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Unicornis - Auf der Suche nach dem letzten Einhorn Boys Love (shonen-ai), Ebook, Einhorn, Fanfictions, Projekte

Autor:  Shunya

Noch ein Projekt, welches ich als E-Book veröffentlichen möchte. Ich habe zwar bereits etwa 6 Kapitel fertig, aber so richtig will mir der Anfang noch nicht gefallen, kann also sein, dass ich es noch mal umschreibe bzw. neu anfange. *drop* Ich wollte diese Story evtl. auch als Doujinshi umsetzen, aber momentan bin ich mir da nicht so sicher. XD Mal schauen~

Steckt halt alles noch in den Kinderschuhen, daher kann ich auch noch keine evtl. Termine bekannt eben. Sorry. XD

Etheo ist noch ein junger Knabe als er zum ersten Mal in seinem Leben ein Einhorn sieht, seither halten ihn alle nur für einen Dummkopf, der Illusionen nach rennt. Eines Tages jedoch, Jahre später, bittet ihn ein geheimisvoller fremder Mann bei seiner Suche nach dem letzten Einhorn zu helfen, da er von den Gerüchten Wind bekommen hat. Anfangs misstrauisch, beschließt Etheo sich dennoch dessen Suche anzuschließen und allen zu beweisen, dass es tatsächlich noch Einhörner gibt.

Leseprobe: Prolog + Kapitel 1

Spoiler

Prolog: Einhorn


Eine weiße Stute stand mitten auf der Lichtung, als der kleine Etheo aufsah. In ärmlicher Kleidung musste er schon in jungen Jahren seinen Eltern beim Roden der Wälder helfen. Auch sie hatten ein Pferd, einen stämmigen braunen Ardenner, der mit seinem kräftigen Körper mühelos einen Baumstamm durch den Wald ziehen konnte, doch der Hengst war nichts im Vergleich zu dem Schimmel, den Etheo nun vor Augen hatte. Reines weißes Fell schien im hellen Licht der Sonne zu leuchten. Mähne und Schweif wehten im Wind, wie reinste Seide. Die schlanken Beine ließen das Pferd grazil erscheinen und seine dunklen Augen sahen genau in Etheos Gesicht und schienen unergründlich zu sein. Doch noch mehr erregte die Aufmerksamkeit des kleinen Jungen. Ein Horn. Dieses Pferd trug wahrlich ein Horn auf seiner Stirn. Es war schneckenförmig gerollt und lief spitz zu. Beinahe einen halben Meter maß dieser sonderbare Fremdkörper. War das eine Sinnestäuschung?

Etheo, der noch nie zuvor in seinem Leben ein Einhorn gesehen hatte, traute seinen Augen kaum. Hastig griff er nach dem ausgeleierten dunkelbraunem Kleid seiner Mutter und zog kräftig daran.

„Mutter, sieh nur! Das Pferd dort hat ein Horn auf dem Kopf!“

Die Mutter, von der harten Arbeit abgelenkt, folgte dem Wink ihres Sohnes zur Lichtung und schüttelte belustigt den Kopf. „Mein Junge, was denkst du dir nur für Dummheiten aus? Ich sehe nur ein einfaches Pferd, mehr nicht.“

Der Junge schüttelte vehement mit dem Kopf. „Schau genauer hin! Siehst du denn nicht das Horn?“

Die Mutter sah noch einmal zur Waldlichtung, doch erneut schüttelte sie nur den Kopf. „Da ist kein Horn.“

„Es muss eine Stute sein, schaut nur wie unruhig der alte Rem ist!“, meinte der Vater belustigt und begann zu lachen, so dass sein tiefes Gelächter quer durch den Wald schall und die Vögel in den Baumwipfeln erschreckte, so dass diese in alle Himmelsrichtungen davon stoben.

Etheo sah zur Waldlichtung und konnte kaum glauben, was seine Eltern da sprachen, denn was er sah und sie glaubten zu sehen, unterschied sich bei weitem. Warum konnten seine Eltern nicht erkennen, was er vor Augen hatte?

Die Stute wand den Kopf ab und lief gemächlich von der Lichtung, bis sie schließlich zwischen den Bäumen verschwand.

Der kleine Etheo stand wie festgewachsen an seinem Platz und starrte noch lange nachdem das Einhorn die Lichtung verlassen hatte in den Wald hinein, in dem das Wesen verschwunden war.


Kapitel 1: Schwätzer


Neun Jahre zogen ins Land. Aus dem kleinen Etheo war nun ein stämmiger Bursche geworden, der mit seinen 17 Jahren alle Blicke der jungen Mädchen auf sich zog. Das war allerdings das einzige womit er sich brüsten konnte, denn in seinem Dorf galt Etheo als Schwätzer und Lügner. Seit damals wurde er nicht müde von seiner Begegnung mit dem Einhorn zu erzählen, doch keiner glaubte ihm.

Schnell empfanden die Dorfbewohner es als unangenehm dem jungen Mann zu begegnen, der wohl nicht ganz normal zu sein schien. Viele hielten ihn für zurückgeblieben oder einen Lügner. Keiner glaubte an Pferde mit Hörnern.

Nicht einmal seine Mutter stand auf Etheos Seite, die sich langsam begann Sorgen zu machen, dass er möglicherweise keine Frau mehr finden würde.

Etheo starrte von einem Hügel aus auf sein Dorf und schnitzte mit einem Messer ein kleines Einhorn aus einem Stück Holz. Er besah sich das Horn auf der Stirn, jedoch nur einen Moment lang, dann trennte er es mit einem gezielten Schnitt ab. Das Horn fiel achtlos zwischen seinen Beinen zu Boden.

„Ich muss damit aufhören, sonst verjagen sie mich noch aus dem Dorf.“ Etheo sah hinunter und bemerkte eine Herde Schafe, die langsam auf ihn zukamen. Inmitten der Herde schlenderte ein junges blondhaariges Mädchen mit einem Hirtenstock auf ihn zu. Sie trug ihren Pony seitlich, zwei breite lange Haarsträhnen umrahmten ihr Gesicht wie ein Gemälde und ihr langes glattes Haar wehte leicht im Wind, wie die wogenden Wellen im Meer. Ihr grünes Kleid war schlicht mit goldenen verzierten Mustern am Saum ihrer Ärmel und zu ihren Füßen.

„Annastankia!“, rief Etheo, als sie ihm zu winkte.

„Hast du Onild gesehen?“, rief sie zu ihm herüber. Etheo schüttelte den Kopf. Onild war Annastankias älterer Bruder. Der einzige Überlebende ihrer Familie. Ihre Eltern sowie ihre jüngere Schwester waren bei einem Raubüberfall ums Leben gekommen. Die Leichen hatte man erst Tage später hinter dichten Büschen im Wald entdeckt. Sie waren in der nächstgelegenen Stadt auf dem Markt einkaufen gewesen und auf dem Heimweg überfallen worden, einzig ihr Bruder konnte vor den Räubern flüchten. Annastankia war an diesem Tag daheim bei der Schafherde geblieben. An einem Tag verlor sie drei geliebte Menschen, was sie zu einem sehr misstrauischen Menschen hat werden lassen.

Annastankia war allerdings der einzige Mensch in Etheos Dorf, die zu ihm hielt. Ob sie ihm die Geschichte mit dem Einhorn glaubte, war allerdings eine andere Sache.

„Etheo! Komm ins Haus!“

Etheo drehte sich um. Seine Mutter stand in der Haustür und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. Mit ernstem Gesicht sah sie zu ihm herüber. Folgsam erhob er sich von seinem Platz und ging zum Haus ohne sich noch einmal umzudrehen. Er ging an seiner Mutter vorbei ins Innere ihres trostlosen Heimes.

Sein Großvater hatte es damals zusammen mit seinem Vater gebaut. Vor ein paar Jahren verstarb Etheos Vater jedoch an einer Lungenentzündung, seitdem lebte er nur noch mit seiner Mutter in der Hütte.

Etheo nahm ein paar Holzscheite und warf sie in den Kamin. Das lodernde Feuer züngelte hoch und labte sich an dem trockenem Holz.

Etheo ging zum Tisch, setzte sich auf einen Schemel und warf das geschnitzte Einhorn, welches nun keines mehr war, ins Feuer.

„Ich möchte nicht, dass du mit diesem Mädchen sprichst! Sie ist merkwürdig und ich mag es nicht wie sie die Menschen hier im Dorf ansieht. Bestimmt ist dieses Mädchen eine Hexe!“, meinte Etheos Mutter mürrisch und setzte sich auf das Bett, wo sie begann Kartoffeln zu schälen und diese in einen Topf zu werfen.

„Annastankia ist keine Hexe...“, erwiderte Etheo, obwohl er wusste, dass Wiederworte bei seiner Mutter sinnlos waren. „Hast du Onild gesehen?“, fragte er stattdessen, um vom Thema abzuweichen.

„Onild? Der Lausbub' hängt bestimmt wieder in der Schenke herum und macht den Dirnen schöne Augen! Es wird langsam Zeit, dass er sich eine Frau sucht. Du übrigens auch!“

Etheo seufzte innerlich. Tagtäglich war dass das einzige Thema über das seine Mutter reden wollte.

Bestand sein Leben wirklich darin, dass er sich eine Frau suchen und Nachkommen zeugen musste? Gab es denn nicht ein klein wenig mehr das er tun konnte? Wieso nur war sein Leben so eintönig?

„Ich gehe runter ins Dorf und hole Rem. Wie oft willst du ihn eigentlich noch verleihen? Er ist nicht mehr der Jüngste.“ Etheo stand auf und ging hinaus.

Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu. Der Himmel war wolkenverhangen, der Wind nahm zu und wirbelte Etheos Haare in alle Richtungen. Der Weg war sandig und steinig. An den Seiten wuchsen wildes Gras und Efeu.

Im Dorf angekommen, nahm die Anzahl der Häuser zu, welche er passierte. Der Boden zu Etheos Füßen war dreckig und schlammig. In der Mitte des Dorfes befand sich ein heruntergekommener Brunnen, doch frisches Wasser mussten die Dorfbewohner sich aus dem nahegelegenen Fluss holen.

Ein dreckiger Hund rannte an Etheo vorbei, der eine graugetigerte Katze jagte, die schleunigst das Weite auf einem Bierfass suchte, an dem der kleine Hund nicht hochkam.

Etheos Blick fiel auf die Schenke. Sollte er Onild ausrichten, dass Annastankia nach ihm suchte?

Etheo verlief sich eher selten in die Gaststätte. Früher einmal hatte er hier ausgeholfen, aber nicht für lange. Er mochte sich nicht mit dem Gesindel anlegen, welches man hier vorfand und das regelmäßig auf der Suche nach Streit war.

Zögernd öffnete Etheo die Tür und sofort krochen ihm der Gestank von Alkohol, Schweiß und Rauch in die Nase. Angewidert trat Etheo ein und sah sich nach Onild um. Die Schenke war gut besucht und der Wirt sowie seine Frau hatten alle Hände voll zu tun. Niemand beachtete Etheo wirklich, allerdings fand er auch nicht wonach er suchte.

Er ging an den Tresen und sah zu Pegra, der Tochter des Wirts. Das brünette Mädchen reichte einem angetrunkenen stinkendem Widerling ein Bier und widmete sich dann Etheo.

„Was machst du denn hier?“, fragte sie lächelnd, auch wenn er ihr ansah, dass Pegra nicht wirklich mit ihm reden wollte.

„War Onild heute schon hier?“

„Natürlich. Er kommt jeden Tag. Er ist in einem der oberen Zimmer.“

Etheo nickte und ging quer durch den Raum, drängte sich durch die feiernde Meute und stieg die Holztreppe hinauf. Die Stufen knarzten unter seinen Schritten.

Oben angekommen sah Etheo sich einem schummrig beleuchteten Flur gegenüber. Hinter einigen Türen konnte er Lachen hören und andere Geräusche, die er lieber möglichst schnell vergessen wollte.

Da Etheo nicht wusste, in welchem Zimmer Onild war, öffnete er kurzerhand alle Türen. Einige Räume waren leer, andere nicht. Die Gäste schrien überrascht auf und Etheo hätte sich ihnen beinahe angeschlossen, bei dem was er zu Gesicht bekam. Hastig schloss er die Türen, bis er eine öffnete, die er besser nicht hätte öffnen sollen.

Etheo trat ein und sah Onild mitten im Zimmer stehen. Eine rothaarige Dirne mit lustigen Sommersprossen im Gesicht lag nackt auf dem Bett und räkelte sich anzüglich, während der hübsche blonde Onild ihr Kleid trug. Etheo wusste einen Moment lang nicht, was er sagen sollte, also hielt er lieber den Mund. Onild lief rot an und ehe Etheo das Weite suchen konnte, packte der Junge ihn und warf ihn grob zu der Dirne aufs Bett, welche reichlich erschrocken aussah, als sie so plötzlich Besuch in den weichen Laken bekam.

Onild setzte sich breitbeinig auf Etheo, der sich den wütenden Blick gerne erspart hätte.

„Wehe, du verrätst auch nur ein Wort von dem was du gerade gesehen hast!“, raunte Onild dem verdutzten Jungen zu, der gar nicht wusste wie ihm geschah.

„Annastankia sucht nach dir...“, gab er also lediglich von sich.

Onild seufzte und zog sich kurzerhand das Kleid vom Körper, noch während er auf Etheo saß. Er warf das Kleid der Dirne zu und strich sein Haar aus dem Gesicht. Etheo betrachtete die blasse Haut und den schlanken Oberkörper des Jungen.

Etheo selbst hatte eher gebräunte Haut, weil er sich viel unter freiem Himmel aufhielt. Er hatte auch wesentlich mehr Muskeln von der harten Arbeit und im Gegensatz zu Etheos hellem Haar hatte er struppiges schwarzes Haar, welches manchmal eher gräulich schimmerte, wie seine Mutter zu sagen pflegte.

Als sich ihre Blicke trafen schien die Zeit stillzustehen. Doch nur für Etheo, denn Onild erhob sich ohne ein weiteres Wort und ging in eine Ecke des Zimmers, wo er seine Gewänder abgelegt hatte. Etheo richtete sich auf und blieb untätig auf dem Bett sitzen.

„Geh! Und kein Wort! Zu niemandem!“

Etheo starrte auf Onilds Rücken, stand auf und ging aus dem Zimmer. Leise zog er die Tür hinter sich zu und atmete tief durch.

Hastig nahm Etheo die Beine in die Hand und verließ die Schenke. Er brauchte jetzt dringend frische Luft.

Draußen angekommen kam er sich irgendwie fehl am Platze vor. Inzwischen war es dunkel geworden und bevor die Nacht eintrat sollte er besser wieder bei seiner Mutter sein.

„Ist es wahr?“

Etheo erschrak und drehte sich in die Richtung aus der die dunkle tiefe Stimme kam. Aus der Dunkelheit löste sich ein Schatten, der langsam Gestalt annahm. Er konnte das Gesicht des Mannes nicht erkennen. Es lag verborgen unter einer Kapuze, die an einem Hemd angenäht worden war. Mehrere Schnallen und Riemen hielten die Stoffe eng am Körper, zeigten jedoch deutlich die bemuskelten Arme. Der Unbekannte trug eine dunkle Hose und gräuliche Stiefel, die man schnüren konnte. Etheo hatte solche Kleidungsstücke bisher noch nie gesehen. Trug man sie etwa in der Stadt?

„Wa-was wollen Sie?“, fragte er. Ihm war unbehaglich zumute. Es war dunkel und der Fremde trug einen Dolch an seinem Körper. Er wirkte kampferfahren und Etheo wollte nichts riskieren.

„Stimmt es, dass du ein Einhorn gesehen hast?“, erläuterte der Mann seine Frage. Seine Stimme klang ein wenig rau.

„Woher wissen Sie das?“ Etheos Stimme war nunmehr nur noch ein leises Flüstern.

Der Fremde kam näher, doch Etheo wich scheu zurück.

„Ist es wahr?“

„Und wenn es so wäre?“ Etheo ging schleunigst auf Abstand und auch wenn es ihm unheimlich vorkam, so drehte er sich nicht um, obwohl der Fremde ihm dicht auf den Fersen war. Zielstrebig lief er hinter ein Haus und sah den alten Rem angebunden an einem schweren Eisenring in der Hausmauer. Er band den Strick ab und führte das Pferd in einem Bogen vom Innenhof zurück auf die Dorfstraße. Erst wähnte er sich in Sicherheit, weil der Unbekannte nicht mehr zu sehen war, doch dann sah er den Mann in einiger Entfernung, bereits auf ihn wartend.

„Ich war acht Jahre alt. Alle halten mich für verrückt. Es gibt keine Einhörner!“, rief Etheo ihm zu. Er zog am Führstrick und ging mit Rem den Weg entlang.

„Ich glaube dir! Es gibt sie!“

Etheo blieb abrupt stehen, starrte in die Dunkelheit und drehte sich langsam um. Der Fremde stand verloren auf dem Gehweg einige Meter von ihm entfernt, wirkte aber eher bedrohlich auf ihn.

„Morgen früh reise ich ab. Es ist deine Entscheidung, ob du mitkommst oder nicht.“