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Erstellt:
Letzte Änderung: 21.07.2018
abgeschlossen
Deutsch
186940 Wörter, 63 Kapitel
Thema: Death Note
Inhalt:
Rund um die Uhr sollen Light und L aneinandergekettet sein. Was passiert während der Zeit, in der Light nicht weiß, dass er selbst der Mörder Kira ist? Und wird sich etwas geändert haben, sobald sich die Überwachung umkehrt und er Kontrolle auf seinen Gegner ausübt?
Die Story umfasst die Zeit der Handschellen bis zum Showdown zwischen L und Light, also die Kapitel vom fünften bis zum siebten Band, welche damals in Deutschland noch nicht veröffentlicht waren, als ich zu schreiben anfing. Alle aus dem Original stammenden Szenen habe ich so frei wie möglich in den Kontext übertragen und ergänzt. Vornehmlich ist die Story in den Manga eingebettet, es tauchen allerdings auch Inhalte vom Anime, den Realfilmen und aus den Novellen auf.

Anmerkung:
Ein Mindestinteresse an ethischen und anderen Debatten sollte man vermutlich mitbringen, weil die Protagonisten in dieser Geschichte mitunter lange, vielleicht langweilige Gespräche führen. Zitate und Literaturverweise befinden sich im jeweiligen Kapitel, wobei ich nicht jede winzige Anspielung aufzählen werde.
Die Handlung besteht natürlich nicht nur daraus. Boys Love kommt in der Tat vor, allerdings bin ich sehr darum bemüht, die Figuren ihrem Charakter entsprechend realistisch darzustellen, daher wird jede Annäherung viel Zeit in Anspruch nehmen.
Falls manche Verhaltens- oder Denkweisen merkwürdig erscheinen, wird man teils daran feststellen, dass ich Wert auf die Darstellung der japanischen Gesellschaft lege, sowohl auf die Mentalität als auch in Bezug auf die Wahl der zahlreichen Süßigkeiten. Bei Unklarheiten stehe ich für Fragen gern zur Verfügung und bin genauso für Kritik offen und dankbar. Zudem freue ich mich über jeden Leser, ob er sich nun zu Wort meldet oder nicht.

Adultwarnung
Die Setzung von Kapiteln auf Adult war meinerseits nicht geplant und nicht erwartet. Das wurde von den Freischaltern so entschieden. Wer noch nicht volljährig ist, kann mich gern anschreiben, dann schicke ich demjenigen eine entsprechend jugendfrei gekürzte Version des Kapitels zu.

Disclaimer: Die Rechte an dem Manga "Death Note" liegen nicht bei mir, sondern bei Tsugumi Ohba und Takeshi Obata. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.

Widmung
Von Tabula Rasa bis Grenzwall: FrauKrähe
Danke für deine unglaublichen Kommentare und die bereichernden Gespräche. Ich hoffe, du meldest dich irgendwann wieder bei mir.
Vom Trugbild und dem Geschmack von Zucker: GotoAyumu
Danke für die Inspiration und für alles, was mit dir manchmal so einfach ist.

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
~komplette Fanfic~ V: 09.03.2009
U: 21.07.2018
Kommentare (139 )
186940 Wörter
Prolog Prolog E: 18.05.2014
U: 18.05.2014
Kommentare (3)
1308 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 1 Tabula Rasa E: 09.03.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (10)
3157 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 2 Selbstjustiz E: 09.03.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (7)
2831 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 3 Ein neues Gefängnis E: 09.03.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (5)
2711 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 4 Zu viel gedacht E: 10.03.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (7)
2998 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 5 Verfehltes Ziel E: 04.05.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (6)
2771 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 6 Zwischen Menschen E: 26.05.2009
U: 26.04.2017
Kommentare (6)
2757 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 7 Verwandt E: 14.06.2009
U: 03.05.2017
Kommentare (5)
2834 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 8 Kaltes Wasser E: 21.06.2009
U: 03.05.2017
Kommentare (5)
3120 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 9 Im Namen Gottes E: 06.07.2009
U: 03.05.2017
Kommentare (5)
2710 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 10 Grenzwall E: 29.07.2009
U: 11.05.2017
Kommentare (5)
3176 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 11 Doppeltes Spiel E: 16.10.2009
U: 11.05.2017
Kommentare (2)
2885 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 12 Kontakt E: 12.11.2009
U: 11.05.2017
Kommentare (3)
3069 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 13 Ohne Macht E: 27.12.2009
U: 24.05.2017
Kommentare (4)
2871 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 14 Verantwortung E: 31.03.2010
U: 24.05.2017
Kommentare (3)
2889 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 15 Homo Faber E: 05.07.2010
U: 24.05.2017
Kommentare (3)
2882 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 16 Deus ex Machina E: 26.08.2010
U: 24.05.2017
Kommentare (2)
3141 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 17 Achtung E: 22.10.2010
U: 27.05.2017
Kommentare (2)
3052 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 18 Erbe und Beweis E: 23.12.2010
U: 27.05.2017
Kommentare (5)
3618 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 19 Blind vor Sicht E: 04.04.2011
U: 04.04.2011
Kommentare (2)
2739 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 20 Opfer E: 20.07.2011
U: 18.01.2018
Kommentare (3)
3387 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 21 Einsatz E: 27.09.2011
U: 19.01.2018
Kommentare (3)
2843 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 22 Selbst bewusst sein E: 30.12.2011
U: 19.01.2018
Kommentare (4)
2886 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 23 Surrogat E: 28.02.2012
U: 19.01.2018
Kommentare (1)
2897 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 24 Der kleine Tod E: 06.05.2012
U: 19.01.2018
Kommentare (2)
2992 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 25 Persona E: 21.06.2012
U: 19.01.2018
Kommentare (2)
2889 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 26 Überfluss E: 22.07.2012
U: 06.02.2018
Kommentare (2)
2719 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 27 Kein Weg zurück E: 04.08.2012
U: 06.02.2018
Kommentare (2)
2708 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 28 Induzierte Erinnerung E: 12.09.2012
U: 06.02.2018
Kommentare (3)
2777 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 29 Halbes Ende E: 01.11.2012
U: 10.02.2018
Kommentare (3)
3160 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 30 Fassade E: 17.02.2013
U: 10.02.2018
Kommentare (1)
2975 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 31 Freiwilliger Zwang E: 06.03.2013
U: 10.02.2018
Kommentare (2)
2644 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 32 Rücken zur Wand E: 14.03.2013
U: 24.02.2018
Kommentare (2)
2831 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 33 Trugbild E: 12.05.2013
U: 28.02.2018
Kommentare (1)
2724 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 34 Nachher wie vorher E: 17.05.2013
U: 28.02.2018
Kommentare (2)
2805 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 35 Kontrolle E: 24.05.2013
U: 28.02.2018
Kommentare (0)
2862 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 36 Mea Culpa E: 28.05.2013
U: 01.03.2018
Kommentare (1)
2707 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 37 Der Geschmack von Zucker E: 30.05.2013
U: 01.03.2018
Kommentare (1)
3300 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 38 Nostalgie und Widerwille E: 05.06.2013
U: 04.03.2018
Kommentare (0)
3059 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 39 Recht durch Unrecht E: 13.06.2013
U: 04.03.2018
Kommentare (0)
2740 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 40 Leviathan E: 13.06.2013
U: 07.03.2018
Kommentare (0)
3070 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 41 Mit offenen Karten E: 13.06.2013
U: 07.03.2018
Kommentare (1)
2821 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 42 Beherrschung Adult E: 16.06.2013
U: 07.03.2018
Kommentare (3)
2934 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 43 Sein des Scheins E: 24.06.2013
U: 14.04.2018
Kommentare (0)
2792 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 44 Dissoziation E: 29.06.2013
U: 19.04.2018
Kommentare (1)
3477 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 45 Akzeptanz E: 02.07.2013
U: 19.04.2018
Kommentare (0)
3374 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 46 An einem toten Punkt E: 13.07.2013
U: 20.04.2018
Kommentare (0)
2983 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 47 Wahre Lügen E: 21.07.2013
U: 20.04.2018
Kommentare (0)
2839 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 48 Alter Ego E: 26.07.2013
U: 20.04.2018
Kommentare (0)
3749 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 49 Warten auf Godot E: 05.08.2013
U: 27.04.2018
Kommentare (0)
2957 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 50 Sinn im Wahn E: 09.08.2013
U: 27.04.2018
Kommentare (0)
3218 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 51 Verloren E: 16.08.2013
U: 27.04.2018
Kommentare (0)
2773 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 52 Apotheose E: 25.08.2013
U: 10.05.2018
Kommentare (3)
2716 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 53 Letzte Aufgabe E: 30.08.2013
U: 11.05.2018
Kommentare (0)
2381 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 54 Salz und sein Preis E: 04.09.2013
U: 21.06.2018
Kommentare (0)
3544 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 55 Mord eines Messias E: 05.09.2013
U: 22.06.2018
Kommentare (1)
2719 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 56 Quo vadis? E: 14.09.2013
U: 22.06.2018
Kommentare (0)
3240 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 57 Schlafes Bruder E: 23.09.2013
U: 29.06.2018
Kommentare (0)
2728 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 58 Ad Rem E: 26.09.2013
U: 29.06.2018
Kommentare (0)
4091 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 59 Unter der Zeit E: 05.10.2013
U: 21.07.2018
Kommentare (0)
4641 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 60 Nichts E: 22.10.2013
U: 21.07.2018
Kommentare (0)
3853 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 61 Ein kalter Tag im November E: 29.10.2013
U: 21.07.2018
Kommentare (0)
3526 Wörter
abgeschlossen
Epilog Epilog E: 29.10.2013
U: 21.07.2018
Kommentare (5)
1090 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (139)
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Von:  Aoiyuki
2014-04-18T17:41:30+00:00 18.04.2014 19:41
Hey!

Ich bin wirklich begeistert von deiner Fanfiction. Ich habe sie mal vor längerer Zeit angefangen und jetzt erst zuende gelesen.
Ich bin froh, dass du nach dem "halben Ende" weitergeschrieben hast.
Ich hatte in den folgenden Kapiteln Angst, dass L sterben würde.. Aber seine Überführung war echt genial. Schade, dass es im Manga nicht so verlief, aber dann wären ja die Nachfolger nicht mehr ins Rennen gekommen.
Was ich auch gut fand, war diese Besessenheit Lights. Er wollte L für sich haben. Er konnte dieser körperlichen Zuneigung nicht entgehen. Aber dieser Kampf zwischen den beiden, wer nun die Kontrolle hatte, war faszinierend. Oft wirkte L unterwürfig, doch letztlich hat er gegen Light gewonnen.
Du hast auch Lights böse Seite sehr gut rübergebracht, seinen schizophrenen Charakter, wenn man das schon so nennen kann.

Was ich nur nicht verstanden habe, ist, wieso L möchte, dass Light seine Erinnerungen wiederbekommt? Vor allem, solange er doch nicht das Death Note besitzt, verliert er diese doch dann, wenn er es nicht anfasst..

Jedenfalls ist das eine sehr gute FF mit überragendem Niveau! Woher hast du bloß das ganze Wissen?

LG Aoiyuki
Antwort von:  halfJack
19.04.2014 19:27
Hallo Aoiyuki!

Seltsam, an dich kann ich mich noch gut erinnern, dabei weiß ich gar nicht, woher. Warst du damals vielleicht auf Yaoi.de? Jedenfalls weiß ich, dass du schon vor langer Zeit "dabei" warst und ich danke dir wirklich sehr für deine Stellungnahme.

Nach dem "halben Ende" brauchte ich erst einmal eine Pause, weshalb es bis zum nächsten Update ein bisschen länger gedauert hat. Das war für mich ein Atemholen, um mich auf den neuen, anderen Light einzulassen, ohne den alten hierbei zu verlieren. Danach ging es seit unserem letzten Frühling in rasantem Tempo voran. Das lag sicher in erster Linie daran, dass ich mir zahlreiche Notizen gemacht, teilweise sogar komplette Szenen schon vorher ausgedacht und niedergeschrieben habe, sodass ich mit der Zeit auf einen großen Vorrat zurückgreifen konnte. So geht es mir auch jetzt, denn immerhin habe ich vom nächsten Teil bereits über 40 Seiten im Word geschrieben. Dann werde ich allerdings nebenbei gleich den ersten ein bisschen überarbeiten. Es gibt noch zu viele Dinge, die mir gar nicht gefallen.

Zu deiner Frage:
L möchte Light das Death Note wiedergeben, weil Light ohne seine Erinnerungen quasi nur "halb" ist. Um es mal metaphorisch auszudrücken: das Death Note hat Light fast zerstört, doch in den zersplitterten Bruchstücken erscheint seine Persönlichkeit umso facettenreicher. Zumindest empfinde ich das so. Ohne die Macht Kiras ist Light ein hochbegabter, netter Junge, der zwar die Veranlagung für seine Gerechtigkeitsvorstellung in sich trägt, sie aber nie durch eine extreme Erschütterung erproben musste. Nur wegen seiner idealistischen Einstellung und seiner überdurchschnittlichen Intelligenz hat sich das eigentlich Positive seines Charakters auf abartige Weise ins Gegenteil, in das Extrem Kira verkehrt. Natürlich hätten Light und L andernfalls auf Augenhöhe agieren können, aber der Gegensatz und die Feindschaft haben ihr Verhältnis zueinander intensiviert, ob nun negativ oder positiv. Mir geht es hierbei nicht um klassische Hassliebe, die sich generell allgemeiner Beliebtheit erfreut, ich denke nur, dass die beiden sich nicht einmal persönlich begegnet wären, wenn der Verdacht gegen Light nicht bestanden hätte. Kira hat L herausgefordert, ihn unter den ganzen langweiligen Fällen gefördert und animiert und das ist ein Aspekt, den Light allein nicht liefern kann.
Hinzu kommt außerdem, dass Light nicht dumm ist. Früher oder später würde er von sich aus darauf stoßen, was wirklich geschah. Die Frage ist, wie er sich dann entscheiden wird. Auf den ersten Blick möchte man zwar meinen, er würde sich doch niemals entschließen, das Death Note wieder zur Hand zu nehmen, aber bei genauerem Nachdenken... nun gut, ich will jetzt nicht zu ausführlich darauf eingehen. Das kann man sich schließlich ausmalen, wie man möchte. Auch zu diesem Zeitpunkt am Ende von 24/7 kann man, wenn es einem lieber ist, sich vorstellen, dass L Light angelogen hat und dieser seine Erinnerungen niemals zurückerhält.
Von:  Yuiki
2014-03-19T02:48:52+00:00 19.03.2014 03:48
"Das Wohl der Menschheit wird gegen das Wohl der Einzelpersonen gerechnet"
Aus persönlichem Anlass hat dieses Kapitel einen besonders tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Ich knabbere gerade noch daran dass jemand, der von sich immer behauptet hat Gerechtigkeit und die Wahrung des Rechtsstaats als höchste Güter zu betrachten in einer 'Unrechtssituation' in die er mit mir zusammen geraten ist einfach sofort eingeknickt ist und dem Wohl der eigenen Familie den Vorzug gegeben hat, auch wenn es bedeutet hat das genaue Gegenteil von dem zu tun was er vorher als Gerechtigkeit definiert hatte. Insofern ist dieses Kapitel hier ein wenig Bewältigungstherapie für mich x)
Unter anderem weil es mir noch einmal vorhält was ich selbst schon wusste, was aber wenn man selbst in der Situation ist nicht leicht zuzugeben ist - dass es eben keine richtige oder falsche Entscheidung gibt sondern nur unterschiedlich gesetzte Prioritäten. Mir imponiert Light's Vater sehr, hat er schon im Manga, trotzdem ist sein Verhalten nicht 'richtig' und Aizawa's 'falsch'. Sorry, ich rede wohl ein wenig wirr^^°

Das Ende tut schon ein wenig weh, selbst wenn man anhand der beschriebenen Handlung nicht wüsste wo in der Geschichte wir uns gerade befinden würde es doch an L's Gedanken augenscheinlich werden mit welch großen Schritten wir aufs Ende zumarschieren. Also..sein Ende meine ich. Ih wünschte es gäbe nicht nur die Wahl zwischen Enttäuschung dass Light Kira ist und Enttäuschung dass Light nicht Kira ist für ihn. Das ist ja eine ziemliche emotionale Zwickmühle in der er da sitzt.

Ich hätte fast überlesen dass L Kaffee(!!) über sein Eis gekippt hat weil ich so auf das Vater-Sohn-Gespräch fixiert war. Wtf? xD War das Gespräch dermaßen interessant oder ist sein Geschmack einfach noch gestörter als ich bisher angenommen hatte?
Antwort von:  halfJack
05.04.2014 11:07
Nun bin ich beim letzten Kommentar angelangt und muss noch einmal betonen, dass ich dir für jede deiner Stellungnahmen sehr dankbar bin und dass es mir wirklich leid tut, wie lange ich immer zum Beantworten brauche.
Dieses Mal möchte ich deinen Worten nicht mehr hinzufügen. Über den Rest sprechen wir besser persönlich per ENS.

Nur zu dem, was L da isst: Kaffee mit Vanilleeis und Kirschen schmeckt wider Erwarten hervorragend. Ich lasse ihn gern beiläufig irgendwelche komischen Sachen essen oder komische Sachen mit seinem Essen anstellen. In diesem Fall entsprach seine Mahlzeit einem beliebten Sommerdessert von mir. Es schmeckt besser, als es klingt.
Von:  Yuiki
2014-03-19T01:59:28+00:00 19.03.2014 02:59
"Wer weiß, ob die soziale Stellung dafür überhaupt eine Rolle spielt"
Vielleicht ist es genau umgekehrt? Dass gewisse Persönlichkeitsmerkmale die eben nicht viel mit 'Nächstenliebe' zu tun haben besonders dazu befähigen eine hohe soziale Stellung zu erreichen. Klar, das ist jetzt typischer Populismus, aber dass guter Geschäftssinn und Freigiebigkeit nicht unbedingt zusammenpassen ist ja doch offensichtlich.

Mir fällt in diesem Kapitel mal wieder auf wie bedenklich oft ich mich mit Light's Positionen identifiziere und wie oft ich mit L's Position zusammenstoße. Trotzdem liebe ich den L den du zeichnest. Als er sagt "Vielleicht hätte ich genau das Gleiche getan." hatte ich direkt eine Gänsehaut; das ist eine Frage die ich mir ebenfalls schon oft gestellt habe. Faszinierend auch wie viel vom Kontakt inzwischen von L ausgeht statt von Light.

Zum Thema "Einsamkeit ist Unabhängigkeit":
L befindet sich aber in einer ganzen Menge Abhängigkeitsverhältnissen; schon vor der momentanen Handlung die unter anderem Light einschließt sind sein Leben und Lebensstil trotz der Abschottung zur Außenwelt und anderen Menschen immer von diesen und ihren Bedürfnissen, Gesetzen, usw. bestimmt gewesen. Obwohl er sozusagen das perfekte Beispiel der Einsamkeit ist hat ihn das nicht unabhängig gemacht.
Antwort von:  halfJack
04.04.2014 13:52
Es ist zwar eine bereits bekannte Theorie, dass egoistische Persönlichkeitsmerkmale wie beim neuzeitig interpretierten Psychopathen zu einer hohen Stellung verhelfen können, aber das ist ja kein Hindernis für eine Zustimmung. Ich gebe dir in dieser Hinsicht nämlich Recht. Mitleid ist nicht gerade dafür prädestiniert, auf der Karriereleiter den Weg zu ebnen. Hierfür braucht man vielmehr spitze Ellenbogen.

Ich mag beide Figuren sehr gern und bin für ihre Streitgespräche dankbar, selbst wenn sie hierbei so unterschiedliche Positionen beziehen, dass ich mich manchmal nur einer Seite anschließen kann. Der gute Wille in Lights Grundeinstellung wird es einem später aber vermutlich schwerer machen, sich noch seinen Anschauungen anzuschließen, sobald er seine Erinnerungen zurückerhält. Vielleicht rückt dann sogar L stärker in den Fokus einer annehmbaren Gerechtigkeit. Auf welche Weise auch immer, schon im Original haben sie es meines Erachtens geschafft, durch ihre Aussagen die Meinung des Anderen ins Wanken zu bringen oder zumindest zu relativieren. Es gibt immer Möglichkeiten, zu hinterfragen, und viele dieser Fragen kann man nicht beantworten.

"Einsamkeit ist Unabhängigkeit" ist ein Satz, der mir so oder so ähnlich, wenn ich mich richtig erinnere, in einem Werk von Hermann Hesse untergekommen ist. In diesem Fall bedeutet es, dass L weniger angreifbar ist, je weniger er sich auf andere Menschen einlässt. Er hat keine Freunde, keine echten Vertrauten, bis vielleicht auf Watari. Zumindest möchte L das nicht, denn ohne diese "Störfaktoren" kann er sich allein auf sich selbst konzentrieren. Das heißt nicht, er würde auf sich mehr Acht geben als auf andere Personen. Das sicher nicht, aber es fällt ihm auf diese Weise leichter, jeden Einzelnen, auch sich selbst, dem Wert entsprechend wie eine Zahlenkolonne auf einem Blatt Papier zu berechnen. In der Tat ist das ein trauriges, aber zugleich sinnloses Unterfangen. L ist ein Mensch, keine Maschine. Im Original (Manga, Anime, Realfilm) sah man deutlich, dass er hinter seiner emotionslosen Mimik durchaus Gefühle versteckt, zumindest so etwas wie Wut, Melancholie, Neugier oder Depression. Er kann nicht Menschen für sich ins Feld führen und dabei gar nichts für sie empfinden, jedenfalls nicht, wenn er sie schon ein wenig besser kennen gelernt hat, Ukita beispielsweise, der vom zweiten Kira vorm Fernsehsender umgebracht wurde.
Zum Zweiten trifft das auf rein sachlicher Ebene natürlich genauso zu. In irgendeinem Kapitel habe ich beiläufig geschrieben, dass L seinen benutzten Teller einfach irgendwo stehen lässt, weil ihn später jemand abgeräumt haben würde. Es war bloß eine Nebensächlichkeit, doch spielen solche Details genau auf die Bemerkung von dir an, dass L nur funktionieren kann, solange das Konstrukt um ihn herum funktioniert. Seine Mitarbeiter, sein finanzieller Hintergrund, sogar seine Beziehungen und sein Ruf, das alles arbeitet mit ihm zusammen für ihn. Ohne den Rückhalt dieses Minimalstaates, den L nicht nur als Person, sondern quasi als Firma verkörpert, könnte er als Meisterdetektiv gar nicht arbeiten.
Bei Near war dieser Umstand noch krasser, weil er auf sich allein gestellt vermutlich nicht einmal überlebensfähig gewesen wäre.
Von:  Yuiki
2014-03-19T00:26:11+00:00 19.03.2014 01:26
Nach den letzten beiden Kommentaren, vor allem dem vom 20.07.2009, kann eigentlich alles was ich sage nur noch unvollständig klingen, daher lasse ich es bleiben.
Nur so viel: Ich bereue es absolut nicht das Lesen dieser Geschichte wieder aufgenommen zu haben.
Antwort von:  halfJack
29.03.2014 18:57
Im ersten Teil von 24/7, also bis zu "Halbes Ende", habe ich mir bei diesem Kapitel am meisten Gedanken gemacht und mir sehr viel Mühe gegeben. "Im Namen Gottes" liegt mir daher sehr am Herzen. Ich verstehe, dass man nichts mehr hinzufügen kann, nachdem bereits so viel dazu geschrieben worden ist. Danke, dass du dich trotzdem noch dazu geäußert hast. Der Kommentar vom 20.07.2009 stammt von FrauKrähe, mit der ich bis dato, ähnlich wie du mit deiner Freundin, über diverse Inhalte von Death Note diskutieren konnte. Es war leider ihre letzte Stellungnahme, bevor sie sich abgemeldet hat und nie wieder etwas von sich hören ließ. :/
Von:  Yuiki
2014-03-15T14:52:54+00:00 15.03.2014 15:52
Du wolltest ja dass man dir einen Kommentar schreibt wo man aufhört zu lesen.
Das wäre in meinem Falle dann..hier.
Alles, aber wirklich alles in diesem Kapitel widerspricht komplett meiner Weltsicht. Ich empfinde es als anstrengend diese für mich abstrusen Gedanken zu lesen und fühle mich - um ein Cliché zu bestätigen - fast schon persönlich angegriffen. Für eine Auseinandersetzung damit bin ich schlichtweg zu müde.

"Wenn man sich gar nicht erst auf einen Kampf einlässt, kann man auch nicht von sich selbst enttäuscht sein."
Diesen Worten werde ich jetzt folgen und mich mit meinem minderwertigen Weltbild zurückziehen damit ich es in der konfliktfreien Leere in meinem Kopf schützen kann.

Und wenn ich ausgeschlafen bin versuche ich es ab dieser Stelle nochmal, vielleicht fällt mein Urteil dann anders aus.
Antwort von:  Yuiki
19.03.2014 00:57
Hach Matsuda ♡
In bisherigen Kapiteln wurde er ja - passend zu seinem Verhalten im Manga - eher ein wenig...trottelig dargestellt. Hier fühle ich mich als Leser komplett auf seiner Wellenlänge, ob das jetzt heißt ich bin dümmer oder er ist klüger...wer weiß.

"Wir glauben dass wir uns eine eigene Meinung bilden"
Genau das tun wir doch auch; unabhängig von der breiten Verfügbarkeit der Quellen derer wir uns bedienen fußt unsere Meinung, unser Kulturempfinden darauf wie wir diese Quellen bewerten, gewichten,kombinieren. Dies kann nicht kalkuliert werden, von der Politik eines Landes das international vernetzt ist schon gar nicht.

Ich gebe offen zu den Teil zur ungeselligen Geselligkeit nicht verstanden zu haben, daher lasse ich den mal außen vor.

Insgesamt gefallen mir die Positionen die in diesem Kapitel angesprochen werden wohl vor allem deshalb nicht weil Zwietracht und Konflikt so positiv dargestellt werden. Konflikt und Konsens ergänzen sich aber, eine rein von Zwietracht geprägte Gesellschaft würde nicht funktionieren. Die Bedeutung für die Entwicklung des Menschen ist auch nur extrem begrenzt; wenn wir als Beispiel Schimpansen und Bonobos vergleichen die beide sehr nahe mit uns verwandt sind, müssten die intelligenten, sehr konfliktgeprägten Schimpansen in ihrer 'gesellschaftlichen', 'kulturellen' Entwicklung den friedfertigen Bonobos mit einer vergleichbaren Intelligenz weit voraus sein; sind sie aber nicht.

Auch ich persönlich betrachte "einträchtiges Beisammensein", wie Light es formuliert hat,als ein bedeutendes Ziel, genauso wie Glücklichsein (sei hier als positives Grundgefühl definiert). Vielleicht auch deshalb habe ich mich ein wenig angegriffen gefühlt (ist jetzt nach aufmerksamem Lesen nicht mehr der Fall), schließlich unterstellt L indirekt dass 'glückliche' normale Menschen eigentlich nur glücklich sind weil sie zu dumm sind zu verstehen was sie sonst noch erreichen könnten, wie viel weiter ihr Horizont sein könnte. Vielleicht ist es aber ein bewusstes Abwenden vom Streben nach Ehre, Erfolg, usw. weil diesen Menschen klar geworden ist wie destruktiv diese ewige Konkurrenz wirkt? Ansonsten würde man dem größten Teil der Menschheit Dummheit unterstellen - was dann doch recht gewagt ist, wenn auch vielleicht nicht falsch.

Sehr gelungen fand ich diese indirekte Zweiteilung des Kapitels, in die erste Hälfte in der das Physische komplett in den Hintergrund tritt, bis zu dem Punkt an dem es eigentlich völlig vernachlässigbar ist, und die zweite Hälfte, die den Leser mit der kalten Dusche aus den Gedanken, zurück in die physische Welt reisst, zurück zum Fall - also genau das was Light ja eigentlich bei L versucht, aber auf jeden Fall beim Leser bewirkt.
Antwort von:  halfJack
29.03.2014 18:33
Dein erster Kommentar hierzu hat mich zu Beginn deprimiert und irgendwie in meinen Selbstzweifeln bestätigt, weil ich sowieso ständig erwarte, dass man ab einem bestimmten Punkt mit dem Lesen aufhört. Ich würde niemanden zum Weiterlesen drängen, aber ich glaube, dass manche Sachverhalte einfach nicht so schnell erklärt werden können. Zuvor habe ich bereits angemerkt, ich könnte manche Dinge erst nur anreißen und im Ansatz aufgreifen, bevor sie später weitergeführt und mit Erklärungen gefüllt werden. Das ist auch hier der Fall. Selbst bis zum Schluss auf den immerhin über 300 Wordseiten von 24/7 gab es etliche Dinge, die ich nicht in ihrem völligen Ausmaß erklären konnte. Es wird vermutlich immer etwas fehlen. Noch dazu kann man nicht an jeder späteren Stelle sofort den Bezug zu einem vormals geführten Gespräch herstellen, dafür sind die Inhalte des Originals, also der Fragen, die Death Note aufwirft, an sich schon zu komplex.
Nun verstehe ich, dass du offenbar vor allem der sehr negativ gefärbten Einstellung zur Gesellschaft nicht zustimmen konntest. Obwohl einiges davon durchaus dieser Wertung entspricht, kann ich dir versichern, dass ich nicht bei Hobbes stehen bleibe. Denn das ist genau der Grundgedanke, der hierfür die Basis bildet. In seinem Werk "Leviathan" versteht Thomas Hobbes den Menschen als durch und durch egostisches Wesen. Homo homine lupus: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Das ist natürlich eine sehr einseitige Sicht, der es an vielem mangelt. Menschliche Gefühle wie Mitleid oder generell die Beziehungen zwischen den Menschen, Erziehung und die Tatsache, das niemand in eine Gesellschaft wie ein unbeschriebenes Blatt hineingeworfen wird, fallen bei dieser Staatsphilosophie unter den Tisch. Man muss allerdings bedenken, dass Hobbes das vor allen Dingen in Bezug auf rivalisierende Völker untereinander gemeint hat. Menschen sind einander Wölfe, wenn sie sich nicht kennen, wenn sie einander fremd sind. Daran anlehnend greift Kant die Idee korrigierend auf.
Der Teil zur "ungeselligen Geselligkeit", den du nicht verstanden zu haben meintest, stammt wortwörtlich von Immanuel Kant. Er beschreibt diesen Umstand in seiner "Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht". Man kann diesem Punkt zustimmen oder nicht, aber er ist auch in diesem Sinne nicht anwendbar auf unser gesamtes Beisammensein, sondern auf den Fortschritt und die Entwicklung der Gesellschaft an sich. Ich halte das für nachvollziehbar und logisch, aber es bedeutet keineswegs, dass die Zwietracht allein als positiv und förderlich hingestellt werden soll. Eine Ergänzung aus Konflikt und Konsens, wie du es nanntest, ist damit gemeint. Es bedeutet lediglich, dass der Konsens allein nicht ausreicht und das dem Konflikt nicht bloß negative, sondern auch förderliche Aspekte innewohnen. In der Natur ist es vergleichbar. Das beste genetische Material wird dadurch weitergegeben, weil der stärkste aus einem Konflikt hervorgeht. Natürliche Selektion. Aus ähnlichen Konflikten heraus entsteht Konkurrenz, durch die wir uns weiterentwickeln.
Was nichtsdestotrotz die Staatsphilosophie anbelangt, fehlt dieser Idee noch der entscheidende Punkt der irrationalen Menschlichkeit, der Zusammenarbeit und Emotionalität. Zugegeben, ich bin kein großer Fan von Kant und vertrete eher die Anschauungen von Schopenhauer. Wie vorher erwähnt, kann ich damit jedoch nicht aus der Luft gegriffen anfangen. Das Gespräch wird immer mal wieder in diese Richtung laufen und fortgeführt. Hier und auch später findet sich dennoch nicht der Weisheit letzter Schluss, den ich ohnehin nicht bieten kann und möchte.

Zu der Aussage: "Wir glauben, dass wir uns eine eigene Meinung bilden."
Diese Kritik, wenn man sie als solche auffasst, würde ich nicht auf alle Menschen anwenden, erst recht nicht auf dich als Leser, weil ich anhand deiner Kommentare merke, dass du viel reflektierst und hinterfragst. Das trifft allerdings nicht auf die Masse der Menschen zu, das, was man als "Massenseele" begreifen kann. Sehr bezeichnend ist hierfür der Slogan der Bildzeitung: "BILD dir deine Meinung." Traurigerweise werden den meisten Menschen ihre Meinungen vorgekaut und eingepflanzt. Meinungen, die sie für ihre eigenen halten, werden quasi von den Medien "gebildet", ohne dass sie es merken. Natürlich bilden wir, wenn auch von der eigenen Persönlichkeit abhängend unterschiedlich stark, unsere persönliche Meinung. Wollte ich das verneinen, würde ich mir selbst absprechen, eigenständig zu denken und zu handeln. Aber ein "unabhängig von der breiten Verfügbarkeit der Quellen", wie du es formuliert hast, gibt es meines Erachtens nur schwerlich. Je mehr Informationen uns zugänglich gemacht werden, desto besser können wir reflektieren und uns gegen den von der Obrigkeit oktroyierten Staat wehren. Heutzutage ist das Internet das beste Beispiel dafür. Ohne Informationen werden die meisten glauben, was ihnen erzählt wird. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel. Doch die Zugriffsmöglichkeit auf den internationalen Blickwinkel hat in den letzten Jahren gehäuft zu mehr Austausch, mehr Kritik und zuletzt zu Umbrüchen geführt. Die Frage ist natürlich auch, inwiefern man von den Möglichkeiten, die sich einem bieten, Gebrauch macht, ob man sich tiefer mit etwas beschäftigt oder nur den Fernseher einschaltet, um sich von den massentauglichen Nachrichten einlullen und beeinflussen zu lassen. Und eben diese Massenmeinung kann man kalkulieren, sonst ergäben Marktforschung und Statistiken keinen Sinn, wenn es anders wäre.
Das ist jetzt nur eine Seite dieser ganzen Thematik. Darüber könnte man ganze Romane schreiben.

Übrigens stimme ich dir zu, dass Ls Aussagen hart formuliert und teils nicht ganz richtig waren. Allerdings glaube ich auch, dass er sie gar nicht so ernst oder abwertend gemeint hat, und wenn, dann wollte er Light damit nur provozieren. An Lights Stelle wäre ich auch sauer, weil ich das Gefühl hätte, L würde sich zum Beispiel über Matsuda lustig machen. Manchmal ist L nicht besonders... nett.
Es wäre gut, die Aussagen immer im Kontext zu sehen. Was in einer Situation mal ein bisschen hart klingt, kann durch diverse frühere oder spätere Aussagen relativiert werden. Ich denke ebenfalls, dass man das Beste aus seinem Leben machen sollte, nicht durch eine hohe Position, sondern durch alltägliche Hilfe und das kleine Glück. Nach mehr zu streben bedeutet nämlich auch oft, skrupellos zu handeln, während andere Leute auf der Strecke bleiben. In unseren Führungspositionen sitzen zumeist Psychopathen, extrem ausgedrückt, denen es an Mitleid mangelt. Ich musste durch deinen Kommentar an das Lied "Bonobo" von Oomph! und an "Die Konkurrenz" von Wir sind Helden denken.

Entschuldige übrigens bitte, dass ich so lange brauche, um auf deine einzelnen Kommentare zu antworten. Ich muss mir dafür immer ein wenig Zeit nehmen.
Von:  Yuiki
2014-03-15T14:23:31+00:00 15.03.2014 15:23
Mit jedem Kapitel und der Zeit die beim Lesen verstreicht setzt sich mein Schlafmangel mehr durch und mit jeder Sekunde steigt meine Bewunderung für L, dessen Hirn einfach weiterarbeitet auch wenn er so gut wie nie schläft. Meines hatte mit diesem Kapitel ziemlich zu kämpfen, zum ersten Mal musste ich Passagen mehrfach lesen um sie zu verstehen und auch jetzt erschließt sich mir der Zusammenhang des ersten Teils zur Handlung nicht so richtig. Abgesehen von den offensichtlichen Dingen natürlich.
Vielleicht fühle ich mich auch einfach nur herausgerissen weil die letzten Kapitel sehr direkt und emotional waren und es hier wieder deutlich abstrakter zugeht.

Sehr schön fand ich dass du erwähnt hast wie viel L zu opfern bereit ist. Ich erinnere mich ein Interview mit dem Duo das Death Note geschrieben hat gelesen zu haben, in dem sie erklären dass L keineswegs einfach "gut" sondern durchaus auch "böse" ist, nicht wählerisch in seinen Methoden, unfair, ein Lügner der auch Gesetze bricht,der alles riskiert um einen Fall zu lösen, auch wenn dadurch Leute zu Schaden kommen. Irgendwo beschreibt auch L selbst sich so. Das du das angedeutet aufgegriffen hast finde ich toll, weil sich L und Light dadurch irgendwie noch ähnlicher werden.
...und falls ich hier gerade ziemlichen Mist von mir gebe dann schieb es einfach auf den Schlafmangel^^°
Antwort von:  halfJack
24.03.2014 19:46
"Verwandt" ist offenbar ein Kapitel, dass einige Verwirrung stiftet. Mir war das gar nicht bewusst, warum das gerade bei diesem Kapitel so ist. An anderer Stelle habe ich hierzu bereits Stellungnahmen geschrieben, in denen ich nur mutmaßen kann, was missverständlich formuliert war. Ich greife mal ein paar Aussagen heraus.

"Rationalität ist unabhängig von Egoismus."
Unter der hier gemeinten Rationalität kann man die logische Zusammenführung von Prämissen zu einer Konklusion verstehen. Im sozialen Leben bedeutet das die Beziehung des Wertes und den dazugehörigen Mitteln zu der Erreichung eines bestimmten Zieles. Ganz allgemein kann man darunter also auch die Ansichten des Utilitarismus sehen, der das Glück der größten Zahl und nicht das Glück des Individuums sucht.

"Ohne Autonomie ist Rationalität nicht denkbar."
Ein einzelner Mensch kann nur unabhängig von anderen Meinungen und auferzwungenen Regelungen handeln, wenn er alle ihn betreffenden Informationen erhält und selbst Pro und Contra gegenüberstellen kann. Ich kann mich also selbst dafür entscheiden, Konventionen und Regeln zu befolgen, weil ich es für sinnvoller erachte, mich in das gesellschaftliche System einzugliedern, anstatt mich davonjagen zu lassen.
Rationalität lässt mich demnach selbstbestimmt handeln. Sie sagt aber nichts darüber aus, wie ich mich selbst zu mir verhalte. Darum kann ich unabhängig von Egoismus rational entscheiden, dass es vielleicht für Tausende von Menschen besser wäre, wenn ich stürbe, was mir beispielsweise einleuchten könnte, hieße ich Adolf Hitler.

An dieser Stelle erst einmal zurück zur Geschichte.
Lights Vater sieht natürlich, dass sich L gehen lässt. Er hat auch mitbekommen, wie L (kurz vor dem Streit mit Light) festgestellt hat, dass die Ermittlungen sinnlos sind, weil Kira seine Fähigkeiten offenbar weitergeben kann. In Yagamis Augen handelt L also aus seinen rationalen Überlegungen heraus egoistisch, weil er scheinbar keine Lust mehr hat, sich angesichts der Ausweglosigkeit weiter damit zu beschäftigen.

Hier kommt die Vernunft ins Spiel.
Sie sagt, im Gegensatz zur Rationalität, etwas über mein eigenes Wollen aus.
Ein bisschen spielt jetzt auch der Kantische Begriff von Vernunft mit hinein, der aber weitaus humaner an die Sache herangeht, als ich das getan habe.
Der Kategorische Imperativ Kants sagt nämlich, dass der Mensch aus seiner Vernunft heraus die Freiheit anderer nicht einschränkt, weil er sich selbst diese Freiheit ebenfalls zusichern würde. Jeder Mensch soll deshalb niemals nur als Mittel, sondern immer auch als Zweck betrachtet werden.
In meinen Augen ist das nichts anderes als die Goldene Regel, die wir ja alle kennen. Kant hat es nur ein bisschen komplizierter ausgedrückt.
Dementsprechend ist Vernunft also eine Verbindung von Rationalität und Autonomie.
Was ich hier auf diese Weise als These aufstelle, wirst du aber nicht bei einem der am Anfang des Kapitels angegebenen Autoren finden; dieser Schluss ist auf meinem eigenen Mist gewachsen.
Das bedeutet, wenn ich gleichzeitig Adolf Hitler und Utilitarist wäre (was für eine absurde Vorstellung, meine Beispiele werden immer konfuser), dann würde ich aus Rationalität meinen Tod fordern. Aber meine Vernunft sagt mir eindeutig, dass ich nicht sterben will.
Darum ist rational gesehen der Kratzer an meinem Finger nichts gegen die Belange der Welt. Da sich meine Vernunft aber auf mich selbst bezieht, habe ich einen stärkeren Bezug zu dem Schmerz an meinem Finger als zu der undefinierbaren Masse an anderen Menschen.

Ich wusste leider nicht, wie ich eine solche Unterscheidung vermeiden konnte, ohne das zu verlieren, was ich aussagen wollte.
Es geht hier nämlich tatsächlich stark um das Opfer, das Yagami, L und Kira bzw. Light zu erbringen bereit sind. Light hat später mal im Manga gesagt, Kira würde sich selbst für die Welt opfern (Band 9, Kapitel 75). Ich hatte auch überlegt, ob ich das Kapitel "Opfer" nennen sollte. Es wird aber zu späterer Zeit noch viel deutlicher um dieses Opfer gehen. Darum habe ich mich dagegen entschieden. Und aus diesem Grund führe ich meine Überlegungen dazu jetzt auch erst einmal nicht weiter aus.
Natürlich geht es in dem Kapitel "Verwandt" weniger um Selbstaufopferung. Die Ähnlichkeit zwischen Light und seinem Vater spielt eine wichtige Rolle und wie dessen Erziehung wohl auch dazu geführt hat, dass Light später so geworden ist. In den Realfilmen liegt auf der Beziehung zwischen Vater und Sohn ein ganz besonderes Augenmerk, sehr deutlich während Lights Todeskampf zu sehen. Ich wollte also sowohl diese (doppelte) Verwandtschaft darstellen als auch die Verwandtschaft zwischen Light und L oder auch mal wieder zwischen Light und Kira. Jedenfalls ist Ls Aussage über seine Opferbereitschaft, die du richtig interpretiert hast, bewusst offen gelassen, damit man nicht nur L und Light damit verbindet, sondern neben Lights Familie, die wegen Kira komplett zerstört wird, auch ein wenig an Watari denkt. Das wird aber später noch eine Rolle spielen.

Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass du das Interview erwähnst, in welchem L nicht als der Gute hingestellt wird. Ich kenne es und sehe das genauso. Dann werden dir ein paar Dinge, die später noch auftauchen, vermutlich zusagen.
Von:  Yuiki
2014-03-15T13:31:41+00:00 15.03.2014 14:31
Wunderschönes Kapitel.
Ich liebe es wie die Rollen langsam zu kippen beginnen, wie L, der eigentlich in der "Macht"position ist indirekt von Light wieder eingefangen wird.
Antwort von:  halfJack
24.03.2014 19:16
Dieses Kapitel war für mich insbesondere deshalb wichtig, weil Light mit seinen widersprüchlichen Handlungen konfrontiert wird. Zwar kann er sich nicht mehr an das Death Note erinnern, aber er weiß, dass er Misa geküsst hat und auch seine Beziehungen zu anderen Frauen, die er verstärkt in der Uni gepflegt hat, um von Misa abzulenken, kann er nicht leugnen. L meinte damals, es sei ungewöhnlich, dass sich Light plötzlich mit so vielen Frauen träfe. Betrachtet man Lights Charakter, steht er diesen Dingen eher stoisch gegenüber, relativ ungerührt und wenig angetan. Warum er das getan hat, muss ihm also eigentlich ein Rätsel gewesen sein, zumal er meinte, Misa nicht verletzen oder benutzen zu wollen, aber im Original wird das leider nicht aufgegriffen.
Hinzu kommt allerdings, dass mit diesem Gesprächsthema von emotionalen und sexuellen Beziehungen zwischen Menschen psychologisch Spuren in Lights Gedanken hinterlassen wurden, die Assoziationen hervorrufen. Unbewusst versucht Light das zu verarbeiten, hat daher auch den fast schon erotischen Traum mit Kiyomi Takada und L. Noch denkt er sich nicht viel dabei, aber die Assoziation in Bezug auf seine eigene Beziehung zu L ist von da an stärker werdend vorhanden.
Es stimmt, dass Light ein Auffangnetz für Ls Tatenlosigkeit zu sein versucht. Der Titel deutet in diesem Sinne nicht allein auf zwischenmenschliche Beziehungen hin, sondern auch darauf, wie viel (beispielsweise durch die Gespräche) zwischen Menschen stehen kann und sie nicht, wie die Wortgruppe vermuten ließe, miteinander verbindet, sondern voneinander trennt.
Von:  Yuiki
2014-03-15T13:12:31+00:00 15.03.2014 14:12
Uh~
Doppelte Gänsehaut.
Im ersten Abschnitt konnte ich mich kaum konzentrieren weil Light's...bildliche Umschreibung (abgeplatzte Fingernägel) mich komplett fertig macht ;(
Mich machen auch diese 'Spaß'-Beschreibungen à la "Rasierklingen zwischen den Zähnen" und "Holzsplitter unter den Fingernägeln" jedes Mal zu einem nervlichen Wrack, daher...nur geteilte Aufmerksamkeit für die beiden Herren diesmal.

Zweite Gänsehaut im zweiten Abschnitt beim Zitat aus dem ersten Kapitel. So motiviert und positiv wie er in den letzten FF-Kapiteln war verdrängt man schnell mal dass das Gedankengut das ihn zu Kira gemacht hat letztendlich immer noch in ihm liegt.
Antwort von:  halfJack
24.03.2014 18:58
Alle Persönlichkeitseigenschaften von Light und sein Zurechtweisen, wenn L den Menschen mal wieder zu unmenschlich betrachtet, wirkt durch und durch gutmütig, solange er diese Thesen auf die "reine" und gutmütige Weise vorträgt, die ihm während seiner erinnerungslosen Zeit zu eigen ist. Dass Justitia ein Schwert benötigt, um die Regeln der Gesellschaft durchzusetzen, erwähnt er nur am Rande und meint damit eigentlich die polizeiliche Gewalt. Mit dem Wissen darum, dass er Kira ist, sieht man als Leser natürlich die Zweischneidigkeit dieser Aussage. Justitias Schwert meint gleichzeitig die Gewalt von Kira, der sich selbst als die Gerechtigkeit sieht. Hat man sich auf dieses Prinzip eingelassen, muss man zwangsläufig zugeben, dass die Tötung von Verbrechern durch Kira genauso rechtens ist wie die staatliche Sanktionierung, in welcher am Ende die Mehrheit entscheidet.
Die Verzweiflung von Light, deren bildliche Beschreibung dich so aufgewühlt hat, stellte sich durch seine Hilflosigkeit und Tatenlosigkeit ein, weil L die Zeit nicht nutzt, um im Fall voranzukommen, sondern sich depressiv gehen lässt und aufgegeben hat. Das Gefühl zu dieser Zeit ist ein Äquivalent zu Lights Vergangenheit, als er anderen zu helfen versuchte und manchmal scheitern musste. Obwohl er das als Kind naiv gehofft hat und meinte, die Gerechtigkeit würde stets siegen, musste er feststellen, wie unfair das Leben stattdessen oft ist. Ohne diese Erkenntnis hätte er vermutlich nicht gedacht, dass die Welt ein verdorbener Ort sei, wie im ersten Kapitel des Mangas. Er war der Meinung, es müsse sich etwas ändern, und als er schließlich das Death Note erhielt, sah er darin die lange erhoffte Gelegenheit. Dieses Denken hat er nicht erst entwickelt, nachdem er das Death Note in Händen hielt. Es war schon vorher vorhanden, sicherlich übersteuert durch sein jugendliches Alter, in welchem häufig Ideale, Desillusionierung und Selbstfindung problematisch miteinander im Konflikt stehen. Vermutlich war es sogar ungünstig, zu einem solchen Zeitpunkt das Death Note zu erhalten. Später, sobald Light ein bisschen erwachsener gewesen wäre, hätte sich diese Einstellung zur Gesellschaft vielleicht nicht mehr so krass gezeigt.
Daher das halbe Zitat aus dem ersten Kapitel. Sein Denken geht nach wie vor in diese Richtung, aber wollte Light den Satz wirklich damit beenden, dass man diese Menschen besser alle umbringen sollte? Der Abbruch mitten im Satz zeigt, dass ein Teil des früheren Ichs in Light noch vorhanden, ein anderer allerdings verloren gegangen ist.

Ich schreibe dies alles übrigens nicht als Erklärung an dich, sondern als persönliches Résumé. Mir kommt es nämlich so vor, als würdest du meine Intentionen durchaus gänzlich erkennen. Zudem freue ich mich sehr, dass du dir die Zeit nimmst, einzeln zu manchen Kapiteln Stellung zu beziehen, wodurch ich selbst die Geschehnisse aufgrund deiner Kommentare Revue passieren lasse. Darauf möchte ich dir als Dankeschön meine eigenen, hierbei hervorgerufenen Gedanken mitteilen.
Von:  Yuiki
2014-03-15T12:40:24+00:00 15.03.2014 13:40
"Woran wir uns zu erinnern glauben, ist nicht die Wirklichkeit, sondern nur ein der Wirklichkeit ähnliches Abbild, das aber in allen Fällen subjektiv ist."

Unsere Wahrnehmung der 'Wirklichkeit' ist aber ebenfalls subjektiv. Die Erinnerung selektiert und verfälscht natürlich noch mehr, aber selbst in dem Moment im dem etwas passiert erleben zwei Menschen diesen Moment komplett verschieden, bevor die Erinnerung überhaupt eine Rolle spielt. Natürlich unter anderem auch wieder bedingt durch die begrenzte Fähigkeit unseres Hirns zur simultanen Verarbeitung unzähliger Reize.

Ich liebe die Gespräche zwischen den beiden und hoffe das hört auch nicht auf, allerdings schließe ich mich einigen anderen Kommentatoren an dass es nicht so recht ins "öffentliche" Setting passt. Ich kann mir nur schwer vorstellen dass sie vor Matsuda, Misa oder Light's Vater diese Diskussionen führen würden da beide in Manga und Anime eigentlich immer sehr bemüht sind verständlich für die anderen zu bleiben.
Antwort von:  halfJack
19.03.2014 18:59
"Unsere Wahrnehmung der 'Wirklichkeit' ist aber ebenfalls subjektiv."
Eben das ist in dem von dir zitierten Satz inbegriffen. Gleichfalls die erwähnte "aktive und passive Beteiligung" jedes einzelnen Menschen bei der Bearbeitung und Aufnahme von Wahrnehmungsinhalten. Sind wir dabei, zu lernen und uns absichtsvoll etwas einzuprägen, oder vollzieht sich eine "ungezielte Selektivität" des Gehirns, die bereits subjektiv bestimmt, woran wir uns später erinnern? Wie du schon richtig beschrieben hast, ist die nachfolgende Tendenz zur Narrativität unserer Erinnerung, die Angewohnheit, Lücken zu füllen, ein zusätzlich verstärkender Faktor zur vormals subjektiven Wahrnehmung. Ich finde es erstaunlich, dass manche Erinnerungen unserer Kindheit gar nicht dadurch erhalten bleiben, dass wir unsere eigene Wahrnehmung des Geschehnisses wiederholt abrufen, sondern dass wir sie durch die Erzählungen anderer rekonstruieren, uns womöglich an Dinge zu erinnern glauben, die so gar nicht passiert sind. Auch falsche, induzierte Erinnerungen machen dieses Themengebiet sehr komplex und gerade in Bezug auf Death Note hinterfragbar. Leider wurde das Problem selten im Original aufgegriffen, aber ich wüsste gern, wie das Death Note die Erinnerungen löscht. Wie werden vom Gehirn die Lücken gefüllt? Light weiß dadurch beispielsweise nicht mehr, dass er das Death Note vor seiner freiwilligen Inhaftierung in einem Waldstück vergraben hat, aber weiß er dann denn auch nicht mehr, dass er sich überhaupt in diesem Waldstück zur besagten Zeit aufgehalten hat? Die Mechanismen dahinter wurden nie explizit geschildert. Der Erhalt des Death Notes hat Light charakterlich verändert, keine Frage, mit jedem Tag mehr, jedem Mord und jedem Schritt fort von seinem ursprünglichen Ideal. Dass er in seiner erinnerungslosen Zeit so unschuldig wirkte, ist der beste Beweis dafür. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass alles verloren ist. An manchen Stellen müssen seine Handlungen doch unverständlich auf ihn wirken, weshalb er zum Beispiel Misa geküsst hat, obwohl er nichts von ihr will.

Apropos Unverständlichkeit:
Ich finde auch, dass L und Light an manchen Stellen zu übertrieben über einige Themen diskutieren. Mir fällt es allerdings schwer, zu bestimmen, wann die Unterhaltungen zu gekünstelt und unnatürlich wirken, weil ich das Problem einer unpassenden Ausdrucksweise gleichfalls in der Realität habe und damit zuweilen Belustigung hervorrufe. Hätte ich bei 24/7 einen Betaleser, der mich an den entsprechenden Stellen darauf hinweist, würde mir eine Überarbeitung sicher leichter fallen.
Manchmal, ganz besonders in diesem Kapitel - darauf deutet der Titel "Zu viel gedacht" bereits hin - ist die Übertreibung sogar humoristisch gemeint. Ich fand die Vorstellung, L etwas übertrieben kompliziert erklären zu lassen, sodass Misa es kaum verstehen und nicht anders als mit einem "Hä?" reagieren konnte, irgendwie... amüsant. ^^ Solche Übertreibungen habe ich daher an mancher Stelle absichtlich eingebaut, obwohl diese Art von Humor vielleicht nur für mich lustig ist. <_< Abgesehen davon war mir zu diesem Zeitpunkt natürlich schon aufgefallen, dass die beiden in ihren Diskussionen völlig abgehoben sind, darum wollte ich das mit "Zu viel gedacht" direkt aufgreifen und am Schluss relativieren. Sie sind, in der Tat, oft viel zu ernsthaft.
Von:  Yuiki
2014-03-15T12:17:05+00:00 15.03.2014 13:17
Ich liebe den Gedankengang dazu dass ein Mensch das ist was sein Umfeld und die Umstände aus ihm machen und die Überlegung dazu ob Kira anders hätte handeln können. Wenn wir 'die Gesellschaft' weit fassen und jede zwischenmenschliche Interaktion, jede Nachricht die ein Kind hört, seinen Status, etc. miteinbeziehen, kommen wir zu einem unglaublich vielschichtigen, aber sehr klaren Profil. Der Überlegung zufolge würde genau dieses Profil an einem bestimmten Punkt nur genau eine Handlungsweise zulassen, und demnach wäre jede Tat entschuldbar. Allerdings spricht das dem Menschen die Fähigkeit zum freien Denken ab. Ich bin der Meinung egal wie wir aufgewachsen sind, egal wie die Gesellschaft uns beeinflusst hat, werden wir immer mit verschiedenen (Moral-)Vorstellungen konfrontiert. Nach welcher wir unser Leben ausrichten ist dabei unsere eigene freie Wahl, basierend auf dem 'logischen Menschenverstand'.

Argh, ich kann Light sehr gut verstehen; an der Stelle hatte ich mich auch furchtbar über L aufgeregt x)
Obwohl sein Verhalten nachvollziehbar war, aber dadurch hing alles plötzlich irgendwie in der Schwebe.
Antwort von:  halfJack
19.03.2014 17:44
Sozialisation spielt sicher eine wichtige Rolle für den Charakter eines Menschen. Vielleicht ist es, wie einige Physiker annehmen, tatsächlich möglich, alle Handlungen/Ereignisse auf die vorigen Einflüsse zurückzuführen (denen man meinetwegen im Laufe seines Lebens ausgesetzt ist). Rein theoretisch wäre es, sowohl im physikalischen als auch im rein geistigen Sinne, möglich, Voraussagen zu tätigen. In vielen Bereichen treffen diese Voraussagen, die man heutzutage zum Beispiel bei statistischen Erhebungen über die Meinung der Bevölkerung vornimmt, sogar größtenteils zu, obwohl sie nicht physikalischen Gesetzmäßigkeiten entsprechen, die auf den ersten Blick viel belegbarer und sicherer erscheinen. Ich glaube, dass in Light eine Veranlagung vorhanden gewesen sein muss, die ihn zu Kira werden ließ, denn obwohl Kiras Idee einer perfekten Welt eine abnormal ins Extrem verkehrte Version von Lights eigentlich guten Grundgedanken ist, kann man nicht bestreiten, dass diesem Ideal, wie Light im Manga selbst anmerkte, eine egoistische Note fehlt. Eine egozentrische Denkweise vermutlich nicht, weil sich Kira für den Erretter der Menschheit hält, aber das haben große Denker und Revolutionäre wohl immer von sich gedacht, während sie sich für ihre Aufgabe zu opfern meinten.

Das Folgende klingt möglicherweise merkwürdig, weil ich Ls Position schließlich selbst geschrieben habe, aber... ich weiß nicht, wie viel er davon ernst meint. L ist es gewohnt, zu lügen. Er will Light provozieren, um mehr aus ihm herauszukitzeln, vor allem Indizien, die belegen, dass sich in Lights moralischen Einstellungen Kira verbirgt. Und zuletzt wirft L oft bloß unbedacht Sachen in den Raum, aus Interesse oder Langeweile oder aus Jux und Tollerei. Man kann also nicht alles ernst nehmen, was er sagt. Seine Meinung ändert sich auch mal willkürlich. Ich stelle mir L dahingehend ein wenig sprunghaft und launisch vor. Ihm ist es nicht wichtig, korrekt verstanden zu werden oder sich zu rechtfertigen. Egal, was andere darüber denken. Im Original handelte er häufig intuitiv und scherte sich nicht um die Meinung anderer. Zudem halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass er mitunter absichtlich eine Gegenposition zu Light einnimmt, um ihn zu einer Diskussion herauszufordern. Mir würde das an Lights Stelle auch auf den Sack gehen. ^^