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Nachbarn werden ist nicht schwer

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier habt ihr eine kleine Clexa Ff
Ich hoffe sie gefällt euch Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ihr Lieben :)
Momentan habe ich einen Lauf
Viel Spaß beim Lesen :D Komplett anzeigen

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Ankommen

Ein leichtes Rütteln ließ die Blondhaarige aufblinzeln.

„Na wieder wach?“ vernahm sie von ihrer Linken. „Wir sind gleich da“ fügte die Person am Steuer noch hinzu. Das blonde Mädchen seufzte.

„Können wir nicht wieder umdrehen?“ sie schaute ihre Mutter an welche nur lachte.

„Du hast dir diesen Weg ausgesucht, Clarke. Niemand hat dich gezwungen.“. Clarke nickte. Damit hatte sie wohl Recht.

Aber wenn sie nun darüber nachdachte.  Alleine in ihrer ersten Wohnung. In einer anderen Stadt. Einige Fahrtstunden von ihren Eltern entfernt.

Nachdenklich ließ sie ihren Blick über die Straße gleiten. Hier sah es so anders aus.

Dort, wo sie herkam gab es Felder, Wiesen, hier und da ein Haus.

Aber jetzt konnte man verzweifelt ein Stückchen Gras suchen.

Nagut, ganz so schlimm war es dann doch nicht. Aber nah dran.

Mit einem Rucken kam der Transporter zum Stehen.

„Mom!“ murmelte die Blonde. Die Ältere sah sie nur entschuldigend an. So oft fuhr sie nun mal keinen Transporter.

Nervös stieg Clarke aus dem Wagen und schaute auf das Blockhaus welches vor ihr in die Höhe ragte.

„Na siehst du, von außen sieht es doch gar nicht so schlimm aus.“ Meinte ihre Mutter zuversichtlich.

„Lass es uns anpacken“ murmelte Clarke. Ihr ganzer Körper kribbelte und sie musste sich eingestehen, dass es nicht mal Unbehagen war was sie fühlte. Sie war aufgeregt. Tierisch.

Zusammen mit ihrer Mutter ging sie den Weg bis zur Haustür entlang und kramte den Schlüssel hervor welchen sie auf dem Weg bei der Hausverwaltung abgeholt hatten.

Sie hatte die Wohnung noch gar nicht gesehen, außer auf Bildern. Gespannt schloss sie die Haustür unten auf und betrat zusammen mit ihrer Mutter den Hausflur.

Neugierig schaute Clarke durch das Geländer nach oben. „Das wird ganz schön eng“ stellte sie bald darauf fest. Sie mussten schließlich noch alle ihre Möbel nach oben bringen.

„Jetzt mal den Teufel nicht an die Wand! Wo ist dein Optimismus?“ wollte die Ältere wissen die schon einige Stufen nach oben gestiegen war.

Clarke lachte und folgte dann ihrer Mutter. Sie mussten in den 4 Stock. Ganz nach oben. Und das ohne Fahrstuhl. Das konnte ja was werden.

Im 4. Stock angekommen, schloss die junge Frau neugierig ihre zukünftige Wohnung auf und trat hinein.

Sie kamen gleich in einen kleinen, hellen Flur wovon 4 Zimmer abgingen. 2 auf jeder Seite und geradeaus das Badezimmer. Rechts befand sich als erstes die Küche die zu Clarkes Erleichterung, auch mit einer Einbauküche ausgestattet war.

Dahinter ein kleiner, heller Raum mit einem schönen, großen Fenster.

Die Wände waren weiß. Aber dagegen hatte die Blonde schon eingekauft. Direkt gegenüber, also auf der linken Seite, befand sich ein größeres Zimmer wo ein Balkon von abging. Das würde das Wohnzimmer werden. Und zu guter Letzt gab es noch ein weiteres Zimmer links aber mit einer großen Fensterfront inklusive Tür. Auch hier reichte der Balkon noch entlang.

Zwischen dem vorderem Zimmer der linken Seite und der Haustür gab es noch eine kleine Einbuchtung mit Regalböden. Oben an der Decke war eine Stange. Hier konnte man super einen Vorhang vor machen und es als 'Abstellraum' nutzen.

Neugierig gingen Mutter und Tochter durch die Räume.

„Sieht doch gut aus. Sauber. Die Zimmer sind schön geschnitten. Wann zieht deine Mitbewohnerin ein?“ wollte Abby neugierig wissen während Clarke über eine Wand mit der Hand strich um zu fühlen ob diese auch trocken waren.

„Noch ist sie nicht meine Mitbewohnerin Mom. Sie kommt heute Abend her und schaut sich die Wohnung an. Erst dann entscheidet sich ob sie hier einzieht. Ich hoffe, denn sonst habe ich mit der Miete Problemen“ meinte Clarke und seufzte kurz. Eigentlich wollte sie nur eine, höchstens Zweizimmerwohnung haben. Aber der Markt war schlecht. Es fingen anscheinend zu viele Menschen an zu studieren und brauchten eine Wohnung. Somit blieb der blonden, jungen Frau nichts anderes übrig als eine WG zu gründen.

Prüfend schaute Abby auf ihre Armbanduhr.

„Na dann sollten wir uns langsam mal beeilen und anfangen, deine Kisten nach oben zu tragen.“ Clarke nickte, befestigte die Tür damit diese nicht wieder zu viel und lief dann, zusammen mit ihrer Mutter, nach unten um die ersten Kisten hinauf zu tragen. Sie kamen schneller voran als die Blonde anfangs gedacht hatte und ihre Laune stieg auch mit jede Karton, welcher oben war, ein Stückchen mehr.

Völlig in Gedanken schnappte sich die angehende Studentin ihren nächsten Karton.

„Soll ich dir helfen Clarke?“ fragte ihre Mutter besorgt denn der Karton verdeckte ihrer Tochter das Gesicht.

„Ach quatsch~ Da sind doch nur Klamotten drin.“ sie winkte ab und machte sich wieder auf den Weg ins Treppenhaus und stieg die Treppen empor.

„Was ist denn- autsch!“ kam es verärgert von einer anderen Person als Clarke nur noch einen Widerstand spürte und zurück gefedert wurde. Sie gab einen erschrockenen Laut von sich als sie rückwärts wieder eine Treppenstufe herunter polterte und sich beim Fallen leicht den Kopf anschlug.

Der Inhalt des Kartons hatte sich auf der kompletten Zwischenebene verteilt.

„Mist..“ fluchte sie leise. Schmerzerfüllt rieb die Blonde sich ihren Kopf. Das würde sicherlich eine Beule werden.

„Kannst du nicht gucken wo du hinläufst statt mich einfach um zu laufen?“ kam es von der Person welche angerempelt wurde um sich im nächsten Moment ein wenig runter zu beugen.

„Geht es dir gut?“ wollt sie noch wissen. Die Angesprochene nickte nur und kehrte langsam in die Realität zurück. Vor ihr stand eine junge, schlanke Frau mit langen, braunen Haaren.

„Geht schon, danke“ murmelte sie etwas angeschlagen.

„Du hast doch gesehen das ich einen großen Karton getragen habe. Hättest mir ja auch mal-“

„Moment!“ wurde sie sofort unterbrochen.

„Ich nehme mal an, dass das dein Kram ist der hier überall rum steht! Ich war zu sehr damit beschäftigt nicht zu stolpern statt auf dich zu achten.“ kam es ein wenig kühl von der Braunhaarigen herüber.

Und so schaute sie auch.

Clarke schluckte frustriert. Dagegen konnte sie nichtmals was sagen als sie die Hand der anderen vor ihrer Nase realisierte und sich letztendlich hoch helfen ließ.

„Sorry“ murmelte die Blonde leise und blickte dabei geradewegs in ein paar grüne Augen.

„Hmpf. Also bist du die neue Nachbarin?“ wollte die Braunhaarige wissen.

„Clarke“ nickte die Blonde und hielt ihr noch einmal die Hand hin. Die Größere schaute auf die Hand hinunter und dann wieder in die kristallblauen Augen ihrer neuen Nachbarin. „Lexa“ gab diese nur von sich ohne die Hand der Kleineren zu nehmen.

Einen kleinen Moment schauten sie sich einfach nur an als sie durch Schritte auf der unteren Treppe unterbrochen wurden.

„Was ist hier denn passiert?“ wollte Abby wissen als sie die Klamotten ihrer Tochter auf dem Boden liegen sah. Erst jetzt merkte die Jüngere, dass sie ihre Sachen noch gar nicht wieder aufgesammelt hatte.

„Oh .. ich, .. wir hatten einen kleinen Zwischenfall“ schmunzelte die Blonde unschuldig.

„Du machst schon Bekanntschaften? Vielleicht sollten wir erst mal den Transporter zu ende ausladen“ schmunzelte nun auch ihre Mutter.

„Mom, das war nicht mein Plan. Das ist Lexa, meine neue Nachbarin“ stellte sie die Braunhaarige ihrer Mutter vor.

„Hallo, Griffin – Abigail “ kam es freundlich und auch ein wenig skeptisch von der Ältesten welche Lexa von oben bis unten betrachtete.

„Ihr... Shirt ist nass“ stellte sie schlussendlich fest. Erst jetzt merkte Lexa, dass sie in ihrer linken Hand immer noch ihren Coffee to go Becher hielt und dieser sich halb auf ihrem Oberteil verbreitet hatte.

„So ein Mist! Dabei habe ich kaum mehr Zeit!“ stellte die Braunhaarige fest und hastete wieder die Treppen hoch in ihre Wohnung um sich schnell um zu ziehen. Schon im nächsten Moment war sie wieder auf den Weg nach unten und nuschelte noch ein 'Bis dann' zu den beiden Frauen.

Clarke fing währenddessen an ihre Kleidung wieder aufzusammeln und sie halbwegs ordentlich wieder in den Karton zu bekommen als es unten plötzlich fauchte.

„Was- ich hoffe DU ziehst hier nicht ein!“ hörte man noch von unten. Die Stimme kam eindeutig von ihrer neuen Nachbarin. Neugierig schaute Clarke durch das Geländer nach unten und sah, dass Marcus da unten ein wenig sprachlos mit einem Katzenkorb in der Hand stand und ihrer neuen Nachbarin nach schaute.

„Mach dir nichts draus Marcus. Sie ist ein bisschen komisch“ rief Abby belustigt nach unten zu ihrem Freund der seinen Blick nach oben richtete und nur kurz die Augen verdrehte um im nächsten Moment die restlichen Treppen nach oben zu kommen.

Die neue Mitbewohnerin

„War das die Interessentin für das Zimmer Clarke?“ wollte Marcus wissen als er oben bei den Frauen ankam.

„Gott sei dank nicht“ lachte Abby und begrüßte ihren Freund mit einem Kuss.

„Ich bin mir noch nicht so sicher ob es besser ist, dass sie meine neue Nachbarin ist“ murmelte Clarke und erblickte dann den Katzenkorb in Marcus Hand.

„One-Hit! Wie schön dich hier zu haben“ freudig entnahm sie dem Älteren den Korb und hielt sich das Korbfenster genau vors Gesicht. Im Inneren des Weidenkorbes konnte man ein tiefes, zufriedenes Schnurren ertönen hören.

„Tut mir leid, dass ich es jetzt erst geschafft habe. Aber ich kam nicht eher von der Arbeit weg und dann bin ich auch noch in den Stau geraten.“ meinte der Braunhaarige entschuldigend als sie mit ihm zusammen die Wohnung betraten.

Auch er bemerkte, dass die Wohnung wirklich schön und gut geschnitten war.

„Clarke! Lass das Monster im Korb solange wir hier sind!“ Clarke zuckte zusammen als sie angesprochen wurde und gerade dabei war, den Korb zu öffnen.

Genervt schaute diese über ihre Schulter zum Freund ihrer Mutter und schob den Riegel wieder richtig vor das Gitter.

„Nenn ihn nicht immer Monster. Ich kann nichts dafür, dass er euch nicht mag“ grummelte sie ein wenig vor sich hin und stellte den Korb in das vorerst leere Zimmer.

„Dann lasst uns schnell den Rest hoch holen und dann koche ich uns einen Kaffee“ meinte die Blonde als sie die Tür hinter sich schloss.

Zusammen gingen sie wieder runter und holten den restlichen Kram aus dem Transporter. Das größte war ja schon geschafft gewesen als Marcus gekommen war. Aber für die großen Sachen, vor allem für das Sofa, war Clarke doch sehr froh, dass er da war zum helfen. Am liebsten hätte sie das Sofa einfach im Treppenhaus liegen gelassen weil es so sperrig und unbiegsam war.

„Wenn ich hier wieder ausziehe verkaufe ich das Scheißteil an den nächsten Mieter!“ fluchte die Blonde und ließ sich erschöpft auf das Polster fallen als es endlich in der Stube am richtigen Platz stand. Die letzten Dinge wie Schränke, Lattenrost, Bettrahmen und Matratze waren schnell nach oben gebracht und größtenteils auch schon wieder zusammen gebaut.

„Wo hab ich denn …. -“ gedankenverloren öffnete die Blonde eine Kiste nach der Anderen.

„Suchst du die hier?“ vernahm sie hinter sich und erblickte dann ihre Mutter mit der Kaffeemaschine in der Hand.

„Oh super. Endlich“ zufrieden stand sie auf und nahm ihrer Mutter das Elektrogerät ab um es im nächsten Moment in die Küche zu bringen und anzuschließen. Pulver und Filter hatte sie schnell gefunden gehabt und auch die Tassen hatten sich in den Kartons schnell gefunden.

„Sollen wir dir noch bei etwas helfen?“ wollte Marcus wissen als er sich auf den Stuhl in der Küche niederließ aber Clarke schüttelte nur den Kopf und schenkte Kaffee in die 3 Tassen ein.

Erschöpft lehnte die angehende Studentin sich an die Arbeitsplatte und umklammerte die Tasse mit ihren Händen nachdem sie den Erwachsenen ihre gegeben hatte.

„Nein. Den Rest schaffe ich auch so. Ihr wisst doch. Ich hab meine eigene Ordnung“ meinte sie völlig aus der Puste. Die Blonde war einfach froh, wenn sie sich in ihr Bett legen konnte. Morgen war auch noch ein Tag.

Bei dem Kommentar ihrer Tochter musste Abby lachen. Sie kannte die Ordnung der Jüngeren. Und manchmal konnte man Glück haben wenn man zwischen vielen zerknüllten Blättern und Zeichenutensilien noch ein Stück Boden fand.

„Alles klar.. dann machen wir uns gleich wieder auf den Rückweg. Wir haben ja auch noch ein paar Stunden vor sich“ meinte Marcus und kramte in seiner Hosentasche um im nächsten Moment ein Schlüsselbund heraus zu holen.

„Dein Auto steht direkt an der Straße, ich wusste jetzt nicht wo ich es parken sollte“ nickend nahm Clarke den Schlüssel entgegen.

Marcus ist mit ihrem Auto her gefahren weil er länger arbeiten musste und sie deswegen schon im Transporter mitgefahren ist.

„Danke Marcus“ sagte sie freundlich und stellte ihre, nun leere Tasse neben die Kaffeemaschine um ihre Mutter und Marcus runter zu begleiten.

Sie drückte ihre Mutter fest an sich und auch Marcus wurde einmal kurz umarmt ehe sie sich für alles bedankte.

Man konnte Abby ansehen, dass ihr der Abschied schwer fiel. So ging es wahrscheinlich jeder Mutter wenn das Kind sich abnabelte und in das eigenständige Leben startete.

„Ich komme euch doch besuchen“. Clarke musste ein wenig lachen. Ein bisschen niedlich fand sie das ja schon und konnte es auch verstehen. Auch sie musste erst mal realisieren, dass sie gleich alleine sein würde. Weit weg von allem was sie kannte.

Während der Ältere schon wieder in den Transporter stieg umarmten sich Mutter und Tochter noch einmal.

„Du kannst mich immer anrufen wenn etwas ist. Oder wenn du etwas brauchst oder nicht mehr weiter weißt und-“

„Mom! … Ich schaffe das schon. Ich bin schon groß“ schmunzelte sie und küsste die Braunhaarige noch einmal auf die Wange ehe diese auf den Beifahrersitz platz nahm und noch einmal das Fenster runter kurbelte.

„Ich weiß doch~ Ich vertraue dir. Du machst schon das Richtige“ sagte sie wehmütig und dann hörte man auch schon wie der Motor gestartet wurde und der Transporter aus der Parklücke heraus fuhr.

„Tschüss~“ rief die Blonde dem weißen Wagen noch hinterher und wartete, bis dieser hinter der nächsten Ecke verschwunden war, ehe sie sich umdrehte.

Nun kam die Nervosität zurück Sie würde jetzt zum ersten Mal alleine ihre Wohnung betreten. Ein Blick auf die Uhr verriet außerdem, dass ihre neue, hoffentlich zukünftige Mitbewohnerin auch nicht mehr lange auf sich warten ließ.

Sie atmete noch einmal tief durch und begab sich dann wieder auf den Weg nach oben. Hinter sich ließ sie die Tür ins Schloss fallen und wurde direkt von einer unheimlichen Ruhe umgeben.

„Mau...“ unterbrach es die Stille und auf Clarkes Lippen zauberte sich ein Lächeln. Sie hatte schon fast vergessen, dass sie den Kater in den zweiten Raum gestellt hatte.

„Tut mir leid das es so lange gedauert hat Dicker... Aber jetzt darfst du die Wohnung auch erkunden. Das ist jetzt unser neues Zuhause“ erzählte die Blonde als sie den Korb öffnete und der schwarze Kater schüchtern aus dem Korb trat. Clarke ließ die Tür offen und machte das Katzenklo schnell fertig um es ihrem Mitbewohner zu zeigen und sich dann etwas an ihre Küchenkartons zu machen. So fanden auch Mikrowelle und Wasserkocher ihren Platz.

Mit einem schrillen Ton fing Clarkes Handy an zu klingeln was die Blonde aus ihren Gedanken riss und sofort ran ging.

„Komm einfach hoch, ich mache dir die Tür aus“ sagte sie fröhlich ins Smartphone und steckte es wieder in ihre Hosentasche.

Nervös machte sie die Tür aus und hörte aus dem Treppenhaus schon Schritte. So wie die beiden miteinander geschrieben hatten auf Clarkes Gesuch zum WG Mitbewohner hatte sich ganz gut angehört. Aber ein Bild hat sie von ihr bisher nicht gesehen.

„Hey, du musst Clarke sein“ begrüßte eine junge Frau mit dunkelbraunen Haaren die Hauptmieterin. Clarke musste unwillkürlich grinsen. Man konnte der Blonden richtig ansehen, dass sie erleichtert war über das Erscheinungsbild der Bewerberin.

„Richtig, du bist dann Octavia“ stellte sie zufrieden fest und reichte ihr die Hand was die Braunhaarige direkt erwiderte.

„Na dann komm mal rein. Tut mir leid das es noch nicht wohnlich aussieht aber meine Mom und ihr Freund sind vielleicht gerade mal eine Stunde weg. Da hatte ich noch nicht soooo viel Zeit meine Sachen auszupacken“ lachte die Blonde etwas und erntete vollstes Verständnis von der Anderen.

Gerade als Octavia die Wohnung betrat ertönte ein Fauchen aus Clarkes Zimmer.

„Das ist dann One-Hit nehme ich an?“ Clarke lachte und nickte zur Bestätigung.

„Ich habe dir ja schon von ihm erzählt. Eigentlich ist er ein riesen Schisser. Aber er kann auch ein richtiges Arschloch sein. Du solltest dich also nicht mit ihm anlegen. Und auch anfassen … auf eigene Gefahr! Er hasst Menschen“. Lachend nahm Octavia das Gesagte hin und zusammen besichtigten die beiden Frauen die Wohnung.

Octavia war von Anfang an begeistert. Ihr sagte alles in der Wohnung zu und sie war auch damit zufrieden, dass die meisten Möbel von Clarke kamen. Sie selbst hatte nur ihr Jugendzimmer was sie aus ihrem Elternhaus mitnehmen würde.

„Super, wann kann ich unterschreiben?“ wollte die Braunhaarige wissen als sie schon in der Küche saßen und Clarke ihnen noch einen Kaffee einschenkte. Sie verstanden sich durchweg blendend und man merkte, dass das der Anfang einer wunderbaren Freundschaft sein konnte.

Clarke kramte in ihrer Tasche und holte einen Untermietervertrag heraus.

„Sofort“. Wieder mussten beiden lachen und füllten den Zettel zusammen aus.

„Ich schicke das dann unserem Vermieter und dann bekommst du deinen Durchschlag“ sagte Clarke erleichtert, dass das so reibungslos geklappt hatte und sie sich nun zumindest keine Gedanken mehr über den finanziellen Aspekt machen musste.

„Wann ziehst du ein?“

„Wenn es dir passt komme ich morgen schon vorbei. Ich wollte mein Zimmer dann noch streichen.

Ich bringe Brötchen mit und wir frühstücken? Dann streiche ich danach und das Zimmer kann durchlüften und abends würde ich dann meine Möbel herbringen. Ach, kann mein Freund dann abends mitkommen? Er ist stärker und kann dann tragen helfen. Er ist toll, du wirst ihn mögen“

Clarke kicherte. Octavia erzählte gerade gefühlt zum fünfzigsten Mal von ihrem Freund, Lincoln.

„Natürlich darf er mitkommen. Bist du um 8 hier?“ schmunzelte die Blonde und übergab ihrer neuen Mitbewohnerin den Zweitschlüssel für die Wohnung ehe sie sich voneinander verabschiedeten.

Einmal nicht aufgepasst

Zufrieden schank Clarke sich noch einen Kaffee ein und spülte kurz die nun leere Kanne aus.

Tief auspustend ließ die Blonde sich auf ihre Couch fallen. Gedankenverloren rührte sie in ihrer Tasse rum und ließ den Tag nochmal Revue passieren. Eigentlich war es gar nicht so schlecht gelaufen wie sie am Anfang des Tages, noch im Transporter, dachte.

Es war sogar relativ gut. Vieles war schon fertig. Klar. Hier und da mussten noch die Kisten ausgepackt werden, Deko aufgestellt und wohnlicher gemacht werden. Aber das Wichtigste, die Kaffeemaschine, stand schon.

Sie überlegte, was sie als nächstes auspacken sollte oder ob sie schon mal ein bisschen strich?

Zumindest im Wohnzimmer konnte sie ja schon anfangen.

Gesagt, getan. Eigentlich war der jungen Frau eher danach sich ins Bett zu legen. Aber sie wollte auch nicht nur aus Kisten leben. Und um alles vernünftig einräumen zu können, musste nun mal alles trocken sein.

Mit einem kläglichen Seufzen erhob die Blonde sich und merkte jetzt schon deutlich ihre Muskeln.

Sie würde ganz sicher morgen einen Muskelkater haben.

Gott sei dank würde es noch eine Woche dauern bis die Uni anfing.

Also mehr als genug Zeit um in der Wohnung alles fertig zu machen und sich dann aus zu ruhen.

Clarke begab sich in den Flur um die Farben und Pinsel sowie einen Mischbehälter zu holen und brachte es wieder in die Stube. Als nächstes schlüpfte sie in ein eng anliegendes Top und eine Shorts um sich endlich in bequemen Klamotten bewegen zu können. Danach holte sie dann ein kleines Radio aus der Küche um wenigstens ein bisschen Musik im Hintergrund laufen zu haben. Ihre Anlage würde sie erst später aufbauen. Aber das ja sowieso in ihrem Zimmer.

Fast wie von selbst schwang sich der Pinsel und die Wand wurde ein wenig bunter. Über die Raufasertapete über der Couch erstreckten sich nun hier und dort ein paar Schmetterlinge. Damit diese nicht so abgehakt aussahen fand man zwischen ihnen Blütenblätter in verschiedenen, warmen Farbtönen. Zufrieden betrachtete die Blonde ihre Arbeit und strich sich dabei mit dem Handrücken über die Stirn.

Ihr war warm.

Und dennoch überlegte sie, ob sie sich noch einen Kaffee aufsetzte, entschied sich dann aber doch für einen Tee. In der Küche angekommen schnappte sie sich erst mal ihr Handy und stellte dann erschrocken fest, das es schon kurz nach 3 war. Sie musste bald schon wieder aufstehen.

Definitiv einen Tee. Sie würde sowieso noch nicht schlafen können. Dafür war sie doch noch ein bisschen aufgewühlt.

Schnell war das Wasser gekocht und als sie das heiße Wasser auf den Beutel goss, stieg eine Dampfwolke empor und trieb der Blonden auch gleich den Geruch der Kräuter in die Nase.

Langsam, und um den Tee nicht zu verschütten, ging sie durch das Wohnzimmer und öffnete ihre Balkontür um dann Diesen das erste Mal zu betreten.

Er war nicht mal klein.

Man würde problemlos einen kleinen Tisch mit 2-3 Stühlen hinaus stellen können.

Ein Blick nach rechts verriet, dass sie einen direkten Durchgang zu den Nachbarn hatte.

Eigentlich hatte sie keine Probleme damit sich einen Balkon zu teilen solange jeder auf seiner Seite blieb.

Sollte dieser allerdings zu dieser Lexa gehören, wusste sie nicht, ob sie das so toll fand. Die war schon ziemlich zickig gewesen heute morgen als sie zusammen stießen.

Sie atmete einmal tief durch und schaute hinaus in die Nacht. Es war erstaunlich wie warm es noch immer war. Als wäre es Hochsommer. Es miss sicher noch 16-17 Grad. Mit dem warmen Tee dazu in der Hand benötigte die angehende Studentin nicht mal eine Jacke.

Genüsslich nippte sie an ihrem Tee und schloss für einen kurzen Moment ihre Augen.

Dieser Moment würde sich wahrscheinlich für ihr Leben in ihrem Kopf fest brennen. Die erste Nacht auf dem Balkon, pure Entspannung nach einem anstrengenden Tag und kaum Schlaf bis sie wieder hoch musste. Sie schmunzelte.

Erschrocken zuckte die Blonde zusammen als sie aus ihrer Wohnung ein lautes Poltern hörte. Im nächsten Moment schon kam ein schwarzer Fellball auf sie zugerast.

Anscheinend hatte One-Hit sich in irgendwas verfangen. Er rannte völlig orientierungslos gegen ihre Beine.

Clarke versuchte ihn zu fangen aber er wand sich fauchend aus ihrem Griff. Ein Auge war verdeckt und Stoff hatte sich um seine Schulter geschlungen.

Die junge Frau konnte nicht erkennen was es gewesen war. Dafür schien das Licht aus der Wohnung zu wenig nach draußen.

Ohne schneller reagieren zu können realisierte sie nur, wie der Kater geradewegs in die Nachbarwohnung rannte und es wieder polterte.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass die Balkontür ihrer Nachbarin offen stand.

„Fuck..“ fluchte Clarke und betrat unsicher die Wohnung.

Das konnte sie doch nicht einfach machen.

„One-Hit!“ rief sie leise in der Hoffnung, dass niemand wach geworden war. Wie sollte sie ihren Kater da nur wieder raus bekommen ohne sich Ärger einzuhandeln.

Schritt für Schritt tapste sie nach vorne in der Hoffnung nichts zu berühren oder drauf zu treten. Anscheinend befand sie sich im Wohnzimmer. Schemenhaft konnte sie ein Sofa erkennen und auch ein, zwei große Pflanzen.

„One-Hit! Jetzt komm her!“ fluchte sie leise weiter als sie im Türrahmen stand.

Erschrocken pustete sie mit einem Schreckensschrei aus als sie plötzlich gepackt wurde und gegen die nächste Wand gedrückt wurde. Ein Arm befand sich an ihrem Hals und drückte ihr die Luft weg. „WAS machst du in meiner Wohnung!“ knurrte sie die unbekannte Stimme an.

Sie gehörte definitiv einer Frau.

„Ich – meine Katze“ krächzte die Blonde nur leise hervor als das Licht anging. Nun konnte sie auch erkennen wer sie da gegen die Wand presste. Und es war nicht Lexa. Die Frau hatte lange Haare mit einem großen Braunen Ansatz und überging dann in blond.

Ihre Augen waren dunkel, das machte die Situation nicht besser.

Alles in allem war sie sehr schlank und dennoch hatte sie keine Probleme damit, Clarke einfach gegen die Wand zu drücken.

Dieser Frau wollte man wirklich nicht im Dunkeln begegnen.

Trotz des Lichtest, rutschte der erst neu Eingezogenen das Herz in die Hose. Wenigstens lockerte sich der Griff der Anderen. Weg konnte Clarke noch immer nicht.

„Was sollte deine Katze in meiner Wohnung machen?“ grummelte die Bewohnerin weiter.

„Eure Tür-“

„Chaos-Girl, wer hätte es gedacht, lass sie los Anya“ kam es von der anderen Seite des Flurs.

„Du wohnst noch nicht mal 24 Stunden hier und verbreitest nur Durcheinander!“. Clarke war ein wenig erleichtert als sie Lexa erkennen konnte.

Nun wurde sie auch los gelassen und kam wieder richtig zu stehen. Sie musste einmal kräftig husten um wieder normal Luft zu bekommen ehe sie wieder zu ihrer, bereits bekannten, Nachbarin schaute.

„Ist das deins?“ wollte diese genervt wissen und hielt beide Hände in die Höhe. In ihrer rechten Hand hatte sie den schwarzen Kater am Nacken gepackt der keinerlei Anstalten machte sich zu wehren. Ihr Blick ging herüber zu der linken Hand der Braunhaarigen und wurde schlagartig rot. Lexa hielt einen lilanen Slip mit Spitze in ihrer Hand.

Wer braucht schon Schlaf

Die Blonde brauchte einen Moment um sich zu fangen und räusperte sich dann. Selbstbewusst stapfte sie auf ihre Nachbarin zu und entnahm ihr den Kater welcher sich regelrecht an ihre Schulter krallte.

„Das auch?~“ kam es neckend von der Braunhaarigen die in ihrer anderen Hand noch immer die Unterhose am Finger baumeln ließ.

„Ach halt die Klappe“ grummelte die Kleinere und schnappte sich nun auch das Stück Stoff.

„Wenn das Monster hier noch einmal rein kommt mache ich Suppe aus ihm“. Clarke drehte sich zu Anya um und schaute sie grimmig an.

„Dann mache ich Suppe aus dir“ sagte die Blondine schlagfertig.

„Lasst eure Tür nicht über Nacht auf, dann kann One-Hit auch nicht zu euch rein kommen“.

„One …... Hit?“ murmelte Lexa nachdenklich fragend.

„Er hat damals meinen Hamster gefressen. Und danach die Nachbarn, ich würde aufpassen“ zwinkerte Clarke frech und verließ dann strikt die Wohnung um ihre wieder zu betreten. Zurück ließ sie zwei etwas verwirrte, junge Frauen die sich etwas sprachlos anschauten.

„Die hat ja Mumm um 4 Uhr nachts einfach in unsere Wohnung zu kommen“ murmelte Anya und schaute zu ihrer Schwester auf der anderen Seite des Flurs.

Lexa schmunzelte verschmitzt und schaute noch immer zu der Balkontür.

„Lexa~ Lass deine Gedanken bei dir“ leicht lachend verdrehte Anya ihre Augen und ging dann schnell ins Wohnzimmer um die Tür zu schließen.

„Ich schlafe noch ein bisschen, meine Schicht fängt bald an“ gähnte Lexa und verschwand darauf auch direkt wieder in ihr Zimmer um sich ins Bett zu legen.

Auch Clarke schloss hinter sich ihre Balkontür als sie ihre Wohnung wieder betreten hatte und schaute auf die Uhr.

Sie seufzte. Jetzt würde sie sowieso nicht mehr schlafen können. Dafür war sie viel zu aufgewühlt. Wahrscheinlich hatte die Blonde gerade den Schock ihres Lebens erfahren. Anya konnte einem schon richtig Angst machen. Schlagartig zierte ihre Wangen wieder ein leichtes Rot als sie ihren Slip beiseite legte. Wie peinlich war das denn bitte.

Nicht, dass sie erst mit Lexa zusammen gestoßen war und diese somit mit ihrem Kaffee überschüttet hatte, nein, jetzt wusste ihre Nachbarin auch noch, was sie für Unterwäsche trug. Und das ging für 24 Stunden wirklich zu weit.

„Du bereitest nur Chaos One-Hit“ grummelte sie ihren schwarzen Kater an als sie ihn auf ihrem Schreibtischstuhl absetzte. Dieser schnurrte nur und rollte sich dann auf dem Stuhl zusammen um zu schlafen. Clarke beneidete ihren Kater. Sie wollte auch so ein unbeschwertes Leben haben und einfach nichts tun außer schlafen und fressen. Schmunzelnd schnappte sich die Blonde ihre Tasche und holte ihre Federmappe hervor. Wenn sie sowieso nicht mehr schlafen konnte, konnte sie sich auch nützlich machen und somit begann sie, eine Skizze auf ihre Wand, gegenüber von ihrem Bett, zu zeichnen.

„Clarke, das ist unglaublich!“. Die Angesprochene zuckte erschrocken zusammen als sie sich zu der Stimmquelle umdrehte und Octavia in ihrem Türrahmen stehen sah.

Die Blonde legte ihren Stift beiseite und zuckte dann kurz mit den Schultern.

„Es geht … es ist ja bisher nur die Skizze. Ist es schon so spät?“ fragte sie verwundert und bemerkte dann den skeptischen Blick ihrer neuen Mitbewohnerin.

„Ist irgendwas?“ wollte die Blonde wissen.

„Hast du überhaupt geschlafen?“ wollte die Braunhaarige wissen und bekam als Antwort nur ein Kopfschütteln.

„Dann mache ich uns erst mal Kaffee“ und schon war Octavia in der Küche verschwunden.

Clarke folgte ihr einfach und schon bald um schwebte sie ein wundervoller Kaffeegeruch.

„Ich muss dir was erzählen!“ platzte es aus der Braunhaarigen heraus.

„Ich glaube ich habe gerade eine von unsern Nachbarn getroffen. Sie hatte lange braune Haare, die waren echt schön. Aber mit Freundlichkeit hat sie es anscheinend nicht so. Ich habe sie gegrüßt. Allerdings hat sie mich so angeguckt als würde sie mich gleich töten wollen“ grummelte sie nun leicht und schank auch schon zwei Tassen Kaffee ein. Sie benahm sich schon wie Zuhause und schaute einfach wo Clarke schon was hingestellt hatte. Dementsprechend war es ihr ein leichtes die Tassen ausfindig zu machen.

„Das kann ja was werden. Anscheinend haben die es hier nicht so mit Freundlichkeit“ fügte sie noch hinzu und stellte dann den Kaffee auf den Tisch.

„Danke, …. ich glaube ich bin da nicht ganz unschuldig dran“ murmelte die Blonde und kippte sich Zucker und Milch in den Kaffee um im nächsten Moment auch schon an ihrer Tasse zu nippen.

„Hm?“ neugierig schaute Octavia zu ihrer neuen Freundin und hörte entspannt Clarkes Geschichte um dann in schallendes Gelächter auszubrechen.

„Na vielen Dank auch Octavia“ murmelte die Blonde peinlich berührt und stand dann auf um den Tisch provisorisch zu decken. Viel Auswahl an Aufschnitt gab es noch nicht. Dafür müsste sie morgen erst einmal einkaufen gehen. Aber ein bisschen was konnte sie durchaus zaubern.

„Ach komm Clarke, das mit der Unterhose ist definitiv lustig. Und du würdest genauso lachen wenn es dir jemand anderes erzählt hätte“ kicherte sie und entlockte Clarke damit auch ein leises Lachen. Sie hatte Recht. Dennoch hätte es ihr besser gefallen, wenn es auch wem anderes passiert wäre.

Sie machte noch schnell das Katzenfutter fertig und brachte es dann in de Flur wo sich One-Hits Futterplatz befand. Dieser wartete auch schon sehnsüchtig und begann gleich darauf sein Futter zu vernichten.

Gähnend setzte die angehende Studentin sich wieder an den Tisch und gemeinsam fingen die beiden Wohnungsbewohner an zu frühstücken.

Der Tag verlief nach Plan. Während Octavia ihr Zimmer fleißig strich machte Clarke sich daran, dass Bild in ihrem Zimmer auszumalen.
 

„Du musst Lincoln sein, hey ich bin Clarke“ stellte die Blonde sich höflich vor und Lincoln nickte freundlich als er die Kiste in Octavias Zimmer abstellte.

„Wir werden uns dann wohl öfter sehen“ sagte er und reichte ihr die Hand die sie auch sofort annahm.

Es dauerte nicht lange da waren auch Octavias Sachen in ihrem Zimmer verstaut und Lincoln baute fleißig Octavias Möbel auf.

„Ist er nicht wahnsinnig toll?“ schwärmte die Braunhaarige als sie mit Clarke im Flur stand und sie Lincoln beim arbeiten zuschauten. Clarke schmunzelte.

„Er macht auf jeden Fall einen guten Job“ bestätigte sie ihre Mitbewohnerin.

„Das tut er, lass deine Finger von ihm. Der gehört mir“ verwundert schaute Clarke zu ihrer Freundin und musste unwillkürlich anfangen zu lachen.

„Keine Sorge, Männer sind nicht so mein Ding“ zwinkerte sie vielsagend.

„Interessant Chaos-Girl~ , vermisst du etwas?“ erschrocken drehten sich die beiden Bewohner zu der Braunhaarigen die schon wieder One-Hit am Nacken gepackt hatte.

„Was machst du schon wieder mit meinem Kater“ fragte sie genervt und erblickte One-Hit der sofort anfing zu fauchen als er Octavia sah.

„Die Frage ist eher, was hat das Monster auf unserer Couch gemacht. Sei froh, dass Anya nicht zuhause ist und ich ihn vor ihr gefunden habe“. Mit diesen Worten drückte Lexa der Blonden den Kater in den Arm und dann wieder die Wohnung verließ.

Clarke seufzte und schaute augenverdrehend zu Octavia.

„Die war das von der ich heute morgen erzählt habe“ grummelte die Braunhaarige und Clarke musste schmunzeln.

„Das ist Lexa, herzlichen Glückwunsch, jetzt weißt du, dass es unsere direkte Nachbarin ist“.

Probearbeiten

Die nächsten zwei Wochen verliefen fast wie von selbst. Die jungen Frauen hatten ihre Wohnung schön eingeräumt und es stand kein Karton mehr im Weg herum. Wohnlich und gemütlich war es geworden.

Und sie verstanden sich immer noch toll. Es konnte nicht besser laufen auch wenn Clarke sich eingestehen musste, dass es auch schön war wenn Octavia bei ihrem Freund übernachtete und sie die Wohnung somit für sich hatte.

Lexa hatte sie in der Zeit gar nicht gesehen. Sie schienen zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Haus zu gehen.

Zudem regnete es nur. Also war auch nichts damit, dass One-Hit rüber lief oder groß die Türen offen waren.

Clarke schmunzelte über den Gedanken ihres Katers. Sie konnte sich einfach nicht erklären was er an den Woods fand. Octavia fand er immer noch schrecklich und das zeigte er auch.

Selbst Lincoln wurde schon von dem schwarzen Tier gebissen. Und der sah nun wirklich nicht nach schwachem Buben aus.

One-Hit hatte da einfach keinen Respekt.

Die Uni hatte bereits angefangen. Aber in der ersten Woche bestand der Großteil einfach aus Kennenlernen der Kurse und der Kommilitonen.

Nebenbei hatte sie Bewerbungen geschrieben um sich einen Nebenjob zu suchen.

Zwar hatten ihre Mutter und Kane definitiv genug Geld, das hieß aber nicht, dass sie Clarke ihr Leben finanzierten.

Aber das wollte die Blonde auch nicht. Sie war nicht einige hundert Kilometer weggezogen um auf den Kosten ihrer Mutter zu leben. Sie wollte eigenständig und unabhängig leben.

Und dazu gehörte nun mal auch ein vernünftiger Nebenjob der genug Geld einbrachte für Uni, Wohnung und Lebensmittel.

„Clarke!“ rief Octavia ins Treppenhaus herunter und die Blonde schaute durch die Gitterstäbe nach oben.

„Dein Schlüssel! Ich bin nachher nicht mehr da!“ rief sie noch hinterher und schon konnte man Schritte vernehmen die sich wieder nach oben bewegten.

„Lass dich nochmal drücken! Viel Glück“ und schon wurde die Ältere prompt umarmt und fest gedrückt

„Danke, Oct- … keine … Luft!“ kicherte sie und atmete tief durch als sie wieder Atemfreiraum hatte.

„Wenn die dich in dem Outfit nicht nehmen, dann ist denen auch nicht mehr zu helfen. Du siehst heiß aus! Das bringt sicherlich eine Menge Trinkgeld“ Octavia lachte währen Clarke auf diesen Kommentar nur die Augen verdrehte. Das war die ganz normale Diner-Arbeitskleidung. Natürlich hatte Sie diese schon an. Sie war in dem Diner und hatte ihre Bewerbung abgegeben, sollte kurz warten und dann wurde ihr auch schon die Kleidung und der Termin für das Probearbeiten mitgeteilt. Sie hatte wahrlich nicht damit gerechnet, dass es wirklich so schnell gehen würde. Aber beschweren wollte sie sich darüber natürlich auch nicht.

„So ich muss jetzt echt los, sonst komm ich noch zu spät“ murmelte die Blonde und ging dann wieder schnellen Schrittes das Treppenhaus herunter.

Schmunzelnd saß sich die neunzehnjährige in ihr Auto und startete dann auch direkt den Motor um los zu fahren.

Am Diner angekommen schaute sie noch einmal schnell auf die Uhr, sie war pünktlich.

Und ein wenig aufgeregt. Sie hatte noch nie einen Job. Wozu auch.

Aber das würde sie schon durchstehen. Die Chefin schien zwar nett zu sein aber die Blonde glaubte, dass sie auch streng werden konnte.

Indra hieß sie, wenn sie sich recht erinnern konnte.

Noch einmal tief durchatmend betrat die Studentin dann den Laden und wurde am Tresen gleich von Indra empfangen.

„Alles klar Clarke, hier duzen sich alle. Das Team wirst du im Laufe der Zeit kennen lernen. Ich zeige dir jetzt alles und in einer Stunde fängt die Spätschicht an. Dann kannst du dich da anhängen und mit ihr zusammen arbeiten“ Clarke nickte und passte genau auf was ihr die Ältere zu sagen und zu zeigen hatte bevor sie in Indras kleines Büro gingen und den Papierkram erledigten.

„Nimm es dir nicht so zu Herzen wenn die Gäste dich mal beleidigen. Einige kommen her und sind nur am meckern weil sie einfach unzufrieden mit ihrem Leben sind. Sie trinken und trinken. Sowas darfst du nicht an dich heran lassen. Aber ich denke, dass du ein ganz taffes Mädel bist. Du schaukelst das schon. Deine Kollegin heute Abend die dich weiter einführt ist da ein bisschen härter. Ich denke von ihr kannst du dir ein bisschen was abgucken. Jeder unserer Gäste hat Respekt vor ihr. Was sie sagt ist, zumindest bei den Gästen, Gesetz“ sie lachte ein wenig und schien auch ein bisschen stolz auf ihre Mitarbeiterin zu sein.

„Also gut“ die schwarze Frau stand wieder auf und Clarke tat es ihr gleich.

„Die Arbeitskleidung steht dir übrigens wunderbar“. Clarke bedankte sich höflich und folgte ihrer Chefin in Spe dann zum Tresen.

„Lexa!“ rief sie durch den Laden und die Braunhaarige drehte sich prompt um als sie gerade dabei war einem Gast ihr Essen hinzustellen. Sie schaute noch einmal kurz zu dem Gast, wünschte ihm einen guten Appetit und kam dann zurück zum Tresen.

„Clarke, das ist Lexa, meine Stellvertretung für das Diner. Lexa das ist-“

„Chaos-Girl“ unterbrach die Braunhaarige ihre Chefin.

„Eigentlich Clarke, ihr kennt euch also?“ wollte die Ältere wissen und wurde durch ein Nicken ihrer Mitarbeiterin bestätigt.

„Dann sollte es ja kein Problem sein, dass du sie dieses mal nicht vergraulst. Du hast heute Schicht mit ihr. Und ich erwarte, dass sie hier nicht wie die Letzte, heulend raus rennt!“. Lexa musste kurz schmunzeln, nickte dann aber wieder und schaute zu ihrer Nachbarin.

„Dann hätten wir das ja geklärt, ich muss jetzt auch los. Ich habe noch einen Termin. Ich erwarte morgen einen Bericht wie sie sich gemacht hat.“ der Blick von Indra wanderte zu der Blondine.

„Und wenn es dir bei uns gefällt und du dich gut angestellt hast werde ich mich morgen direkt bei dir melden“.

„Vielen Dank Indra“ bedankte sich Clarke lächelnd und dann verließ die schwarze Frau auch schon das Diner.

„Habe ich also nicht mal auf der Arbeit meine Ruhe vor dir?“. Wollte die Ältere wissen und die Blonde verdrehte nur ein wenig genervt die Augen.

„Glaub mir Lexa, ich habe ganz sicher bessere Dinge zu tun als zu spionieren wo du arbeitest um mich GENAU da zu bewerben wo meine, durchweg schlecht gelaunte Nachbarin wohnt“ grummelte sie leise. Das könnte ja was werden.

„Ach?“ Lexa musste kurz grinsen. Sie kam sich selbst gar nicht so schlecht gelaunt vor.

„Hmh“ gab Clarke von sich.

Lexa wollte gerade zum weiteren Satz ansetzen als sie von einem Gast unterbrochen wurden.

„Gut, dein erster Gast. Hier hast du einen Block und einen Stift. Viel Spaß“. Der Blonden wurden ihre Utensilien überreicht und dann machte sie sich auch schon auf den Weg zu dem Gast um seine Bestellung aufzunehmen.

Clarke musste zugeben, dass ihre erste Schicht gar nicht so schlecht verlief. Die ersten Stunden verliefen wie im Flug. Es war mehr zu tun als sie dachte und die meiste Zeit ließ Lexa sie auch in Ruhe und kümmerte sich selbst um Gäste.

„Hey Blondie, machst du mir noch ein Bier?“ die Angesprochene schaute genervt zu dem Typen am Tresen. Er war sicher schon zwei Stunden im Diner und hatte nichts besseres zu tun als Bier zu trinken und Frauen hinterher zu schauen. Dennoch machte sie ihm ein Bier. Doch gerade als sie es an seinen Platz stellen wollte, griff er auch schon danach und verschüttete es somit.

Das Glas fiel mit einem Klirren auf den Tresen und flutete diesen.

„Du bist genauso blöd wie du blond bist!“ keifte er während er versuchte seine nasse Hose zu trocknen.

„Wenn Sie nicht so gierig gewesen wären, wäre das gar nicht erst passiert!“ kam es von Clarke zurück die ihm Tücher hinlegte und versuchte den Tresen zu trocknen als der Mann ihr am Handgelenk packte.

„Du machst mir jetzt sofort ein Neues, und die Reinigung stelle ich euch in Rechnung du-“

„Pass auf was du sagst Finn!“ knurrte Lexa hinter dem jungen Mann und packte ihm am Kragen.

„Sie hat-“ wollte er gerade wieder ansetzen als er Clarkes Handgelenk los ließ.

„-nichts falsch gemacht, richtig. Ich glaube du zahlst jetzt und verlässt dann den Laden. Reicht für heute!“ sagte die Braunhaarige bedrohlich und lockerte ihren Griff wieder als dieser sich wieder zu Clarke wand.

„Dumme Pute! Trinkgeld bekommst du keines!“ er knallte der Blonden das Geld auf den Tisch und verließ dann stampfend den Laden.

Clarke schaute ihm ein wenig überrumpelt hinterher.

„Was war das denn für ein Penner“ grummelte sie leise in sich hinein was Lexa jedoch genau mitbekam.

„Alles gut?“ wollte Lexa wissen während Clarke nur nickte und noch einmal mit einem nassen Tuch über den Tresen wischte.

„Nimm sowas nicht ernst. Das hast du manchmal“ meinte Lexa und ging kurz in die Küche um einen Wischer zu holen und die Reste auf dem Boden weg zu wischen.

„Danke“.

Die Braunhaarige schaute zu ihrer neuen Kollegin. „Idioten gibt es viele. Und die meisten davon in unserem Diner.“ meinte sie darauf hin nur und grinste leicht.

Steinchen kickt man nicht

„Was für ein Tag“ pustete die Blonde ausgelaugt aus als sie das Handtuch ordentlich auf den Tresen legte. Mit einem Klicken vernahm man, dass Lexa das Diner abgeschlossen hatte.

„Gewöhn dich dran, das heute war noch okay. Willst du hier überhaupt anfangen?“ fragte die Ältere als sie noch die Karten auf den Tischen wieder ordnete.

„Hm?“ Clarke schaute auf. „Natürlich, ich brauche das Geld. Die Wohnung bezahlt sich nicht von alleine“ murmelte die Blonde. Wobei sie zugeben musste, dass ihre erste Schicht zwar anstrengend war, sie aber auch Freude daran hatte sich um die Gäste zu kümmern. Von Finn abgesehen.

„Deine Eltern sahen nicht so aus, als wärt ihr arm“. Meinte die Braunhaarige und ging zurück zum Tresen.

„Selbst wenn, ich schaffe das auch alleine“ meinte die Blonde selbstsicher.

„Ich habe nichts anderes behauptet Chaos-Girl. Ich glaube du wirst hier klar kommen. Solange du mehr sauber machst als Chaos an zu richten“ sagte sie neckend und schnappte sich dann ihre Jacke. „Hmpf-“ Clarke schnaubte kurz und tat es ihrer Nachbarin dann gleich ehe sie durch den Hintereingang ihren Arbeitsplatz verließen.

„Was ist mit deinen Eltern?“ wollte die Blonde neugierig wissen.

„Das hat dich nicht zu interessieren“. Clarke zuckte kurz bei dem harten Ton zusammen und sah dann ihrer Kollegin hinterher die sich anscheinend auf den Weg nach Hause machte.

Da hatte sie wohl einen wunden Punkt getroffen. Und das war definitiv nicht die Absicht der Jüngeren gewesen.

Seufzend ging sie zu ihrem Auto, schloss dieses auf und stieg dann ein.

Wenig später hörte man schon den Motor starten und das Auto los fahren.

Lexa war noch nicht weit gekommen als ein Auto neben ihr langsamer fuhr und das Fenster der Beifahrerseite herunter fuhr.

„Lexa... steig ein. Ich nehme dich mit.“ die Blonde hielt den Wagen an und schaute der Braunhaarigen wieder hinterher die sie gekonnt ignorierte.

Clarke schüttelte leicht lachend den Kopf, fuhr wieder los und kam dieses mal 20 Meter weiter auf dem Gehweg stehen. Somit versperrte sie ihrer Nachbarin den Weg weiter zu laufen.

„Was hast du für eine Mission?“ wollte die Ältere genervt wissen als sie durch das offene Fenster schaute.

„Benimm dich nicht wie ein Kind! Ich kann nicht hellsehen. Tut mir ja leid, dass ich ein anscheinend wundes Thema angeschnitten habe. Wir haben den selben Weg, jetzt steig ein“. Einen Moment hörte man nur das Rauschen des Motors ehe die Braunhaarige sich geschlagen gab und in das Auto ihrer neuen Nachbarin.

„Du kannst ganz schön nerven Chaos-Girl“ seufzte die Ältere und schnallte sich an.

„Achso? Besser nervig als zickig!“ gab die Angesprochene frech von sich.

Lexa schnaubte belustigt und wand ihren Blick aus dem Fenster.

„Danke“ murmelte sie leise.

Clarke legte ihren Rückwärtsgang ein und fuhr dann wieder die Straße entlang auf welcher sie gekommen war.

„Ich glaube du kommst hier gleich nicht mehr weiter“ deutete die Braunhaarige mit ihrem Finger auf das Verkehrsschild vor ihnen was auf eine Umleitung aufmerksam machte.

Clarke zuckte mit ihren Schultern.

„Dann fahren wir einfach den Schildern nach“ und schon lenkte die Autobesitzerin nach dem Umleitungsschild.

„Was soll schon passieren“ schmunzelte die Blonde und folgte dem Straßenverlauf einfach weiter.

„Hast du noch eine Ahnung wo wir sind?“ fragte die Blonde als sie kein weiteres Umleitungsschild mehr ausfindig machen konnte.

Mit einem Ruckeln wurde das Auto langsamer.

„Was zum – NICHT jetzt!“ Clarke haute auf ihren Lenker als das Auto letztendlich zum Stehen kam.

„Diese Schrottkarre!“ fluchte sie leise als sie noch einmal versuchte die Zündung zu betätigen.

„Hat der das öfter?“ wollte die Ältere wissen als Clarke sich abschnallte und aus dem Wagen stieg.

„Ja“ pustete sie gefrustet aus und ließ die Tür zu fallen. Lexa schaute ein wenig fragend hinter der Blonden her als die Motorhaube nach oben gedrückt wurde. Neugierig stieg die Braunhaarige ebenfalls aus und beobachtete gespannt, was die Jüngere dort machte. Kurz darauf ließ sie die Haube auch mit einem kräftigen Klacken wieder zufallen.

„Er ist nun mal nicht mehr der Jüngste“ seufzte sie genervt.

Lexa trat neben die Blonde und ließ sich dann gegen die Motorhaube sinken.

„Das bedeutet nun?“ wollte sie wissen.

„Wir jetzt ein bisschen warten müssen damit der Gute abkühlt bevor wir weiter können“.

Lexa nickte.

„Wäre ich mal bloß mit der Bahn gefahren“ gab sie neckend von sich und verdrehte mit einem theatralischen Seufzen ihre Augen.

„Ich kann dich auch einfach hier stehen lassen!“ grummelte die Jüngere und trat gegen einen Stein vor ihren Füßen und verlor dabei ihr Gleichgewicht.

Blitzschnell reagierte Lexa, schnappte sich Clarkes Arm und zog sie gegen sich damit sie nicht zu Boden fiel.

Die Kleinere hatte ihre Augen fest zusammen gekniffen um sich vor dem Sturz zu schützen. Nur langsam öffnete sie diese wieder und blickte dabei in 2 grüne Augen.

„D.. Danke“ murmelte sie leise und konnte es nicht verhindert, dass sich auf ihren Wangen ein leichter Rotschimmer bildete. Sie konnte den Atem der Älteren auf ihren Lippen spüren. Ihre Hand, die sich gerade sanft ihren Arm herunter strich nur um im nächsten Moment schüchtern mit den Fingerspitzen zu spielen. Die Blonde schluckte nervös. Clarke durchfuhr ein angenehmer Schauer während sich auf ihrer Haut eine leichte Gänsehaut bildete und ehe sie sich versah, spürte sie auch schon Lexas warme Lippen auf ihren eigenen.

Die Braunhaarige löste sich für einen Zentimeter und schaute fragend in die blauen Augen ihrer Gegenüber. Ohne etwas zu sagen schloss diese ihre Augen und bewegte ihren Kopf ein Stück nach oben nur um im nächsten Moment wieder die Lippen der Größeren spüren zu können.

Lexas andere Hand legte sich vorsichtig an die Hüfte der Kleineren und dann drehte sie die Jüngere geschickt um 180 Grad um sie im nächsten Moment sanft gegen die Motorhaube zu drücken.

Unbewusst drückte Clarke sich gegen ihre Nachbarin und genoss jede Berührung der Älteren.

Ein wohliges Seufzen entkam ihr als ihre Hände sich an die Motorhaube legten um nicht jegliche Kontrolle ihres Körpers zu verlieren und sich zumindest ein wenig auf ihren Beinen halten konnte.

Durch ein lautes Hupen schreckten die Beiden auseinander als ein Auto an ihnen vorbei fuhr und ein paar Jungs zu ihnen rüber brüllten und dann weiter fuhren.

Mit einem Räuspern schlängelte Clarke sich unter der Braunhaarigen hervor welche nur ein leises 'Sorry' heraus stammelte.

„I … Ich denke wir können weiter“ stotterte die Kleinere leise und ging wieder zur Fahrerseite um im nächsten Moment los zu fahren. Ihre Nachbarin tat es ihr gleich und stieg ebenfalls wieder in den Wagen.

Dieser ließ sich tatsächlich wieder starten.

Den Rest der Autofahrt verbrachten die beiden schweigend miteinander. Keiner von beiden machte auch nur die kleinste Anstalt etwas zu sagen. Zwischen ihnen entstand eine peinliche Stille und die Luft fühlte sich so dick an, als dass man sie mit einem Messer hätte durchschneiden können. Mühsam betraten die beiden jungen Frauen das Treppenhaus als sie angekommen waren und stiegen die Stufen hinauf zu ihren Wohnungen.

„Clarke...“ Lexa hielt die Blonde an ihrem Handgelenk fest ehe sie zu ihrer Tür weiter gehen konnte. Fragend schaute die Blonde erst auf ihr Handgelenk und dann zu der Älteren nach oben. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, dass ihr Körper wieder von einem Schauer erfasst wurde.

„Sorry.. fürs Anpampen“ murmelte sie leise als sie das Handgelenk der Jüngeren auch schon wieder los ließ.

Clarke schlich sich ein kleines Lächeln auf die Lippen und schüttelte leicht den Kopf.

„Schon gut“. Sie hatte ja mit allem gerechnet aber nicht damit, dass ihre Nachbarin sich tatsächlich entschuldigen würde.

„Gute Nacht~“ damit verschwand sie auch schon in ihrer Wohnung und hinterließ eine etwas perplexe Braunhaarige.

Seufzend schloss die Ältere ebenfalls ihre Wohnung auf und betrat Diese im nächsten Moment.

„Du bist spät“. Erschrocken zuckte die Braunhaarige zusammen als sie neben sich die Stimme ihrer Schwester vernahm.

„Anya! Hast du nichts besseres zu tun als an der Tür zu lauern bis ich nach Hause komme?“ wollte die Jüngere wissen und schaute zu ihrer Schwester welche gerade im Rahmen der Küchentür stand.

Diese lachte nur leicht. „Und ob, ich war gerade dabei wieder in mein Zimmer zu gehen. Was hast du so lange gemacht?“ wollte sie neugierig wissen.

„Wie spät ist es denn? Ich habe mit Clarke den Laden zuge-“

„Die Blonde von nebenan?“ wurde Lexa direkt unterbrochen was sie mit einem Nicken bestätigte.

„Ich habe sie eingearbeitet. Wenn Indra einverstanden ist und sie das auch möchte fängt sie bei uns an“.

Über Anyas Lippen zuckte ein schelmisches Grinsen und wurde von einem 'Aha' ihrerseits betont.

„Anyaaa-“ Lexa verdrehte ihre Augen genervt.

„Wir haben nur den Laden zu gemacht und danach hat sie mich nach Hause gebracht, alles klar?“ grummelte die Jüngere und verschwand dann in ihrem Zimmer.

Ein Blick auf die Uhr verriet tatsächlich, dass sie zwei Stunden später als sonst zuhause angekommen war.

Duschgeflüster

„Griffin?“ verschlafen rieb die junge Studentin sich ihre Augen nachdem sie das Gespräch am Handy angenommen hatte und saß dann mit einem Mal kerzengerade in ihrem Bett.

„Natürlich“ nickte sie. Auch wenn sie wusste, dass die Person auf der anderen Seite, dieses nicht vernehmen konnte.

„Alles klar, danke Indra“ auf ihre Lippen zierte sich ein Lächeln ehe sie das Gespräch beendete und auf ihr Smartphone schaute.

„Oh man....“ murmelte sie und zog sich ihre Hand über das Gesicht.

Sie hatte die Nacht kaum ein Auge zu bekommen und war erst gegen kurz vor sechs eingeschlafen. Es wunderte die Blonde dementsprechend nicht, dass sie ihren Wecker nicht gehört hatte. Jetzt zeigte die Uhr bereits Mittags. 13.21 Uhr. Aber nun war es auch zu spät um noch in die Uni zu gehen. Bis sie auf dem Campus gewesen wäre hätte sie sowieso nur noch eine Vorlesung gehabt.

Wie gut, dass es keine Anwesenheitspflicht gab.

Gequält seufzend verkroch die Blonde sich nochmal unter ihrer Decke. Sie war noch immer sehr müde. Aber jetzt einfach weiter schlafen wollte sie auch nicht. Dann konnte sie nämlich nicht garantieren, dass sie überhaupt noch aufstehen würde.

Mit einem Ruck schlug sie die Decke dann wieder beiseite und schwang sich aus dem Bett.

Müde schlurfte Clarke sich in die Küche um einen Kaffee auf zu setzen und den Kater zu füttern der eher träge aus dem Schlafzimmer heraus kam.

War anscheinend doch noch zu früh für den flauschigen Kerl.

Bei dem Anblick des verschlafenen Fellballs musste seine Besitzerin unwillkürlich lachen.

Wie sagte man noch, wie der Herr, dass Gescherr?

In diesem Fall passte es wie die Faust aufs Auge.

Genüsslich sog die Blonde den Kaffeeduft ein der sich gerade in der Wohnung breit machte.

Sie streckte sich und verschwand dann erst mal im Bad um das Duschwasser an zu stellen. Während das Wasser warm wurde, putzte sie sich fix die Zähne und stieg dann unter die Dusche. Zufrieden seufzte sie aus und genoss jeden einzelnen Wassertropfen welcher sich an ihrem Körper hinab bahnte. Nach dieser grausamen Nacht tat das echt gut.

Durchweg musste die Blonde an den Kuss mit ihrer Nachbarin denken. Und da: sie tat es schon wieder.

Nachdenklich strich sie sich die Haare nach hinten und legte den Kopf in den Nacken. Was hatte sie sich nur dabei gedacht. Zumal sie ja auch gar nicht schuld war. Sie hatte den Kuss nur erwidert. Aber selbst das war schon zu viel gewesen. Es passierte aus einem Affekt heraus. Normal war sie gar nicht so. Und doch hatte Lexa etwas an sich, was die Blonde faszinierte.

Frustriert seufzend schnappte sie sich ihr Duschgel und ließ etwas davon auf ihre Hand fließen.

Ein warmer Schauer durchlief den Körper der jungen Studentin als sie gedanklich wieder an die Szene zurück dachte und ihre Lippen sich berührten.

Sie musste zugeben, dass sie so einen intensiven Kuss noch nie erlebt hatte. Auch wenn es nicht gerade der Romatischste war.

Auch fragte sie sich, was wohl passiert wäre, wenn die Jungs nicht mit ihrem lauten Gehupe an ihnen vorbei gefahren wurden.

Sie atmete einmal tief durch.

Das Kribbeln wollte einfach nicht aus ihrem Körper verschwinden.

Und selbst die kurze Berührung von Lexas Hand an ihrem Handgelenk hatte gereicht um ihre Gefühle durcheinander zu bringen.

Wild schüttelte sie ihren Kopf und gerade als sie die Flasche wieder zurück stellen wollte, rutschte ihr diese aus der Hand und kam mit einem laute Knall auf dem Duschboden an.

„Man Lexa!“ fluchte die Blonde genervt und ließ die Tube einfach erst mal liegen um sich in Ruhe einseifen zu können.

Ihre Braunhaarige Nachbarin zeckte sich in ihren Gedanken fest und sie wusste beim besten Willen nicht, wie sie das wieder ändern könnte.

Der Schaum wusch sich wie von selbst wieder ab. Noch eine Weile stand sie mit geschlossenen Augen in der Dusche und versuchte ihren Kopf frei zu bekommen.

Ehe sie die Dusche ausstellte, hob sie noch die Duschgelflasche auf und stellte sie zurück auf die Ablagefläche. Vorsichtig schob sie die, schon etwas in die Jahre gekommene, Duschtür beiseite und schnappte sich ihr Handtuch von dem Haken an der Wand welches sie geschickt um ihre Haare wickelte und dann ihren Bademantel nahm, welcher ebenfalls an dem selben Haken hing, und in diesen hinein schlüpfte.

Sie öffnete die Badezimmertür und merkte jetzt erst, wie sich die Hitze in dem Bad gestaut hatte. Trotz der laufenden Lüftung.

Direkt begab sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer und riss die Balkontür auf um mehr Luft in die Wohnung zu bekommen. Tief atmete sie die frische Luft ein die sich direkt um ihre Nase schlängelte. Zufrieden begab sie sich wieder in die Küche um sich einen Kaffee ein zu schenken, einen Schluck zu nehmen und dann mit der Tasse wieder ins Bad zu gehen. Sorgfältig rubbelte sie sich ihre Haare so gut es ging trocken und kämpfte mit einer Bürste gegen die Kletten an die sich bei ihr immer nach dem Duschen bildeten. Locker ließ sie die nassen Haare über ihre Schulter fallen, legte die Bürste wieder weg und nahm wieder ihre Kaffeebecher von dem kleinen Regal.

Zielsicher trugen ihre Beine sie wieder in das Wohnzimmer und schließlich auf den Balkon. Die Sonne schien und die warmen Strahlen kitzelten über ihre Nase. Schmunzelnd ließ sie sich wieder gegen das Geländer lehnen und legte ihre Arme auf der Brüstung ab. Ein kleiner Windzug schlich sich unter den Bademantel der Blonden und sofort bildete sich eine leichte Gänsehaut auf ihrem Körper was sie kurz erzittern ließ und der Löffel in der Tasse leise gegen den Rand klirrte.

„Du kannst dich auch einfach wärmer anziehen bevor du auf den Balkon gehst~“.

Augen verdrehend wandte Clarke ihren Kopf nach rechts von wo sie die Stimme vernahmen und war nicht verwundert darüber, ihre braunhaarige Nachbarin, an der Hauswand lehnend, zu sehen.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht... Woods“ murmelte sie leise und schaute wieder stur geradeaus.

„Musst du überall da sein wo ich bin?“ grummelte sie weiter leise. Aber in so einer Lautstärke, dass Lexa es definitiv noch verstehen musste.

Die Braunhaarige musterte schmunzelnd ihre neue Nachbarin und war von dem Anblick gar nicht so abgeneigt. Man konnte gut erkennen, dass Clarke das Band, welches sich um den Rücken der Jüngeren gelegt hatte und den Bademantel festhielt, nur locker vorne zugebunden war.

Ohne einen Ton von sich zu geben ging sie wenige Schritte vorwärts und stellte sich dann unbemerkt nah neben ihre baldige Kollegin.

„Hm, das selbe könnte ich dich auch fragen oder, Griffin?“ erschrocken zuckte sie zusammen als sie plötzlich die Stimme genau neben ihrem Ohr vernahm und wurde schlagartig rot. Sie konnte Lexas Atem an ihrer Halsbeuge spüren als sich die Braunhaarige leicht über sie beugt und nach der Kaffeetasse griff.

„Störe ich?~“. Ertappt fuhren die beiden auseinander als sie Anyas Stimme an der Tür von Lexas Wohnzimmer vernahmen.

Anya räusperte sich, drehte sich einmal um 180 Grad von Clarke und lehnte dann mit dem Rücken gegen das Geländer um dann zu ihrer Schwester zu schauen.

Sie konnte einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen nicht verbergen.

„Nein, überhaupt nicht ich – wir.“ begann die Braunhaarige, gab es dann aber auf und trank einfach einen Schluck aus Clarkes Becher in der Hoffnung, die Situation würde sich einfach in Luft auflösen.

„Ähm- Lexa“ verwirrt und ein wenig empört schaute die Blonde zu Lexa und dann auf ihren Kaffeebecher. Was dachte sich die Braunhaarige eigentlich dabei? .

„Wie dem auch sei, ich muss zur Uni Lexa, wir haben eine Dozentenbesprechung zur Verbesserung der Uni“ seufzte sie genervt aus und verdrehte dann die Augen dabei.

„Kann ein bisschen dauern. Denk dran, dass du gleich los musst. Du solltest einen Blick auf die Uhr werfen~.

Ach und Blondie~“ die Dunkelblonde konnte es sich nicht nehmen lassen triumphierend und gleichzeitig ein wenig herablassend zu der Jüngeren zu schauen.

„Wenn du das nächste Mal nach meiner kleinen Schwester rufst, mach das doch bitte nicht durchs Bad~“ prompt verschluckte sich die Braunhaarige an dem Kaffee den sie gerade nochmal aus der Tasse genommen hatte, versuchte diesen noch herunter zu schlucken und hustete dann kräftig aus.

Anya konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen und verschwand dann wortlos wieder in der Wohnung.

„Ich hab gar nicht!-“ rief Clarke ihr noch hinterher und nahm Lexa dann den Kaffeebecher ab damit diese den nicht noch fallen ließ.

Nach wenigen Sekunden stabilisierte sich die Atmung der Älteren wieder und schaute dann auf ihre Uhr, sie musste wirklich los.

Mit rotem m Kopf, welchen sie der Atemnot verdankte, schaute sie zu der Jüngeren.

„Soso~“ grinste sie frech und verschwand dann auch nach drinnen.

Reißaus

Noch immer verwirrt blickte die Blonde auf die Terrassentür ihrer Nachbarn. Was bitte war das gerade von Anya. Musste das wirklich sein?

Gernervt machte die junge Studentin auf ihrer Hake kehrt und wirbelte wieder in ihre Wohnung und knallte die Tür, wahrscheinlich etwas zu aggressiv, hinter sich zu.

Auf direktem Wege verschwand sie in ihrem Zimmer, schnappte sich ihre Sporttasche und stopfte ein paar Klamotten in diese hinein.

Ihr war gerade alles egal. Sie wollte einfach weg. Sie konnte ihren Kopf nicht ordnen und wusste auch nicht, was sie jetzt mit sich anstellen sollte.

Ohne weiter darüber nachzudenken schulterte sie die gepackte Tasche und lief geradewegs in Octavias Arme die just in diesem Moment die Wohnungstür aufschließen und die Wohnung betreten wollte.

Einen kurzen Augenblick blieben beide stehen und schauten sich an ehe Clarke sich wieder fing, ihren Schlüsselbund von der Kommode schnappte und an ihrer braunhaarigen Mitbewohnerin vorbei ging.

„Kümmerst du dich ein paar Tage um One-Hit? Ich muss mal weg“ sagte sie und setzte schon die ersten Stufen hinunter.

Sie musste unbedingt mit Indra reden ob sie eventuell ein paar Tage später ihren Dienst im Diner antreten konnte. Da würde sie nun zuerst hinfahren.

„Moooooment Clarke“ sagte Octavia bestimmend, hastete hinter der Blonden her und hielt sie am Arm fest.

Clarke blieb stehen und schaute etwas grimmig und auch verzweifelt zu ihrer Mitbewohnerin.

Diese begab sich 3 Stufen weiter nach unten und stand nun direkt vor der Blonden.

„Du kannst gerne reißaus nehmen wenn du das vorhast, so sieht es zumindest aus. Aber bist du sicher, dass du im Bademantel los willst?“ fragte sie skeptisch und schaute ihre Mitbewohnerin von oben nach unten prüfend an.

Prompt wurde der Blondine klar, dass sie darüber gar nicht nachgedacht hatte und tatsächlich einfach so schnell wie möglich weg wollte.

Ohne auch nur noch ein Wiederwort zu geben, ließ sie sich von ihrer Freundin zurück nach oben in die Wohnung schieben.

„Das ist alles Lexas Schuld!“ grummelte sie leise und schaute zu wie Octavia die Tür ins Schloss fallen lies.

„Was ist ihre Schuld?“ wollte sie neugierig wissen.

Sie hatte natürlich mitbekommen, dass die Stimmung zwischen ihrer Mitbewohnerin und ihrer Nachbarin nicht gerade die Beste war.

Clarke ließ sich von der Braunhaarigen in die Küche ziehen und merkte dann auch schon gleich den Stuhl unter ihr auf welchen sie gedrückt wurde.

Sie seufzte qualvoll aus.

„Ach ….. ich hatte doch gestern das Probearbeiten....“ begann sie und Octavia nickte zustimmend.

„Stimmt, wie war es denn? Das wollte ich dich sowieso fragen wenn du nicht gleich wie eine Furie an mir vorbei gestürmt wärst“ meinte sie und lehnte sich lässig an die Arbeitsplatte.

„Ist der Kaffee frisch?“ fragte sie noch hinterher und bekam ein leichtes Nicken von Clarke zur Bestätigung.

„Lass mich ausreden, dann erzähle ich es dir.“ meinte sie und setzte dann weiter zum Satz an.

„Der Laden ist toll, man muss ein bisschen fahren. Aber das ist okay. Die Besitzerin heißt Indra. Sie ist wirklich nett. Auch wenn sie auf den ersten Blick ein wenig böse aussieht. Soweit so gut.

Ich sollte dann ja gleich Probearbeiten. Auch noch okay.

Wenn da nicht Lexa wäre. Wirklich Octavia! Überall wo ich bin, ist sie auch! Das kann doch nicht wahr sein!“ die Blonde gestikulierte wild mit ihren Armen als sie erzählte. Sie erzählte bis ins kleinste Detail hinein. Auch mit der Sache mit Finn.

Octavia musste sich dann und wann ein Kichern unterdrücken da sie Angst hatte, dass Clarke dann wieder anfing zu hyperventilieren.

„Und weiter?“ die Braunhaarige nippte an ihrer Kaffeetasse und stellte sie dann auf der Anrichte ab.

„Nichts und dann... ich habe Lexa danach mit nach Hause genommen. Wir hatten eine Panne, ich habe mich aufgeregt und ganz eventuell haben wir uns geküsst?“ fragend und mit einem leichten Rotton auf ihren Wangen schaute sie zu ihrer Freundin.

„Ihr habt was?“. Wollte sie noch einmal zur Verständnis wissen.

„Du darfst den Mund auch wieder zumachen Octavia...“ murmelte sie peinlich berührt.

„Sorry aber du erzählst das so beiläufig als wäre es nichts!“.

„Ist es ja auch!“ verteidigte die Blonde sich leise.

„Ach komm Clarke, man sieht an deinem Gesichtsausdruck, dass das nicht nichts war.“. Die Angesprochene schluckte. Sie wusste, dass ihre Mitbewohnerin recht hatte.

„Als wäre das nicht genug gewesen war Lexa heute morgen auch noch mit mir auf dem Balkon und Anya hat etwas erwähnt, was sie nicht hätte erwähnen sollen. Wie soll ich Lexa denn jemals wieder unter die Augen treten ohne das ich im Erdboden versinken will?“ sie schlug leicht verzweifelt ihre Hände vor die Augen und rieb sie einmal das Gesicht hinunter.

„Wie kam es dazu?“ fragte die Braunhaarige neugierig und setzte sich nun ebenfalls an den Tisch, ganz nah an ihre Mitbewohnerin um auch ja kein Wort zu verpassen.

„Oc... ehrlich …. du sollst mir helfen“ murmelte die Hauptmieterin.

„Gut~ Also als Lincoln und ich uns geküsst haben sind wir zusammen gekommen“ meinte Octavia locker und sie musste unwillkürlich lachen als dieser Satz Clarke alles aus dem Gesicht verschlug.

„Ich rede von ernstgemeinten Ratschlägen! Ich kann doch nicht mit Lexa zusammen kommen. Niemals. Erstens ist sie meine Nachbarin, zweitens – ist sie meine Arbeitskollegin und drittens – nein, das funktioniert nicht. Ich kenne sie erst ein paar Wochen! Darauf kann man keine Beziehung aufbauen. Und das habe ich auch nicht vor!“ redete die Blonde sich in Rage.

„Haha Clarke! Es ist alles in Ordnung, das war ein Scherz Wobei ich ehrlich sein muss. Lincoln und ich kannten uns jetzt auch nicht wirklich lange. Wenn es passt, passts“ lachte die Gleichaltrige.

„..... Deine Scherze kannst du für dich behalten... Machst du mir einen Kaffee?“ nun wieder lieb schaute sie ihre Zimmernachbarin an und bekam keine Minute später auch schon einen Becher des warmen Koffeingetränkes vor die Nase gestellt.

„Danke....“.

„Also Clarke, wie ist dein Plan?“ wollte Octavia nun in einen ernsteren Tonfall wissen. Diese zuckte mit den Schultern.

„Ich wollte ein paar Tage zu meiner Mutter fahren“ murmelte sie.

„Das ist aber keine Lösung, das weist du oder?“ die Angesprochene nickte. Natürlich wusste sie das. Aber was sollte sie machen. Jeden Tag passierte etwas neues. Und immer, wirklich immer, hatte es was mit Lexa zu tun.

Das war doch nicht mehr normal. Um die ganze Sache abzurunden erzählte Clarke ihrer Mitbewohnerin dann auch noch alles was heute morgen passiert ist.

„Ganz ehrlich Clarke.... Für mich hört sich das nicht so an als fände Lexa dich ach so abstoßend“.

Clarke grummelte in sich hinein. Das war nicht das was sie hören wollte.

„... Du solltest dir langsam wirklich mal was anziehen“ lachte Octavia wieder belustigt und Clarke schaute wiedermal an sich hinunter.

„Das meine ich. Mein Kopf ist einfach nicht da wo er hingehören soll!“ murmelte sie deprimiert, stand dann auf, drückte ihre Mitbewohnerin dankend und verschwand dann kurz in ihrem Zimmer um sich etwas richtiges an zu ziehen.

„Und was soll ich jetzt machen?“ fragte sie noch einmal als sie sich ihre Haare zurecht bürstete und um die Ecke in die Küche schaute wo Octavia noch immer saß.

„Wie wäre es wenn du einfach so weiter machst als wäre nichts gewesen? Sorry Clarke, ich bin wirklich schlecht in sowas. Wie gesagt. Linc und ich sind dann halt einfach zusammen gekommen. Damit hatte sich das Thema für uns erledigt.“ Clarke nickte und legte seufzend wieder die Bürste beiseite.

„Kommst du mit ins Diner?

Ich möchte eben den Arbeitsvertrag unterschreiben und danach nochmal kurz in die Uni und mir ein paar Unterlagen heraus holen.“.

Clarke hatte ein bisschen Angst, dass ihre Nachbarin vielleicht wieder Schicht hatte und sie wollte ihr gerade, bei aller Liebe, nicht alleine begegnen.

„Aber nur wenn du mir versprichst das du nicht weg fährst sondern dich der Situation stellst“ kicherte sie und erhob sich dann.

Die Braunhaarige schnappte sich von der Garderobe eine leichte Überziehjacke. Sie konnte es durchaus verstehen wenn Clarke nicht alleine ins Diner wollte. Sie wollte auch beim besten Willen nicht mit ihr tauschen.

Zusammen stiegen sie in Clarkes Auto und fuhren ins Diner.

„Hallo ihr Hübschen~“ wurden die beiden freudig von Finn begrüßt der an der Bar saß und gerade ein Toast mit Ei aß ehe er realisierte, dass es Clarke war, die da gerade das Diner betreten hatte und schnappte sich kurzerhand wieder das Handgelenk der jungen Blonden.

„Clarke …. das mit gestern …. Sorry, das tut mir leid“ murmelte er. Man konnte durchaus erkennen, dass er heute einen klaren Kopf hatte und es hörte sich auch wirklich aufrichtig an.

„Schon gut Finn, beim nächsten Mal geht die Situation anders zwischen uns aus“. Diese Worte verließen ihre Lippen auch ein wenig bedrohlich wodurch die Blonde sich gleich Respekt bei dem jungen Herrn verschaffte. Ohne zu zögern ließ er ihr Handgelenk wieder los und nickte ehe die beide Frauen weiter gingen.

Lexa hatte keine Schicht und Clarke war froh, dass sie den Papierkram mit Indra gleich erledigen konnte.

Die beiden jungen Frauen entschieden noch gemeinsam einen Kakao in der Uni trinken zu gehen und redeten über Gott und die Welt. Als sie sich auf den Weg nach Hause machten war es schon später als erwartet.

Routine

Anfangs kam die junge Blondine zum rotieren was Uni und den Job im Diner anbelangte. Ihre Uni Stunden hier, die Schichten im Diner dort. Aber allmählich entwickelte sich eine Routine. Derzeit arbeitete sie eher nachmittags, direkt nach der Uni um eine Kollegin zu vertreten die sich derzeit im Urlaub befand. Das kam ihr auch ganz gelegen da sie so nicht mit Lexa zusammen arbeiten musste. Sie versuchte der Braunhaarigen so gut es ging aus dem Weg zu gehen und das klappte auch erstaunlich gut. Abends, zum Schichtwechsel, gab es wenn überhaupt ein kurzes Hallo. Eher ein gegenseitiges Zunicken und dann ein wortloses Kassentauschen. Mit Glück konnte Clarke auch schon ein wenig eher das Diner verlassen und ihre Kollegin, mit der sie zusammen arbeitete, übernahm dann den Schichtwechsel zu Lexa.

„Clarke, vergiss deinen neuen Schichtplan nicht.“

Die Studentin war gerade dabei das Diner zu verlassen als sie die Stimme ihrer Chefin hinter sich vernahm.

„Stimmt, den habe ich ganz vergessen, tut mir Leid Indra… du weißt , der Stress in der Uni“ seufzte sie aus.

Sie schob dieses Argument gerne vor auch wenn sie wusste, dass dies nicht stimmte.

Indra verdrehte kurz die Augen. Natürlich bemerkte sie, dass ihre neuste Angestellte anscheinend etwas anderes beschäftigte.

„Danke dir“ lächelnd nickend nahm sie den Zettel ihrer Chefin entgegen und drehte sich dann wieder auf ihrem Absatz um um im nächsten Moment die Eingangstür des Diner zu öffnen und abrupt stehen blieb um das Zusammenstoßen mit ihrer Kollegin zu verhindern die anscheinend gerade das Diner betreten wollte.

„Lexa-“ sofort merkte Clarke wie ihre Wangen anfingen zu glühen. So nah waren sie sich die letzten 2 Wochen nicht mehr gekommen.

„H-Hi“ antwortete die Braunhaarige ein wenig überrumpelt. Ihre Miene verwandelte sich allerdings schnell wieder in den gefassten, ruhigen Ausdruck den sie sonst auch widerspiegelte.

„Ich denke du wolltest gehen?“ fragte sie mit einem neckenden Unterton und machte Platz um die Blonde heraus treten zu lassen.

Diese brauchte noch einen kleinen Moment, schüttelte dann schnell den Kopf und setzte schnellen Schrittes nach außen und zu ihrem Auto. Tief seufzend ließ sie sich auf ihren Platz fallen und legte ihren Kopf in den Nacken.

„Was ist denn nur in mich gefahren.. geht’s noch peinlicher?“ murmelte sie leise vor sich hin und schlug sich dann mit der Hand vor ihre Augen.

Wenige Sekunden später zog sie ihren Schlüssel aus ihrer Hosentasche und startete dann auch schon ihr Auto um sich dann auf den Nachhauseweg zu begeben.

 

„Clarke? Bist du nackt?“ klopfte es an der Tür ehe sich ein Kopf durch die frisch geöffnete Tür schob und die Augen mit zwei Fingern bedeckt wurden.

Eine berechtigte Frage. Denn es war schon nach Mitternacht und nur das Licht, welches sich unter dem Türspalt bemerkbar machte, ließ vermuten, dass die Blonde noch wach war.

„Nein, du kannst deine Finger beruhigt runter nehmen“ lachte die Angesprochene und schaute neugierig zu ihrer Mitbewohnerin.

„Was gibt’s?“.

„Wir wollen nächste Woche ins Kino und einen Mädelsabend machen. Kommst du mit?“.

„Ich weiß noch nicht. Gibst du mir meine Tasche? Da ist mein neuer Arbeitsplan für die nächsten Wochen drin“. Die Blonde setzte sich auf und machte Platz für ihre Freundin die sich prompt, samt Tasche, dazu setzte.

„Oh nein..“ seufzte Clarke genervt aus als sie sich ihren Schichtplan genauer ansah.

„Was denn?“ lugte die Jüngere neugierig über den Zettel ihrer Mitbewohnerin.

„Meine Kollegin ist wieder da.

Ab Montag habe ich also wieder Schicht mit Lexa..:“ murmelte die Blonde leise und ließ sich rücklings wieder aufs Bett fallen.

„Ach Clarke, du kannst ihr doch nicht die ganze Zeit aus dem Weg gehen“…

„Ich kann es wenigstens versuchen…“ grummelte die Angesprochene leise.

„So ein Kinderkram. Sprich doch einfach mal mit ihr!“. Unwillkürlich musste Clarke lachen. Ihre Mitbewohnerin sagte das voller Optimismus.

„Du bist lustig Octavia“ verdrehte sie ihre Augen.

„Und was soll ich dann bitte sagen?

Oh hi Lexa, du ich finde dich super sexy und ähm… kannst du mich bitte nochmal küssen damit ich sicher gehen kann, dass mein Körper einfach nur spinnt und das das zwischen uns eigentlich gar nichts ist?“ sarkastischer könnten die Worte nicht über die Lippen der Älteren kommen. Und trotzdem lachte nun auch Octavia.

„Hörst du dir eigentlich mal selber zu, Clarke? Guck dich doch an. Nur wenn du über sie redest wirst du schon rot!“ neckte Octavia ihre Freundin.

Lachend, weil Clarke nun nur noch roter wurde und sich frustriert ein Kissen schnappte was sie sich über ihr Gesicht legte, ließ sie sich ebenfalls auf den Rücken fallen und schaute ihre Mitbewohnerin an.

„IMhmhusam mshus mi!“

„Was hast du gesagt?“ kicherte die Braunhaarige und zog das Kissen vom Gesicht ihrer Freundin.

„Ach … nichts“ murmelte sie und wand ihren Blick an die Decke.

Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, so hatte sie doch Bedenken wieder mit ihrer Nachbarin an zu fangen zu arbeiten.

Eine Weile lagen die beiden Wohnungsmieterinnen auf dem Bett und schwiegen sich an als ein Klingeln die Stille durch schnitt.

„Oh das ist bestimmt Lincoln! Du hast doch nichts dagegen das er heute bei uns schläft oder?“ sprang die Braunhaarige freudig auf und rannte zur Tür.

Clarke konnte nur lachend die Augen verdrehen. Wieso sollte man auch vorher fragen.

Sie hörte wie die beiden sich begrüßten und sie konnte nicht verneinen, dass sie darüber nicht vielleicht ein bisschen neidisch war. Die beiden passten aber auch wie die Faust aufs Auge zueinander.

„Hey Clarke“ wurde sie nebenbei begrüßt da ihre Tür noch immer aufstand.

„Hallo Lincoln, macht ihr meine Tür noch wieder zu?“ winkte sie und schaute beim zweiten Teil des Satzes zu ihrer Mitbewohnerin. Sobald sie an ihren Freund dachte war anscheinend alles vergessen. Auch das Tür wieder zu machen.

„Jaja klar“ und ehe sich die Blonde umschauen konnte, war ihre Tür auch schon wieder zu.

„Zeit zu schlafen oder One-Hit?“ murmelte sie müde und begleitete dies noch mit einem Gähnen als sie sich mit dem Kopf an ihren treuen Weggefährten kuschelte. Ihr Kater hatte sich schon lange auf dem Bett schlafen gelegt und auch die ganze Zeit über keine Anstalten gemacht, auf zu stehen. Selbst Lincoln durfte heute ohne Probleme die Wohnung betreten.

Es dauerte nur ein paar Sekunden da war die junge Blondine auch schon eingeschlafen trotz des eingeschalteten Lichts.
 

„Ach Scheiße!“

Erschrocken fuhr Clark aus ihrem nicht wirklich tiefen Schlaf auf und schaute sich um.

Sie kannte diese Stimme, wusste allerdings nicht, wo sie die auf die Schnelle zuordnen sollte.

Verschlafen rieb die Studentin sich ihre Augen und setzte sich auf als sie einen Tritt gegen eine Tür vernahm.

Müde verließ sie ihr Zimmer und traf auf Octavia welche sich auch verschlafen ihre Augen rieb.

„Was ist denn hier los?“ gähnte sie.

„Ich weiß es nicht. Es hat sich angehört wie Lexa“ murmelte Clarke leise und taperte zur Tür um diese einen Spalt zu öffnen.

„Lexa?“ fragte sie leise als sie ihre Nachbarin auch schon an der Wand lehnen sah. Man hörte es plätschern und man brauchte nicht lange suchen um fest zu stellen, dass Lexas Kleidung gerade das Treppenhaus befeuchtete. Anscheinend regnete es stark draußen.

Vor der Haustür ihrer Nachbarin lag ihr Haustürschlüssel und bei genauem Hinsehen konnte man feststellen, dass dieser abgebrochen war.

„Brauchst du ein Handtuch?“

„-Nerv mich nicht Clarke, geh wieder rein“ gab die Braunhaarige scharf von sich woraufhin die Blonde doch etwas zurück schreckte.

„Na dann halt nicht- Gute Nacht“ sagte diese leicht angesäuert und schloss ihre Tür wieder. Sie hatte nur eine normale Frage gestellt.

Da brauchte man nicht so angepisst reagieren.

„Die ist ja eine richtige Furie“ murmelte Octavia leise.

„Ist sie, aber egal. Sie kann mich mal gerne haben. Wer nicht will, der hat schon.“ sie knipste ein kleines Nachtlicht an um etwas besser sehen zu können.

„Mein Kopf brummt....“ schmerzerfüllt fasste Clarke sich an den Kopf. Der Gedanke daran, dass sie morgen wieder früh hoch musste, bereitete ihr fast noch mehr Kopfschmerzen als sie sowieso schon hatte.

„Möchtest du eine Tablette?“ die Angesprochene nickte nur und ging dann in die Küche um sich ein Glas Wasser ein zu lassen.

Ein tiefes Donnern durchfuhr die Stille und bereitete der Blonden eine leichte Gänsehaut.

„Hier~“. Dankend nahm Clarke die Tablette von ihrer Mitbewohnerin als die komplette Wohnung hell durchleuchtete wurde und direkt darauf ein lauter Knall zu vernehmen war. Erschrocken schrie die Braunhaarige kurz auf und One-Hit sprang panisch aus Clarkes Zimmer in die Küche.

Direkt in der nächsten Sekunde war alles dunkel.

„Das ist jetzt nicht wahr oder ..“ Die Hauptmieterin schluckte schnell ihre Tablette und ging dann zu dem Lichtschalter um dann festzustellen, dass das Licht nicht mehr anging. Egal wie oft sie den Schalter betätigte.

Aus kaltem Regen wird heiße Luft

„Ach was solls“ murmelte Clarke und fischte aus einer der Schubladen ein langes Feuerzeug heraus um die Deko Teelichter in der Küche auf der Fensterbank an zu zünden.

„Willst du Lexa jetzt wirklich da stehen lassen?“ fragte Octavia und schenkte sich ein Glas Wasser ein. Das Gewitter hatte nicht unbedingt dabei beigetragen, dass sie noch weiter müde war.

Clarke zuckte mit ihren Schultern.

„Ist mir egal, sie hat doch eine Schwester.“

„Bist du jetzt etwa sauer?“ lachte Octavia leise.

Clarke seufzte genervt aus. „Sie hat mich angepampt. Ich wollte nur helfen“.

„Ach Clarke, du kannst aber auch bockig sein“. Octavia stellte ihr Glas neben der Spüle ab und ging dann langsam ins Bad. Man konnte hören, dass sie versuchte nicht irgendwo gegen zu treten.

„Du gehst jetzt raus und holst sie rein. Oder willst du deine nächsten Schichten alleine arbeiten?“ mit diese Worten bekam die Blonde von ihrer Freundin ein Handtuch an die Brust gepresst.

„Ich gehe jetzt wieder ins Zimmer und versuche zu schlafen. Wie auch immer Lincoln bei dem Wetter einfach weiter schlafen kann“.

„Aber -“

„Clarke, …..“ Die Brünette schaute noch einmal über ihre Schulter zu ihrer Mitbewohnerin und verschwand dann im Dunkel der Wohnung.

Wieder erhellte ein Blitze diese und war dann auch schon wieder weg.

„Mau~“.Clarke schaute runter und merkte im nächsten Moment auch schon wie sich ein kleiner, weicher Körper an ihre Beine presste. Sie schmunzelte leicht und ging in die Hocke um ihren kleinen Freund zu streicheln. „Wenn Lexa auch so wäre wie du gäbe es wohl keine Probleme“ lachte sie leise, sodass nur der Kater sie verstehen konnte. Sie wusste, dass sie sich gerade davor drückte nach draußen zu gehen. Sie wusste auch nicht, wie sie ihrer Nachbarin jetzt entgegen treten sollte. Auf der einen Seite wollte sie ja gar nichts anderes als normal mit ihr zu reden. Allerdings wusste sie immer noch nicht, was sie mit ihren Gefühlen anfangen sollte.

Ein kräftiges Donnern ließ den Kater abermals zusammen zucken. Das Licht der Kerzen flackerte in der Dunkelheit durch den Wind der durch die Wohnung blies.

Geschlagen ließ sie von ihrem Haustier ab und ging zur Wohnungstür um diese dann zu öffnen. Ihr Blick fiel auf Lexa, welche sich auf die Treppe gesetzt hatte.

Langsam trat sie hinter ihre braunhaarige Arbeitskollegin und ließ das Handtuch auf ihren Kopf fallen.

Reflexartig hielt diese das fest und schaute etwas verwirrt nach oben. Machte aber keine Anstalten sich gegen das Handtuch zu wehren. Im Gegenteil, sie rubbelte sich damit ein wenig durch die Haare.

„Danke..“ murmelte sie leise.

„Wo ist deine Schwester?“ wollte Clarke wissen.

„Im Urlaub“ grummelte sie leise. Man hörte deutlich, dass es sie mehr nervte als es vermutlich sollte.

„Komm mit rein, du wirst noch krank. Und Licht hast du hier auch keines“. Die Angesprochene schaute ihrer Nachbarin hinterher wie sie wieder in der Wohnung verschwand. Einen kleinen Moment blieb sie noch sitzen ehe sie sich auf bewegte und der Blonden folgte. Leise schloss sie hinter sich die Tür und blickte dann in Clarkes Zimmer wo sie durch den Umriss wahrnehmen konnte, dass sie gerade ein paar Kerzen an machte. Langsam wurde es in dem Zimmer immer heller.

„Mach die Tür hinter dir zu. Licoln und Octavia schlafen. In was möchtest du schlafen?“. Lexa tat wie ihr geheißen wurde.

„Das ist egal. Gib mir einfach was du hast“ meinte sie leise.

Clarke zog gezielt ein viel zu großes Shirt und eine Short raus.

„Nicht das Hübscheste, aber ich denke das sollte passen“. Die Braunhaarige legte das Handtuch über Clarkes Schreibtischstuhl und nahm dann dankend die Klamotten an.

„Möchtest du was trinken?“ fragte die Blonde höflich was mit einem Nicken bestätigt wurde.

„Ein Wasser bitte“. Clarke nickte und ging dann auch schon in die Küche um ihrer Nachbarin ein Glas Wasser ein zu schenken. Sie würde ihr ja gerne etwas warmes anbieten. Aber so ganz ohne Strom war das dann doch etwas schwieriger.

„So hier ist dei-“ abrupt blieb die Blonde im Türrahmen stehen. „Shit! Kannst du mich nicht vorwarnen?“ natürlich schüttete sie sich mit dieser Aktion Wasser auf ihr eigenes Shirt was bei dem abrupten Stop über den Glasrand geschwappt war.

Verwirrt schaute die Braunhaarige zu ihrer Arbeitskollegin und brauchte einen Moment um zu verstehen was gerade los war.

„Komm, als wenn du noch nie eine nackte Frau gesehen hättest~“ kam es jetzt neckend von der Älteren und nahm der Kleineren das Glas Wasser ab. Diese musste schlucken und schaute beschämt zur Seite. Tatsächlich war das, was sie bisher so gesehen hatte an Frauen, im Schwimmbad.

Lexa lachte leise, trank einen Schluck, stellte das Glas auf den Schreib und ging dann einen Schritt auf die Blonde zu.

Sie dachte gar nicht daran sich wieder etwas über zu ziehen.

„Was- okay, ich muss mal eben wo- Lex...“ gerade wollte Clarke sich umdrehen und das Zimmer verlassen als sie auch schon die Hand von ihrer Arbeitskollegin an ihrem Handgelenk bemerkte. Ihr blieb kurz die Luft weg.

Ihre Wangen glühten und die Blonde konnte die Farbe darauf sehr gut erahnen.

„Clarke, es reicht! Hör auf mir aus dem Weg zu gehen!“ sagte Lexa leise und drehte Clarke zu sich zurück und schubste die Tür eher weniger lautlos in den Rahmen.

„Wo ist dein Problem?“ hauchte sie leise, nahm mit ihrer linken Hand das andere Handgelenk und schob Clarke vorsichtig rückwärts bis diese die Tür in ihrem Rücken merkte. Sie schluckte und schüttelte den Kopf. Sie dachte gerade an alles. Aber ein Wort bekam sie nicht heraus.

Auf Lexas Lippen zog sich ein kleines Grinsen als sie Clarkes Arme auch gegen die Tür drückte um ihr näher sein zu können. Diese Clarke gefiel ihr deutlich besser als die, die ihr nur aus dem Weg ging und nicht mit ihr redete. Vorsichtig bewegte die Braunhaarige ihren Kopf vor bis sie nur wenige Zentimeter trennten.

„Siehst du~“ hauchte sie verführend ehe sie ihre Lippen auf die der Kleineren drückte.

Im ersten Moment war die Blonde ein wenig erschrocken, stellte dann aber fest, dass es alles war, was sie wieder haben wollte. Schüchtern erwiederte sie den Kuss, schob ihre etwas vor um den Druck auf Lexas Lippen bestärkte.

Zufrieden ließ Lexa die Handgelenke ihrer Gegenüber los und berührte Clarkes Seiten. Vorsichtig und sanft fuhren ihre Finger an der Taille der Blonden hoch und wieder herunter.

Sofort seufzte die Jüngere wohlig auf und schloss genießend ihre Augen.

„Schon viel besser~“ raunte Lexa als sie sich ein kleines Stück von Clarkes Lippen entfernte und die Reaktion beobachtete. „Halt die Klappe Lexa“ hauchte die Blonde nun auch neckend und öffnete ihre Augen für einen kurzen Moment um ihre Gegenüber an zu sehen. Noch etwas schüchtern hob sie ihre Arme und legte ihre Hände auf die Wangen der Größeren.

Ein verschmitztes Grinsen bildete sich auf den Lippen der Älteren als ihr Kopf dann wieder näher an den anderen gezogen wurden und ihre Lippen sich erneut trafen. Bei beiden bildete sich eine leichte, angenehme Gänsehaut auf ihren Körpern. Clarkes Finger glitten in den Nacken der Braunhaarigen und bahnten sich einen Weg unter die, noch immer feuchten, Haare ihrer Gegenüber nur um sie nicht gehen zu lassen. Ihr gar nicht erst die Möglichkeit zu lassen sich wieder auch nur einen Milimeter fort zu bewegen.

Ganz langsam spürte die Blonde wie Lexas Finger zum Saum ihrer Shorts wanderten und da einen kurzen Moment verweilten. Clarke zog scharf die Luft ein, drückte sich ihr aber entgegen und erteilte ihr somit die Erlaubnis, dass es okay sei.

Schüchtern schob sie ihre Zunge gegen Lexas Lippen die auch nur zu gern darauf einging und diese einen kleinen Spalt öffnete. Ein leises Stöhnen kam der Blonden über die Lippen als sie Lexas Hand unter ihrem Schlaftop spürte ehe sie mit ihrer Zunge, die der Älteren suchte und fordernd anstupste.

Zaghaft ertastete Lexa die weiche Haut ihrer Nachbarin, erkundete jeden Zentimeter genau und erforschte sich Stück für Stück nach oben. Ihre Zungen umkreisten sich und spielten miteinander. Keiner der beiden wollte der Anderen die Oberhand in diesem Spiel lassen.

Sie ließen sich einfach gehen und von ihren Gefühlen leiten. Keiner der beiden dachte gerade an irgendwas. Es war einfach nichts mehr wichtig. Nur noch sie einander. Clarkes Griff lockerte sich ein wenig als sie merkte, dass Lexa den Kuss sanft abbrach und ihren Kopf etwas entfernen wollte. Ihre Augen waren noch halb verschlossen als sie fragend zu der Älteren blickte die das Topende zwischen den Fingern hatte. Still fragte sie, ob sie es ihr ausziehen dürfte. Zurückhaltend schluckte die Kleinere und nickte zaghaft um gleichzeitig ihre Arme hoch zu heben während Lexa das Top nach oben zog. Als es über dem Kopf der Kleineren war ließ sie es achtlos auf den Boden fallen und kam nun selbst ins Schlucken. Auf die Wangen der Älteren legte sich nun auch ein leichter Rotschimmer als sie den Körper ihrer Nachbarin betrachtete. Sie wusste ja, dass sie toll aussah. Dennoch war sie überwältigt von der hübschen Haut der Kleineren, der tollen Form und gott, dieser BH war ihr definitiv im Weg. Sie wollte allerdings auch nichts überstürzen.

Clarke wurde nur noch roter als sie bemerkte, wie der Blick der Größeren an ihr hingen blieb. Sie versuchte nicht zu unsicher rüber zu kommen als sie Lexas Kopf wieder hoch hebte und ihre Blicke sich trafen.

„Meine Augen sind hier oben~“ hauchte sie sicher und zog ihren Kopf wieder zu sich um sie wieder zu küssen.

Nur zu gerne ging Lexa wieder auf den Kuss ein und legte ihre Hände wieder auf die Haut der Kleineren und zog sie an sich. Nur um sich im nächsten Moment die wenigen Zentimeter wieder an die Tür fallen zu lassen. Ihre Oberkörper berührten sich. Nackte Haut traf aufeinander. Der einzige Stoff der sie trennte, waren ihre Bhs.

Gleichzeitig entfuhr ihnen ein Stöhnen welches durch den Kuss etwas gedämpft wurde.

Wieder beendete Lexa den Kuss. Aber dieses mal nur um sich an Clarkes Wange hoch zu ihrem Ohr zu küssen. Einen kleinen Moment verweilte sie dort und verteilte federleichte Küsse hinter diesem um im nächsten Moment langsam mit ihren Lippen an ihrem Hals herunter zu wandern. Fordernd biss die Ältere in das Schlüsselbein der Kleineren und bekam als Belohnung das schönste Stöhnen was sie ihr bisher entlocken konnte. Ein wohliges Gefühl machte sich in der Braunhaarigen breit und zur Entschuldigung küsste sie die Stelle in welche sie biss.

Ihre Zweisamkeit wurde schier unterbrochen als sie hörten wie eine Tür zu ging. Erschrocken schob Clarke ihre Arbeitskollegin von sich und schaute sie entschuldigend an.

„Da ist jemand auf Klo gegangen“ hauchte sie und wusste nicht, ob sie darüber jetzt lachen oder weinen wollte.

Lexa richtete sich wieder auf und legte eine Hand an die Wange der Blonden.

„Dann habe ich das anscheinend nicht alleine gehört Prinzessin~“ . Schlagartig wurde die Kleinere wieder rot und machte damit schon fast einer Tomate Konkurrenz. Das war bestimmt nicht das was sie hören wollte.

„Ach halt doch den Mund“. Sie konnte sich nun aber doch ein leises Lachen nicht verkneifen als sie sich von der Älteren entfernte und zu ihrem Bett ging um sich hinein zu legen.

Die Blonde legte extra an den Rand des Bettes um ihrer Nachbarin Platz zu machen.

Mit angewinkelten Beinen und sich auf den Unterarmen abstützend zog sie die Decke halb über sich.

„Möchtest du lieber in der Stube schlafen oder hier?“. Clarke lächelte herausfordernd zu ihrer Nachbarin und konnte am Blick erkennen, dass sie da gar nicht lange überlegen musste.

Der Morgen danach

Ein nervtötendes Piepen riss die Braunhaarige aus dem Schlaf.

Müde versuchte sie den Ton wie gewohnt zu beenden. Allerdings fasste sie nur ins leere was sie verwirrt aufblicken ließ.

Sie war gar nicht bei sich zuhause im Bett. Und der Wecker der gerade klingelte, war auch gar nicht ihrer, sondern der von Clarkes Handy. Anscheinend hatten sie auch noch den selben Weckton. Aber was wunderte die Braunhaarige sich darüber. Sie hatte nun ja schon mehr als einmal festgestellt, dass sie mit ihrer blonden Nachbarin die ein oder andere Verbindung hatte.

Das Piepen wurde lauter und Lexa merkte erst nun, dass eben genau Diese, auf ihr lag und in sich hinein grummelte.

Die Braunhaarige brauchte einen kleinen Moment und schmunzelte dann leicht.

Clarke machte keine Anstalten sich weg zu bewegen.

Aus dem Augenwinkel heraus vernahm sie Clarkes Handy am Rand der Bettkannte. So sanft wie möglich versuchte sie sich mit dem zusätzlichen Gewicht auf sich etwas rüber zu robben. Gekonnt zog sie das Weckersymbol zur Seite und atmete dann erleichtert aus.

Diese Ruhe. Der Wecker konnte aber auch nervig sein. Ihr Blick glitt herunter auf die schlafende Clarke. Ungläubig schüttelte sie innerlich ihren Kopf und wunderte sich darüber, wie man dabei einfach so weiter schlafen konnte.

Eines stand jedoch fest, so heiß sie Clarke auch fand, beziehungsweise war genau das der Grund, konnte sie so nicht mehr lange hier liegen bleiben. Sie merkte wie die Hitze in ihr auf stieg. Und das mit jedem Gedankengang der ihr klar machte, dass Clarkes warme Haut ihre berührte.

Sie fand aber auch, dass Clarke von sich aus eine enorme Wärme aus strahlte.

Sie hatten noch genauso wenig an wie in der Nacht davor.

Aber eines war sich die Brünette sicher. So wie sie gerade aufgewacht war, waren sie nicht eingeschlafen.

Sie war zwar noch zu Clarke ins Bett nachdem sie sie so unfassbar süß angeschaut hatte, aber diese hatte sich dann auch ziemlich schnell umgedreht und ihrem Gast eine gute Nacht gewünscht.

Lexa hatte die Röte auf dem Gesicht der Kleineren deutlich durch den Kerzenschimmer gesehen. Aber sie wusste auch, dass es nichts brachte überstürzt zu handeln. Zudem würde sie nicht unbedingt behaupten, dass ihr das, was sie beide hatten, nicht gefallen hatte.

Vorsichtig kämpfte die Ältere sich den Weg unter der Kleineren hervor und schob sie ein Stück weiter auf die Matratze.
 

Ein penetrantes Kratzen an der Tür ließ die Braunhaarige aufschauen und ihr Blick fiel zur Tür von wo sie Dieses vernahm.

Ein klägliches Mauzen kam hinzu. Jetzt wo die Ältere so darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass der Kater gar nicht bei ihnen gewesen war.

„Pssscht, ich komm ja schon“ murmelte sie und stand aus dem Bett aus um die Tür zu öffnen. Sofort kam der Kater hinein geschossen und sprang mit einem Satz schwungvoll auf den Rücken seiner Besitzern welche gequält aufstöhnte.

Lexa musste willkürlich lachen und schloss die Tür wieder. Gezielt schnappte sie sich die Klamotten welche Clarke ihr gestern gegeben hatte und schlüpfte schnell in diese hinein.

„Hmmmm One -Hit … du Terrorkater ….“ murmelte die Blonde verschlafen in ihr Kissen und schüttelte den Kater von ihrem Rücken um ihn im nächsten Moment in ihre Arme zu schließen und ihn fest an sich zu drücken. Ein lautes Schnurren erfüllte den Raum.
 

Leise schloss Lexa die Tür zu Clarkes Zimmer und ging gerade durch in die Küche. Die Sonne war gerade erst dabei auf zu gehen und die Wohnung war noch in ein leichtes Blau getaucht.

Die Küche erhellte mit einem Schlag als Lexa den Lichtschalter betätigte. Anscheinend ging das Licht wieder.

„Dann wollen wir mal“ murmelte sie und fing an im Schrank über der Kaffeemaschine nach Filter und Pulver zu suchen wo sie auch sofort fündig wurde. Gähnend bereitete sie alles vor und stellte dann die Kaffeemaschine an.
 

„Oh gott sei dank, endlich ist dieses Monster von Katze weg“. Lexa erschrack kurz als sie hinter sich die Stimme von Lincoln vernahm und drehte sich zu ihm um um ihn im nächsten Moment fragend an zu schauen.

„Ein Wunder das ich gestern überhaupt rein gekommen bin ohne das er mich angefaucht hat. Aber heute Nacht kam ich gar nicht aus Octavias Zimmer raus.“

Lexa konnte nicht anders und musste ein wenig kichern. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein so großer, gut gebauter Mann, Angst vor einem kleinen Kater hatte.

„Das ist nicht witzig.“ grummelte dieser.

„Schau dich an, das ist als hätte die Katze Angst vor einer Maus“ grinste die Braunhaarige frech.

„Haha“ grummelte der Größere und stellte sich dann als Lincoln vor. Sie hatten sich ja nur gestern Abend kurz gesehen.

„Du bist gar nicht so kratzbürstig wie du gestern auf den Treppen warst“ meinte er und erntete dann gleich einen Blick von Lexa der nichts Gutes hieß.

„Okay okay“ Lincoln hob abwehrend seine Hände, grinste aber dennoch zu der Kleineren.

„Octavia sagte, dass du die Nachbarin der Mädels bist. Das hat sich heute Nacht aber nicht nach ‚nur‘ einer Nachbarin angehört“.

„Wolltest du nicht ins Bad?“ fragte Lexa den Älteren und wand sich den Küchenschränken zu wo sie eine Tür nach der Anderen öffnete.

„Die Kaffeebecher sind im rechten Schrank“ sagte er noch und drehte dann auf seinen Absatz um um sich ins Badezimmer zu begeben. Lexa schaute ihm über ihrer Schulter kurz hinterher und fischte dann schmunzelnd 2 Tassen heraus um diese dann mit der braunen Flüssigkeit zu befüllen. Der Zucker stand wie immer auf dem Küchentisch und das die Milch im Kühlschrank stand, war für die Braunhaarige selbsterklärend.
 

„Wie ich sehe findest du dich hier ganz gut zurecht“ murmelte eine, der Braunhaarigen nur zu gut bekannten, Stimme.

Lexa schloss die Kühlschranktür wieder als sie die Milchpackung zurück gestellt hatte und schaute dann zu ihrer blonden Nachbarin die eher schlecht als recht im Türrahmen gelehnt stand.

Sie hatte sich anscheinend schnell ein viel zu großes Shirt über geworfen was ihr über die Oberschenkel ging.

Lexa konnte erkennen, dass sie zitterte. Die Jüngere sah wirklich nicht gut aus.

„Ist alles okay bei dir?“ fragte sie besorgt.

„Klar, wieso nicht?“ murmelte die Angesprochene und ging in die Küche um sich einen der beiden Kaffeebecher zu nehmen und kurz um zu rühren.

„Ich nehme an, dass einer der beiden meiner war?“ Clarkes Stimme war ein wenig kratzig.

„Schon aber-“

„Hatschi!!“ Lexa wurde prompt von einem Nieser der Blonden unterbrochen und einem darauffolgenden Plätschern.

„Och Clarke…. Du hast es mit Kaffee verschütten oder?“ murmelte Lexa mitfühlend und nahm der Blonden den Becher aus der Hand und schnappte nach dem Handtuch um den verschütteten Kaffee davor zu bewahren sich seinen Weg von der Arbeitsplatte auf den Boden zu suchen.

„Lexa es ist alles gut“ Clarke wand ihr Gesicht zur Seite und hob ihren Arm um dagegen, und weg von Lexa, zu husten.

Lexa hob ihre Hand und fühlte Clarkes Stirn. Sie war erschreckend heiß und sogar ein wenig schwitzig.

Jetzt wusste sie auch, warum ihr im Bett so unheimlich warm gewesen war.

„Du gehörst wieder ins Bett. Du hast Fieber.“

„Ach.. so ein Quatsch! Ich weiß schon wie ich mit mir umzugehen habe. Ich muss zur Uni“ grummelte die Jüngere leise und wollte nochmal nach ihrer Tasse greifen. Allerdings musste sie sich mit der Hand an der Arbeitsplatte festhalten da sie das Gleichgewicht sonst verloren hätte. Blitzschnell reagierte Lexa und hielt die Kleinere an der Hüfte fest.

„Du musst sicher vieles. Aber nicht zur Uni. Am meisten musst du ins Bett“ meinte sie durchdringend.

„Aber- was- sag mal spinnst du?“ keifte die Kleinere als sie plötzlich von Lexa hochgehoben wurde.

„Halt dich an meinem Hals fest oder ich lasse dich fallen“.

Clarke tat wie ihr geheißen wurde und klammerte sich an den Schultern der Braunhaarigen fest. Sie hatte sowieso schon kaum Kraft im Körper auch wenn sie sich dies nicht eingestehen wollte. Aber auf den Boden fallen wollte sie auch nicht.

Und das traute sie ihrer Nachbarin definitiv zu.

„Ich kann sehr gut-“

„Kannst du nicht, sonst würdest du dich mehr wehren. Du gehst heute nirgends hin. Außer-“ Lexa unterbrach sich kurz als sie die Blonde sanft ins Bett legte. „.. ins Bett“ beendete sie ihren Satz und schaute Clarke in die glasigen, blauen Augen.

Mit einer Hand stützte sie sich neben dem Kopf der Kleineren, auf der Matratze, ab. Wieder waren sie sich so nah, dass sich ihre Lippen beinahe berührten.

„Ich will dich nicht anstecken...“ murmelte die Blonde kratzig und legte ihren Kopf beiseite um dann noch einmal zu husten. Gequält richtete sie ihren Blick wieder an Lexa welche die letzten Millimeter überbrückte und ihre Lippen kurz auf die der Blonden drückte.

„Wenn, dann hast du mich eh schon angesteckt“ hauchte sie sanft und erntete dafür einen zuckersüßen Blick der Jüngeren welche kurz ihre Augen geschlossen hatte.

„Baruchst du irgendwas? Habt ihr was an Medikamenten im Haus, soll ich zur Apotheke, soll ich einen Arzt rufen?“.

Clarke schüttelte ihren Kopf. Am liebsten würde sie sich einfach wieder an Lexa kuscheln und den ganzen Tag verschlafen.

Sie studierte zwar Medizin, hatte es aber bisher noch nicht geschafft, ihren Apothekerschrank für zuhause auf zu füllen.

„Es ist alles gut Lexa.. Bringst du mir bitte ein … Wasser?“ hauchte sie.

Lexa nickte und stand auf um wieder in die Küche zu gehen und Clarke ein Glas Wasser zu füllen.

Sie hörte an den Stimmen in Octavias Zimmer, dass diese und ihr Freund sich ebenfalls fertig machten und wohl gleich heraus kommen würden.

Clarke richtete sich ein kleines Stück auf um etwas Wasser zu trinken und ließ sich dann wieder zurück ins Kissen sinken.

„Okay Clarke… ich gehe dann und-“ gerade als Lexa sich vom Bett entfernen wollte merkte sie, wie ihre Hand von der Jüngeren genommen wurde.

„Du hast doch gar nichts zum aniziehen .. Kannst du noch ein wenig bleiben? ...“ murmelte diese schüchtern und schaute zu ihrer Nachbarin hoch.

Care Paket

Ein sanftes Schmunzeln schlich sich auf die Lippen der jungen Braunhaarigen und geschlagen seufzend setzte sie sich an die Bettkante ihrer blonden Arbeitskollegin. Diese hatte sich schon wieder umgedreht und in ihre Decke gekuschelt.

Gedankenverloren streichelte sie ihrer Nachbarin über den Rücken.

Wie konnte jemand nur so süß sein.

Am liebsten würde sie tatsächlich einfach am Bett der Jüngeren sitzen bleiben und den Moment genießen.

Aber das ging nicht. Sie musste noch soviel erledigen.

Den Schlüsseldienst anrufen und hoffen, dass diese bald vorbei kommen würden.

In die Uni, zur Arbeit. Diese Schicht würde sie wohl alleine heute machen müssen.

Vorsichtig, um die Kleinere nicht wieder zu wecken, stand sie vom Bett auf und verließ das Zimmer. Hinter ihrem Rücken schloss die Braunhaarige die Tür um sich leicht dagegen zu lehnen und einmal tief durch zu atmen.

„Was ist los?“ wollte Octavia wissen. Lexas Wangen erschlichen einen leichten Rotton. Sie hatte gar nicht wahr genommen, dass Clarkes Mitbewohnerin gegenüber in der Küche saß.

„N- Nichts“ murmelte sie ruhig und ging ein paar Schritte auf die Küche zu.

„Clarke geht es nicht gut, sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sie schläft jetzt wieder“ fügte sie noch hintendran.

Octavia blickte mitfühlend zur Zimmertür ihrer Freundin.

„Die Arme… Hoffentlich wird es bald besser. Was machst du jetzt?“ wollte sie mehr beiläufig wissen. Sie und Lexa würden wohl nie beste Freundinnen werden. Aber sie merkte, dass ihre Freundin Gefallen an ihrer Nachbarin gefunden hatte und versuchte sich einfach damit zu arrangieren.

Die Angesprochene zuckte mit ihren Schultern.

„Wahrscheinlich erst mal mit dem Schlüsseldienst telefonieren. Dann gucke ich weiter“ murmelte sie.

„Auf jeden Fall….“ Lexa seufzte. Sie hasste so etwas.

„... danke das ich hier schlafen konnte“.

„Das lag an Clarke. Sie scheint dich einfach, aus mir nicht erklärlichen Gründen zu mögen“ gab Octavia ein wenig neckend zurück und schrieb irgendetwas auf einen Zettel.

Solange Lexa normal mit ihr redete, konnte man sie sogar aushalten.

Gerade wollte sie auf diese scharfe Bemerkung antworten als die Badtür sich öffnete und Lincoln heraus trat.

„Alles gut bei euch?“ vergewisserte er sich.

Er blieb neben Lexa stehen und schaute fordernd zu seiner Freundin. Natürlich hatte er ihr über sein Zusammentreffen mit Lexa in Verbindung gesetzt.

Geschlagen stand die Braunhaarige auf um ihrem Freund einen Kuss auf zu drücken.

„Sicher~“.

Gezielt schnappte Octavia sich ihre Tasche vom Boden und im gleichen Zug auch Clarkes Schlüssel, um diesen Lexa in die Hand zu drücken.

„Falls der Schlüsseldienst nicht so schnell kann. Clarke wird sicher noch eine Weile schlafen, ich habe ihr einen Zettel auf dem Tisch hinterlassen.“

„Ähm- Danke“ stammelte Lexa heraus.

Octavias Handy piepste und prüfend holte sie es aus ihrer Tasche.

„Wir müssen los, Schatz!“. Damit griff sie ihren eigenen Schlüssel und zog Lincoln aus der Wohnung heraus.

Ein wenig verwirrt blickte Lexa den beiden hinterher. Was war hier denn gerade für ein Film gefahren. Nachdenklich blickte sie auf den Schlüssel in ihren Händen.

Es hing ein Band von der Uni dran was jeder neue Student geschenkt bekam. Ein Anhänger in Regenbogenfarben und ein kleiner Löwe. Prüfend betrachtete die Braunhaarige diesen und zog ihren eigenen Schlüssel heraus. Neben dem abgebrochenen Schlüssel baumelte genauso ein Tierchen. Es schien die selbe Marke zu sein. Nur das ihr Schlüsselanhänger einen Waschbären darstellte. Sie hatte ihren damals von Anya geschenkt bekommen als sie auch ihren ersten, eigenen Wohnungsschlüssel bekommen hatte.

Sie musste schmunzeln. Selbst kleine Dinge verbanden sie irgendwie miteinander.

Wieder musste die Braunhaarige sich zwingen, aus ihren Gedanken heraus zu kommen. Zielstrebig ging sie durch die Stube ihrer Nachbarin um auf den Balkon zu gelangen. Eisige Kälte umschlängelte sie. Das Tief von letzter Nacht hatte kühle Luft hinterlassen.

Eine Gänsehaut bildete sich auf der gesamten Oberfläche der Braunhaarigen was sie daran erinnern ließ, dass sie sich noch etwas richtiges anziehen musste.

Die Braunhaarige schaute in ihre eigene Wohnung hinein und seufzte. So musste es sich anfühlen wenn etwas so nah und doch so fern war. Wenigstens konnte sie auf dem Balkon ihr eigenes W-Lan gut nutzen und so nach einem Schlüsseldienst googeln.

Es dauerte nicht lange, da ging unter der angegeben Telefonnummer auch jemand heran.

„Und das geht wirklich nicht früher? ….“ kurz schwieg die Braunhaarige und nickte dann frustriert. Natürlich wusste sie, dass der auf der anderen Leitung dies nicht sehen konnte.

„Alles klar, vielen Dank…. Dann …. bis heute Abend“ seufzte sie leise und beendete das Gespräch.

„So ein Mist ..“ murmelte sie und betrat dann wieder die Wohnung.

Der Schlüsseldienst konnte erst am Abend kommen.

Das durchwarf gerade den Plan den sich Lexa eigentlich gemacht hatte. Dennoch…. Sie konnte es nun mal nicht ändern.

Sie musste also zwangsläufig wieder ihre nassen Klamotten anziehen, mit welchen Sie gestern in diese Wohnung gekommen war.

Und das am besten ohne Clarke zu wecken.

Vorsichtig öffnete sie die Tür zu Clarkes Zimmer und erblickte auch schon ihre Klamotten. Prüfend schaute sie an sich herunter.

Das Shirt würde sie wohl anbehalten können. Die Shorts allerdings war definitiv zu kurz. Seufzend nahm sie sich ihre Hose und merkte schon bei der ersten Berührung mit dem Stoff, dass sie alles, aber auf jeden Fall noch nicht trocken war.

Schnell hatte sie die Shorts auf den Boden gleiten lassen und stieg etwas unbeholfen in die feuchte, klebrige Hose. Angeekelt schloss sie den Reißverschluss und Hosenknopf und ging zurück in den Flur.

Genervt schlüpfte die Braunhaarige in ihre Schuhe um erleichtert festzustellen, dass wenigstens diese trocken waren. Sie hatten die ganze Nacht unter der Heizung gestanden.

Von ihrer Jacke brauchte sie gar nicht erst reden.

Sie schaute sich die Jacken an welche auf der Garderobe hingen. Eine Jacke kannte sie zu gut. Das war die Jacke die Clarke immer an hatte wenn sie zur Arbeit kam. Sie war hellblau, nicht wirklich dick. Eher eine Übergangsjacke.

Ohne weiter zu zögern schnappte sie sich diese und schlüpfte hinein. Das was sie gerade tat, ging über alles was sie sich je eingestehen würde.

Aber wenn sie ihre Jacke anziehen würde, würde sie sich den Tod holen und genauso krank werden, wie ihre blonde Kollegin.

Einen Moment hielt sie inne nachdem sie den Reißverschluss hoch gezogen hatte und bemerkte, wie sie den Geruch genoss welcher ihr, nun doch, sehr bekannt vorkam.

„Nun fass doch endlich mal wieder einen klaren Gedanken, du benimmst dich wie ein kleiner Teenager“ versuchte sie sich selbst wieder zur Vernunft zu bewegen ehe sie die Wohnung verließ.

Der Wind war doch kälter, als sie auf dem Balkon noch gedacht hatte was sie dazu verleiten ließ, den Kragen der Jacke bis über ihre Nase hoch zu ziehen.

Eines musste sie Clarke ja lassen, die Jacke war unheimlich bequem.

Prüfend begutachtete sie sich in dem Spiegel, welcher an der Garderobe befestigt war und stellte fest, dass die Jacke an ihr auch gar nicht so schlecht aussah.

Ein leichtes Schmunzeln huschte über ihre Lippen als sie in die Küche taperte und den Block zu sich nahm, auf welchem Octavia bereits die Notiz gemacht hatte, dass sie Lexa ihren Haustürschlüssel gegeben hatte.

Schnell hatte sie sich einen Zettel aus dem Block heraus gezogen und kritzelte etwas auf diesen um dann wieder leise das Zimmer der Kleineren zu betreten, ihre Shorts auf zu heben, diese auf dem Schreibtisch zu platzieren und den Zettel hinauf zu betten.

Ein kurzer Blick zu der Blonden verriet der Ältere, dass diese von dem ganzen nichts mitbekommen hatte. Einen kurzen Moment hatte sie überlegt, ob sie zu der Jüngeren hingehen sollte. Allerdings konnte sie sich nicht beantworten, mit welchem Sinn sie das vertreten sollte. Ein leises Seufzen verließ die Lippen der Braunhaarigen ehe sie die Tür hinter sich wieder leicht anlehnte und die Wohnung gänzlich verließ.
 

~
 

„Nanu, heute mal farbenfroh unterwegs?“

„Haha Indra“ seufzte die Braunhaarige aus nachdem sie hinter den Tresen getreten war.

Sie war nicht gerade gut gelaunt. Aber wer konnte ihr das verübeln nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit bei eisigem Wind zum Diner laufen musste.

In einer, noch immer, feuchten Hose.

„Ich bin nur kurz hier um mich um zu ziehen. Ich habe gestern Abend meinen Schlüssel in der Haustür abgebrochen, war klitschnass und der Dienst kann auch erst heute Abend das Schloss austauschen. Anya wird mich umbringen!“ murmelte sie.

„Und wo hast du heute Nacht geschlafen?“ fragte Indra ruhig.

Lexa schaute sie verwirrt an.

„Bei Clarke“ antwortete die Angesprochene beiläufig und wurde ursprünglich rot.

„Aber das spielt doch gar keine Rolle!“ grummelte sie hinterher.

„Ach – ich gehe mich erst mal umziehen“ knurrte die Braunhaarige und ging in den hinteren Bereich zu ihrem Arbeitsspind. Dadurch, dass sie dem Wetter immer ausgesetzt war, hatte die Studentin sicherheitshalber immer Wechselklamotten auf der Arbeit.

Die frischen Klamotten ließen sie gleich viel zufriedener wirken und als sie sich dann auch noch die Haare gekämmt hatte, war alles wieder halb so wild.

„Trink erst mal einen Kaffee.“

Lexa nahm am Tresen Platz und schaute in die Kaffeebrühe vor sich, welche ihr gerade vor geschoben wurde.

„Danke.“ ein leises Murmeln verließ Lexas Lippen.

„Clarke ist krank…. Sie kann heute Abend nicht arbeiten und ich …. muss auf den Schlüsseldienst warten?...“. Die Dinerinhaberin seufzte. Sie wusste genau, was Lexa von ihr wollte.

„Also brauche ich jemanden der heute Abend eure Schicht macht?“

„… Bitte?~ . Ich weiß nicht wie lange der Schlüsseldienst braucht und außerdem … wollte ich noch zu Clarke“. Lexa blickte verstohlen in ihre Tasse und fixierte regelrecht den flüssigen Inhalt.

Indra lachte was nur leicht.

„Du sorgst dich um sie“ schlussfolgerte die Dunkelhäutige.

„Was? Quatsch!“ lehnte Lexa die Worte der Älteren ab.

„Lexa~“ Indra machte eine kurze Pause und blickte ihre Angestellte dann fest an.

„… glaubst du ich sehe nicht wie du die Kleine ansiehst? … Das ich nicht mitbekommen habe wie du Finn angefahren bist als er das erste Mal auf sie traf? Oder wie nervös du manchmal bist wenn Clarke mal nicht zu früh zu ihrer Schicht da ist?…. Und dann-“

„Ist ja okay Indra… vielleicht mag ich Sie … ein bisschen“ unterbrach sie ihre Vorgesetzte prompt. „Klar~ ein bisschen~“ schmunzelte sie und ging zu einem der Tische um die Kundschaft zu bedienen. Lexa verdrehte genervt ihre Augen und nippte an ihrem Kaffee. Sie fühlte sich wie ein offenes Buch. Und das nervte sie enorm.

Da konnte sie sich gleich einen Sticker auf die Stirn kleben wo drauf stand: ‚Ich stehe auf meine blonde Kollegin‘.

Das vibrieren ihres Handys ließ die Braunhaarige zusammen zucken und das Mobiltelefon im nächsten Zug aus ihrer Hosentasche ziehen.

1 neue Nachricht.

Diese Meldung erschien auf dem Display als die Empfängerin diese fragend öffnete.

Direkt sprang ihr ein Bild von Clarke in die Augen, auf welchem sie One-Hit halb vor dem Gesicht hatte und niedlich in die Kamera blickte.

Lexas Herz schlug augenblicklich schneller.
 

Unbekannte Nummer: Danke das du geblieben bist! :)

Ich hoffe wir sehen uns nachher noch mal?

Liebe Grüße,

Clarke
 

Lexa schmunzelte zufrieden und speicherte schnell die Nummer in ihr Handy.

Lexa: Natürlich. Ich hatte nicht vor, deinen Schlüssel zu behalten.

Bis nachher :*
 

Noch ehe sie darüber nachdenken konnte, was sie da überhaupt geschrieben hatte, war die Nachricht auch schon abgeschickt.

Ein Kusssmiley… wirklich?

Nicht zum ersten mal heute fragte sie sich, wie alt sie eigentlich war.

„Lexa?!“ aufmerksam schaute sie nach oben in Indras Richtung welche sie gerade gerufen hatte.

„Hilfst du mir? Dann kannst du deine Stunden von heute Abend wieder gut machen!“.
 

1 neue Nachricht.

„Sofort Indra!“ rief sie und war schon am aufstehen als sie die Nachricht öffnete.

Clarke: :*
 

Ein breites Grinsen bildete sich über das Gesicht der Braunhaarigen als sie ihre Schürze holte und sich diese umband um Indra dann zur Hand zu gehen.

Es hatte sowieso keinen Sinn mehr zur Uni zu gehen. Dafür war es zu spät.

Da konnte sie die Zeit auch sinnvoll nutzen und arbeiten.
 

Erschöpft ließ die Braunhaarige sich an den Tresen sinken und trank etwas Wasser.

„Gut das du mir helfen konntest, was das auch immer für ein Ansturm war“ schmunzelte Indra. Nachdem Lexa angefangen hatte zu arbeiten, hatte es nicht lange gedauert, da war das Diner voll. Sehr ungewöhnlich für einen Nachmittag.

„Danke dir Lexa, ich mache dann hier weiter. Du kannst gehen“

„Aber meinst du, du schaffst das? Wer macht denn nun meine Schicht?“ wollte sie neugierig wissen.

„Da lasse ich mir schon was einfallen, mach dir keinen Kopf“ lächelte sie.

Lexa nickte und legte ihre Schürze wieder ab.

„Danke Indra…. Tut mir leid..“

„Ist schon okay, wünsch Clarke eine gute Besserung von mir. Und sei nett zu ihr!“.

„Indra-“ augenverdrehend ermahnte sie ihre Chefin.

„Wir sind nur Nachbarn!“ fügte sie noch verteidigend hinterher und bewegte sich in Richtung Ausgang des Diners.

„Und nur Nachbarn bringen dich dann so zum Grinsen“ meinte die ältere neckend.

„Bis morgen!“ Lexa wusste genau, dass Indra einen wunden Punkt traf.

Seufzend machte sie sich auf den Weg zur Bahnstation. Sie hatte schon so lange keine Beziehung mehr gehabt. Zu ihrer Verteidigung musste sich sich aber auch eingestehen, dass sie keinen Bedarf hatte. Es hatte sie aber auch bisher niemand so umgehauen.

Gerade als sie in der Apotheke stand, klingelte ihr Handy und der Schlüsseldienst kündigte sich an, dass sich diese gerade in der Nähe befanden.

„Alles klar, ich bin gleich zuhause“ und damit beendete sie das Gespräch an ihrem Mobiltelefon auch wieder.

Schnell ließ sie sich noch ein Paket in der Apotheke zusammen stellen und beeilte sich dann, nach Hause zu kommen.

„Hey, warte mal!“ kurz bevor die Braunhaarige bei dem Mehrfamilienhaus ankam, hörte sie eine Männerstimme hinter sich.

„Hm?“ neugierig drehte sie sich um und erkannte nur schemenhaft den jungen Mann der auf sie zugelaufen kam. Der Himmel war schon fast dunkel. Man merkte deutlich, dass die Jahreszeit weiter voran schritt.

„Sag mal, wohnst du hier in der Gegend?“ wollte der Mann wissen als er vor ihr zum stehen kam.

„Wer will das wissen?“ fragte sie skeptisch und beäugte die Person vor sich. Er trug eine leichte Bomberjacke, eine schlichte Jeans, war etwas größer als sie selbst und einen braunen Wuschelkopf.

„Sorry, ich bin Bellamy“ freundlich hielt er ihr die Hand entgegen. Lexa tat dies mit einem Nicken ab.

„Okaay“ murmelte er etwas und machte eine kurze Pause.

„Kennst du eine Griffin? …. Wie hieß sie noch. Cora… Clara … Irgendwas mit C? Die soll hier wohnen aber ich habe die Hausnummer vergessen und erreiche meine Schwester nicht.“ er kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf.

„Clarke… Was willst du von ihr?“ hinterfragte die Braunhaarige noch ein wenig skeptischer.

„Ja! Genau das war ihr Name. Also kennst du sie? Meine Schwester wohnt bei ihr. Ich sollte schon mal klingeln“. Lexa nickte und wollte gerade zum Satz ansetzen als ihr Handy sie unterbrach.

„Sorry, da muss ich eben ran gehen.“

… „Ich stehe schon beim Haus, ja ich sehe Sie. Ich bin sofort da“.

Genervt schaute Lexa zu Bellamy.

„Komm mit, sie wohnt direkt neben mir“ grummelte sie und bewegte sich auch schon schnellen Schrittes in die Richtung ihres Hauses.

Erleichtert begrüßte die Braunhaarige den Schlüsseldienst und war froh, dass sie bald wieder in ihre Wohnung konnte.

Zusammen gingen sie das Treppenhaus hoch.

„Du bist ja schon da, Bell“ ertönte auch Octavias Stimme welche direkt hinter ihnen in das Haus gekommen sein musste und nun die Treppe hoch hastete.

„Hast du es gut gefunden?“ wollte sie nach einer ausgiebigen Begrüßung wissen.

„Naja~ Eure Nachbarin hat mir Gott sei Dank den Weg gezeigt“ murmelte er.

„Gut, dann übergebe ich ihn dir. Ich habe zu tun“. Lexa war erleichtert, dass Octavia noch rechtzeitig da war und sie Clarke nicht ihrem Schicksal überlassen musste.

„Danke Lexa!“ bedankte sich die Mieterin aus der Nebenwohnung und schaute den beiden noch hinterher bis sie in der Wohnung der Blonden verschwunden waren und konnte sich dann gezielt dem Schlüsseldienst widmen.
 

Das Schloss musste ausgetauscht werden. Aber damit hatte Lexa weniger Probleme.

Die Rechnung allerdings, welche sie vorgelegt bekam, war alles andere als erleichternd.

Aber es musste ja gemacht werden.

Freundlich verabschiedete sie sich von den Mitarbeitern der Firma und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.

„Puh“ seufzte sie erleichtert aus.

Sie war froh endlich wieder in ihren eigenen 4 Wänden zu sein.

Die Firma hatte einige Zeit gebraucht und es war nun schon kurz nach 20 Uhr.

Nie hätte Lexa gedacht, dass sich das so in die Länge ziehen würde.

Aber ehe sie nun darüber nachdachte, zu ihrer Nachbarin zu gehen, würde sie erst einmal duschen gehen.

Genüsslich ließ sie sich das warme Wasser über den Körper fließen.

Sie hatte hatte schon fast vergessen, wie wohltuend so eine warme Dusche sein konnte.
 

Gemütlich ließ Lexa sich auf ihre Couch fallen und öffnete den Nachrichtenverlauf mit ihrer Nachbarin.

Sie hatte sich eine Jogginghose und einen Hoodie übergezogen. Ihre Haare hingen nass ihren Rücken hinunter.

Gedankenverloren schaute sie sich das Bild der Jüngeren an und schmunzelte. Sie kam einfach nicht darauf klar, wie ihr jemand, so dermaßen, den Kopf verdrehen konnte.

Lexa: - Bist du noch wach? -

wollte Lexa wissen und musste nicht lange auf eine Antwort warten.
 

Clarke: Natürlich. Ich warte auf meinen Schlüssel ;)
 

Lexa: Soll ich klingeln?
 

Clarke: Wozu?
 

Lexa schüttelte belustigt ihren Kopf um dann wieder von der Couch auf zu stehen.

Mit der Tüte aus der Apotheke und ihren neuem Schlüssel verließ sie ihre Wohnung und blieb einen Moment vor der, ihrer Nachbarin stehen.

Ein, für Lexa, bezauberndes Lachen erfüllte die Wohnung.

Ein erneutes Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie mochte Clarkes Lachen.

Aber so ganz gesund schien ihre Kollegin noch immer nicht zu sein. Denn ihr Lachen wurde von einem Husten gefolgt.

Sie nahm sich einen Ruck und schloss dann die Tür auf um in die Wohnung zu treten. Sofort erblickte sie Clarke, welche gerade im Türrahmen der Küche stand.

„Bist du eingeschlafen?“ wollte Clarke neckend wissen.

„Hmh, fast. Du glaubst gar nicht wie befreiend es ist, wieder in der eigenen Wohnung zu sein~“ gab die Braunhaarige ebenso neckend zurück.

Clarke schmunzelte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass meine Anwesenheit die letzte Nacht so unangenehm war“

„Okay okay~ Das könnt ihr ohne mich klären“ Octavia hob abwehrend ihre Hände und lachte etwas. Lexa hatte noch gar nicht bemerkt, dass sie in der Küche saß. Dies erklärte allerdings auch, mit wem Clarke gerade gelacht hatte.

„Eigentlich wollte ich dir nur deinen Schlüssel zurück bringen. Und das hier“ Lexa hielt der Jüngeren die Tüte aus der Apotheke hin.

„D… Danke“ nun war es an Clarke etwas rot zu werden.

„Die Apothekerin hat gesagt, dass da alles drin ist was du brauchst um schnell wieder gesund zu werden“. Lexa lächelte sanft.

„Octavia?!“ die Tür zum Badezimmer ging auf und Bellamy stand, nur mit einem Handtuch unten herum gebunden, im Flur.

„Oh …. Hallo“ begrüßte er die Braunhaarige noch mal.

„Was ist Bell?“ rief die Braunhaarige aus der Küche heraus.

„Habt ihr noch ein Handtuch?“

Seufzend stand sie auf. „An was hast du eigentlich gedacht als du hergekommen bist?“ und verschwand dann kurz in ihrem Zimmer um innerhalb weniger Sekunden wieder heraus zu kommen und Bellamy noch ein weiteres Handtuch gab.

Dieser verzog sich direkt darauf auch wieder ins Bad nachdem er sich bedankt hatte.

„Ähm – ja… das war Bellamy. Er wohnt für ein paar Tage bei uns“ meinte Clarke und schaute zu ihrer Nachbarin.

Schlafstörung

„Wir hatten schon das Vergnügen“ meinte die Braunhaarige als sie dem jungen Mann hinterher sah, ehe sie ihren Blick wieder an die Blonde wendete.

„Achso?“ neugierig schaute die Kleinere zu ihrer Nachbarin.

„Nichts wildes. Er hat mich gefragt wie er zu dir kommt als ich auf dem Weg nach Hause war“

verstehend nickte die Blonde.

Ein Gähnen unterbrach die Stille welche zwischen den beiden entstand.

„Nagut ihr beiden, ich lasse euch mal alleine und bewege mich Richtung Zimmer“ meinte Octavia und stand auf um zwischen den Beiden in ihr Zimmer zu gehen.

„Bel, ich glaube du hast alles? Wenn nicht klopf vorher an!“ rief sie noch durch die Badezimmertür und bekam nur ein ‚Jaja‘ entgegen gebracht.

„Ist Lincoln heute gar nicht bei euch? Ungewöhnlich“ murmelte Lexa nachdem sie von Clarke als Antwort ein Kopfschütteln bekommen hatte.

„Lief die Reparatur von eurem Schloss gut?“ wollte Clarke wissen um es nicht zu einer peinlichen Stille kommen zu lassen. Die Angesprochene nickte.

„Wie man es nimmt, wir haben ein neues Schloss bekommen. Ich weiß noch nicht wie ich das Anya beibringen soll“ lachte die Braunhaarige etwas.

„Das wird sie schon verkraften“.

„Sicher wird sie das. Es wäre einfacher wenn ich genau wüsste wann sie zurück kommt um ihr irgendwo einen Schlüssel zu hinterlegen falls ich in der Uni bin.“

„Schreib ihr doch einfach eine Nachricht“ meinte Clarke und Lexa schaute sie an, als hätte Clarke etwas völlig neues erfunden.

„Ehrlich… darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht“ beide mussten unwillkürlich anfangen zu lachen bis die Blonde wieder anfing zu husten.

„Diese Halsschmerzen sind wirklich eine Qual“ murmelte die Angeschlagene.

Lexa seufzte leise, ging auf die Kleinere zu und legte ihr sanft eine Hand an die Wange. Mitleid zeichnete sich in ihrem Blick ab.

„Du solltest vielleicht nicht soviel reden und lachen“

„Dann bring mich nicht dazu“ hauchte sie neckend was der Braunhaarigen ein Schmunzeln hervor lockte.

„Also soll ich dich lieber zum schweigen bringen?~“ fast berührten sich ihre Lippen als die Badezimmertür sich öffnete und Bellamy im Flur stand.

„Oh, störe ich?“ fragte er nach. Genervt ließ Lexa von der Kleineren ab und schaute genervt zu dem Braunhaarigen.

„Ja“ grummelte sie während Clarke gleichzeitig ein „N - Nein“ heraus brachte.

Bellamy schmunzelte und schaute entschuldigend zu der Blonden.

„Bin schon wieder weg. Gute Nacht Clarke“ lächelte er zuckersüß und verschwand dann auch schon im Wohnzimmer. Nur eine Sekunde später hörte man auch schon das Schloss in den Türrahmen klacken.

„Ich ..“ Lexa holte kurz Luft um sich wieder zu fassen.

„Ich denke ich gehe dann jetzt auch wieder rüber. Ich wollte dir ja auch nur deine Medikamente vorbei bringen“.

Lexa hob den Schlüssel etwas an welchen Sie noch immer in ihrer anderen Hand hatte und gab ihn der Kleineren in die Finger.

„Und dir deinen Schlüssel wieder geben“ sie lächelte leicht und drehte sich dann zum gehen um.

Clarke schaute auf den Schlüssel in ihren Fingern und dann zu Lexa.

Sie schüttelte ihren Kopf. Es fühlte sich irgendwie wie ein Abschied an. Und das gefiel der Blonden ganz und gar nicht.

„Lexa..“ die Angesprochene blieb stehen als sie einen Griff an ihrem Handgelenk spürte und ihr ein sanfter Schauer über den Rücken lief.

„Danke nochmal...“ murmelte die Kleinere schüchtern. Lexa musste schmunzeln.

„Das mache ich nur um nicht all zu lange alleine arbeiten zu müssen“ grinste sie frech und küsste die Blonde sanft auf ihre weichen Lippen.

„Ich wusste es“ Clarke lachte leise ehe sie frech antwortete: „Ich kann verstehen warum die Anderen nicht mit dir zusammen arbeiten wollen.“ und streckte ihr dabei frech ihre Zunge raus.

„Oho… pass bloß auf, sonst muss ich dir deine Zunge noch abbeißen“. Schnell zog Clarke ihre Zunge wieder rein und nutzte dann die Chance Lexa ebenfalls noch einmal kurz zu küssen.

„Schlaf gut Lexa“ hauchte sie liebevoll und schaute die Ältere mindestens genauso sanft an.

„Gute Nacht Clarke~“. Die Jüngere schaute Lexa noch hinterher und lehnte sich dann leicht an die Wand um ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren.

Sie fühlte sich so geborgen bei Lexa und bedauerte es sogar ein wenig, dass diese schon wieder ein neues Schloss bekommen hatte.

Nachdem sie sich wieder ein wenig gefangen hatte, beugte sie sich herunter um die Tüte aus der Apotheke hoch zu heben und breitete alles auf dem Küchentisch aus, um die Medikamente genauer unter die Lupe zu nehmen. Als Lexa da war fühlte sie sich gar nicht so krank wie es sich jetzt wieder bemerkbar machte, als sie sich ihre Nase putzen musste.

Ein Seufzen verließ die Lippen der Blonden und sie öffnete die erste Tablettenpackung um eine der Innenliegenden einzunehmen.

Ihr Blick glitt zur Uhr und dann wieder auf den Küchentisch.

Clarke schnappte sich noch eine weitere Tablette, welche die Atemwege befreien sollte und nahm die empfohlene Menge an Wick Medinait in der Hoffnung, dass sie die Nacht ohne Probleme schlafen würde können.

Ein Gähnen entfloh ihr als sie ins Badezimmer ging, um sich bettfertig zu machen und in ihrem Zimmer dann in ihre Schlafsachen schlüpfte.

Ihr Hals schmerzte als sie wiedermals husten musste. Stöhnend ließ sie sich auf ihr Bett sinken, wo One-Hit es sich wieder gemütlich gemacht hatte. Der Kater hatte sich den ganzen Tag im Bett aufgehalten und seinem Frauchen Gesellschaft geleistet.

Man hörte wie der Laptop hochfuhr und nicht mal eine Minute später konnte Clarke ihn schon nutzen um ihr Email Programm zu öffnen.

„Na wenigstens denkt eine mit“ murmelte sie zufrieden als sie feststellte, dass ihre Kommilitonin ihr die Unterlagen der Vorlesungen hat zukommen lassen.

Wieder erfüllte ein Gähnen den Raum, gefolgt von einem Luftschnappen der Blondhaarigen. Sie beschloss, dass sie morgen auch nicht zu Uni gehen würde und danach war ja auch schon Wochenende.

Schnell antwortete sie auf die Mail und klappte den Rechner dann wieder zu, um sich im nächsten Moment einfach in ihr Kissen fallen zu lassen und ihre Augen zu schließen.

 

Erschrocken saß die junge Studentin aufrecht im Bett, als sie von einem nervtötenden Geräusch aus dem Schlaf gerissen wurde, welches sie nicht identifizieren konnte.

Und da war es schon wieder.

Aufmerksam horchte sie in die Nacht. Ihr Zimmer war komplett dunkel.

Und wieder.

„Das ist doch nicht sein Ernst!“ grummelte die Blonde als sie das Geräusch als Schnarchen identifiziert hatte. Genervt ließ sie sich wieder fallen und legte sich das Kissen über den Kopf. Dies wurde allerdings schnell mit einer Hustenattacke belohnt, da die Luft unter dem Stoff alles andere als angenehm war.

„Ach man...“ murmelte sie, öffnete die oberste Schublade ihres Nachtschrankes und schloss ihn nach erfolgloser Suche wieder.

Geschlagen setzte die junge Frau sich aufrecht hin und öffnete ihre Wasserflasche, um diese anzuheben und einen Schluck zu trinken.

Das Blinken ihres Handys verriet ihr, dass sie eine Nachricht bekommen hatte.

Neugierig nahm sie das Smartphone in die Hand und drückte kurz auf den Powerknopf, wodurch der Sperrbildschirm erhellt wurde.

 

1 neue Nachricht von Lexa:

 

Clarke spürte wie ihr Herz einen Ticken schneller schlug, als sie nur den Namen ihrer Nachbarin las.

Mit ihrem Daumen wischte die Blonde über das Display ihres Smartphones um es zu entsperren.

Automatisch öffnete sich das Fenster mit dem Chatverlauf zwischen ihr und der Älteren.

 

Lexa: Ich hätte dich richtig küssen sollen als ich die Gelegenheit dazu hatte.

 

Prompt verschluckte Clarke sich an ihrem Wasser und schnappte verzweifelt nach Luft.

Sie war sich sicher, dass die Hitze, welche gerade in ihr aufstieg, nicht von der Erkältung kam.

Clarke fragte sich, ob Lexa das ernst meinte.

Wie kam sie dazu nur diesen einen Satz zu schreiben. Ohne irgendeinen Zusammenhang oder weitere Wörter.

Die Nachricht kam schon kurz nachdem sie sich von ihrer Nachbarin verabschiedet hatte.

Das hatte die Blonde gar nicht mehr mitbekommen.

Ein Seufzen verließ die Lippen der jungen Frau als sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper breit machte und sie unwillkürlich von einem Schauer durchfegt wurde.

„Hättest du es mal gemacht“ murmelte sie leise in sich hinein.

 

Clarke: … Ich kann nicht schlafen.

 

Es dauerte nicht lange da bekam sie auch schon eine Antwort.

 

Lexa: Damit bist du nicht alleine ;)

Es ist ganz schön kalt alleine im Bett

 

Clarke verdrehte die Augen.

Das war nun doch irgendwie plump.

Und dennoch konnte sich sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

 

Clarke: Glaube ich dir.

Ich habe es kuschelig warm mit One-Hit :P

 

Als Antwort bekam sie einen augenverdrehenden Smiley von ihrer Nachbarin.

Die Blonde schmunzelte und öffnete dabei Juke um etwas Musik ab zu spielen.

So wurde wenigstens das Schnarchen gedämmt.

 

Clarke: Wieso kannst du nicht schlafen?

 

Lexa: Ich bin einfach noch nicht müde.

Und du?

 

Clarke: Ich plane gerade einen Auftragsmord.

Kennst du jemanden?

 

Lexa: Kommt drauf an wen du umbringen willst~

 

Clarke: Sicher nicht dich xD

 

Lexa: Achso? Sondern?

 

Clarke: Die Person weswegen ich nicht schlafen kann

 

Lexa: Schade das du mich damit nicht meinst ;)

 

Clarke: Du kannst ja noch träumen :P

. Ich finde meine Ohropax nicht :( …

 

Lexa: So schlimm?

 

Clarke: Würde ich dir sonst schreiben?

 

Lexa: … das war nicht nett…

 

Clarke: So war das gar nicht gemeint!

Wirklich nicht!

Aber ehrlich … Bellamy schnarcht wirklich schlimm :/

 

Lexa: Jaja~

Ich kann dein Problem lösen :P

Aber wenn du so zu mir bist, überlege ich es mir nochmal.

 

Clarke: NEIN!

Sags mir :D

 

Lexa: Komm einfach rüber

Ich habe Platz, ein gemütliches Bett und Ruhe ;)

Dein Bett, mein Bett

Kichernd ließ die Blondine sich auf den Rücken fallen und hielt ihr Handy über ihr Gesicht.

 

Clarke: Vielleicht komme ich darauf zurück ;)

 

„Bell!“ Clarke zuckte zusammen als sie mitbekam, dass Octavia aus ihrem Zimmer heraus gestürmt kam und wütend die Tür zum Wohnzimmer aufstieß.

„Halt die Klappe!“ Panisch sprang One-Hit unter der Decke heraus und schlug Clarke dabei versehentlich das Handy aus der Hand, welches mit einem dumpfen Aufprall, auf ihre Stirn fiel.

„Au...“ Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht rieb sich die Studentin über ihre nun schmerzende Stirn.

„Was habe ich denn gemacht?“ hörte sie Bellamy entrüstet und ebenfalls etwas erschrocken aus dem Wohnzimmer.

Neugierig stand die Blonde auf und wickelte sich in ihre Bettdecke ein, ehe sie vorsichtig die Tür ihres Zimmers öffnete, um heraus zu treten und Richtung Wohnzimmer zu gehen.

„Du schnarchst schlimmer als eine Motorsäge im Wald!“ fauchte die Braunhaarige ihren größeren Bruder an und hielt mit beiden Händen ein Kissen in die Höhe was von dem Älteren weggedrückt wurde. Anscheinend hatte die Kleinere der Beiden ihm das gerade ins Gesicht drücken wollen.

„Da kann ICH doch nichts für! Ich habe schnupfen!“ rechtfertigte sich dieser.

„Dann nimm irgendwas dagegen! Ich will schlafen. Ich muss morgen zur Uni. Und wenn ich wegen dir in der Uni einschlafe, mache ich dir die Hölle heiß!“.

Belustigt beobachte die Hauptmieterin die Situation, welche sich gerade vor ihr abspielte.

Trotz, dass Bellamy größer war als seine jüngere Schwester, hatte er doch deutlichen Respekt vor der Braunhaarigen.

„Es ist wirklich nervenaufreibend Bellamy“ mischte sich nun auch die Blonde ein, als sie zwei fragende Blicke von den Geschwistern zugeworfen bekam. Sie hatten gar nicht bemerkt, dass Clarke das Szenario beobachtete.

„T – Tut mir Leid Clarke, das war nie meine Absicht. Ich muss mir irgendwas eingefangen haben“ murmelte er leicht verlegen.

Octavia verdrehte genervt ihre Augen.

„Ich hole dir etwas dagegen“ knurrte sie als sie von ihrem Bruder runter stieg und wütend aus dem Wohnzimmer stapfte.

Clarke sah ihren neuen Mitbewohner nur fragend an und zog ihre Schultern mit einem beschämenden Schmunzeln nach oben.

Sie konnte es ihrer Freundin nicht verübeln das sie so ausgerastet war.

„Hier, nimm das! Wenn du danach immer noch schnarchst werfe ich dich auf den Balkon!“ genervt reichte die Braunhaarige ihrem Bruder eine Packung Gelomyrtol, welche sie gerade aus ihrem Zimmer geholt hatte.

„Ich bin doch kein Hund!“ grummelte der Ältere woraufhin er nur ein ‚Na und‘ zugeworfen bekam.

Augenverdrehend nahm er sich eine von den Eukalyptustabletten heraus und spülte sie mit einem Schluck Wasser herunter.

„Und, zufrieden?“. Octavia nickte.

„Ja! Jetzt wartest du ein paar Minuten und dann solltest du wieder ganz normal Luft bekommen.

Ich hoffe, dann hat dein Schnarchen ein Ende. In 4 Stunden geht mein Wecker! Gute Nacht.“ murmelte die Jüngere und drehte dann auf ihrem Absatz um, um wieder in ihr Zimmer zu gehen und hinter sich die Tür zu schließen.

„Ich weiß schon warum ich froh war als sie ausgezogen ist“. Bellamy konnte sich ein Schmunzeln aber nicht verkneifen als er seiner Schwester nachsah.

„Sie kann manchmal etwas aufbrausend sein“ fügte er noch hinzu.

„Das habe ich gemerkt“ lachte die Blonde. Sie kannte ihre Mitbewohnerin nun aber ja auch schon ein wenig und hatte es durchaus auch das ein oder andere Mal mitbekommen, wenn die Braunhaarige sich mit ihrem Freund ‚gestritten‘ hatte. Zumindest kam es so rüber. Octavia beteuerte immer wieder gerne, dass sie nur diskutierte.

„So schlimm ist sie nun auch nicht.“ dennoch wollte sie ihre Freundin verteidigen. Sie war froh Octavia kennen gelernt zu haben und mit niemand anderen wollte sie sich ihre Wohnung teilen. Außer vielleicht mit einer… .

Schlagartig merkte die Blonde wie ihr die Hitze wieder in den Kopf stieg als sie so darüber nachdachte.

„Ist alles okay bei dir, Clarke?“ wollte der Braunhaarige wissen und schaute etwas besorgt zu ihr.

„Du wirst so rot.“

Natürlich bestärkte sich die Farbe nur noch etwas.

„N- Nein alles gut. Wahrscheinlich nur wieder ein Fieberschub“ stammelte sie ertappt hervor.

„Ich denke ich werde jetzt auch wieder schlafen gehen. Gute Nacht Bellamy“. Sie lächelte ihn freundlich an. Nickend lächelte er zurück.

„Gute Besserung. Tut mir wirklich leid, dass ich euch nicht in Ruhe habe schlafen lassen… Eigentlich schnarche ich nicht… Oder kaum. … Oder was weiß ich denn.“ Clarke lachte leise.

„Das hoffe ich, sonst denke ich sicher nochmal darüber nach, ob du hier wohnen bleiben darfst bis du was Neues hast“ frech streckte sie ihm die Zunge heraus und ging dann ebenfalls wieder in ihr Zimmer.

One-Hit hatte es sich schon wieder gemütlich gemacht und schien weiter zu schlafen. Sanft lächelte die Blonde zu ihrem Kater. Sie würde manchmal so gerne mit ihm tauschen. Der Kater war selten aus der Ruhe zu bringen und konnte bei so gut wie jedem Lärm schlafen.

Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, legte sie sich zu ihm und fing an durch das weiche Fell zu kraulen. Sofort ertönte ein Schnurren aus dem Körper des schwarzen Fellballs.

Gähnend legte sie ihren Kopf an den Bauch des Tieres. Für einen Moment genoss sie es einfach nur das Schnurren zu hören.

Suchend blickte die Blonde über die Oberfläche ihres Bettes und sah ihr Handy knapp an der Bettkante liegen. Schon halb auf der Kippe liegend robbte sie sich langsam vor um nach diesen zu greifen. Allerdings kam sie noch nicht ganz an und so landete das Mobiltelefon mit einem ‚Klonk‘ auf dem Boden statt zwischen ihren Fingern.

„Shit!“. Seufzend rappelte Clarke sich von ihrem Bett auf um sich nach dem Handy zu bücken, welches schon wieder eine Nachricht signalisierte.

Zufrieden ließ sie sich wieder aufs Bett sinken und entsperrte ihren Bildschirm.

 

Lexa: Lebst du noch?

 

Unwillkürlich musste sie lachen.

 

Clarke: Weil ich dir 15 Minuten nicht geantwortet habe?

Fängst du an zu klammern? :P

 

Lexa: Haha, lustig.

Nein, ich habe Lärm aus eurer Wohnung gehört.

Es klang so als hätte eine Frau geschrien.

 

Clarke: Stimmt. Octavia war kurz davor Bellamy zu töten xD

 

Lexa: Na wenn es nur das ist.

Dann hast du jetzt Ruhe?

 

Clarke: Das hoffe ich doch.

 

Keine Antwort mehr.

Seufzend zog die Blondine ihre Decke enger, welche sie noch immer um sich geschlungen hatte.

 

Clarke: Schlaf gut Lexa.

 

Es dauerte nicht lange als das Schnarchen ihres neuen Mitbewohners wieder los ging.

„Maaaaaan….“ sie legte ihren Kopf in den Nacken und wischte sich mit den Händen von der Stirn das Gesicht hinunter.

Gequält hustete sie und merkte dabei wie trocken ihr Hals schon wieder geworden war.

Sie nahm einen Schluck Wasser.

Aber besser wurde es nicht wirklich.

Der Schlafentzug tat seinen Rest dazu das es der Blonden nicht wirklich gut ging.

Sie war sowieso schon ein wenig döselig durch die Medikamente, welche ihr ihre Nachbarin mitgebracht hatte.

 

 

Entschlossen stand die junge Studentin vor der Tür ihrer Nachbarin und hielt ihren Finger gegen den Klingelknopf.

Sie musste nur noch drücken.

Aber sie zögerte. Und konnte sich selbst nicht beantworten wieso.

Sie schloss ihre Augen und drückte dann den Knopf.

Von innen konnte man das Klingelgeräusch vernehmen.

Kurze Zeit später hörte man Schritte und die Tür wurde geöffnet.

„Clarke?“

ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging die Blonde an ihrer Nachbarin vorbei und schlurfte mit ihrer Decke um den Schultern in die Wohnung.

„… komm doch rein“ murmelte Lexa verschlafen und schloss die Tür wieder.

Sie war gerade erst eingenickt.

Zielstrebig ging Clarke in das Zimmer der Braunhaarigen und schaute sich kurz in dem Raum um, welcher nur von einer Nachtschranklampe erhellt wurde. Sie war ja vorher noch nie in dem Zimmer gewesen. Als One-Hit sich in die Wohnung geschlichen hatte, wurde sie im Flur aufgehalten und hatte nur gesehen aus welchem Zimmer ihre Nachbarin kam.

 

Nur wenige Augenblicke später hörte man aus dem Flur ein Plumpsen.

Skeptisch ging die Ältere der Kleineren hinterher und lachte dann.

„Ist das dein Ernst? Du klingelst…. kommst rein …. redest nicht mit mir …. und nur zur Verständnis… Du lässt dich dann einfach in mein Bett fallen?“ hakte sie nach.

„Mhm… ich nehme dein Angebot an.. Dein Bett …. ist nun mein Bett“ nuschelte die Blonde in die Bettdecke ihrer Nachbarin.

Die Braunhaarige schüttelte belustigt ihren Kopf und setzte sich an die Bettkante.

Sie hob ihre Hand und wollte der Blonden gerade über den Rücken streicheln, als sie ihre Hand dann aber doch wieder zurück zog und sich innerlich selbst dafür ermahnte.

So etwas passierte schon aus Reflex heraus.

Sie wollte die Kleinere anfassen, sie streicheln, sie unter ihren Fingern spüren.

Sie hatte sich noch nie bei jemanden so wohl gefühlt. Und es fiel ihr verdammt schwer sich das ein zu gestehen und es nicht so weit heraus zu tragen. Das war nämlich null ihr Stil, ihr Charakter oder sonst irgendwas.

Wieder musste die Blonde husten und stöhnte dann gequält auf.

„Kann ich dir was bringen Clarke?“ wollte Lexa sanft wissen. Sie wollte ihre alte Nachbarin wieder. Die spitze Kommentare von sich gab, durchweg gute Laune hatte und nicht wie ein Schluck Wasser in der Kurve hing.

„….. Wasser“ murmelte die Angesprochene leise.

„Bringe ich dir … warte kurz“ sofort stand Lexa auf und ging zielstrebig in die Küche um etwas Leitungswasser in ein Glas ein zu lassen.

 

Ein Schmunzeln bildete sich auf den Lippen der Größeren, als sie sich wieder ans Bett setzte und nur merkte, dass Clarke ganz ruhig und gleichmäßig atmete.

Sie war eingeschlafen.

„Da hat es aber wer nötig“ murmelte Lexa leise und stellte das Glas auf ihren Nachtschrank ab.

Ihr Bett stand direkt an der Wand und Clarke lag einmal quer rüber.

So vorsichtig wie möglich schob sie ihre Nachbarin richtig aufs Bett und rückte die Decke richtig zurecht.

Mit einem leichten Touch auf ihre Lampe am am Nachtschrank erlosch dann auch das Licht.

Gähnend sreckte sich die Ältere ehe sie sich unter ihre Decke kuschelte und an Clarke von hinten heran robbte um sanft einen Arm um sie zu legen.

„Schlaf gut Prinzessin“.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Willkommen zurück, Anya

„Lexa?“ . Anya sah ihre kleine Schwester erwartungsvoll an welche gerade die Tür an sich heran zog und keinerlei Anstalten machte die Klinke jemals wieder los zu lassen.

Die Ältere zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

„Willst du nicht erst mal deine Sachen auspacken?“ knurrte die Kleinere genervt.

„Okay okay~ Bleib mal locker“ murmelte Anya und schob im nächsten Moment ihren Koffer in ihr Zimmer und schloss die Tür dann hinter sich.
 

Kurze Zeit wusste Lexa nicht was sie nun tun sollte, rang sich dann aber doch dazu die Tür einen Spalt zu öffnen und sich die Hand vor die Augen zu halten.

„… Clarke?“ fragte Lexa etwas schüchtern und war sich nicht ganz sicher ob sie überhaupt rein kommen durfte.

Schloss die Tür aber hinter sich dennoch wieder ohne ihre Finger von den Augen zu nehmen.

Die Angesprochene konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen ehe sie auf ihre Nachbarin zuging und vorsichtig ihre Hand herunter zog.

Langsam öffnete die Größere ihr Auge einen Spalt. Das andere fest verschlossen.

„Lex~“ lachte die Blonde belustigt welche in dem großen Handtuch gewickelt vor ihr stand.

„Stell dich nicht so an, hier ist nichts was du nicht schon gesehen hast“.

Erleichtert seufzte die Braunhaarige aus und entspannte sich dann auch wieder ein wenig.

„Tut mir leid für die Situation. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass Anya wieder kommt. Also wir haben uns nie darüber unterhalten. Und dann habe ich irgendwie vergessen ihr zu erzählen das du hier bist und ja. Ich wollte es ihr erzählen, wirklich! Aber dann standest du schon im Flur“ nuschelte sie leise während sie an das andere Ende des Badezimmers ging und aus dem Schrank eine weiße Tube raus holte.

„Wolltest du jetzt noch Lotion?“ lachte Lexa nun ebenfalls leicht.

„Wenn wir das jemanden erzählen… der würde-“

„Das wird NIEMAND erfahren!“ gab Lexa in einem genauso neckenden Ton zurück wie er von Clarke gekommen war.

Sie konnte sehr gut darauf verzichten der Welt zu erzählen wie ihre Schwester ihre Nachbarin nackt gesehen hatte.

„Whow ruhig“ die Blonde hob abwehrend ihre Hände und nahm Lexa dankbar die Lotion ab.

„Ich muss den Menschen auch nicht auf die Nase binden das ich nackt vor deiner Schwester stand“ lachte die Kleinere.

Lexa spürte wie ein leichter Rotschimmer sich auf ihre Wangen legte.

Das Lachen der Blonden löste ein wohliges Gefühl in ihr aus. Ihr Lachen steckte an.

„Du bist schon ein bisschen komisch oder?“ schmunzelte Lexa als sie Clarkes Gesicht zwischen ihre Finger nahm und ihr einen sanfte Kuss auf die Lippen hauchte.

„Ähm-“ noch ehe Clarke reagieren konnte, hatte die Größere schon wieder von ihr abgelassen und mit einem: ‚Ich decke den Tisch, kommst du dann gleich?‘ das Badezimmer verlassen.

Perplex strich die Blonde mit ihren Fingern über ihre Lippen ehe sie sich grinsend daran machte sich ein zu cremen.
 

Mit einem Klirren kam der Teller auf der Arbeitsfläche auf den Lexa gerade so noch stoppen konnte ehe er wahrscheinlich auf dem Boden zu Bruch gegangen wäre.

„Kann es sein, dass dich da jemand durcheinander bringt?“. Lexa zuckte zusammen als sie die tiefe Stimme ihrer Schwester hinter sich vernahm als sie die Teller wieder ordnete.

„Quatsch, ich weiß gar nicht wovon du redest“ grummelte die Jüngere und drehte sich zu Anya um welche in der Küche stand.

„Frühstückst du mit uns?“

Anya nickte und beobachtete die Kleinere aufmerksam.

„Was ist?“ wollte Lexa gereizt wissen was ihrer Schwester ein Grinsen über die Lippen huschen ließ.

„Was sollte sein?“.

„Weiß ich doch nicht. Du starrst mich an.“

„Ich weiß gar nicht was du so gereizt bist Lex~“.

Einen Moment war Stille zwischen ihnen während die Jüngere den Tisch weiter deckte und Kaffee in die Tassen schenkte.

„Also-“ wollte Anya gerade ansetzen und wurde prompt von der Kleineren unterbrochen.

„Anya! Stopp. Ich will da nicht mit dir drüber reden, okay?“ Lexa versuchte wirklich ruhig zu bleiben.

Allerdings musste sie sich eingestehen, dass es sie wahnsinnig machte wenn Anya sie so penetrant beobachtete.

Und genau das wusste ihre ältere Schwester.

„Es reicht schon, dass es überhaupt so weit gekommen ist“.

„Was? Das ich deine kleine Freundin nackt gesehen habe? Dafür kann ich nichts!“ grinste Anya siegessicher.

„Sie ist NICHT meine Freundin. Aber ja du …. du ..“ Lexa wusste nicht wie sie sich rechtfertigen sollte.

„Ach ist doch auch egal. Können wir das einfach vergessen? .. Bitte?“ wank sie ab.

„Das hättest du wohl gerne Lex. Wir sind Schwestern.

Seid ihr zusammen?“ Anyas Worte kamen schon fast piesackend aus der Älteren heraus.

„Anya ich meine das Ernst, reiz mich nicht!

Das zwischen Clarke und mir, ja?! Das war nur Sex. Nicht mehr und nicht weniger und-“

„Achso?“ wurde Lexa plötzlich von der Stimme ihrer blonden Nachbarin unterbrochen.

„Clarke..“ murmelte die Ältere überrumpelt.

„I – Ich denke ich gehe rüber. Das ist glaube ich gerade das Beste“ murmelte sie und versuchte dabei nicht zu verletzt herüber zu kommen.

„Nun warte doch..“ Lexa ging an Anya vorbei und blieb im Türrahmen der Küche stehen.

Clarke kam gerade mit ihrem Schlüsselbund aus Lexas Zimmer wieder raus welchen sie letzte Nacht in dem Zimmer abgelegt hatte.

„Clarke-“

„Lass gut sein Lexa. Es ist alles cool. Wir schreiben.“ und schon war die Blonde aus der Wohnung verschwunden. Hinter der geschlossenen Tür hörte man wie die Nachbarstür aufgeschlossen wurde.

„Das hast du ja super gemacht!“ knurrte Lexa ihre ältere Schwester an und drehte sich zu ihr.

„Wow Moment Lexa. Das was aus deinem Mund kommt, ist nicht auf meinem Mist gewachsen!

Zumal ich bis eben nichtmal wusste, dass ihr überhaupt Sex hattet“ wehrte sich die Dunkelblonde und nahm sich ihre Kaffeetasse um daran zu nippen.

„… Ist ja auch egal“ murmelte die Kleinere ertappt, nahm sich ebenfalls ihren Kaffeebecher und verschwand dann in ihrem Zimmer. Frustriert ließ die Braunhaarige sich auf ihr Bett sinken, stellte ihren Becher auf den Nachtschrank ab und ließ sich auf die Matratze fallen.

Anya hatte ein Händchen dafür Situationen zu zerstören. Schon als sie Kinder waren kam sie in den unpassendsten Momenten.

Unschlüssig nahm Lexa sich ihr Handy und spielte damit zwischen ihren Fingern. Immer wieder entsperrte sie den Bildschirm nur um ihn dann wieder zu sperren.

Clarkes Gesichtsausdruck hatte sich in ihr Gewissen gebrannt. Sie konnte den Ausdruck nicht einmal deuten. Die Ältere wusste nicht ob es Enttäuschung war. Oder war es vielleicht sogar ein Ausdruck von Verletztheit? Wollte sie das überhaupt?

Natürlich wollte sie ihre Nachbarin nicht verletzten. Aber was war das zwischen Ihnen denn. Sie kannten sich nun ein paar Wochen. Von Anfang an hatte sie bei der Blonden ein komisches Gefühl gehabt. Ein Gutes. Eines, welches sie so noch nicht kannte wenn sie jemanden kennen lernte. Und allgemein war sie doch eigentlich sowieso nicht der Mensch der sich um die Gefühle von anderen scherte. Deswegen hatte sie solange keine Kollegin und arbeitete allgemein lieber alleine. Bei Clarke jedoch war es etwas vollkommen anderes.

Sie fühlte sich wohl in ihrer Nähe.

Als Finn sich so an sie heran gemacht hatte, wäre sie fast wahnsinnig geworden.

Ein Rotschimmer schlich sich auf Lexas Wangen. Ob es Eifersucht gewesen war.

Aber um zur allgemeine Frage zurück zu kehren.

Was genau wollte sie eigentlich von ihrer Nachbarin. Und genau das konnte sich Lexa selbst nicht beantworten.

Schmunzelnd scrollte sie durch ihren Chatverlauf mit Clarke.

Unter ihrem Namen stand, dass sie online sei.

Dies verschwand genauso schnell wieder wie es gekommen war.

Es war einfach alles so einfach gewesen.
 

Lexa: Tut mir leid… Das war so gar nicht gemeint…

Also vielleicht … ich weiß es nicht
 

Clarke kam online, die Häkchen verfärbten sich blau und sie ging wieder offline.
 

„Das kann doch nicht wahr sein!“ betrübt ließ sie ihr Handy aus der Hand fallen

Ein Klopfen an ihrer Tür ließ sie aufblicken als diese auch schon auf ging.

„Lex….“

„Was willst du?“

Anya kam herein und ließ sich neben ihrer kleinen Schwester auf die Matratze sinken.

„Sag mal was ist denn mit dir los? So kenne ich dich gar nicht. Außer als du Costia damals kennen gelernt hast“.

Ertappt schaute Lexa zu ihrer Schwester. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht.

Über Anyas Lippen huschte ein Grinsen.

„Habe ich es mir doch gedacht.“ murmelte sie sicher.

„Du hast gar nichts gedacht. Das war etwas völlig anderes damals. Wir waren Kinder!“.

Anya nickte.

„Verliebt sein fühlt sich Erwachsen aber auch so an“

„Als ob. Ich bin nicht verliebt!“ verteidigte die Kleinere sich und schaute starr an die Decke über sich.

„Lexa~ Ich kenne dich dein ganzes Leben. Und du hast dich nie um irgendwelche Gefühle geschert und schon gar nicht wolltest du anderen gefallen.“

„Ich will Clarke überhaupt nicht gefallen!“. Grummelte die Braunhaarige leise.

„Das kannst du dir vielleicht vor machen, mir aber nicht“ Anya seufzte kurz und hob Lexas Handy hoch was penetrant aufleuchtete und somit signalisierte, dass eine Nachricht eingegangen war.

„Vielleicht ist sie das“ grinste sie verschmitzt und zog es aus Lexas Handreichweite als sie danach schnappen wollte.

„Mensch, gib mir das!“ knurrte Lexa und war kurz davor sich auf ihre Schwester zu stürzen.

Lachend übergab die Ältere das Smartphone und beobachtete genau wie Lexas Mundwinkel nach oben ging.

„Also ist sie das doch~“ schlussfolgerte sie.

„Halt die Klappe Anya“.

Was weißt du schon Beziehung

Wortlos verließ die Dunkelblonde wieder das Zimmer ihrer kleinen Schwester.

Lexa entsperrte ihr Mobiltelefon und sofort ging das Fenster von Clarke in Whatsapp auf.
 

Clarke: Schön.

Wie gesagt, Lexa, es ist alles cool.
 

Lexa: Wie „alles cool“ hast du nicht ausgesehen :/
 

Clarke: Aha
 

„Wenn ihr eh die ganze Zeit weiter schreibt, hättest du auch drüben bleiben können“. Clarke zuckte zusammen, als sie bemerkte, dass Octavia, Lincoln und Bellamy in der Küche saßen zum Frühstücken.

„Ähm – guten Morgen“, begrüßte sie erst einmal das Trio am Küchentisch und nahm sich einen Becher aus dem Küchenschrank.

„Wir haben extra nicht für dich mitgedeckt. Eigentlich sind wir davon ausgegangen, dass du noch gar nicht wieder hier bist“.

„Ist schon okay, ich brauche nur Kaffee“, murmelnd schenkte Clarke sich die braune Flüssigkeit in ihren Becher.

„Wie war-“

„Ich bin im Zimmer“, schnitt die Blonde ihre Mitbewohnerin ab und machte auf dem Absatz kehrt, um ihr Zimmer zu betreten und hinter sich die Tür zu schließen.

„Mau“. Lachend nahm Clarke ihren kleine Freund hoch, der unter der Bettdecke hervorgekrochen kam, und setzte sich mit ihm an ihren Schreibtisch.

„Du bist der einzige, der nicht nervt, One-Hit“, murmelte sie und erntete unter ihrem Streicheln ein sanftes Schnurren.

Aufmerksam schaute sie auf ihr Handy, als eine Nachricht einging. Schnell änderte sich ihre Stimmung aber in betrübt, als sie sah, dass diese nicht von ihrer Nachbarin kam.
 

Octavia: Alles okay?
 

Clarke: Ja.. schon. Passt schon
 

Keine Minute später sah Clarke aus dem Augenwinkel heraus, wie ihre Tür auf ging.

„Kennst du das Wort ‘klopfen’?“.

Octavia schloss die Tür hinter sich wieder und setzte sich auf Clarkes Bett, welche sich leicht zu ihrer Mitbewohnerin umgedreht hatte.

„Doch, aber du hättest mir eh nicht geantwortet oder mich abgewiesen“.

Clarke schmunzelte. Sie wusste, dass Octavia Recht hatte.

„Stimmt“, bestätigte sie dann auch noch einmal.

„Also Clarke, was ist los?“, wollte die Braunhaarige neugierig wissen.

„Nichts, O…. „

„Das kannst du meinetwegen den anderen erzählen. Aber ich bin nicht blind. Komm, setz dich zu mir“. Mit einer klopfenden Geste auf die Matratze bedeutete Octavia ihrer Freundin, dass sie zu ihr kommen sollte.

Clarke tat, wie ihr geheißen wurde, und ließ sich ebenfalls auf ihrem Bett nieder. Sie lehnte sich ans Kopfteil und winkelte ihre Beine an.

„Und?“ fragte Octavia erwartungsvoll, welche sich in den Schneidersitz in Clarkes Richtung setzte.

„Ja, was und?“.

Ein Seufzen entfloh Octavias Lippen.

„Muss man dir alles aus der Nase ziehen? Ich meine, dass ihr Sex hattet, hat wahrscheinlich die ganze Nachbarschaft mitbekommen“.

„Octavia!“ Sofort schoss eine unangenehme Röte in Clarkes Gesicht.

Das wollte sie sicher nicht von ihrer Nachbarin hören.

„Ja, was denn“. Belustigt beobachtete die Kleinere den Farbwechsel in den Wangen ihrer Freundin.

„Diese Frau macht mich wahnsinnig!“, grummelte Clarke und fuchtelte dabei wild mit ihrem Arm.

Octavia konnte gar nicht anders, als dadurch zu lachen.

„Habt ihr alle……?“ . Clarke brauchte diese Frage gar nicht zu Ende zu sprechen, als die Braunhaarige diese schon mit einem Nicken beantwortete.

„Ich hasse sie…“, murmelte die Ältere etwas unbeholfen.

„Das glaube ich kaum“, kam es neckend von der Kleineren.

„Also, warum bist du so angefressen? Es war doch anscheinend gut. Zumindest bei dem was-“

„Okay, O, es reicht. Du musst es nicht nochmal aussprechen!“

Clarke atmete einmal tief ein und wieder aus und nippte nochmal an ihrer Tasse.

„Ihre Schwester …. Anya kam wieder..“, murmelte sie leise und fixierte das braune Grundnahrungsmittel in ihrer Tasse.

„Oh ….“

Clarke schaute auf.

„Nein, nein… sie ist gar nicht so schlimm, wie man denkt … glaube ich zumindest ...“ Die Blonde machte eine kurze Pause.

„Ist ja auch eigentlich egal. Ich war im Bad … und Anya und Lexa haben geredet….

Naja …. als ich rausgekommen bin, habe ich nur gehört, wie Lexa sagte, es sei ja ‚nur‘ Sex gewesen“.

Das ‚Nur‘ setzte sie mit ihrer freien Hand in Anführungszeichen.

„Autsch-“ Octavia kräuselte mitfühlend ihre Lippen.

„Ja genau, autsch. Das habe ich auch gedacht. Ich meine …. also irgendwie …. Lexa …“ Clarke wusste nicht wirklich, wie sie sich ihrer Freundin gegenüber ausdrücken sollte.

„Du magst sie mehr, Clarke“ schlussfolgerte Octavia. Und das zu bemerken, war nun, weiß Gott, nicht schwer gewesen.

„Ja …. vielleicht … ein bisschen...“, murmelte sie wieder leise. Octavia verdrehte die Augen und schaute sie eindringlich an.

„Ja … gut …. vielleicht auch ein bisschen mehr..“ Die Braunhaarige schmunzelte.

„Okay …. und nun? Was willst du machen?“ fragte sie neugierig.

Die Angesprochene zuckte mit ihren Schultern.

„Keine Ahnung …. gar nichts. Ich meine … ich weiß ja nun, woran ich bin. Was soll ich da machen?“.

Einen Moment war zwischen den Mitbewohnerinnen Stille.

„Und wenn sie das nur einfach so gesagt hat? Hat sie denn nochmal was geschrieben?“.

Clarke zuckte mit ihren Schultern.

„Ja … aber nicht viel …. sie sagt, dass es so nicht gemeint war. Beziehungsweise sie weiß es nicht“.

„Na siehst du, da hast du es doch, Clarke“.

„Was habe ich? Gar nichts. Sie weiß selbst nicht, was sie von der Situation hält. Wahrscheinlich war sie nur neugierig und wollte wissen, wie es sich mit einer Frau anfühlt. Nicht mehr, nicht weniger.“

„Hör auf zu spinnen. So oft wie ihr euch küsst, wie sie dich ansieht“. Verwundert blickte Clarke zu ihrer Freundin.

„Wie sie mich ansieht?“. Octavia nickte.

„Wie auch immer, warum bist du so auf ihrer Seite? Ihr seid doch sonst auch nicht best friends“.

„Müssen wir auch nicht sein, reicht ja, wenn du glücklich bist. Und du kannst mir erzählen, was auch immer du möchtest. Du kannst mir aber nicht weiß machen, dass du nicht glücklich bist, wenn du bei ihr bist. Oder deine Röte im Gesicht von irgendwas anderem kommt“. Clarke musste schmunzeln. Octavia konnte schon niedlich sein.

„Dein Handy blinkt übrigens!“, grinste Octavia.

Sofort nahm Clarke ihr Smartphone zwischen die Finger und öffnete das Whatsapp Programm.
 

Lexa: Das, was ich gesagt habe, tut mir leid, wenn ich dich damit verletzt habe
 

„Und? Lexa?“, wollte Octavia neugierig wissen, die sich die Frage allerdings selbst beantwortete, als sie sich frech vor beugte und von oben auf Clarkes Display lugte.

„Siehst du! Sie entschuldigt sich“, grinste die Kleinere siegessicher.

„Sie tippt“, stellte die Blonde fest, als unter Lexas Namen ‚schreibt...‘ sichtbar wurde.
 

Lexa: Wenn du willst …

Oder du dich damit besser fühlst.

Können wir die ganze Geschichte auch vergessen
 

„Das hat sie jetzt nicht geschrieben, oder?“ Clarke war leicht ungläubig als sie die Zeilen ihrer Nachbarin las.

„Na, was habe ich gesagt? Für sie war das nichts“, grummelte die Ältere.

„Blödsinn! Sie hat geschrieben wenn es DIR damit besser geht. Du musst zwischen den Zeilen lesen!“

„Zwischen den Zeilen, natürlich, O. Du kennst sie ja auch so gut!“ Clarke verdrehte die Augen.

„Ach aber du?! Du bist doch sonst nicht so pessimistisch“, konterte die Braunhaarige.

Clarke seufzte genervt.

„Was schreibe ich jetzt?“ fragte sie ihre Nachbarin, welche schon am Überlegen war, was man nun am Besten antworten konnte.
 

Clarke: Was auch immer
 

Octavia schaute ihre beste Freundin fragend an.

„Was denn?“.

„Nichts, alles gut“. Octavia musste unwillkürlich lachen, als Clarke ihr Handy beiseite legte und ein lautes Magengrummeln die beiden unterbrach.

„Ich muss erstmal was essen“, murmelte Clarke qualvoll.
 

Nachdenklich starrte Lexa auf ihr Handy. Immer und immer wieder.

Es brannte ihr in den Fingern, auf ihrem Smartphone eine Nachricht zu tippen.

Auch wenn sie weiß Gott nicht wusste, was sie nach so einer ernüchternden Antwort schreiben sollte.

Ein Klingeln ließ sie vom Bett aufspringen und zur Tür hasten.

Allerdings stand ihre Schwester schon im Türrahmen, welche sich verwundert umdrehte, als Lexa ihre Tür aufgerissen hatte.

„Lexa … alles okay?“, wollte sie etwas skeptisch wissen.

Bedrückt musste die Braunhaarige feststellen, dass es nicht ihre blonde Nachbarin war, die gerade geklingelt hatte.

Sondern eine schlanke, junge Frau mit langen, dunkelbraunen Haaren.

„Ähm ….“ Sofort erhaschte sich auf ihren Wangen ein leichter Rotschimmer.

„Hast du wen anderes erwartet?“, wollte die Ältere wissen, während sie die, für Lexa fremde Person, herein bat.

„Nein, schon gut… ich dachte nur… ach egal“, murmelte Lexa ertappt. Sie wusste selbst nicht, wieso sie so große Hoffnung auf Clarke hatte.

Sie wusste ja, dass Clarke durch ihre Chatantworten nicht gerade in bester Laune auf sie zu sprechen war.

„Also, Raven?“ Anya wand sich an die kleinere Person neben sich.

„Das ist Lexa, meine Schwester. Lexa, das ist Raven. Sie ist in meinem Uniclub.“, stellte die Älteste die beiden Braunhaarigen einander vor.

„Hi“, freundlich lächelte die Neue Lexa an, welche eher verwundert in ihrer Tür stand.

„Hallo“, gab sie eher weniger freundlich zurück und warf ihrer Schwester einen skeptischen Blick zu.

„Soll ich dir deine Jacke abnehmen?“, fragte Anya zuvorkommend und nahm der Braunhaarigen dann ihre Jacke von den Schultern, welche das dankend annahm und währenddessen aus ihren Schuhen schlüpfte.

„Lex?“ Die Angesprochene zuckte kurz zusammen; als ihre Schwester sie ansprach.

Als die Ältere ihre Aufmerksamkeit erhascht hatte, erntete sie von der Kleineren gleich einen nachhakenden Blick.

„Stör ich euch?“, wollte sie frech wissen.

Natürlich bemerkte sie, wie Raven gleich ein wenig rot wurde.

„Nein, wieso?“, gab Anya von sich.

„Wir wollten nur ein paar Angelegenheiten zur Verbesserung der Uni besprechen. Du kannst dich gerne zu uns setzen“, gab Anya beiläufig von sich, als sie sich in die Küche begab.

„Willst du was trinken, Reyes?“.

„Ja, Wasser, bitte“, gab sie von sich und ging hinter Anya ebenfalls in die Küche.

Lexa zog eine Augenbraue nach oben und ging schon einmal vor in das Wohnzimmer.

Sie selbst hatte zwar kein Interesse, sich an dem Club aktiv zu beteiligen, hörte sich aber dennoch dann und wann mal Sachen von Anya an, welche die Vorsitzende des Clubs war.

Zumal sie eher das Gefühl hatte, dass ihr in ihrem Zimmer die Decke auf den Kopf fallen würde.
 

„Schön, dass du wieder-“ Lexa bekam nur am Rande mit, wie Raven unterbrochen wurde.

Aus der Küche kam ein leises Kichern.

„Stört es dich, dass Lexa dabei ist?“

„Nein, alles gut“, antwortete die Jüngere.

„Hey! Ich kann euch verstehen!“, rief Lexa angefressen in Richtung Küche.

Sie fühlte sich gerade ein wenig wie ein kleines Kind, was darum bitten musste, irgendwas tun zu dürfen. In ihrer eigenen Wohnung.

Beine angewinkelt kuschelte Lexa sich in die Ecke der Couch und kurze Zeit später kamen die anderen beiden auch ins Wohnzimmer, um sich auf dem Sofa niederzulassen. Raven legte einen Schreibblock auf den Tisch und schlug diesen auf.

Sie fingen auch direkt an, über das eigentliche Thema zu reden.

Lexa hörte nur mit einem Ohr mehr oder weniger zu. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, durch Facebook zu scrollen. Sie war schon lange nicht mehr online gewesen.

Eigentlich reizte sie auf dieser Seite ziemlich wenig. Sie hatte schlichtweg kein Interesse daran, die Nahrungsmittel der anderen, zu welchen Zeiten auch immer, zu begutachten.

Und viele Freunde hatte sie darauf auch nicht. Wollte sie auch nicht.

Völlig selbstständig tippten ihre Finger den Namen ‘Clarke Griffin’ in die Suchleiste ein und sie bekam einige Vorschläge angezeigt.

Allerdings musste sie schnell feststellen, dass sie ihre Nachbarin nicht unter dem angegeben Namen fand.

Der nächste Name, welchen Sie suchte, war Octavia Blake.

Treffer. Ein schmunzeln zog sich über ihre Lippen. Auf ihrem Profilbild war sie eindeutig zu identifizieren. Glücklich mit Lincoln. Vor einem Sonnenuntergang. Ein typisches Pärchenbild.

Neugierig forschte sie weiter und klickte sich durch die Freundesliste ihrer braunhaarigen Nachbarin. Sie verzeichnete mehr als 500 Personen.

Immer wieder bewegte sie ihren Finger vom unteren Teil des Displays weiter nach oben, um weiter durch die Freunde zu suchen.

‚Princess Griffin‘. Das Profilbild dieser Person war ein Einhorn mit einer Krone vor einem rosanen Hintergrund.

Sie schaute noch weiter durch die Liste, blendete ihre Umgebung dabei vollkommen aus. Allerdings konnte sie keine weitere Person mit dem Nachnamen finden, wodurch sie wieder die Prinzessin suchte, wo sie von Anfang an schon dachte, dass es sich dabei um ihre Nachbarin handelte.

Ihr Profil war auf den ersten Blick nicht wirklich einsichtig und auf privat eingestellt.

Neugierig öffnete sie den Reiter ‚Fotos‘ und sofort wurde eine Handvoll Bilder sichtbar.

Sofort fiel ihr ein Kinderfoto auf, welches sie auch gleich öffnete.

Es war ein süßes, blondes Mädchen mit kleinen Grübchen. Um ihre Schultern lag ein Arm eines braunhaarigen Mädchens, welche genauso wie die Blonde über beide Ohren strahlte.
 

„Wen stalkst du da?“ So schnell wie Anya ihrer kleinen Schwester das Handy aus der Hand gerissen hatte, konnte Lexa gar nicht gucken.

„Anya! Spinnst du?!“, wollte sie entrüstet wissen und versuchte nach ihrem Handy zu schnappen.

„Hast du schonmal was von Privatsphäre gehört?“

„Nicht bei meiner kleinen Schwester, nein“, konterte die Ältere ruhig zurück.

„Ist das deine kleine Freundin von nebenan?“ Anya war aufgestanden, damit Lexa ihr das Handy so leicht nicht wieder abnehmen konnte, während sie das von Lexa geöffnete Bild mit ihren Fingern vergrößerte.

„Sie sieht Blondie auf jeden Fall super ähnlich“.

„Und die andere ...“ Anya blickte von dem Handy auf Raven und wieder zurück.

„Das könntest du in klein sein!“, stellte sie fest und zeigte Raven das Bild, welche erst etwas skeptisch war, aber schnell Anyas Vermutung bestätigte.

„Woher habt ihr das Bild denn? Das sind Clarke und ich, ja. Wir waren beste Kindergartenfreunde, bis ich wegzog“, schmunzelte Raven und nahm Anya das Handy ab.

„Das ist ja interessant. Darf ich mein Handy jetzt bitte wieder haben?“, grummelte Lexa und krabbelte über die Couch, um Raven das Handy aus der Hand zu entwenden.

„Echt? Du warst ja süß!“ Anya musste unwillkürlich lachen und die Braunhaarige konnte es nicht verhindern, dass ihre Wangen einen Rotton annahmen.

„Was habt ihr mit Clarke zu tun? Ich wusste gar nicht, dass sie ein Foto von uns auf Facebook hat. Das muss wer anderes hochgeladen haben.“, munkelte Raven vor sich her.

„Sie ist seit einigen Wochen unsere direkte Nachbarin“, fing Anya an.

„Und Lexa schläft mit ihr“

„ANYA!“ Entrüstet hatte Lexa sich aufgesetzt.

„Das hat niemanden zu interessieren!“.

„Auf jeden Fall gesteht Lexa sich ihre Gefühle anscheinend nicht ein. Nachdem Lex heute gesagt hatte, dass sie nur Sex hatten, ist Blondie ziemlich prompt aus der Wohnung gegangen.“

„Ups-“, gab Raven von sich. Anya nickte nur zustimmend.

„Hallooo~ Ich bin immer noch anwesend“, gab Lexa frustriert von sich und fühlte sich zurecht von ihrer Schwester ignoriert.

„Mal davon abgesehen! Was weißt du eigentlich von Beziehungen? Du hattest doch noch nie eine!“.

Anya blickte zu ihrer kleinen Schwester und zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht ja schon~“ grinste sie frech und streckte ihr leicht die Zunge raus, als sie zu Raven blickte.

Schnee

"Ich mache mich auf den Weg, Lexa, kommst du soweit zurecht?", fragte die ältere Dame ihre Angestellte, als sie sich ihre Jacke überzog.

"Klar, Clarke wird schon gleich kommen".

Indra nickte. Clarke hatte vor wenigen Minuten angerufen, dass sich vor ihr ein Stau gebildet hatte und sie ein paar Minuten später kommen würde.

Aber sie machte sich dabei auch keine weiteren Gedanken, da Lexa sonst ja auch schon oft alleine im Diner gestanden hatte.

Lexa fühlte sich wie in einem Deja-vu. Es war nicht das erste Mal, dass Clarke zu spät zu ihrer Schicht kam.

Manchmal war die Braunhaarige doch froh, dass sie mit der Bahn fuhr und sich somit nicht mit Staus und weiterem auseinandersetzen musste.

Nur wenige Minuten später ging allerdings die Tür zum Diner wieder auf und Clarke spazierte schneeverweht herein, was Lexa ein leichtes Lachen entlockte.

"Was?", kam es nur ein wenig biestig von der Blonden. Lexa schaute ihrer Kollegin nur hinterher und schmunzelte, während sie einen bestellten Kaffee einschenkte.

Es dauerte gar nicht so lange, da kam Clarke, mit ihrer Schürze bekleidet, wieder nach vorne zu ihrer Kollegin.

Sie nahm sich einen kleinen Notizzettel vom Tresen und einen Stift und fing an, die Tische zu bedienen.

Ihre Nachbarin beachtete sie dabei so wenig wie möglich.

Lexa konnte von Glück reden, wenn sich ihre Blicke mal trafen, als Clarke die Bestellungszettel auf den Tresen legte.

Seufzend widmete die Braunhaarige sich ihren Aufgaben und grummelte ein wenig vor sich hin.

"Clarke!", frustriert gab Lexa den Namen ihrer Nachbarin von sich, als diese sich wieder auf den Weg machen wollte, um was auch immer zu machen.

"Kannst du jetzt mal bitte hier bleiben und mir gefälligst helfen? Was ist los?", wollte sie aufgebracht wissen.

"Entschuldige?", genervt zog Clarke eine Augenbraue nach oben.

"Ich arbeite, falls du das nicht sehen solltest".

"Ja meinetwegen. Ich kann es auch verstehen, dass du sauer auf mich bist.

Oder eher, nein! Ich verstehe das ganz und gar nicht.

Und es rechtfertigt einfach nicht, dass du alle paar Minuten von Tisch zu Tisch rennst und unsere Kunden nervst. Du weißt, dass sie sich schon bemerkbar machen, wenn sie etwas brauchen. Das Diner ist winzig. Selbst das, was die Leute normal reden, kann man verstehen! Und jetzt bleib gefälligst hier stehen und hilf mir hier vernünftig sauber zu machen!", die Braunhaarige schnaufte schon fast, als sie ihrer Nachbarin diese Ansage machte.

Sie hatte sich bemüht, es so leise wie möglich zu gestalten, allerdings ohne Erfolg.

"Woods, ehrlich! Erst schläfst du mit mir und sagst mir gefühlt die Sterne vom Himmel. Dann sagst du zu deiner Schwester: es war NUR Sex.

Und du fragst dich wirklich, wieso ICH sauer auf dich bin?".

Alle Blicke lagen auf ihr und ihrer Kollegin.

Lexa konnte von Glück reden, für sie beide, dass der Abend schon so weit vorangeschritten war, dass sie fast keine Kunden mehr hatten.

Unbehaglich schaute Clarke sich im Diner um und merkte nur allzu deutlich, wie die Blicke auf ihren Schultern lagen.

"Das hast du ja super gemacht", murmelte die Blonde peinlich berührt.

"Du bist selbst schuld...". Man merkte der Älteren an, dass es für sie gerade genauso peinlich gewesen sein musste wie für die Blonde.

Aber sie hatte schlichtweg keine Lust mehr, hinter dem Tresen fast alles alleine machen zu müssen.

"Hier!", mit etwas zu viel Wucht drückte Lexa Clarke das Handtuch gegen die Brust, um ihr zu bedeuten, dass sie weiter abtrocknen könne.

Durch den Aufprall taumelte sie ein, zwei Schritte rückwärts, fing sich aber auch schnell wieder.

Hastig hatte Lexa im Affekt ihren Arm gegriffen, um sie vor Schlimmerem zu bewahren.

"S-Sorry.... das wollte ich nicht", murmelte sie schuldbewusst und blickte in die blauen Augen, in denen sie sich nun schon ein paar mal mehr verloren hatte.

Auf Clarkes Wangen breitete sich ein sanfter Rotschimmer aus.

"Schon okay...", nuschelte die Kleinere, entwendete dann ihren Arm aus Lexas Hand und fing an, das Geschirr abzutrocknen, welches die Braunhaarige schon abgewaschen hatte.

Auch die letzten drei Stunden vergingen nur mit dem nötigsten Wortkontakt und so langsam machte es die Ältere wirklich rasend.

Eine Schneeböe wehte um die beiden jungen Frauen, als sie das Diner von außen verschlossen.

"Brrr, ist das kalt", erschauderte Clarke, als sie sich ihre Mütze enger um den Kopf zog.

"Wow, die Prinzessin kann ja doch in einem normalen Ton reden!". Lexa machte sich durchaus ein wenig lustig über die Kleinere.

"Lexa, weißt du was.. lass es einfach", bekam die Braunhaarige auch gleich ihre Retourkutsche.

Die Angesprochene konnte es sich nicht verkneifen, demonstrativ ihre Augen zu rollen.

"Soll ich dich noch mitnehmen?". Clarke versuchte, in ihrem Ton nicht zu nett zu sein. Allerdings konnte man raushören, dass sie ihre Nachbarin nicht mit der Bahn fahren lassen wollte.

"Danke, ich fahre Bahn". Nun war es an Lexa, welche vor sich hin grummelte und an der Blonden vorbeiging.

"Lexa..." Stur ging Lexa weiter und merkte dann, wie sich eine Hand um ihren Oberarm legte.

"Was?", wollte sie verwundert wissen und blieb stehen, um sich zu der Kleineren zu drehen, welche mittlerweile neben ihr stand.

"Es macht keinen Sinn, wenn du mit der Bahn fährst!".

Lexa zuckte mit den Schultern.

"Muss es ja auch nicht. Reicht ja, wenn du mich nicht sehen musst!", konterte sie.

Clarke legte ihren Kopf leicht schräg und versuchte durch die Mimik ihrer Nachbarin zu steigen.

"Komm...", fing sie seufzend an.

"... so schlimm bist du nun auch nicht...", beendete die Blonde dann nach wenigen Sekunden ihren angebrochenen Satz.

"Ach nein?", fragte Lexa skeptisch.

"So behandelst du mich aber". Der Satz hatte gesessen. Clarke war getroffen von dem Schmerz in diesen Worten.

Die Braunhaarige drehte ihren Kopf wieder zur anderen Seite. Soviel Gefühl, wie sie in den Satz gelegt hatte, war gar nicht beabsichtigt.

Einen Moment schwiegen die jungen Frauen sich wieder an.

"Lass uns einsteigen... sonst sind wir gleich eingeschneit....", murmelte Clarke leise. Mit einem Nicken stimmte Lexa ihr letztendlich zu und zusammen stiegen sie in den Wagen.

Zu ihrem Glück ließ dieser sich auch gleich problemlos starten.

Ein wohliges Seufzen entfloh den Nachbarinnen gleichzeitig, als sich endlich die mollige Wärme in dem kleinen Wagen breit machte.

Sie schauten sich an und schmunzelten.

Schüchtern schaute Clarke wieder auf die Straße, was das Schmunzeln der Braunhaarigen auf ein kleines Grinsen heranwachsen ließ.

"Wie kam es zu dem Stau heute?", wollte Lexa beiläufig wissen.

Clarke seufzte.

"Irgendein Idiot hat das Prinzip des Reißverschlussverfahrens nicht verstanden. Er hat einen anderen Wagen angeditscht. Daraufhin, zumindest sah es so aus, ist der hintere Wagen in die beiden reingefahren. Ich war nicht weit weg von ihnen.

Eigentlich wollte ich vor unserer Schicht noch in die Stadt fahren. Ich brauche neue Hosen und da ich mich sonst nie dazu aufraffen kann, habe ich gedacht: Mensch, mach das doch heute, dann hast du es hinter dir.

Ja, falsch gedacht. Ich bin ja Clarke Griffin. Natürlich muss dann irgendwas dummes passieren". Clarke gestikulierte wild mit ihrer freien Hand am Steuer.

Unwillkürlich musste Lexa bei der Erzählung ihrer Nachbarin lachen.

"Also sollte ich dich besser meiden?", wollte die Braunhaarige belustigt wissen und erntete einen bösen Blick der Fahrerin.

"Tust du doch eh schon", grummelte sie leise in ihren nicht vorhandenen Bart.

"Wie bitte?", fragte die Ältere ungläubig und dachte, sich verhört zu haben.

"Ich meide dich? Das ist doch nicht dein Ernst, Clarke. Du bist abgezischt!", murmelte die Braunhaarige gekränkt.

"Du hättest ja wenigstens schreiben können..... an den anderen Tagen....".

Ein Seufzen verließ die Lippen der Älteren. Sie hatte wirklich alle Mühe, die Blonde ernst zu nehmen. Allerdings wollte ihr das nicht so ganz gelingen.

"Du kannst so süß sein", rutschte es ihr heraus und wünschte sich im nächsten Moment gleich, dies nicht gesagt zu haben.

"Was?", hakte die Kleinere nochmal nach. Sie hatte die Worte genau verstanden.

Gekonnt parkte sie in den Parkplatz vor ihrem Haus ein und stellte den Motor ab.

"Nichts, schon gut".

Lexa stieg von dem Beifahrersitz aus und Clarke tat es ihr, vom Fahrersitz aus, gleich.

"Man muss euch Frauen nicht verstehen", kam es nun ein wenig neckend von der Braunhaarigen.

"Sagst ausgerechnet du, Woods."

"Hm?", fragend schaute Lexa die Kleinere an.

Es war schon eine beträchtliche Menge an Schnee gefallen und man musste schon genau suchen, um eine Stelle zu finden, auf welcher es noch kein Schnee geschafft hatte, liegen zu bleiben.

Als Lexa keine Antwort von der Jüngeren bekam, setzte sie ihren Weg zur Haustür fort.

Mit einem dumpfen Aufprall landete ein Schneeball direkt an ihrem Hinterkopf.

"Au, Was!", blitzschnell drehte Lexa sich um und sah Clarke vor sich stehen, welche ihr direkt im nächsten Atemzug, eine Ladung Schnee ins Gesicht drückte.

"Griffin! Das bekommst du zurück!".

Lachend war Clarke von ihr weggesprungen, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern, als sie schon den nächsten Schneeball mit ihren Fingern formte, der seinen Weg sehr schnell in die Richtung der Älteren fand.

"Ha! Knapp daneben ist auch vorbei!", rief Lexa sicher, als sie selbst einen Ball warf und direkt den Brustkorb ihrer Kollegin erwischte.

Die beiden lieferten sich eine wilde Verfolgungsjagd und hatten den ein oder anderen Ballwechsel.

Sie genossen die Freiheit voll und ganz und ließen alle Aggressionen heraus, welche sich in ihnen angestaut hatten.

"Ich hab dich!", jubelte Lexa, als sie Clarke von hinten ansprang und beide direkt auf der Schneedecke landeten.

Befreit lachten sie sich die Seele aus dem Leib und selbst von weitem konnte man Clarkes kläglichen Versuch hören, um Vergebung zu betteln.
 

"RUHE DA UNTEN!". Man hörte es aus einer der umliegenden Wohnungen schreien. In einigen Wohnungen war das Licht angesprungen.
 

"Ich gebe auf!", lachte die Kleinere völlig aus der Puste und nutzte die Chance, sich endlich auf den Rücken zu drehen, als Lexa ihr Gewicht kurz verlagert hatte.

Allerdings hatte die Ältere Clarkes Arme gleich wieder über ihrem Kopf mit den Händen fixiert um sicher zu stellen, dass sie auch definitiv nicht entkommen konnte.

"Wer hat gewonnen?", raunte die Ältere in das Ohr der Kleineren, um sie im nächsten Moment direkt anzuschauen.

"Du!", lachte sie noch immer.

Sie konnte den Atem der Älteren auf ihrer Nase spüren.

"Braves Mädchen~", hauchte Lexa verführerisch.

Sanft und dennoch bestimmend legte Lexa ihre Lippen auf Clarkes, welche ihre Augen leicht aufriss. Allerdings entspannte sie sich sehr schnell wieder und schloss die Augen im nächsten Moment, um den Kuss zu erwidern.

Der Kuss vertiefte sich. Schüchtern spielten ihre Zungen miteinander.

Lexa holte tief Luft, als sie den Kuss gelöst hatte. Sie war durch die Schneeballschlacht noch immer völlig außer Atem.

"Geh mit mir aus, Clarke Griffin".  

Shoppingtrip

„Uhm…. Was?“. Die Blonde setzte sich verwirrt auf und bugsierte Lexa damit auf ihr Hinterteil.

Ihre Wangen waren noch immer rot von der Schneeballschlacht, allerdings hatte die Frage dies nun nicht besser gemacht.

„So ein richtiges Date?“. Sie zögerte etwas, bevor sie die Frage stellte.

Die Ältere musste unwillkürlich wieder lachen und nickte dann.

„Natürlich Chaos-Girl~“, kicherte sie.

Im nächsten Moment stand sie auf und half der Kleineren mit einem schwungvollen Ruck ebenfalls auf die Beine.

Reflexartig hielt sie sich an der Jacke der Größeren fest, um durch den Schwung nicht gleich wieder hinzufallen.

„Und was machen wir dann?“, wollte sie neugierig wissen, ehe sie weiter auf die Frage einging.

Lexa verdrehte die Augen und ging dann vor zur Tür.

„Lass dich überraschen“, meinte sie frech, als sie ihren Schlüssel aus ihrer Jacke hervorholte und dann die Haustür aufschloss.

„Ist das ein Ja?“, fragte Lexa nun sehr leise, um keinen im Haus zu belästigen.

„Na gut. Unter einer Bedingung!“.

Neugierig schaute die Braunhaarige zu ihrer Nachbarin, welche ebenfalls schon ihren Schlüssel herausgekramt hatte, als sie vor ihren Wohnungen standen.

„Das wird kein 08/15 Date!“. Clarke machte eine kleine Pause.

„Wir gehen nicht ins Kino oder irgendwo schick essen“, beendete sie ihre Bedingung.

Lexas Mundwinkel zog sich schmunzelnd nach oben.

„Keine Sorge, das wird ein unvergessliches Date.“.

Nun war es an Clarke, welche neugierig zu ihrer Gegenüber schaute, nickte dann aber.

„Morgen Abend? Wir haben keine Schicht im Diner“, holte sie gleich aus. Natürlich hatte sie schon in den Schichtplan geguckt und mögliche Termine heraus gepickt.

„Alles klar“, grinste Clarke.

„Aber nur wenn du vorher mit mir Hosen shoppen gehst!“. Lexa lachte.

„Was denn? Ich meine das Ernst. Ich hasse es, Klamotten zu shoppen. Am liebsten würde ich den ganzen Tag in meiner Jogginghose durch die Welt laufen“, lachte nun auch die Kleinere wieder.

„Also wegen mir brauchst du gar keine Hosen tra-“

„Lexa! Überreize meine Stimmung gerade nicht.

Sei froh, dass ich überhaupt nett zu dir bin. Aber für die Uni brauche ich unbedingt neue!“, unterbrach die Blonde ihre Nachbarin.

Lexa hob abwehrend ihre Hände.

„Wow, ruhig!“, grinste sie und ging auf Clarke zu, um ihr im nächsten Moment einen kleinen Kuss auf die Wange zu hauchen.

„Bis morgen~“, raunte die Ältere, machte dann auf ihrem Absatz kehrt und schloss ihre Haustür auf.

Im Flur ließ sie eine perplexe Clarke stehen, welche ein wenig brauchte, um sich zu sammeln.

Frustriert schnaubte sie aus, als sie selbst ihre Wohnungstür aufschloss.

Sie hasste es, dass ihre Nachbarin sie so verdammt schnell, so einfach aus der Fassung bringen konnte.

Erschöpft ließ die Blonde sich in ihr Bett fallen, nachdem sie sich umgezogen hatte und versank direkt darauf im Tiefschlaf, welcher nur durch den Wecker, am nächsten Morgen unterbrochen wurde.

Der Tag in der Uni zog sich für die Blonde wie Kaugummi.

Ihre Gedanken kreisten einzig und allein bei ihrer Nachbarin. So wenig Clarke es auch zugeben mochte, freute sie sich darauf, den restlichen Tag mit ihrer Nachbarin zu verbringen.

Hinter ihrer Federmappe versteckte die Blonde ihr Handy und schaute alle paar Sekunden drauf.

Als dieses aufleuchtete, schulg Clarkes Herz einen Ticken höher.

Ihre Euphorie verflog allerdings schnell, als sie bemerkte, dass Octavia ihr nur eine Nachricht geschrieben hatte.
 

 

Octavia: Sorry, dass ich dir nicht Bescheid gesagt habe, dass ich nicht zuhause bin. Es wurde gestern Abend so spät und dann bin ich doch bei Lincoln geblieben.
 

 

Clarke: Du brauchst dich nicht rechtfertigen! Hab Spaß! :*

Ich lieb dich dennoch :P
 

 

Octavia: Nett von dir.

Wie war deine Schicht mit Lexi-Hexi?
 

 

Clarke musste sich stark zusammenreißen, nicht los zu lachen.

Octavia fing im Moment immer öfter an, ihre Nachbarin so zu nennen.
 

 

„Miss Griffin? Wolle Sie uns mitteilen, was denn so lustig ist?“, ertönte die Stimme des Dozenten vorne am Tresen.
 

 

„N- Nein, entschuldigen Sie...“, murmelte die Angesprochene peinlich berührt.

Mit einem skeptischen Nicken führte der Dozent seinen Vortrag weiter und Clarke versuchte zwanghaft, nicht mehr so oft auf ihr Handy zu schauen.

Ihre Gedanken machten ihr dabei doch sehr einen Strich durch die Rechnung.

Nichts von dem, was der Dozent erzählte, kam in ihrem Kopf an. Sie versuchte immer wieder, auf die Folie zu schauen, war dann aber doch heilfroh, dass Sie sich das alles noch einmal im Internet anschauen konnte.

Wenigstens hatte sie keine Probleme damit, sich ihr Lernmaterial selbst beizubringen.
 

 

Octavia: Hey!

Lesen und nicht antworten ist nicht
 

 

Clarke: Entspann dich

Der Dozent hat mich ermahnt …

Wir haben ein Date, heute
 

 

Octavia: Du und der Dozent? o.o
 

 

Clarke: Quatsch, O!

Mit Lexa
 

 

Octavia: So?

Du gibst aber ganz schön schnell klein bei
 

 

Clarke: Waren nicht deine Worte, dass ich das alles nicht so eng sehen sollte?

Und Lexa es sicher nicht so gemeint hatte?
 

 

Octavia: :D

Ich hätte dennoch nicht gedacht, dass du deine Meinung so schnell änderst.

Oder hat sie dich wieder geküsst?
 

 

Clarke:.
 

 

Octavia: Ich wusste es!
 

 

Clarke verdrehte ihre Augen. Es war immer dasselbe mit Octavia.

Obwohl sie sich nun erst ein paar Monate kannten, wusste sie besser als jeder Andere, was in der Blonden vorging.
 

 

Clarke: Wie auch immer!

Was ziehe ich denn an?
 

 

Octavia: Was wollt ihr denn machen?
 

 

Clarke: Das weiß ich nicht.

Ich glaube, dass wusste sie selbst noch nicht
 

 

Die Stunde neigte sich dem Ende zu und langsam räumten ihre Mitstudenten ihre Sachen ein.

Clarke legte einen Moment ihr Handy weg, um es den Anderen gleichzutun und dann den Hörsaal zu verlassen.

Erleichtert seufzte sie, als sie das Uni-Gebäude verlassen hatte und atmete die frische Luft ein.

Draußen lag eine dicke Schneedecke auf allem.

Die ganze Nacht hatte es durchgeschneit.
 

 

„Clarke~“, erschrocken zuckte die Blonde zusammen, als sie die ihr nur allzu bekannte Stimme neben ihrem Ohr vernahm.

„Lexa! Du hast mich erschrocken!“, grummelte sie leise und versuchte die Röte von ihren Wangen zu verbergen.

„Tut mir Leid“, lachte die Übeltäterin belustigt.

„Ab in die Stadt?“, hauchte Lexa hinterher und hauchte Clarke einen Kuss auf die Wange.

„Was- Kannst du das bitte lassen?“, nuschelte Clarke leise und warf ihrer Nachbarin einen angesäuerten Blick zu.

„Bin ich dir peinlich?“.

„Quatsch! Ich bin nur nicht dein Spielzeug!“.

„Noch nicht~“.

„Lex!“, Clarke konnte nicht anders und musste ebenfalls ein wenig lachen. Dieses mal wusste sie, dass sie nur rumblödelten.

Und es tat ihr unheimlich gut.

Die Schneeballschlacht zwischen ihnen hatte die komplette Stimmung wieder gelockert, und schon fast fühlte es sich so an, als wäre alles einfach wieder wie früher.

„Ich hatte eigentlich gedacht, erst nochmal nach Hause zu fahren“, gab die Blonde ehrlich zu.

„Das war eigentlich auch der Plan. Ich habe dich gerade zufällig gesehen. Und wenn wir eh schon hier sind, können wir auch ins Center laufen, was von hier 10 Minuten zu Fuss entfernt ist. Natürlich nur, wenn du willst“.

Verwundert schaute sie ihre Nachbarin an. Sie hatte gar nicht gewusst, dass direkt bei der Uni ein Einkaufscenter lag.

„Okay, aber nur weil du es bist“.

„Gütig von dir“, frech streckte die Ältere ihre Zunge heraus.

„Dann los“, grinste die Kleinere und wollte sich gerade auf den Weg machen zu ihrem Auto.

„Wo willst du hin?“, lachte Lexa und nahm sich dann die Hand der Blonden, um sie in die andere Richtung zu ziehen.

„Hm? Ich war da doch noch nie“, lachte sie und ließ sich dann mitziehen.

Einen ganzen Moment liefen sie Hand in Hand einen kleinen Fußweg zwischen Feldern entlang, welcher direkt zu dem Einkaufsgebäude führte.

„Wow, ich wusste gar nicht, dass es hier so schön sein kann.“ Über den Feldern zu ihren Seiten lag eine leichte Nebeldecke und allgemein hatte die Sonne heute so ihre Probleme, sich durch das trübe Wetter zu kämpfen.
 

 

„Ist das hier jetzt schon unser Date?“, fragte sie schmunzelnd und schaute dabei auf ihre Finger, welche sich ineinander gehakt hatten.

Lexa zuckte mit ihren Schultern als Antwort.

„Das darfst du selbst entscheiden“, grinste sie und ging einfach weiter.

Sanft drückte sie dabei die Hand ihrer Nachbarin, was dazu führte, dass der Kleineren ein wohliger Schauer über ihren Körper lief.

Sie gingen hinter den Feldern zwischen einer Baumreihe entlang und direkt dahinter ertürmte sich auch schon ein relativ großes Einkaufscenter.

„Wow, das ist größer, als ich gedacht habe“, grinste die Blonde und bewunderte die schöne Weihnachtsbeleuchtung, welche schon außen am Gebäude stilvoll angebracht wurde.

„Es ist viel einfacher zu Fuß einfach hier lang zu laufen. Mit dem Auto musst du erst von der Schule weg, dann auf die Autobahn rauf und bei der nächsten Abfahrt wieder runter.

Das macht wenig Sinn, wenn man eh schon bei der Uni ist.“. Clarke konnte der Älteren nur mit einem Nicken zustimmen, und zusammen betraten sie dann das Center.

„Was für Hosen brauchst du denn?“. Clarke zuckte mit ihren Schultern.

„Egal, hauptsache ich habe es schnell hinter mir. Mir passen sowieso keine Hosen vernünftig“. Lexa lachte.

„Das werden wir ja noch sehen. Komm mit~“, liebevoll zog sie die Kleinere durch den einen Laden, gab ihr ein paar Hosen die sie anprobieren sollte und dann in den Nächsten, damit das Spiel von vorne beginnen konnte.
 

 

„Lexa…. Wir finden keine passenden. Ich hasse shoppen“, nörgelte die Blonde unzufrieden, als sie mit einer ziemlich knappen Hose hinter dem Vorhang hervor trat.

„Und zu dick bin ich auch noch….“, murmelte sie niedergeschlagen.

„Ich habe einfach nicht den richtigen Körper für sowas. Guck mich doch an, ich bin-“. Clarke wurde mitten in ihrer Nörgelei durch einen Kuss unterbrochen.

„… genau perfekt, Clarke“, hauchte die Ältere als sie sich wieder von den Lippen der Kleineren entfernte.

„Rede dir nicht solche Sachen ein. Guck dich an. Du bist wunderschön. Ich muss das wissen! Ich habe dich schon nackt gesehen“. Mit einem Zwinkern setzte sie sich wieder auf den Hocker vor der Kabine.

Sie hatte sich wirklich nicht vorgestellt, dass es so schwer war etwas passendes für die Blonde zu finden, und langsam konnte sie nachvollziehen, warum Clarke es hasste, Kleidung für sich zu kaufen.

Mit einem hochroten Kopf verschwand die Kleinere wieder hinter dem Vorhang und zog sich die Hose wieder aus, um die letzte anzuprobieren.

„Sie passt!“, hörte man es erstaunt aus der Kabine heraus, als der Vorhang aufgerissen wurde.

„Dreh dich“, mit ihren Fingern machte Lexa eine runde Bewegung und Clarke folgte diesem.

„Perfekt!“, seufzte die Braunhaarige erleichtert aus.

„Die erste haben wir“, grinste sie zufrieden.

„Das reicht! Mehr brauchen wir nicht!“, grinste Clarke und erntete dadurch einen fragenden Blick der Älteren.

„Ich nehme von der 2 Schwarze und 2 Graue und dann habe ich genug“. Lexa schüttelte lachend den Kopf.

„Was denn?“, wollte die Kleinere wissen.

„Nichts, schon gut“, grinste die Ältere.
 

 

„Und?~ Was machen wir heute Abend?“, versuchte Clarke noch einmal herauszufinden, was sie denn erwarten würde.

„Lass dich überraschen~“.

Langsam schlenderten die beiden wieder den Weg zurück zur Uni und dann letztendlich zu Clarkes Auto.

Dieses mal musste die Blonde auch gar nicht diskutieren, bis Lexa sich in ihren Wagen setzte und sie zusammen nach Hause fuhren.

„Wollen wir gleich sofort wieder los?“, fragte sie, während sie auf ihr Handy schaute.

„Wie du möchtest. Wir haben doch länger beim Shoppen gebraucht, als ich dachte“, schmunzelte die Ältere.

„Lass mich noch eben duschen gehen, ja? Ich fühle mich, als wäre ich gerade aus einer Textilfabrik gekommen“.

Mit einem sanften Nicken bestätigte Lexa das Vorhaben der Anderen.

„Zieh dich bequem an danach. Vielleicht wird es sportlich~“.

Verdutzt schaute Clarke ihre Nachbarin an welche nur, gespielt nichtsahnend, mit der Schulter zuckte.  
 

 

Date

„Clarke?“, ein Klopfen ging gegen die Tür, als die Blonde sich gerade im Badezimmer anzog.

„Kannst reinkommen!“, rief die Angesprochene zurück, als direkt darauf die Klinke heruntergedrückt wurde und ihre Mitbewohnerin das Bad betrat.

„Ich brauche nur kurz mein Deo.“, prüfend schaute Octavia ihre beste Freundin von oben bis unten herab an und zog dann eine Augenbraue nach oben.

„Was ist?“, stöhnte die Blonde genervt. Natürlich entging ihr der Blick nicht.

Die Braunhaarige zuckte mit ihren Schultern.

„Du bist nicht gerade der sportlichste Mensch, den ich kenne“, schlussfolgerte sie belustigt.

„Was soll das denn heißen?“, fragte Clarke gespielt säuerlich, während sie hustend aus dem Badezimmer floh, in welchem sich gerade eine riesige Deowolke breitmachte.

„Weniger ging nicht?“, hustete die Blonde weiter und atmete hastig die frischere Luft der Wohnung ein.

„Stell dich nicht so an. Was ist denn nun mit deinem Date? Willst du da etwa SO hin?“.

„Das ist ja das Problem!“, gab die Blonde von sich.

„Lexa hat gesagt ich soll mich sportlich anziehen. Ich laufe super gerne in Jogginghose rum. Aber zuhause. Und schon gar nicht mit Sport-BH und Top!“. Clarke klang schon ein wenig verzweifelt, als sie die Worte von sich gab.

 

 

„Lexa! Kannst du jetzt bitte einmal stehen bleiben?!“, ertönte eine frustrierte Stimme aus der Wohnung der Woods.

Anya war sichtlich genervt von ihrer kleinen Schwester, welche durchweg durch die Wohnung wanderte.

„Das sagst du so einfach!“, zischte die Kleinere und schaute ihre Schwester vorwurfsvoll an.

„Was ist denn überhaupt los?“.

Natürlich hatte Lexa der Dunkelblonden nicht erzählt, dass sie heute ein Date mit ihrer Nachbarin hatte.

„Nichts“, grummelte die Kleine.

Anya verdrehte ihre Augen.

„Ich kann dir sicher sagen, dass es was mit Blondie zu tun hat“, grinste die Ältere überlegen und erntete dafür nur ein Augenverdrehen der Kleineren, während sie sich an die Wand anlehnte.

„Wir haben ein Date...“, murmelte sie geschlagen.

Skeptisch zog Anya ihre Augenbraue nach oben.

„So ein richtiges?“.

„Ne, ein unrichtiges! Natürlich ein richtiges. Hast du nichts zu tun?“, seufzte Lexa genervt.

„Doch, klar. In erster Linie dich auszufragen“. Anya grinste.

„Wann denn? Hast du sie gefragt? Was wollt ihr machen?“, hakte die Größere weiter nach.

Lexa nickte bestätigend.

„Ich habe sie gestern Abend gefragt. Ich weiß nichtmal wieso!

Ich meine, sowas mache ich nicht. Lexa Woods fragt niemanden ob sie mit ihr ausgehen will.

Ich will gar keine Beziehung a-“,

„Außer mit Blondie~“, wurde Lexa frech von ihrer Schwester unterbrochen.

Sofort erröteten ihre Wangen leicht und plötzlich war der Boden so viel interessanter als die Größere.

Anya musste unwillkürlich lachen.

„Erwischt!“, schlussfolgerte Anya, wandte sich von ihrer kleinen Schwester ab und setzte sich dann in das Wohnzimmer.

„Hey! Geh doch nicht weg! Was mache ich denn jetzt?“.

„Woher soll ich das denn wissen?“, lachte Anya und beobachtete die Kleinere wie sie ebenfalls ins Wohnzimmer kam, um sich auf die andere Seite der Couch zu setzen.

„Du bist doch die mit einer Beziehung!“.

„Also doch~“.

„Ach, ich weiß es doch selbst nicht, Anya. Vielleicht … Vielleicht auch nicht. Ich hasse es, wenn ich mir vorstellen müsste, dass wer Anderes sie küssen könnte. Sie anfassen. Anschauen… Ich -“, Lexa seufzte.

„Du bist hoffnungslos verknallt. Interessant“.

„Red doch keinen Blödsinn. Verliebtsein ist Kinderkram.“

Einen kleinen Moment weilte die Stille zwischen den Schwestern.

Man sah der Braunhaarigen durchaus an, dass die Situation sie beschäftigte und sie nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte.

„Ich hatte noch nie ein Date“, gab Lexa theatralisch bekannt und ließ sich dann rücklings auf die Couch fallen. Ihr Blick fixierte die Wohnzimmerdecke dabei.

„Also? Was hast du geplant?“, wollte die Ältere nun noch einmal wissen.

Die Angesprochene legte ihren Kopf zur Seite, um ihre Schwester besser an schauen zu können.

 

Die Wohnungsklingel ertönte.

„Uhhh das ist sie~“. Octavia grinste während Clarkes Herz vor Aufregung gegen ihren Brustkorb klopfte.

In ihr machte sich wieder dieses wohlige Gefühl breit und sie musste sich eingestehen, dass sie nervöser war, als sie eigentlich geplant hatte.

„Worauf wartest du?“, wollte die Jüngere wissen.

Clarke schüttelte den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.

„Clarke!“, die Braunhaarige lachte und stapfte an ihrer Freundin vorbei zur Tür, um diese zu öffnen.

„Ich dachte schon, du versetzt mich~“, kam es frech von Lexa, welche hinter der Tür zu sehen war.

Auf Clarkes Wangen hatte sich ein leichtes Rot gelegt.

„Vielleicht sollte ich das besser machen“, kam es genauso frech von der Kleineren zurück.

Langsam trat sie vor zu ihrer Nachbarin.

„Ich kann auch wieder gehen, wenn du das lieber möchtest“, Lexa drehte sich um und merkte dann, wie Clarkes Hand vor schnellte.

„Nein!“.

Einen Moment blieb es zwischen ihnen still, bis der Moment von Octavias Lachen durchbrochen wurde.

„Ihr steht drauf, es euch schwer zu machen, oder?“, grinsend verschwand die Jüngste in ihrem Zimmer und überließ die beiden Frauen sich selbst.

„Jaa….“, zog Lexa das Wort ein wenig in die Länge und legte ein sanftes Lächeln auf.

Clarke schaute an sich herunter und dann wieder zu Lexa.

„Sportlich genug?“, wollte sie neugierig wissen und begutachtete dann ihre Nachbarin, welche ähnlich angezogen war.

Die Angesprochene nickte nur und ging noch einen weiteren Schritt auf die Kleinere zu.

Clarke merkte ihr Herz schneller schlagen, als Lexa ihr so nah war.

„Perfekt~“, Lexa schmunzelte, als sie die Nervosität der Kleineren bemerkte.

„W… Wollen wir los?“, stammelte die Kleinere leise und vernahm nur nebenbei das Nicken der Älteren, welche sich umdrehte und die Wohnung verließ und sich ihre Jacke dabei anzog.

Clarke nutzte den kurzen Moment um einmal richtig durchzuatmen und versuchte dabei, sich wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen, was ihr nur mehr oder minder gelang.

 

„Sagst du mir jetzt, was wir unternehmen?“. Lexa schüttelte schmunzelnd den Kopf.

„Am Ende gehst du noch wieder zurück nach Hause“, lachte die Ältere.

„Quatsch“, Clarke grummelte ein wenig vor sich hin.

Sie mochte es einfach nicht, nichts zu wissen.

Sanft nahm Lexa die Hand ihrer Nachbarin und zog sie so etwas näher an ihre Seite.

„Du bist so süß, wenn du schmollst“, grinste sie überlegen, während sie die Straße entlang gingen.

Auch wenn es erst früh am Abend war, erfüllte der Winter seinen Job und bedeckte alles in tiefschwarzer Nacht.

Nur die Straßenlaternen erhellten den Weg.

„Ich schmolle gar nicht!“, gab sie genervt von sich.

„Nein, überhaupt nicht~“, Lexa bewegte ihren Kopf etwas herüber und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange.

Unwillkürlich bewegten sich Clarkes Mundwinkel nach oben.

„Du spielst mit unfairen Mitteln!“, lachte sie, drehte ihren Kopf ebenfalls und küsste die Ältere vorsichtig auf die Lippen.

Nun war es an der Braunhaarigen kurz rot zu werden, was man durch die Dunkelheit nur wenig erkannte.

Allerdings hatte sie nicht mit der Initiative der Blonden gerechnet.

„Hm~ sprachlos?“, grinste die Jüngere siegessicher.

„Pff~ als ob“.

 

Vor einer großen Halle blieben die beiden jungen Frauen stehen.

„Ein Kinder Indoorspielplatz?“, fragte Clarke ungläubig, als sie das große Schild an der Hauswand erblickte.

Lexa zuckte mit den Schultern.

„Die haben einmal im Monat eine Erwachsenen-Nacht. Und da wir beide uns manchmal wie im Kindergarten benehmen… dachte ich, dass das vielleicht ganz lustig werden könnte“.

Clarke lachte.

„DU benimmst dich wie im Kindergarten!“, die Braunhaarige verdrehte nach diesen Worten ihre Augen.

„Wie auch immer~“, konterte die Ältere frech und zog die Kleinere dann mit in die Halle hinein.

Schon vom Eingangsbereich konnte man die Lautstärke aus dem Inneren der Halle vernehmen.

Zusammen traten sie an den Tresen heran, an welchem Lexa ihr Handy hervorholte und die Buchungsbestätigung vorzeigte.

„Super. Das passt alles. Hinter den Türen habt ihr auf der rechten Seite Fächer für eure Jacken und Wertsachen.

Eure Schuhe müsst ihr natürlich auch ausziehen.

Sonst gibt es nicht viel zu erwähnen.

Habt Spaß und lasst die Kinder in euch raus!“, grinste der junge Mann am Empfang und deutete den beiden Frauen mit einer Handbewegung, dass sie nur noch durch die Türen gehen mussten.

„Vielen Dank!“, bedankte die Braunhaarige sich, schenkte der Kleineren ein Grinsen und betrat dann mit ihr zusammen den Spielplatzraum.

 

Grelle, bunte Lichter schossen ihnen entgegen, während der Raum an sich eher abgedunkelt war. Es glich einer großen Disco mit vielen Kletter- und Spielmöglichkeiten.

„Okay… anders, als ich gedacht habe“, lachte Clarke und schaute sich fasziniert um.

Sie hatte befürchtet, dass alles grell und einsichtig war.

Es war zwar immer noch ein Kinderspielplatz. Aber anders. Erwachsene rannten und kletterten über die Geräte.

In allem erkannte man aber auf die Schnelle nur die Umrisse der umher laufenden Personen.

„Schlimmer?“, wollte die Ältere unsicher wissen.

Die Gefragte schüttelte ihren Kopf.

„Es ist auf jeden Fall … anders. Lass uns unsere Jacken ablegen. Es ist super heiß hier drin“, lachte sie.

Schnell hatten sie noch ein freies Fach entdeckt und sowohl ihre Jacken als auch die Schuhe da drin verstaut.

„Hey! Ihr beiden seid gerade erst die Tür reingekommen. Wollt ihr einen Begrüßungs-Shot?“. Hinter Ihnen stand eine Angestellte der Halle mit einem Tablett in der Hand, auf welchem sich einige kleine Gläser befanden.

„Ähm-“, Clarke schaute unsicher zu ihrer Nachbarin, welche nur mit den Schultern zuckte.

„Wieso nicht. Danke“, entgegnete die Ältere freundlich und nahm zwei der kleinen Gläser.

Die Dame zeigte Ihnen noch die Richtung, in welcher sie die Gläser wieder zurückbringen konnten.

„Also eigentlich … trinke ich nichts“, gab die Jüngere zu bedenken, nahm das Glas von Lexa aber dennoch entgegen.

„Ich auch nicht“, grinste ihre Gegenüber und wartete darauf, dass Clarke ihren Arm hoch hob.

Ihren eigenen hakte sie drum herum, sodass die beiden sich anschauen musste.

„Also ~ Auf unser erstes Date“, hauchte sie leise.

Clarke nickte ganz seicht und versuchte, sich nicht in den Augen ihrer Begleitung zu verlieren.

„Auf unser Date“, schmunzelte sie, ehe sie beide die Kurzen herunterschluckte.

Angewidert trennten die Nachbarinnen sich voneinander und verzogen ihre Miene.

„Bäh, was war das denn?“. Clarke konnte gar nicht anders als zu lachen.

Sie wusste, dass ihr Alkohol in den wenigsten Fällen schmeckte.

Allerdings hatte sie auch nicht mit so einem widerwärtigen Geschmack gerechnet.

Interessiert beobachteten die beiden Frauen das rege Treiben in der Halle.

Viele Menschen rannten an Ihnen vorbei, lachten, fielen auf den Boden, rangelten miteinander oder küssten sich sogar.

„Wollen wir?“.

„Klar!“, schnell brachten sie ihre Gläser weg und bewegten sich dann auf das erste Klettergerüst zu.

„Auf gehts~“.

Clarke kletterte an der kleinen Wand nach oben, um in das Gerüst hineinzukommen, während Lexa es ihr gleich tat.

Auf allen vieren krabbelten sie durch Tunnel, bezwangen Hindernisse und erkundeten das Gerüst.

 

„Wo lang?“, wollte die Blonde wissen, als sie schon fast ganz oben ankamen und auf einem kleinen Stück Polster Halt machten.

„Weiter hoch, lass uns rutschen“.

Belustigt schüttelte Clark ihren Kopf.

„Du bist schon ein kleines Kind, oder?“, wollte sie wissen.

Lexa zuckte mit ihren Schultern. Sie konnte es ja nicht mal abstreiten.

„Schlimm?“, grinste sie keck und lehnte sich an das Gitter, welches sich um das komplette Gerüst legte, damit man nicht so einfach irgendwo herunterfallen konnte.

Die Braunhaarige streckte ihren Arm von sich weg und wollte diesen gerade um ihre Nachbarin legen. Allerdings hatte sie diesen Plan ohne die Kleinere gemacht, welche sich schon wieder aufgerafft hatte, um weiter vorwärts zu kommen.

Perplex griff die Ältere ins Leere und schaute etwas verdattert zu der Jüngeren.

„Kommst du nun oder schläfst du ein?“, lachte sie und machte sich schnell auf den Weg weiter hoch.

„Na warte!“, lachte nun auch die Ältere und nahm somit die Verfolgung auf.

Durch den Schaumstoffboden und die Hindernisse, welche sich immer wieder über den Boden verteilten, war das aber gar nicht so einfach.

„Ja, was denn, macht dein Alter sich in deiner Geschwindigkeit bemerkbar?“, kicherte die Kleinere, als sie oben ankam.

Mit einem schnellen Blick vergewisserte sie sich über die Position der Älteren, welche es nicht mehr weit hatte.

„Gewonnen! Ich bin dann mal unten“, rief sie, als sie schon halb in der Rutsche war und es dadurch doppelt so laut heraus hallte.

Sie rutschte geradewegs in ein Bällebad und hatte ein wenig Probleme damit, sich dort wegzubewegen.

So gut sie konnte, versuchte sie, sich strampelnd weiter in die Bälle hineinzuzwängen und robbte hinter die Rutsche.

Mit einem lautstarken rutsch schaffte es dann auch die Braunhaarige nach unten und stand dann gekonnt in dem Bällebereich.

 

„Clarke?“, rief sie und versuchte mit ihren Augen nach ihrer Begleitung zu suchen, welche einfach nicht ersichtlich war.

Ein eiskalter Schauer lief der Älteren über den Rücken, als sie plötzlich eine Hand an ihrem Knöchel spürte und daran gezogen wurde.

Prompt verlor sie dadurch das Gleichgewicht und segelte mit einem erschrockenen Schrei mit ihrem Hintern auf die Bällen.

Clarke warf sich lachend auf die Braunhaarige und buddelte sie unter den Bällen ein, während sie die Ältere damit fixierte, auf ihren Hüften zu sitzen.

„Ich hab dich~“, lachte sie überlegen und beugte sich vorne rüber.

„Haha, ich habe sicherlich morgen einige blaue Flecken mehr wegen dir“, auch Lexa konnte das Lachen nicht unterdrücken.

„Da musst du mit klarkommen“, kicherte die Kleinere und rollte sich von Lexa hinunter, um neben ihr zum Liegen zu kommen.

Schwer atmend lagen die jungen Frauen nebeneinander und versuchten, wieder zu Luft zu kommen.

Mit ihren Armen schob Lexa so viele Bälle wie möglich von ihrem Oberkörper und setzte sich dann auf.

„Du hast mich zu Tode erschrocken“, belustigt schielte die Ältere zu ihrer Nachbarin.

„Du lebst doch noch“.

Nach einer kurzen Verschnaufpause setzte sich auch die Blonde wieder auf und schaute ihre Nachbarin grinsend an.

„Mit sowas hier habe ich wirklich nicht gerechnet. Danke“.

Lexa schmunzelte zufrieden.

„Ich hatte am Anfang Bedenken, dass es dir nicht gefallen könnte“, jedoch schüttelte Clarke daraufhin nur ihren Kopf.

„Dafür bin ich ein zu großes Kind geblieben“, grinste sie.

Ein lautes Grummeln unterbrach die Beiden in ihrem Gekicher, welches sich aus der Magengegend der Kleineren bemerkbar machte.

„Wollen wir was essen?“. Mit einem Nicken beantwortete Clarke diese Frage und ließ sich dann von der Älteren auf die Beine helfen.

 

Sie aßen eine Kleinigkeit, erzählten sich ein wenig über ihr Leben, tranken alkoholfreie Cocktails und vergaßen dabei vollkommen die Zeit.

Schneller, als die Beiden sich umsehen konnten, war es schon kurz vor Mitternacht und die Halle schloss langsam.

Nach und nach leerte sich der Indoorspielplatz und auch Clarke und Lexa zogen sich ihre Schuhe an und die Jacken wieder, über um die Halle dann zu verlassen.

Es hatte schon wieder angefangen zu schneien.

„Gut, dass wir unsere Jacken mitgenommen haben“, grinste die Kleinere und schaute nach oben in den Himmel, von wo die weißen Flocken fielen.

„Ich hätte dir sonst meine gegeben“, murmelte die Braunhaarige leise.

Clarkes Blick stahl sich zur Seite, wo sie den von Lexa traf.

„Ich weiß~“. Ein wohliges Gefühl durchfuhr die Kleinere und ein leichtes Seufzen entfuhr ihren Lippen.

Vorsichtig lehnte sie sich an die Ältere, welche ihren Arm behütend um die Kleinere legte.

Ihre Hände kribbelten und sie war sich auch nicht sicher, ob ihre Beine sie noch lange halten würden.

Umso froher war sie über den zusätzlichen Halt, den Lexa ihr gab.

 

Sie standen eine ganze Weile so dort neben dem Ausgang der Halle und genossen einfach nur die Ruhe, die Nähe, das Gefühl der Zweisamkeit und die Wärme, welche sie miteinander teilten.

„Langsam los?“, murmelte Lexa leise, drehte ihren Kopf etwas und legte diesen dann an den von ihrer blonden Nachbarin.

„Hmh ...“, ein leichtes Nicken ging von der Kleineren aus, welche diese Geste sichtlich genoss.

Ihr Körper sträubte sich dagegen, schon zu gehen.

Sie wollte den Moment so lange wie möglich hinaus zögern und einfach nur bei Lexa sein.

Dennoch ließ sie sich mitziehen, als Lexa ihre Hand nahm und losging.

Den ganzen Weg nach Hause sprachen sie nicht miteinander.

Nicht, weil sie das nicht wollten. Keiner von Ihnen wollte die Stimmung zwischen Ihnen zerstören.

Es war einfach unbeschwert, ungezwungen.

 

Das Klimpern des Schlüssels verriet, dass Lexa den Schlüssel für ihre Wohnung hervorpickte und damit zwischen ihren Fingern spielte.

„Das Date war wirklich schön …. ich – danke..“, Clarkes Worte waren mehr ein Nuscheln als ein anständig ausgesprochener Satz.

Ihr Blick glitt Richtung Boden.

Sie versuchte, die Röte in ihrem Gesicht so gut es ging zu verstecken.

Ihre freie Hand legte Lexa sanft an Clarkes Wange und drückte dieses vorsichtig nach oben, sodass Clarke sie anschauen musste.

„Danke, dass du mit mir gegangen bist“, Lexa lächelte liebevoll, während ihre Finger an Clarkes Hals herunterstreichelten und sich den Weg dann wieder hinter das Ohr suchten.

Entspannt drückte die Kleinere ihr Gesicht an die Hand der Älteren und schloss für einen kleinen Moment ihre Augen.

Sie spürte, wie Lexas Atem näher kam. Wie er ihre Lippen streifte mit jedem Atemzug den die Ältere tat.

Und sie spürte ebenso die Aufregung, die nicht nur von ihr ausging.

„Darf ich dich küssen?“, flüsterte die Ältere.  

“.. Du fragst doch sonst auch nicht~”.

Und es kommt doch anders

Eine Gänsehaut bildete sich auf dem Körper der Kleineren.

Die Stimme und Tonlage der Braunhaarigen machten ihr die gespielte Fassung wirklich schwer.

Lexa grinste verschmitzt , als sie den frechen Spruch der Jüngeren vernahm.

Neckend berührte sie mit ihrer Nase die der Kleineren.

Allerdings verschloss sie bewusst nicht ihre Lippen miteinander.

Clarkes Wangen färbten sich in ein tiefes Rot.

Ihre Gedanken überschlugen sich und tief in ihrem Inneren schrie es danach, die letzten Millimeter endlich zu überbrücken.

„Hm~ Willst du doch nicht?“, schnurrte Clarke leise und stupste mit ihrer Zunge frech die Lippen der Größeren an, nur um sie danach wieder unter Verschluss zu nehmen.

Lexa musste leicht lachen, als sie den Stupser bemerkte.

„Wenn du nicht aufpasst, beiße ich dir die Zunge ab“, kicherte die Ältere, ehe sie das letzte Stück überbrückte und sich ihre Lippen endlich berührten.

Erleichtert seufzte Clarke in den Kuss hinein und gab sich diesem direkt hin.

Liebevoll bewegte Lexa ihre Lippen.

Sie wollte diesen Kuss auf gar keinen Fall überstürzen und der Blonden alle Zeit der Welt lassen.
 

Vorsichtig glitten ihre Hände an Clarkes Hüften, um sie so noch ein kleines Stück näher an sich zu ziehen.

Die Jüngere hatte überhaupt keine Probleme damit, die letzten Luftlöcher zwischen ihren Körpern zu versiegeln.

Ihre Lippen spielten miteinander, ließen voneinader ab und trafen sich dann verlangend wieder.

Ganz selbstständig hob Clarke ihre Arme und verschränkte sie hinter dem Kopf der Älteren.

Als diese anfingen, Lexas Nacken zu kraulen, durchfuhr die Braunhaarige ein angenehmer Schauer.

Wäre sie eine Katze, würde sie nun sicher schnurren.

Zufrieden grinsend intensivierte sie den Kuss zwischen ihnen.

Ihre Finger öffneten die Jacke der Blonden und schoben sich dann behutsam unter die Schicht aus Pullover und T-Shirt.

Clarkes Haut fühlte sich so weich und makellos an.

Sie merkte, wie die Blonde sich noch einmal an sie heran drückte.

Ihr Atem wurde schneller. Und auch der Kuss blieb nicht mehr zurückhaltend.
 

Die Beiden merkten gar nicht, wie hinter ihnen die Tür von Lexas Wohnung geöffnet wurde.

„Nehmt euch ein Zimmer“, kommentierte Anya das Gesehene.

Erschrocken ließen die Jüngeren voneinander ab und blickten direkt in die neugierigen Augen ihrer Zuschauer.

Clarkes Herz schlug ungesund schnell.

Sie fühlte sich ertappt. Auch wenn sie gar keinen Grund dazu haben musste.

Natürlich musste sie zugeben, dass es ihr lieber gewesen wäre, da weiter zu machen, wo sie gerade unterbrochen wurden.

Und dies schnellstmöglich in einem weichen Bett weiterzuführen.

Grimmig schaute Lexa ihre Schwester an.

„Hast du nichts besseres zu tun, als uns zu bespitzeln?“, grummelte sie leicht.

Natürlich gefiel ihr das genauso wenig, wie der Blonden.

Die Ältere hatte aber den Mumm, das auch so zu zeigen.

„Was kann ich denn dafür, wenn ihr nicht warten könnt, bis ihr hinter einer verschlossenen Tür seid? Ich-“

„Waren wir“, konterte Lexa frech.

Damit hatte sie auch gar nicht unrecht. Die untere Haustür war schon längst wieder in den Rahmen gefallen.

Anya verdrehte ihre Augen.

„Also erstens habe ich nicht damit gerechnet, dass ihr nach Hause kommt.

Zweitens habe ich, weiß Gott, Besseres zu tun, als meine kleine Schwester beim Knutschen zu beobachten. Und drittens wollte Raven gerade gehen“.
 

„Raven?“, fragte die Blonde neugierig und wandte ihren Blick von Anya zu der Braunhaarigen neben ihr.

„.. Moment… Reyes?“, fragte sie nochmal.

Wenig später legte sich aber schon ein breites Grinsen auf ihre Lippen.

Raven wollte gerade antworten, als Clarke sich schon um ihren Hals schmiss.

„Wahnsinn! Was machst du hier? Wieso? Ich meine – Wow! Lass dich ansehen!“, lachte die Blonde und drückte ihre Kindergartenfreundin wieder von sich weg.

„Du bist heiß geworden, Reyes“, grinste sie die Braunhaarige an.

Raven musste direkt lachen. Sie hatte Clarke irgendwie genauso chaotisch im Kopf, wie sie sich gerade gab.

„Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Griffin“, kicherte die Studentin.

„Aber sieh dich selbst an. Du kannst nicht sagen, dass du von schlechten Eltern kommst“.

Lexa räusperte sich skeptisch, während sie die Szene beäugte.

Noch nie war die Braunhaarige auch nur annähernd eifersüchtig gewesen.

Aber jetzt fühlte sie es.

Es drückte ihr irgendwie auf den Brustkorb und Unmut machte sich in ihr breit.

Sie wusste nicht, was plötzlich mit ihr los war.

Allerdings stellte sie fest, dass es ihr doch missfiel, wenn jemand anderes ihr Date so von oben bis unten beäugte.

Fragend schaute Clarke zu Lexa, nachdem sie das Räuspern vernommen hatte.

Eindringlich versuchte die Ältere darauf aufmerksam zu machen, dass sie eigentlich noch nicht fertig waren.

„Oh, stimmt. Wir sollten nicht das ganze Treppenhaus aufhalten. Am Ende beschwert sich wieder jemand.

Ähm-“ Wieder schaute die Blonde zu ihrer ehemaligen besten Freundin.

„Willst du vielleicht noch mit reinkommen? Auf nen Tee oder Kaffee? Ich habe auch Kaltes“. Clarke grinste bis über beide Ohren.

Man sah ihr die Freude, die andere wieder zu sehen, wirklich an.

„Klar!“, stimmte Raven gleich mit ein und ließ sich von der Blonden mit in ihre Wohnung ziehen.
 

Etwas perplex blieb Lexa dort stehen und schaute den Freundinnen nach.

„Ihr Ernst?“, grummelte sie leise, als sie von ihrer Schwester gegen die Schulter geboxt wurde.

„Ich glaube, du bekommst heute nicht mehr das, was du dir erhofft hast“, grinste Anya frech und zuckte mit ihren Schultern.

Wenn Blicke töten könnten, wäre die ältere Woods jetzt definitiv nah an einem Tod dran.

„Na wenigstens du hattest deinen Spaß, hm?“ grummelte die Jüngere.

„Man schweigt und genießt, Schwesterherz“

„Kommt ihr auch mit rein?“ Clarke lugte aus der Tür zu den Schwestern.

„Ich verzichte. Bevor ich deine Wohnung betrete, muss ich mir eine Tablette reinschmeißen“, meinte Anya.

„Lernt euch erst mal wieder kennen“, murmelte Lexa und versuchte, ein Seufzen zu unterdrücken.

Clarke kam auf Socken nochmal zu der Älteren und lächelte sie an.

„Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mit reinkommst..“, murmelte sie leise.

Lexas Hand legte sich sanft an Clarkes Wange.

„Raven bleibt bestimmt nicht mehr so lange. Melde dich dann einfach bei mir. Vielleicht bin ich dann ja noch wach“, hauchte Lexa ihr auf die Lippen.

Wieder wurde die Blonde leicht rot und schaute kurz gen Boden, ehe sich ihre Blicke wieder trafen.

Mit einem zaghaften Nicken resignierte sie und respektierte, dass Lexa und Anya nicht mit in die Wohnung kamen.

„Viel Spaß euch~“

„Danke“. Clarke lächelte sanft und dankend, ehe sie der Älteren einen leichten Kuss auf die Lippen drückte.

„Meldest du dich nachher noch?“, wollte Lexa hoffnungsvoll wissen.

„Klar“, grinste Clarke.

„Der Abend ist noch nicht vorbei“. Den Satz flüsterte Clarke schon fast.

Lexa zitterte kurz, welches durch den Schauer ausgelöst wurde, der ihr durch den Körper jagte.

Und somit verschwand die Kleinere auch wieder in ihrer Wohnung.

Man konnte die beiden Freundinnen lachen hören, nachdem die Tür ins Schloss gerastet war.
 

Prompt fing Lexas Magen wieder an zu kribbeln.

Allein die Vorstellung daran, die Blonde vielleicht in ein paar Stunden wieder ganz nah an sich zu haben, ließ gefühlt einhundert Schmetterlinge in ihrem Bauch fliegen.

Früher hatte sie jeden für verrückt erklärt, der so redete.

Sie fand es schon fast abstoßend.

Und nun… nun war sie selbst einem Mädchen verfallen.

Die sie so verrückt machte.

Ihr die Gedanken verdrehte und dafür sorgte, dass für sie fast nichts wichtiger war, als an die Jüngere zu denken.

„Hast du Fieber?“, wollte Anya neckend von der Kleineren wissen, als sie ihr leicht gegen die Schulter boxte.

Lexa war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie dadurch kurzzeitig die Kontrolle verlor und leicht taumelte.

„Quatsch keinen Bullshit“, brummelte die Kleinere und ging an ihrer Schwester vorbei in die Wohnung.

„Dann liebst du sie doch“, schlussfolgerte Anya.

„Selbst wenn! Anya, du nervst!“

Die Braunhaarige wusste gerade selbst nicht, wieso sie so reagierte.

Einen Moment war Anya wirklich erschrocken von ihrer kleinen Schwester.

„Kann es sein, dass du eifersüchtig bist? Vielleicht auf Raven?“, fragte sie nachdenklich.

„Pff“.

Die Dunkelblonde musste lachen. Da hatte sie den Punkt getroffen.

„Mein Gott, Lex~ Die beiden sind Freunde aus dem Kindergarten“, kicherte sie.

Lexa schaute sie finster an.

„Na und? Was soll das bitte?! ICH hatte heute ein Date mit Clarke. Und es endet …. SO?! Das ist doch nicht fair“, grummelte sie.
 

Lexa wusste, dass sie sich gerade selbst wie ein Kindergartenkind benahm.

„Und deswegen darf Blondie jetzt nichts mehr mit anderen unternehmen?“

„Kann sie sich nicht nen anderen Tag dafür aussuchen?“, brummelte sie leise.

Aber sie wollte jetzt einfach schmollen.

Anya lachte und nahm ihre Schwester in den Arm.

„Hey, was soll das!?“, protestierte die Kleinere und versuchte, sich aus dem Griff ihrer Schwester zu befreien.

Ohne Erfolg.

„Ich glaube, du brauchst das gerade einfach, Kindskopf“

„...Anya...“.

„Ich weiß~ Du hast es wirklich schwer.

Zu bemitleiden bist du. Wirklich. Aber du hast ja mich“. Die Ältere provozierte ihre Schwester gerade bewusst.

Die Kleinere sollte sich ruhig vor Augen halten, wie lächerlich sie sich benahm.

Lexa seufzte und versuchte, sich im Zaum zu halten.

„Okay! Okay, ich gebe auf. Du hast Recht. Clarke gehört weder mir, noch muss sie nur Zeit für mich haben. Ich bin eifersüchtig.

Und ich habe mich in Clarke verliebt. Und deswegen finde ich es auch gerade einfach scheiße, dass sie den Abend so abrupt beendet hat. Kannst du mich jetzt wieder loslassen?

… Bitte!“, knurrte sie geschlagen.

Anya grinste zufrieden. Da war es.

„Na endlich“. Lexa befreite sich aus den Klauen, als die Arme gelockert wurden und schaute ihre Schwester missmutig an.

„Was?“, wollte die Kleinere wissen.

„Ich glaube, du wirst erwachsen“, meinte die Ältere locker.

„Endlich fängst du an, dir deine Gefühle einzugestehen und verdrängst nicht alles wie früher.“

Lexa nahm die Worte auf und musste einen Moment darüber nachdenken.

Anya hatte ja recht, das wusste sie.

Sie erinnerte sich auch wieder direkt an die Diskussion, welche sie führten, ehe Lexa ihre Nachbarin zum Date abholte.

Mit allem, was sie sagte, hatte die Ältere Recht.

Und auch damit, dass sie sich früher nie auf so etwas eingelassen hätte.

„Danke Anya...“ Nun war es an der Älteren, die Kleinere fragend anzusehen.

„Ich weiß, dass ich mich gerade wie der letzte Vollidiot benommen habe. Auch, als Clarke hier übernachtet hat und du zurückkamst. Ich habe das Gefühl, dass ich mich nicht mehr beherrschen kann. Aus meinem Mund kommt so eine gequirlte Kacke…. Seit ich Clarke kennen gelernt habe.

Noch vor einem halben Jahr konnte ich mir nicht einmal im entferntesten vorstellen, eine Beziehung zu führen.

Und nun?

Nun möchte ich nichts anderes mehr.. Ich kann nur noch an Clarke denken. Es ist zum verrückt werden. Als hätte ich kein eigenes Leben mehr, was ich auf die Reihe bekommen muss.“

Anya nickte. Sie verstand ihre kleine Schwester so gut. Sie hatte genauso gefühlt, bevor Raven in ihr Leben getreten war.
 

Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer, wo Lexa sich auf die Couch warf und an die Decke starrte.

Anya nahm Lexas Beine hoch, um sich ebenfalls hinzusetzen und bettete sie danach auf ihrem Schoß.

„Erzählst du mir, wie euer Date war?“, fragte Anya neugierig.

Und das interessierte sie wirklich.

Nur weil sie oft so abweisend und kühl wirkte, war sie es noch lange nicht.

Die Angesprochene seufzte.

„Wieso willst du das wissen? Ich dachte, du magst sie nicht“, murmelte Lexa und wischte sich mit ihrer Hand über die Augen.

Sie fühlte sich ein wenig von der aufkommenden Müdigkeit übermannt.

Gerade machten ihre Gefühle anscheinend Pause. Zeit dafür, dass ihr Körper auf Sparflamme laufen konnte.

„Stell dich nicht so an, Lex.

Nur weil Blondie nicht mein Lieblingsmensch wird, heißt das nicht, dass sie dich nicht glücklich machen kann.

Und das ist für mich das Wichtigste.“

Lexa konnte nicht anders, als zu grinsen bei den Worten.

„Du kannst ja richtig süß sein~“, schnaufte die Jüngere belustigt.

„Aber nur, weil du meine Schwester bist~“, meinte sie noch frech und strich der Jüngeren über die Beine.

So einen intimen Geschwistermoment hatten die beiden schon lange nicht mehr gehabt.
 

-

Hey ihr Lieben.

Ich weiß, ihr habt seeeehr lange nichts mehr von mir gehört.

Es gab echt viel zu tun.

Aber hey, meine Frau und ich haben es endlich geschafft zu heiraten :D

Nun kann es also normal weiter gehen :)

Ist hier denn noch jemand dabei?

Schon fast vergessen

Die beiden Freundinnen hatten so viele Themen, über die sie sich austauschen mussten, dass sie gar nicht merkten, wie lange sie wirklich schon auf dem Bett der Blonden saßen und redeten.

One-Hit lag auf Ravens Schoß und ließ sich die ganze Zeit über kraulen.

Anfangs war Clarke wirklich erstaunt darüber, da er keine Anstalten machte, sie auch nur in irgendeiner Art und Weise anzufauchen.

Aber es freute sie auch.

Vielleicht wurde der Kater wirklich ruhiger – wo er doch älter wurde.

Ein Gähnen verließ den Mund der Braunhaarigen.

Clarke ließ sich von dem Gähnen anstecken.

„Weißt du, wie spät es ist?“, wollte Raven beiläufig wissen.

Erst jetzt schaute die Angesprochene das erste mal wieder auf ihr Handy.

„Es ist fast sechs!“, gab sie erschrocken von sich und blickte Raven fassungslos an.

„Wie bitte?“, vergewisserte sich die Latina.

Clarke konnte nur noch nicken, ehe sie anfing, zu kichern.

„Anscheinend hatten wir viel zu reden“, schmunzelte sie.

„Und wir haben alles nur grob überschlagen“, stimmte Raven ihrer Freundin zu.

„Na gut. Frühstücken wir noch zusammen?“ Clarke grinste und schaute dann wieder auf ihr Handy.

„Oh shit… ich habe Lexa ganz vergessen ...“, murmelte sie leise während sie die Nachricht ihrer Nachbarin öffnete.

 

Lexa:

Ich denke, ich kann nicht mehr mit dir rechnen?

Es ist fast drei, Clarke.

Nimm es mir nicht übel, dass ich jetzt schlafen gehe.

Vielleicht träume ich ja von dir ;)

 

„Ach, Mist…“ Clarke seufzte. Sie plagte das schlechte Gewissen der Braunhaarigen gegenüber.

Sie hatten ein Date gehabt und sie hatte nichts besseres zu tun, als die Ältere abzuwimmeln und sich dann nicht einmal mehr zu melden.

Sie fühlte sich wirklich schlecht.

 

„Du magst sie, oder?“, wollte Raven neugierig wissen und schob den schwarzen Kater von ihrem Schoß, um sich ausgiebig zu strecken.

„Hast du Kaffee?“, wollte sie müde wissen.

Eigentlich war sie es gewohnt, die ein oder andere Nacht durchzumachen.

Allerdings nur, wenn es genügend Koffein gab.

Die Blonde lachte.

„Natürlich, sorry … ich hätte dir auch eher etwas zu trinken anbieten können. Tut mir echt leid.

Irgendwie habe ich alles vergessen“, murmelte sie entschuldigend, während sie aufstand und dicht gefolgt von ihrer Kindergartenfreundin, die Küche betrat.

In der Wohnung konnte man eine Stecknadel fallen hören.

Octavia hatte sich und Bellamy ausquartiert, um Clarke und Lexa die Wohnung zu überlassen.

Jeder wusste, wo das Date hingeführt hätte.

Kurze Zeit später erklang der Ton der Kaffeemaschine, die langsam damit anfing, das Wasser durch das Pulver zu brühen.

 

„Also?“, hakte Raven noch einmal eindringlich nach.

Die Angesprochene schaute erst kurz verwirrt zu der Älteren, schaltete dann aber relativ schnell, worum es eben noch ging.

„Ja …“, seufzte sie.

„Sogar sehr.“ Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sich ihre Wangen rot färbten.

„Woran hapert es?“, fragte Raven interessiert und spielte mit der Tasse zwischen ihren Fingern, welche ihr gerade gereicht wurde.

Die Jüngere schüttelte ihren Kopf.

„An gar nichts eigentlich … also vielleicht doch. Ich weiß es nicht. Ich denke, dass sie auch Gefühle hat. Wenn wir uns küssen, dann ist das so… schön?“ Sie schmunzelte unsicher und richtete ihren Blick auf den Boden.

Auf ihren Armen bildete sich eine angenehme Gänsehaut.

„Ich bekomme schon eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke.“

Sie hörte, wie ihre Freundin kurz auflachte und blickte dann zu ihr.

„Ich kenne das Gefühl.“ Raven grinste.

„Naja. Und sie will mich ja auch küssen. Tut sie auch. Ja.. sie hat letztens ziemlich doof reagiert. Das war eine dämliche Situation. Aber gestern… unser erstes, offizielles Date. Das war einfach schön und wenn ihr… wenn ihr uns nicht unterbrochen hättet - Nimm mir das nicht übel, ich freue mich wirklich, dich endlich wiederzusehen – dann wäre der Abend wahrscheinlich so geendet, wie ein erstes Date nicht enden sollte.“ Nun war es an Clarke zu lachen.

„Also eigentlich bin ich dir so gesehen dankbar. Auch wenn mir das andere Ende definitiv auch gefallen hätte“, sie grinste während sie den Kaffee in die Tassen schenkte.

„Es freut mich, dass du so glücklich bist, Griffin.“

Clarke setzte sich ihrer alten Freundin gegenüber.

Einen Moment schwiegen die beiden Frauen und gaben sich kurz ihrer Müdigkeit hin.

Die Blonde nutzte die kurze Stille, um ihrer Nachbarin zurück zu schreiben.

 

Clarke:

Hey… Guten Morgen.

Wir haben uns total verquatscht …

Ich habe auch immer noch nicht geschlafen.

Es tut mir so leid.

Ich hatte mir den Abend auch anders vorgestellt.

Hoffentlich konntest du gut schlafen?

 

Unter Lexas Namen, auf Clarkes Smartphone, erschien ein ‚online‘.

 

Lexa:

Guten Morgen Sonnenschein~

Alles okay, wirklich.

Ist Raven noch bei dir?

 

Clarke:

Ja, wir wollen gleich frühstücken.

Ich habe noch Aufbackbrötchen hier.

Magst du rüberkommen?
 

 

„Wie geht es deinen Eltern?“, wollte Raven dann wissen und unterbrach die Stille zwischen ihnen. Bei allen Themen hatten sie das Thema ‚Eltern‘ gar nicht angesprochen.

Die Blonde schluckte kurz.

„Also… Dad ist gestorben. Kurz nachdem wir beide uns aus den Augen verloren haben.

Es war… ach eigentlich war es total plötzlich und ich kann mich kaum mehr daran erinnern.

Er war auf einer Geschäftsreise gewesen.

Auf dem Rückweg gab es, laut meiner Mom, einen schweren Sturm.

Das Flugzeug von meinem Dad … ist abgestürzt.“ Ein tiefes Seufzen ging durch den Raum, nachdem Clarke das erzählte.

„Das tut mir leid..“, murmelte nun die Braunhaarige und schaute betrübt in ihre Tasse.

Clarke schüttelte den Kopf.

„Das muss es nicht, wirklich. Du kannst ja nichts dafür.

Meiner Mom geht es aber wirklich gut. Sie hat einen neuen Mann gefunden, als ich schon älter war.

Marcus. Ich komme echt gut mit ihm klar. Und er macht sie so glücklich.“

Nun grinste die Jüngere zufrieden.

Sie mochte den Freund ihrer Mutter wirklich gerne.

 

Aus Ravens Magengend kam ein lautes Grummeln.

„Sorry. Ich hab wirklich Hunger“, lachte sie peinlich berührt und Clarke konnte gar nicht anders, als mit einzustimmen.

„Ich backe Brötchen auf. Lexa ist noch wach… oder schon wieder. Hast du was dagegen, wenn sie rüberkommt?“, wollte die Blonde etwas unsicher wissen.

„Was? Nein, quatsch. Ich kann auch jetzt schon fahren, wenn dir das lieber ist“, bot sie an.

„Auf gar keinen Fall, Rey. Iss wenigstens noch etwas. Laut deinem Magen bist du kurz vor dem Hungertod“, kicherte die Blonde.

Raven hob abwehrend und geschlagen die Hände.

„Okay, okay.“

Clarke stand auf und stellte den Backofen an.

Im nächsten Atemzug holte sie die Brötchen aus dem Vorratsschrank und verteilte sie auf dem Backblech.

„Und du? Du bist also mit Lexas Schwester zusammen? Anya? Ist sie nicht total anstrengend und grummelig?“, wollte Clarke beiläufig wissen.

Raven schmunzelte.

„Wie kommst du dadrauf?“

Clarke zuckte mit ihren Schultern.

„Zu mir war sie nicht besonders nett“, meinte die Jüngere.

„Sie hat mir die Geschichte mit One-Hit erzählt, als du gerade hier eingezogen warst.“ Raven kicherte.

„Anya ist wirklich gar nicht so übel, wenn man sie genauer kennenlernt. Wir hatten am Anfang auch unsere Schwierigkeiten miteinander. Aber irgendwie.. hat sie so was anziehendes. Wir haben uns in der Uni kennen gelernt. Und glaub mir, eigentlich guckt sie immer nur grimmig. Damit verschreckt sie die meisten. Aber auch wenn man es nicht glaubt, sie kann total romantisch sein.“

Skeptisch hob die Blonde ihre Augenbraue.

„Nicht so wie du denkst, Clarke. Wir haben uns das erste mal an einem See geküsst im Sommer, unter dem Sternenhimmel. Es war wirklich schön. Wir haben uns auch viel Zeit gelassen, bis wir zusammen gekommen sind“, aufmerksam hörte die Blonde ihrer Freundin zu.

So hatte sie die Dunkelblonde von nebenan tatsächlich nicht eingeschätzt.

 

Das Klopfen an der Tür ließ die jungen Frauen aufblicken, als auch das Handy von Clarke anfing, zu klingeln.

„Das ist meine Mom? Um diese Uhrzeit?“, wunderte sich die Blondine, als sie ihr Handy in die Hand nahm und skeptisch auf das Display sah.

„Kannst du die Tür aufmachen gehen, bitte?“, mit einem Nicken stand die Braunhaarige auf und lief zur Wohnungstür.

„Guten Morgen~“, begrüßte sie die Frau vor ihr, als sie die Tür öffnete.

„Wo ist Clarke?“, wollte Lexa skeptisch wissen.

 

„Mom was- Marcus?“

Clarke machte eine Pause.

„WAS? I – Ich komme!“

Fragend kamen die Braunhaarigen in die Küche. Clarke hatte sich gegen die Arbeitsplatte gelehnt und schaute ungläubig auf ihr Handy.

„Clarke, was ist los?“, wollte Lexa besorgt wissen.

Allerdings bekam sie keine Antwort.

Unsicher ging sie auf die Kleinere zu, um sich vor sie zu stellen und ihren Blickkontakt zu suchen.

„Meine Mom hatte einen Unfall.“

 

Du bist nicht alleine

„Wie geht es ihr?“, wollte Lexa leise wissen.

Clarke rang mit den Tränen und wandte ihren Blick wieder ab.

„Ich weiß es nicht. Marcus hat mir nur gesagt, dass sie im Krankenhaus liegt. Ich muss zu ihr!“

Geistesgegenwärtig schob sie sich an Lexa vorbei, um in ihrem Zimmer die nötigsten Klamotten in ihren Rucksack zu stopfen.

„Clarke! Du hast die Nacht durchgemacht und keine Minute geschlafen. Du kannst jetzt nicht fahren“, gab ihre alte Schulfreundin besorgt von sich.

Fassungslos drehte die Blonde sich zu ihr um.

„Natürlich. Ich muss! Was ist, wenn es schlimm ist?“

In ihren Gedanken ging sie sämtliche Dinge durch, die sie einpacken musste.

„Ich werde Octavia fragen ob sie sich um den Kater kümmert. Obwohl…“, sie seufzte.

Clarke wusste genau, dass ihre Mitbewohnerin nicht so mit ihm auskam.

„Lexa? Kannst du?“ Hoffnungsvoll blickte sie zu ihrer Nachbarin.

„Nein, kann ich nicht.“ Sofort verfinsterte sich Clarkes Miene.

„Ja dann lass es halt“, gab sie schnippisch von sich.

„Kein Problem, ich nehme ihn mit!“ Gerade als sie an Lexa vorbei wollte, wurde sie von eben dieser festgehalten.

„Clarke, bleib ruhig“, hauchte sie leise und drehte Clarke zu sich.

„Wie soll ich bitte ruhig bleiben!?“, wollte sie aufgebracht wissen. In diesem Moment rollte eine Träne ihre Wange hinunter.

„Hey...“ Lexa zog die Kleinere an sich.

„Ich komme mit dir.“ Fragend blickte sie Lexa in ihre grünen Augen.

„Das musst du nicht. Ich kann das schon. Außerdem hast du noch den Job im Diner – ach, scheiße. Ich muss Indra anrufen und dann -“

„Stopp. Das klären wir, wenn wir auf dem Weg sind. Ich rufe Indra dann an. Aber ich komme mit. Ob es dir passt oder nicht. Ich lasse dich nicht alleine fahren.

Du bist übermüdet und hast deinen Kopf bei deiner Mutter“, unterbrach sie ihre Nachbarin.

„Und um den Kater kümmer ich mich. Anya hat sicher nichts dagegen, wenn ich ein paar Tage bei ihr schlafe. Sie muss ja nicht mit rüber kommen“, wand Raven ein.

Das entlockte der Blonden doch glatt ein kleines Schmunzeln.

Sanft strichen Lexas Hände über die Arme der Blonden.

„Ich gehe eben Sachen packen, okay?“

Sanft küsste Lexa die Schläfe der Blonden und dabei war es ihr auch egal, dass Raven das sah.

Dankend lehnte Clarke sich, mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, gegen die Berührung.
 

„Danke nochmal, Raven. Ich schreibe Octavia später, dass sie sich keine Sorgen machen muss.“

„Fahr vorsichtig. Und Lexa? Pass auf sie auf. Grüß deine Mom von mir“, sagte Raven den beiden hinterher, als sie die Treppen schon heruntergingen.

Im Auto musste Clarke erst mal schlucken und schloss ihre Augen.

Sie unterdrückte wieder die aufkommenden Tränen.

„Gehts?“, fragte die Ältere leise und schaute aufmerksam zu ihrer Nachbarin.

Clarke nickte einfach still.

Sie atmete wiederholt tief ein und aus, ehe sie den Motor startete und das Auto langsam anfing zu rollen.

Es war noch stockduster und auf den Straßen war fast nichts los.

Lange Zeit fuhren sie einfach, ohne ein Wort zu sagen.

Man hätte die Luft schneiden können, so sehr lag sie voller Anspannung.

Nicht einmal das Radio hatte die Blonde angeschaltet.

Immer wieder blickte Lexa besorgt zu der Jüngeren.

Sie wüsste zu gerne, was nun im Kopf der Kleineren vor sich ging.

„Wie konnte das passieren.“ Clarkes Blick war starr auf die Straße gerichtet.

Sie fuhren schon ziemlich lange nur geradeaus über die Autobahn.

„Sie fuhr doch sonst immer so vorsichtig… sie ist Ärztin.“ Clarke verstand die Welt nicht mehr.

In ihrem Kopf spielten sich sämtliche Szenarien ab.

War sie ausgewichen, weil ein Tier vor ihren Wagen sprung, war die Fahrbahn rutschig oder war sie einfach nur unachtsam gewesen?
 

Behutsam platzierte Lexa ihre Hand auf dem Knie der Blonden.

Ein warmer Schauer durchfuhr Clarke als sie die Berührung spürte.

Dankbar blickte sie kurz zur Seite.

Auch wenn sie es erst nicht wollte, so war sie doch froh, dass Lexa entschieden hatte mitzukommen.

Allein die Anwesenheit der Älteren beruhigte sie. Die Aufregung ebbte ab und allmählich entspannte Clarke sich, obwohl sie nicht wusste, wie es ihrer Mutter ging.

Lexas Finger zog langsam Kreise über die Hose der Kleineren.

„Danke, Lexa...“, murmelte die Fahrerin leise.

„Wofür?“, wollte die Angesprochene wissen.

Clarke schwieg einen Moment und suchte die passenden Worte.

„Für alles.“ Sie schmunzelte dabei.

„Dafür, dass du so hartnäckig bist. Das wir gestern so einen tollen Abend hatten.

Dass du so ein Doofkopf bist… aber am meisten dafür, dass du mich jetzt nicht alleine lässt. Ich hätte das nie verlangt… aber ich bin froh, dass ich dich kennengelernt habe..“

Während sie das sagte, legte sie ihre Hand erst zögerlich auf die der Älteren.

Sie ließ sie aber ganz absinken, als sie keinen Widerstand merkte, der ihr deutlich machen könnte, dass es nicht gewünscht war.

Nun war es an Lexa, leicht zu erröten, und sie war sehr froh, dass es noch dunkel genug war, um es nicht zu sehen.

„Ich überhöre das mit dem Doofkopf einfach mal gekonnt“, kicherte Lexa und verschränkte ihre Finger mit denen der Blonden.

Am Horizont ging langsam die Sonne auf und tauchte alles in ein warmes rot-orange. Der Himmel, welcher dadurch immer heller wurde, gab einen angenehmen Kontrast dazu.
 

„Wir sind gleich da“, sagte Clarke.

Sie nahm ihre Hand wieder von Lexas und legte diese wieder auf den Schaltknüppel, um die nächste Ausfahrt zu nehmen.

Marcus hatte ihr gesagt, in welchem Krankenhaus er sich befand.

Aber noch immer gab es keinen Status ihrer Mutter.

Er wollte es ihr nicht sagen, um die Pferde nicht scheu zu machen. So sagte er zumindest.
 

Lexas Hand verweilte noch ein wenig auf dem Schenkel der Jüngeren, ehe sie sie wieder zu sich nahm.

Clarke vermisste die Wärme der Anderen jetzt schon. Sie spürte sofort deutlich, dass etwas fehlte.

Nie hätte sie gedacht, dass sie sich so wohl fühlen könnte, wenn Lexa einfach nur da war.
 

Frustriert bog sie in eine Seitenstraße ein. Sie hatte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde, einen Parkplatz am Krankenhaus zu bekommen.

„Das kann doch nicht wahr sein“, gab sie genervt von sich, drehte um und fuhr in die nächste Seitenstraße.

„Mein Gott“, knurrte sie und ließ die Tür in das Gehäuse knallen, nachdem sie endlich einen Platz gefunden hatte.

„Alles okay?“, wollte Lexa skeptisch wissen.

Mit jedem Meter, dem sie dem Krankenhaus näher kamen, wurde Clarke wieder unruhiger. Das merkte die Braunhaarige natürlich.

Clarke schüttelte ihren Kopf, ging aber los in Richtung der Notaufnahme.

Nichts war okay.

Wortlos folgte Lexa dem strammen Schritt der Jüngeren.

„Clarke ….“

„Hey Clarke!“, versuchte sie nochmal die Aufmerksamkeit der Blonden zu erhaschen.

„Was denn!“, gab die Angesprochene harsch zurück und drehte sich ruckartig um, sodass Lexa fast in sie rein lief.

Im Winkel des Sonnenscheins konnte sie erkennen, wie Clarkes Wangen ganz rot waren und die Tränen sich unaufhaltsam ihren Weg bahnten.

Mitfühlend drückte Lexa die Jüngere an sich und hielt sie einfach nur fest.

„Ich habe solche Angst, Lexa“, schluchzte die Blonde und krallte sich in dem Oberteil der Älteren fest.

„Ich weiß…“, hauchte sie leise zurück und strich ihr über den Rücken.

„Es wird alles gut..“

„Und wenn nicht?“ Sie entfernte sich ein paar Zentimeter von der Älteren. Aber nur soweit, dass sie weiter in Lexas Arm sein konnte. Mit ihren Handrücken trocknete sie ihre Wangen und atmete tief durch.

Lexa ließ ihre Hände langsam vom Rücken über die Schultern zu Clarkes Wangen streifen.

Liebevoll umfasste sie diese und behandelte sie dabei, als könnte sie mit ein wenig Druck etwas zerbrechen.

„Wird es, okay?“, sanft strich sie mit den Daumen über die Wangen der Kleineren und schaute ihr dabei tief in die Augen.

Wieder schluckte Clarke und nickte dann zaghaft.

Für einen Moment konzentrierte sie sich nur auf die smaragdgrünen Augen ihrer Gegenüber.

Sie konnte einfach darin versinken.

Lexa beugte sich zu ihr vor und berührte vorsichtig die Lippen der Kleineren mit ihren.

Sie bat um Erlaubnis und entfernte sich, wenn auch nur wenige Millimeter.

Clarke seufzte wohlig und schloss die Lücke wieder zwischen ihnen.

Dieser Kuss lag voller Vorsicht, Liebe und Zuneigung. Es ging nicht um Sex oder darum, diesen Kuss zu intensivieren.

Und doch war es der intensivste Moment, den Clarke jemals gespürt hatte.

Ihre Gefühle überschlugen sich fast und die Blonde hatte Angst, dass ihr Herz heraus springen würde.

Das Gefühl von Geborgenheit war schon fast unerträglich.

Nach wenigen Augenblicken, in denen Clarke dachte, dass die Zeit stehen geblieben war, löste Lexa sich von ihr.

„Ich bin bei dir.“

Clarke nickte. Diese Worte bedeuteten ihr so viel mehr als das, was sie aussagten.

Nur kurze Zeit später betraten sie gemeinsam die Notaufnahme, wo sie Marcus auch schon im Wartezimmer warten sahen.

„Marcus“, sprach sie ihn an. Er hatte seinen Kopf auf seinen Armen abgestützt und starrte auf den Boden.

„Clarke, da bist du ja.“ Man hörte Erleichterung in seiner Stimme.

„Was ist passiert?“, wollte Clarke direkt wissen.

Marcus stand auf und schüttelte seine müden Glieder aus, ehe er die Blonde zur Begrüßung kurz umarmte.

„Abby wollte ein wenig früher Schluss machen von der Nachtschicht. Sie schrieb mir, dass nichts los sei und sie sofort nach Hause kommen würde.

Nur ein paar Minuten später bekam ich einen Anruf, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden würde.

Ein betrunkener Autofahrer hatte seinen Wagen nicht mehr unter Kontrolle.

Sie waren auf der Schnellstraße.

Er wollte sie anscheinend noch überholen, verlor dann aber das Lenkrad und krachte direkt in den Wagen deiner Mutter.“ Der Mann versuchte, ruhig zu sprechen.

Aber man hörte, dass es ihm furchtbar schwer fiel.

„Und … wie geht es ihr?“

Er schüttelte den Kopf und schaute auf den Boden.
 

Hey ihr Lieben :)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen?

Lasst mich wissen, was gerade in euren Köpfen geistert.

Erleichterung

„Ich weiß es nicht ...“, murmelte der Angesprochene.

„Sie befindet sich im OP. Allerdings konnte mir noch keiner etwas Genaues sagen, außer dass sie sofort operiert werden musste. Das war kurz, bevor ich dich angerufen habe. Und seitdem war keiner mehr da. Ich habe versucht, bei den Schwestern etwas zu erfahren, aber auch die hatten noch keine Einsicht in die Akte.“

Clarke atmete tief durch, während sie dem Älteren gespannt zuhörte. Sie hatte merklich mit den Tränen zu kämpfen, als sie sah, dass der Freund ihrer Mutter sich auch stark zusammenreißen musste.

„Hey...“, murmelte sie leise und legte ihre Hand an den Oberarm von ihrem Gegenüber.

„Sie wird das schaffen!“ Clarke versuchte wenigstens, ein wenig optimistisch rüberzukommen.

Marcus zog seine Luft ein und blies sie lange wieder aus, als er zu Clarke schaute.

Er nickte fast unbemerkt.

„Danke, dass du mich angerufen hast“, nuschelte Clarke, während Marcus sich wieder auf den Stuhl setzte.

„Ich danke dir, Clarke … dafür das du so schnell herkommen konntest.“

Marcus Blick ging kurz zu Lexa und dann wieder fragend zu Clarke.

„Lexa hat mich begleitet. Ich habe die Nacht über nicht geschlafen, weil ich mit einer alten Freundin geredet habe. Und als dein Anruf kam, musste ich sofort losfahren. Lexa wollte mich nicht alleine fahren lassen“, erklärte sie sich und wurde dadurch kurz rot.

Je mehr sie darüber nachdachte, desto dankbarer war sie ihrer Nachbarin.

„Das ist nett von dir, Lexa.“ Die Angesprochene nickte nur. Unbewusst lehnte Clarke sich an die Schulter der Älteren. Sie hatte Angst, dass ihr der Boden unter den Füßen wegbrechen könnte.

„Du solltest dich hinsetzen, Clarke. Soll ich euch etwas zu Essen oder Trinken holen?“, fragte sie besorgt.

Beide lehnten dieses Angebot dankend ab, während die Blonde sich gegenüber von Marcus setzte.

Sofort merkte Lexa, wie die Wärme an ihrem Oberarm plötzlich fehlte.

Gedankenverloren schüttelte sie ihren Kopf, um in der Realität zu bleiben.

Das war gerade sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt für irgendwelche, romantischen Gedanken.

„Was ist?“, wollte die Jüngere wissen, nachdem sie das Kopfschütteln bemerkt hatte.

„Nichts, alles gut“, gab Lexa leise von sich.

Erwartungsvoll schaute Clarke ihre Nachbarin an und deutete ihr, dass sie sich neben sie setzten sollte.
 

Ein langgezogenes Gähnen entkam von Clarke, als sie sich streckte.

„Willst du ein bisschen schlafen?..“ Lexa hob ihren Arm und deutete der Kleineren, dass sie sich ruhig an sie lehnen konnte.

Clarke ließ sich einfach zur Seite fallen, sofern es die Stuhllehnen zwischen ihnen ihr ermöglichten.

Behutsam legte Lexa ihren Arm auf dem Rücken der Jüngeren ab und fing an, sanfte Kreise auf diesem zu ziehen.

Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Clarke ins Land der Träume abdriftete.

Sie war doch müder und kaputter, als sie es sich eingestehen konnte.

Auf Marcus Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln, als er die beiden jungen Frauen gegenüber von sich beobachtete. Clarke war für ihn wie eine Tochter. Und genau deshalb konnte er ihre Blicke ziemlich gut deuten, welche sie ihrer Nachbarin schenkte.

Lexas Herz raste und sie hoffte, dass Clarke davon nicht wieder aufwachen würde.

Aber allein die Tatsache, dass sie nicht wusste, was genau zwischen ihnen war und sie dennoch jetzt so vor Clarkes Ziehvater saßen, machte sie unheimlich nervös.

Denn natürlich entging ihr nicht, dass eben dieser die Situation beäugte.
 

„Mr. Kane?“ Eine junge Ärztin lugte ins Wartezimmer und erhaschte sofort die Aufmerksamkeit des Angesprochenen.

Clarke zuckte erschrocken zusammen, als sie den Nachnamen von Marcus hörte, und war sofort wach. Unverzüglich sprang sie auf und hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Kreislauf ihr einen Strich durch die Rechnung machte.

Lexa stellte sich direkt hinter die Blonde und bewahrte sie dadurch vor dem Umfallen.

„Mist“, murmelte sie leise, ehe ihr Blick wieder starr auf die junge Frau vor ihnen fiel.

Skeptisch schaute diese zu Clarke.

„Geht es ihnen gut?“, versicherte sie sich kurz, ehe sie weiter sprach.

„Dr. Griffin geht es den Umständen entsprechend gut. Sie hatte Glück im Unglück.

Ihr Becken ist angebrochen, zudem schnitt sich ein Trümmerteil so tief in ihren Arm, dass sie eine Bluttransfusion benötigte. Aber sie hat es geschafft. Am meisten wird sie mit dem Schleudertrauma zu tun haben.“ Man sah deutlich die Erleichterung, welche von den dreien abfiel, während die Ärztin redete.

„Dürfen wir zu ihr?“, fragte Clarke.

„Sie müssen ruhig bleiben. Sie wird wahrscheinlich nicht vor heute Nachmittag aufwachen. Außerdem kann es sein, dass sie euch kurzzeitig nicht erkennt, sich an nichts erinnern kann oder auch Sprachfehler können auftreten. Bitte überfordern Sie sie nicht und wecken Sie sie nicht mit Gewalt auf.“ Die Ärztin ging vor, dicht gefolgt von den Anderen, bis sie vor einem Zimmer stehen blieben.

„Wenn sie aufwachen sollte, drücken Sie bitte den Knopf an der Fernbedienung. Wenn sie nach Hause fahren wollen, wäre es nett, eben den Schwestern Bescheid zu sagen, dass man sich um die Aufsicht von Dr. Griffin kümmern kann.“ Mit einem Nicken bestätigten sie die Worte.
 

„Clarke?“ Lexa schaute die Kleinere eindringlich an, bevor sie das Zimmer betreten wollte.

„Ich gehe schon hinein, dann könnt ihr noch sprechen“, gab Marcus von sich und schloss hinter sich die Tür wieder.

„Was ist?“, wollte die Angesprochene verwirrt wissen.

„Also -“ Lexa wusste nicht wie sie anfangen soll. Dabei war das, was sie sagen wollte, einfach nur banal und sie kannte die Antwort eigentlich schon selbst.

Sie atmete einmal tief durch.

„Soll ich überhaupt mit reinkommen?“, wollte sie wissen. Das war für die Braunhaarige einfach eine Frage des Respekts.

Clarke schmunzelte und beugte sich zu Lexa hoch, um ihr sanft einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

„Ohne dich wäre ich wahrscheinlich gar nicht hier“, hauchte sie leise.

„Lass uns reingehen.“

Mit einem Nicken folgte Lexa der Kleineren. Ihre Lippen prickelten und das Gefühl, welches gerade aufkam, beflügelte die Ältere.

Zufrieden seufzte sie, als sie Clarke hinterher ging.
 

Das Zimmer wurde durch das regelmäßige Piepen des Monitors erhellt.

Abby lag vor ihnen im Krankenbett. Von ihr gingen einige Schläuche ab, die in den Monitor mündeten.

Marcus hatte sich neben sie ans Bett gesetzt und hielt besorgt ihre Hand.
 

Clarke schluckte schwer. Auch wenn sie wusste, dass es ihrer Mutter gut ging, war der Anblick alles andere als schön.

Langsam trat Lexa hinter ihre Nachbarin. Sie zögerte einen Moment, bevor sie ihre Arme vorsichtig um die Kleinere legte.

Clarke zuckte erschrocken zusammen, entspannte sich aber sofort, als sie merkte, dass es Lexa war.

Die Braunhaarige hatte ihre Luft angehalten, als sie merkte, dass Clarke zusammen gezuckt war.

Doch die Blonde machte keine Anstalten sich zu wehren. Stattdessen ließ sie sich zurückfallen und entspannte sich dann gänzlich in den Armen der Älteren.

Sie blickte zurück und traf auf die grünen Augen, welche sie so oft schon gebannt hatten.

Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen der beiden Frauen.

Es brauchte keine Worte, dass Clarke deutlich machen konnte, wie sehr sie der Anderen dankte.

Ohne darüber nachzudenken, hob sie ihre Arme und legte sie dann auf die von der Älteren, welche an ihrem Bauch mündeten.

Sie wusste nicht, wie lange sie dort standen und einfach nur auf Abby schauten.

Wie die Ärztin es schon prophezeite, schlief Abby. Aber ihr Gesicht sah dabei entspannt aus.

Wieder verließ ein Gähnen den Mund der Blonden.

„Clarke, ihr solltet nach Hause fahren. Ich bleibe hier. Aber du brauchst Schlaf“, gab Marcus fürsorglich von sich.

Man sah der Blonden deutlich an, dass sie einfach nur müde war.

„Aber ich kann euch hier doch nicht alleine lassen“, gab sie protestierend von sich.

Lexa ließ von der Kleineren ab und schaute sie liebevoll an.

„Er hat Recht, Clarke. Wir kommen nachher wieder her“, stimmte die Braunhaarige dem Anderen zu.

„Deine Mutter schläft. Ich bleibe bei ihr.“

Clarke nickte geschlagen.

„Aber du rufst sofort an, wenn etwas passiert, okay?“, fragte sie.

„Umgehend“, bestätigte der Ältere sie.

„Legt euch ins Bett, schlaft euch aus und frühstückt dann etwas.“
 

Zusammen verließen die beiden Frauen das Krankenhaus und liefen stillschweigend nebeneinander her.

„Alles okay, Clarke?“, wollte die Ältere wissen und unterbrach dadurch die Stille zwischen ihr.

Es war fast wie ein Dejavú, da die Situation vom Auto ins Krankenhaus fast genauso ablief.

„Ich denke schon“, murmelte sie leise, ehe sie wieder gähnte.

„Ich glaube, ich muss einfach wirklich ins Bett.“ bestätigte sie den Verdacht von Marcus.

Sie stiegen in den Wagen und fuhren los. Clarke kannte die Strecke noch in und auswendig.

Sie führte weg von der Stadt. Über die Autobahn, eine Landstraße entlang und vorbei an Feldern, welche von einer Frostschicht bedeckt waren die die Welt um sie herum in ein zartes Weiß tunkte, bis sie an dem Haus der Griffins ankamen.
 

„Das ist euer Haus?“, fragte Lexa sichtlich beeindruckt, als sie den Wagen verließ.

„Nichts besonderes“, gab Clarke von sich. Sie ging zur Haustür und schloss auf.

„Du hast mir nie gesagt, dass du als verwöhntes Mädchen aufgewachsen bist“, gab Lexa neckend von sich.

„Ey!“, lachte Clarke.

„Wäre ich das verwöhnte Gör, welches du dir vorstellst, hätte ich mir keine eigene Wohnung gesucht, die so weit von Zuhause entfernt ist. Und vor allem hätte ich nicht bei Indra im Diner angefangen. Ich möchte auf eigenen Beinen stehen. Und das mache ich“, meinte sie und betrat mit Lexa das Haus.

Sie gingen direkt in Clarkes altes Zimmer und vor ihnen erstreckte sich ein rosa Mädchentraum.

Ihre Jacken und Taschen ließen sie einfach auf den Boden, neben der Tür fallen.

„Sag nichts!“, sofort nahm sie ihrer Nachbarin den Wind aus den Segeln. Lexa kicherte und zog Clarke zu sich.

„Jeder hat seine Laster, meine Prinzessin~“, hauchte sie gegen die Lippen der Jüngeren.

Sofort erschlich sich auf Clarkes Armen eine Gänsehaut. Kurzzeitig blieb ihr die Luft weg, als sie den Atem der Älteren spürte.

Ihre Augen blitzten auf und suchten die der Braunhaarigen. Ihr Blick wanderte runter zu ihren Lippen und dann wieder zu Lexas Augen.

Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe und schmunzelte.

„Bin ich denn deine Prinzessin?“, fragte sie neckend. Die Ältere legte sanft aber bestimmend ihre Lippen auf die der Kleineren und verwickelte sie in einen liebevollen Kuss, während sie Clarke in die Richtung ihres alten Bettes drückte.
 


 

Haltet ihr mich wirklich für so herzlos? xD

Ich mag Drama, aber bitte nicht zuviel :'D

Meine Gefühle fahren gerade absolut Achterbahn, da ich angefangen habe The100 wieder von vorne zu gucken ,_, ... hach, mein Clexaherz blutet.

Das nächste Kapitel kommt nächste Woche Freitag.

Ich wünsche euch ein tolles Wochenende

Was ist das zwischen uns

Ehe sich die Blonde versah, drückte ihr die Bettkante gegen die Kniekehlen und brachte sie somit zu Fall.

Mit einem lauten Knacken kamen die beiden zum liegen, während sich die Matratze verdächtig hinunterwölbte.

„Mist!“ Sofort sprangen die beiden wieder vom Bett und schauten sich an, ehe sie in ein herzhaftes Lachen verfielen.

Prüfend hob Clarke ihre alte Matratze an und stellte dann schon fest, was sie im Verdacht hatte.

„Na, Latten brechen kannst du“, kicherte sie.

„Vielleicht mit ein Grund, warum ich Frauen bevorzuge. Da kann man weniger kaputt machen“, raunte ihr die Ältere von hinten ins Ohr, ehe sie einen federleichten Kuss in Clarkes Nacken platzierte.

„Na, komm. Wir ziehen die Matratze auf den Boden und dann solltest du wirklich schlafen“, ergriff Lexa die Initiative und zog dann mit der Blonden zusammen, die Matratze auf den Boden.

„Darf ich nochmal in euer Bad?“, fragte Lexa, während sie sich ihre Kleidung aus der Tasche holte.

„Wenn du nicht so lange brauchst? .. Klar, den Flur lang und dann hinten rechts“, schmunzelte die Kleinere.

Aus ihrem alten Kleiderschrank fischte sie neue Bettbezüge heraus und bezog die Bettwäsche. Mit jeder weiteren, verstrichene Minute spürte sie immer mehr die Müdigkeit in ihren Gliedern.

Mit einem langgezogenen Gähnen legte sie sich auf die Matratze und zog die Decke fest an sich.
 

Leise schloss Lexa die Zimmertür, als sie dieses wieder betrat und legte ihre Klamotten neben die Matratze auf den Boden.

Clarke machte keinen Mucks, wahrscheinlich war sie schon eingeschlafen.

Die Blondine hatte sich auf die Seite gedreht.

Vorsichtig legte Lexa sich hinter ihre Nachbarin. Dabei bewahrte sie dennoch einen kleinen Abstand.

Sie selbst war kaum müde.

Aber im Gegensatz zu Clarke, hatte sie auch schon ein wenig geschlafen in der Nacht.

Liebevoll ließ sie ihre Finger über die weiche Haut der Kleineren streichen.

Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie die Kleinere beobachte.

Einen Moment hielt sie in ihrer Bewegung inne, als sie realisierte, wie selbstverständlich die Situation gerade für sie war.

Es fühlte sich so an, als würden Clarke und sie sich schon Ewigkeiten kennen. Dabei waren es nur ein paar Monate.

Und ihr Date war noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden her.

Dennoch fühlte sie sich bei ihrer blonden Nachbarin einfach Zuhause.

Ob es der Kleineren auch so ging?

Zumindest hatte sie keine Anstalten gemacht bei den Annäherungen. Im Gegenteil. Sie war darauf eingegangen und flirtete auch noch offensichtlich mit ihr.

Aber vielleicht bildete Lexa sich das auch einfach nur ein und es war reines Wunschdenken.

Ein Seufzen verließ ihren Mund, ehe sie den Kopf schüttelte.

So verliebt konnte sie gar nicht sein, um sich das einzubilden.

„Hey… mach weiter“, nuschelte die Kleinere und riss Lexa somit aus ihren Gedanken.

„Ich dachte, du schläfst schon“, hauchte sie leise und fing wieder an, langsame Kreise zu ziehen.

„Hmh. Fast.“ Noch ein Gähnen verließ die Blonde. Sie drückte ihren Rücken noch etwas mehr an die Ältere und seufzte wohlig unter der gleichmäßigen Berührung.

Es dauerte nicht lange, bis sich Clarkes Atmung entspannt abflachte und somit deutlich machte, dass sie nun wirklich eingeschlafen war.
 

Verschlafen drehte Lexa sich um und tastete nach Clarke.

Allerdings tastete sie nur ins Leere. Sofort öffnete sie ihre Augen und stellte fest, dass die Blonde tatsächlich nicht mehr neben ihr lag.

Müde strich sie sich mit ihrer Hand über die Augen, um wieder einen klaren Blick zu bekommen.

Sie fischte ihr Handy aus ihrer Hosentasche neben der Matratze und blickte auf die Uhr.

Es war schon Nachmittag.

Sofort machte sich ein Gefühl der Panik in ihr breit. Hoffentlich war Clarke nicht schon wieder los gefahren.

Vielleicht hatte Marcus angerufen und sie hatte das Handy einfach nicht mitbekommen.

So schnell sie konnte, sprang sie vom Boden auf und öffnete die Tür des Zimmers.

„Clarke?“, rief sie nervös und lauschte in den Flur.

„In der Küche“, kam auch direkt die erlösende Antwort.

Lexa entspannte sich wieder und atmete einmal kurz durch, ehe sie dann ebenfalls in die Richtung der Küche lief, aus der die ihr so vertraute Stimme kam.

„Warum hast du mich nicht geweckt?“, wollte Lexa neugierig wissen.

Clarke drückte der Braunhaarigen eine Tasse heißen Kaffee in die Hand.

„Du hast so niedlich geschlafen.“ Clarke schmunzelte.

„Ich bin nicht niedlich“, brummte die Ältere, nahm aber dennoch dankend die Tasse mit dem Lebenselixier in die Hand.

Wortlos zuckte Clarke mit ihren Schultern und lächelte dabei unschuldig zu ihrer Nachbarin.

„Bist du schon lange wieder auf?“ Die Gefragte schüttelte ihren Kopf.

„Vielleicht eine Viertelstunde. Mehr aber auch nicht. Und dann habe ich auch gleich Kaffee gekocht. Hast du Hunger? Ich kann uns Brötchen aufbacken“, bot die Kleinere an.

Lexas Magengrummeln bestätigte das Bedürfnis der Älteren.

Die Blonde lachte, ehe sie sich wieder umdrehte und aus dem Schrank eine Tüte Aufbackbrötchen herausholte.

„Hat Marcus sich schon gemeldet?“, wollte Lexa wissen und lehnte sich an den Türrahmen.

Sie konnte nicht sagen, dass sie der Anblick groß störte. Die Shorts der Kleineren waren doch ziemlich kurz dafür, dass sie sich gerade hinunterbeugte, um die Brötchen in den Ofen zu schieben.

„Nein...“, die Jüngere seufzte und holte als nächstes Bretter aus dem Schrank.

„Aber ich wollte sofort wieder losfahren, wenn wir gefrühstückt haben.“ Clarke zögerte etwas.

„Kommst du mit? Also du kannst auch hier bleiben, wenn du möchtest, ich zwinge dich nicht mit ins Krankenhaus zu kommen. Ist ja sowieso langweilig und-“

„Clarke, stop. Es ist deine Mutter. Und ich habe dir gesagt, dass ich bei dir bin. Und das bleibt auch so“, unterbrach Lexa ihre Nachbarin, welche in ihrem Handeln stoppte, und die Ältere stellte ihre Tasse auf den Tisch.

„Außerdem, wenn du bei mir bist, kann es gar nicht langweilig sein“, gab die Ältere grinsend von sich, nahm Clarke die Bretter ab, um sie auf den Tisch zu legen und ging dann, wie selbstverständlich zum Kühlschrank, um Aufschnitt herauszuholen.
 

Die Blonde stand etwas regungslos im Raum und konnte die aufkommende Röte nicht unterdrücken.

Damit hatte sie nicht gerechnet.

Lexa lachte leise und stellte sich wieder vor die Kleinere, nachdem sie den Aufschnitt ebenfalls auf dem Tisch abgelegt hatte.

„Lebst du noch? Oder hat dein Kopf sich jetzt ausgeschaltet?“, wollte die Braunhaarige neckend wissen.

„Haha.. Kann ja keiner ahnen, dass du mich SO unterbrichst“, grummelte Clarke und verdrehte dabei ihre Augen.

„So?“, kicherte Lexa und wollte das noch mal von der Kleineren hören.

„Du weisst genau, was ich meine, Lex“, seufzte die Blonde.

Unschuldig küsste Lexa die Kleinere auf die Wange.
 

„Das macht‘s nicht besser!“ Gespielt theatralisch wischte sie sich mit dem Armrücken über die Wange.

„Ey, ich habe auch Gefühle“, gab die Braunhaarige belustigt zurück und tat so, als hätte sie das nun wirklich getroffen.

„Wirklich?“, skeptisch schnellte Clarkes Augenbraue nach oben, ehe sie ihre Arme hob und diese hinter Lexas Nacken verschränkte.

„Wie kann ich das nur wieder gut machen~“, hauchte sie leise und stellte sich etwas auf die Zehenspitzen.

Nun war es an Lexa, schwer zu schlucken.

Die Kleinere würde sie noch wahnsinnig machen.

„Ich denke, das weißt du ganz genau“, nuschelte sie und wartete, bis Clarke den letzten Abstand überbrückte.

Vorsichtig trafen sich ihre Lippen.

Lexa seufzte wohlig in den Kuss hinein. Sie wusste gar nicht, wie sie sich so nach der Nähe einer anderen Person sehnen konnte, außer ihrer Schwester.

Aber bei Clarke war alles anders.

Ein leichtes Grummeln entwich der Kleineren, als Lexa den Kuss unterbrach und der Kleineren in diese wunderschönen, blauen Augen sah.
 

„Clarke, was ist das zwischen uns?“, wollte sie leise wissen.

Ihr Herz stolperte kurz bei der Frage und sie konnte sehen, dass es ihrer Nachbarin ähnlich erging.

Denn mit einem mal stoppte ihre Atmung kurzzeitig.

Unsicher biss die die Kleinere sich auf ihre Unterlippe und zögerte mit der Antwort.

Lexa legte ihre Arme um die Hüften der Blonden und hinderte sie daran, sich weiter zu entfernen. Auch wenn sie das gar nicht vorhatte.

„Ich weiß nicht .. was möchtest du denn? Also ich – ich kann mir schon vorstellen, dass-“ Das Klingeln ihres Handys riss die beiden aus dem Moment. Clarke atmete erleichtert aus, holte ihr Handy hervor und blickte auf ihr Display.

„Das ist Marcus, da muss ich ran gehen“, sagte sie und nahm umgehend das Gespräch an, während sie in den Flur ging, um besser telefonieren zu können.
 

Lexa fluchte innerlich, ging zurück zum Tisch und nahm wieder ihre Kaffeetasse zwischen die Finger. Endlich hätte sie eine Antwort bekommen und dann musste unbedingt das Handy klingeln.

Frustriert stellte sie die Tasse zurück, nachdem sie den Kaffee in einem Zug ausgetrunken hatte.

„Danke Marcus“, ertönte Clarkes Stimme bevor sie auflegte und ihr Handy wieder einsteckte.

„Und?“, wollte die Ältere hoffnungsvoll wissen.

„Sie ist aufgewacht! Wir sollen aber erstmal in Ruhe frühstücken. Sie machen jetzt noch ein paar Untersuchungen und danach dürfen wir kommen.“ Clarke grinste erleichtert.

Magische Worte

Vorsichtig öffnete Clarke die Tür des Krankenhauszimmers ihrer Mutter.

„Hey … Clarke“, hauchte die Ältere schwach, als sie ihre Tochter sah.

„Ich lasse euch beiden kurz alleine“, sagte Marcus, während er aufstand, Clarke ermutigend ihre Schulter drückte und dann den Raum verließ.

In Clarkes Hals bildete sich ein Kloß der Freude und Erleichterung.

Lächelnd setzte sie sich auf den Stuhl, auf welchem gerade noch Marcus saß, und nahm die Hand ihrer Mutter in die Ihre.
 

„Mom. Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich habe mir solche Sorgen gemacht“, hauchte die Blonde und hatte sichtbar Schwierigkeiten damit, ihre Tränen zu unterdrücken.

Geschwächt hob Abby ihre Hand und streichelte ihrer Tochter über die Wange, ehe sie sie wieder in Clarkes sinken ließ.

„So schnell bekommt man mich nicht klein, das weißt du doch“, schmunzelte sie, was ihre Tochter sofort ein Kichern entlockte.

Die Jüngere holte einmal tief Luft und schaute an die Decke, um ihre Gedanken wieder zu ordnen und die Tränen zurückzuzwingen.

„Ich dachte, ich hätte dich nun auch verloren..“, murmelte Clarke leise.

„… so wie Dad“, fügte sie noch hinzu, ehe sie ihren Blick wieder zu ihrer Mutter gleiten ließ.

Diese schüttelte leicht ihren Kopf.

„Clarke...“ Abby wusste nicht, wie sie darauf reagieren wollte.

Sie wusste, dass der Tod ihres Ex-Mannes ihrer Tochter sehr zugesetzt hatte und die Angst, am Ende viel zu früh alleine dazustehen, einfach zu groß war.

„Mir geht es gut … ich hatte Glück.“ Clarke nickte und seufzte.

„Ich weiß… hast du Schmerzen?“, wollte die Kleinere besorgt wissen.

Abby schmunzelte.

„Ich bekomme gute Schmerzmittel“, grinste sie. Sie wusste ja, was sie selbst geben würde in so einem Fall und sie vertraute ihren Kollegen da vollkommen.

„Hattest du irgendwelche Symptome? Die Ärztin hat uns erzählt, was alles bei einem Schleudertrauma passieren kann.“

„Nein, nichts. Außer der Druck auf meinem Kopf, den die Schmerzmittel nicht lindern können“, erklärte die Braunhaarige.
 

„Es ist schön, dich zu sehen, Clarke“, fügte Abby noch hinzu und schloss kurzzeitig ihre Augen.

Clarke wusste, dass ihre Mutter dies aus tiefstem Herzen meinte.

Sie hatten sich wirklich lange nicht gesehen. Die Uni und der Job im Diner raubten viel Zeit. Und sie musste zugeben, dass ihre Gedanken auch oft nicht mehr bei ihrer Mutter und Marcus waren.

Sie hatte nun ihr eigenes Leben.

„Es tut mir leid, Mom… Ich hätte mich öfter melden sollen“, murmelte die Kleinere. Ihre Stimme lag voller Reue. Hätte ihrer Mutter es nicht geschafft, hätte sie sich das nie verziehen.

„Schon gut. Ich mache dir gar keinen Vorwurf. Ich weiß, dass das alles stressig ist. Ich war auch mal so jung wie du. Und ich war auch mal verliebt~“, gab sie neckend von sich.

Clarkes Augen wurden groß und sie schaute skeptisch zu ihrer Mutter.

„W..- Wie kommst du darauf?“, wollte sie unsicher wissen und biss sich dabei auf ihre Unterlippe.

Ihre Wangen hatten einen ungesunden Rotton angenommen, was Abby ein Lachen entfleuchen ließ.

„Du solltest gar nicht so fit sein, Mom“, grummelte Clarke noch leise hinterher, was das Grinsen im Gesicht ihrer Mutter nicht besser machte.
 

„Du und ... Lexa? Deine Nachbarin, die wir beim Einzug kennen lernen durften. Marcus sagte mir, dass sie mitgekommen ist. Auch, dass du diesen besonderen Blick bei ihr hast, wenn du sie ansiehst. Wir sind zwar ‚alt‘, aber nicht blind.“ Die Ärztin zwinkerte ihre Tochter an.

„Wo ist sie eigentlich?“, wollte sie zusätzlich wissen.

Clarkes Herz schlug unnormal schnell. Das ist nicht unbedingt das Gespräch, welches man als junge Erwachsene mit ihrer Mutter führen wollte.

„Ja … Lexa ist richtig. Sie wollte mich erst alleine hier reinlassen, damit ich mit dir reden kann“, bestätigte sie den Namen.

Einen Moment herrschte Stille zwischen den Griffins, in der Clarke versuchte, ihr Herz wieder zu einem regelmäßigen Takt zu bewegen.

„Seid ihr zusammen?“, fragte Abby weiter, als Clarke anscheinend nicht freiwillig weiter darüber sprechen wollte.

„Mom!“ Clarke verdrehte ihre Augen und ließ sich dann mit ihrem Oberkörper auf die Bettkante sinken.

„Nein, sind wir nicht“, gab sie sich geschlagen.

„Glaube ich … also.. wir hatten gestern ein Date. Wir haben schon wirklich viel Zeit miteinander verbracht und-“

Vorsichtig hob die Braunhaarige ihre Hand und strich liebevoll durch die Haare ihrer Tochter, was die Kleinere komplett aus ihrem Redefluss brachte.
 

„Gefühle sind so kompliziert, Mom... Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der mich so anzog wie sie. Wenn sie da ist, dann ist mir warm. Ich fühle mich wohl und würde am liebsten nie wieder von ihr gehen. Und sie beruhigt mich einfach... sie war wie ein Fels, an den ich mich klammern konnte, als ich hergefahren bin und vom Schlimmsten ausging. Sie wollte mich nicht alleine lassen, weil ich nicht geschlafen habe, weil ich mit Raven-“

„Reyes?“, harkte Abby hellhörig nach.

Bestätigend grinste Clarke die Ältere an.

„Es ist so ein Riesen-Zufall. Du glaubst gar nicht, wie wir uns wieder getroffen haben. Das war auch erst gestern. Sie ist mit Lexas Schwester zusammen“, kicherte Clarke.

„Gestern war also ein ziemlich aufregender Tag?“, schlussfolgerte die Ältere und bekam ein bestätigendes Nicken.

„Clarke, lass dein Herz entscheiden. Ich glaube, du weißt was du möchtest. Sei ehrlich zu dir... und zu ihr.“
 

Wie abgesprochen, klopfte es an der Tür und Marcus schaute hinein.

„Dürfen wir reinkommen?“, grinste er und hielt 2 Kaffeebecher in den Raum.

„Klar“, grinste Clarke und schaute Marcus und Lexa dankbar an, als die beiden mit dem Kaffee das Zimmer betraten.
 

„Also, Lexa, was hast du für dein Leben noch geplant?“, wollte Abby neckend wissen, nachdem sie sich darüber ausgetauscht hatten, wie es nun für die Ärztin weiter gehen würde.

„Mom!“, ermahnte Clarke die Ältere, musste sich aber eingestehen, dass sie mit Lexa nie darüber geredet hatte, was sie studierte und wo es dann hin gehen sollte.

„Schon gut, das ist ja kein Geheimnis.“ Lexa zuckte mit ihren Schultern und blickte dann schmunzelnd zu ihrer Nachbarin.

„Ich studiere Jura. Und das sogar ziemlich gut, würde ich behaupten. Das ist aber ein Grund, wieso ich mit meiner Schwester zusammen wohne, alleine könnte ich mir das nicht leisten. Und nach meinem Studium, werde ich erfolgreiche Anwältin“, erklärte sie sicher.

Clarke konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Du bist gar nicht von dir überzeugt, oder?“, fragte die Blonde sarkastisch.

„Ich wusste halt schon immer, was ich wollte~“. Clarke fuhr ein angenehmer Schauer über den Rücken. Obwohl Lexa einige Meter von ihr weg stand, ging der Ton, in dem Lexa diesen Satz gesagt hatte, tief in ihr Mark und erschütterte sie.

Das Quartett redete noch ein wenig über Belangloses, man konnte Abby aber deutlich anmerken, dass ihr das ganze Reden doch sehr zusetzte und ihre Kräfte immer weiter schwanden.

„Ich glaube, wir sollten dich etwas schlafen lassen, Abby“, gab Marcus mitfühlend von sich.

Die Angesprochene nickte dankbar.

Clarke verabschiedete sich noch mit einer festen Umarmung von ihrer Mutter, ehe sie dann zusammen mit Lexa das Zimmer verließ.

Sie hatten mit Marcus abgesprochen, dass er nach kommen würde.
 

„Und was machen wir beiden Hübschen nun?“, wollte Lexa wissen, während sie die Kleinere an den Hüften an sich heranzog.

Direkt kuschelte Clarke sich an die Ältere und sog den Duft ihrer Nachbarin ein.

Auch wenn es nur ein paar Stunden gewesen waren, hatte sie die Berührung der Älteren so sehr vermisst.

Augenblicklich kam ihr das Gespräch mit ihrer Mutter wieder in den Sinn.

„Komm mit, ich möchte dir etwas zeigen.“ Ohne weiter zu warten, drückte sich die Kleinere von ihrer Nachbarin weg und umschloss ihre Hand.

Mit einem sanften Ruck zog sie die, nun doch etwas perplexe, Ältere zum Auto.

Das Türknallen des Wagens signalisierte der Blonden, dass Lexa eingestiegen war. Noch bevor sie sich anschnallen konnte, startete Clarke den Wagen.

„Du hast es aber eilig“, bemerkte die Ältere die gerade dabei war, ihren Gurt in die Vorrichtung zu klicken.

„Wir haben nicht soviel Zeit“, murmelte Clarke und konnte den etwas nervösen Unterton nicht in ihrer Stimme verbergen.

Gezielt lenkte die Kleinere ihr Auto aus der Stadt heraus und fuhr wieder in die Richtung ihres alten Zuhauses. Allerdings bog sie ein paar Straßen vorher nach rechts ab.

Vorsichtig fuhr sie einen Schotterweg entlang. Dieser schlängelte sich mitten durch einen Wald und an der schrägen Sitzposition merkte Lexa, dass es immer weiter nach oben ging.

Durch die Baumwipfel fielen die letzten Sonnenstrahlen.

Der Wald wirkte ruhig und harmonisch. Man sah an dem Boden, dass nicht viele Autos hier lang fuhren.

„Ist das ein offizieller Weg?“, harkte die Ältere skeptisch nach.

„Hmmm… eher nicht. Eigentlich ist der Weg nur für den Förster“, gab die Blonde schmunzelnd zurück.

„Ich war früher oft hier. Der Förster hat seine letzte Runde längst gedreht. Erwischen lassen sollten wir uns dennoch nicht“, grinste sie und zuckte dann unschuldig mit den Schultern.

Nach wenigen Minuten erreichten sie die Spitze des Berges und Clarke brachte ihren Wagen sicher zum stehen, bevor sie langsam ausstieg.

“Zieh dir deine Jacke an”, sagte Clarke, während sie ihre selbst von den Hintersitzen fischte. 
 

„Wow, das ist wunderschön“, hauchte Lexa sichtlich beeindruckt, als sie um das Auto ging und den Sonnenuntergang beobachtete, welcher hinter der Skyline der Stadt versank.

Die Kleinere nickte.

„Ich weiß.“ Clarke grinste zufrieden und zog Lexa ein wenig nach vorne, um sich mit ihr im Gras niederzulassen.

Mit ihren Unterarmen stützte sie sich ein wenig ab, sodass sie fast auf dem Rücken lag, aber dennoch noch genug sehen konnte. Lexa legte sich seitwärts neben die Kleinere.

„Früher bin ich hier hoch gelaufen, wenn ich mich mit meiner Mom gestritten habe. Kaum jemand kennt diesen Ort. Und nie habe ich ihn jemanden gezeigt… außer dir“, sagte sie leise, während ihr Blick starr nach vorne gerichtet war.

„Danke“, hauchte die Ältere und schaute liebevoll zu Clarke.

„Was ist?“, wollte die Jüngere nach einigen Minuten neugierig wissen. Natürlich bemerkte sie den Blick ihrer Nachbarin, welcher auf ihr lag.

„Hm? Nichts, ich hab nur geträumt.“ Lexa schüttelte rasch ihren Kopf, um wieder mit ihren Gedanken in die Realität zu kommen.

Vorsichtig hob Clarke ihre Hand und ließ sie dann einen Augenblick auf Lexas Wange verweilen.

„Ich hoffe von mir~“ raunte sie leise. Sie hatte sich leicht zu Lexa gebeugt und verlor sich in diesen wunderschönen, grünen Augen in denen sich das Licht des Sonnenuntergangs spiegelte.

Lexa spürte wie die Hitze in ihr aufkam, konnte ihren Blick aber nicht von der Kleineren nehmen. „Du hast so schöne Augen~“, hauchte die Ältere und überbrückte dann die letzten Zentimeter, um die Lippen der Kleineren zu berühren.

Ein wohliges Seufzen entfloh den jungen Frauen als sich ihre Lippen trafen.

Clarke krallte sich in Lexas Jacke, um sie über sich zu ziehen und sich dabei richtig auf den Rücken zu legen.

Ihre Lippen spielten vorsichtig miteinander, ließen voneinander ab und trafen sich dann wieder.

 

 „Lexa, ich~“, hauchte die Kleinere zwischen zwei Küssen, bevor sie die Ältere wenige Zentimeter von sich drücke, um Luft zu holen und zu Wort zu kommen.

Lexa schaute sie frustriert an.

Clarkes Wangen glühten und ihr tobte ein Sturm von Verlangen.

„Du wolltest wissen, was zwischen uns ist“, fing die Blonde an.

Erwartungsvoll blickte Lexa in die ozeanblauen Augen der Kleineren, welche so viel Unsicherheit und Schüchternheit ausstrahlten.

„Und?“, hauchte die Ältere, während sie liebevoll durch Clarkes Haare strich und gar nicht daran dachte, sich auch nur irgendwie ein Stück weiter von der Blonden unter sich zu entfernen.

Gänsehaut machte sich auf der Haut der Blonden breit und ein Zittern vor Ungewissheit durchfuhr ihren Körper.

„Ich liebe dich~“, raunte sie so leise, dass es kaum mehr als ein Flüstern war.

Lexas Blick weitete sich, als sie die Worte ihrer Nachbarin vernahm. Ihr Magen rebellierte vor Geborgenheit, welche sie dabei empfand.

Clarke verzog ihren Mund und wartete sichtlich auf eine Antwort.

Der Gesichtsausdruck der Älteren wandte sich in ein Grinsen und wurde dann von Verlangen überrollt.

Ohne etwas zu sagen, drückte sie ihre Lippen auf Clarkes. Es gab keine Spur mehr von Vorsicht.

Dieser Kuss war fordernd und besitzergreifend, was der Kleineren auch direkt den Atem nahm.

Nur zu gern ging sie auf diesen Kuss ein.

Lexas Zunge schlich sich über Clarkes Lippen. Sie brauchte gar nicht darum bitten, da öffnete Clarke ihren Mund schon verlangend, während ihre Zungen sich trafen, um miteinander zu tanzen.

In einem unachtsamen Moment von Lexas Seite aus, ergriff die Kleinere ihre Chance und drehte sich mit der Älteren um einhundertachtzig Grad, sodass sie nun die Oberhand hatte.

Bestimmend platzierte die Blonde dabei ihr Bein zwischen denen von Lexa und übte leichten Druck auf ihre Mitte aus.

„Clarke“, keuchte Lexa erschrocken, als sie sich plötzlich unten befand, während sich auf Clarkes Lippen ein frechen Grinsen gesetzt hatte.

„Dieses mal bin ich dran, Lexa~“, raunte sie verführerisch in das Ohr der Älteren und biss dann neckend hinein.

Langsam küsste sie sich von Lexas Ohr, über den Kiefer zum Hals hinunter und öffnete den Reißverschluss ihrer Jacke. 

Fordernd schob sie ihre Hand unter Pullover und Shirt von Lexa und erkundete mit ihren Fingerspitzen die weiche Haut, welche sich direkt darunter befand.

Lexa hielt für einen Moment die Luft an, als die Berührung ihr einen Schlag verpasste.

Es dauerte einen Moment, bis die Braunhaarige wieder einen klaren Gedanken fassen konnte und sich, mit Clarke auf ihrem Schoß, aufsetzte, um sie wieder in einen Kuss zu verwickeln.

Automatisch legte die Blonde ihre Beine um Lexas Hüften und verschränkte sie hinter ihrem Rücken.

Sie striff sich selbst die Jacke herunter und streckte dann ihre Arme hoch, um Clarke deutlich zu machen, ihr die Oberteile über den Kopf zu ziehen.

“Lexa… es ist kalt”, hauchte die Blonde. “Glaub mir, Clarke. Gerade ist mir definitiv nicht kalt”, gab die Angesprochene von sich.

Ohne weiter zu zögern, öffnete Clarke abschließend den BH der Älteren, welcher ebenfalls seinen Weg auf den Boden fand. Auch Lexas Hände suchten sich ihren Weg unter Clarkes Kleidung. Ihr Atem ging im selben Takt schneller, als sich ihre Oberkörper trafen. Und dennoch drückten sie sich so nah aneinander, dass kein Blatt mehr zwischen sie passte.

Ihr Tempo verlangsamte sich. Die jungen Frauen nahmen sich Zeit, den jeweils anderen Körper mit ihren Fingern zu erkunden. Die Luft zwischen ihnen prickelte und obwohl sie sich im Winter befanden, konnte man von Kälte nichts spüren.

Ihre Lippen suchten sich und immer wieder führten sie einen Machtkampf miteinander.

Ein Stöhnen verließ die Braunhaarige, als Clarke fordernd mit ihrer Hand über Lexas Brust fuhr und ihre Brustwarze zwischen ihren Fingern bewegte.

Bestimmend drückte sie Lexa zurück und schnappte vorher noch nach der umherliegenden Kleidung, dass die Größere nicht mit ihrem nackten Rücken auf dem Gras liegen musste.

Lexa schloss ihre Augen und drückte ihren Rücken durch um sich Clarke besser hingeben zu können. Ihr ganzer Körper pulsierte vor Verlangen und genau dieses Gefühl hatte die Braunhaarige bei noch keiner anderen Frau jemals zuvor.

Als Clarkes Hand hinunter wanderte, ließ sie sich Zeit und spürte jeden Zentimeter der Haut unter ihr, während sie Lexa in einen intensiven Kuss verwickelte. Ihre Finger schoben sich sicher unter Lexas Hosenbund und fuhren dort über den Stoff ihrer Unterhose an der empfindlichen Stelle.

„Clarke!“, knurrte die Braunhaarige frustriert und zwickte ihr in die Lippe, was der Blonden nur ein zufriedenes Seufzen entlockte.

„Oh was denn? Hast du da etwa was vergessen? Das was du kannst, Lex… Das kann ich auch“, schnurrte sie und biss leicht in Lexas Hals, um im nächsten Moment an der dünnen Haut zu saugen, während ihre Finger wieder über die empfindliche Stelle glitten.

Als die Blonde erneut in den Hals biss, führte sie ihre Hand unter den dünnen Stoff der Unterhose und dann langsam ihren ersten Finger ein.

Ein lustvolles Stöhnen entkam der Braunhaarigen. Automatisch drückte sie sich der Blonden entgegen, die gar keine Anstalten machte, von ihr runter zu gehen.

„Genau das will ich hören“, hauchte die Kleinere und fügte direkt einen zweiten Finger hinzu.

Die Laute der Älteren, bestätigten Clarke nur in ihrem Tun.

Bedacht bewegte sie ihre Finger und achtete dabei genau auf Lexas Gesichtsausdruck, um erkennen zu können, was ihr gefiel. Den Druck ihrer Finger verstärkte sie mit dem Knie, welches weiter zwischen Lexas Beinen verweilte.

Die Hand neben Lexas Kopf sorgte dafür, dass Clarke das Gleichgewicht nicht verlor.

Lexa legte ihre Hand an den Hinterkopf der Blonden und krallte sich in ihren Haaren fest, um sie näher an sich zu ziehen und sie in einen verlangenden Kuss zu ziehen.

„Mehr, Clarke“, raunte sie lustvoll gegen die Lippen der Jüngeren, ehe sie sie wieder bestimmend küsste.

Die Obere kam diesem Wunsch nur zu gerne nach. Aber erst, sobald sie selbst das wollte.

„Sei nicht so ungeduldig“, grinste sie in den Kuss. Und obwohl Lexa ihre Augen geschlossen hatte, konnte sie das Grinsen ihrer Nachbarin deutlich vor ihrem inneren Auge sehen.

„Ich … hasse dich!“, keuchte Lexa unter einem Stöhnen, welches durch Clarke produziert wurde.

„Das glaube ich nicht~“ schnurrte Clarke und küsste sich über Lexas Kinn zu ihrem Schlüsselbein, um mit ihrer Zunge sanft, die hervorstehenden Knochen entlang zu fahren.

„Oah.. Clarke!“, zischte Lexa und stöhnte anschließend laut als, sie endlich einen weiteren Finger der Kleineren spürte, welcher sofort gleichmäßig mitbewegt wurde.

Die Laute der Älteren gingen Clarke durch Mark und Bein und auf ihrem ganzen Körper hatte sich eine Gänsehaut der Erregung gebildet.

Neckend biss sie der Älteren in das Schlüsselbein, während sie ihr Tempo erhöhte und Lexa damit schier in den Wahnsinn trieb.

Federleicht legte sie ihren Daumen, während der kontinuierlichen Bewegung, auf das erregte Nervenbündel. Allein das reichte, dass Lexa vor Erregung mit einem Zittern zusammenzuckte.

„Oh Gott“, stöhnte sie außer Atem. Sie krallte sich mit ihren Händen in Clarkes Rücken und allein der Druck, welchen sie dabei in der Haut der Jüngeren hinterließ, spornte diese an, genauso weiter zu machen.

Zu den Stößen mit ihren Fingern, ließ sie ihren Daumen kreisen. 

Lexas Atmung verdoppelte sich und kurz darauf kam sie mit einem tiefen Stöhnen der Erlösung.

Um dieses wenigstens etwas zu dämpfen, hatte Clarke ihre Lippen wieder miteinander verbunden.

Zögernd löste die Jüngere diesen und blickte in zufriedene, grüne Augen.

Lexas Hand wanderte von Clarkes Rücken, zurück zu ihren Haaren und strich liebevoll dadurch.

Clarkes Finger verweilten noch einen Moment, ehe sie diese vorsichtig löste.

„Clarke...“, hauchte Lexa leise und legte ihre andere Hand an Clarkes Wange.

„Ich liebe dich auch~“, murmelte sie außer Atem und zog Clarke wieder zu sich, um dies mit einem Kuss zu besiegeln.
 

Das nächste Kapitel kommt auch gleich noch 

Ich hoffe, es hat euch gefallen :) 

Wieder nach Hause

„Wir würden schneller reinkommen, wenn du nicht an mir klammern würdest“, lachte Clarke, welche sichtbar Probleme damit hatte, einen Fuß vor den Anderen zu setzen, während Lexa von hinten ihre Arme um die Kleinere geschlungen hatte und ihr liebevoll Küsse in den Nacken hauchte.

„Ich kann einfach nicht von dir ablassen~“, raunte die Braunhaarige.

Clarke seufzte wohlig auf und trat den letzten Schritt in die Wohnung rein. Ihnen kam nichts als Stille entgegen. Octavia hatte ihr geschrieben gehabt, dass Bellamy eine Wohnung gefunden hatte und dann auch direkt an dem Tag seine Sachen nahm und alles in die neue Wohnung brachte.

Octavia selbst vermutete sie, wie immer eigentlich, bei ihrem Freund.

„Whow“, gab sie erschrocken von sich, als One-Hit ihr direkt in die Arme sprang.

„Ich habe dich auch vermisst, Kleiner“, kicherte sie und bekam von ihrem Kater ein Nasenküsschen.

„Muss ich jetzt eifersüchtig werden?“ Lexa schmunzelte und ließ von der Kleineren ab, um ihre Taschen abzustellen.

„Ich glaube nicht.“ Die Blonde drehte sich zu ihrer Nachbarin um und ehe diese sich versah, reckte sich der schwarze Kater zu ihr, um ebenfalls ihre Nase mit seiner zu berühren.

Augenblicklich wurde Lexa rot.

„Okay.. das war süß“, murmelte sie peinlich berührt, hob vorsichtig ihre Hand und streichelte dann behutsam über das Tier. Ein zufriedenes Schnurren erklang, ehe der Kater wieder vom Arm seines Frauchens sprang.

„Ich hab doch gesagt, dass er kein Monster ist“, sagte Clarke mit einem Schulterzucken.
 

„Wo waren wir stehen geblieben?“, hauchte die Ältere und zog Clarke liebevoll an sich ran.

„Hmm, lass mich überlegen. Wollten wir nicht Kaffee kochen?“, grinste sie frech, denn sie wusste genau, dass das nicht die Antwort war, welche Lexa hören wollte.

Doch ehe sie protestieren konnte, legte Clarke ihre Lippen schon auf die ihrer Nachbarin und verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Kuss.

Bestimmend führte Lexa die Kleinere in die Küche und hob sie an, um sie auf der Arbeitsplatte abzusetzen.

„Hatten wir das nicht schon mal? Nur in deiner Küche?“, schmunzelte Clarke.

„Und das ist schlimm?“ Lexa grinste unschuldig. Clarke schüttelte belustigt ihren Kopf.

„Ich liebe dich, Clarke“. Der Angesprochenen fuhr eine angenehme Gänsehaut über die Arme. In den letzten Tagen, welche sie noch in Clarkes altem Zuhause waren, hatten sie sich das gefühlt einhundert mal gesagt. Und mit jedem Mal, machte Clarkes Herz einen freudigen Hüpfer. Nie hätte sie gedacht, dass es sich so schön anfühlen würde, wenn Lexa dieses Gefühl erwiderte.
 

Sie hatten sich ein paar Tage Auszeit genommen, als sie beschlossen, noch etwas länger wegzubleiben. So hatte Clarke auch viel Zeit, ihre Mutter weiter zu besuchen und Marcus im Haus ein wenig unter die Arme zu greifen. Abby würde in ein paar Tagen entlassen werden. Ihr Genesungsstand war hervorragend und es bestand kein Bedarf mehr darin, sie noch länger im Krankenhaus zu halten. Als Ärztin hatte sie sowieso einen Sonderstatus. Man wusste, dass sie nichts tun würde, womit sie sich auf Dauer schädigen könnte.

Dennoch musste sie ihrer Tochter versprechen, dass sie es ruhig angehen ließ und sich meldete, sobald auch nur irgendetwas war.
 

„Ich liebe dich auch, Lex“, hauchte die Kleinere und legte ihre Arme um den Nacken der Größeren.

Liebevoll traf sich ihr Blick und für einen Moment, schien die Zeit zwischen ihnen still zu stehen.

„Das wurde aber auch Zeit!“ Erschrocken ließen die beiden voneinander ab und schauten zu Octavia, welche nur mit einem Handtuch bekleidet in der Küchentür stand.

„O! Ich – also wir- was machst du hier?“, wollte Clarke ertappt wissen.

„Die Frage ist eher, was macht ihr hier? Die Tage, die ihr nicht hier wart, waren anscheinend sehr ereignisreich?“, stellte die Braunhaarige die Gegenfrage.

Auf Clarkes Wangen hatte sich ein ungesunder Rotton breit gemacht. Lexa drückte sich allerdings nur ein Stück näher an die Blonde heran.

„Es bringt doch eh nichts, Clarke“, sagte Lexa leise zu ihrer Freundin.

„Genau, Clarke ~ Es bringt doch eh nichts“, gab ihre Wohnungsgenossin neckend Lexas Worte wieder.

„Okay, okay. Entspann dich“, lachte die Blonde.

„Ich denke, wir sind jetzt zusammen.“ Clarke grinste schüchtern, ehe sie noch einen fragenden Blick auf ihre Nachbarin warf, welche nur zustimmend nickte und das mit einem flüchtigen Kuss besiegelte.

„Och, igitt. Nehmt euch ein Zimmer!“ Octavia verdrehte gespielt ihre Augen und ging dann zu den Beiden, um Clarke kräftig zu umarmen. Danach wand sie sich an Lexa.

„Verletz sie nicht! Sonst bekommen wir beide es miteinander zu tun!“ Schon fast drohend kamen die Worte aus dem Mund der Jüngsten des Trios, welches Lexa nur ein leises Prusten entlockte.

„Ich mein das ernst“, grinste Octavia.
 

„Sag mal, O, wieso hast du eigentlich nur ein Handtuch um?“, fragte die Blonde skeptisch während sie an ihrer Freundin herunter blickte.

„Oh... das?“ Nun war es an Octavia ein wenig ins Straucheln zu kommen.

„Lincoln ist hier. Konnte ja keiner ahnen, dass ihr so früh wieder zuhause seid.“

Wie auf Kommando stand Besagter auch in der Tür und hatte nur eine Hose an.

„Oh Gott, bin ich froh, dass wir anscheinend spät genug gekommen sind“, gab Clarke erleichtert von sich, ehe sie Lexa etwas von sich stieß und die Kaffeemaschine fertig machte.

„Kamt ihr mit One-Hit klar?“, wollte Clarke belustigt wissen. Sie wusste ja um Lincolns Meinung zu dem Tier.

„Raven kam wie versprochen regelmäßig rüber und hat sich um ihn gekümmert. Wir waren kaum hier. Im Übrigen: Ich muss noch mit dir sprechen, Clarke.“ Octavia schaute sie eindringlich an, als es an der Tür klingelte.

„Lincoln und ich gehen schnell duschen. Machst du auf?“
 

Als hätten Clarke und Lexa sich angekündigt, standen Anya und Raven an der Tür. Anscheinend waren die beiden doch lauter, als sie annahmen, während sie wieder heimkamen. Sie führten ein wenig Smalltalk, bis Octavia und Lincoln wieder aus dem Bad kamen.

„So, Octavia, du wolltest reden?“, forderte Clarke gespannt und gab Octavia eine Tasse in die Hand bevor sie sich wieder neben Lexa an die Arbeitsplatte lehnte.

Die Angesprochene nickte und schaute grinsend zu ihrem Freund, welcher an einem Glas Wasser nippte.

„Nun mach es doch nicht so spannend“, maulte die Blonde ungeduldig und verdrehte ihre Augen.

„Clarke, ich … es tut mir echt leid.. und du bist mir wirklich, wirklich ans Herz gewachsen. Das ändert sich auch nicht. Aber ich werde ausziehen.“ Augenblicklich verschluckte die Ältere sich an ihrem Kaffee.

„Scheiße.. heiß“, hustete sie und versuchte wieder eine normale Atmung zu erlangen. Behutsam klopfte Lexa ihrer Freundin auf den Rücken und reichte ihr ein Tuch, um sich den Mund abzuwischen.
 

Anya fing an zu lachen.

„Was lachst du denn so?“, wollte Lexa skeptisch wissen und schaute fragend zu ihrer Schwester. Auch die Blicke der Anderen lagen nun auf der älteren Woods.

„Eigentlich wollte ich auch mit dir reden, Lex. Raven und ich hatten überlegt, ob sie bei uns einzieht."

“WAS?!”, kam es gleichzeitig von dem frisch verliebten Paar.

"Aber das ist ja jetzt kein Problem mehr.", grinste die Dunkelblonde. "Du kannst dann einfach bei Blondie einziehen."
 

So ihr Lieben...

Hiermit verabschiede ich mich aus dieser Ff von euch.

Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.

Animexx hat leider nicht wirklich ein Fandom von The100 hier, was ich sehr schade finde.

Auf Fanfiktion.de sieht es um einiges anders aus.

Da sind dann auch ein paar mehr Ffs/OS von mir zu dem Fandom online :)

Vielleicht sieht man sich ja. Liebe Grüße

Eure Karlchen :)



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Kommentare zu dieser Fanfic (37)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sundy
2018-07-05T09:59:24+00:00 05.07.2018 11:59
Ich kann mir vorstellen, dass das super Neuigkeiten für Clark sind. Lexus Gefühlschaos ist manchmal ziemlich amüsant.
Von:  Sundy
2018-05-13T21:50:04+00:00 13.05.2018 23:50
Ich habe mir auch erst vor zwei Tagen alle Clexaszenen erneut angesehen. Ich versteh dich also sehr gut. Aber ein rosanes Zimmer?
Antwort von:  Karlchen
14.05.2018 11:38
Da kommt das kleine Mädchen in mir durch xD
Außerdem hatte Eliza ja doch ziemlich lange rosa in ihren Haaren :D
Von:  Sundy
2018-05-12T09:03:51+00:00 12.05.2018 11:03
Also um erstmal deine Frage zu beantworten: Ja es ist wieder ein ganz tolles Kapitel geworden. Ich finde es immer noch super , weil du die Gefühle beschreibst. Bei Marcus' Reaktion gehe ich davon aus , dass Abby im Koma liegt.
Antwort von:  Karlchen
13.05.2018 07:57
Wer weiß das schon :D
Du wirst es heute erfahren :)

Dankeschön <3
Liebe Grüße
Von:  Sundy
2018-05-05T20:30:58+00:00 05.05.2018 22:30
Und dabei war in letzter Zeit alles gut.
Antwort von:  Karlchen
05.05.2018 22:40
Ja .... manchmal ist das Leben nicht nur Friede Freude Eierkuchen :(

Danke für deine beiden Kommentare :)
Von:  Sundy
2018-05-05T20:14:22+00:00 05.05.2018 22:14
Ja also so einen Date-Ausgang wünscht sich doch jeder😂 hat halt alles seine Vor- und Nachteile
Von:  xXxMephistoxXx
2018-04-15T21:21:47+00:00 15.04.2018 23:21
Naaaa endlich 😍 wie lange mussten wir warten aber es hat sich gelohnt . Freuen mich wieder was von dir lesen zu dürfen , habe jeden Tag mal nachgeschaut und gehofft 😝 .

Von mir auch herzlichen Glückwunsch.

LG Mephi


PS bitte lass uns nicht nochmal so lange warten. 😂
Antwort von:  Karlchen
16.04.2018 06:53
Jeden Tag :o
Wie krass 😂🙈

Es tut mir so leid, wirklich .
Ich hatte Animexx gar nicht mehr auf dem Schirm.
Bei Fanfiktion.de ist das Kapitel schon seit 2 Wochen online.
Da habe ich übrigens auch eine andere Clexaff die auch schon 13 Kapitel online hat.
Vielleicht schaust du ja mal vorbei :)
Hier gibt es einfach kaum eine Clexascene.

Aber das nächste Kapitel ist fertig und wartet nur noch auf die Überarbeitung ❤️ Dankeschön
Antwort von:  xXxMephistoxXx
16.04.2018 18:21
Jap jeden Tag 😁 und jetzt haste es nicht besser gemacht habe gerade eben auf Fanfiktion. de die andere Ff nieder gebügelt .
Danke jetzt muss ich da auch noch nachschauen ob du weiter schreibst 😂😂

PS die ist echt Zucker ich liebe clexa
Von:  kicki178
2018-04-15T19:58:27+00:00 15.04.2018 21:58
Juhuuu neues Kapitel :-) und Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit 😊
Antwort von:  Karlchen
16.04.2018 06:50
Dankeschön ❤️
Von:  xXxMephistoxXx
2017-11-07T23:14:41+00:00 08.11.2017 00:14
Hey ich wieder :( schreibst du diese FF noch weiter ?? Oder war das das letzte Kapitel ? Würde mich über eine Rückmeldung von dir freuen . LG
Antwort von:  Karlchen
15.04.2018 16:16
Hey.
Keine Sorge, die ff wird definitiv nicht abgebrochen.
Unter keinen Umständen.

Ich hoffe, dass dir das neue Kapitel gefällt :)

Liebe Grüße
Von:  LeXxa
2017-06-22T00:05:27+00:00 22.06.2017 02:05
wieder einmal gut gelungen. So ein Date hätte ich auch gern XD Schreib mal bitte schnell weiter ;)
Antwort von:  Karlchen
15.04.2018 16:15
Schnell war anders.
Aber es geht weiter ...
Viel Spaß damit :)
Von:  xXxMephistoxXx
2017-06-20T17:08:47+00:00 20.06.2017 19:08
Hoffe das bald ein neues Kapitel kommt :D ich finde deine FF echt super . Schreib bitte schnell weiter. Lg


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