Iiiiiirre! Dass die Eltern gleich so weit gehen, Ronya mit ihrem ersten Pokémon auch gleich ihre Reise als Trainerin zu ermöglichen, ist mega stark. Und das, wo sie nun noch nicht einmal die Gelegenheit hatten, sich von ihrer Tochter zu verabschieden. Aber die Alternative wäre, egal, was sie versucht hätten, noch an diesem Abend in ein Drama ausgeartet. Thea hätte irgendwann darauf bestanden zu erfahren, was Ronya für ein Geschenk bekommen hat. Und sobald sie von dem Evoli erfahren hätte, hätte sie einen Tobsuchtsanfall bekommen, der sich gewaschen hat. Im schlimmsten Fall hätte sie heimlich versucht, dem Evoli was anzutun ("Wenn ich kein Pokémon haben darf, dann darf Ronya auch nicht!"). Das hier ist die einzig wirklich machbare Alternative. Wahrscheinlich hoffen die Eltern, dass Thea sich langsam fängt und sich selbst findet, wenn Ronya lange genug weg ist. Und dass auch Ronya zu neuer Stärke und einer gefestigten Identität als sie selbst und als Trainerin kommt. Und Pokémoncenter sind ja zumindest mit Telefonen ausgestattet. Ronyas Eltern vertrauen sicher darauf, dass Ronya versuchen wird, einen guten Zeitpunkt abzupassen (wenn Thea nicht da ist), um ihre Eltern anzurufen. Oder zumindest einen Brief zu schreiben, falls telefonieren zu unsicher ist. Thea interessiert sich nicht für Schriftverkehr und im Briefkasten werden selten genug Briefe drin liegen. Warum sollte sie also Interesse daran haben, den dortigen Inhalt zu checken?
Ronyas Flucht war auch echt spektakulär. Stimmt, sie war diejenige gewesen, die in AA nie auf ein Flugpokémon gestiegen ist. Und trotzdem hat sie es durchgezogen, über die Regenrinne von Fenster zu Fenster und schließlich zu der großen Eiche zu klettern, ihren Rucksack zu lösen und runterzuklettern. Ich habe es in den eigenen Knochen gespürt, gegen was für eine lähmende Angst Ronya dabei gekämpft hat - vor allem bei der ersten Hälfte von Fenster zu Fenster. Wie sie aber auch krampfhaft nach Strategien gesucht hat, um diese Angst und die drohende Gefahr, deswegen abzustürzen, unter Kontrolle zu bekommen. Das war aber ein verdammt großes Wagnis, das die Eltern da eingegangen sind. Vor allem bei 'ner Tiefe von fünf Metern! Klar, sie hätten nicht einfach eine Leiter ans Fenster stellen können. Aber ich als Mutter hätte das trotzdem nicht fertig gebracht und den gepackten Rucksack zumindest im Schrank versteckt, zusammen mit einer Strickleiter, um sicher aus dem Fenster klettern zu können. Außer Thea schnüffelt während Ronyas Abwesenheit auch regelmäßig im Gästezimmer herum, um Ronya nachzuspionieren und sämtliche möglichen Geheimnisse aufzudecken. Dann wäre es zu gefährlich gewesen, den Rucksack dort zu verstecken. Aber in dem Fall hätte ich den Rucksack im Pokémoncenter abgegeben. Da gibt es ja bestimmt Möglichkeiten, Gepäck zu verwahren.
Ronyas vorheriger Sprung vom Fenster auf die Eiche ist mir da wieder eingefallen. Zum damaligen Zeitpunkt war es mir noch nicht eingefallen, dass Ronya diejenige mit der Höhenangst gewesen war und ich hatte mir einfach nur - mit einem mächtigen Schrecken beim Lesen - 'Wow!' gedacht. Aber so bekommt das noch eine zusätzliche Dimension für mich. Damals hat sie ja nicht einmal ihre Höhenangst verspürt in diesem verzweifelten Versuch zu fliehen. Da sieht man, blind sie vor Panik gewesen ist, als sie damals diesen Sprung gewagt hat. Sie stand richtig neben sich. Hat gar nicht richtig realisiert, was sie da eigentlich tat. Richtig übel, wie schlimm es ihr in diesem Moment ergangen war.
Und nun hat sie endlich Maxwell getroffen. :D Zu erfahren, woher der Name stammt, ist auch echt cool. Maxwell Starling muss eines ihrer großen Idole in der Welt der Pokémonforscher sein. Ein wahrlich Hintergrund für einen Namen. Und wie hier auch gleich Ronyas geballtes Wissen in Bewegung kommt! Sie weiß sofort, wo Evoli selten ist und wo es häufiger vorkommt, kennt den einzigen Ort, an dem man es in Sinnoh bekommen kann, beherrscht die Details zum Aussehen aus dem FF, kennt die Hinweise zu den verschiedenen Temperamenten. Ronya ist 14 und längst ein wandelndes Lexikon! Aber es ist ja auch kein Wunder, wenn sie seit Jahren jede freie Minute mit Pokémon-Büchern oder in der Bibliothek verbringt. ^^
Auch wenn es nicht chronologisch ist - bei Tommys bescheuertem Kommentar musste ich echt schlucken. Im letzten Kapitel ging mir das ja noch durch den Kopf, dass solcherlei Bemerkungen grad pures Gift für Ronya sein dürften, aber dass das so schnell kommt, damit hätte ich nicht gerechnet. Das war echt das Letzte. Wenn Ronya bezüglich ihrer selbst im Moment nicht so unsicher wäre, hätte sie sich vieleicht gedacht: Na Gott sei Dank bin ich so 'entstellt'. Das erspart mir die Mühe, mir einen oberflächlichen Kotzbrocken wie dich vom Leib zu halten. Von jemandem wie Tommy würde ich persönlich jedenfalls auch keine Aufmerksamkeit haben wollen. Da sind einfach null Gemeinsamkeiten bei den Interessen. Aber Ronya kann es jetzt einfach mal überhaupt nicht gebrauchen, dass jemand sie "entstellt" nennt. Und auch nicht, dass sie hübsch oder sympathisch oder begehrenswert oder sonst etwas in der Richtung wäre, wenn sie wieder mehr wie ihre Schwester wäre. Selbst der Kommentar, dass sie ihrer Schwester doch eigentlich ähnlich sieht, ist im Moment schon zu viel.
Ronyas Mutter hat offensichtlich auch nicht damit gerechnet, dass Thea ihre Freunde inzwischen dermaßen aufgestachelt hat und dass die Ronya jetzt so schneiden. In ihrem eigenen Haus, im Beisein der Mutter, nicht ein Geschenk, nicht mal einen Geburtstagsgruß zu erhalten, muss sehr bitter für Darleen gewesen sein. Aber zumindest das hat Ronya nicht überrascht. Sie weiß längst, was Thea ihren Freunden über Ronya alles erzählt, wie sie die gegen Ronya aufgewiegelt hat. Und diese Freunde waren ohnehin nie Ronyas Freunde gewesen, sondern Theas. Ich vermute, der Vater hat irgendwo geahnt, wie dieser Geburtstag laufen wird. Er wusste nicht, wie er es hätte in Worte fassen sollen, aber aus seiner zweiten Umarmung sprach sehr deutlich ein "Es tut mir leid, was du gerade durchmachen musst" und auch "Ich wünsche dir sehr viel Kraft".
Aber ich bin so aufgeregt, was Ronyas Geschenk betrifft. Na ja, dass es ihr Evoli ist, steht außer Frage. Aber ich bin auf Ronyas Reaktion gespannt. Und, ehrlich gesagt, auch auf Theas. Es wird ja nicht lange verborgen bleiben, dass Ronya nun ein Pokémon hat. Und ich schätze mal, Ronya wird es lieben. Evoli ist für Ronyas aktuelle Situation wirklich eine absolut wunderbare Wahl. Wenn Thea es sieht, wird sie toben. Und ebenfalls ein Evoli verlangen. Aber ich vermute, diesen Wunsch werden die Eltern ihr nicht erfüllen, solange Thea nicht überzeugend darlegen kann, warum sie für sich selbst auch ein Pokémon will (und nicht nur, weil Ronya jetzt eins hat) und warum es für sie selbst ein Evoli sein soll. Und das wird sie ihren Eltern niemals erklären können. Bis vor kurzem stand ihr der Sinn ja noch nach einem Plinfa. Und das auch nur, weil sie meint, dass es süß aussieht.
Ich habe langsam ein bisschen Angst, dass das, was mit Maxwell passieren wird, vielleicht mit Thea zusammenhängt.
Ein Detail, das ich übrigens immer wieder total schön finde, sind die Buchtitel und Autoren, die du bei Ronyas Lektüre immer mit einfließen lässt. Es ist so spannend, wie vielseitig Ronyas Pokémoninteressen sind. Und sie machen die Geschichte auch noch liebevoller. Wie viele Leute würen sich die Mühe machen, so viele Titel und Autorennamen aus den Fingern zu ziehen und es nicht einfach bei z. B. "Ein Buch über (Vorurteile gegenüber) Geister-Pokémon" belassen?
>Ich habe langsam ein bisschen Angst, dass das, was mit Maxwell passieren wird, vielleicht mit Thea zusammenhängt.
Ich glaube nicht, dass das was mit Thea und ihren Freunden zu tun hat. Irgendwo in AA hat Ronya gesagt, dass das in einem Pokémonkampf gegen ein Onix passiert ist und da keiner von Theas Freunden ein Pokémon zu haben scheint (sonst hätte Ronya das bestimmt doch mal erwähnt?) glaube ich nicht, dass sie da was mit zu tun hat.
Ja, so habe ich es auch in Erinnerung, dass ein Onyx Maxwell zerquetscht hat. Aber es braucht schon sehr viel Niedertracht, um mit dem (zumindest halben) Vorsatz in einen Kampf reinzugehen, das gegnerische Pokémon umbringen zu wollen. Intrigant wie Thea ist, würde ich es ihr zutrauen, erfahrenere Trainer derart gegen Ronya aufhetzen zu können. Es könnte z. B. ein älterer Bruder von einem ihrer Freunde ein Onyx haben. Oder Thea stellt ihr beim Training nach und schafft es, fremde Trainer so von sich zu überzeugen, dass sie Ronya als diabolische Hexe ansehen und beim Pokémonkampf sämtliche Hemmungen fallen lassen.
Das ist aber nur eine einzige Option, die ich in Betracht ziehen könnte. Die andere sehe ich genau wie du, dass das nichts mit Thea zu tun hat und Ronya unabhängig von ihrer Schwester in eine Situation gerät, in der sie den Hass von Fremden auf sich zieht und Maxwell so schonungslos zugerichtet wird. Gewissenlose, regelrecht verbrecherische Gegner haben wir in der Geschichte (damit meine ich jetzt sowohl AA als auch PoS) ja schon zur Genüge gesehen.
Aber Ronya hat generell nie erwähnt, dass sie eine Schwester hat. Daher vermute ich, dass das Verhältnis zwischen ihnen so kaputt geblieben ist, wie es im Moment ist (oder es ist sogar noch schlimmer geworden).
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Ronya wegen ihrer direkten, schonungslos ehrlichen Art bei vielen Trainern anecken könnte. Für jemanden, der sie nicht kennt, kann sowas bestimmt sehr arrogant und auch unhöflich wirken. Und gerade wenn Ronya dann noch ein relativer Grünschnabel ist, wird das einige andere Trainer sicherlich auch wurmen und ja, du hast völlig recht. Alleine bei Abby hat man ja gesehen, wie schnell sich da auf einmal sowas hochschaukelt. Na ja, mal abwarten, was passieren wird^^
Ja, diese Direktheit entwickelt sie gerade. Das glaube ich auch, dass sie sich damit unbeliebt machen wird.
Hallo,
oh weia, das ist ein ziemlich mieser Geburtstag für Ronya... Trotz dem Pokémon, das sie am Ende bekommt, finde ich das der Tag ansonsten sehr, sehr unangenehm für sie gelaufen ist. Ihre geliebte Ruhe in der Bibliothek ist nicht mehr das, was es mal war, Theas Freunde, die sie schneiden, Tommy, der sie so unhöflich wegen ihrer Haare angeht. Man merkt einfach, dass Ronya alles lieber wäre, als den Tag zu Hause zu verbringen und selbst Darleen merkt ja sehr schnell, dass die Party kein bisschen Ronyas Ding ist.
Tatsächlich fand ich, dass sowohl Ronyas Vater als auch ihre Mutter sich irgendwie seltsam verhalten und ich bin mir nicht sicher, ob das nur auf Ronyas Geschenk zurückzuführen ist.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo,
ich hatte mir ja schon gedacht, dass Ronya ihr neues, zweites Zuhause nicht ewig vor Thea geheimhalten kann, aber es ist natürlich sehr ärgerlich, dass ihre Tante versehentlich damit herausplatzt und Thea jetzt genau weiß, wo Ronya sich immer herumtreibt.
Generell wirkt Margret hier wesentlich zugänglicher als in AA, aber das liegt sicherlich zum Teil auch daran, dass ihr Abby wie ne naseweise Göre vorkam und na ja, dass sie hier bei ihrer Familie ist.
Prinzipiell finde ich es gut, dass Margret den Elefanten im Raum direkt anspricht (sie kann ja nicht ahnen, in was für ein Wespennest sie da sticht), weil sie damit sowohl Thea als auch Royna die Gelegenheit gibt, ihre Sicht der Dinge zu schildern. Und ich finde es auch gut, dass Darleen hier mal klipp und klar sagt, was sie von Theas anhänglicher Art hält und dass sie dem Grenzen setzt. Das muss für sie eine sehr schwierige Situation sein, weswegen ich total verstehe, dass sie später mit Margret nochmal drüber spricht. Ich nehme nicht an, dass sie das bisher groß mit irgendwelchen anderen Erwachsenen debattiert hat (es wirkt jedenfalls nicht so, als hätte sie sowas wie eine beste Freundin, mit der sie darüber reden kann) und die Perspektive und Ratschläge eines Außenstehenden sind da bestimmt sehr hilfreich.
Man merkt, wie sehr Ronya immer noch von der Furcht umhergetrieben wird, dass Thea es irgendwie schafft sich wieder in ihr Leben zu drängen und sie weiter zu kopieren und dass sie immer auf der Hut und Thea quasi zwei Schritte voraus sein muss. Momentan denke ich wirklich, dass sie so schnell wie möglich versuchen wird, ihr Elternhaus zu verlassen, um Thea so endgültig abzuschütteln. Ist das vlt. auch mit ein Grund, warum sie sich später gegen das Orden sammeln entscheiden wird? Weil das zu viel Aufmerksamkeit auf sie und ihre Reiseroute lenken könnte und man mit genügend Recherche herausfinden könnte, wo sie schon überall gewesen ist?
Liebe Grüße
Kerstin
Die Bibliothekarin ist ja toll. Ich stell mir unter ihr eine etwas gesetzte Frau mittleren Alters (vielleicht um die 50) vor, mit viel Lebenserfahrung und einem ruhigen Gemüt (das "Schätzchen" würde auch gut dazu passen). Hat Ronya als ruhiges, Bücher liebendes Mädchen kennengelernt und sie gleich ins Herz geschlossen. Ihren Namen kennt sie bestimmt, schließlich muss Ronya oft genug ihren Ausweis vorzeigen, z. B. um in das geschlossene Zimmer zu kommen. Aber Name und Herkunft bedeuten ihr nichts, wichtig ist nur die Person. Sicher wird sie sich ihren Teil gedacht haben, als Ronya plötzlich mit geschorenem Kopf ankam, aber sie wird sich sicher ihren Teil gedacht haben, dass Ronya Probleme hat, wenn sie plötzlich zu solch drastischen Mitteln greift, und dass es dem Mädchen sicher nicht hilft, wenn sie nachbohrt und mit ungebetenen Ratschlägen kommt. Und Ronya tut diese Art der Behandlung wirklich gut.
Und auch die Tante ist super! :D Herrlich, wie sie auf Ronyas neue Frisur reagiert hat. XD Der Vater wird wahrscheinlich schon ein bisschen was dazu gesagt haben, bevor sie angekommen sind. Aber auch wenn nicht, scheint die Tante ja ein sehr positiver Mensch zu sein, die sich durch nichts so leicht erschrecken lässt. Dass sie Ronyas neue Frisur so richtig im Positiven kommentiert hat (mal durch die kurzen Stoppeln fahren wollen und dann sagen, dass das "der Wahnsinn" ist), gibt Ronya auch viel Rückhalt und stärkt ihr Selbstbewusstsein, ihre eigene Identität. Als Tante hat sie eine gute Position: Sie kennt die Kinder und die Eltern, ist aber nicht so eng mit der Familie verbunden, dass sie so tief in der Innenperspektive gefangen ist wie die Betroffenen (speziell Mutter und Kinder). Aufgrund dieser Betroffenheit kann Darleen auch nicht mit Ronya darüber reden, denke ich. Thea ist für solche Gespräche eh zu kindisch und zu ignorant. Sie kann sich nicht gut in andere hineinversetzen und würde das kein Stück nachvollziehen können. Ronya ist hingegen zu sensibel und es besteht die Gefahr, dass der Schmerz und die Angst ihrer Mutter sie so sehr mitnehmen, dass sie wieder versucht, sich selbst unterzuordnen, zu opfern, nur damit ihre Mutter nicht mehr unter der Situation leiden muss. Und daran würde Ronya selbst nur noch weiter zerbrechen, was auch absolut nicht sein darf.
Ich denke, es ist auch ganz gut, dass die Mutter Thea mit dem Verschließen des Zimmers gewähren lässt. Das bringt zusätzlichen Abstand zwischen die zwei und den brauchen sie eigentlich beide im Moment. Die Mutter hat es gegenüber der Tante sehr schön auf den Punkt gebracht, finde ich: Ronya verliert alles, was sie ausmacht, und Thea hat keine Ahnung, wer sie selbst überhaupt ist. Ohne einen gewissen Abstand zu Ronya wird Thea wahrscheinlich nie einen Ansatz finden, um diese Selbstfindung in Gang zu setzen. Und Ronya wird sich ebenfalls nicht frei entfalten können, wenn Thea ihr weiterhin alles streitig machen will, was ihr etwas bedeutet. Ich gebe aber Ronya recht, dass man sich bei Thea weiterhin darauf gefasst machen muss, dass bald weitere Racheschläge kommen. Dass sie bald wieder anfängt, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, um Ronya wieder auf irgendeine Art ihre Freiheit zu nehmen. Das mit dem Bibliotheksausweis ist eine Möglichkeit. Dass sie selbst versucht, irgendwie an einen ranzukommen. Oder dass sie guckt, wo Ronya ihren hat, um ihn ihr wegzunehmen. Aber auf jeden Fall wird es für Thea künftig sehr schwer sein, Ronya weiter zu beeinflussen, denn jetzt, wo sie Theas Absichten erst mal durchschaut hat, hat sie eine dicke emotionale Mauer um sich hochgezogen und sich kompromisslos fürs Kämpfen entschieden. Da sind momentan keinerlei geschwisterliche Gefühle für ihre Schwester, kein Funken der Hoffnung, dass Thea es vielleicht nicht so meint und sie einfach aus übertriebener Geschwisterliebe handelt. Sprich da ist einfach gar nichts, was bei weiteren Konfrontationen oder Annäherungsversuchen dazu führen könnte, dass Ronya entweder nachgibt oder Angst bekommt.
Aber die Angst davor, dass sie ihre eigene Identität wieder verliert, hat richtig fest Wurzeln geschlagen. Ich glaube, bis sie die wieder los wird, wird es eine ganze Weile dauern und viel Kraft benötigen. Thea hat ihr einfach über so lange Zeit alles genommen, womit Ronya sich als eigenen Menschen identifizieren konnte. Daher könnte ich mir gut vorstellen, dass ähnliche Selbstzweifel an sich auch später, wenn sie auf ihrer Trainingsreise unterwegs ist, auch immer mal wieder aufbrechen könnten, wenn ihr von außen Zweifel herangetragen werden. Z.B. wie sie sich mit ihrer "verstümmelten" Frisur nach draußen trauen kann. Dass sie nicht das Zeug zur Trainerin hat und sich lieber irgendwas suchen soll, was zu ihr passt. Dass sie keine Ahnung davon hat, was sie tut. Giftige Menschen gibt es ja leider überall. Und ich denke, solcherlei Kommentare würden Ronya ganz empfindlich treffen, auch wenn sie von Außenstehenden kommen.
Aber noch mal zur Tante: Ich ahne, was ihre Idee ist. Sie kommt bestimmt an ein Evoli in Dukatia City ran! :D Sag mal, das Evoli von Abby, Priss, hatte das nicht auch irgendwie Verbindungen nach Dukatia City? War das nicht so, dass sie irgendwie mitbekommen hatte, dass Ronyas Folipurba und Priss Geschwister sind?
Ich empfehle zum Nachschlagen Kapitel 102 in AA ;) Gut aufgepasst!
Da war's! Tatsache. :D Na ja, ich hatte AA letztes Jahr fast komplett noch mal gelesen, daher sind mir solche Details grad z. T. wieder in Erinnerung. ^^ Und Abby hat sogar direkt erwähnt, dass Ronya Max von ihrer Tante bekommen hat. Na dann haben wir ja schon die komplette Auflösung. XD
Mein erster Gedanke war der gleiche wie von Kerstin-san: Oha. XD
Da ging Theas Einschüchterungsversuch aber gewaltig nach hinten los. Zuerst war es Angst, die diese Drohung in Ronya ausgelöst und dazu getrieben hatte, ihre Haare komplett abzuscheren. Aber das Gefühl der Befreiung, was darauf folgte, hat ihr so gut getan, dass sie instinktiv wusste, dass es die richtige Entscheidung war. Und dass sich über die Jahre, in denen sie immer stärker eingeengt und ihrer eigenen Wünsche beraubt wurde, den Draht zu ihrer Schwester immer stärker verloren hatte, ist ihr durch Theas Reaktion (und Unvermögen, diese exzentrische Handlung nachzuahmen) bewusst geworden. Ich nehme an, Thea selbst hätte nie damit gerechnet, wie übel sie mit ihrem Verhalten das Verhältnis zu ihrer Schwester zerstört. Thea hat total aus den Augen verloren, dass sie sich eigentlich nach Ronyas schwesterlicher Liebe sehnt. Sie hat nur noch auf oberflächliche Beweisstücke geschaut. Und wenn die nicht von selbst kamen, hat sie halt welche erschaffen. Hauptsache, sie konnte sich die Welt damit schönreden. Nun hat sie die Konsequenzen zu spüren bekommen. Aber es ist wirklich schade, dass es dermaßen aus dem Ruder laufen musste. Dass auch die Eltern nichts bemerkt haben, bis es viel zu spät war.
Die Mutter hat auf Ronyas Verhalten ja sehr viel Feingefühl bewiesen. Sie hat sofort gespürt, dass mit Ronyas Gefühlen etwas ganz und gar nicht in Ordnung sein kann, wenn sie zu solch drastischen Maßnahmen greift. Ich denke, die Mutter hat jetzt endlich verstanden, dass diese Art von Verhalten, das Ronya in letzter Zeit gezeigt hat, genauso ein verzweifelter Schrei waren wie das, was Thea so leicht und laut hinausschreien kann. Bei Ronya klingt das leiser, aber es ist nicht weniger intensiv. Ich fand es so super von der Mutter, dass sie so ruhig geblieben ist. Dass nicht ein einziges Wort der Schuldzuweisung kam. Sie hat innegehalten, sich gesammelt, beobachtet, nachgedacht und ist von allein zu dem Schluss gekommen, dass Ronya unter der Anhänglichkeit ihrer Zwillingsschwester leidet. Dass dann sogar von ihr der Vorschlag kam, sie solle doch Theas Freunden mal ihren neue Frisur vorführen - herrlich! :D Das hat so gut getan. :D
Aber andererseits fand ich es auch gut, dass die Mutter sich erst mal um Thea gekümmert hat, als sie völlig fertig mit den Nerven auf dem Badezimmerboden gekauert hat. Die Mum versucht wirklich unparteiisch zu sein und beide Seiten zu verstehen. Ich stelle mir das sehr schwierig vor in einer derart akuten Krise. Vor allem auch, sich da mit ungewollten Ratschlägen zurückzuhalten. So ein Stück weit sehe ich hier auch Ronya selbst in späteren Jahren.
Und ich kann es auch total verstehen, warum Ronya künftig bei ihrem punkigen Kurzhaarlook geblieben ist. Das radikale Abschneiden hat ihr jetzt plötzlich so einen enormen emotionalen Booster verschafft. Erst jetzt hat sie so richtig zu ihrer eigenen Identität gefunden, ihre innere Stärke gefunden, sich so richtig lieben gelernt. Als die Haare erst mal ab waren, hat sie gemerkt, dass ihr überhaupt nichts an der ursprünglichen Länge lag.
Was ich mir aber noch nicht vorstellen kann, ist, wie Ronya am Ende wohl doch noch zu ihrer Trainerkarriere kommt. Dass sie das Thema nicht wirklich an den Nagel hängt, ist ganz klar. Trainer zu werden, war immer ihr großer Traum, und es tut ihr unendlich weh, jetzt bekanntzugeben, dass sie das nicht mehr machen will. Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass sie ihren Traum doch weiter verfolgt, wenn Thea offiziell nachgibt und verkündet, dass sie keine Trainerin mehr sein will. Und selbst dann hätte ich immer noch das Gefühl, dass Ronya dem Braten nicht ganz trauen wird. Dass sie auch deswegen weiter lange unschlüssig ist, was für einen Starter sie wählen sollte. Da stimme ich Kerstin-san zu, dass Evoli wirklich prima zu ihr passt. Nicht nur ist eine Evoli-Entwicklung schwerer zu imitieren, dieses Pokémon lässt Ronya auch mehr Zeit für die Entscheidung, in welche Richtung es mal gehen soll. Das Element und die Verteilung der Defensiv- und Offensiverte sowie die Attacken, die der Starter lernen kann, beeinflussen ja maßgeblich, welche Teampartner zu ihm passen. Mit einem Evoli an ihrer Seite kann sie die Welt der Pokémon in Ruhe kennenlernen und sich einen Überblick verschaffen, bevor sie sich entscheidet, in welche Richtung es weitergehen soll.
Hallo,
oha, ich hätte nicht erwartet, dass der nächste Morgen so sehr in Ronyas Sinne verlaufen würde. Thea wirkt in dem Moment, nicht wie die manipulative, obsessive Schwester, sondern einfach nur verzweifelt und am Ende. Ronya hatte definitiv recht mit ihrer Vermutung, dass ihr Äußeres etwas ist, dass Thea nur bis zu einem gewissen Grad nachahmen wird.
Und das Gespräch zwischen Darleen und Ronya fand ich richtig klasse, weil Ronya (und ich auch) hier zum ersten Mal hat das Gefühl hat, dass ihre Mutter wirklich versteht, dass Theas Anhänglichkeit nicht normale Geschwisterliebe ist, sondern fast schon etwas krankhaft und für Ronya einfach nur erdrückend. Und ich finde es auch gut, dass Darleen Ronya gegenüber durchblicken lässt, dass sie schon länger gewusst hat, dass Thea sich sehr nach Ronya richtet, aber das nicht für allzu schlimm gehalten hat. Ich denke, dass es für Ronya sehr wichtig ist, zu hören, dass ihre Mutter es nicht einfach nicht wahrgenommen hat oder beschlossen hat, dass ihr Thea wichtiger ist als Ronya, sondern sie das ganze einfach falsch eingeschätzt hat. Ich nehme an, dass Darleen jetzt wohl auch erst einmal überlegen muss, wie sie und ihr Mann mit der Situation umgehen werden.
Oh weia :/ Ronya würde echt auf Pokémon verzichten, nur damit Thea sie nicht kopiert? Ich meine... es zwingt sie doch niemand mit Thea zu reisen. Sie könnte doch in Ruhe ihr Ding machen, vlt. auch andere Regionen bereisen, was sich Thea vielleicht auch gar nicht trauen würde und so doch ihren Traum leben. Btw: Ich kann total verstehen, warum ihr Starterpokémon ein Evoli sein wird. Eines der wenigen Pokémon, bei dem da noch nicht festgelegt ist, zu was es sich entwickeln wird und das einzige Pokémon bei dem es so eine Bandbreite von möglichen Entwicklungen gibt. Für jemanden, der die Sorge hat, dass ein anderer Trainer ihn kopieren will, sicher nicht das verkehrteste Pokémon ;)
Also ehrlich gesagt verstehe ich warum Theas Freunde so geschockt reagieren. Ich nehme nicht an, dass sie es vorher seltsam fanden, dass es Thea und Ronya immer nur im Doppelpack gab und da Ronya ihnen gegenüber wohl auch nie hat durchblicken lassen, dass sie ein Problem damit hat, muss Ronyas "neue" Art, wie sie auftritt, wie offen und (in den Augen der Freunde) übertrieben hart und unhöflich sie zu Thea ist, einfach nur so etwas wie Schock hervorrufen. In Ronyas aktueller Kompromisslosigkeit erkenne ich viel von ihrem Verhalten bei Abby wieder. Ich weiß noch, dass ich es, als es um den Kampf mit Team Rocket und den zahlreichen Pokémon, die mit Statusattacken angegriffen haben, soooo seltsam fand, dass Ronya sich geweigert hat zu kämpfen, weil sie ja diesen Vorsatz hat, nur gegen Pokémon zu kämpfen, die halbwegs auf dem gleichen Level wie ihre sind. Es ist zwar immer noch nichts, was ich super gut nachvollziehen kann, aber Ronya zieht einfach ihr Ding ohne wenn und aber durch. Sie ist sich selbst und ihren Idealen treu und weigert sich auch nur einen Zentimeter davon abzuweichen. In gewisser Weise finde ich diese Stärke und Kompromisslosigkeit sehr beeindruckend (nur in dem speziellen Fall bei Team Rocket halt eben in gewisser Weise auch sehr hinderlich).
Ich finde es total interessant, wie sich die Dynamik unter den Zwillingen so rasant verändert hat. Im letzten Kapitel hätte ich noch gesagt, dass Ronyas letzter Satz etwas ist, dass Thea sagen würde. Ich bin so neugierig, ob/was Thea da nochmal an Kontra geben wird (oder kann).
Liebe Grüße
Kerstin
"Ronya betrachtete ihr Spiegelbild. Thea schaute zurück." - In diesem Moment war bereits klar, dass sie zur Schere greifen und ihre Haare schneiden würde. Theas regelrecht krankhafte Abhängigkeit von Ronja haben psychisch sehr tiefe Spuren hinterlassen. Mir ist selbst richtig flau im Magen geworden, als Ronja beim Essen dann sogar schlecht wurde und sie vom Esstisch flüchten musste. Und ihre Mutter schaut echt nur sehr oberflächlich hin. Da hatten die Schwestern einen dermaßen großen Streit, dass Ronja sogar fluchtartig das Haus verlassen hat, und sie nimmt an, dass nun alles wieder in Butter ist? Das ist ziemlich blindäugig. Ich will damit aber nicht sagen, dass es unrealistisch wäre. Leider ist das nur allzu realistisch, fürchte ich. Es ist nur einfach für Ronja so unglaublich schlimm. Thea verschafft sich Gehör, bei ihr ist man immer im Bilde. Aber über Ronja weiß die Mutter quasi nichts. Einerseits gibt es wahrscheinlich kaum Momente, in denen die beiden miteinander allein sind, andererseits fragt die Mutter selbst dann nicht weiter nach, _wenn_ sie mal so einen gemeinsamen Moment haben. Wie jetzt am Morgen im Bad. Und der Vater ist auch so selten zu Hause. Er guckt mehr auf Ronja und versteht sie und ihre Vorlieben besser, sieht deutlicher die Unterschiede zwischen Ronja und Thea, aber er ist nicht oft genug da, dass sie sich mal aussprechen könnten. Und sowieso ist das gerade ein Alter, in dem man nicht mehr von selbst bei Problemen zu den Eltern rennt, um sie sich von der Seele zu reden und Rat einzuholen. Es müsste echt von den Eltern kommen, wenn sie Ronja hätten helfen wollen.
Theas Kommentar kurz vorm Einschlafen war richtig, richtig gruselig. Da stellen sich einem echt die Nackenhaare auf. So jemanden will ich um Himmels Willen niemals in meiner Umgebung haben. Das ist Stalking von der übelsten Sorte. Bisher wollte Thea ja zumindest nur aus naiver Gutgläubigkeit genau so sein wie Ronja (und dass Ronja genauso ist wie sie), weil sie einfach so fest geglaubt hat, dass sie als Zwillingsschwestern ein Herz und eine Seele sind und sich das in jedem Aspekt ihres Lebens widerspiegelt. Aber nun hat sie begriffen, dass Ronja gezielt Abstand suchen will, und weiß, dass sie ihr damit schaden kann, wenn sie das immer wieder aufs Neue vereitelt. Dass sie in dieser Nacht nicht doch weggelaufen ist, zeigt eigentlich schon sehr viel Stärke. Wenn ich in Ronjas Haut gesteckt hätte, hätte ich mir wahrscheinlich nichts sehnlicher gewünscht als ganz schnell ganz weit wegzurennen. Auch wenn auf der anderen Seite die Sorge um die Eltern und das damit verbundene schlechte Gewissen enorm sind. Und natürlich geht das auch mit einer riesen Angst einher, wie man das so ungeplant überhaupt überleben will. Ohne finanzielle Rücklagen, ohne überhaupt Sachen gepackt zu haben. Das können wohl echt nur Egomanen wie Ryan so aalglatt durchziehen. Aber trotzdem - der Wunsch zu fliehen ist im Moment mit Sicherheit groß.
Na auf die Reaktionen der Eltern bin ich gespannt, wenn sie am nächsten Morgen Ronjas fehlende Haare sehen. Und vor Theas Reaktion hab ich Angst.
Dass Ronyas Mutter das nicht so mitkriegt, ist mit Sicherheit auch Theas Manipulation geschuldet, und Ronya hatte sich (bis jetzt) noch nicht getraut, das ganze zu eskalieren. Und einfach so abhauen, in dem Alter, ist ziemlich gruselig, vor allem für Ronya, die ja im Grunde weder von ihrern Eltern noch der Bibliothek wegwill, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Und ja, Thea in der Nacht fand ich schon beim Schreiben creepy ...
Ich frag mich auch langsam, inwieweit Theas bisheriger Drang, dass zwischen den beiden Zwillingen alles genau gleich sein muss, nicht auch irgendwo manipulativ war. Zwar glaube ich nicht, dass es so berechnend war wie das, womit sie jetzt anfängt, aber es macht langsam den Eindruck auf mich, als hätte sie eigentlich die ganze Zeit schon ohne Rücksicht auf Verluste versucht, sich Ronja einzuverleiben aus Angst, dass ihr ein Teil ihrer Selbst verloren geht, wenn die beiden Schwestern nach und nach verschiedene Dinge machen.
Hallo,
ahhh, ich wusste es! Ich hatte in der letzten Wochen noch mal in einige Kapitel bei Abby reingelesen und dachte mir da schon, dass Ronyas radikal veränderte Frisur bestimmt damit zusammenhängt, dass sie sich auch optisch von Thea abgrenzen will. Am Anfang des Kapitels hab ich schon damit gerechnet, dass Thea sich auch einfach die Haare auf die gleiche Länge abschneiden wird und damit Ronyas Abgrenzungsversuch zu Nichte macht und sich Ronya dann bestimmt zu einer noch viel radikaleren Methode veranlasst sieht.
Deine Charaktere mögen es, sich selbst die Haare zu schneiden, kann das sein? xD Erst Chris und jetzt Ronya (ich muss da immer an meinen missratenen Versuch denken, mir mal selbst den Pony zu kürzen, haha).
Ich fands schön mal zu sehen, wie liebevoll Ronyas und Theas Mutter sein kann, bisher hat man sie ja eher im gestresst und genervt-Modus erlebt.
So langsam fühl mich hier wie in einem psychologischen Thriller - und es gefällt mir verdammt gut. Theas obsessive Art und wie sie das alles froh und munter durchgesetzt bekommt, ohne dass ihre Eltern es als zu seltsam empfinden, ist schaurig gut dargestellt. Wenn ich das richtig lese, hat Thea ja in den vergangenen Tagen wohl gute Mine zum bösen Spiel gemacht, wenn bei den Eltern der Eindruck entstanden ist, dass die beiden Schwestern sich wieder vertragen haben und ich finde es beunruhigend wie sehr sie ihren Eltern gegenüber vorgeben kann, dass alles okay ist, während sie bei Ronya eine ganz andere Persönlichkeit zeigt. Gerade die Szene im Zimmer der beiden Schwestern war so creepy und ich finde, dass du Ronyas Gefühlswelt ganz toll dargestellt hast. Alles, was sie denkt, fühlt und wie sie handelt, ergibt für mich im Kontext der Gesamtsituation Sinn.
Liebe Grüße
Kerstin
Das witzige ist, dass ich mir selbst nie die Haare schneiden würde xD Habe ich als Kindergartenkind mal gemacht und blieb nicht viel über. Aber ja, jetzt wo du es sagst ... Abby hat das ja später auch gemacht, als sie mit Louis in Saffronia City (?) war. Mir hat es jedenfalls extrem viel Spaß gemacht, diesen Psycho-Thriller wie du sagst zu schreiben. War mal eine andere Art der Pokémongeschichte, und ist so wichtig für Ronyas Charakterentwicklung. Hier fängt wirklich fast alles an.
Ist der Grund, warum Gerard später Ronyas bester Freund wird eigentlich der, dass er immer direkt und ehrlich mit seiner Meinung rausplatzt, egal, ob er die Leute gut kennt oder nicht und dass im Grunde genommen ja genau gegensätzlich zu dem ist, wie Thea sich verhält (und klare Kommunikation ja etwas ist, mit dem Ronya hier als Teenager selbst noch etwas auf dem Kriegsfuß steht) oder interpretiere ich da jetzt vlt. zu viel herein?
Gerards Persönlichkeit und seine eigene Vergangenheit spielen da mit Sicherheit rein ;) Über Gerard wisst ihr ja auch noch relativ wenig, von daher will ich da noch nichts vorwegnehmen, aber es hat alles seine Hintergründe.
Auch wenn Thea die Antagonistin ist, kann ich ihre Perspektive aus deiner Darstellung sehr gut herauslösen. Sie liebt ihre Schwester über alles. Sie ist ziemlich dumm, vor allem in zwischenmenschlichen Belangen, aber das ist ja keine Absicht, sondern leider einfach eine Tatsache. Und so verwundert es mich nicht, dass diese erste deutliche, offene Auseinandersetzung ihr das Gefühl gibt, ihre Schwester, die sie abgöttisch, bedingungslos und über alles auf der Welt liebt, erwidert diese Liebe nicht und vergeltet es ihr mit Undankbarkeit. An solchen Situationen sind auch schon Freundschaften zerbrochen. Wie ungleich viel schlimmer muss das dann bei Zwillingen sein. Und eben weil Thea auf der Gefühlsebene ein totaler Analphabet ist, half es auch gar nicht, als die Mutter versucht hat zu schlichten (was sie sehr gut angestellt hat, meiner Meinung nach! Sie hat sich beide Seiten anhören wollen, beide zurechtgewiesen, wenn sie sich im Ton vergriffen, hat sich Gedanken gemacht, wie man einen Kompromiss zwischen den Wünschen beider finden könnte. Zuvor hatte ich eher das Gefühl, dass Thea mehr Aufmerksamkeit bekommt und auch mehr durchgehen gelassen wird. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass Thea so laut und gerade heraus ist, wohingegen Ronya sich immer zurückhält und die Mutter daher wohl annimmt, dass all das, was Thea sagt und will, für Ronya auch okay ist). Deshalb: Ich kann Thea sehr gut nachvollziehen. Allerdings heißt das nicht, dass ich ihr Verhalten gut finde. Sie erdrückt ihre Schwester. Sie ignoriert sie und merkt nicht, dass sie ihr alles von sich selbst aufzwingt. Deshalb macht es mir Sorgen, wie sich das im Folgenden weiterentwickeln wird. Ich rechne mit sehr viel Boshaftigkeit. :( Aber Ronya lernt dadurch gerade, dass es manche Dinge gibt, die sie mit Wünschen und lieb Bitten allein nicht erreichen kann. Dass sie sich manchmal einfach durchsetzen und den Konsequenzen ins Auge sehen muss, auch wenn sie diese eigentlich nicht möchte. In diesem Fall ist das der Schmerz und der Hass ihrer Zwillingsschwester, die sie ja trotzdem liebt. Später hat sich das in der Konfrontation mit Louis gezeigt, der sie mit "ahnungslos" und "überheblich" (oder so in der Art) angefahren hat, als sie ihm die Möglichkeit vor Augen geführt hat, sich im weiteren Training mit Winrys Verletzung und Trauma auseinanderzusetzen und damit umzugehen. Also ich denke, die Gründe für diese Haltung, die sie als junge Erwachsene an den Tag gelegt hat, haben sich hier in ihrer Kindheit manifestiert.
Wie auch immer Ronya ihre Pokémonreise starten wird, es wird bestimmt nicht im Guten sein. Hoffentlich endet es bei ihr nicht auch damit, dass sie still und heimlich von zu Hause wegrennt. Die Reaktion ihrer Mutter, als sie an diesem Abend nach Hause zurückgekehrt ist, hat ihr klargemacht, wie sehr dieses Verhalten ihre Eltern verletzt hat, aber wenn sie sich weiterhin von Thea in die Ecke gedrängt und vollkommen erstickt fühlt, weiß ich nicht, ob sie noch einen anderen Ausweg finden wird. Im besten Fall wird es wohl ein klarer Bruch... :(
Ich finde es toll, wie tief du die Charaktere analysierst und auch die Parallelen zu späteren Ereignissen findest. Ist mir immer eine Freude, zu lesen :)
