem Mal auch ganz weh.
 

Vorsichtig tastete er über seine Stirn und erfühlte eine warme, feuchte Stelle am Haaransatz.
 

Wimmernd ließ er von seiner Wunde ab und wischte sich schnell mit dem Ärmelsaum die Nase sauber.
 

„Mama...“, schluchzte er schließlich erschöpft in die Dunkelheit hinein und rollte sich ängstlich auf dem kalten, nassen Boden zusammen.
 

„Sasohi...“
 


 

Es war komplett still. Nur das Pfeifen des eisigen Windes und das Prasseln des Regens unterbrach die Ruhe.
 

„Helft mir...“, nuschelte er kleinlaut in seinen Schal hinein, denn er wusste, es würde sowieso niemand kommen.

"Nicht mehr ganz bei Trost"

Er konnte sich nicht erinnern jemals in seinem Leben so schnell gerannt zu sein.
 

Selbst Kakuzu und Itachi kamen kaum nach und das obwohl sie ein beachtliches Stück größer waren als er.
 

Es war bereits dunkel.
 

Und langsam aber sicher wurde Sasori panisch.
 

Sie hatten die komplette Umgebung nach den beiden Ausreißern abgesucht, doch keine Spur.
 

So weit konnten sie doch gar nicht gekommen sein mit ihren kurzen Beinchen?
 

An dem Morgen als Sasori hinunter gegangen und es so komplett still im Hauptquartier gewesen war, da schien es ihm schon irgendwie verdächtig.
 

Er hatte im Wohnzimmer und in der Küche, ja sogar im Keller nach geschaut, denn gerade bei Hidan wusste man ja nie so genau, doch weder den kleinen Grauhaarigen noch den Bomber irgendwo finden können.
 

Nachdem er den kompletten Hof und auch die Waldwege nächst der Lichtung ein Stück abgegangen war, war er tatsächlich langsam nervös geworden.
 

Als er wieder ins Haus gegangen war, in der Hoffnung er hätte die beiden oben einfach übersehen, war er prompt in Kakuzu geknallt, der wohl ebenfalls auf der Suche nach den Kindern war, wollte er doch mit Hidan sein Training fort führen.
 

Die letzten Tage hatten bereits ganz gut geklappt.
 

Zusammen hatten sie das komplette Hauptquartier auf den Kopf gestellt, auch Itachi und Kisame hatten eifrig beim suchen geholfen, doch von den beiden fehlte jede Spur.
 

Also hatten sie sich außerhalb auf die Suche gemacht um das Waldgebiet ab zu suchen.
 

Kisame war daheim geblieben, für den Fall das Deidara und Hidan ihren Weg zurück finden sollten.
 

Als sie aufgebrochen waren, war es gerade mal nachmittags gewesen, doch jetzt war es bereits dunkel und es musste mindestens halb elf sein.
 

Doch das störte den Puppenspieler wenig, denn im Gegensatz zu den beiden Anderen verspürte er nicht im entferntesten Müdigkeit.
 

Er wollte einfach nur Deidara finden.
 

Alles andere schien in diesem Moment zweitrangig.
 

Seine Kehle zog sich zu, wenn er daran dachte welche Angst der kleine Blondschopf im Moment verspüren musste.
 

„Sasori!“, knurrte Kakuzu und holte zu ihm auf.
 

„Das bringt doch nichts, bei dieser Finsternis finden wir sie niemals.“
 

Sasori schnaubte verächtlich.
 

So ging das schon seit mehreren Stunden, aber was für eine Alternative hatten sie?
 

Er würde definitiv nicht nach Hause gehen, bis er Deidara wieder gefunden hatte.
 

Auf keinen Fall.
 

„Dann hau ab!“, murrte er zurück und warf dem Greis einen verächtlichen Blick zu.
 

„Pein erschlägt uns.“, murmelte dieser, als plötzlich Itachi zwischen ihnen auftauchte.
 

„Das ist dein einziges Problem? Der Zorn Peins?“, zischte Sasori und erntete dafür einen gehässigen Blick.
 

„Ich hab mich halt nicht dermaßen einlullen lassen, Holzkopf!“, kam es dunkel zurück.
 

„Jetzt seid still!“, zischte Itachi ungewöhnlich autoritär und tatsächlich verstummten die beiden Abtrünnigen.
 

„Guckt mal da unten!“
 

Verwundert folgten die beiden Itachis Blick und tatsächlich, auf dem Boden unter ihnen konnten sie einen grauen Haarschopf erkennen, der ratlos durch den Wald zu stiefeln schien.
 

Schlitternd kamen sie auf der durchgeweichten Erde zum stehen, die vom starken Regen noch ganz matschig war.
 

„Endlich!“, seufzte Kakuzu genervt und ließ sich auf einen Baumstamm sinken.
 

„Seit ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen?!“, brüllte er Hidan dann an, der prompt anfing zu heulen.
 

Sasori richtete sich keuchend auf und schaute sich dann um.
 

Wo war der Blonde?
 

„Wo ist Deidara?“, fragte der Puppenspieler scharf und funkelte den Grauhaarigen zornig an.
 

Ängstlich fixierten ihn die lila Irden des Jüngeren ehe ein heiseres Wimmern seiner Kehle entrann.
 

„Ich weiß es nicht.“, flüsterte er und immer mehr Tränen liefen mit einem Mal seine Wange hinab.
 

Kakuzu blickte auf und auch Itachi schaute ihn entsetzt an.
 

„Was heißt das du weißt es nicht?!“, Sasori machte einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu und augenblicklich wich Hidan ein paar Zentimeter zurück.
 

Wimmernd wandte er den Kopf zu Kakuzu.
 

„Wir haben uns verloren...“
 

„Ihr habt was?! Ihr?! Das war doch sicher alles wieder deine Idee! Er selbst wäre nie auf so etwas gekommen!“
 

Mit einer schnellen Bewegung hatte der Puppenmensch den ehemaligen Jashinisten am Kragen gepackt.
 

Sein Körper bebte und mit einem Mal wurde ihm ganz heiß.
 

Er hatte lange nicht mehr solch einen Zorn verspürt.
 

Er wusste gar nicht, das er zu solchen extremen Gefühlsregungen noch fähig war.
 

Ängstlich fiepend schaute Hidan zu Itachi und Kakuzu.
 

Letzterer stieß Sasori mit einem Mal hart zur Seite, so das er gezwungen war von Hidan ab zu lassen.
 

„Mach keinen Scheiß!“, knurrte der Greis.
 

„Ich soll keinen Scheiß machen?!“, fuhr der Sunaninja ihn an, „Dieses Gör hat meinen Deidara in den Wald verschleppt und dann irgendwo verloren und du sagst mir, mir ich soll keinen Scheiß machen?!“
 

„Deinen Deidara?“, schrie Kakuzu ihn an, „Sag mal haben sich bei dir da oben die Holzwürmer eingenistet oder warum bist du in letzter Zeit so komisch?“
 

„Sasori!“, das war Itachi.
 

Der Puppenspieler wirbelte immer noch zornig zu dem Uchiha herum der ihn mitfühlend, jedoch bestimmt anschaute.
 

„Sasori...“, wiederholte er dann etwas leiser und deutete mit einem Kopfnicken in Hidans Richtung der schluchzend das Gesicht an Kakuzus Oberschenkel gepresst, da stand, selber durchnässt und zitternd wie Espenlaub.
 

„Wo haben Deidara und du sich verloren, Hidan?“, wollte der Schwarzhaarige dann von dem Jüngsten in der Runde wissen und beugte sich hinab zu dem Kleinen.
 

„Hinten an der Weggabelung, als wir...“
 

Sasori schoss los.
 

Es war ihm als würde sich sein Körper wie von selbst bewegen und er ignorierte gekonnt Itachis und auch Kakuzus Rufe, er solle warten.
 

Doch er hörte nicht auf sie, mit einem Mal schien er alles um sich herum aus zu blenden und raste einfach nur durch die Dunkelheit, wieder tiefer in den Wald.
 

Nach Luft ringend kam er an der besagten Weggabelung zum stehen.
 

Keuchend stützte er die Hände auf den Knien ab, ehe er sich panisch umschaute.
 

Inzwischen hatte es auch wieder begonnen zu regnen.
 

„Deidara!“, schrie er in die Nach hinein, doch keine Antwort.
 

Obwohl sich alles in ihm dagegen wehrte rappelte er sich wieder hoch und ging ahnungslos den Weg etwas entlang, entgegen der Richtung aus der sie gekommen waren, als ihm auf einmal ein Busch auffiel, dessen Zweige allesamt zerknickt oder abgebrochen waren, bis zu einer bestimmten Höhe.
 

So als hätte sich ein Tier seinen Weg dadurch ins Unterholz gebahnt.
 

Sasori trat näher heran und strich mit den Fingern über die Blätter.
 

Sein Herz machte einen Hüpfer, als er plötzlich blonde Haare fand, die sich in den Ästen wohl verfangen hatten.
 

Fassungslos starrte er in das Unterholz, welches sich gefährlich schwarz vor ihm erstreckte.
 

Ohne zu zögern kämpfte er sich durch das Gestrüpp und bahnte sich seinen Weg durch das nasse Laub und die tropfenden Bäume.
 

„Deidara!“, immer wieder rief er nach seinem Partner, nur eine Antwort bekam er nie.
 

Seine Kehle brannte.
 

Und seine Atmung ging rauf und runter, seine Lungen drohten zu bersten, doch er wollte keine Pause machen, er konnte nicht.
 

„Deidara!“, brüllte er aus heiserem Hals und konnte das Zittern in seiner Stimme kaum noch unter drücken.
 

Verzweifelt lauschte er in die Stille des Waldes herein, die nur durch das Rauschen des Windes und das Prasseln des Regens durchbrochen wurde.
 

In der Ferne konnte er Donnergrollen ausmachen.
 

Er wollte sich gerade wieder aufmachen und es in einer anderen Richtung versuchen als ihn ein leises Wimmern in sich zusammen fahren ließ.
 

Gebannt hielt er den Atmen an.
 

Da war es schon wieder!
 

Beinah über seine eigenen Füße stolpern preschte er los in die Richtung, aus der er meinte das Weinen gekommen war und musste schlucken, als er einen kleinen, gelben Gummistiefel vor einer Böschung auf dem Waldboden liegen sah.
 

Er sprintete weiter, lugte über den Rand des Abhanges und unten am Fuße eben diesem lag ein zusammen gerollter, kleiner Deidara, von Laub überseht, zitternd und wie es schien pladdernass.
 

„Deidara!“, keuchte Sasori, ließ sich die Böschung hinab gleiten und sank neben seinem Partner auf die Knie.
 

„Oh, Gott sei Dank, Deidara...“, murmelte er, packte das bebende Kind unter den Schultern und drückte es an sich.
 

Schwach schlang der kleine Bomber seine Ärmchen um Sasoris Hals.
 

Der Puppenspieler konnte den schweren Atem des Kleinen hören und schob ihn sanft ein Stück von sich weg um dessen Gesicht sehen zu können.
 

Erschöpft schaute der Blonde ihn mit verschleiertem Blick an, an seiner Stirn klebte getrocknetes Blut, welches von einer Platzwunde am Haaransatz zu kommen schien.
 

Der Puppenspieler biss sich auf die Unterlippe und warf dem kleinen Toner einen mitfühlenden Blick zu.
 

„Mach das nie wieder, hörst du?“, keuchend zog er den Blondschopf wieder an sein Brust und ließ seine Lippen auf dessen Haaransatz sinken.
 

„Du hast mir Angst gemacht.“, hauchte er.
 

Wimmern schmuste sich der Blondschopf erneut an ihn.
 


 

Der Rückweg verlief schweigend, Kakuzu war anscheinend mit Hidan bereits vorgegangen, da auch dieser vollkommen unterkühlt war und scheinbar über Halsschmerzen klagte.
 

Itachi hatte er auf halbem Wege getroffen.
 

Zusammen erreichten die beiden Akatsuki das Hauptquartier, kurz vor zwei Uhr in der früh.
 

Der Greis kam ihnen bereits im Flur entgegen und wollte dem Puppenspieler seinen inzwischen schlafenden Schützling bereits aus den Armen ziehen, doch Sasori machte einen vielsagenden Schritt nach hinten.
 

„Ich will ihn mir nur angucken.“, knurrte der Greis dunkel und warf dem Rotschopf einen zornigen Blick zu.
 

Kaum merklich drückte dieser das nasse, blonde Bündel fester an sich.
 

„Das werde ich übernehemen.“, schnauzte er zurück, lauter als es hätte sein müssen, doch für heute waren seine Nerven genug überstrapaziert worden.
 

„Sasori...“, hauchte Itachi, warf ihm einen flehenden Blick zu und schaute dann auf Deidara, welcher blinzelnd die Augen aufschlug.
 

„Deidara muss wenigstens einmal kurz untersucht werden...“, flüsterte er dann sanft, lächelte verhalten doch Sasori warf ihm nur einen warnenden Blick zu.
 

„Das kann ich auch, wie du dich vielleicht erinnerst bin ich selber ebenso in der Medizin ausgebildet.“, entgegenete er schnippisch, wollte sich an Kakuzu vorbei drängen und die Treppe hoch, doch der Greis stellte sich ihm demonstrativ in den Weg.
 

„Hör auf mit dem Theater, Holzkopf.“, murrte er gefährlich, doch der Puppenspieler dachte nicht dran.
 

Für heute hatte Deidara genug erlebt und er würde den Teufel tun ihn jetzt auch noch in die mitleidslosen Hände Kakuzus zu geben, auch wenn es nicht für lange sein sollte.
 

„Ich habe nein gesagt, alter Mann.“, wütend funkelte er seinen Kollegen an, wollte dann zur anderen Seite an ihm vorbei, doch Kakuzu schritt plötzlich auf ihn zu.
 

„Du fängst an mich zu nerven, Idiot.“
 

„Geh einfach weg und wir haben kein Problem miteinander.“, zischte Sasori nur zurück, versuchte sich ein letztes Mal an dem Alten vorbei zu schieben, doch dieser griff erneut nach Deidara, was den Sunaninja instinktiv herum wirbeln ließ.
 

„Ich hab gesagt, du sollst ihn nicht anfassen!“, brüllte er und verengte die Augen zu Schlitzen.
 

Wimmernd rekelte sich der Blonde in seinen Armen und rieb das Gesicht an seine Halsbeuge.
 

„Sasori.“, Itachi warf ihm einen verständnislosen Blick zu, doch der Rothaarige wartete gar nicht erst auf großartige, weitere Reaktionen, schob sich an dem Zombiemann vorbei und stiefelte ohne ein weiteres Wort zu sagen, die Treppe hinauf.
 

„Der hat sie doch nicht mehr alle.“, hörte er Kakuzu nur noch knurren, gefolgt von dem knarrenden Geräusch der Wohnzimmertür.
 

„Was schreit ihr denn hier so rum?“, wollte Kisame wissen, worauf Kakuzu nur ein trockenes Lachen zu erwidern wusste.
 

„Sasori ist nicht mehr ganz bei Trost. Aber frag das mal am besten ihn.“
 


 

Immer noch kochend vor Wut erreichte der Puppenspieler schließlich sein Zimmer, wollte gerade die Klinke runter drücken, als ihn plötzlich etwas inne halten ließ.
 

Verzweifelt versuchte er seine bebende Atmung unter Kontrolle zu bringen, wollte den Raum eigentlich betreten, doch irgendwas hielt ihn nahe zu fest, ließ ihn wie paralysiert da stehen und auf den Boden starren.
 

Er wusste nicht warum er Kakuzu so angefahren hatte, er konnte es bei bestem Willen nicht sagen.
 

Irgendwas war in diesem Moment mit ihm durch gegangen.
 

Immer noch zitterte er.
 

Vor Aufregung, vor Wut… vor Angst.
 

Er schielte hinuter auf Deidara, der sich im Halbschlaf feste an ihn gedrückt hatte und ihm durch kleine Schlitze, durch hängende Lieder einen verschleierten Blick zuwarf.
 

Ein kaum erkennbares Lächeln formte sich auf dessen, Lippen, als ihre Blicke sich trafen.
 

Unwillkürlich zuckten Sasoris Mundwinkel ein Stück nach oben.
 

Er hatte lange keine Angst mehr verspürt, das Gefühl war ihm so fremd und doch gewissenhaft, vertraut vor gekommen.
 

Ihm wurde es leicht schwindelig bei dem Gedanken, als er sich eingestehen musste, das er seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle hatte.
 

Sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatte.
 

Noch schlimmer beinah, war es aber, das auch die Anderen davon langsam Wind bekamen.
 

Und das er nicht mal mehr ihnen etwas vorspielen konnte machte ihn, … es machte ihn unsagbar wütend.
 

Und er hasste sie dafür, das sie ihn schwach erlebten, verwundbar.
 

Doch am aller Meisten hasste er sie dafür, das sie seinen Schwachpunkt kannten.
 

Und sich selbst, dass er überhaupt einen besaß.
 

Einen menschlichen, warmen, fühlenden, lebenden Schwachpunkt, denn nach dem Tod seiner Eltern hatte er sich geschworen sich nie wieder etwas nehmen zu lassen.
 

Indem er nie wieder etwas besitzen würde, nie wieder an etwas hängen würde,…
 

Doch jetzt war es passiert, sein persönliches Armageddon war über ihn hinein gebrochen.
 

Ohne das er es je für möglich gehalten hatte, doch ohne das er es wollte und wahrscheinlich ohne das Deidara selbst es je gewollt hätte, hatte sein Kleinkind-Ich sein komplettes Seelenleben auf den Kopf gestellt.
 

Doch das aller Schlimmste, der Gipfel vom Eisberg, die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, war das er sich selber hasste, dafür das er war, wie er war, Itachi und Kakuzu hasste, dafür das sie ihn so erlebten, ja sogar seine Eltern irgendwo dafür verantwortlich machte, obwohl es ihm rational unsinnig schien, doch seit langer Zeit wieder, schienen seine Gefühlswelt und sein logisches Denken nicht mehr im Einklang zu sein…
 

Doch den wahren Auslöser für diese Katastrophe…
 

Deidara blinzelte ihn verwundert an, aus seinen großen, azurblauen Augen, als er den gequälten Blick Sasoris bemerkte.
 

Fragend hielt er den Kopf schief, doch der Puppenspieler lächelte nur traurig.
 

Er konnte ihn nicht hassen.
 

Und je mehr er es versuchte, desto mehr begann er sich tagtäglich in den kleinen Blondschopf zu verlieben.
 

„Sasohi…?“, immer noch verwirrte, stemmte sich Deidara von ihm hoch und tippte ihm sanft mit dem Zeigefinger an die Wange, was den Puppenspieler letztendlich aus seiner Trance erwachen ließ.
 

„Ja?“, hauchte er, als er plötzlich registrierte, dass sie seit mindestens zehn Minuten im Flur stehen mussten.
 

Hektisch schaute er sich um und atmete erleichtert aus, als er bemerkte das sie Jashin sei dank alleine schienen.
 

„Alles okay?“, fragte der Kleine ihn und blickte aus großen Augen zu ihm auf.
 

Ein Lächeln huschte über des Rothaarigen Lippen, ehe er nickte und dann schließlich die Klinke nach unten drückte.
 

„Komm, holen wir dich erst mal aus den nassen Sachen raus.“, murmelte er, während sie gemeinsam den Raum betraten.
 


 

Die Wunde an der Stirn hatte glücklicherweise schlimmer ausgeschaut, als sie es denn letztendlich wirklich gewesen war, Sasori hatte sie desinfiziert, was gebrannt haben musste, doch tapfer wie Deidara scheinbar war, hatte er keine Träne vergossen, ihn sogar noch angelächelt, als er ihn besorgt gefragt hatte, ob es sehr weh täte.
 

Er hatte ihm einen Wundenpflaster auf die betroffene Stelle geklebt, vorher ordentlich eingecremt, es sollte keine Narbe zurück bleiben.
 

Mit einem Waschlappen hatte er den Großteil des Schmutzes aus Deidaras Gesicht und von seinen Händen schrubben können, zum baden hatte er den Kleinen nicht mehr ermuntern können, also hatte er sich schließlich geschlagen gegeben und begonnen die Zweige und Blätter per Hand aus dessen Mähne zu zupfen.
 

Zum Glück war das Unterholz gut zu erkennen in den hellen Haaren und nachdem er gefühlt den halben Waldboden zwischen den Strähnen heraus gepickt hatte, hatte er sich sogar die Mühe gemacht einen Teil der Haare in dem typischen Zopf nach oben zu binden.
 

Glücklich betrachtete sich der kleine Deidara mit seiner neuen-alten Frisur im Spiegel.
 

„Sieht schön aus!“, strahlte er ihn an und Sasori musste unweigerlich lächeln.
 

„Dachte ich mir doch, dass es dir gefallen würde.“
 

„Warum?“, wollte der Blonde wissen, während er gemächlich zum Schrank trabte, nur mit Schlüppi bekleidet und seinen Schlafanzug zwischen den Regalen hervor zog.
 

Der Puppenspieler konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
 

„Hatte da so ein Gefühl, das dir der Zopf gefallen würde.“
 

„Dann hast du aber gute Gefühle.“, wusste Deidara, während er sich auf den Hintern plumpsen ließ und konzentriert, die Zunge zwischen die Lippen gepresst in seine Jogginghose glitt.
 

Sasori lächelte und kurz kam in ihm der Gedanke auf, wie absurd es war, das jemand zu ihm sagte „Er hätte gute Gefühle“.
 

Zu ihm.
 

Nun gut, aber der Kleine wusste es nicht besser, trotzdem war es ein seltsames Gefühl…
 

Gefühle…
 

Erneut drohte Sasori in den Strudel des endlosen Denkens ab zu rutschen, doch Deidara, der es endlich auch in seinen Pullover geschafft hatte, rannte auf ihn zu und stoppte indem er sich stürmisch gegen des Rothaarigen Beines sacken ließ.
 

Glücklich blickte er zu seinem Partner hinauf.
 

Kopfschüttelnd packte dieser den Kleinen unter den Schultern und setzte ihn auf seinem Schoß ab.
 

„Ist nh' bisschen groß, der Schlafanzug, oder?“, wollte der Puppenspieler wissen, während er die Ärmel des Pullovers umkrempelte, die Deidara immer wieder komplett über die Händchen rutschten.
 

„Ist nicht so schlimm.“, entgegnete dieser zufrieden, kuschelte sich in den Pulli im Oversized-Style und ließ sich von Sasori ein paar Kuschelsocken über die Füßchen ziehen.
 

„So.“, entschied der Sunaninja, nachdem er seinen kleinen Schüler richtig angezogen hatte, umfasste die Füßchen und kitzelte sie ein wenig, was Deidara quickend nach hinten aufs Bett fallen ließ.
 

Lachend begann er zu zappeln, während der Rothaarige ihn weiter kitzelte, der Kleine war ihm völlig ausgeliefert.
 

„Aufhörn'!“, flehte er immer wieder giggelnd und rollte sich freudig auf der Matratze hin und her.
 

Ein paar Minuten neckte der Ältere den Kleinen noch, bis er schließlich von ihm abließ, sich aufrichtete, den Blick nach wie vor auf den Blonden gerichtet, welcher keuchend und breit grinsend auf dem Bett kauerte.
 

Quiekend umfasste er seine Füße mit den Händen, kugelte sich kurz hin und her, immer noch lachend, bis er sich schließlich beruhigt zu haben schien und mit leicht zerzausten Haaren hinauf zum Kissen robbte.
 

Freudestrahlend schnappte er sich sein Kuscheltier und schmuste sich in die Kissen, während Sasori sich ebenfalls umzog, schließlich das Licht ausknipste und sie beide mit der dicken Decke zudeckte.
 

Augenblicklich schmiegte sich der Blonde an ihn, hustete ein paar Mal, zog die Nase hoch und ließ dann ein wohliges Seufzen vernehmen.
 

Misstrauisch warf der Rothaarige ihm einen Blick von der Seite zu.
 

„Du wirst mir doch nicht krank?“, wollte er wissen und rollte sich auf Seite.
 

„Geht es dir gut?“
 

Behutsam strich er seinem kleinen Partner über den Kopf und fuhr mit seinen Fingerspitzen immer wieder durch das abgebundene, weiche Haar.
 

Müde blickte Deidara ihn an und lächelte dann sanft.
 

„Nur was Bauchweh.“, murmelte er und schloss die Augen.
 

Sasori nickte.
 

„Ist bestimmt die Aufregung, war etwas viel für einen Tag, oder?“
 

Ein leises Schluchtzen entrann plötzlich der Kehle des Kleinen, was den Puppenspieler sofort veranlasste sich auf zu setzten.
 

„Was ist, was hast du?“, wollte er irritiert wissen, schon das Licht an machen, doch Deidara blickte ihn nur aus feuchten Augen unschuldig an.
 

„Bist du sauer, das ich weg war?“, wollte er plötzlich wissen.
 

Seufzend ließ sich Sasori zurück in die Kissen sinken.
 

„Nein, nicht auf dich. Das war doch sicher Hidans Idee, oder?“
 

Deidara nickte unschlüssig und warf ihm dann einen verstohlenen Blick zu.
 

„Er meinte, wir könnten auch Mama besuchen...“, druckste er leise hervor.
 

Sasori atmete tief aus und schaute eine Weile Gedanken verloren aus dem Fenster, ehe er sich wieder zu seinem kleinen Freund drehte.
 

„Deine Mama wird bald kommen, mach dir keine Sorgen, hörst du?“, log er schließlich und er wusste nicht einmal warum er das gerade tat.
 

Aber vielleicht war es besser so.
 

Deidara würde dafür schon Verständnis haben, wenn er wieder älter wäre.
 

Vorausgesetzt er würde sich dann an die ganze Geschichte erinnern können und insgeheim hoffte der Puppenspieler das dem nicht so wäre.
 

Aber das war auch vorerst unwichtig.
 

Er gähnte und hatte gar nicht gemerkt wie müde er selbst inzwischen war.
 

Deidara war beinah eingeschlafen, die Hand in Sasoris T-Shirt gekrallt, den anderen Arm um sein Vögelchen geschlungen.
 

Sasori schmuste sich tiefer in die Kissen, zog den kleinen Bomber ein Stück näher an sich und legte beschützend den Arm um ihn.
 

Der kleine Körper fühlte sich ganz warm an, aber wahrscheinlich war er nur was aufgeheizt unter der dicken Bettdecke.
 

„Ich hab dich lieb, Sasohi...“, nuschelte Deidara, während er die Nasenspitze an Sasoris Brust gedrückt endgültig einschlief.
 

Lächelnd strich der Marionettenspieler dem kleinen Wirbelwind über die Wange und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

„Schlaf gut, Kleiner.“, murmelte er, ehe auch er die Augen schloss.

"Kaminfeuer"

Dunkle Wolken verdeckten den Himmel als Sasori am nächsten morgen die Augen aufschlug.
 

In der Ferne war Donnergrollen aus zu machen und der starke Wind pfiff beinah mit einem gruseligem Geräusch um das Haus herum und ließ die Fensterscheiben wackeln.
 

Gähnend rekelte er sich in seinem Bett, rollte sich rüber auf die andere Seite und nur wenige Millimeter trennten seine Nasenspitze von der Deidaras.
 

„Na, so was...“, murmelte er, setzte sich vorsichtig auf, wollte er den kleinen Bomber doch nicht wecken und schielte dann zu der Uhr auf seinem Nachttisch.
 

Bereits kurz vor sieben.
 

Eigentlich war Deidara um die Uhrzeit normalerweise schon munter und stellte meistens mit Hidan zusammen Unfug an.
 

Beziehungsweise ließ sich von dem Grauhaarigen dazu verleiten.
 

Hidan…
 

Sasoris Miene verfinsterte sich augenblicklich bei dem Gedanken an den Sektenanhänger, denn immer noch war er mehr als zornig über dessen mehr als hirnlose Wanderung.
 

Gedankenverloren ließ er den Blick schweifen, draußen war es beinah noch zappenduster, man konnte die Umrisse des anliegenden Waldes eher erahnen als tatsächlich sehen.
 

Doch er konnte erkennen wie sich die Bäume im Wind bogen, er hörte das Rascheln der Blätter und das leise Knacken der Zweige.
 

Es war ihm ein wenig eine Genugtuung, zu wissen, dass Kakuzu heute, auch bei diesem miesen, ungemütlichem Wetter mit dem Jungen trainieren würde.
 

Ein fieses Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, verschwand aber sofort wieder, als er von draußen, auf dem Flur, Tumult vernahm.
 

Er warf Deidara einen prüfenden Blick zu, doch der Kleine schlief nach wie vor tief und fest, halb auf den Bauch gerollt, an der Flügelspitze seines Stoffvögelchens nuckelnd.
 

Wer machte denn da in dieser Herr Gotts' Frühe schon solch einen Krach?
 

Er schaute wieder zur Tür und mit einem Mal fiel ihm ein, dass auch Itachi und Kisame heute wieder aufbrechen würden, denn des Schwertkämpfers Wunden waren verheilt und somit hatte Pein wohl auch keinen Grund gesehen, sie nicht wieder auf Mission zu schicken.
 

Es würde komisch werden, ohne die beiden, vor allem aber ohne Itachi, der irgendwie bei allem immer den Überblick behalten hatte und sich im Gegensatz zu Sasori und Kakuzu nicht so rasch aus der Ruhe bringen ließ.
 

Nachdenklich legte er seine Hand auf Deidaras Kopf, den Blick immer noch auf die Tür gerichtet und strich dem kleinen Bomber sanft durch die blonde Mähne und über die Wange als er plötzlich, kaum merklich, zusammen zuckte.
 

Schockiert fuhr er mit seiner Handfläche an die Stirn des Blonden und saß mit einem Mal kerzengerade im Bett.
 

„Deidara...“, murmelte er besorgt, umfasste sanft das bleiche Gesicht seines kleinen Schützlings, was diesen dazu brachte, blinzelnd die Augen auf zu schlagen.
 

„Sasohi...“, murmelte er leise und griff mit seiner kleinen Hand nach Sasoris Finger.
 

Hektisch packte der Puppenspieler das Kind unter den Schultern, nahm ihn auf den Arm und stand mit ihm auf.
 

„Deidara, was ist, was hast du?“, fragte er panisch, während der kleine Bomber eher wie ein nasser Sack schlaff über seiner Schulter hing und scheinbar nicht mal die Kraft besaß sich selber aufrecht zu halten.
 

„Bauchweh...“, flüsterte der Kleine leise und schaute den Sunaninja mit verschleiertem Blick an.
 

Wieder und wieder fuhr der Rothaarige mit seiner Hand über die glühend heiße Stirn des Bombers, strich beruhigend durch die langen Haaren und schaute dann gequält in die tränenden, blauen Augen.
 

„Bauchweh?“, wiederholte er unsicher.
 

Deidara nickte.
 

„Und Kopf.“, hauchte er dann und kuschelte sich näher an seinen Danna.
 

Sasori biss sich nervös auf die Unterlippe, hauchte dem Kleinen einen Kuss auf den Haaransatz und eilte dann zur Tür, hinaus auf den Flur.
 

Keiner da.
 

Beinah panisch stolperte er die Treppe hinunter und knallte, auf den Weg in die Küche, fast mit Kakuzu zusammen.
 

„Deidara ist krank!“, brachte er völlig außer Atem hervor.
 

Kakuzu hoch misstrauisch eine Braue.
 

„Selbst Schuld.“, war alles was er dazu zu sagen hatte, wollte schon weiter gehen und den Puppenspieler und den fiebernden Blonden einfach sich selbst überlassen, doch Sasori hielt ihm instinktiv am Ärmel feste.
 

Knurrend drehte sich der Zombiemann zu ihm herum.
 

„Schau ihn dir an, los!“, verlangte der Rothaarige, wippte währenddessen ein bisschen auf und ab, denn Deidara hatte begonnen leise vor sich hin zu wimmern.
 

Kakuzu lachte bitter.
 

„Nach deiner Szene gestern Abend?“, wollte er wissen,“ Sicher nicht.“
 

Unwirsch machte er sich von dem Puppenspieler los, welcher ihn nur entsetzt anstarrte, kein Wort heraus brachte, direkt mit der freien Hand wieder Deidara über den Rücken fuhr und dem Älteren dann einen flehenden Blick zuwarf.
 

„Es tut mir leid, Kakuzu.“, log er.
 

„Ich war nicht ganz bei mir. Und müde.“, fügte er hinzu, biss sich innerlich auf die Zunge, weil er es hasste sich zu entschuldigen, auch wenn er es nicht ernst meinte, doch er musste Kakuzu dazu bekommen, Deidara zu untersuchen.
 

„Bitte schau ihn dir an, bitte.“
 

Panisch begann er sachte hin und her zu schunkeln mit dem Oberkörper, Deidaras Wimmern war in ein gleichmäßiges, kaum hörbares Schluchzen über gegangen, was wohl auch von Kakuzu nicht unbemerkt zu bleiben schien.
 

„Sieh mal an, der berüchtigte Sasori no Akasuna wird auf einmal zahm wie ein Lämmchen wenn es um seinen kleinen Deidara geht.“, säuselte der Geldliebhaber und Sasori hätte ihm dafür am liebsten Eine verpasst, zwang sich aber ruhig zu bleiben.
 

„Sasohi...“, meldete sich plötzlich der Bomber selbst zu Wort und hob leicht den Kopf an, was ihm viel abverlangen musste, dem gequälten Blick nach zu urteilen, „Ich glaub ich muss brechen.“
 

Wimmernd ließ er sich wieder zurück auf seines Partners Schulter sinken und fing im beinah selben Augenblick an wie unter Strom zu zittern.
 

„Kakuzu….“, hauchte der Sunaninja nur verzweifelt und sein Blick huschte zwischen dem leichenblassen Bündel in seinen Armen und dem ältesten Mitglied der Organisation unschlüssig hin und her.
 

„Lass mal sehen.“, gab sich der Greis dann schließlich geschlagen, packte sich den zitternden Blonden, der schwachen Protest von sich gab und die kleinen Ärmchen hilflos nach Sasori ausstreckte und setzte ihn auf dem Küchentisch ab.
 

Sasori folgte etwas unschlüssig.
 

„Er ist kochend heiß.“, gab Kakuzu zu verstehen und augenblicklich griff der Blonde wieder nach Sasoris Hand, beziehungsweise nach drei dessen Fingern, nach dem dieser zu den beiden heran getreten war.
 

„Ja, ich weiß.“, gestand er und strich dem Toner beruhigend über den Kopf.
 

Schwach lehnte sich der kleine Blondschopf an seinen Oberschenkel und starrte unter bebender Atmung und mit leerem Blick auf den gekachelten Boden.
 

Mit einem Mal begann er zu Husten, richtete sich panisch auf und rang wimmernd nach Atem, krallte die Fingerspitzen tiefer in Sasoris Hand und übergab sich schließlich halb über seinen eigenen Schoß und auf den Küchenboden.
 

„Deidara!“
 

Nun selber panisch ging Sasori in die Hocke, klopfte seinem Kleinen Freund behutsam auf den Rücken, bis dieser wieder genug Luft bekam, dafür aber letztendlich komplett losweinte.
 

Schniefend rieb er die Wange an des Puppenmenschens Handfläche und schaute ihn aus tieftraurigen Augen entschuldigend an.
 

„Was hat er denn?“, wollte der Rothaarige wissen und ließ sich von Kakuzu einen feuchten Lappen reichen, mit welchem er dem Kleinen die restlichen Sabber- und Erbrochenenfäden aus dem Mundwinkel und vom Kinn wischte.
 

„Geh mal weg.“, knurrte er, stieß den Sunaninja unsanft zur Seite und tastete gewissenhaft Deidaras Bauch ab.
 

Der Kleine quiekte verzweifelt, schien sich allerdings zu zwingen standhaft zu bleiben und nicht unter Kakuzus Griffen weg zu zucken.
 

„Du tust ihm weh!“, schimpfte Sasori nach dem er sich wieder gefangen hatte und packte den Älteren feste am Handgelenk.
 

„Ich taste nur nach entzündetem Gewebe ab. Oder willst du, das er wegen dir auch noch eine Blinddarmdurchbruch bekommt?“, knurrte der Greis und schüttelte des Puppenmenschens Griff von sich ab.
 

„Was heißt den wegen mir?“, zischte Letzterer bitter zurück wofür er sich einen zornigen Blick des Greises einfing.
 

„Hätte ich ihn einfach gestern untersuchen können, dann hätten wir das Problem jetzt sicher nicht!“, er erhob sich und zeigte mit dem ausgestreckten Finger auf Deidara, welcher bedröppelt, völlig verheult und in seinem eigenen bereits Verdauten auf dem Tisch kauerte.
 

Ängstlich schaute er zu seinem Danna hinauf, streckte die dreckigen Händchen in seine Richtung und augenblicklich zog es in Sasoris Brust.
 

Instinktiv griff der Sunaninja nach den beiden Pfötchen, obgleich ihn das ganze leicht anekelte und wand sich dann wieder Kakuzu zu:“Hätte dieser Nichtsnutz von Hidan ihn nicht einfach mitgeschleppt, wäre das alles nicht passiert.“, wusste er und verengte die Augen zu Schlitzen.
 

„Ach komm, hör mir auf!“, knurrte der Greis, „Wenn du nicht so ein elendiger Dickkopf wäre, würde unsere Küche jetzt nicht voller Kotze sein!“
 

„Und wenn du dich ein bisschen mehr um Hidan kümmern würdest, dann wäre er vielleicht nicht einfach abgehauen.“
 

Kakuzu machte einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu, doch Sasori dachte nicht im Traum daran auch nur einen Zentimeter zur Seite zu weichen.
 

„Ich bin nicht dafür zuständig mich um irgendwen zu kümmern, wann geht das in deinen Holzkopf rein, du Bastard?“, wollte er wissen und funkelte den Puppenspieler böse an, „Weder um Hidan, noch um Deidara oder sonst wen.“
 

Er warf dem wimmernden Blonden einen kurzen Blick zu.
 

„Bei ihm mach ich es, weil er einfach zu alle dem nichts kann.“, er deutete mit einem Kopfnicken in des Blonden Richtung, „Aber denk nicht, das ich mit dir oder sonst wem irgendwie umsichtiger wäre, nur weil ihr euch alle Hals über Kopf von den beiden um den Finger habt wickeln lassen.“
 

Der Rothaarige schnaubte gehässig, wollte gerade den Mund aufmachen, als Itachi ihr hitziges Gespräch mit einem Mal unterbrach.
 

„Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Alle beide.“
 

Schnellen Schrittes ging er zum Tisch, nahm den nach wie vor voll gesauten Deidara auf den Arm und blickte sie dann streng an.
 

„Ihr macht ihn ganz nervös und es damit auf keinen Fall besser.“
 

Tröstend strich er dem Blondschopf über den Rücken und schaute dann Kakuzu auffordernd an.
 

„Ich würde vorschlagen wir beide gehen nach oben und du schaust ihn dir einmal genau an. Obwohl ich vermute, das er sich einfach nur etwas überanstrengt und verkühlt hat.“
 

Er warf dem Kleinen ein aufmunterndes Lächeln zu und zupfte ihm dann eine verklebte Strähne von der Wange.
 

Kakuzu knurrte irgendetwas unverständliches in seinen nicht vorhanden Bart, ging dann aber schließlich nach oben, gefolgt von Itachi und auch Sasori setzte sich in Bewegung doch der Sharinganträger warf ihm einen warnenden Blick zu.
 

„Du kümmerst dich besser darum, das hier alles sauber wird. Pein hat sich angekündigt.“
 

Er schielte zur Treppe, wo Kakuzu am oberen Absatz gerade verschwunden war, dann wieder zurück zum Puppenspieler selbst.
 

„Und ihr beide kriegt euch doch eh nur in die Haare. Das müsst ihr dem Kleinen hier nicht auch noch antun.“
 

Itachis Worte trafen ihn wie kalte, feine Nadeln, doch er wusste nicht warum.
 

Verdattert blieb er in der verdreckten Küche stehen, blickte dem Uchiha und seinem wimmernden Partner hinter her und blinzelte ein paar Mal verwirrt.
 

Was war das denn bitte gewesen?
 


 

Mit verächtlichem Blick begann er die Putzutensilien unter der Küchenspüle hervor zu kramen und sich doch recht angewidert an die Beseitigung von Deidaras Mageninhalt zu machen.
 

Und mit einem Mal wusste er auch wieder, was mindestens einer der Gründe gewesen sein musste, das er nie eigene Kinder hatte haben wollen.
 

Und jetzt, wo er so genauer drüber nach dachte, war das so gar ein relativ guter Grund.
 

Trotzdem ließen ihn Kakuzus Worte nicht los.
 

Und irgendwo hatte der Greis auch Recht, was den Puppenspieler verärgerte und obwohl er nicht viel von Selbstreflektion hielt, musste er sich eingestehen, das er gestern vielleicht besser daran getan hätte Deidara einfach untersuchen zu lassen.
 

Aber er hatte es doch nur gut gemeint…
 

Immerhin war der Kleine müde gewesen und hatte so fürchterlich geweint die ganze Zeit über…
 

Seufzend stemmte sich der Rothaarige hoch, ließ das dreckiger Wasser in der Spüle abfließen und stellte den Eimer und den Schrubber zurück an ihren Platz.
 

Der Weilen war auch Hidan in die Küche gekommen, hatte sich aus dem Kühlschrank eine Packung Milch geangelt und zusammen mit Cornflakes und Schüssel an den Tisch bequemt.
 

Sasori warf ihm einen düsteren Blick zu, welchen der Jüngere offensichtlich verstand und schuldbewusst auf sein Frühstück starrte.
 

„Bist du noch sauer?“, wollte er wissen und schaute schüchtern zu dem Sunaninja.
 

Dieser machte sich der Weilen daran Tee für Deidara auf zu setzten.
 

„Wo nach siehts' denn aus?“, gab er schnippisch zurück, ohne den Grauhaarigen auch nur eines Blickes zu würdigen.
 

Das Klackern des Löffels in der Schale und das Schlürfen Hidan, war für eine Weile das Einzige, was das Schweigen zwischen ihnen zu durch brechen vermochte, als der Junge sich schließlich ein Herz fasste:“Ist Deidara sehr krank?“, wollte er besorgt wissen.
 

„Ich weiß es nicht.“, seufzend lehnte sich der Puppenspieler an die Küchenzeile und schielte zur Treppe hinaus.
 

„Ich bete nicht...“, hauchte er kaum hörbar und Hidan nickte leicht.
 


 

Schritte von oben verrieten das Wiederkommen von Itachi und Co.
 

Scheinbar hatte Kakuzu seine Untersuchungen beendet und Sasori eilte schleunigst heraus auf den Flur und auch Hidan ließ sich von seinem Sitz gleiten und folgte ihm, wenn auch mit etwas Sicherheitsabstand.
 

Erleichtert stellte der Sunaninja fest, das Itachi sich scheinbar die Mühe gemacht zu haben schien den Kleinen um zu ziehen, was ihm mehr als Recht war, denn für heute hatte er eindeutig genug Kinderkotze wegmachen müssen und der Uchiha war, was das anging, einfach schmerzloser.
 

Er nickte dem Schwarzhaarigen dankbar zu, als dieser ihm den erschöpften Deidara in die Arme drückte, welcher einen OneSizer in Pandaoptik trug, sogar mit Öhrchen an der Kapuze und Stummelschwänzchen am Po. [Anm.: Sorry, der musste sein.]
 

Ein Lächeln huschte über des Puppenspielers Gesicht und behutsam strich er dem Kleinen die Kapuze vom Kopf und ein paar Haare aus dem Gesicht.
 

„Mh...“, stöhnend ließ sich Deidara wieder an seine Schulter sinken, krallte sich mit der freien Hand an Sasoris Haare im Nacken feste, mit der anderen umklammerte er tapfer den Flügel seines Vögelchens.
 

„Hidan, mach dich fertig!“, Kakuzu rauschte eilig an ihnen vorbei, „Wir haben schon viel zu viel Zeit verplempert und Zeit ist Geld!“
 

Gott sei Dank, dieses eine Mal ohne einen Aufstand zu machen, flitzte der Jashinist die Treppen rauf und machte sich fürs Training fertig.
 

Sasori sah ihm kurz kopfschüttelnd hinter her, wand sich dann wieder Itachi zu.
 

„Itachi, ich...“, begann er, doch der Uchiha lächelte nur leicht und strich dem leise moserndem Blonden beruhigend, in kreisenden Bewegungen über den Rücken.
 

„Es ist alles in Ordnung. Er ist nur erkältet, vermutlich auch etwas Magen-Darm, aber nichts um was man sich Sorgen machen sollte.“
 

Er riss seinen Blick los und schaute dann Sasori an.
 

„Mach dir keinen Kopf.“
 

„Aber er ist so fertig...“, murmelte der Sunaninja unsicher und begann bereits wieder leicht auf und ab zu wippen und den kleinen Bomber so in den Schlaf zu schunkeln, „Und er hat soch so hohes Fieber, das kann doch nicht normal sein.“
 

Itachi kicherte leise, was den Puppenspieler direkt misstrauisch werden ließ.
 

Hatte der sie noch alle? Was war denn bitte daran wieder so lustig?
 

„Sasori...“, begann der Sharinganträger immer noch schmunzelnd, „Das ist vollkommen normal, das Kinder in Deidaras Alter so hohes Fieber bekommen und auch so erschöpft sind.“
 

Verständnislos blickte der Rothaarige ihn an.
 

„Deidara ist doch erst vier.“, erklärte der Uchiha dann weiter, „Sein Immunsystem muss sich noch richtig entwickeln, deswegen reagieren kleine Kinder auch heftiger auf Erkältungen als Erwachsene.“
 

Mit großen Augen blickte der der Marionettenmensch auf seinen kleinen Partner, dann wieder zu Itachi.
 

„Ach so?“
 

Er zog die Brauen hoch.
 

„Also ist es nicht schlimm?“
 

Augenblicklich merkte er, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel, doch er zwang sich ruhig zu bleiben.
 

Der Uchiha schüttelte wieder den Kopf.
 

„Nein.“, sagte er dann, „Kleine Kinder werden schnell mal ziemlich krank, aber das ist nichts, weswegen man sich Sorgen muss. Achte darauf das er genug trinkt und versuch ihn gegen Mittag mal zum essen zu ermuntern und ansonsten...“
 

Er blickte kurz zu Deidara, ging dann Richtung Tür und zog sich seinen Mantel über, während er weiter redete:“Bleib bei ihm, Kinder brauchen viel Zuwendung, vor allem dann wenn sie krank sind.“
 

Sasori nickte.
 

„Und sonst?“, wollte er wissen, und beobachtete wie der Schwarzhaarige in seine Schuhe schlüpfte.
 

Dieser zuckte nur mit den Schultern und schaute auf:“ Lass ihn sich auskurieren, Schlaf ist die beste Medizin. Im Medizinschrank oben steht Hustensaft, verdünn' ihn aber mit etwas Wasser, sonst ist er zu stark. Sollte das Fieber noch weiter steigen, was ich nicht glaube, kannst du ihm was Fieber senkendes geben.“
 

Erneut nickte der Puppenspieler, hievte den kleinen Blondschopf, sachte hoch, welcher inzwischen nicht mehr wie ein toter Indianer, schlaff über seiner Schulter hing und bei der Bewegung leise aufstöhnte.
 

Itachi stand auf und strich dem Blonden ein letztes Mal über die Wange.
 

„Mach dir auch keine Sorgen wegen der Temperatur. In dem Alter sind auch mal 40 Grad vollkommen normal, wenn du aber das Gefühl bekommst, das er irgendwie zu teilnahmslos wird, oder die Temperatur immer weiter ansteigt, dann würde ich ihm schon was geben.“
 

Er blinzelte ihm wohlgesonnen zu und drehte sich dann um zur Treppe.
 

„Können wir?“
 

Kisame schnallte sich sein Schwert um, nickte Sasori kurz zu und blickte dann erwartungsvoll zu seinem Freund.
 

Dieser nickte.
 

„So, dann macht es mal gut.“, sagte er schließlich, fuhr Deidara mit den Fingerspitzen noch einmal kurz durch den Zopf und folgte seinem Kollegen dann hinaus in die Kälte.
 

Die kühle Zugluft ließ Sasori kurz erschaudern, heute Nacht sollte es sogar gefroren haben.
 

Ein Schauer lief ihm über den Rücken und ein bisschen war er sogar froh, das er heute mit Deidara daheim bleiben konnte und bei diesem Ekelwetter nicht vor die Tür musste.
 

„Okay, Kleiner...“, murmelte er und hauchte seinem Schützling einen Kuss auf die warme Stirn, „Dann lass uns mal sehen, das du wieder auf die Beine kommst, mh?“
 


 

„So, wird werden dann auch aufbrechen.“
 

Kakuzu kam ihm im Flur entgegen, hatte sich scheinbar wieder beruhigt.
 

Sasori nickte, war gerade mit einer Tasse Tee auf dem Weg ins Wohnzimmer gewesen, wo er Deidara auf die Couch gebettet hatte, wofür er einfach sein komplettes Bettzeug nach unten geschleppt hatte.
 

Der Greis folgte ihm in den anderen Raum und beide blieben im Türrahmen stehen, ihren eigenen Gedanken nach hängend und beobachtete wie Hidan, der auf der Lehne des Sofas kniend dem erschöpften Deidara etwas aus einem Anfänger-Lesebuch vorlas.
 

Es zumindest versuchte, denn wie sich heraus gestellt hatte, konnte Hidan gar nicht lesen, was im Übrigen auch der Grund gewesen war, weshalb er die Zutaten für die Kekse damals aufgemalt und nicht geschrieben hatte.
 

Kakuzu hatte sich wohl ein Herz gefasst und ihm Einsteigerbücher gekauft, welche eigentlich für Erstklässer gedacht waren, aber nun gut, man half wo man konnte.
 

Es war zwar nach wie vor mehr als holprig, aber klappte tatsächlich von Tag zu Tag besser und kurz kam Sasori der Gedanke, das bei Hidan vielleicht doch noch nicht Hopfen und Malz verloren waren.
 

Zumindest was das anbelangte.
 

Vielleicht würde er sich ja zu einer richtigen Leseratte entwickeln, … haha, der war gut.
 

„Daaa-...naaach, … gin… gingen si… sie, … naaach Haauuu...ße… Hause und sezz...säää… setzteeen sich aaans…“, er gab sich sichtlich Mühe.
 

Sasori schielte zu Kakuzu, welcher das Ganze mit einem Ausdruck in den Augen beobachtete, welchen der Puppenspieler nicht genau zu deuten wusste.
 

Innerlich mit dem Kopf schüttelnd wand er sich wieder den beiden Kindern zu, Hidan schien immer noch fest zu hängen.
 

„Kaa… Kammp… Kahh...“, seufzend ließ er das Buch sinken und blickte dann verzweifelt zu Deidara, welcher es stumm entgegen nahm und mit neutralem Blick den Finger über Zeilen gleiten ließ.
 

Sasori hob misstrauisch die Brauen und auch Kakuzu stellte sich etwas aufrechter hin.
 

„Wo?“, hauchte der Blonde, nach wie vor schwach und warf Hidan einen fragenden Blick zu.
 

„Zweite Reihe.“, kam es von diesem.
 

Sasori riss irritiert die Augen auf, als Deidara plötzlich leise das wiederholte, was Hidan zuvor vorgelesen hatte und dann einfach weiter las, als wäre es das selbst verständlichste der Welt: „...und setzten sich ans Kaminfeuer. Kaminfeuer.“
 

Er gab dem Grauhaarigen sein Buch zurück.
 

Kakuzu und Sasori tauschten viel sagende Blicke.
 

„Du kannst lesen?“, wollte der Greis schließlich wissen, selbst sein Interesse schien geweckt.
 

Hidan schreckte auf, scheinbar hatte er sie nicht kommen sehen.
 

„Ja, aber sonst hilft er mir nie! Also fast nie, nur bei ganz schweren Wörtern!“, verteidigte er sich und lief knallrot an.
 

Kopfschüttelnd drängte sich Sasori an ihm vorbei, stellte den dampfenden Becher auf dem Tisch ab und ging in die Hocke hinunter zu seinem kleinen Partner.
 

Deidara rollte sich wimmernd auf die Seite, seine Wangen glühten rot und auf seiner Stirn standen vereinzelte Schweißperlen.
 

Behutsam strich ihm der Puppenspieler über den warmen Kopf.
 

„Das du lesen kannst, wusste ich gar nicht.“, flüsterte er, schaute dann aber auf zu Kakuzu.
 

„Ist das normal so etwas zu können, mit vier?“
 

Dieser schüttelte den Kopf.
 

„Er kann auch rechnen!“, erklärte Hidan aufgeregt und blickte Sasori aus großen Augen an.
 

Dieser schaute zurück zu Deidara, welcher schwach nickte.
 

„Aber nur Plus und Minus.“, krächzte er leise und schloss die Augen, „Und nur bis 20.“
 

„Das ist mehr als ich kann.“, wusste Hidan.
 

„Du kannst ja auch gar nichts.“, unterbrach Kakuzu in barsch und warf ihm einen strengen Blick zu, „Und jetzt zieh deine Schuhe an, wir müssen los, oder soll ich dir Beine machen?“
 

Japsend sprang der Grauhaarige auf und verschwand im Flur.
 

Der Greis warf dem kleinen Blondschopf einen misstrauischen Blick zu.
 

„Nicht schlecht für vier.“, gestand er.
 

Sasori nickte Gedanken verloren.
 

„Deidara ist nicht dumm, das wusste ich schon vorher.“, murmelte er, während er dem Blonden beinah mechanisch über die Haare fuhr, „Aber ich hatte keine Ahnung….“
 

Kakuzu nickte und wand sich dann wortlos zum gehen.
 

„Bist du endlich fertig?“, hörte der Sunaninja ihn brüllen, sowie er den Flur betreten hatte, woraufhin Deidara leicht zusammen zuckte.
 

Verwundert hob der Kleine den Kopf und blinzelte dem Rotschopf durch seine azurblauen Augen fragend entgegen, welcher nach wie vor dessen Kopf kraulte.
 

„Wir sind gegen Abend zurück!“, war das Letzte was man von Kakuzu hörte, ehe die Tür ins Schloss fiel.
 

Stille legte sich über sie.
 

Sasori schluckte.
 

Erst jetzt wurde ihm so richtig bewusst, das er einen ganzen, langen Tag mit Deidara vor sich hatte und dabei völlig auf sich allein gestellt war.
 

Hilflos schaute er sich um, als würde er erwarten das irgendwer, vielleicht Konan oder Itachi, ihm zur Unterstützung eilen würde, doch er war komplett allein.
 

Er seufzte gedehnt und zwang sich dann ein verhaltenes Lächeln ab, als er Deidara anblickte.
 

Der Kleine schaute ihn, lieb wie immer, aus seinen großen, blauen Augen an und ließ den warmen Kopf dann auf Sasoris Hand sinken.
 

„Brauchst du was?“, wollte der Puppenmensch wissen.
 

Das Blondchen im Pandakostüm streckte verlangend die Ärmchen nach ihm aus.
 

„Sasohi!“, nuschelte er müde und schon wieder schwammen Tränchen in seinen Augen.
 

„Was denn?“, verwirrt weiteten sich die rehbraunen Irden des Angesprochenen, „Soll ich dir irgendwas holen, magst du was Essen, oder Trinken, oder soll ich dir was vorlesen?“, schlug er vor, doch Deidara schüttelte nur mit dem Kopf.
 

„Kuscheln.“, fiepste er dann flehend.
 

„Kuscheln?“, wiederholte Sasori überrascht.

Kuscheln.

Draußen war inzwischen ein richtiger Sturm los gebrochen, wie in den letzten Tagen bereits angekündigt worden war, im Wetterbericht.
 

Orkanartige Böen rüttelten an den Fenstergläsern und dicke Tropfen klatschen gegen die Hauswände.
 

Fröstelnd kuschelte sich Sasori tiefer in die Kissen auf dem Sofa und knipste gelangweilt auf einen anderen Sender um.
 

So früh am Morgen lief doch tatsächlich nur Bullshit im Fernsehen, was interessierten ihn bitte Frauen die für zwei Wochen ihre Familien tauschten?
 

Aus irgendeinem Grund wurden für die Folgen auch immer genau solche genommen, die unterschiedlicher nicht sein konnten.
 

Kopfschüttelnd schaltete er das Fernsehgerät schließlich komplett ab und lugte vorsichtig an sich herunter.
 

Deidara lag auf ihm, Beine und Arme um ihn geschlungen wie ein kleines Koalabärchen und schlief, leise atmend.
 

Mit einem zaghaftem Lächeln im Gesicht fuhr der Puppenspieler dem Kleinen über den Rücken.
 

Er seufzte leise, schob seinen Partner dann vorsichtig von sich runter, so gut es ging, doch der Blondschopf schlug prompt die Augen auf.
 

Wimmernd rollte er sich auf die Seite und vergrub das Gesicht in Sasoris Taille.
 

Tatsächlich war er heute beinah etwas anstrengend, ziemlich mosernd und quengelig, doch Sasori machte ihm keinen Vorwurf, es störte ihn auch nicht, was ihn selbst mehr als überraschte.
 

Niemals hätte er damit gerechnet, das er, er Sasori no Akasuna solch eine Geduld mit kleinen Kindern haben würde.
 

„Ich mach uns mal was zu essen, ja?“, flüsterte er sanft und löste sich sachte von dem Blondschopf, welcher ihn instinktiv am Saum seiner Oberteiles fest hiel.
 

„Will nicht...“, nuschelte er heiser und hustete dann ein paar Mal.
 

„Nicht essen!“
 

Sasori nickte:“Doch, hör zu, du musst essen. Du willst doch schnell wieder gesund werden.“
 

Doch der Kleine schüttelte nur stur den Kopf und schaute ihn entschlossen an.
 

„Kein' Hunger.“
 

Seufzend legte der Puppenspieler den Kopf schief.
 

„Ich werd' trotzdem was machen, dann für später vielleicht, hörst du?“, gab er sich vorerst geschlagen und riss sich los, doch Deidara richtete sich fiepend auf.
 

Es sah aus, als würde es ihm viel Kraft abverlangen und vom Mitleid gepackt hielt der Rothaarige dennoch inne.
 

„Mh!“, nicht sprechend, nur wimmernd, streckte der Blonde die Arme nach seinem Danna aus und warf ihm einen herzzerreißenden Blick zu.
 

„Ich komm gleich wieder.“, versprach der Ältere und warf einen flüchtigen Blick auf die Mattscheibe, die gegenüber des Ecksofas stand, „Soll ich dir den Fernseher anmachen?“
 

Doch Deidara schüttelte erneut nur den Kopf.
 

„Arm...“, hauchte er dann hell und in seinen Augenwinkeln standen bereits gefährlich wirkenden Tränchen.
 

„Ich bin doch sofort wieder da.“, versuchte es der Puppenspieler noch einmal, doch erkannte schon das es keinen Sinn hatte, erst recht nicht als sich die Unterlippe des Kleinen nach vorne schob und er bereits begann zu schniefen.
 

„Na, komm her, du kleine Nervensäge.“, gab er es schließlich auf, packte den Blondschopf unter den Schultern und nahm ihn hoch.
 

Glücklich schlang dieser auch sogleich die schmalen Ärmchen feste um seinen Hals, so das Sasori im ersten Moment meinte schlechter Luft zu bekommen und schmiegte sich dann an ihn.
 

Unbeholfen griff der Sunaninja nach einer etwas kleineren, dünneren Decke, legte sie dem Kleinen um den Rücken und ging dann samt des fiebernden Bündels auf seinem Arm in die Küche.
 


 

Es war etwas schwierig zu kochen und dafür nur eine freie Hand zu haben, hinzu kam, das er sich nicht zu hastig und schnell bewegen konnte um den schlummernden Blondschopf nicht zu wecken oder gar runter fallen zu lassen.
 

Nachdem Deidara langsam wieder eingeschlafen war, hatte sich zumindest der krampfhafte Klammergriff um seinen Hals etwas gelöst und er konnte wieder ausreichend Sauerstoff konsumieren.
 

Man musste alles positiv betrachten.
 

Zudem musste er sich eingestehen das er herzlich wenig Ahnung von Essenszubereitung hatte, immerhin brauchte er ja keine Nahrung um zu überleben und somit hatte er auch nie eingesehen wofür es gut sein sollte kochen zu lernen.
 

In den seltenen Fällen, das sie sich über mehrere Tage im Hauptquartier aufgehalten hatten, hatten meistens Konan, oder aber Itachi gekocht und ansonsten wusste sich der Blonde da auch meist recht gut selbst zu helfen.
 

Während Sasori auf umständliche Weise, mit nur einer Hand eine Konserve Hühnerbrühe öffnete, kam ihm der Gedanke, das Deidara eigentlich nie so lästig gewesen war, wie er es immer dargestellt hatte.
 

Tatsächlich war er ganz an nämlich gewesen, natürlich hatte er manchmal Flausen im Kopf und war ein wenig chaotisch, aber mein Gott, er war ja auch keine 20!
 

Und dafür machte er, seine Sache, zugegebener Weise, nicht schlecht.
 

Er biss sich unbewusst auf die Unterlippe, als er darüber nachdachte, wie oft er den Blonden immer ausgeschimpft, ermahnt und gerügt hatte, für Sachen die so selbstverständlich waren und er mit 19 bestimmt nicht besser gekonnt hatte.
 

Doch er hatte nie darüber nach gedacht.
 

Seine Jugend lag so weit hinter ihm, gefühlt, das er sich kein einziges Mal darüber Gedanken gemacht hatte, wie er eigentlich in Deidaras Alter gewesen war.
 

Das war kurz bevor er sich umgebaut hatte.
 

Schlagartig hielt er inne, ließ den Dosenöffner sinken, legte ihn auf die Arbeitsplatte und fuhr mit der freien Hand gedankenverloren durch die blonden Haare seines kleinen Partners.
 

Er erinnerte sich nicht gerne an diese Zeit, aber wieso?
 

Wieso hatte ihn Deidaras Art all die Jahre so auf die Palme gebracht, obwohl er ihm eigentlich nie einen wirklich triftigen Grund geboten hatte.
 

Natürlich war er laut und impulsiv und obendrein auch noch mit einem überaus großem Anteil an Eitelkeit gesegnet, aber das war nie das gewesen, was den Puppenspieler so aus der Haut hatte fahren lassen.
 

„Nein...“, murmelte er kaum hörbar und strich mit der Nasenspitze Deidaras Schläfe entlang.
 

„Du hattest das, was ich nicht mehr hatte….“, flüsterte er, ohne es richtig zu realisieren.
 

Deidara war jung.
 

Jung und hatte sein ganzes Leben noch vor sich.
 

Er hatte die Möglichkeit etwas besseres aus seinem Leben zu machen, die Möglichkeit die Sasori verspielt hatte und das wusste er.
 

Auch wenn der Gedanke nie richtig präsent war, er war da gewesen.
 

Und das schon immer.
 

Lange vor Deidara, lange, lange Zeit vor ihm.
 

Und zum ersten Mal in seinem Leben, wurde dem Puppenspieler klar, warum er so war, wie er denn war.
 

Warum er alles und jeden um sich herum hasste und verachtete.
 

Einschließlich Deidara, obgleich dieser überhaupt nichts für die ganzen Schicksalsschläge konnte, die ihm wieder fahren waren.
 

Kaum merklich schüttelte der Puppenspieler den Kopf, starrte wie paralysiert auf den Küchenboden, auf einen unbestimmten Punkt und mit einem Mal wurde ihm schwindelig.
 

Er stolperte ein Stück zurück, spürte die Kante des Tisches an seinem Steißbein und ließ sich schwach dagegen plumpsen.
 

Blinzelnd öffnete Deidara in seinen Armen die Augen und warf ihm einen müden, dennoch fragenden Blick zu, doch Sasori registrierte es gar nicht.
 

Mit geweiteten Augen und kaum erkennbar am Zittern, schaute er nach wie vor, wie hypnotisiert auf die gekachelten Fliesen, als ihm eines klar wurde.
 

Er hasste nicht die Anderen.
 

Er hasste auch nicht Deidara.
 

Nein, … er hasste sich selbst.
 

Und irgendwann hatte er angefangen es zu verstecken, in dem er allen vorspielte er würde sie verachten und nicht wert schätzen, nur um davon ab zu lenken, das sich sein ganzer Frust eigentlich gegen ihn selbst richtete.
 

Er hatte sich selbst besser gemacht, in dem er andere schlecht gemacht hatte.
 

Damit sie nicht bemerkten, wie verletzt, wie zerbrochen er war.
 

Er hatte seinen Körper in etwas ewiges, unsterbliches, unzerstörbares verwandeln können, doch seinen Seele hatte sich in all den Jahren nicht verändert.
 

Sie war noch genau so, wie sie zu Anfang war.
 

Noch genau so roh, empfindlich und voller Angst.
 

Gequält schloss er die Augen, er wollte die Gedanken vertreiben, doch sie schwappten über ihn wie eine Welle, der er nicht entfliehen konnte.
 

Er hatte allen immer erzählt er hätte keine Gefühle, er bräuchte sie nicht, er hätte sich ihnen entledigt und irgendwann, hatte er nicht nur die anderen belogen.
 

Sondern auch sich selbst.
 

Und letztendlich wurde ihm bewusst, dass ein größter Feind, all die Jahre er selbst gewesen war.
 

Er selbst, der sich mit seinem Hass so sehr im Weg stand, das er alles um sich herum damit gefüllt hatte, nur um sich ab zu laden, doch je mehr er alle anderen angeschrien hatte, je mehr er sie verletzte hatte, sie niedergemacht, je mehr er Deidara runter gemacht hatte, desto tiefer war er in das Loch des Selbsthasses gerutscht.
 

Warum war er so?
 

Weil er sich selber aus dem Strudel nicht mehr hatte befreien können…
 

Er atmete entsetzt auf, keuchte fast, hatte beinah ganz vergessen zu atmen, die Emotionen waren so stark, hatten ihn dermaßen physisch aus der Bahn geworfen, das es fast wie ein Rausch gewesen war.
 

Und mit einem Mal spürte er etwas warmes über seine Wange laufen, es fühlte sich an wie ein Insekt, ein wenig, es kitzelte und doch wusste er, das es nicht der Gleichen war.
 

Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen fing er die Träne mit der Fingerspitze auf und betrachtete sie mit solche einem Entsetzen, das Außen stehenden ihn sicher für verrückt erklärt hätten.
 

Und wahrscheinlich war er das auch.
 

Ein Verrückter.
 

Ja, er war verrückt.
 

Er war wahrscheinlich der Verrückteste von ganz Akatsuki und das musste was heißen, denn normal waren sie alle nicht.
 

Immer noch keuchte er, sein Brustkorb hob und senkte sich bebend, bis ihn Deidara schließlich aus den Gedanken riss.
 

Erschrocken zuckte er zusammen, als der Kleine ihn sanft mit dem Finger an die Wange tippte.
 

„Sasohi…?“, schwach blinzelte der Blonde ihm entgegen, doch der Puppenmensch war immer noch viel zu perplex um entsprechend zu reagieren.
 

Erst nach ungefähr einer halben Minute hatte er sich schließlich gesammelt und starrte den kleinen Bomber an, als sähe er ihn zum ersten Mal.
 

„Sasohi?“
 

Misstrauisch hob der kleine Wirbelwind eine Braue, was dem unschuldigen Gesicht irgendwie so gar nicht stand.
 

„Ja?“, Sasoris Stimme zitterte, doch langsam wich die Aufregung einem anderen Gefühl.
 

Und zwar Ruhe.
 

Aber nicht die Ruhe, die er all die Jahre als Ruhe zu bezeichnen pflegte, nein, viel mehr eine Art Ausgeglichenheit.
 

Es war ihm, als hätte er all die Zeit einen schweren Mantel auf seinen Schultern getragen, den er nun endlich abgelegt hatte.
 

„Ja...“, Sasori lächelte und fuhr Deidara einmal sanft durch die langen Haare, „Ja, was ist?“
 

Immer noch etwas verunsichert ließ der Kleine den Kopf wieder auf Sasoris Schulter sinken und begann erschöpft an seinen Fingern zu nuckeln.
 

Wohlig seufzend drückte der Rothaarige seinen Schützling etwas fester an sich, ließ sein Kinn auf dessen Schulter sinken und tat etwas, was er all die Jahre nicht mehr getan hatte und mit einem Mal konnte er nicht mal mehr sagen, wo sein Problem gewesen war.
 

Er genoss die Nähe.
 

Menschliche Nähe.
 

Diese Wärme von Deidaras Körper und sein Duft ließen ihm einen warmen Schauer über den Rücken fahren, er schloss die Augen kurz, öffnete sie dann allerdings sofort wieder und blickte den kleinen Bomber zufrieden an.
 

Müde blinzelte dieser ihm entgegen, immer noch nuckelnd, die Lider schon halb geschlossen.
 

„Ich glaub du tätest gut daran, ein bisschen zu schlafen, mh?“, wollte er wissen und strich ihm behutsam seinen Pony hinters Ohr.
 

Deidara schüttelte leicht den Kopf und krallte sich mit der freien Hand in Sasoris Tshirt feste.
 

„Saso...“, wimmernd presste er sich an seinen Danna, welcher begann leicht hin und her zu schunkeln.
 

„Ist ja gut, ist ja gut.“, beschwichtigte der Puppenspieler schließlich seinen kleinen Freund und machte sich wieder daran einarmig die Suppendose zu öffnen.
 

„Ist ja gut, ich bleib doch bei dir.“
 


 

Mit einem lauten Platschenden Geräusch ließ er den Konserveninhalt schließlich in den Topf auf der Herdplatte plätschern und stellte diese an.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, das es kurz vor zwölf war.
 

Itachi hatte ja gemeint, gegen Mittag sollte er Deidara zum essen ermuntern.
 

Er schielte auf den kleinen Blonden auf seinen Armen, welcher an ihn gelehnt, friedlich schlummerte.
 

Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und er beschloss, bis die Suppe warm genug war, ein wenig ins Wohnzimmer zu gehen.
 

Vielleicht war das Fernsehprogramm ja jetzt ansprechender.
 


 

Immer noch regnete es wie aus Eimern und die ersten Blitze hatten begonnen am Himmel zu zucken.
 

Armer Kakuuzu und Hidan.
 

Aber da musste man durch als Shinobi.
 

Da war schlechtes Wetter noch das geringste Übel.
 

Seufzend ließ er sich auf die Couch plumpsen und Deidara vorsichtig auf seinen Schoß sinken, hielt ihm mit dem Arm jedoch im Rücken feste, um ihn bloß nicht zu wecken.
 

Diesmal hatte er Glück, der kleine Bomber schlief weiter, schmiegte sich seitlich an seinen Bauch, doch hielt die Augen geschlossen.
 

Mit liebevollem Blick fuhr der Puppenspieler dem kleinen Bomber sanft mit den Fingerrücken über die Wange.
 

Er fühlte sich immer noch ganz heiß an und er überlegte ob es ratsam wäre, ihm etwas gegen das Fieber zu geben.
 

Gedankenverloren schaute er durch den Raum, als sein Blick plötzlich auf Hidans Lese-Lernbuch fiel und mit einem Mal erinnerte er sich an die besondere Begebenheit am Morgen.
 

Deidara konnte lesen.
 

Lesen und rechnen mit vier.
 

War das nicht eigenartig, das so kleine Kinder das schon konnten?
 

Zumal Deidara gut lesen konnte, so schien es, immerhin hatte er selbst ein so schweres Wort wie „Kaminfeuer“ fehlerfrei entziffern.
 

Er beugte sich vorsichtig nach vorne und griff nach dem Buch, schielte kurz zur Seite und atmete innerlich erleichtert auf, als er feststellte, das der Kleine nicht wach geworden war.
 

Verträumt blätterte er in der Fibel, konnte sich erinnern als Kind auch so eine besessen zu haben, aber da war er mindestens schon, … sechs, sieben Jahre gewesen? Mindestens.
 

Und für ein Wort wie „Kaminfeuer“ hätte er auch in dem Alter noch mindestens zwei-drei Anläufe gebraucht.
 

Er schob seinen Arm unter Deidaras Rücken, um mit beiden Händen in dem Büchlein blättern zu können und zuckte kurz zusammen, als er etwas feuchtes, nasses an seinem Handgelenk spürte.
 

Es war einer von Deidaras Handmündern gewesen, der wohl die Gunst die Stunde genutzt hatte um auf sich aufmerksam zu machen.
 

Schmunzelnd beobachtete er, wie die kleine Zunge sich immer wieder aus der Hand schob und Bewegungen machte, die ein bisschen an die einer Schlange erinnerten.
 

Er wusste, das die Münder eine Art Eigenleben führten, das hatte der Blonde ihm mal erklärt, obwohl er sich nicht erinnern konnte, jemals nachgefragt zu haben.
 

Deidara hatte sie auch manchmal gefüttert, nicht weil sie es irgendwie zu brauchen schienen, sondern wahrscheinlich einfach wenn ihm langweilig war, oder aber vielleicht auch um ihnen einen Gefallen zu tun.
 

Zumindest konnten die Hände nicht verdauen, denn alles was man ihnen gab spuckten sie irgendwann wieder aus, so dem Bomber nach.
 

Er streckte vorsichtig seinen Zeigefinger aus und ließ die Zunge mit der Spitze an ihm rauf und runter schlecken.
 

Schmunzelnd schüttelte er den Kopf.
 

Wie ulkig es sein musste Münder auf seinen Handflächen zu haben.
 

Und das bereits sein ganzes Leben.
 

Gedankenverloren strich er mit den Fingerspitzen über die angedeuteten Lippen der Münder, ehe sich das mit dem Eigenleben plötzlich bestätigte und der kleine Mund zuschnappte.
 

Zwar erwischte es nur seine Fingerspitze, doch das tat weh genug.
 

„Autsch!“
 

Fluchend zog er seinen Zeigefinger aus dem gierigen Mäulchen, was Deidara erwachen ließ, während sich Sasori den verletzten Finger in den Mund schob und begann dran zu saugen.
 

Blinzelnd rieb sich der kleine Bomber mit den Fäustchen die Augen und schaute müde zu dem Puppenspieler auf.
 

„Mh?“, zu mehr schien er nicht im Stande zu sein.
 

Sasori schüttelte nur den Kopf.
 

„Schon gut.“, beruhigte er den Kleinen und zog ihm die Decke ein Stück höher.
 

„Ich war zu neugierig.“, gestand er, doch der Blondschopf schien das gar nicht richtig zu registrieren.
 

„Mh… worauf?“, wollte der kleine Bomber wissen und wischte sich mit dem Ärmelsaum ein bisschen Sabber aus den Mundwinkeln.
 

Sasori schüttelte nur den Kopf.
 

„Auf dein Hände, aber ist nicht so wichtig...“
 

Er hatte ja bereits gelernt, dass diese wohl nicht gerade zu Deidaras Lieblingsthema gehörten.
 

Der kleine Attentäter nickte.
 

„Habn' sie gebeißt?“, fragte er vorsichtig nach und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, ehe er sich, immer noch auf seinem Schoß liegend, auf die Seite rollte und den Kopf an seinen Bauch rieb.
 

„Gebissen,...“, korrigierte Sasori ihn und begann mit den Fingerspitzen den Zopf durch zu kämmen, „Und ja, haben sie, aber das war meine Schuld.“
 

Er lachte.
 

„Ich wusste nicht das sie so aggressiv sind.“
 

Deidara warf ihm einen traurigen Blick zu.
 

„Früher warn' sie nicht so.“, erklärte er dann und betrachtete sich seine Münder, „Aber je mehr die Ärzte gemacht haben, desto mehr haben sie gebeißt…. Bissen, ….“
 

Er schaute auf.
 

„Mama sagt, sie machen das, weil sie wütend sind und sich das nicht gefallen lassen wollen.“
 

„Was denn gefallen lassen wollen?“, interessiert setzte sich der Sunaninja etwas aufrechter hin, doch Deidara schüttelte nur den Kopf.
 

„Schon gut...“, beschwichtigte der Puppenspieler ihn schnell und beschloss, dass es ratsamer wäre mit dem Thema Pein zu konfrontieren, anstatt Deidaras Vier-Jähriges-Selbst.
 

Der kleine Blondschopf hustete ein paar mal kläglich und schaute seinen Dann dann aus großen, tränenden Augen entgegen.
 

Mitfühlend erwiderte der Sunaninja den Blick.
 

„Magst du mal was essen und dann gucken wir, das wir dein Fieber was runter bekommen, mh?“
 


 

Es dauerte ein bisschen, bis er Deidara davon überzeugt hatte, das er etwas Essen musste um bald wieder bei Kräften zu sein, doch letztendlich hatte es funktioniert.
 

Immer wieder schob er dem kleinen Wirbelwind einen Löffel Suppe in den Mund, wenn dieser gerade unaufmerksam war und freute sich beinah schon ein wenig, als langsam der Boden der Schüssel erkennbar wurde.
 

Seufzend stellte er den restlichen Spuckrest hinter sich auf dem Tisch ab, langte nach dem feuchten Lappen, der neben ihm, in einer kleinen Wasserschüssel lag und legte diesen behutsam auf des Bombers Stirn ab.
 

Er erhob sich leise stöhnend und setzte sich auf den Rand des Sofas, während der Blonde die Beine näher an den Körper zog, um ihm Platz zu machen.
 

„Brauchst du noch was?“, wollte der Sunaninja wissen und strich dem Kleinen über den Kopf, „Oder soll ich sonst noch irgendwas für dich machen?“
 

Anspruchslos wie immer schüttelte Deidara nur den Kopf und streckte dann wieder die Ärmchen nach ihm aus.
 

„Saso!“, fiepte er flehend und der Rotschopf nickte.
 

„Vorlesen?“, fragte er dann, mit Blick auf Hidans Buch, welches immer noch auf dem Tisch lag und der Blondschopf nickte schwach lächelnd.
 

Seufzend kuschelte sich der Puppenmensch schließlich mit seinem kleinen Partner unter die Decke, schnappte sich vorher noch das Buch, hob die Arme etwas an, damit Deidara es sich mit Kopf und Oberkörper auf seiner Brust liegend bequem machen konnte und schlug dann die entsprechende Seite auf.
 

Kurz bevor er ansetzte hielt er noch kurz inne und schielte zur Seite, zu seinem kleinen Freund.
 

„Aber eigentlich kannst du ja auch selber lesen, oder?“, neckte er ihn.
 

„Ja...“, gab der Jüngere murrend zu.
 

„Aber jetzt hab ich zu viel Kopfaua.“, erklärte er dann.
 

Sasori nickte, als ihm plötzlich noch etwas einfiel.
 

Kurz ließ er das Buch sinken, was Deidara dazu brachte auf zu schauen.
 

„Wer hat dir eigentlich lesen beigebracht?“, wollte er dann wissen.
 

Der Blonde zwinkerte ihm verwirrt entgegen, antwortete dennoch:“ Die Ärzte und Mama auch ein bisschen.“
 

„Aber das ist doch sicher schwer?“, wollte Sasori wissen, „Immerhin bist du doch erst vier. Mit vier muss man doch noch nicht lesen und rechnen können. Das ist doch zu viel in deinem Alter.“
 

Misstrauisch legte der Kleine den Kopf auf seiner Brust etwas schief und zuckte dann mit den Schultern:“Also ich find' das nicht schwer.“
 

Sasori lachte leise und auf einmal kam ihm die Erinnerung daran, wie schwer er sich damals damit getan hatte.
 

Er hatte beim lesen echt Startschwierigkeiten gehabt und seine Mutter hatte stunden lang mit ihm üben müssen.
 

„Man muss aber aber doch viel üben.“, überlegte er dann und blickte besorgt zu seinem kleinen Partner, welcher gedankenverloren an seiner Ponysträhne rumzupfte, „Und es dauert lange, bis man es richtig kann.“
 

„Nö...“, entgegnete Deidara ohne ihn an zu schauen, „Ich hab das ganz schnell gekonnt.“
 

„So?“, interessiert blickte der Sunaninja ihn an, „Was heißt denn ganz schnell?“
 

„Weiß nicht genau...“, kam die genuschelte Antwort, „Mama meinte „unter einer Woche“...“
 

Man merkte, dass er sich der genauen Bedeutung der letzten Worte nicht ganz bewusst war, Sasori dafür um so mehr und so riss er erschrocken die Augen auf.
 

„Du hast nicht mal eine Woche gebraucht um lesen zu lernen?“, wollte er schockiert wissen.
 

Deidara nickte.
 

„Und schreiben.“, sagte er dann, als ob es nichts wäre.
 

Beinah wäre der Rothaarige aufgesprungen.
 

„Deidara.“
 

Er klappte das Buch zusammen.
 

„Du kannst lesen und schreiben?!“
 

Nun doch leicht verunsicherte hob der Blonde den Kopf.
 

„Ist das schlimm?“, wollte er dann wissen und schaute seinen Danna entschuldigend an.
 

Immer noch leicht verdattert schüttelte der Puppenmensch schließlich den Kopf.
 

Sagte der kleine Deidara da die Wahrheit?
 

Natürlich, zumindest beim lesen, das hatte er ja selbst mit angesehen.
 

Und schreiben? Wieso sollte er da lügen?
 

Deidara log nicht, zumindest nicht seine Kleinkindversion.
 

War so etwas denn normal, für Vierjährige, so weit entwickelt zu sein?
 

Unbewusst schüttelte er den Kopf.
 

Irgendwie wurde die Sache um seinen Partner immer mysteriöser.
 

War Deidara denn so schlau?
 

Er erinnerte sich daran, das ihm ab und an tatsächlich, auch innerhalb des Kampfes aufgefallen war, wie scharfsinnig der Blonde kombinieren konnte und wie schnell er die Taktiken seines Gegners analysiert hatte und seine Eigenen darauf angepasst hatte.
 

Doch er hatte sich nie groß drum Gedanken gemacht, immerhin waren das für ihn immer Sachen gewesen, die man als Shinobi eben können musste, die er schließlich auch konnte…
 

Mit dem Unterschied, das er beinah doppelt so alt war, wie sein Kollege.
 

War Deidara denn so hoch begabt und war ihm das tatsächlich nie aufgefallen?
 

Hatte ihm das vielleicht nicht auffallen wollen?
 

Und was waren das denn für seltsame Ärzte die dem armen Kleinen erst irgendwelche Sachen spritzen und dann lesen und schreiben bei brachten?
 

Und vor allem warum?
 

Und warum mit vier?
 

Das alles machte keinen Sinn und dann war da immer noch diese komische Geschichte mit den Mündern, die er ja anscheinend seit seiner Geburt besaß…
 

Des Puppenspielers Gedanken überschlugen sich regelrecht, bis ihn das klägliche, schwache Husten seines Partners aus dem Denkfluss riss.
 

Hastig klopfte er dem Blondschopf auf den Rücken, bis dieser sich beruhigt hatte und schwer atmend, leicht sabbernd, den Kopf wieder auf seine Brust betete.
 

Flehend schaute er ihn aus großen, blauen Augen an.
 

„Vorlesen, Sasohi?“, bittete er zuckersüß und auf den Lippen des Sunaninjas formte sich automatisch ein Lächeln.
 

„Okay.“
 

Sanft zog er den kleinen Bomber etwas näher an sich, legte seinen Arm um ihn, schnappte sich das Buch und begann am entsprechenden Absatz zu lesen.
 

Er spürte die Wärme des kleinen Körpers der halb auf ihm und an ihn gedrückt da lag, spürte das regelmäßige atmen, spürte wie Deidara manchmal leicht zuckte, wenn er kurz davor war ein zu schlafen, aber dann doch wieder aufwachte, weil er zuhören wollte und auf einmal machte sich in Sasori ein Gefühl breit, welches er lange, lange Zeit nicht mehr empfunden hatte und wovon er dachte es nie wieder im Stande sein würde es zu fühlen.
 

Es war Liebe.

Geister der Vergangenheit

Sasori zuckte erschrocken aus dem Schlaf hoch, als ihm plötzlich das Buch aus den Fingern gezogen wurde.
 

Müde blinzelte er dem Licht der Deckenlampe entgegen und erkannte Konan, die auf der Kante des Sofas saß, den Einband zusammen klappte und ihn freundlich anlächelte.
 

„Ich wollte dich nicht wecken, tut mir leid.“, entschuldigte sie sich, doch der Puppenspieler winkte ab.
 

„Halb so wild,...“, er richtete sich auf, doch das klappte nur halb, denn etwas schweres, warmes lag auf seinem Brustkorb und drückte ihn nach unten.
 

Seufzend ließ er sich zurück in die Kissen sinken und strich dem schlafenden Deidara beruhigend über den Rücken.
 

Dann wandte er sich der Papierdame zu.
 

„Ihr seid zurück?“, sprach er das bereits Offensichtliche aus.
 

Diese nickte.
 

„Ja, wir sind soeben angekommen. Hatte Itachi nichts gesagt?“
 

„Doch, doch er hatte so etwas erwähnt, hier ging es heute morgen allerdings etwas drunter und drüber.“, erklärte der Puppenspieler mit Blick auf seinen Partner.
 

Die Kunoichi nickte.
 

„Ja, ich habs' schon gehört. Wir haben Kakuzu getroffen, die beiden bleiben heute länger, weil Hidan sich wohl nicht benommen hat.“, sie zuckte mit den Schulten, doch der Rotschopf kam nicht umhin die Augen zu verdrehen, wenn auch nur innerlich.
 

„Hidan,...“, murrte er genervt, aber Konan lachte nur leise.
 

„Schien mir aber, als würden die zwei sich gut verstehen.“, sagte sie dann und schaute ihn liebevoll an, „Wie ist es bei euch gelaufen?“
 

Sasori nickte:“Ja, ich würde sagen soweit ganz gut.“
 

Die Blauhaarige wollte gerade etwas sagen, da kam plötzlich der Leader ins Wohnzimmer.
 

Amüsiert schmunzelnd blieb er jedoch in der Tür stehen und lehnte sich an den Rahmen.
 

„Sasori.“, begrüßte er seinen Untergebenen und warf einen flüchtigen Blick auf den kleinen Blondschopf in dessen Armen.
 

„Wie geht es unserem jüngsten Mitglied?“, wollte er dann wissen.
 

Der Puppenspieler schüttelte lächelnd den Kopf, ließ seine Hand dann sanft auf des kleinen Bombers Stirn sinken und atmete erleichtert auf, als er feststellte, das diese nicht mehr ganz so heiß schien.
 

„Ich denke er ist auf dem Weg der Besserung.“, berichtete er dann nachdenklich, woraufhin auch der kleine Blonde schließlich die Augen öffnete.
 

„Sasohi...“, murmelte er sofort müde und suchte augenblicklich anschmiegend an seinen Danna Schutz.
 

Für einen kurzen Augenblick herrschte Stille in dem kleinen Wohnzimmer der Akatsukiorganisation, alle beobachteten, mehr oder weniger, lächelnd Klein-Deidara, wie er sich an seinen Partner kuschelte.
 

„Kakuzu hat gesagt, du wolltest etwas mit mir besprechen?“, riss Pein sie schließlich alle aus den Gedanken und blickte auf.
 

„Ja.“, entgegenete der Puppenspieler ihm feste und schaute ihn lange an, „Ja, da gibt es Einiges, was ich dich fragen muss.“
 

„Nun gut.“, der Anführer richtete sich auf, „Dann lass uns das am besten gleich hinter uns bringen, ich erwarte dich in meinem Büro. Konan wird sich so lange um den Kleinen kümmern.“
 

Sasori warf der jungen Frau einen unsicheren Blick zu, doch diese nickte ihm nur aufbauend zu.
 

„Ich mach das schon, alles gut.“
 

Behutsam packte sie dem kleinen Blondschopf unter den Armen, der sich leicht zappelnd wehrte und schwach versuchte an seinem Partner fest zu halten, dann jedoch ruhiger wurde, nachdem Konan ihn auf ihrem Schoß abgesetzt hatte und sanft durch die Haare strich.
 

„Du warst ja schon als Kind so hübsch.“, murmelte sie gedankenverloren und blickte verliebt in die großen, blauen Augen.
 

„Wäre er mein Kind, hätte ich ihn nie aus den Augen gelassen.“, witzelte sie dann und schaute den Puppenspieler an, welchem so gleich wieder das Gespräch mit Pein in Erinnerung kam.
 

Er nickte stumm, strich Deidara im Vorbeigehen einmal sanft über die Wange und warf ihm ein beruhigendes Lächeln zu.
 

„Ich bin gleich zurück, sei schön brav, in Ordnung?“
 

Der Blonde nickte etwas unsicher, warf Konan dann einen fragenden Blick zu, doch um seine Mundwinkel zuckte bereits wieder ein schwaches Grinsen.
 

Erleichtert aufseufzend machte sich der Sunaninja schließlich auf den Weg nach oben.
 


 

Pein stand mit dem Rücken zum Raum, somit auch zu ihm, hatte den Blick aus dem Fenster gerichtete, hinaus in den strömenden Regen.
 

Er zuckte nicht mal zusammen, als Sasori die quietschende Tür schloss.
 

„Setz dich.“, befahl er feste und ohne sich um zu drehen.
 

Selbstbewusst ging der Puppenspieler großen Schrittes durch den Raum, ließ sich auf einem der Stühle vor dem Schreibtisch nieder und überlegte schon, wie er am besten einsteigen sollte, als der Leader ihm mit einem Mal den Wind aus den Segeln nahm.
 

„Du willst wissen, was es mit Deidaras Vergangenheit auf sich hat?“
 

Mit diesen Worten fuhr er herum.
 

Entsetzt blickte der Puppenspieler ihn aus großen Augen an, nickte dann jedoch stumm.
 

Pein seufzte gedehnt, ließ sich dann aber ebenfalls in seinen Sessel, hinter dem wuchtigen, hölzernen Schreibtisch sinken und warf ihm einen kühlen Blick zu.
 

Sasori hatte das Gefühl, das er etwas sagen sollte, doch er wusste bei bestem Willen nicht was.
 

Es war ihm, als hätte er seinen kompletten Wortschatz draußen vor der Tür gelassen.
 

„Ihr habt vorher nie über das Thema gesprochen?“, wollte der Anführer wissen, doch der Puppenspieler schüttelte nur den Kopf.
 

„Es hat mich nicht im geringsten interessiert, was mit ihm ist oder war….“, gestand er dann und hätte sich dafür schon wieder auf die Zunge beißen können.
 

Pein nickte verstehend.
 

„Was hat denn Deidara gesagt, während ihr hier zusammen wart? Der Kleine, meine ich.“
 

Er hob eine Braue und Sasori vermochte beim besten Willen nicht sagen zu können, worauf dieses Gespräch heraus laufen würde.
 

„Er hat was von einem Krankenhaus erzählt.“, begann er schließlich, „Etwas von Ärzten, die mit ihm immer wieder Untersuchsuchungen anstellen. Und das er seine Münder schon seit seiner Geburt hat….“ er stoppte kurz, blickte Pein misstrauisch an, doch immer noch war auf dessem Gesicht nicht der Hauch einer Emotion zu erkennen.
 

Seufzend fuhr er fort:“ Dabei hatte er mir immer erzählt, er hätte sie durch ein verbotenes Jutsu bekommen. Und wusstest du das er lesen und schreiben kann? Und rechnen? Mit vier? Seid wann ist Deidara so schlau?“
 

Seine Stimme überschlug sich gegen Ende fast, doch Pein lachte nur bitter auf.
 

„Deidara war schon immer schlau, aber ich hatte mir schon fast gedacht, das du das nicht sehen würdest.“
 

Beschämt schaute der Sunaninja zu Boden, was Pein ein weiteres Mal schmunzeln ließ.
 

„Du hast dich verändert, Sasori...“, sagte er dann, lächelte und brachte sich selbst in eine aufrechtere Haltung.
 

„Nie im Leben hätte ich damals einen gerade 16 Jährigen der Organisation beitreten lassen, wenn ich nicht davon ausgegangen wäre, er könnte nicht mit den übrigen Mitgliedern mithalten, geistig, wie körperlich.“, erklärte er sich dann.
 

Sasori nickte, als ihm plötzlich etwas einfiel.
 

„Aber als Itachi, Kisame und ich ihn damals rekrutiert haben, da haben wir ihn doch aus Iwagakure geholt´, beziehungsweise aus einem Tempel in der Nähe. Und er hatte ein Stirnband. Doch der kleine Deidara sagt, er würde in keinem Dorf leben.“
 

Pein nickte.
 

„Das stimmt und damit hat er auch Recht. Denn Deidara lebt erst in Iwagakure seit er circa neun Jahre alt ist.“
 

Misstrauisch zog der Puppenspieler die Brauen zusammen.
 

„Und davor in einem Krankenhaus?“, wollte er besorgt wissen, doch wieder schüttelte der Leader nur den Kopf.
 

„Keinem Krankenhaus. Einem Forschungslabor. Um genau zu sein genau ein solches Labor, wo an Menschen mit abnormalen Fähigkeiten Experimente ausgeführt werden.“
 

Völlig unbewusst klappte dem Sunaninja die Kinnlade ein kleines Stück nach unten.
 

„Was…?“, hauchte er schockiert.
 

„Du hast ja schon richtig erkannt, das Deidara seine Handmünder bereits seiner Geburt hat, nicht durch ein Jutsu.“, begann Pein schließlich, „Deidara ist und bleibt, bis heute, der Einzige Fall wo so etwas bekannt ist. Man weiß nicht woher es kommt, man weiß nicht wie es geschehen ist, lediglich das es ein genetischer Defekt sein muss.“
 

Verständnislos schüttelte Sasori den Kopf.
 

„Es ist letztendlich nicht mehr als eine Mutation von Chromosomen. So etwas kommt vor und kann in den verschiedensten Formen auftreten. Nun ist es bei Deidara so, dass er, wie du ja weißt, seine Münder als Waffe einsetzten kann, da er zusätzlich das Kekkei Genkai des Nendo Clans in sich trägt.“
 

Sasori nickte.
 

„Deidara kommt aus einem kleinen Arbeiterdorf namens Omigachi, ganz tief versteckt im Reich der Erde. Die Einwohner sind prüde, gläubig und konservativ und als Deidara geboren wurde, so hat man in ihn einen Vorboten der Hölle hinein interpretiert. Genaues kann ich dir da leider nicht sagen, denn alles weiß ich auch nicht. Es war schwer mit Deidara zu reden damals, er war schwer traumatisiert und deswegen habe ich es irgendwann dabei belassen.“
 

Sasori schluckte.
 

Das konnte doch alles nicht war sein…
 

„Auf jeden Fall war schon damals Onoki das Oberhaupt von Iwagakure und hatte in seinem Land mehrere Gefangenlager, wo er an Menschen mit besonderen Fähigkeiten entsprechende Experimente durch führen ließ, so eben auch eines der Labore, in welchem Deidara letztendlich gelandet ist. Man hat ihn und ebenso auch seine Mutter, da sie wichtig für die genetischen Proben war, an ein solches verkauft um sich der Gunst des Himmels wieder sicher zu sein.“
 

Er lachte trocken.
 

Verständnisslos schüttelte Sasori den Kopf.
 

„Aber warum…?“, begann er, doch Pein fiel ihm ins Wort.
 

„Du fragst dich wie jemand auf die Idee kommt an einem kleinen Kind Experimente durch zu führen und vor allem warum? Dann frag mal deinen alten Partner am besten, der kann dir das erklären. Es ging letztendlich um das Selbe, wenn auch nicht ganz. Onoki verfolgte das Ziel eine ultimative Streitmacht auf zu stellen und dafür wenn möglich sich seine Kämpfer selber zu züchten, zusammen zu setzen aus dem besten genetischen Material was er bekommen konnte. Er wollte einen Übermenschen kreieren.“
 

Fassungslos ließ der Puppenspieler scharf die Luft zwischen den Lippen entweichen.
 

Er konnte es nach wie vor nicht glauben…
 

Das konnte nicht sein, durfte nicht…. Was hatten diese Monster mit Deidara nur gemacht?
 

„Da kam ein Deidara mit seinen Mündern, die sich so gut zur Waffe umfunktionieren ließen natürlich gelegen.“
 

„Das heißt Deidara hat zusammen mit seiner Mutter in dieser Forschungsanstalt gewohnt?“
 

Pein warf ihm einen belustigten Blick zu.
 

„Wenn man es denn so nennen kann. Ich selbst habe so Eine nie betreten, weiß nur, das sie inzwischen nicht mehr legal sind und somit aufgelöst wurden. Jedoch nicht vom Reich der Erde selbst, da hat das Land des Feuers sich sehr für eingesetzt.“
 

Er zuckte beinah gleich gültig mit den Schultern.
 

„Menschenrechte und so. Soweit ich weiß, hat Onoki damals versucht möglichst viele Spuren zu verwischen und die Anlagen samt Gefangenen abgebrannt.“
 

Entsetzt riss Sasori die Augen auf.
 

„Er hat was?“, wollte er wissen und Pein nickte.
 

„Aber dann sind ja alle...“, begann er, was der Anführer wieder bejahte.
 

„Du hast Recht Sasori, sie sind alle tot. Onoki hat sie nie als Menschen gesehen, sondern nur als Mittel zum Zweck.“
 

„Aber wieso war Deidara dann nachher in...“
 

„Warum er in Iwagakure lebte? Onoki war wohl kurz vor dem Feuer über ihn gestolpert, so hat es mir Deidara zumindest damals erzählt. Hat ihn gegen seinen Willen mit genommen und ihn unter seine Fittiche gesetzt, Deidara sollte ihm und auch seiner Enkelin wohl später mal als Leibwächter dienen. Was er im Übrigen seinem großen Potential zu verdanken hat, ebenso seinem hohen IQ.“
 

Er blinzelte dem Puppenspieler neugierig entgegen, wartete wohl auf dessen Reaktion, doch dieser war unfähig auch nur einen Ton heraus zu bringen.
 

„Deidaras Münder sind nicht die einzigen, genetischen Zusätze, sagen wir mal. Neben diesen und dem Kekkei Genkai hat er auch eine überdurchschnittliche Gehirnaktivität vor zu weisen. Das war auch der Grund warum man ihm damals so früh lesen und all das bei gebracht hatte um zu schauen, wie viel er auf Anhieb begreift. Das waren dann die harmloseren Versuche...“
 

Für einen kurzen Augenblick schwiegen sie und schauten sich einfach nur an.
 

„Und die Anderen…?“, begann der Rotschopf, obgleich er es eigentlich lieber nicht wissen wollte.
 

„Giftspritzen, Elektroschock, Druckluftkammern, Operationen ohne Narkose… die Liste ist lang, Sasori.“, Pein warf ihm ein müdes Lächeln zu und schüttelte sich dann.
 

„Die meisten Menschen in diesen Anstalten haben nicht lange überlegt, das Deidara es so lange ausgehalten hat grenzt beinah an ein Wunder. Zumal ohne körperlich, bleibende Schäden.“
 

„Körperlich…?“, wiederholte Sasori verwirrt, „Du meinst...“
 

Pein nickte.
 

„Ich habe versucht es Deidara irgendwie auf arbeiten zu lassen, doch das hat nicht funktioniert, da er zu heftig reagiert hat.“
 

Er seufzte kurz.
 

„Also habe ich letztendlich beschlossen ihn einfach von Iwangakure und dem Reich der Erde generell fern zu halten um ihn so gut es geht vergessen zu lassen...“
 

Nervös drückte der Sunaninja seinen Fingernagel in das weiche Holz des Schreibtisches, es war ihm leicht übel geworden, bei all den neuen Informationen und er musste sich wirklich zwingen die Fassung nicht zu verlieren.
 

Er erinnerte sich an Nächte, die sie zusammen am Feuer gesessen hatten, auf Missionen, Deidara und er.
 

Er war meistens der gewesen, der Wache gehalten hatte, da er mit seinem künstlichen Körper sehr viel weniger Schlaf benötigte als der Blonde und er erinnerte sich, wie er Deidara viel zu oft immer wieder wach gerüttelte hatte, wenn dieser begonnen hatte im Schlaf zu weinen oder zu wimmern.
 

Nur nach gefragt hatte er nie.
 

Kein einziges Mal.
 

Weil es ihm schlicht weg egal gewesen war.
 

Weil er dachte er hätte genug mit seinen eigenen Problem zu kämpfen, mit dem Verlust seiner Eltern, der ihm so nichtig neben der Vergangenheit des Bombers vorkam, mit einem Mal.
 

Traurig blickte er zu seinem Vorgesetzten, Pein hatte geschwiegen, hatte ihm wohl die nötige Zeit zum verdauen der neuen Infos geben wollen.
 

„Was ist mit Deidaras Mutter?“, wollte er schließlich wissen, „Der Kleine redet ohne Unterlass von ihr. Weißt du etwas über sie?“
 

Wie erwartet schüttelte der Rinneganträger den Kopf: „Dazu kann ich dir nichts sagen, ich weiß auch nicht, ob den Brand jemand überlebt hat und wenn ja wo sich diese Personen befinden.“
 

Er senkte die Stimme ein wenig, als hätte er mit einem Mal Angst bekommen das man sie belauschte.
 

„Man erzählt sich immer wieder Schreie und auch Stimmen aus den runter gebrannten Kliniken zu hören, außerdem sollen sonderbare Gestalten dort ein und ausgehen, doch ob da was dran ist weiß ich nicht. Ich hab Deidara damals auf jeden Fall ausdrücklich verboten hin zu gehen.“
 

Verwirrt schaute der Puppenmensch auf.
 

„Deidara wollte dahin? Zurück? Warum…?“
 

„Wahrscheinlich aus genau diesem Grund, zu schauen ob seine Mutter vielleicht dort ist, doch ich habe ihn damit abgespeist, das diese im Feuer wohl mit um gekommen ist und...“
 

Mit einem Mal stand Sasori auf den Füßen.
 

„Entschuldige bitte, aber du hast was?!“, wollte er wissen und funkelte seinen Anführer gefährlich an, „Du hast Deidara erzählt, seine Mutter wäre tot, obwohl du es gar nicht weißt?“
 

Pein schaute ihn abwertend an, schien diesen emotionalen Ausbruch nicht erwartet zu haben, blieb jedoch ruhig:“Was hätte ich denn deiner Auffassung nach machen sollen? Deidara war komplett durch den Wind gewesen, als er hier ankam , ich habe nur versucht ihn zu schützen.“
 

„Zu schützen!“, wiederholte Sasori und lachte bitter auf, „Das nennst du schützen? Vielleicht lebt die Frau ja noch, woher willst du das wissen?“
 

Er wusste das es ein gefährliches Spiel war, sich so gegen Pein auf zu lehnen, doch allein der Gedanke seine Eltern könnten vielleicht am Leben sein und man hätte ihn all die Jahre belogen…
 

„Weißt du eigentlich, wie es sich anfühlt, seine Eltern zu verlieren?“, schnaubte er missbilligend, was Pein mit einem genervten Blick zu beantworten wussten.
 

„Ja, das weiß ich Sasori, stell dir vor.“, war die knappe Antwort.
 

Immer noch völlig in Rage stand der Puppenspieler schließlich komplett auf, wollte schon zur Tür gehen, doch Peins feste und vor allem leicht angesäuerte Stimmlage ließ ihn kurz inne halten.
 

„Sasori no Akasuna, ich weiß nicht was du vor hast, oder was du von mir denkst, aber bedenke bitte, das ich immer nur das Beste für die Mitglieder dieser Organisation im Sinn habe.“
 

Misstrauisch drehte der Puppenmensch sich zu dem Oranghaarigen um und musterte ihn genau.
 

„Deidara war ja quasi noch ein Kind, als er hier ankam und natürlich habe ich versucht ihn zu beschützen. Wie wahrscheinlich ist es, das seine Mutter überlebt hat? Und ist diese geringe Chance es wert ihn solch einer seelischen Folter aus zu setzten? Sicher nicht.“
 

Die Rinneganaugen fixierten ihn mahnend.
 

„Du bist nicht der Einzige, der sich verantwortlich fühlt, Sasori, vergiss das nicht.“
 

Ein bisschen zur Ruhe gekommen zwar, doch immer noch völlig aufgelöst nickte der Rothaarige zuerst, schüttelte kurz darauf den Kopf und verließ dann wortlos das Büro des Leaders.
 


 


 

Er wollte gerade die Treppe runter gehen, da kam ihm Konan auch schon entgegen, mit einem todmüden Deidara an der Hand.
 

Der Kleine rieb sich immer wieder blinzelnd die Augen, krallte sich mit der einen Hand an Konans Fingern feste, mit der anderen umklammerte er sein Stoffvögelchen.
 

Sein Blick klarte ein wenig auf, sowie er Sasori erblickte und freudestrahlend riss er sich von der Origamikämpferin los und tapste in Richtung seines Dannas.
 

Sasori nickte Konan dankend zu, nahm den kleinen Wirbelwind dann auf den Arm und schenkte ihm ein warmes Lächeln.
 

„Na, wie geht’s dir?“, flüsterte er und strich dem Kleinen die wirren Haare zurück in Form.
 

„Besser!“, fiepste der Blondschopf fröhlich, und klimperte freundlich mit den Wimpern.
 

„Er hat gegessen, ich glaube es wäre gut, wenn er heute früh ins Bett geht, dann sollte ab morgen das Schlimmste geschafft sein.“, auch Konan kam näher und warf dem kleinen Bomber einen entzückten Blick zu.
 

„Kein Fieber mehr?“, hakte der Puppenspieler besorgt nach und warf ihr einen flüchtigen Blick zu.
 

„Ein bisschen erhöhte Temperatur, aber ansonsten nichts, nein.“, beruhigte sie ihn und lächelte.
 

„Hast du mit Pein reden können?“, fügte sie etwas leiser an, während sie sich beide in Richtung Sasoris Zimmer bewegten um den Kleinen ins Bett zu bringen.
 

Der Angesprochene nickte gedankenverloren, warf einen prüfenden Blick auf den kleinen Attentäter in seinem Arm, welchem langsam die Augen wieder zu fielen und welcher wohl kaum im Stande schien dem Gespräch der beiden Erwachsenen zu folgen.
 

„Du wusstest es?“, wollte er wissen, ohne sie an zu schauen.
 

Aus den Augenwinkeln sah er wie die junge Frau nickte.
 

„Pein bat mich damals mich um ihn zu kümmern, als ihr ihn hier hin gebracht hat.“
 

Sasori nickte und erinnerte sich, das Konan damals viel Zeit bei seinem neuen Partner verbracht hatte, doch er hatte es damals einfach nicht groß beachtet.
 

Der Akasuna nickte verträumt, wollte bereits die Klinke drücken und sein Zimmer betreten, als die Blauhaarige ihn plötzlich am Arm fest hielt.
 

„Sasori...“, flehend blickte sie zu ihm auf, „Denk nicht zu schlecht von Pein oder mir. Alles was wir wollten, war Deidara zu schütz...“
 

„Denke ich nicht, Konan.“
 

Sanft, jedoch bestimmt machte er sich von ihrem Griff frei.
 

„Ich verstehe das, wirklich, aber ab jetzt sehe ich mich in der Position zu entscheiden, was für Deidara das Beste ist.“
 

Er betrat das Zimmer, noch bevor sie etwas zu erwidern wusste, schloss die Tür und das Letzte was er hörte, war ein verblüfft, gehauchtes „Sasori...“
 


 

Seufzend ließ sich Sasori auf sein Bett sinken und knipste die Lampe auf seinem Nachttisch an.
 

Das warme Licht erleuchtete das Zimmer jedoch nur spärlich.
 

„Sasohi...“, müde kuschelte sich Deidara näher an ihn, schielte kurz zu ihm auf, ehe er das Gesicht dann wieder lächelnd in seinem Plüschtier vergrub.
 

Der Puppenspieler lächelte einfach nur, schwieg, lange Zeit, ehe er tief Luft holte.
 

Deidara zuckte leicht zusammen, als er begann zu sprechen, war wahrscheinlich gerade beim einschlafen gewesen und warf seinem Danna einen beinah etwas mürrischen Blick zu.
 

Sofern dieses Engelsgesicht mürrisch rein schauen konnte.
 

„Deidara…?“, begann Sasori nach einer Weile und strich dem Kleinen seine Haare nach hinten.
 

Dieser nickte aufmerksam.
 

„Vermisst du deine Mama?“
 

Wieder Nicken.
 

Nervös fuhr sich der Sunaninja mit der Zunge über die Innenseite seiner Lippen, ehe er sich ein verhaltenes Lächeln abrang und seinem kleinen Partner beruhigend über den Haaransatz fuhr.
 

„Möchtest du, was wir sie suchen?“, fragte er schließlich und mit einem Mal begannen die müden, blauen Irden des Kleinen zu funkeln wie die Sterne.

Unverhofftes Wiedersehen

Die Sonne hatte noch nicht einmal die Grenze der Baumwipfel am Horizont überschritten, doch Sasori war schon lange auf den Beinen und somit auch Deidara, obgleich er versucht hatte leise zu sein und den kleinen Wirbelwind noch etwas schlafen zu lassen.

Aufgeregt jagte der Blondschopf zwischen dem Meer von Kleidung, Proviant und Waffen hindurch, begutachtete sich die scharf geschliffenen Shuriken genaustens, welche ihm der Ältere allerdings sofort aus den kleinen Händchen riss.

„Das ist nichts für Kinder.“, mahnte er seinen Schützling und machte sich dann dran die restlichen Sachen in die Tasche zu stopfen.

Hiruko versiegelte er ebenfalls in einer seiner tragbaren Schriftrollen, sicher war sicher und Deidara war so klein, notfalls könnte er sich auch mit ihm zusammen drin verstecken.

Vorerst aber wollte er selbst die Reise antreten, etwas, was er lange nicht mehr gemacht hatte und somit verspürte auch er ein bisschen Aufregung.

Die Sorge blieb, dass sie, selbst wenn sie die Ruine des Labors finden sollten, auf keine Überebenen trafen, doch irgendetwas sagte dem Puppenmenschen, dass sie sich trotzdem auf den Weg machen sollten.

„Mama, Mama, Mama...“, quiekend vor Übermut schoss Deidara nach draußen in den Flur und wäre dabei fast mit Hidan zusammen geknallt.

„Pass doch auf, verdammte Schei...“, begann der Grauhaarige verärgert, während er sein Haar wieder in Pose brachte, erkannte aber dann, dass es sich um Deidara handelte.

„Ach du bist es nur, Dei-Chan, sorry. Du darfst in mich rein laufen.“, grinsend wuselte er dem Jüngeren durch die langen Haare.

Japsend tänzelnde der Kleine um seinen älteren Freund herum.

„Hidan, weißt du was?“, flötete er überglücklich und hielt dann endlich still, „Sasohi und ich gehen Mama besuchen.“

„Mama?“, misstrauisch wand der ehemalige Jashinist den Kopf und blickte zu Sasori, welcher fertig bepackt im Türrahmen lehnte.

Der Rotschopf nickte.

„Gibt's du Kakuzu Bescheid?“, bat er dann Hidan kühl, welcher immer noch reichlich verwirrt die Brauen zusammen zog.

„Kannst du selbst, er ist unten.“, gab er schnippisch zurück und trabte dann in Richtung seines Zimmers.

„Bis später, Dei-Chan.“, rief er noch, ehe die Tür ins Schloss flog.

Fröhlich winkte Deidara ihm hinterher, wirbelte dann auf der Stelle herum, verlor dabei beinah das Gleichgewicht und strahlte seinen Danna an.

„Können wir los, Sasohi?“, fiepste er, griff nach Sasoris Hand und warf ihm einen erwartungsvollen Blick zu.

Der Rothaarige nickte nur stumm und ging dann mit seinem kleinen Partner an der Hand vorsichtig die Treppen hinunter.

Unten im Flur wurden sie bereits von versammelter Mannschaft erwartet.

Natürlich hatten die restlichen Mitglieder von Sasoris Plan Deidaras und seine Mutter wieder zu vereinen mitbekommen, was allerdings nicht zwangsläufig hieß, dass sie dies auch gut hießen.

Vor allem Konan war dagegen gewesen, hatte sie den kleinen Deidara doch längst ins Herz geschlossen, genau so wie den Großen damals eigentlich auch.

Selbst Kakuzu schien die Sache nicht geheuer, was alle am meisten wunderte, dass er sich überhaupt für die Angelegenheiten des Künstlerteams interessierte.

Doch auch ihm waren die beiden Kleinen längst nicht mehr egal, so ungern er es auch zugeben mochte und so gut er es vor den Anderen zu verbergen versuchte.

„Sasori.“, sprach ihn Pein ernst an und warf ihm einen undurchdringbaren Blick zu, während Deidara quiekend in Konans Arme sprang, welchen den Kleinen traurig lächelnd hoch nahm.

„Passt du auch schön auf dich und Sasori auf, Süßer?“, wollte sie wissen und strich dem kleinen Toner behutsam die Ponysträhne hinters Ohr.

Deidara nickte eifrig und warf ihr dann ein ein zuckersüßes Lächeln zu.

„Natürlich!“, versprach er feierlich und grinste breit.

„Sasori, du weißt, das ich für nichts garantieren kann und wie die Chancen stehen?“, raunte der Anführer ihm unauffällig zu, während der Sunanin in seine Schuhe schlüpfte und sich den Mantel um warf.

„Das weiß ich.“, knurrte er, ohne dabei auf zu schauen.

„Und ich übernehme die komplette Verantwortung für alles.“, feste blickte er seinen Vorgesetzten an.

„Darum geht es mir nicht.“, seufzte der Rinneganträger und warf einen flüchtigen Blick auf Deidara.

„Viel mehr um...“, begann er, doch der Puppenspieler fiel ihm ihm sogleich ins Wort: „Wir schaffen das schon Pein-Sama.“ , versprach er und wand sich schließlich ab.

„Na, komm, Deidara.“, forderte er schließlich seinen kleinen Partner auf, „Sag Konan und Pein Tschüss und dann ab da für.“

Der Blondschopf nickte freudig, ließ sich ein letztes Mal von Konan durch knuddeln und betüdeln, kicherte dabei vergnügt und auch Pein nahm ihn hoch in die Arme und mahnte ihn ja schön vorsichtig zu sein und brav auf Sasori zu hören.

Das alles artig bejahend, griff der kleine Wirbelwind schließlich nach der Hand seines Dannas und winkte auch Kakuzu zum Abschied zu, bei welchem es um die Augen herum verdächtig zuckte.

Man konnte das Lächeln unter der Maske nur erahnen.

„Na komm.“, sanft zog Sasori seinen Partner in Richtung Waldweg, womit sie die Lichtung vor dem Hauptquartier letztendlich komplett hinter sich ließen.

Sie würden die Route über Sunagakure nehmen, das wäre die Schnellste bis hinten durch nach Iwa.

„Sasohi!“, fiepste der Blonde mit einem Mal und zog an seinem Arm, deutete gen Himmel.

Der Puppenspieler blickte auf, zu den dunklen Wolken empor.

Tatsächlich begannen dicke, weiße Flocken vom Himmel zu fallen.

„Auch das noch.“, stöhnte der Puppenspieler genervt.

Na, das konnte ja heiter werden.

Bis Iwagakure brauchte er mit samt seines kleinen Anhängsels bestimmt vier Tage, bei Schnee sogar bis zu zwei mehr.

Leise seufzend lief er den Waldweg entlang, während Deidara sich einen Heidenspaß daraus machte den Flocken hinter her zu jagen und zu beobachten wie sie in seinen kleinen Patscherhändchen zu Wasser wurden.

„Immerhin einer der seinen Spaß hat.“, murrte Sasori und schluckte seinen Ärger schließlich hinunter.
 

Sie waren bereits den ganzen Tag gelaufen und langsam begann die Dämmerung über sie hinein zu brechen.

Natürlich hatten sie immer wieder größere Pausen machen müssen, bis Deidara sich schließlich breit geschlagen lassen hatte, dass Sasori ihn trug, wodurch sie um Einiges schneller vorankamen.

Der Winter dieses Jahr sollte einer der härtesten der letzten zwei Jahrzehnte sein und das stimmte, wenn man berücksichtigte, das es nach wie vor schneite, obwohl sie sich bereits am Rande von Sunas Wüsten aufhielten.

Bittere Galle stieg in dem Puppenspieler auf, als am Horizont die Mauern seines Heimatdorfes auftauchten.

Er überlegte, blieb schließlich stehen.

Konnte er es wagen für die Nacht in Suna ein Zimmer zu beziehen, wohl eher unwahrscheinlich.

Andernfalls konnte er mit dem kleinen Deidara unmöglich draußen übernachten, das war etwas, was er tatsächlich nicht bedacht hatte.

Angesäuert begann er auf seiner Unterlippe herum zu nagen, während er leicht auf und ab wippte um den völlig übermüdeten Deidara langsam in den Schlaf zu schunkeln.

Nachdenklich betrachtete er den kleinen Bomber in seinen Armen, wie dieser mit leerem Blick und hängenden Lidern an einer seiner blonden Strähnen herum spielte.

Er konnte unmöglich mit dem Kleinen draußen bleiben, allein der Große holte sich doch alle Nase lang eine Erkältung und klagte eigentlich die kalten Monate durch gehende über Halsschmerzen und Schnupfen.

Er schüttelte frustriert den Kopf und schaute dann erneut zu den Umrissen des Dorfes am Horizont.

Ihn würde man höchstwahrscheinlich nicht enttarnen, wenn er das denn wollte und das obwohl er zu den meist Gesuchten überhaupt zählte.

Aber den kleinen Deidara könnten sie erkennen und das Risiko durfte er nicht eingehen.

Es sei denn...

Mit einem Mal kam ihm ein ulkiger Gedanke und automatisch setzte er sich in Bewegung, denn insgeheim wusste er, das es die einzige Alternative war, die ihm blieb.

Er konnte mit Deidara nicht hier draußen bleiben, oder gar weiter reisen, es wäre zu kalt für den kleinen Bomber, der immer noch hustete und verschnupft war und Sasori wollte um alles in der Welt nicht, das er wieder krank wurde.

Er konnte es nicht ertragen, den Kleinen leiden zu sehen.

Doch auch ein Gasthaus konnten sie unmöglich einchecken, in einem kleinerem Dörfchen, vielleicht, aber nicht in einem von Shinobi bewohntem.

Er beeilte sich, denn es war nun beinah dunkel, der Wind wurde stärker und es schneite immer noch und er wusste nur zu gut, dass Schneestürme in der Wüste eine der unschönsten Sachen überhaupt waren.

Fast da.

Er schielte hinab auf Deidara, welcher leicht zitternd mit dem Kopf auf seiner Schulter hing, ein wenig sabberte, etwas unverständliches murmelte und schlief.

Ein Lächeln huschte über des Puppenspielers Gesicht und er wusste, das man ihnen bei Deidaras Anblick Unterschlupf gewähren würde.

Ins Dorf reinzukommen würde kein erhebliches Problem dar stellen, dafür hatte er genug Spione, die sie einschleusen konnten, er müsste sich nur mit einen von ihnen in Verbindung setzten.
 

Gesagt, getan und so dauerte es gar nicht lange, da huschte er, das kleine, blonde Bündel fest an die Brust gedrückt hinter einem der Jonin, ungesehen, durch seine alte Heimat.

„Und Sie sind sicher, das Sie darunter wollen, Meister Sasori?“,murmelte der Shinobi schließlich, während er wie befohlen einen Abflussdeckel aufschraubte.

„Ja, doch.“, knurrte der Rothaarige zornig und strafte seinen Untergebenen mit, wie gewöhnlich, kühlen Blicken, „Hinterfrag nicht alles, das nervt mich.“

„Verzeihung.“, entschuldigte sich der Andere, wie ein räudiger Köter und hantierte weiter an der eisernen Tür herum.

„Und nenn mich nicht Sasori, du Dummschwätzer.“ , raunte der Puppenspieler ihm dunkel zu und schaute sich dann aufmerksam um.

Gott sei Dank war um diese Uhrzeit kaum mehr wer auf den Beinen, des aufkommenden Schneesturms wegen, da blieben sie alle lieber daheim.

Sie würde auch daheim sein.

Er schluckte, doch er hatte keine andere Wahl.

Behutsam strich er seinem kleinen Partner eine Strähne aus der Stirn und berührte sanft dessen Nasenspitze mit der Seinen.

„Was mach ich nicht alles für dich, Deidara.“, flüsterte er und lächelte dann leicht.

Er schaute auf, denn das quietschende Geräusch verriet ihm, das der Kerl endlich das Schloss geknackt hatte.

„Ging nicht leiser, nh?“, zischte er zornig, stieß den Spion dann zur Seite, schaute sich ein letztes Mal wachsam um, während er einarmig die Treppe in die Kanalisation hinunter stieg.

„Verzeihen Sie, Meister Sasori.“, er verneigte sich förmlich, „Brauchen Sie sonst noch etwas?“

„Verflucht, du sollst mich doch hier nicht so nennen.“, knurrte der Rothaarige mehr als zornig und warf dem Nichtsnutz über ihm einen vernichtenden Blick zu, „Nein, sieh zu das du weg kommst und halt mich auf dem Laufenden, ob jemand etwas mitbekommen hat, das ist vorerst alles.“

„Verstanden.“

Ein Weiteres Mal verbeugte sich dieser Tölpel von Untergebenen, ehe er den Gullideckel über ihnen wieder verschloss.

Immer noch leise grummelnd sprang der Puppenspieler die letzten paar Stufen der Leiter hinab und spürte sogleich den leicht feuchten, kühlen Stein unter seinen dünnen Sandalen.

Wahrscheinlich konnte er froh sein, seinen Geruchssinn weitestgehend eingebüßt zu haben, denn hier unten roch es bestimmt alles andere als angenehm.

Mit Daumen und Zeigefinger zupfte er leicht an Deidaras blauen Schal, welchen dieser netterweise von Hidan für die Reise mitbekommen hatte und zog ihm diesen über die Nase.

Der kleine Toner blinzelte ein paar Mal, schien aber nicht richtig wach geworden zu sein und kuschelte sich schließlich wieder leicht seufzend an die Schulter seines Dannas.

Ein letztes Mal ließ der Rothaarige den Blick nach oben wandern, überlegte ob es nicht besser gewesen wäre diesen Nichtsnutz von Spion um zu bringen, anderenfalls war Toka auch einer seiner treusten Untergebenen, nicht das hellste Licht im Hafen, wie man gesehen hatte, aber vielleicht war es auch genau das, was es so praktisch machte.

Er kramte in seiner Tasche, fand wonach er suchte und knipste schließlich das Licht seiner Taschenlampe an.

„Drei Mal links und einmal rechts.“, rief er sich den Weg in Erinnerung und machte sich auf.
 

Alles hier unten war so vertraut und er musste sich zwingen nicht sentimental zu werden, denn das hätte er beim besten Willen nicht auch noch gebrauchen können.

Es war der beste Weg gewesen, mit welchem er immer sein „Material“ unauffällig in seine Werkstatt im Kellergewölbe im Haus seiner Großmutter hatte bringen können.

Das waren genau so Nacht und Nebelaktionen gewesen, wie an diesem Abend.

Er lächelte kalt bei dem Gedanken daran wie viele Tote er schon über den Stein, auf welchem er gerade ging, hinter sich her geschliffen hatte.

Um so ironischer eigentlich, das er genau diesen Weg jetzt ging um ein Menschenleben zu schützen.

Wie man sich doch ändern konnte.

In seinen Armen regte sich was.

Ein leises Wimmern drang zu ihm hoch und mit der freien Hand begann er sofort seinem Partner über den Rücken zu streichen, welcher die kleinen Ärmchen ängstlich um seinen Hals schlang und sich etwas aufrichtete.

„Wo sind wir, Sasohi?“, fiepste er und seine Stimme zitterte.

„In der Kanalisation.“, erklärte der Puppenspieler, blieb stehen und richtete den Lichtkegel der Taschenlampe nach oben, auf eine kleine Eisentür.

Sie waren da.

„Ist Mama hier?“, wollte der Bomber wissen und folgte seinem Blick.

Sasori schüttelte nur den Kopf und stupste den Blondschopf dann mit der Nasenspitze an.

„Hey, hast du etwa Angst?“, neckte er, hinsichtlich Deidaras Zittern.

„Mh...“, war alles was dieser dazu zu sagen hatte.

„Ich bin bei dir Deidara.“, versicherte der Puppenspieler und richtete seinen Blick wieder gen Ausgang, „Und ich werde nicht zulassen, das dir irgendwer auch nur ein Haar krümmt. Nie wieder.“

Er zwinkerte dem Kleinen aufmunternd zu und begann die feuchte Eisenleiter hinauf zu klettern.

Zitternd klammerte sich der kleine Blondschopf an ihm feste, presste die Augenlider zusammen und vergrub das Gesicht in Sasoris Halsbeuge.

Oben angekommen drückte sich der Rothaarige mit all seiner Kraft gegen die Tür und zu seiner Freude klappte diese auch nach einigen Ruckeln hoch.

Er seufzte leise, schob seinen Partner nach oben und kletterte dann selber nach.

„Deidara, mach die Augen zu.“, verlangte er, während er sich hoch stemmte und seinen Unterkörper aus dem Loch im Boden nach oben zog.

„Warum?“

Blaue Augen blitzten ihm neugierig aus der Dunkelheit entgegen.

„Tu was ich dir sage, Kleiner.“,raunte Sasori ihm zu, wollte er doch nicht, das Deidara den Teil seiner Sammlung sah, den er bei seinem Verlassen von Suna nicht hatte mitnehmen können.

Sollte seine Großmutter seit diesem Tag nicht mehr hier unten gewesen sein und davon ging er aus, andernfalls wäre die Tür verschlossen, müsste alles noch genau so sein, wie er es zurück gelassen hatte.

Und das war wahrhaftig kein schöner Anblick.

„Na gut.“, brummte der Kleine beleidigt und Sasori musste leicht schmunzeln, während er die Tür wieder schloss.

„Sind die Augen zu?“, fragte er sicherheitshalber noch einmal, bevor er das Licht anknipste.

„Ja!“, schallte es aus der Dunkelheit zu ihm hinüber.

Flackernd und unter leisem Surren gingen die Neonröhren über ihren Köpfen an und der Puppenspieler musste die Hand für einen Moment schützend vor die Augen halten, da ihn das Licht zu sehr blendete.

Er wartete einen Augenblick, ließ sie dann wieder sinken und schaute sich ungläubig um.

Von seiner damaligen Werkstatt war nicht das Geringste übrig, weder die Werkbank, noch die Werkzeuge und auch keine einzige Puppe, nicht einmal ein einzelner Arm oder aber ein Handgelenk waren zu erkennen.

Stattdessen bot sich ihm der Anblick auf einen völlig normalen Keller, mit Waschmaschine, daneben ein Trockner in der Ecke dahinten waren klapprig zusammen gepferchte Metallregale mit Essensvorräten.

Verwirrt schaute sich um, machte ein paar unsichere Schritte zurück in die Mitte des Raumes und überlegte kurz, ob er sich vielleicht geirrt hatte und sie ins falsche Haus eingestiegen wären.

„Darf ich wieder gucken, Sasohi?“, fiepste es plötzlich zu seinen Füßen.

Deidara hatte er über den Schreck hinweg beinah ganz vergessen.

„Jaja...“, murmelte er, immer noch leicht fassungslos und ließ erneut den Blick schweifen, „Aber schön leise, hörst du?“

„Ja!“, flüsterte der kleine Bomber artig und stahl sich auf Zehenspitzen davon.

Nach wie vor irritiert, war sich Sasori beinah schon sicher, das er sich geirrt hätte, falsch abgebogen war, obwohl der Umriss des Raumes dem seiner alten Werkstatt entsprach, als ihn mit einem Mal Deidaras Stimme aus den Gedanken riss.

„Schau mal, Sasohi!“

Leicht hüpfend tänzelte der kleine Wirbelwind auf ihn zu, kam keuchend vor seinen Beinen zum stehen und streckte ihm etwas entgegen, was dem Rothaarigen nur all zu vertraut vorkam.

„Da hinten ist eine ganze Kiste mit Spielzeug!“, säuselte der Kleine überglücklich, während Sasori zu ihm in die Hocke ging und den kleinen Stofftiger entgegennahm, welchen ihm der Blonde unter die Nase hielt.

„Wir haben uns ja lange nicht gesehen...“, murmelte er gedankenverloren, während sein Partner bereits wieder hinter einem der Regale verschwunden war.

Leicht lächelnd drehte er sein altes Lieblingsplüschtier in den Händen, erinnerte sich noch genau, wie er es damals von seinen Eltern zum sechsten Geburtstag geschenkt bekommen hatte und von dort an überall mit hingeschleppt hatte und ohne ihn auch nie hatte einschlafen können.

Hatte die alte Frau etwa alles behalten?

Nun sicher, das er doch im richtigen Keller raus gekommen war, folgte er Deidara, welcher sich der Weilen an der Kiste mit seinen alten Spielsachen begnügte.

„Meinst du hier wohnt ein anderes Kind?“

Mit strahlenden Augen schaute der Blondschopf zu ihm auf und ließ der Weilen ein Dinosaurierfigürchen über den Rand der Kiste laufen.

Kopfschüttelnd ließ sich der Puppenspieler neben seinem kleinen Partner nieder und schnuffelte ihm mit dem Tiger einmal durchs Gesicht, woraufhin der Blonde ein freudiges Quicken vernehmen ließ, ihm das Plüschtier aus den Fingern riss und glücklich an die Brust drückte.

„Gefällt er dir?“, wollte Sasori wissen, woraufhin Deidara eifrig nickte.

Gerade wollte der Rothaarige noch etwas sagen, da wurde mit einem Mal die Kellertür unter lautem Schlieren geöffnet.

Wie paralysiert starrte Sasori zur Tür und spürte wie Deidara augenblicklich hinter seinem Rücken Schutz suchte.

Ein klirrendes Geräusch verriet, das jemand gerade ein Marmeladenglas hatte fallen lassen.

Wahrscheinlich selbstgemachte Erdbeerkonfitüre, wie er das alte Frauenzimmer kannte.

Wie das Fleisch auf dem Servierteller hockte Sasori in mitten des Raumes auf dem steinernen Boden, fuhr mit dem einen Arm nach hinten und legte ihn schützend um Deidara, welcher ängstlich hinter seinem Rücken hervorlugte, den Tiger vors Gesicht haltend und krampfhaft das Dinofigürchen umklammernd.

Für einen gruseligen Moment herrschte Stille, keiner wagte etwas zu sagen, man hörte nur den peitschenden Wind von draußen und spürte ganz leichte Erschütterungen, den Orkanböhen wegen.

„Wer ist das, Sasohi?“, flüsterte Deidara nach einer halben Ewigkeit, in welcher keiner auch nur einen Muskel gerührt hatte.

Sasori schluckte, konnte den Blick von der alten Frau im Türrahmen nicht abwenden, die ihn ebenso verdattert anstarrte.

„Das Kleiner...“, begann er mit trockener Kehle zu sprechen, „...ist meine Großmutter.“

Was längst überfällig gewesen wäre

„Wer ist das, Sasohi?“, flüsterte Deidara nach einer halben Ewigkeit, in welcher keiner auch nur einen Muskel gerührt hatte.

Sasori schluckte, konnte den Blick von der alten Frau im Türrahmen nicht abwenden, die ihn ebenso verdattert anstarrte.

„Das Kleiner...“, begann er mit trockener Kehle zu sprechen, „...ist meine Großmutter.“

Langsam und mit weit aufgerissenen Augen schüttelte Chiyo schließlich den Kopf.

„Das kann nicht sein...“, hauchte sie ungläubig, „Bist du es wirklich, Sasori?“

Der Puppenspieler nickte unsicher, war sich nicht sicher, welcher Schritt der Richtige wäre.

Seine Beine fühlten sich seltsam weich an, beim aufstehen und er merkte wie seine Atmung flacher ging, als gewöhnlich, was er sofort unterband.

So viele Jahre hatte er seine Gefühle unter Kontrolle gehabt.

Da würde er sich jetzt keine Blöße geben, nicht jetzt, wo es drauf ankam.

Schüchtern lugte Deidara hinter seinem Bein hervor, immer noch das Plüschtier vor den Mund gedrückt und aus großen, blauen Augen die Frau begutachtend, die da vor ihnen stand.

„Großmutter?“, wiederholte er verwirrt und Sasori war sich nicht sicher, ob er wusste, was eine Großmutter war.

„Meine Oma.“, erklärte er seinem kleinen Anhängsel, welches verstehend nickte.

Auch Chiyos Blick richtete sich nun auf den kleinen Deidara und ihre Augen wurden noch größer.

„Das ist doch...“, flüsterte sie, mehr zu sich selber, als zu ihnen und starrte dann Sasori fassungslos an.

„Wir brauchen Hilfe.“, sprang der Puppenspieler schließlich über seinen Schatten und biss sich inständig auf die Zunge, „Können wir heute Nacht hier bleiben?“

Die Miene seiner Großmutter verfinsterte sich mit einem Mal und instinktiv ließ er die Hand vor Deidaras Brust sinken um ihn, wenn nötig, zu schützen.

„All die Jahre habe ich auf dich gewartet. Habe auf ein Lebenszeichen gehofft, bin daran verzweifelt, nicht nur deinen Vater sondern auch noch dich verloren zu haben und jetzt stehst du hier, nach mehr als zehn Jahren und verlangst auf solch unverblümte Art meine Hilfe?“, knurrte sie.

Sasori biss sich zornig auf die Innenseite seiner Lippe und ohne das er es hätte kontrollieren können zogen sich seine Brauen zusammen.

Die alte Schachtel hatte sich überhaupt nicht verändert.

Nicht ein Stück!

Er dafür sehr wohl und so mit ihm umspringen wie damals konnte sie nun ganz klar nicht mehr.

Er war nicht mehr das kleine, verletzbare Kind, welches er einst gewesen war.

Er war ein erwachsener, blutrünstiger, gefürchteter Nuke-Nin.

Wie kalte Nadeln durchbohrte sein Blick die alte Dame, im Türrahmen, doch mit einem Mal schreckte er auf, hatte er doch gar nicht bemerkt, wie Deidara sich an ihm vorbei gestohlen hatte und zu seiner Großmutter hin gewatschelt war.

Mit schief gelegtem Kopf kam er vor ihr zum stehen.

„Hallo, Oma von Sasohi.“, begrüßte er sie freundlich und schaute zu ihr auf, sich nach wie vor den Tiger an die Brust drückend und mit dem Dino in der kleinen Hand.

Sasori starrte schockiert auf seinen kleinen Partner, dann zu seiner Großmutter, die ihm einen ebenso verdatterten Blick zuwarf, sich dann jedoch dem kleinen Blondschopf zu wand.

„Du bist doch...“, murmelte fassungslos und bückte sich ein Stück zu dem Kleinen hinunter.

„Ich bin Deidara.“, stellte sich dieser freudig vor und lächelte ihr wohlgesonnen entgegen.

Kopfschüttelnd richtete sich die alte Frau wieder auf und warf ihrem Enkel einen strengen Blick zu.

„Das musst du mir erklären, Sasori.“

„Ich muss gar nichts.“, gab dieser trotzig zu verstehen, schloss dann zu seinem Partner auf, packte ihn unter den Schultern und nahm ihn auf den Arm.

„Oh doch, das musst du.“, blieb sie hartnäckig und verengte die Augen zu Schlitzen.

Diese Augen waren genau so kalt und voller Bitterkeit, wie eben jene, in welche er als Kind geblickt hatte.

Und genau so, wie seine Augen auch später geworden waren.

Einer kalter Schauer fuhr ihm über den Rücken, beim Gedanken daran.

„Wenn ich dir solch eine Last bin, dann werden wir gehen.“, entschied der Rothaarige schließlich, wollte sich schon zum gehen wenden, als ein leises Grummeln ihn inne halten ließ.

Verwirrt schaute er zu Deidara, welcher sich mit gequältem Blick den Bauch hielt.

„Hunger...“, fiepte der Kleine und blickte flehend auf.

„Hunger...?“, wiederholte er hilflos, immerhin hatten sie bereits den Großteil ihres Proviants vertilgt.

Beziehungsweise Deidara, er selbst aß ja nichts.

„Nun mach keinen Unsinn, Junge und komm schon mit hoch.“, fuhr ihn mit einem Mal seine Großmutter an, was ihn augenblicklich herum wirbeln ließ.

Ohne ihn oder seinen Partner auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, machte die alte Frau kehrt und stieg die Treppe empor.

Sasori und Deidara warfen sich jeweils vielsagende Blicke zu, ehe der Magen des Blonden erneut rumorte, was den Puppenspieler dazu veranlasste der alten Frau seufzend zu folgen.

Was blieb ihm bitte auch anderes übrig?

Sowohl er, als auch Chiyo schwiegen, er warf ihr den ein oder anderen verbitterten Blick zu, von welchem sie jedoch keine Notiz zu nehmen schien, viel zu fokussiert, war sie auf den kleinen, blonden Engel, der an ihrem Tisch speiste.

Er hatte einen Eintopf bekommen, von welchem, wie gewöhnlich, die Hälfte in Gesicht und Haaren gelandet war.

„Ist lecker!“, nuschelte Deidara glücklich, während er sich einen weiteren Löffel in den Mund schob.

„Das freut mich, das es dir schmeckt, Liebes, aber Essen müssen wir wohl noch ein bisschen üben.“, lachte seine Großmutter und wischte ihm schließlich mit einem feuchten Lappen den Mund sauber.

Seufzend schob Deidara die leere Schüssel von sich weg und ließ sich erschöpft gegen die Lehne des Stuhls sinken.

„Sagt Sasohi auch immer.“, murmelte er beschämt und ein leichter rosa Schimmer bildete sich um das Stupsnässchen.

„Das klappt schon.“, war die Grauhaarige zuversichtlich, während sie den restlichen Dreck aus den blonden Längen fischte, „Das lernst du alles, wenn du älter wirst.“

Sie zwinkerte ihm zu, packte die leeren Schüsseln zusammen und trug sie in die Küche.

„Wann bin ich älter, Sasohi?“; wollte Deidara mit einem Mal wissen, griff nach dem Tiger und dem Dino, hangelte sich vom Stuhl nur um dann sofort wieder auf Sasoris Schoß zu klettern.

Lächelnd griff der Puppenspieler seinem kleinen Partner unter den Schultern und zog ihn auf seine Oberschenkel.

„Na, wenn du Geburtstag hast.“, erklärte er und wischte ihm mit der Daumenspitze ein paar Krümel aus den Mundwinkeln.

„Und wann ist das?“, fragend ließ der Blondschopf sein Kinn gegen des Rothaarigen Brust sacken und schaute so zu ihm auf.

„Wann hast du Geburtstag, Deidara, das weißt du doch.“, spornte Sasori ihn an, als ihm mit einem Mal einfiel, das es auf Grund der Hintergründe seines Partners eben so gut sein konnte, das dieser noch nie im Leben Geburtstag gefeiert hatte.

„Fünfter Mai.“, klärte er den Blonden dann auf und strich ihm mit der flachen Hand den Pony nach hinten.

„Ist das noch lange?“, wollte der Toner wissen, während er begann gedankenverloren mit dem Finger über die Schuppen des Dinos zu fahren.

„Halbes Jahr ungefähr, als dauert noch etwas.“, murmelte Sasori und schaute ihm leicht lächelnd dabei zu.

Gähnend nickend schmuste sich der Kleine schließlich an seinen Danna, den Tiger dabei fest im Arm und schloss die Augen.

Selber nicht weniger erschöpft schlang Sasori seine Arme um den Blondschopf, zog ihn ein Stückchen näher zu sich und begann leicht mit den Beinen auf und ab zu wippen, während er verträumt den Blick durch das Ess- und Wohnzimmer streifen ließ.

Hier hatte sich rein gar nicht verändert.

Alles war noch genau so, wie vor gut zehn Jahren.

Er spürte wie Deidaras Kopf leicht gegen seine Brust sackte und sein Atmen in gleichmäßige, lange Züge überging.

„Schlaf gut, Süßer.“, flüsterte er und fuhr seinem Partner behutsam mit den Fingerspitzen durch das lange, blonde Haar.

Er schaute nicht auf, als Chiyo zurück ins Zimmer trat, sein Blick ruhte nach wie vor auf seinem kleinen Partner.

„Wirst du uns verraten?“, wollte er dennoch wissen.

„Sei nicht albern.“, schnaubte die Ältere, „Ich bin kein Unmensch.“

Sasori lachte trocken auf.

Mit einem leicht quietschendem Geräusch zog die Grauhaarige schließlich den gegenüberstehenden Stuhl zu sich und ließ sich leise stöhnend drauf nieder.

„Du bist alt geworden.“, bemerkte Sasori trocken und musterte sie kühl.

„Du dafür überhaupt nicht.“, kam es scharf zurück.

Wieder schwiegen sie.

In seinem Kopf spielten sich viele Szenarien ab und nach wie vor war er angespannt, er kannte seine Großmutter gut und auch wenn sie gesagt hatte, sie würde sie nicht auffliegen lassen, musste das nicht heißen, das dies auch stimmte.

Diese Frau hatte ihm die Skrupellosigkeit quasi beigebracht.

Und ihre Liebe galt dem Dorf, nicht ihm.

Das hatte sie noch nie.

„Du mit einem Kind.“, riss sie ihn schließlich aus seinen Grübeleien und schüttelte leicht schmunzelnd den Kopf.

Er sagte nichts, zog nur fragend die Braue nach oben.

„Wie ist das passiert?“, wollte sie schließlich wissen und rückte ein Stück näher, was Sasori augenblicklich ein bisschen aufrechter sitzen ließ.

„So misstrauisch, Sasori.“, sie lächelte traurig, schien es dann aber dabei zu belassen.

„Deidara müsste jetzt 19 sein, wenn ich mich nicht verrechnet habe, oder?“, sagte sie stattdessen.

„Ich weiß nicht, was dich das alles angehen würde.“, entschied Sasori schließlich, entspannte sich ein bisschen, allerdings ohne zu nachlässig zu werden.

Wenn er kämpfen müsste, dann würde er kämpfen.

Er würde alles tun um Deidara zu beschützten.

Er hatte bereits einmal mit einem Schlag ein ganzes Dorf niedergemetzelt und er würde es wieder tun, wenn es denn sein müsste.

„Du bist in meinem Haus.“, entgegnete sie ruhig, „Ich glaube schon, dass es mich was angeht.“

Sasori schnaubte verächtlich.

Es war nicht ihr Haus.

Es war das seiner Eltern.

So gesehen, war es also sogar sein Haus.

Chiyo warf ihm einen weiteren schmunzelnden Blick zu, ehe sie beschwichtigend die Hände hob und wieder senkte und dann nichts mehr sagte, was Sasori nur Recht war.

Seinetwegen konnte es die ganze Nacht so weiter gehen, Deidara bekam seinen Schlaf, war dabei im Warmen und sobald die ersten Sonnenstrahlen sich blicken ließen, wären sie schneller weg, als das alte Frauenzimmer „Akatsuki“ sagen könnte.

Etwas wunderte ihn dennoch und ließ ihm keine Ruhe.

„Woher weißt du wie alt Deidara ist?“, wollte er schließlich wissen, schielte zu dem kleinem Blondschopf, welcher auf seinem Schoß kauerte und leise im Schlaf schmatze, „Beziehungsweise wäre...?“

Chiyo hob eine Braue, lächelte sanft, glaubte wohl sie hätte gesiegt, doch das hatte sie nicht.

Er wollte nur diese Information, nicht mehr.

„Glaubst du ich behalte dich nicht im Rahmen meiner Möglichkeiten im Auge?“, kicherte sie und schüttelte leicht den Kopf.

„Jeder von euch hat eine eigene Seite im Bingobuch mit ausführlichem Steckbrief.“, klärte sie ihn schließlich auf.

Sasori nickte verstehend.

Sie schnüffelte ihm also hinter her, so war das.

Erneutes Schweigen, er bemerkte wie seine Großmutter ihm immer wieder verstohlene, erwartungsvolle Blicke zuwarf, die er gekonnt ignorierte.

Seufzend und unter leichtem Ächzen erhob sie sich schließlich.

„Du kannst ihn oben in deinem alten Zimmer schlafen lassen, wenn du möchtest.“

Er schüttelte den Kopf, zog den Toner näher an seine Brust, was die Alte leicht verdutzt dreinschauen ließ.

„So?“, sagte sie fragend.

„Er bleibt bei mir.“ entschied er dann.

„Gut.“, sie zuckte mit den Schultern, „Dann ihr beide.“

Wieder schüttelte er mit dem Kopf.

„Ich muss nicht schlafen.“

„Musst nicht, oder kannst du nicht?“, hakte sie nach, worüber er schwieg.

„Sasori.“seufzte sie deprimiert, machte einen verhaltenen Schritt auf ihn zu und mit einem Mal befand er sich auf seinen Füßen und ging einen Schritt zurück.

Erschrocken blickte sie ihn an, starrte fassungslos in seine kalten, braunen Augen, welche ihr ohne jegliche Emotion entgegen sahen.

„Ich will dir doch nichts Böses, Junge.“, flüsterte sie gequält und warf ihm einen flehenden Blick zu.

„Zu spät.“, zischte er genervt und ging weiter zurück.

Er fühlte sich ein wenig wie eine verärgerte Katze oder ein aggressiver Wolf, welcher in die Enge getrieben worden war und nur darauf wartete dem Feind mit den ausgefahrenen Krallen Eine zu verpassen.

„Ich werde dich nicht angreifen, Sasori.“, versicherte ihm seine Großmutter, doch er lachte nur trocken.

„Ach, ich glaub dir kein Wort.“, knurrte er harsch, woraufhin sie die Schulter hängen ließ.

„Ich wollte immer nur das Beste für dich.“, flüsterte sie, kaum hörbar, den Blick starr auf den Fußboden gerichtet.

Der Puppenspieler schnaubte.

„Das Beste?“, wiederholte er übertrieben betont, merkte wie etwas drohte in ihm durch zu brennen, doch er hielt sich zurück, erinnerte sich an seinen kleinen Partner, der friedlich in seinen Armen schlummerte.

Hier ging es um Deidara, nicht um ihn.

Nicht, das es den Anschein gehabt hätte jemals um ihn gegangen zu sein.

Chiyo nickte schwach.

Ein fieses Lächeln bildete sich auf Sasoris Lächeln: „Ein kleines Kind, das gerade seine Eltern verloren hat mit dem Arsch nicht an zu gucken und auf emotionaler Ebene völlig sich selber zu überlassen, ja nicht einmal den Ansatz tröstender Wort, geschweige denn eine Umarmung für es übrig zu haben.“ Das ist in deinen Augen also das Beste?“

Er merkte wie er begann zu zittern, versuchte ruhig zu sprechen, doch seine Stimme überschlug sich beinah.

„Im Stich gelassen hast du mich. Ihr alle, aber eurem Kagen hinter her zu trauern, dafür war genug Zeit.“

Mit weit aufgerissenen Augen schüttelte die Alte den Kopf.

„Sasori...“, flüsterte sie nur erneut, schien nicht zu wissen, was sie ihm sonst hätte entgegen bringen sollen.

Immerhin war da nichts.

„Oh ja, ich kann mir vorstellen, was DU wieder durch gemacht haben musst.“, begann er, hämisch grinsend, „Die arme, alte Chiyo, verliert erst ihren über alles geliebten Sohn und dann konvertiert ihr kleiner Enkel auch noch zum Nuke-Nin. Du musst es schwer gehabt haben, als Großmutter des grausigen Sasori no Akasuna. Der, der wahrscheinlich eh an allem Schuld ist.“

Wieder schüttelte sie den Kopf.

„Bist du nicht...“, war alles was bis zu ihm hinüber drang.
 

Leise Murrend hob ein verschlafener Deidara plötzlich den Kopf und schaute blinzelnd zu ihm auf.

„Sasohi...“, murmelte er müde und lächelte ihm schwach entgegen.

Und als hätte man einen Schalter in ihm umgelegt, beruhigte sich der Rothaarige mit einem Mal, konnte das Lächeln sogar erwidern.

„Haben wir dich geweckt?“, hauchte er sanft und strich dem Kleinen sanft den Wangenknochen entlang, „Tut mir leid...“

Deidara schüttelte nur leicht den Kopf und lugte dann mit einem neugierigen Funkeln in den Augen über die Schulter nach hinten.

„Deine Oma sieht traurig aus, Sasohi.“, bemerkte er und blickte dann fragend zu seinem Danna.

Auch Sasori schaute auf und zu seiner Großmutter, die scheinbar mit den Tränen zu kämpfen hatte.

„Ja...“, murmelte er dann tonlos, ohne den Blick von ihr ab zu wenden, „Ja, ich weiß, Kleiner.“

„Warum?“, wollte er wissen, schaute seinen Danna unschuldig an.

Sasori warf seinem kleinen Partner einen verzweifelten Blick zu und schüttelte dann den Kopf.

Er wusste nicht wie er es Deidara erklären sollte, er konnte es sich nicht einmal sich selbst erklären.

„Wahrscheinlich weil sie nicht damit fertig wird, was ich für eine Enttäuschung bin.“, knurrte er mit einem Mal wieder und schaute sie abwertend an.

„Enttäuschung?“, wiederholte der kleine Toner verwirrt und sein aufmerksamer Blick huschte fragend zwischen Sasori und dessen Oma hin und her.

„Enttäuschung.“, bestätigte der Rotschopf, ohne den Blick von seiner verhassten Großmutter zu nehmen, „Weil ich so geworden bin, wie sie es wahrschei....“

Er hatte noch nicht geendet, da öffnete die alte Trulla, ihm gegenüber mit einem Mal den Mund und unterbrach ihn mitten im Satz: „Weißt du Sasori, es ist schwer jemanden wieder zusammen zu flicken, wenn man selbst im Inneren bereits zerbrochen ist, auch wenn es der eigene Enkel ist.“

Sie verstummte kurz, schluckte, wohl um das Zittern in ihrer Stimme unter Kontrolle zu bringen, eher sie etwas gefasster weiter sprach: „Aber jetzt, wo du selber mit einem Kind in deinem Leben konfrontiert wurdest...“

Ihr Blick huschte kurz zu Deidara, dann blickte sie ihrem Enkelsohn erneut tapfer in die haselnussbraunen Augen: „Da verstehst du vielleicht mit wie vielen Ängsten und Zweifeln diese neue Verantwortung einhergeht.“

Sasori atmete tief ein, öffnete dann den Mund, doch ihm viel nichts ein, was er seiner eigenen Großmutter hätte entgegen bringen können und so schüttelte er nur leicht den Kopf, während Deidara in seinen Armen unruhig hin und her zu rutschen begann.

Spürte der Kleine, das etwas nicht stimmte?

„Ich habe dich angesehen und ich konnte es nicht ertragen, ich stand dir völlig hilflos gegenüber, es war...“, sie schnappte nach Luft und die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg, aus den Augenwinkeln, über die eingefallenen Wangen, liefen hinunter bis zum Kinn, von wo sie auf ihre Brust tropften.

„Du warst so jung und so unschuldig und ich konnte nicht begreifen in was für einer grausamen Welt einem Kind, welches absolut nichts verbrochen hat, einfach so, von jetzt auf gleich, alles genommen wird. Ich habe es gehasst. Ich habe diesen Krieg gehasst. Ich habe den weißen Reiszahn gehasst. Ich habe Konoha gehasst, genauso Sunagakure, dass sie es zugelassen haben, deine Eltern fort zu schicken, doch mehr, mehr als alles andere...“

Am ganzen Leibe schlotternd hob sie den Blick, ehe sie ein ersticktes Schluchzen vernehmen ließ, welches Sasori durch Mark und Bein ging, und ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Unsicher, wie er mit dem Gefühlsausbruch seiner Oma umzugehen hatte, hievte er den kleinen Bomber in seinen Armen, ein Stück nach oben, welcher ihm immer wieder verwirrte Blicke zuwarf, offensichtlich nicht verstand, was genau hier gerade passierte.

„Habe ich mich selbst gehasst, Sasori.“, hauchte sie gequält, blickte ihn dann mit verzerrter Miene an und mit einem Mal war esdem Puppenspieler, als hätte man jegliche Aggresivität und Wut, all den Zorn, den er sich über die Jahre so sorgfältig angestaut hatte, wie mit einem Magneten, aus ihm hinaus gesaugt und alles was übrig blieb, war ein Gefühl von Leere.

Von Leere.

Von Einsamkeit.

Von Hilflosigkeit.

Er schaute seine Großmutter an, blickte in die verquollenen, braunen Augen, die den selben Farbton wie die Seinen hatten und konnte nicht verstehen was das alles hier ins Rollen gebracht hat oder gar, was man nun von ihm verlangte.

Wie er zu reagieren hatte.

Er sah sich ihr gegenüber immer noch als Kind.

Als Kind, welches seiner Großmutter gegenüber stand und nie hatte er wirklich darüber nachgedacht, dass er nicht nur seinen Vater, sondern sie auch ihren Sohn verloren hatte.

„Aber wieso?“, wollte er leise wissen und Chiyo zuckte instinktiv zusammen, hatte offenbar nicht mit einer Antwort seinerseits gerechnet, senkte beschämt den Kopf, schluchzte einmal herzzerreißend, ehe sie ihn anblickte, mit dem traurigsten Lächeln, welches er je gesehen hatte.

Jeglicher menschliche Überrest, in seinem Inneren, zog sich zusammen und beinah konnte er es nicht ertragen, wie sie da so gebrochen vor ihm stand, so vereinsamt, so alleine, er hatte sie so zurück gelassen.

„Wieso hast du mich gehasst?“, wollte er wissen, seine Stimme war ruhig, ohne Wertung, ohne Emotion, wie s oft und doch sprach er leiser, bedachter.

Es ging hier nicht darum sie zu verletzten.

Oder sich als den Starken zu prollerien.

Er wollte es wirklich wissen.

Er wollte einfach nur wissen, was er all die Jahre falsch gemacht hatte.

Und warum sie ihn so behandelt hatte.

Er musste es wissen.

Jetzt und hier.

Ein für alle mal.

Doch wieder schüttelte Chiyo nur den Kopf, zog dabei einmal die Nase hoch und blinzelte dann die Tränen aus ihren Augen, was ihm erneut einen Stich ins Herz versetzte und scharf die Luft einziehen ließ.

„Ich habe dich nie gehasst Sasori.“, sagte sie dann mit bebender Stimme und es klang beinah wie eine Entschuldigung.

„Wie könnte ich?“, hauchte sie, ehe ihre Stimme erneut brach und in ein verzweifeltes Weinen um schwang: „Wo du doch alles bist, was mir geblieben ist?“

Gequält schloss Sasori die Augen, konnte er diesen verzweifelten, tot-traurigen Gesichtsausdruck seiner Großmutter doch keine Sekunde länger ertragen, er fühlte sich schuldig, er fühlte mit, es quälte ihn und das alles zugleich.

Würde sie doch nur aufhören zu weinen, täte sie doch endlich aufhören zu weinen.

Wieso machte es ihn so fertig sie weinen zu sehen, hatte es sie doch all die Jahre offenbar nicht gekümmert wenn er sich Nacht um Nacht in den Schlaf gewimmert hatte.

„Du hast mich völlig im Stich gelassen.“, flüsterte er, was sie mit einem bejahendem Aufschluchzen beantwortete, ehe er nachdenklich den Blick senkte, für einen Moment völlig abdriftete.

„Wie kann man jemanden gern haben und ihm im selben Moment wie Abschaum behandeln...“, mit einem Mal verstummte er, als sich der seine Blick und der von Deidara, der aus seinen Armen unglücklich zu ihm aufschaute, trafen.

Verwundert schaute der kleine Blondschopf zu seinem Danna auf, er sah müde aus, etwas blass und war wohl immer nicht komplett auf dem Damm.

„Sasohi?“, flüsterte er leise, wohl darauf bedacht das Chiyo es nicht mitbekam.

Sasori nickte, hatte nicht einmal wirklich wahrgenommen, was Deidara von ihm wollte, drückte den Kleinen nur an sich, und erinnerte sich mit einem Mal an die ganzen unzähligen Momente, wie er den Jungen umher gescheucht hatte, zu wenig hatte schlafen, oder essen lassen, ihn das ein oder andere Mal zur Strafe für das lose Mundwerk mit dem Skorpionschwanz Einen übergezogen, oder aber, ihn beleidigt, für jegliche Unfähigkeiten, die man doch erst im Alter erlernte und er mit 19 sicherlich auch noch nicht beherrscht hatte.

Reuevoll schmiegte er sich an seinen kleinen Partner, welcher sich beinah sofort auf die Kuscheleinheiten einließ, das kleine Gesicht Schutz suchend in Sasoris Halsbeuge drückte und mit den zarten Händchen in seine Nackenhaare griff und dort Halt suchte.

„Ich habe...“, begann Chiyo plötzlich erneut und Sasori zuckte hoch, hatte er doch beinah völlig vergessen, dass sich seine Großmutter noch mit im Raum befand.

„Du hast dich selbst gehasst, schon klar.“, nahm ihm der Rothaarige die Worte aus dem Mund und warf ihr dann einen verständnisvollen Blick zu.

Verdutzt blinzelte seine Oma ihm entgegen, schien nicht ganz nach vollziehen zu können, womit dieser plötzliche Sinneswandel nun einher ging und auf Sasoris Lippen formte sich ein schwaches Lächeln, ehe er den Blick zurück zu Deidara schweifen ließ, ihm einen sanften Kuss auf den Haaransatz hauchte.

„Ich würde sagen, was das angeht...“, überlegte er dann, wandte sich schließlich wieder Chiyo zu, „Fällt der Apfel nicht weit vom Stamm, was, Oma Chiyo?“

Verwirrt schüttelte das alte Frauenzimmer den Kopf, verstand wohl immer noch nicht, was genau hier gerade passierte, doch was das anbelangte machte der Puppenspieler ihr keinen Vorwurf, hatte er doch selbst das Alles noch nicht ganz begreifen können.

Doch was auch immer für einen sonderbaren Zauber Deidara mit sich gebracht hatte, hatte es sein vierjähriges Selbst nicht nur geschafft, dass der Marionettenspieler sich selbst zu reflektieren gelernt hatte, sondern auch, dass er nun endlich verstehen konnte, was in anderen vorging.

Zumindest Ansatzweise...

Und auch, dass zwischen ihm und seiner Großmutter sich vielleicht nie solche dunklen und tiefen Abgründe aufgetan hatte, wie zu Beginn noch angenommen.

Nein, im Endeffekt, war sie genau wie er.

Sie hatte genau so gefühlt wie er.

Genau so gedacht.

Und aus diesem Grund genau so gehandelt.

Nur ausbaden müssen, ausbaden müssen hatten es im Endeffekt die Personen, die für all Jenes am Wenigsten konnten.

Das waren zum Einem er selbst gewesen.

Zum anderen Deidara.

Schuldbewusst stupste Sasori den kleinen Toner mit der Nasenspitze an, welche sich breit grinsend in seine Richtung drehte, in mit einem Lächeln in die Augen schaute, was Sasori unweigerlich mit schmunzeln ließ.

Konnte er seinen Partner irgendwann, jemals um Verzeihung bitten, wenn er selbst mit alle dem nicht abschließen konnte?

Wenn er selbst seiner eigenen Großmutter nicht vergeben konnte?

„Sasohi!, meldete sich Deidara nun etwas energischer zu Wort, hatte schon beinah einen leicht quengelnden Unterton aufgesetzt.

„Ja?“, verwundert weiteten sich die Augen des Rothaarigen, als der Blonde ihm unglücklich entgegen starrte.

Bildeten sich da Falten, auf der kleinen Stirn?

„Pipi!“, machte der Bomber auf seine Grundbedürfnisse aufmerksam.

„Äh ja,...“, hilflos wandte er sich an seine Großmutter, welche sich wohl inzwischen gefangen zu haben schien, sich mit den Fingerrücken abschließend noch einmal die Augenwinkel entlang fuhr, Deidara dann aufmunternd zulächelte.

„Na, dann komm Mal mit kleiner Mann, nicht das noch ein Unglück geschieht.“

Sie führte Deidara die Treppe hinauf, ins obere Stockwerk, Sasori erinnerte sich gut, war auf dier Etage doch auch sein Zimmer gewesen, direkt als Erstes, wenn man den Flur betrat.

Zwei Zimmer weiter und am Ende des langen Ganges, war das große, geräumige Badezimmer, in welchem Chiyo nun das Licht anknipste und Deidara sich sofort, brav wie er war, auf zur Toilette machte.

„Kommst du klar?“, wollte die alte Dame von ihrem kleinen Gast wissen, welcher eifrig nickte, schon dabei war, sich aus seiner Hose zu schelen.

„Er schafft das schon.“, bestätigte Sasori und warf seinem Schützling einen aufmunternden Blick zu, welcher ihm stolz entgegen funkelte, dann auf den Klositz kletterte.

„Na dann...“, brummte Chiyo zufrieden, lehnte schließlich die Tür an um den Toner etwas Privatsphäre beim Erledigen seines Geschäftes zu gönnen, drehte sich allerdings nicht um und zu Sasori, ließ die Hand auf der Klinke und hatte den Kopf gesenkt.

„Sasori, ich...“, begann sie mit einem Mal leise in ihren unsichtbaren Bart zu nuscheln.

Offenbar war das Thema für sie noch nicht abgeschlossen.

Sasori seufzte kaum merklich, machte einen zögerlichen Schritt in ihre Richtung, wollte er doch eigentlich nicht, dass sie erneut zu weinen begann.

Es hatte ihm geschmerzt.

Es war eine Form des Schmerzes, welche er beinah vergessen zu haben gemeint hatte.

Doch jetzt, wo er all diese Gefühle erneut so intensiv wahrgenommen hatte, da war es ihm plötzlich gar nicht mehr fremd.

Eher schon alt vertraut und jetzt, wo er endlich in der Lage war zu verstehen, was er da fühlte und was es mit ihm machte, …

Da riss es ihn gar nicht mehr so aus dem Konzept, wie es, es einst vermocht hatte zu tun.

Er atmete tief ein, ließ den Blick über die eingesunkene Gestalt seiner eigenen Großmutter wandern, ehe er sich zusammenrauft, von hinten an sie heran trat, in einer einzigen, ausladenen Bewegung die Arme um sie schlang und sie näher zu sich zog.

„Schon gut.“, sagte er dann ruhig und erkannte sich beinah selbst nicht wieder.

Mit weit geöffneten Augen, drehte Chiyo sich in der Umarmung nach hinten, musterte ihn dann mit einem furchtbar gequälten Ausdruck in den Augen, ehe sie sanft mit den Fingerspitzen sein Kinn und dann die Wangen hinauf, seine Konturen entlang fuhr, mit der Hand ihm einmal durch das kurze, feuerrote Haar fuhr, dann leise schluckte.

„Mein süßer, kleiner Enkel.“, wimmerte sie leise, zwang sich dann zu einem Lächeln, „Alles was ich je wollte, war dich noch einmal wieder zu sehen, dich noch einmal in meine Arme schließen zu können und nun bist du hier und...“

Sasori schüttelte den Kopf.

Wärme und Geborgenheit,aber auch Schuldgefühle und Hilflosigkeit, all diese Gefühle brachen beinah zeitgleich über ihn hinein und man hatte ihm nicht mal eine Minute Zeit gegeben, in Deckung zu gehen.

„Psssht...“, murmelte er, zog seine Großmutter wieder zu sich und für eine Weile standen sie einfach nur da, sich gegenseitig umarmend, den jeweils anderen beinah schon inhalierend, jeder in seine eigene kleine Welt vertieft, mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.

Beide zuckten sie instinktiv zusammen, als mit einem Mal die Tür zum Bad von innen nach außen aufgerissen wurde und ein kleiner, äußerst erschöpfter Deidara im Türrahmen stand, den kleinen Dino in der linken und den Stofftiger in der rechten Hand.

Sasori löste sich lächelnd von seiner Großmutter, blinzelte ihr dabei vertraut zu, was sie mit einem leisem Lachen zu beantworten musste, ehe sich beide zu dem Toner drehten.

„Zeit fürs Bett, oder Dei?“, neckte der Ältere seinen Partner, sah zu, wie Letzterer bereits mit halb geschlossenen Lidern, leicht nickte, dann gähnend auf ihn zu stolperte und sich schließlich an sein linkes Hosenbein schmiegte.

„Na komm, du kleine Nervensäge.“, brummte der Puppenspieler, packte das Kind und nahm es hoch auf seine Arme.

„Ihr nehmt am besten dein altes Zimmer, aber lass die Vorhänge zugezogen, nicht das ein wachsamer Nachbar noch Verdacht schöpft.“, riet Chiyo, was Sasori nur mit einem stummen Nicken beantwortete, während sich Deidara leise schmatzend bereits schlaftrunken an ihn schmiegte und ihm vor lauter Erschöpfung beinah die Tiere aus den Pfötchen glitten.

„Danke.“, sagte er leise, lächelte seiner Großmutter zum Abschied kurz zu, ehe er den schlafenden Bomber hoch hievte und mit ihm in seinem alten Zimmer verschwand.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und ....

1....

2...

3...

Awwwwwwwww... *g* Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (60)
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Von:  kleines-sama
2019-04-23T18:19:56+00:00 23.04.2019 20:19
So ein emotionales Kapitel. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Manchmal weiß ich echt nicht, woran ich bin. Im einem Moment läuft Sasori Schlittschuh und guckt Frauentausch, im nächsten Moment rollt sich sein ganzes Leben emotional vor ihm aus :o
Das Kapitel war wirklich wahnsinnig toll. Man hat richtig den Schmerz im Herzen gefühlt, aber auch dieVergebung. Richtig rührend :)

bye
sb
Von:  kleines-sama
2019-04-23T18:02:20+00:00 23.04.2019 20:02
Endlich! ENDLICH! EEEEENDLIIIICH! :D
Ich freue mich so sehr über dieses tolle Kapitel. Endlich lösen sich die Hintergründe auf. Echt krass, was mit Deidara passiert ist. :o Man will es sich gar nicht vorstellen

Und ich bin mega gespannt, was jetzt passieren wird. Macht Sasori sich auf die Suche nach Deidaras Mutter? Was da wohl bei rauskommen wird...? Ich bin mega neugierig

Wann kommen eig Kakuzu und Hidan wieder vor? Ich würde mir so sehr wünschen, dass der alte Sack auch mal ein bisschen einfühlsamer wird :p

bye
sb
Von:  kleines-sama
2019-04-23T17:51:10+00:00 23.04.2019 19:51
So ein wunderschönes Kapitel :) Hat echt Freude gemacht es zu lesen!!

Rührend, dass Sasori sich mit seinen eigenen Gefühlen auseinandersetzt und begreift, was er falsch gemacht hat. Vielleicht hat er ja die Möglichkeit einiges wieder gutzumachen, wenn Deidara wieder normal ist.

Mir haben auch die Hinweise auf Deidaras Vergangenheit gut gefallen. Mysteriös alles.
Wobei ich mich frage... Ob Deidara wirklich schlau ist? xD Ist er über Sunagakure nicht mit einem Vogel geflogen, der ihn verriet, weil er da nicht heimisch ist..? :o xD

Freue mich schon auf die nächsten Kappis :)

bye
sb
Von:  kleines-sama
2019-04-23T17:37:00+00:00 23.04.2019 19:37
Ach, ich liebe diese Fanfiction wirklich so sehr :D Habe Hidan und Deidara inzwischen wirklich ins Herz geschlossen. Mir gefällt, dass du die beiden Kinder so unterschiedlich darstellt. So kommt keine Langeweile auf :)

Und Hidan ist ein richtiger kleiner Junge: wild, ungehorsam, dickköpfig, aber gleichzeitig auch sensibel und manchmal ehrgeizig. Das Kerlchen gefällt mir wirklich sehr gut ;)

Und Deidara ist ein kleiner Schlaubi Schlumpf, hihi. Wobei die meisten normal entwickelten Kinder lesen und bis 20 rechnen könnten, wenn man es ihnen beibringen würde. Fragt sich nur, wer mit Deidara geübt hat. Seine Mama? Bin echt gespannt, was da noch kommen wird

bye
sb

Von:  kleines-sama
2019-04-22T21:08:27+00:00 22.04.2019 23:08
Das mit Deidaras Mama hört sich ja mysteriös an :o Was da wohl bei rumkommt?
Dass Itachi liebevoll sein wird, habe ich mir schon gedacht :) So ganz der große Bruder

bye
sb
Von:  kleines-sama
2019-04-22T21:01:01+00:00 22.04.2019 23:01
Ach, ist das alles süß. Deidara ist echt super niedlich. Und Hidan mag ich auch. Und jetzt sind die beiden sogar mit Klamotten und Futter versorgt :D
Ich freue mich schon auf Kisame und Itachi. Wie die beiden wohl reagieren werden?

bye
sb
Von:  kleines-sama
2019-04-22T20:50:26+00:00 22.04.2019 22:50
Deidara ist echt knuffig. Die Szene mit dem Pudding hat mir richtig gut gefallen. Bin gespannt, was es mit seiner Mama auf sich hat :)

bye
sb
Von:  kleines-sama
2019-04-22T20:40:35+00:00 22.04.2019 22:40
Ich LIEBE Klein-Hidan! Ich LIEEEBEEE ihn einfach! :D
Und Deidara ist echt niedlich. Fand es süß, dass Sasori versucht hat ihn durch Wippen zu beruhigen. Wirkte so unbeholfen, aber Hauptsache es hat funktioniert ;)
Freue mich schon auf die folgenden Kapitel

bye
sb
Von:  kleines-sama
2019-04-22T20:30:27+00:00 22.04.2019 22:30
Ich musste so lachen, als sie Hidan entdeckt haben. So eine kleine Kackbratze, hihi ;)
Und Deidara ist also noch kleiner. Da bin ich mal gespannt, was daraus wird

bye
sb
Von:  kleines-sama
2019-04-22T20:24:56+00:00 22.04.2019 22:24
Toller Prolog :D
Ich liebe Deidara und Hidan. Man merkt hier schon, dass sie viel kindlicher wirken als Kakuzu oder Sasori.
Bin gespannt, was als nächstes passiert :)

bye
sb


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