Zum Inhalt der Seite

Die Sache mit der Kunst

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Kaminfeuer"

Dunkle Wolken verdeckten den Himmel als Sasori am nächsten morgen die Augen aufschlug.
 

In der Ferne war Donnergrollen aus zu machen und der starke Wind pfiff beinah mit einem gruseligem Geräusch um das Haus herum und ließ die Fensterscheiben wackeln.
 

Gähnend rekelte er sich in seinem Bett, rollte sich rüber auf die andere Seite und nur wenige Millimeter trennten seine Nasenspitze von der Deidaras.
 

„Na, so was...“, murmelte er, setzte sich vorsichtig auf, wollte er den kleinen Bomber doch nicht wecken und schielte dann zu der Uhr auf seinem Nachttisch.
 

Bereits kurz vor sieben.
 

Eigentlich war Deidara um die Uhrzeit normalerweise schon munter und stellte meistens mit Hidan zusammen Unfug an.
 

Beziehungsweise ließ sich von dem Grauhaarigen dazu verleiten.
 

Hidan…
 

Sasoris Miene verfinsterte sich augenblicklich bei dem Gedanken an den Sektenanhänger, denn immer noch war er mehr als zornig über dessen mehr als hirnlose Wanderung.
 

Gedankenverloren ließ er den Blick schweifen, draußen war es beinah noch zappenduster, man konnte die Umrisse des anliegenden Waldes eher erahnen als tatsächlich sehen.
 

Doch er konnte erkennen wie sich die Bäume im Wind bogen, er hörte das Rascheln der Blätter und das leise Knacken der Zweige.
 

Es war ihm ein wenig eine Genugtuung, zu wissen, dass Kakuzu heute, auch bei diesem miesen, ungemütlichem Wetter mit dem Jungen trainieren würde.
 

Ein fieses Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, verschwand aber sofort wieder, als er von draußen, auf dem Flur, Tumult vernahm.
 

Er warf Deidara einen prüfenden Blick zu, doch der Kleine schlief nach wie vor tief und fest, halb auf den Bauch gerollt, an der Flügelspitze seines Stoffvögelchens nuckelnd.
 

Wer machte denn da in dieser Herr Gotts' Frühe schon solch einen Krach?
 

Er schaute wieder zur Tür und mit einem Mal fiel ihm ein, dass auch Itachi und Kisame heute wieder aufbrechen würden, denn des Schwertkämpfers Wunden waren verheilt und somit hatte Pein wohl auch keinen Grund gesehen, sie nicht wieder auf Mission zu schicken.
 

Es würde komisch werden, ohne die beiden, vor allem aber ohne Itachi, der irgendwie bei allem immer den Überblick behalten hatte und sich im Gegensatz zu Sasori und Kakuzu nicht so rasch aus der Ruhe bringen ließ.
 

Nachdenklich legte er seine Hand auf Deidaras Kopf, den Blick immer noch auf die Tür gerichtet und strich dem kleinen Bomber sanft durch die blonde Mähne und über die Wange als er plötzlich, kaum merklich, zusammen zuckte.
 

Schockiert fuhr er mit seiner Handfläche an die Stirn des Blonden und saß mit einem Mal kerzengerade im Bett.
 

„Deidara...“, murmelte er besorgt, umfasste sanft das bleiche Gesicht seines kleinen Schützlings, was diesen dazu brachte, blinzelnd die Augen auf zu schlagen.
 

„Sasohi...“, murmelte er leise und griff mit seiner kleinen Hand nach Sasoris Finger.
 

Hektisch packte der Puppenspieler das Kind unter den Schultern, nahm ihn auf den Arm und stand mit ihm auf.
 

„Deidara, was ist, was hast du?“, fragte er panisch, während der kleine Bomber eher wie ein nasser Sack schlaff über seiner Schulter hing und scheinbar nicht mal die Kraft besaß sich selber aufrecht zu halten.
 

„Bauchweh...“, flüsterte der Kleine leise und schaute den Sunaninja mit verschleiertem Blick an.
 

Wieder und wieder fuhr der Rothaarige mit seiner Hand über die glühend heiße Stirn des Bombers, strich beruhigend durch die langen Haaren und schaute dann gequält in die tränenden, blauen Augen.
 

„Bauchweh?“, wiederholte er unsicher.
 

Deidara nickte.
 

„Und Kopf.“, hauchte er dann und kuschelte sich näher an seinen Danna.
 

Sasori biss sich nervös auf die Unterlippe, hauchte dem Kleinen einen Kuss auf den Haaransatz und eilte dann zur Tür, hinaus auf den Flur.
 

Keiner da.
 

Beinah panisch stolperte er die Treppe hinunter und knallte, auf den Weg in die Küche, fast mit Kakuzu zusammen.
 

„Deidara ist krank!“, brachte er völlig außer Atem hervor.
 

Kakuzu hoch misstrauisch eine Braue.
 

„Selbst Schuld.“, war alles was er dazu zu sagen hatte, wollte schon weiter gehen und den Puppenspieler und den fiebernden Blonden einfach sich selbst überlassen, doch Sasori hielt ihm instinktiv am Ärmel feste.
 

Knurrend drehte sich der Zombiemann zu ihm herum.
 

„Schau ihn dir an, los!“, verlangte der Rothaarige, wippte währenddessen ein bisschen auf und ab, denn Deidara hatte begonnen leise vor sich hin zu wimmern.
 

Kakuzu lachte bitter.
 

„Nach deiner Szene gestern Abend?“, wollte er wissen,“ Sicher nicht.“
 

Unwirsch machte er sich von dem Puppenspieler los, welcher ihn nur entsetzt anstarrte, kein Wort heraus brachte, direkt mit der freien Hand wieder Deidara über den Rücken fuhr und dem Älteren dann einen flehenden Blick zuwarf.
 

„Es tut mir leid, Kakuzu.“, log er.
 

„Ich war nicht ganz bei mir. Und müde.“, fügte er hinzu, biss sich innerlich auf die Zunge, weil er es hasste sich zu entschuldigen, auch wenn er es nicht ernst meinte, doch er musste Kakuzu dazu bekommen, Deidara zu untersuchen.
 

„Bitte schau ihn dir an, bitte.“
 

Panisch begann er sachte hin und her zu schunkeln mit dem Oberkörper, Deidaras Wimmern war in ein gleichmäßiges, kaum hörbares Schluchzen über gegangen, was wohl auch von Kakuzu nicht unbemerkt zu bleiben schien.
 

„Sieh mal an, der berüchtigte Sasori no Akasuna wird auf einmal zahm wie ein Lämmchen wenn es um seinen kleinen Deidara geht.“, säuselte der Geldliebhaber und Sasori hätte ihm dafür am liebsten Eine verpasst, zwang sich aber ruhig zu bleiben.
 

„Sasohi...“, meldete sich plötzlich der Bomber selbst zu Wort und hob leicht den Kopf an, was ihm viel abverlangen musste, dem gequälten Blick nach zu urteilen, „Ich glaub ich muss brechen.“
 

Wimmernd ließ er sich wieder zurück auf seines Partners Schulter sinken und fing im beinah selben Augenblick an wie unter Strom zu zittern.
 

„Kakuzu….“, hauchte der Sunaninja nur verzweifelt und sein Blick huschte zwischen dem leichenblassen Bündel in seinen Armen und dem ältesten Mitglied der Organisation unschlüssig hin und her.
 

„Lass mal sehen.“, gab sich der Greis dann schließlich geschlagen, packte sich den zitternden Blonden, der schwachen Protest von sich gab und die kleinen Ärmchen hilflos nach Sasori ausstreckte und setzte ihn auf dem Küchentisch ab.
 

Sasori folgte etwas unschlüssig.
 

„Er ist kochend heiß.“, gab Kakuzu zu verstehen und augenblicklich griff der Blonde wieder nach Sasoris Hand, beziehungsweise nach drei dessen Fingern, nach dem dieser zu den beiden heran getreten war.
 

„Ja, ich weiß.“, gestand er und strich dem Toner beruhigend über den Kopf.
 

Schwach lehnte sich der kleine Blondschopf an seinen Oberschenkel und starrte unter bebender Atmung und mit leerem Blick auf den gekachelten Boden.
 

Mit einem Mal begann er zu Husten, richtete sich panisch auf und rang wimmernd nach Atem, krallte die Fingerspitzen tiefer in Sasoris Hand und übergab sich schließlich halb über seinen eigenen Schoß und auf den Küchenboden.
 

„Deidara!“
 

Nun selber panisch ging Sasori in die Hocke, klopfte seinem Kleinen Freund behutsam auf den Rücken, bis dieser wieder genug Luft bekam, dafür aber letztendlich komplett losweinte.
 

Schniefend rieb er die Wange an des Puppenmenschens Handfläche und schaute ihn aus tieftraurigen Augen entschuldigend an.
 

„Was hat er denn?“, wollte der Rothaarige wissen und ließ sich von Kakuzu einen feuchten Lappen reichen, mit welchem er dem Kleinen die restlichen Sabber- und Erbrochenenfäden aus dem Mundwinkel und vom Kinn wischte.
 

„Geh mal weg.“, knurrte er, stieß den Sunaninja unsanft zur Seite und tastete gewissenhaft Deidaras Bauch ab.
 

Der Kleine quiekte verzweifelt, schien sich allerdings zu zwingen standhaft zu bleiben und nicht unter Kakuzus Griffen weg zu zucken.
 

„Du tust ihm weh!“, schimpfte Sasori nach dem er sich wieder gefangen hatte und packte den Älteren feste am Handgelenk.
 

„Ich taste nur nach entzündetem Gewebe ab. Oder willst du, das er wegen dir auch noch eine Blinddarmdurchbruch bekommt?“, knurrte der Greis und schüttelte des Puppenmenschens Griff von sich ab.
 

„Was heißt den wegen mir?“, zischte Letzterer bitter zurück wofür er sich einen zornigen Blick des Greises einfing.
 

„Hätte ich ihn einfach gestern untersuchen können, dann hätten wir das Problem jetzt sicher nicht!“, er erhob sich und zeigte mit dem ausgestreckten Finger auf Deidara, welcher bedröppelt, völlig verheult und in seinem eigenen bereits Verdauten auf dem Tisch kauerte.
 

Ängstlich schaute er zu seinem Danna hinauf, streckte die dreckigen Händchen in seine Richtung und augenblicklich zog es in Sasoris Brust.
 

Instinktiv griff der Sunaninja nach den beiden Pfötchen, obgleich ihn das ganze leicht anekelte und wand sich dann wieder Kakuzu zu:“Hätte dieser Nichtsnutz von Hidan ihn nicht einfach mitgeschleppt, wäre das alles nicht passiert.“, wusste er und verengte die Augen zu Schlitzen.
 

„Ach komm, hör mir auf!“, knurrte der Greis, „Wenn du nicht so ein elendiger Dickkopf wäre, würde unsere Küche jetzt nicht voller Kotze sein!“
 

„Und wenn du dich ein bisschen mehr um Hidan kümmern würdest, dann wäre er vielleicht nicht einfach abgehauen.“
 

Kakuzu machte einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu, doch Sasori dachte nicht im Traum daran auch nur einen Zentimeter zur Seite zu weichen.
 

„Ich bin nicht dafür zuständig mich um irgendwen zu kümmern, wann geht das in deinen Holzkopf rein, du Bastard?“, wollte er wissen und funkelte den Puppenspieler böse an, „Weder um Hidan, noch um Deidara oder sonst wen.“
 

Er warf dem wimmernden Blonden einen kurzen Blick zu.
 

„Bei ihm mach ich es, weil er einfach zu alle dem nichts kann.“, er deutete mit einem Kopfnicken in des Blonden Richtung, „Aber denk nicht, das ich mit dir oder sonst wem irgendwie umsichtiger wäre, nur weil ihr euch alle Hals über Kopf von den beiden um den Finger habt wickeln lassen.“
 

Der Rothaarige schnaubte gehässig, wollte gerade den Mund aufmachen, als Itachi ihr hitziges Gespräch mit einem Mal unterbrach.
 

„Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Alle beide.“
 

Schnellen Schrittes ging er zum Tisch, nahm den nach wie vor voll gesauten Deidara auf den Arm und blickte sie dann streng an.
 

„Ihr macht ihn ganz nervös und es damit auf keinen Fall besser.“
 

Tröstend strich er dem Blondschopf über den Rücken und schaute dann Kakuzu auffordernd an.
 

„Ich würde vorschlagen wir beide gehen nach oben und du schaust ihn dir einmal genau an. Obwohl ich vermute, das er sich einfach nur etwas überanstrengt und verkühlt hat.“
 

Er warf dem Kleinen ein aufmunterndes Lächeln zu und zupfte ihm dann eine verklebte Strähne von der Wange.
 

Kakuzu knurrte irgendetwas unverständliches in seinen nicht vorhanden Bart, ging dann aber schließlich nach oben, gefolgt von Itachi und auch Sasori setzte sich in Bewegung doch der Sharinganträger warf ihm einen warnenden Blick zu.
 

„Du kümmerst dich besser darum, das hier alles sauber wird. Pein hat sich angekündigt.“
 

Er schielte zur Treppe, wo Kakuzu am oberen Absatz gerade verschwunden war, dann wieder zurück zum Puppenspieler selbst.
 

„Und ihr beide kriegt euch doch eh nur in die Haare. Das müsst ihr dem Kleinen hier nicht auch noch antun.“
 

Itachis Worte trafen ihn wie kalte, feine Nadeln, doch er wusste nicht warum.
 

Verdattert blieb er in der verdreckten Küche stehen, blickte dem Uchiha und seinem wimmernden Partner hinter her und blinzelte ein paar Mal verwirrt.
 

Was war das denn bitte gewesen?
 


 

Mit verächtlichem Blick begann er die Putzutensilien unter der Küchenspüle hervor zu kramen und sich doch recht angewidert an die Beseitigung von Deidaras Mageninhalt zu machen.
 

Und mit einem Mal wusste er auch wieder, was mindestens einer der Gründe gewesen sein musste, das er nie eigene Kinder hatte haben wollen.
 

Und jetzt, wo er so genauer drüber nach dachte, war das so gar ein relativ guter Grund.
 

Trotzdem ließen ihn Kakuzus Worte nicht los.
 

Und irgendwo hatte der Greis auch Recht, was den Puppenspieler verärgerte und obwohl er nicht viel von Selbstreflektion hielt, musste er sich eingestehen, das er gestern vielleicht besser daran getan hätte Deidara einfach untersuchen zu lassen.
 

Aber er hatte es doch nur gut gemeint…
 

Immerhin war der Kleine müde gewesen und hatte so fürchterlich geweint die ganze Zeit über…
 

Seufzend stemmte sich der Rothaarige hoch, ließ das dreckiger Wasser in der Spüle abfließen und stellte den Eimer und den Schrubber zurück an ihren Platz.
 

Der Weilen war auch Hidan in die Küche gekommen, hatte sich aus dem Kühlschrank eine Packung Milch geangelt und zusammen mit Cornflakes und Schüssel an den Tisch bequemt.
 

Sasori warf ihm einen düsteren Blick zu, welchen der Jüngere offensichtlich verstand und schuldbewusst auf sein Frühstück starrte.
 

„Bist du noch sauer?“, wollte er wissen und schaute schüchtern zu dem Sunaninja.
 

Dieser machte sich der Weilen daran Tee für Deidara auf zu setzten.
 

„Wo nach siehts' denn aus?“, gab er schnippisch zurück, ohne den Grauhaarigen auch nur eines Blickes zu würdigen.
 

Das Klackern des Löffels in der Schale und das Schlürfen Hidan, war für eine Weile das Einzige, was das Schweigen zwischen ihnen zu durch brechen vermochte, als der Junge sich schließlich ein Herz fasste:“Ist Deidara sehr krank?“, wollte er besorgt wissen.
 

„Ich weiß es nicht.“, seufzend lehnte sich der Puppenspieler an die Küchenzeile und schielte zur Treppe hinaus.
 

„Ich bete nicht...“, hauchte er kaum hörbar und Hidan nickte leicht.
 


 

Schritte von oben verrieten das Wiederkommen von Itachi und Co.
 

Scheinbar hatte Kakuzu seine Untersuchungen beendet und Sasori eilte schleunigst heraus auf den Flur und auch Hidan ließ sich von seinem Sitz gleiten und folgte ihm, wenn auch mit etwas Sicherheitsabstand.
 

Erleichtert stellte der Sunaninja fest, das Itachi sich scheinbar die Mühe gemacht zu haben schien den Kleinen um zu ziehen, was ihm mehr als Recht war, denn für heute hatte er eindeutig genug Kinderkotze wegmachen müssen und der Uchiha war, was das anging, einfach schmerzloser.
 

Er nickte dem Schwarzhaarigen dankbar zu, als dieser ihm den erschöpften Deidara in die Arme drückte, welcher einen OneSizer in Pandaoptik trug, sogar mit Öhrchen an der Kapuze und Stummelschwänzchen am Po. [Anm.: Sorry, der musste sein.]
 

Ein Lächeln huschte über des Puppenspielers Gesicht und behutsam strich er dem Kleinen die Kapuze vom Kopf und ein paar Haare aus dem Gesicht.
 

„Mh...“, stöhnend ließ sich Deidara wieder an seine Schulter sinken, krallte sich mit der freien Hand an Sasoris Haare im Nacken feste, mit der anderen umklammerte er tapfer den Flügel seines Vögelchens.
 

„Hidan, mach dich fertig!“, Kakuzu rauschte eilig an ihnen vorbei, „Wir haben schon viel zu viel Zeit verplempert und Zeit ist Geld!“
 

Gott sei Dank, dieses eine Mal ohne einen Aufstand zu machen, flitzte der Jashinist die Treppen rauf und machte sich fürs Training fertig.
 

Sasori sah ihm kurz kopfschüttelnd hinter her, wand sich dann wieder Itachi zu.
 

„Itachi, ich...“, begann er, doch der Uchiha lächelte nur leicht und strich dem leise moserndem Blonden beruhigend, in kreisenden Bewegungen über den Rücken.
 

„Es ist alles in Ordnung. Er ist nur erkältet, vermutlich auch etwas Magen-Darm, aber nichts um was man sich Sorgen machen sollte.“
 

Er riss seinen Blick los und schaute dann Sasori an.
 

„Mach dir keinen Kopf.“
 

„Aber er ist so fertig...“, murmelte der Sunaninja unsicher und begann bereits wieder leicht auf und ab zu wippen und den kleinen Bomber so in den Schlaf zu schunkeln, „Und er hat soch so hohes Fieber, das kann doch nicht normal sein.“
 

Itachi kicherte leise, was den Puppenspieler direkt misstrauisch werden ließ.
 

Hatte der sie noch alle? Was war denn bitte daran wieder so lustig?
 

„Sasori...“, begann der Sharinganträger immer noch schmunzelnd, „Das ist vollkommen normal, das Kinder in Deidaras Alter so hohes Fieber bekommen und auch so erschöpft sind.“
 

Verständnislos blickte der Rothaarige ihn an.
 

„Deidara ist doch erst vier.“, erklärte der Uchiha dann weiter, „Sein Immunsystem muss sich noch richtig entwickeln, deswegen reagieren kleine Kinder auch heftiger auf Erkältungen als Erwachsene.“
 

Mit großen Augen blickte der der Marionettenmensch auf seinen kleinen Partner, dann wieder zu Itachi.
 

„Ach so?“
 

Er zog die Brauen hoch.
 

„Also ist es nicht schlimm?“
 

Augenblicklich merkte er, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel, doch er zwang sich ruhig zu bleiben.
 

Der Uchiha schüttelte wieder den Kopf.
 

„Nein.“, sagte er dann, „Kleine Kinder werden schnell mal ziemlich krank, aber das ist nichts, weswegen man sich Sorgen muss. Achte darauf das er genug trinkt und versuch ihn gegen Mittag mal zum essen zu ermuntern und ansonsten...“
 

Er blickte kurz zu Deidara, ging dann Richtung Tür und zog sich seinen Mantel über, während er weiter redete:“Bleib bei ihm, Kinder brauchen viel Zuwendung, vor allem dann wenn sie krank sind.“
 

Sasori nickte.
 

„Und sonst?“, wollte er wissen, und beobachtete wie der Schwarzhaarige in seine Schuhe schlüpfte.
 

Dieser zuckte nur mit den Schultern und schaute auf:“ Lass ihn sich auskurieren, Schlaf ist die beste Medizin. Im Medizinschrank oben steht Hustensaft, verdünn' ihn aber mit etwas Wasser, sonst ist er zu stark. Sollte das Fieber noch weiter steigen, was ich nicht glaube, kannst du ihm was Fieber senkendes geben.“
 

Erneut nickte der Puppenspieler, hievte den kleinen Blondschopf, sachte hoch, welcher inzwischen nicht mehr wie ein toter Indianer, schlaff über seiner Schulter hing und bei der Bewegung leise aufstöhnte.
 

Itachi stand auf und strich dem Blonden ein letztes Mal über die Wange.
 

„Mach dir auch keine Sorgen wegen der Temperatur. In dem Alter sind auch mal 40 Grad vollkommen normal, wenn du aber das Gefühl bekommst, das er irgendwie zu teilnahmslos wird, oder die Temperatur immer weiter ansteigt, dann würde ich ihm schon was geben.“
 

Er blinzelte ihm wohlgesonnen zu und drehte sich dann um zur Treppe.
 

„Können wir?“
 

Kisame schnallte sich sein Schwert um, nickte Sasori kurz zu und blickte dann erwartungsvoll zu seinem Freund.
 

Dieser nickte.
 

„So, dann macht es mal gut.“, sagte er schließlich, fuhr Deidara mit den Fingerspitzen noch einmal kurz durch den Zopf und folgte seinem Kollegen dann hinaus in die Kälte.
 

Die kühle Zugluft ließ Sasori kurz erschaudern, heute Nacht sollte es sogar gefroren haben.
 

Ein Schauer lief ihm über den Rücken und ein bisschen war er sogar froh, das er heute mit Deidara daheim bleiben konnte und bei diesem Ekelwetter nicht vor die Tür musste.
 

„Okay, Kleiner...“, murmelte er und hauchte seinem Schützling einen Kuss auf die warme Stirn, „Dann lass uns mal sehen, das du wieder auf die Beine kommst, mh?“
 


 

„So, wird werden dann auch aufbrechen.“
 

Kakuzu kam ihm im Flur entgegen, hatte sich scheinbar wieder beruhigt.
 

Sasori nickte, war gerade mit einer Tasse Tee auf dem Weg ins Wohnzimmer gewesen, wo er Deidara auf die Couch gebettet hatte, wofür er einfach sein komplettes Bettzeug nach unten geschleppt hatte.
 

Der Greis folgte ihm in den anderen Raum und beide blieben im Türrahmen stehen, ihren eigenen Gedanken nach hängend und beobachtete wie Hidan, der auf der Lehne des Sofas kniend dem erschöpften Deidara etwas aus einem Anfänger-Lesebuch vorlas.
 

Es zumindest versuchte, denn wie sich heraus gestellt hatte, konnte Hidan gar nicht lesen, was im Übrigen auch der Grund gewesen war, weshalb er die Zutaten für die Kekse damals aufgemalt und nicht geschrieben hatte.
 

Kakuzu hatte sich wohl ein Herz gefasst und ihm Einsteigerbücher gekauft, welche eigentlich für Erstklässer gedacht waren, aber nun gut, man half wo man konnte.
 

Es war zwar nach wie vor mehr als holprig, aber klappte tatsächlich von Tag zu Tag besser und kurz kam Sasori der Gedanke, das bei Hidan vielleicht doch noch nicht Hopfen und Malz verloren waren.
 

Zumindest was das anbelangte.
 

Vielleicht würde er sich ja zu einer richtigen Leseratte entwickeln, … haha, der war gut.
 

„Daaa-...naaach, … gin… gingen si… sie, … naaach Haauuu...ße… Hause und sezz...säää… setzteeen sich aaans…“, er gab sich sichtlich Mühe.
 

Sasori schielte zu Kakuzu, welcher das Ganze mit einem Ausdruck in den Augen beobachtete, welchen der Puppenspieler nicht genau zu deuten wusste.
 

Innerlich mit dem Kopf schüttelnd wand er sich wieder den beiden Kindern zu, Hidan schien immer noch fest zu hängen.
 

„Kaa… Kammp… Kahh...“, seufzend ließ er das Buch sinken und blickte dann verzweifelt zu Deidara, welcher es stumm entgegen nahm und mit neutralem Blick den Finger über Zeilen gleiten ließ.
 

Sasori hob misstrauisch die Brauen und auch Kakuzu stellte sich etwas aufrechter hin.
 

„Wo?“, hauchte der Blonde, nach wie vor schwach und warf Hidan einen fragenden Blick zu.
 

„Zweite Reihe.“, kam es von diesem.
 

Sasori riss irritiert die Augen auf, als Deidara plötzlich leise das wiederholte, was Hidan zuvor vorgelesen hatte und dann einfach weiter las, als wäre es das selbst verständlichste der Welt: „...und setzten sich ans Kaminfeuer. Kaminfeuer.“
 

Er gab dem Grauhaarigen sein Buch zurück.
 

Kakuzu und Sasori tauschten viel sagende Blicke.
 

„Du kannst lesen?“, wollte der Greis schließlich wissen, selbst sein Interesse schien geweckt.
 

Hidan schreckte auf, scheinbar hatte er sie nicht kommen sehen.
 

„Ja, aber sonst hilft er mir nie! Also fast nie, nur bei ganz schweren Wörtern!“, verteidigte er sich und lief knallrot an.
 

Kopfschüttelnd drängte sich Sasori an ihm vorbei, stellte den dampfenden Becher auf dem Tisch ab und ging in die Hocke hinunter zu seinem kleinen Partner.
 

Deidara rollte sich wimmernd auf die Seite, seine Wangen glühten rot und auf seiner Stirn standen vereinzelte Schweißperlen.
 

Behutsam strich ihm der Puppenspieler über den warmen Kopf.
 

„Das du lesen kannst, wusste ich gar nicht.“, flüsterte er, schaute dann aber auf zu Kakuzu.
 

„Ist das normal so etwas zu können, mit vier?“
 

Dieser schüttelte den Kopf.
 

„Er kann auch rechnen!“, erklärte Hidan aufgeregt und blickte Sasori aus großen Augen an.
 

Dieser schaute zurück zu Deidara, welcher schwach nickte.
 

„Aber nur Plus und Minus.“, krächzte er leise und schloss die Augen, „Und nur bis 20.“
 

„Das ist mehr als ich kann.“, wusste Hidan.
 

„Du kannst ja auch gar nichts.“, unterbrach Kakuzu in barsch und warf ihm einen strengen Blick zu, „Und jetzt zieh deine Schuhe an, wir müssen los, oder soll ich dir Beine machen?“
 

Japsend sprang der Grauhaarige auf und verschwand im Flur.
 

Der Greis warf dem kleinen Blondschopf einen misstrauischen Blick zu.
 

„Nicht schlecht für vier.“, gestand er.
 

Sasori nickte Gedanken verloren.
 

„Deidara ist nicht dumm, das wusste ich schon vorher.“, murmelte er, während er dem Blonden beinah mechanisch über die Haare fuhr, „Aber ich hatte keine Ahnung….“
 

Kakuzu nickte und wand sich dann wortlos zum gehen.
 

„Bist du endlich fertig?“, hörte der Sunaninja ihn brüllen, sowie er den Flur betreten hatte, woraufhin Deidara leicht zusammen zuckte.
 

Verwundert hob der Kleine den Kopf und blinzelte dem Rotschopf durch seine azurblauen Augen fragend entgegen, welcher nach wie vor dessen Kopf kraulte.
 

„Wir sind gegen Abend zurück!“, war das Letzte was man von Kakuzu hörte, ehe die Tür ins Schloss fiel.
 

Stille legte sich über sie.
 

Sasori schluckte.
 

Erst jetzt wurde ihm so richtig bewusst, das er einen ganzen, langen Tag mit Deidara vor sich hatte und dabei völlig auf sich allein gestellt war.
 

Hilflos schaute er sich um, als würde er erwarten das irgendwer, vielleicht Konan oder Itachi, ihm zur Unterstützung eilen würde, doch er war komplett allein.
 

Er seufzte gedehnt und zwang sich dann ein verhaltenes Lächeln ab, als er Deidara anblickte.
 

Der Kleine schaute ihn, lieb wie immer, aus seinen großen, blauen Augen an und ließ den warmen Kopf dann auf Sasoris Hand sinken.
 

„Brauchst du was?“, wollte der Puppenmensch wissen.
 

Das Blondchen im Pandakostüm streckte verlangend die Ärmchen nach ihm aus.
 

„Sasohi!“, nuschelte er müde und schon wieder schwammen Tränchen in seinen Augen.
 

„Was denn?“, verwirrt weiteten sich die rehbraunen Irden des Angesprochenen, „Soll ich dir irgendwas holen, magst du was Essen, oder Trinken, oder soll ich dir was vorlesen?“, schlug er vor, doch Deidara schüttelte nur mit dem Kopf.
 

„Kuscheln.“, fiepste er dann flehend.
 

„Kuscheln?“, wiederholte Sasori überrascht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kleines-sama
2019-04-23T17:37:00+00:00 23.04.2019 19:37
Ach, ich liebe diese Fanfiction wirklich so sehr :D Habe Hidan und Deidara inzwischen wirklich ins Herz geschlossen. Mir gefällt, dass du die beiden Kinder so unterschiedlich darstellt. So kommt keine Langeweile auf :)

Und Hidan ist ein richtiger kleiner Junge: wild, ungehorsam, dickköpfig, aber gleichzeitig auch sensibel und manchmal ehrgeizig. Das Kerlchen gefällt mir wirklich sehr gut ;)

Und Deidara ist ein kleiner Schlaubi Schlumpf, hihi. Wobei die meisten normal entwickelten Kinder lesen und bis 20 rechnen könnten, wenn man es ihnen beibringen würde. Fragt sich nur, wer mit Deidara geübt hat. Seine Mama? Bin echt gespannt, was da noch kommen wird

bye
sb

Von: abgemeldet
2017-11-12T09:01:10+00:00 12.11.2017 10:01
gott es kann wirklich schrecklich sein wenn kinder krank sind
oder sie zähne bekommen

(sehr süßes kapitel)
Antwort von:  -AkatsukiHime
12.11.2017 22:01
Jep, und jetzt stell dir vor du hast schätzungsweise 20 Kinder auf die du gucken musst und hast ein Krankes, welches an dir klebt wie Pattafix an der Wand.

Danke, freut mich, das es dir gefallen hat :)
Antwort von: abgemeldet
14.11.2017 22:36
das ist mein täglich brot xD
Antwort von:  -AkatsukiHime
17.11.2017 23:27
Oh, noch ein Erzieher. Wie schön, ich fühle dich.
Von:  Scorbion1984
2017-11-10T07:55:41+00:00 10.11.2017 08:55
Niedlich ,er möchte kuscheln ,ja das ist auch eine Medizin !
Sich geborgen fühlen ,wie ich Sasori kenne erfüllt der ihm den Wunsch !
Schön geschrieben !
Antwort von:  -AkatsukiHime
10.11.2017 10:09
Kuscheln hilft am Besten, das auf jeden Fall!:)

Danke, freut mich das es dir gefallen hat:)
Bis dann! ~
Von:  lula-chan
2017-11-10T06:42:51+00:00 10.11.2017 07:42
Schönes Kapitel.
Deidara ist jetzt also krank. Na da hat Sasori ja einiges vor sich.
Süß, wie besorgt Sasori war/ist.
Deidara ist wirklich niedlich. Er will also mit Sasori kuscheln. Echt Zucker.
Ich bin schon gespannt, wie es jetzt weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Antwort von:  -AkatsukiHime
10.11.2017 10:08
Oh ja, kranke Kinder sind nicht ohne *weiß sowas von, wovon sie spricht* und können ganz schön an einem kleben (noch mehr als sonst, hehe).
Für Sasori ist das ja auch schließlich alles neu, da schlägt man schnell mal an seine emotionalen Grenzen und die liegen bei ihm ja eh nicht sehr hoch.

LG und bis dann!:)


Zurück