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Nachbarn werden ist nicht schwer

von

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Erleichterung

„Ich weiß es nicht ...“, murmelte der Angesprochene.

„Sie befindet sich im OP. Allerdings konnte mir noch keiner etwas Genaues sagen, außer dass sie sofort operiert werden musste. Das war kurz, bevor ich dich angerufen habe. Und seitdem war keiner mehr da. Ich habe versucht, bei den Schwestern etwas zu erfahren, aber auch die hatten noch keine Einsicht in die Akte.“

Clarke atmete tief durch, während sie dem Älteren gespannt zuhörte. Sie hatte merklich mit den Tränen zu kämpfen, als sie sah, dass der Freund ihrer Mutter sich auch stark zusammenreißen musste.

„Hey...“, murmelte sie leise und legte ihre Hand an den Oberarm von ihrem Gegenüber.

„Sie wird das schaffen!“ Clarke versuchte wenigstens, ein wenig optimistisch rüberzukommen.

Marcus zog seine Luft ein und blies sie lange wieder aus, als er zu Clarke schaute.

Er nickte fast unbemerkt.

„Danke, dass du mich angerufen hast“, nuschelte Clarke, während Marcus sich wieder auf den Stuhl setzte.

„Ich danke dir, Clarke … dafür das du so schnell herkommen konntest.“

Marcus Blick ging kurz zu Lexa und dann wieder fragend zu Clarke.

„Lexa hat mich begleitet. Ich habe die Nacht über nicht geschlafen, weil ich mit einer alten Freundin geredet habe. Und als dein Anruf kam, musste ich sofort losfahren. Lexa wollte mich nicht alleine fahren lassen“, erklärte sie sich und wurde dadurch kurz rot.

Je mehr sie darüber nachdachte, desto dankbarer war sie ihrer Nachbarin.

„Das ist nett von dir, Lexa.“ Die Angesprochene nickte nur. Unbewusst lehnte Clarke sich an die Schulter der Älteren. Sie hatte Angst, dass ihr der Boden unter den Füßen wegbrechen könnte.

„Du solltest dich hinsetzen, Clarke. Soll ich euch etwas zu Essen oder Trinken holen?“, fragte sie besorgt.

Beide lehnten dieses Angebot dankend ab, während die Blonde sich gegenüber von Marcus setzte.

Sofort merkte Lexa, wie die Wärme an ihrem Oberarm plötzlich fehlte.

Gedankenverloren schüttelte sie ihren Kopf, um in der Realität zu bleiben.

Das war gerade sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt für irgendwelche, romantischen Gedanken.

„Was ist?“, wollte die Jüngere wissen, nachdem sie das Kopfschütteln bemerkt hatte.

„Nichts, alles gut“, gab Lexa leise von sich.

Erwartungsvoll schaute Clarke ihre Nachbarin an und deutete ihr, dass sie sich neben sie setzten sollte.
 

Ein langgezogenes Gähnen entkam von Clarke, als sie sich streckte.

„Willst du ein bisschen schlafen?..“ Lexa hob ihren Arm und deutete der Kleineren, dass sie sich ruhig an sie lehnen konnte.

Clarke ließ sich einfach zur Seite fallen, sofern es die Stuhllehnen zwischen ihnen ihr ermöglichten.

Behutsam legte Lexa ihren Arm auf dem Rücken der Jüngeren ab und fing an, sanfte Kreise auf diesem zu ziehen.

Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Clarke ins Land der Träume abdriftete.

Sie war doch müder und kaputter, als sie es sich eingestehen konnte.

Auf Marcus Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln, als er die beiden jungen Frauen gegenüber von sich beobachtete. Clarke war für ihn wie eine Tochter. Und genau deshalb konnte er ihre Blicke ziemlich gut deuten, welche sie ihrer Nachbarin schenkte.

Lexas Herz raste und sie hoffte, dass Clarke davon nicht wieder aufwachen würde.

Aber allein die Tatsache, dass sie nicht wusste, was genau zwischen ihnen war und sie dennoch jetzt so vor Clarkes Ziehvater saßen, machte sie unheimlich nervös.

Denn natürlich entging ihr nicht, dass eben dieser die Situation beäugte.
 

„Mr. Kane?“ Eine junge Ärztin lugte ins Wartezimmer und erhaschte sofort die Aufmerksamkeit des Angesprochenen.

Clarke zuckte erschrocken zusammen, als sie den Nachnamen von Marcus hörte, und war sofort wach. Unverzüglich sprang sie auf und hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Kreislauf ihr einen Strich durch die Rechnung machte.

Lexa stellte sich direkt hinter die Blonde und bewahrte sie dadurch vor dem Umfallen.

„Mist“, murmelte sie leise, ehe ihr Blick wieder starr auf die junge Frau vor ihnen fiel.

Skeptisch schaute diese zu Clarke.

„Geht es ihnen gut?“, versicherte sie sich kurz, ehe sie weiter sprach.

„Dr. Griffin geht es den Umständen entsprechend gut. Sie hatte Glück im Unglück.

Ihr Becken ist angebrochen, zudem schnitt sich ein Trümmerteil so tief in ihren Arm, dass sie eine Bluttransfusion benötigte. Aber sie hat es geschafft. Am meisten wird sie mit dem Schleudertrauma zu tun haben.“ Man sah deutlich die Erleichterung, welche von den dreien abfiel, während die Ärztin redete.

„Dürfen wir zu ihr?“, fragte Clarke.

„Sie müssen ruhig bleiben. Sie wird wahrscheinlich nicht vor heute Nachmittag aufwachen. Außerdem kann es sein, dass sie euch kurzzeitig nicht erkennt, sich an nichts erinnern kann oder auch Sprachfehler können auftreten. Bitte überfordern Sie sie nicht und wecken Sie sie nicht mit Gewalt auf.“ Die Ärztin ging vor, dicht gefolgt von den Anderen, bis sie vor einem Zimmer stehen blieben.

„Wenn sie aufwachen sollte, drücken Sie bitte den Knopf an der Fernbedienung. Wenn sie nach Hause fahren wollen, wäre es nett, eben den Schwestern Bescheid zu sagen, dass man sich um die Aufsicht von Dr. Griffin kümmern kann.“ Mit einem Nicken bestätigten sie die Worte.
 

„Clarke?“ Lexa schaute die Kleinere eindringlich an, bevor sie das Zimmer betreten wollte.

„Ich gehe schon hinein, dann könnt ihr noch sprechen“, gab Marcus von sich und schloss hinter sich die Tür wieder.

„Was ist?“, wollte die Angesprochene verwirrt wissen.

„Also -“ Lexa wusste nicht wie sie anfangen soll. Dabei war das, was sie sagen wollte, einfach nur banal und sie kannte die Antwort eigentlich schon selbst.

Sie atmete einmal tief durch.

„Soll ich überhaupt mit reinkommen?“, wollte sie wissen. Das war für die Braunhaarige einfach eine Frage des Respekts.

Clarke schmunzelte und beugte sich zu Lexa hoch, um ihr sanft einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

„Ohne dich wäre ich wahrscheinlich gar nicht hier“, hauchte sie leise.

„Lass uns reingehen.“

Mit einem Nicken folgte Lexa der Kleineren. Ihre Lippen prickelten und das Gefühl, welches gerade aufkam, beflügelte die Ältere.

Zufrieden seufzte sie, als sie Clarke hinterher ging.
 

Das Zimmer wurde durch das regelmäßige Piepen des Monitors erhellt.

Abby lag vor ihnen im Krankenbett. Von ihr gingen einige Schläuche ab, die in den Monitor mündeten.

Marcus hatte sich neben sie ans Bett gesetzt und hielt besorgt ihre Hand.
 

Clarke schluckte schwer. Auch wenn sie wusste, dass es ihrer Mutter gut ging, war der Anblick alles andere als schön.

Langsam trat Lexa hinter ihre Nachbarin. Sie zögerte einen Moment, bevor sie ihre Arme vorsichtig um die Kleinere legte.

Clarke zuckte erschrocken zusammen, entspannte sich aber sofort, als sie merkte, dass es Lexa war.

Die Braunhaarige hatte ihre Luft angehalten, als sie merkte, dass Clarke zusammen gezuckt war.

Doch die Blonde machte keine Anstalten sich zu wehren. Stattdessen ließ sie sich zurückfallen und entspannte sich dann gänzlich in den Armen der Älteren.

Sie blickte zurück und traf auf die grünen Augen, welche sie so oft schon gebannt hatten.

Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen der beiden Frauen.

Es brauchte keine Worte, dass Clarke deutlich machen konnte, wie sehr sie der Anderen dankte.

Ohne darüber nachzudenken, hob sie ihre Arme und legte sie dann auf die von der Älteren, welche an ihrem Bauch mündeten.

Sie wusste nicht, wie lange sie dort standen und einfach nur auf Abby schauten.

Wie die Ärztin es schon prophezeite, schlief Abby. Aber ihr Gesicht sah dabei entspannt aus.

Wieder verließ ein Gähnen den Mund der Blonden.

„Clarke, ihr solltet nach Hause fahren. Ich bleibe hier. Aber du brauchst Schlaf“, gab Marcus fürsorglich von sich.

Man sah der Blonden deutlich an, dass sie einfach nur müde war.

„Aber ich kann euch hier doch nicht alleine lassen“, gab sie protestierend von sich.

Lexa ließ von der Kleineren ab und schaute sie liebevoll an.

„Er hat Recht, Clarke. Wir kommen nachher wieder her“, stimmte die Braunhaarige dem Anderen zu.

„Deine Mutter schläft. Ich bleibe bei ihr.“

Clarke nickte geschlagen.

„Aber du rufst sofort an, wenn etwas passiert, okay?“, fragte sie.

„Umgehend“, bestätigte der Ältere sie.

„Legt euch ins Bett, schlaft euch aus und frühstückt dann etwas.“
 

Zusammen verließen die beiden Frauen das Krankenhaus und liefen stillschweigend nebeneinander her.

„Alles okay, Clarke?“, wollte die Ältere wissen und unterbrach dadurch die Stille zwischen ihr.

Es war fast wie ein Dejavú, da die Situation vom Auto ins Krankenhaus fast genauso ablief.

„Ich denke schon“, murmelte sie leise, ehe sie wieder gähnte.

„Ich glaube, ich muss einfach wirklich ins Bett.“ bestätigte sie den Verdacht von Marcus.

Sie stiegen in den Wagen und fuhren los. Clarke kannte die Strecke noch in und auswendig.

Sie führte weg von der Stadt. Über die Autobahn, eine Landstraße entlang und vorbei an Feldern, welche von einer Frostschicht bedeckt waren die die Welt um sie herum in ein zartes Weiß tunkte, bis sie an dem Haus der Griffins ankamen.
 

„Das ist euer Haus?“, fragte Lexa sichtlich beeindruckt, als sie den Wagen verließ.

„Nichts besonderes“, gab Clarke von sich. Sie ging zur Haustür und schloss auf.

„Du hast mir nie gesagt, dass du als verwöhntes Mädchen aufgewachsen bist“, gab Lexa neckend von sich.

„Ey!“, lachte Clarke.

„Wäre ich das verwöhnte Gör, welches du dir vorstellst, hätte ich mir keine eigene Wohnung gesucht, die so weit von Zuhause entfernt ist. Und vor allem hätte ich nicht bei Indra im Diner angefangen. Ich möchte auf eigenen Beinen stehen. Und das mache ich“, meinte sie und betrat mit Lexa das Haus.

Sie gingen direkt in Clarkes altes Zimmer und vor ihnen erstreckte sich ein rosa Mädchentraum.

Ihre Jacken und Taschen ließen sie einfach auf den Boden, neben der Tür fallen.

„Sag nichts!“, sofort nahm sie ihrer Nachbarin den Wind aus den Segeln. Lexa kicherte und zog Clarke zu sich.

„Jeder hat seine Laster, meine Prinzessin~“, hauchte sie gegen die Lippen der Jüngeren.

Sofort erschlich sich auf Clarkes Armen eine Gänsehaut. Kurzzeitig blieb ihr die Luft weg, als sie den Atem der Älteren spürte.

Ihre Augen blitzten auf und suchten die der Braunhaarigen. Ihr Blick wanderte runter zu ihren Lippen und dann wieder zu Lexas Augen.

Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe und schmunzelte.

„Bin ich denn deine Prinzessin?“, fragte sie neckend. Die Ältere legte sanft aber bestimmend ihre Lippen auf die der Kleineren und verwickelte sie in einen liebevollen Kuss, während sie Clarke in die Richtung ihres alten Bettes drückte.
 


 

Haltet ihr mich wirklich für so herzlos? xD

Ich mag Drama, aber bitte nicht zuviel :'D

Meine Gefühle fahren gerade absolut Achterbahn, da ich angefangen habe The100 wieder von vorne zu gucken ,_, ... hach, mein Clexaherz blutet.

Das nächste Kapitel kommt nächste Woche Freitag.

Ich wünsche euch ein tolles Wochenende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sundy
2018-05-13T21:50:04+00:00 13.05.2018 23:50
Ich habe mir auch erst vor zwei Tagen alle Clexaszenen erneut angesehen. Ich versteh dich also sehr gut. Aber ein rosanes Zimmer?
Antwort von:  Karlchen
14.05.2018 11:38
Da kommt das kleine Mädchen in mir durch xD
Außerdem hatte Eliza ja doch ziemlich lange rosa in ihren Haaren :D


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