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If I had never known you... and you had never told me the truth...

...wäre dann alles vorbei gewesen??
von

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Aufgeflogen!

Und schon wieder sind weiß ich wie viele Monate vergangen....

Kann ich nun versprechen, dass meine Schreibkrise endlich vollkommen überwunden ist? Hm... das nicht, aber ich spüre eine Besserung. Ich konnte endlich eine neue FF anfangen. Die Kapitel schrieben sich schneller als sonst und auch bei dieser FF bin ich nun wieder am Überarbeiten. Ich sage es gleich, dass Teil 7 und 8 noch in alter Manier geschrieben sind. Es könnte sein, dass sich ab Kapitel 9 mein Stil n bisschen ändert. Ich hoffe es nicht, und wenn, nur im Positiven, aber wir werden ja sehen....
 

@kagochan: Ich hoffe, dass ich dich noch dazu begeistern kann, weiterzulesen! Es wäre meine eigene Schuld, wenn du nicht mehr möchtest! XD"" (über n weiteres halbes Jahr wartet kaum einer gerne! XD") Danke aber trotzdem! ^___^

@Rei007: Auch dir kann ich nun endlich eine Fortsetzung präsentieren...

@Eri_Kisaki: Ich danke dir für den einen Eintrag in mein GB neulich... ich glaube, ohne den, wäre ich immer noch am Überlegen, ob ich weitermache oder nicht...... Vielen lieben Dank!!!! y>_<y

@Nausica: Und nun geht es weiter! (Und hoffentlich ohne einen lästigen Smiley im Text... Sowas macht man nich! XD")
 

Asukas Gedanken [1]: Der Mai bringt mehr Ärger als alles andere dieses Jahr... und ebenso gehen wieder Menschen von uns, die wir geschätzt haben. So auch Sakai Izumi, die Sängerin von ZARD, mit gerade mal 40 Jahren... Bitte lasst uns sie nicht in Vergessenheit geraten...!! Sie war eine wirklich tolle Sängerin und es macht mich traurig zu wissen, dass sie uns nie wieder mit ihren Liedern und ihrer Stimme glücklich machen kann...... So von heute auf morgen... bitte lasst uns Sakai Izumi immer in Erinnerung behalten! ;____;
 


 

Chapter 7: Aufgeflogen!
 

Ein neuer Morgen. Noch total verschlafen wachte Minami auf und hätte beinahe losgeschrieen, aber nein, dann weckte sie ihn ja mit auf! Heiji lag so dicht neben ihr (oder doch eher sie neben ihn?), sie konnte ja schon fast seinen Herzschlag spüren! Immer noch hielt er ihre Hand fest, nur im Gegensatz zu gestern Abend, war seine nicht mehr kalt! Ob er starke Schmerzen hatte? Okay, das würde er sich natürlich nicht anmerken lassen, aber… so eine Schussverletzung stellte sie sich nicht gerade schön vor! Sie selbst hatte noch nie eine ernste gehabt, das Schlimmste waren drei Schüsse, die sie gestreift hatten und das nur ein ganz klein wenig, aber so etwas…

„Dummkopf.“, murmelte sie. Warum musste er auch immer den starken Mann spielen? Das brachte ihm doch letztendlich rein gar nichts! Im Gegenteil! Es konnte doch nur noch schlimmer werden!

Sie wollte kurz auf ihre Armbanduhr gucken, um zu sehen, wie spät es ist, als sie merkte, wie er sich auf einmal bewegte und schließlich langsam die Augen öffnete. Schnell tat sie wieder so, als würde sie noch schlafen.

Heiji dachte sich seinen Teil, als er das Mädchen stur neben ihn liegen sah.

„Kannst mit dem Theater aufhören!“, meinte er nur.

„Ich schlaf noch!“, erwiderte sie.

„Im Traum vielleicht!“

„Fängst du schon wieder an, rumzusticheln??“

„Macht doch Spaß, wennde immer wieder drauf anspringst!“ Gleichzeitig saßen die beiden nun aufrecht und guckten sich angriffslustig an. „Haste wenigstens einigermaßen Schlaf gefunden, neben diesen nervtötenden Piepgeräten?“, fragte er sie wesentlicher leiser.

„Sicher.“, antwortete sie lächelnd, „Schließlich war ja meine Schnarchnase wieder neben mir!“

„Du…“

Heiji drückte Minami zurück ins Kissen und begann sie abzukitzeln. Lachend konnte sie sich einfach nicht wehren und nun wusste sie auch, dass Lachgas wirklich eine starke Wirkung haben musste…

„Ja, was ist denn hier los??“, kam eine Krankenschwester reingeplatzt, mittleren Alters und mit einem empörten Gesichtsausdruck, als sie die beiden Jugendlichen sah oder viel mehr, der Oberschüler über dem Mädchen, seine Hände an ihrem Bauch und am Rücken… Das ergab doch ein eindeutiges Bild für eine eindeutige Situation… Erschrocken guckten sie die Dame an, die inzwischen beide Hände in die Hüfte gestemmt hatte. „Anscheinend scheint es Ihnen ja schon viii~el besser zu gehen, Herr Hattori??“ Und das war das Stichwort: Kaum hatte sie das gesagt, spürte Heiji die wieder aufkeimenden Schmerzen und legte sich mehr oder weniger freiwillig hin.

Minami stand auf und schnappte sich peinlich berührt die Jacke, die sie immer noch von Heiji hatte.

Kurz bevor sie aus der Tür war, hielt er sie noch mal zurück.

„Könnteste Kudô vielleicht sagen…“

„Kudô?“, unterbrach sie ihn verwundert.

„Äh, ich sagte Conan! Könnteste Conan sagen, dass er Kudô ausrichten soll, dass der sich mal wieder bei Ran melden könnte? Ihr geht’s im Moment nich’ so gut…“

„Kein Problem!“, grinste sie ihn an. Nach einem kurzen Abschied, sie stand nun auf dem Flur, begannen sich sämtliche Höllenfeuer um sie herum zu versammeln.

Also doch… das war kein Versprecher gewesen… Heiji hatte ihr somit ganz unbewusst die Wahrheit gesagt… „Der kann was erleben! Jetzt lass ich ihn auffliegen! Aber mit Karacho!!“ Und als ob es Schicksal gewesen wäre, sah sie ihn nun auch noch um die Ecke kommen, mit einem Plastikbecher Kaffee in der Hand. Grinsend schlenderte sie ihm entgegen.

„Was denn? Du trinkst schon Kaffee? So was ist doch gar nicht für kleine Kinder!“, meinte sie tadelnd und wollte ihm das Heißgetränk wegnehmen, aber er war schneller und hielt es schnell zur Seite.

„Das ist ja auch nicht für mich, sondern für Onkel Kogorô!“, erklärte er eine Schnute ziehend.

„Ach soo... natürlich…“

„Wie… geht es Heiji?“, lenkte der Kleine auf ein anderes Thema, was weitaus wichtiger war.

„So lala. Ich denk mal, er hat’s ganz gut weggesteckt!“, gab sie seufzend von sich, „Zwar spielt er nach wie vor den starken Mann, aber nun ja…“

„Ist ja nichts neues bei ihm!“, murmelte Conan, wurde von ihr aber sehr wohl gehört, weshalb sie auch sogleich weitere Geschütze ausfuhren ließ:

„Ach ja, und er meinte, du solltest dich mal wieder ein bisschen mehr um Ran kümmern. Anscheinend geht es ihr in letzter Zeit nicht so…“

„Ja, ich hab sie wirklich ein bisschen vernachlässigt…“, stimmte er unbewusst zu, guckte aber sogleich erschrocken zu Minami.

„Und Bingo!“, meinte diese und beugte sich zu ihm runter, „Alle Ausflüchte sind zwecklos mein lieber Kudô Shinichi! Du bist durchschaut!“

„B-B-Blödsinn…“, versuchte sich der Junge irgendwie zu winden und verschüttete dabei fast den Kaffee, „W-Wieso denkt denn jeder, dass ich dieser Kudô bin?!“

Minami musste fast ein bisschen lachen.

‚Die Masche zieht bei mir nicht!’, dachte sie nur und legte mit ihrem Verhör los:

„Da gibt es gleich mehrere Gründe! Erstens benimmst du dich total kindsuntypisch, zweitens hast du so eben dein Geständnis abgelegt und drittens hat Heiji sich da netterweise versprochen!“

‚Der kriegt noch was von mir zu hören!’, schmiedete Conan schon Rachepläne, empfand es allerdings erst mal als wichtiger, dieser lästigen Fragerei ein Ende zu setzen.

„A-Aber du siehst doch, dass ich ein Kind bin! Da kann ich doch nicht Kudô sein!“

„Tjaaaaa~“, stemmte die Detektivin beide Hände in die Hüfte und lächelte triumphierend, „Dann werde ich deinem Gedächtnis mal wieder ein bisschen auf die Sprünge helfen! APTX-4869… sicherlich schon mal gehört, oder??“

Schnell und energisch schüttelte der andere seinen Kopf. „Ach wirklich nicht? Nun…“ Minami hockte sich zu ihm runter und begann an seiner Fliege zu zupfen.“ APTX steht für Apoptoxin… Dies ist ein nettes kleines Gift, welches eigentlich den absoluten Zelltod hervorrufen sollte, allerdings bei einigen Leuten seltsame Nebenwirkungen auslöst, oder anders gesagt den Körper schrumpfen lässt, so wie bei dir! Die Dosis, die dir verabreicht wurde, mein lieber Shinichi, ließ dich auf zehn Jahre zurück verjüngen. Du hast dich bei deiner Freundin Môri Ran eingenistet und dir einen neuen Namen zugelegt, der sich aus zwei bekannten Persönlichkeiten zusammensetzt: Einmal Edogawa Ranpo, ein berühmter japanischer Kriminalautor und dann noch Sir Arthur Conan Doyle, den wir ja alle als Sherlock Holmes ‚Vater’ ansehen dürfen… Und da du ja ein pfiffiges Kerlchen bist, hast du dich natürlich auch bei deinem alten Nachbarn Professor Agasa Hiroshi gemeldet, der dann kurzerhand ein paar nützliche Dinge für dich erfunden hat. Wie zum Beispiel diese Fliege, getarnter Stimmentransposer, oder deinen Boots, verstärkt mit einer enormen Trittkraft. Damit kannst du dann den Verbrechern den Garaus machen und somit Onkelchens Fälle lösen, den du nebenbei gesagt mit deinem Narkosechronometer außer Gefecht setzt, wobei du jedoch nur einen Schuss hast! Daran muss der Professor also noch arbeiten. Na ja, zwischen durch hast du es auch schon mal geschafft wieder dein alter Ego zu sein. Beim ersten Mal hattest du eine Erkältung und Heiji hat dir diesen Baikalschnaps gegeben, beim zweiten Mal durch Sherrys geniales 24-Stunden Gegenmittel, bei eurem Schulfest. Das dritte Mal in Kyôto durch verschiedene Extrakte des Schnapses und Agasas Tabletten, die er nehmen muss. Ich glaube, das reicht doch jetzt erst mal, nicht?“ Damit beendete Minami ihren Vortrag und konnte genüsslich mit ansehen, wie Conan mehr und mehr zur Wand gerutscht war und sie total entgeistert ansah. „Siehst du’s endlich ein, dass es kein Zurück mehr gibt?!“

Die kurze Stille, die auftrat, wurde durch Ran unterbrochen, die ein wenig sauer dreinblickte, als sie das Geklecker sah, das Conan veranstaltet hatte.

„Also wirklich! Kann ich dich denn nicht mal dazu losschicken, ohne dass du gleich Chaos veranstaltest?!“ Da bemerkte sie auch ihre Freundin, die immer noch auf gleicher Höhe mit dem Kind hockte. Und der es natürlich seeehr gelegen kam, dass Ran vorbeischaute. „Wie geht es denn Heiji? Die Schwester meinte ja, dass wir besser heute noch mal kommen sollten!“

Schnell wandelte sich das kalte Grinsen zu einem warmen Lächeln um.

„Ach, ihr habt hier übernachtet?? Tut mir Leid, aber ich bin doch glatt weggepennt! Haha… Heiji geht es eigentlich schon ganz gut. Aber sag mal…“ Minami blickte kurz zu Conan, der nun immer größere Augen bekam, „Soll ich dir mal was interessantes über Conan erzählen??“ Der Junge schüttelte schnell den Kopf und ging mit einem lauten „Haaaaiyaaaaah!“ zwischen die beiden und drehte sich mit ausgestreckten Armen, wie ein Flugzeug im Rundflug.

Verwundert blickten ihn beide Mädchen an. Derweil zog der Kleine die Kyôtoerin am Ärmel von seiner Sandkastenfreundin weg. „Ich esse gerne Spinat! Das ist alles!!“, lachte er sie an und wandte sich dann Minami zu, „Schon gut, du hast ja gewonnen!“, worauf diese zufrieden grinste.

„Sag ich doch!“
 

„Also ist es wirklich so eingetreten, wie ich es gehört habt…“, murmelte Minami und verschränkte die Arme hinter den Kopf. Sie und Conan saßen nun beide zusammen in der großen Eingangshalle des Krankenhauses auf den Wartebänken. „Das ist ja nun wirklich weiß Gott nicht das Beste, was einem passieren kann. Aber na ja, sieh’s positiv, zumindest bist du nicht tot, wie es ja eigentlich sein sollte!!“, grinste sie ihn aufmunternd an.

„Ja, da bist du nicht die Erste, die das sagt! Das hatten Agasa und Heiji auch schon drauf!“, murrte Conan nur mit einem halbsauren Blick, „Aber sag mal… hat dir Haibara irgendwas erzählt??“ Das ernste Gesicht des Mädchens wandelte sich sofort in ein grinsendes um.

„Nicht die Spur!“, meinte sie lachend, „Ich hab nicht mal annäherungsweise mit ihr geredet!“

‚Dacht ich’s mir doch!’ „Ich glaub auch nicht, dass sie mir ein Wort gesagt hätte!“, fügte Minami zu, wobei ihr Blick irgendwie etwas melancholisches bekam.

Conan schaute sie etwas verwundert an. Auch ihre Stimme klang auf einmal ganz sanft und gar nicht so aufgekratzt wie sonst… War das vielleicht ihr eigentliches Ich? Dieses sanfte und beinahe… zerbrechliche?? „Was guckst du so?“, kam es allerdings prompt als Frage, was natürlich das augenblickliche Bild vom ihm, dass sie doch nur ein zartes Mädchen wäre, zerbröseln ließ.

„Entschuldigung, aber ich dachte mir nur, dass jetzt, wo du mein kleines Geheimnis kennst, du mir ja auch sagen kannst, was du über die Organisation weißt!“, erwiderte er so ganz locker.

Minami nickte kurz.

„Sicher… alles was ich über die Organisation weiß… BITTE?? ICH SOLL DIR WAS??“

‚Bravo, weiter so! Blitzmerkerin!’ „Du hast doch ’n Schuss weg! Was steckst du mich mit denen in eine Kiste??“, regte sie sich übermäßig auf. Das durfte doch nicht wahr sein!! Sie war doch keine… Verbrecherin!!

„Reg dich ab!“, meinte Conan nur, „Mir fallen da nur gerade die Worte von diesem Typ in Schwarz ein, der so einen netten Eindruck auf uns gemacht hat! Was meinte er denn mit ‚Kleine Verräterin’?“

„K-Keine Ahnung… woher soll ich das wissen??“ Nein, das war für ihn nun wirklich tabu! Das musste er nicht wissen!!

„Ach… weil du großartig über das Apoptoxin geredet hast. Da weißt du doch sicher noch mehr!“, verschränkte der Knirps die Arme hinter seinem Kopf.

Klirr! Zersprungen.

„N-N-Na ja… Nachforschung… das ist alles!“, versuchte die Detektivin zu erklären.

„Meine Liebe, das glaube ich dir auf keine hundert Meter! Wir, die schon viel länger daran sitzen, irgendetwas über dieses Gift herauszufinden, haben vielleicht gerade mal einen oder zwei Hinweise und du kommst mir nichts dir nichts her und behauptest das alles im Internet gefunden zu haben?! Mehr als fadenscheinig!“

„Du musst mir ja nicht glauben!“, streckte sie ihm einfach die Zunge raus, „Außerdem habe ich da immer noch die Option, deiner kleinen Freundin von der Sache zu erzählen, wenn du mich weiterhin ausquetschen willst!“, fügte Minami gemein grinsend hinzu, „Oder sehe ich das falsch?“

Nein, das sah sie leider ganz richtig!! Zu richtig…

Seufzend stand sie auf und begab sich zu einem der Getränkeautomaten.

Conan war sich sicher, dass sie mehr verbarg, als sie zugab. Viel mehr. Und wenn das nun wirklich auch noch eine ganze Menge mit der Organisation zu tun hatte… dann würde hier sicher bald alles Kopf stehen! Na ja und die Auswirkungen dieses Chaos konnte man sich ja vorstellen... Gin und Vodka wären ihm mehr als zuvor auf den Fersen, Ran und der Rest wäre ebenfalls auf der Abschussliste und das Leben wäre vorbei! Eindeutig!!

Und bis jetzt verliefen alle Indizien gegen diese selbsternannte Oberschülerdetektivin Kitabuki Minami aus Kyôto. Egal wie sehr sie das fröhliche, selbstbewusste und vorlaute Mädchen spielte…
 

Natürlich dauerte es noch etwas, bis Heiji wieder entlassen werden konnte. Und so hatte Minami kurzerhand beschlossen, für den Rest dieser verbleibenden Zeit, hier in Ôsaka zu bleiben. Zwar war Kogorô nicht gerade damit einverstanden, aber das Mädchen brauchte letzten Endes nicht mal schlagkräftige Argumente einzusetzen, um den Privatdetektiv zu überzeugen…

Es vergingen einige Tage, allerdings keiner, an dem sie nicht mal schnell ins Krankenhaus hüpfte. Auch war es sichtlich mitzuverfolgen wie sehr sich die Distanz zwischen Heiji und ihr verringerte. Das ging sogar schon so weit, dass die Schwestern der Klinik die beiden für Bruder und Schwester hielten!!

Ebenso klar, dass das nicht nur dort bemerkt wurde, sondern auch von so gut jeden anderen, sprich: Kazuha, Ran und Conan. Besonders erstere hätte nun schon diese gesamte Chronik runterrattern können…
 

Der Anfang – ein Besuch für zwei Stunden

Weiter im Text – ein Besuch für vier Stunden

Daraufhin – ein Besuch für sechs Stunden

Was natürlich auch folgte – ein, zwei kleine Aufmerksamkeiten, wie man das nun mal von Krankenbesuchen kannte

Die Verabschiedungen I– „Tschüssi“ (anfangs), „Wir sehen und morgen!“, „Werde schnell wieder gesund!“

Die Verabschiedungen II- „Wir vermissen dich schon!“ (was den Bogen spannte) und letzten Endes auch einmal ein unbewusster Kuss, okay, Wangenkuss, aber Kuss blieb Kuss (was den Bogen überspannte)
 

Schlussfolgerung?? Das konnte echt nicht angehen!!

Sie und Heiji, sie kannten sich nun über zehn Jahre… und war es da jemals zu einem Kuss gekommen?? Egal ob unbewusst oder nicht?? Nein!!

Okay, sie hatte ja mit Minami Frieden geschlossen, und diese hatte ihr auch versichert, dass da nichts lief, das glaubte Kazu auch, aber trotzdem… in diesem Fall wünschte sie sich wirklich, dass dieses Mädchen nie in Heijis Leben getreten wäre. Es klang gemein, doch vielleicht hätte sie selbst dann nicht so eine gewisse Unsicherheit gefühlt wie jetzt!

Eine weitere Woche verging, endlich der Termin zur Entlassung.

Es war noch früh am Morgen, aber sowohl Kazuha, als auch Ran, Conan und Minami waren schon wach und hatten sich auf dem Weg gemacht, um ihren Kumpel aus der Hölle der Medizinmänner zu holen. Die letzten Formalitäten waren schon geklärt worden und somit sollte nur ein kleines Vorbeugegespräche mit dem behandelnden Arzt geführt werden.

„Ähm, mit wem von Ihnen… könnte ich denn nun diese eine Sache bereden?!“, meinte der Doktor, als er nach einem Klopfen genau wie der Rest im Zimmer von Heiji stand.

„Wir sind nur Besuch aus Tôkyô!“, erklärte Ran lächelnd und deutete auf Conan und sich.

Kazuha und Minami blickten sich kurz an und sagten dann gleichzeitig:

„Kein Problem! Ich kann das übernehmen!!“ Ein wenig verdutzt guckten sie sich wieder an, diesmal allerdings mit einem leicht sauren Ausdruck auf Kazuhas Gesicht.

„Nun gut. Wie Sie wollen! Dann… kommen Sie bitte kurz mit nach draußen!“, musste der ältere Mann lächeln und geleitete die Mädchen vor die Tür.

„Ist denn irgendwas nicht glatt gegangen?“, fragte Minami sofort.

„Oder kann er noch nich’ entlassen werden?“, gab auch die andere von sich.

„Weder noch!“, hob ihr Gegenüber abwehrend die Hände hoch, „Keine Sorge. Ich will Sie beide nur um eine Kleinigkeit bitten.“ Wieder meinten die beiden synchron „Okay“ und er fuhr fort: „Ihr Freund hatte ja, wie Sie sicherlich wissen, eine etwas kompliziertere Schusswunde im Magenbereich. Zum Glück konnten wir das ja in Griff bekommen. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass er sich so schnell erholt…“

„Nun kommen Sie endlich zum Punkt!“, stöhnte die Detektivin genervt und erntete dafür einen strafenden Boxer in die Seite.

„Gerne.“, lächelte der Arzt immer noch, diesmal allerdings wohl doch nur noch aus Höflichkeit, „Was ich Ihnen ganz einfach sagen wollte ist nur, dass sie noch etwas auf Herrn Hattori aufpassen sollten. Wie es mir scheint, besitzt er ein ziemlich hitziges Temperament. Es würde ihm nicht gerade gut tun, wenn er sich sofort wieder in einen Fall stürzt!!“

Kazuha nickte nur leicht.

„Stimmt. Wenn Sie wüssten wie hitzig das sein kann… würden Sie verzweifeln!!“

Minami grinste nur. Oh ja, da würden sie ihn schon in Ketten legen müssen, damit er nicht wieder seine Nase irgendwo hineinsteckt, wo sie gar nicht hingehört!

„Wir machen das schon!!“, lachte sie und bekam ein wenig rote Wangen. Sie würde Heiji garantiert nicht noch einmal solch einer Gefahr aussetzen! Nie wieder, das schwor sie sich!!
 

„Mann, endlich draußen, unter lebenden Leuten!“, streckte sich Heiji erst einmal, als die kleine Gruppe aus den Krankenhaus kamen, „Da drin hält es doch keiner als zwei Wochen aus!“

„Ach ja? Dafür hast du aber den Schwestern doch nur allzu gern nachgesehen!“, scherzte Minami grinsend. Das konnte sie sich nun wirklich nicht verkneifen!

Ein klein wenig rot, blieb der Oberschüler stehen und starrte ihr empört nach, wie sie an ihm, mit verschränkten Armen am Hinterkopf, vorbeiging.

„Wie war das?“, wollte er wissen und eilte ihr schnell hinterher um wieder Schritt mithalten zu können.

„Du hast schon richtig gehört! Oder habe ich mich etwas getäuscht, wie du diesen jungen Dingern hinterhergeschaut hast?!“, machte sie weiter und schaute ihn durchbohrend an.

„Die zwei können es anscheinend echt nicht lassen!“, musste Ran ein wenig lachen, „Immer noch genau so wie vorher!“

„Ja… was sich neckt, das liebt sich ja bekanntlich…“, fügte Conan seinen Senf dazu und hatte damit bei Kazu einen wunden Punkt im Herzen getroffen. Etwas verletzt senkte sie ihren Blick.

„A-Aber nicht bei jedem, Conan… das ist doch nur so ein Spruch!!“, wollte Ran die Sache schnell berichtigen, als sie Kazuhas traurige Augen sah.

„Lass mal!“, wurde sie von dieser unterbrochen, „Ich… Ich freu mich doch, wenn Heiji jemanden gefunden hat, den er liebt! Das ist doch schön!!“, lächelte sie ihre Freundin an, „Oder nicht?“

„Äh… ja… sicher…“ Verwundert über diesen plötzlichen Wandel wusste die Karatekapitänin gar nicht mehr, was sie sagen sollte. Es war ja schon traurig genug, dass Heiji und Minami nicht mitbekamen, dass sie in Augen aller als Paar galten… aber am Schlimmsten war immer noch die Tatsache, dass Kazuha versuchte ihren Schmerz hinunterzuschlucken und so tat, als fände sie es vollkommen in Ordnung, wenn sich Heiji tatsächlich in jemand anderen verlieben würde, jemand, den er noch nicht so lange kennt, wie sie…

„Also gibst du’s zu?“, hörten die beiden Heiji gespielt verärgert sagen und blickten wieder zu den beiden.

„Ich rede nur in Anwesenheit meines Anwalts!“, streckte Minami ihm die Zunge raus.

„Ah ja, das is’ also dein Dank ja?? Na warte!“ Und schon hatte er sie als ‚Strafe’ fest in die Arme genommen, musste aber zur gleichen Zeit laut loslachen.

„Nein, ich bin dir wirklich dankbar. Sehr dankbar, und das kann ich nicht wieder gutmachen…“, lächelte Minami leicht.

Heiji seufzte ein wenig, was eigentlich nicht so ganz zu ihm passte, weshalb sie ihn auch fragend ansah. Er lockerte ein wenig seinen Griff, ließ seinen Arm aber immer noch um sie gelegt.

„Wie oft denn noch? Ich dachte, wir hätten das Thema endlich durch?! Du kannst nichts für das, was passiert is’!“, beschwichtigte er abermals, während sie zum Auto von den Môris gingen (Kogorô hatte sich nämlich in diesem verschanzt gehabt und gewartet).

Du kannst nichts dafür… Wie gerne hätte sie diesen Satz mal vor einiger Zeit gehört gehabt… „Minami? Hey, was is’ denn los?“

„W-W-Was?”, schreckte sie auf, grinste dann aber schnell, „Nichts, nichts! Ich hab nur eben mal schnell nachgedacht!“

Heiji klimperte ein wenig mit den Augen, nahm ihre Aussage dann aber einfach mal so hin.

„Okay… Herr Môri!“, rief er dann fröhlicher, „Würden Sie uns nich’ eventuell zu einem netten kleinen Aussichtspunkt fahren?!“

Der trottelige Detektiv schaute von seiner Zeitung auf, die er über das Lenkrad gelegt hatte, mit einem unverständlichen Blick a la „Bin ich dein Chauffeur?“.

„Heiji, das lassen wir jetzt mal schön bleiben!“, mischte sich Kazuha ein, die das Unglück schon auf sich zu kommen sah. Nein, ein schöner Ausblick hieß bei dem Oberschüler nicht einfach ein paar Meter berghoch und fertig… Neeeee~in… das wäre viel zu schön um wahr zu sein! Stattdessen plante der Herr Jungdetektiv immer schöne eine holprige Tour mit dem Motorrad. Tja… und da hatte sie leider schon viel zu oft mit draufsitzen müssen.

„Was? Wieso denn nich’?“, wollte Heiji schmollend wissen.

„Ganz einfach: Du bist frisch entlassen und schon denkst du wieder an Blödsinn!!“

„Na hör mal, ich wollt den vier nur mal ’ne nette Aussicht ermöglichen!“

„Ich sagte Nein!“

„Dann bleib doch hier!“

„Aber sonst geht’s dir gut?“

„Sicher, ich bin doch auch entlassen! AUTSCH!“

„Baka!“

„Deswegen musste mich nich’ schon wieder schlagen!!“

„Wenn das für dich schlagen war, dann will ich nich’ wissen, was für dich ‚schlagen’ aus meiner Sicht bedeutet!“

„Nun hör schon auf! Langsam wird’s peinlich!“

„Du hast doch angefangen!“

„Wie lange geht so was ungefähr?!“, wollte Minami seufzend von Ran wissen.

„Normalerweise nicht allzu lange!“, lächelte diese überfordert. Ja… normalerweise… Aber nach fünf Minuten standen sie immer noch da.

Heiji und Kazuha hatten ihre Diskussion um einige andere Punkte erweitert.

„Denkste eigentlich, dass ich mir keine Sorgen gemacht habe??“, keifte das Mädchen mit dem Pferdeschwanz.

„Sorgen? Um mich?? Na, das wüsste ich aber!“, entgegnete ihr Gegenüber die Arme verschränkend.

„Ja, um dich, ahô! Aber eigentlich hätte ich es mir doch auch sparen können!“

„Schön, sag doch gleich, dass du mich lieber tot sehen würdest!!“

„Heiji!!“, riefen Conan und Minami dazwischen und hielten ihm von hinten den Mund zu. Warum musste er immer so einen Quatsch von sich geben??

Aber zu spät… Kazuha starrte ihn für einen Moment ungläubig an, bekam dann allerdings ziemlich wütende Augen. Empört drehte sie sich weg, verschränkte die Arme und hob etwas ihren Kopf. Nein, sie würde sich jetzt aufregen!

„Ist doch wahr!“

„Halt die Klappe!!“, zog Minami ihn sauer zurück, Heiji wieder sein Quasselwerk zuhaltend, „Halt verdammt noch mal einfach nur die Klappe!!“, drückte sie ihn weiter an sich, da er schon wieder irgendetwas kommentieren wollte. Sie hatte zwar keine Ahnung warum, aber auf einmal machte Heiji wirklich keinen Mucks mehr. „Geht doch!“, murmelte sie und blickte vorsichtig zu Kazu, die sich immer noch von ihm abgewandt hatte.

„Mann… können die sich nicht einmal über längere Zeit vertragen?!“, murmelte Minami, wurde aber von Conan sehr wohl gehört.

„Könnten sie schon, aber das müsstest du doch am Besten wissen!“, meinte dieser nur mit seinen typisch gelangweilten Blick, „Nebenbei, willst du Heiji nicht mal ein bisschen loslassen?!“

„Hää?“ Verwundert blickte die Oberschülerin zu Heiji, der sich immer noch kein Stückchen regte. Nun gut… sie… hatte ihn ja wortwörtlich rücklings gepackt gehabt, ihm vielleicht auch ein wenig die Luft abgedreht, aber sonst…

„Na ja… ich mein ja nur…“ Wieder blickte Minami zu Heiji, dann zu Ran, die ein wenig beschämt drein sah, zu Conan, der sich fast ein Grinsen verkneifen musste.

Was hatten die denn?

Sie hielt ihn doch einfach nur… fest! Damit er keinen Stuss redete, wie eben…

„Minami, das… wäre wirklich nett…“, sagte nun auch der Junge aus Ôsaka.

Immer noch verstand sie nicht was los war, tat aber einfach wie ihr geheißen.

„Okay.“

Nun stiegen die fünf endlich ins Auto, Heiji vorne, die Mädchen, plus Conan auf Rans Schoss, hinten. „Was habt ihr denn alle gehabt?!“, wollte Minami nun von dieser wissen. Das ließ ihr einfach keine Ruhe!

„Na ja… du… hast Heiji ganz schön in Verlegenheit gebracht…“, erklärte diese nur mit leicht roten Wangen.

„Wieso das denn? Wenn er so einen Blödsinn von sich gibt!?!“

„Nein… es ging viel mehr… darum, was du… getan hast!“

„??“

Ran seufzte und benutzte Conan nun als Versuchskaninchen. Sie schloss seine Arme um ihn und drückte ihn an sich. Der Kleine bekam augenblicklich einen roten Kopf, als er im vermehrten Kontakt mit ihren Brüsten kam, was der Kyôtoerin natürlich nicht entging.

„Das hat ihn so in Verlegenheit gebracht!“, sagte Ran äußerst leise, damit Heiji nichts mitbekam.

Minami starrte sie unentwegt an.

„I-Ich hab… WAS?“ Schnell richtete sie ihren Blick zu ihren Füßen, bekam einen knallroten Kopf. So was… schreckliches! Das heißt, sie hatte Heiji, genau wie Ran eben Conan, ihrer… also… Heiji war… gezwungenermaßen auf Tuchfühlung mit ihrem… Busen gegangen?? „Oh mein Gott!“, wisperte sie nur und traute sich schon gar nicht mehr nach vorne zu sehen.

Doch Heiji hatte die kleine Konversation zwischen den beiden Mädchen sehr wohl mitangehört. Die Augen geschlossen, vermied auch er es in den Rückspiegel zu gucken, da er ebenso tomatenrot war. Was hätte er denn auch in diesem Augenblick machen sollen? Hätte er sich versucht aus der Umarmung zu befreien, dann hätte er wohl noch mehr zu spüren bekommen…

Na ja… auch wenn er nicht gerade abgeneigt gewesen war… das Einzige störende war nur… dass die anderen dabei gewesen waren… aber diesen Gedanken behielt er wohl besser für sich! Ähem…
 

Während der restlichen Fahrt sprachen die Insassen so gut wie kein Wort mehr miteinander. Die beiden Oberschülerdetektive vermieden sowieso schon jeden Blickkontakt und auch mit Kazu konnte man im Moment nicht wirklich irgendwelche Gespräche führen, da sie immer noch ein wenig sauer war, was ihr natürlich auch keiner verübeln konnte.

„Wollt ihr nun eigentlich immer noch zu diesem Aussichtspunkt?!“, wollte Kogorô wissen, während er einen Zug von seiner Zigarette nahm.

„Na ja…“ Etwas unsicher blickte Heiji nach hinten, „Wenn’s nach mir gehen würde schon!“

„Aber es geht nicht immer nur um dich!“, erwiderte Kazuha unerwartet und hatte damit schon den Startschuss zur Diskussion freigegeben.

„Was soll das denn jetzt wieder heißen?“

„Das du ruhig mal ein bisschen Rücksicht auf andere nehmen könntest!“

Und weiter ging’s… Ja, solch eine Autofahrt konnte ja sooo~ lustig sein…^^

Seufzend starrte Minami aus dem Fenster. Diese dicke Luft, die gerade zwischen ihnen herrschte konnte doch kein normaler Mensch länger als fünf Minuten ertragen!

„Sie haben’s gehört, Herr Môri… die nächste Ausfahrt nehmen wir!“, setzte Heiji nun doch seinen Dickschädel durch und blickte demonstrativ auf die Straße.

„Natürlich tun wir das nich’!“, wandte Kazu wieder ein und blickte Rans Vater drohend an.

Befand er sich etwa im Moment zwischen zwei Türen?? Nein, gar nicht!

„Nun lasst uns schon zu diesem verdammten Aussichtspunkt fahren und dann is’ gut!“, mischte sich Minami ein, die inzwischen wirklich die Schnauze voll hatte, „Wenn Heiji dabei ’nen Rückschlag erleidet, na Pech für ihn! Eigene Schuld! Und basta!!“ mit diesen Worten verschränkte sie die Arme und schloss ihre Augen.

Verdutzt über dieses plötzliche Machtwort blickten die anderen sie wie ein Auto für ein paar Sekunden an.

Vor allem Heiji bekam dabei einen ziemlichen Schock. Was war denn nun schon wieder mit ihr los, dass sie so… genervt reagierte? Und vor allem… traurig aus dem Fenster blickte?? Er war ja nun schon wirklich eine Menge von ihr gewohnt, dass sie ganz plötzlich lachte, weinte, schrie… aber dieser seltsame Blick…

Minami schien diese Beobachtung gar nicht zu bemerken, da sie unentwegt nach draußen schaute. Aber woher sollte er auch wissen, dass ihr im Moment eine ganze Menge anderer Dinge im Kopf herumspukte, und sie von solch einem albernen Streit einfach nur die Schnauze voll hatte? Dafür kannte er sie einfach viel zu wenig…

Eine kurze Weile später, hatte die kleine Gruppe den Aussichtspunkt auch schon erreicht. Kogorô hielt mit seinem Auto mitten in den Bergen, auf einem kleinen Parkplatz, der recht leer war; nur ein, zwei Autos standen noch dort und warteten auf ihre Besitzer. Heiji führte die restlichen vier noch ein paar Meter weiter, zu einem Tempelgelände, welches sich ganz in der befand. Wenn man bis eben noch im Zentrum der Großstadt gewesen war, so konnte man nun fast denken, dass man tausend Jahre zurückgereist war.

„Wow, das ist ja wunderschön!!“, strahlte Ran, als sie den Ausblick bemerkte, der sich ihnen über Ôsaka erbot.

„Ja, da hast du recht!“, stimmte Conan ihr lächelnd zu und ging etwas an das Geländer heran, das vor dem Abgrund gebaut worden war, um Unfälle zu vermeiden.

„Hab ich doch gesagt!“, grinste Heiji über beide Ohren, „So was seht ihr nich’ von überall!“

„Scheint sich ja zumindest gelohnt zu haben, der Umweg!“, meckerte Rans Vater und wollte sich eine Zigarette anzünden, die ihm von Minami schnellstens weggenommen wurde.

„Rauchen ist hier auf dem Tempelgelände verboten!“, unterbrach sie seine Einwände und deutete auf ein kleines Schild, dass sich zehn Meter von ihnen entfernt befand, „Außerdem schädigt es nur, und die letzten ihrer grauen Zellen werden auch noch verbraten!!“

„Was ist denn mit der los?“, grummelte Kogorô nur griesgrämig. Was erlaubte sie sich überhaupt, ihn so dumm von der Seite anzumachen?! Eine bodenlose Frechheit!

Seufzend stellte sich die genervte Oberschülerdetektivin ebenso an den gesicherten Abgrund, ließ ihren Blick über die Stadt werfen und zog einen leichten Schmollmund.

„Hey, gar keine Bemerkung, nichts?!“, wurde sie von Heiji aus ihren Gedanken gerissen, der sich immer noch grinsend, neben sie gesellte.

„Warum sollte ich denn?“

Seufzend schloss er für einen Moment die Augen.

„Was is’ mit dir los?“, fragte er sie leise, so dass es die anderen nicht mitbekamen und blickte ebenso wie sie geradeaus, „Du bist seit vorhin irgendwie seltsam drauf!“

„Ich und seltsam drauf??“, wiederholte sie seine Worte um einiges lauter, „Ich und seltsam? Na wohl kaum!!“

„Schon wieder!“, seufzte der Oberschüler abermals, „Du bemerkst es gar nich’ mal!“

„Aber sonst geht’s noch?!“, wurde es Minami langsam zu bunt. Wo benahm sie sich denn bitte schön seltsam? Sie war doch wie immer? Nur halt ein wenig… gereizt! Mehr aber auch nicht!! Oder…?

Unsicher blickte sie zu den anderen, zu Kazuha, Ran und Conan, die sie beide alle ein wenig verwirrt anblickten. Bravo, tolle Situation!

„Hör mal…“, begann Heiji immer noch genauso leise wie vorher, „Wenn du irgendwelche Probleme hast…“

„Ich habe keine Probleme!! Wie oft noch?!“, schrie sie ihn jetzt beinahe schon an. Erschrocken über sich selbst, hielt sie sich schnell den Mund zu, aber zu spät: Der Gesichtsausdruck von Heiji verlor jegliche Freundlichkeit, die er bis eben noch bewahrt hatte.

„Wenn du keine hast, dann brauchste ja auch nich’ so zickig zu reagieren! Ansonsten bitte ich dich, dass du mir sagst, was du hast!!“ Nein, so hatte sie ihn noch nicht erlebt: Wütend, sauer über sie, ernst, besorgt…

Minami senkte ihren Blick, musste sich echt zusammenreißen, nicht sofort loszuheulen. Es hatte ihr doch nie etwas ausgemacht, wenn sie jemand angeschrieen hatte, wieso machte es ihr dann bei Heiji so viel aus? Warum? Und warum fand sie darauf einfach keine Antwort??

„Das… kann ich nicht.“, gab sie kleinlaut zurück, „Das kann ich wirklich nicht.“

„Erklärste mir dann vielleicht den Grund, weshalb du es mir nich’ sagen kannst?“

Dass sie daraufhin schwieg, reichte ihm aus, um zu verstehen, dass sie entweder nicht wollte oder eben nicht wusste, wie sie es ihm sagen sollte. Und auch, dass er wusste, dass sie ihm noch eine ganze Weile den wahren Grund verschweigen würde… „Okay…“, meinte Heiji schließlich, steckte beide Hände in die Hosentaschen, „Ich kann dich nich’ dazu zwingen und ich werde es auch nich’ versuchen. Wennde meinst, dass du es mir irgendwann sagen kannst… dann tu es einfach!“

Aber wann würde das sein? Wann würde sie sich eingestehen können, sämtliche Menschen belogen zu haben, die ihr etwas bedeuteten?? Dass alles, aber auch wirklich alles, was sie in dieser letzten Zeit getan hatte, sozusagen umsonst gewesen ist? Dass das ja doch nur eine falsche Identität war? Und wenn sie sich Heiji jetzt besah… dann wusste sie, dass sie es ihm einfach irgendwann sagen musste, anderenfalls würde sie ihn verlieren. Wenn nicht morgen, dann vielleicht den Tag darauf, oder den darauf, oder… irgendwann!

Der Oberschülerdetektiv musterte sie eine Weile ganz genau. Sein Gefühl hatte ihn also nicht getäuscht, dass sie etwas verbarg, was unter gar keinen Umständen ans Licht kommen sollte… „Lass uns lieber die schöne Aussicht genießen! Das Thema können wir auch getrost auf ein anderes Mal verschieben!“, meinte er schließlich leicht lächelnd und knuffte sie ein wenig in die Seite, „Oder willste sagen, dass dich das hier nich’ die Bohne interessiert?!“

„Habe ich nicht gesagt!“, erwiderte sie schnippisch, musste dann aber kichern, „Es ist in der Tat… einfach nur… traumhaft!!“ Beinahe wie ein kleines Mädchen lachte sie ihn an. Als ob sie nie zu vor so etwas hätte erleben dürfen. Oder als ob sie eben niemanden zeigen wollte, wie sich im Moment wirklich fühlte… „… Längst nicht so hektisch wie in Tôkyô! Wenn ich daran denke, zurückzufahren, dann wird mir schon ganz flau im Magen!!“ Grinsend stützte sie sich mit den Ellbogen auf das Geländer auf, wandte der Stadt folglich den Rücken zu und blickte hinauf zum Himmel.

„Dann… bleib doch einfach für ein paar Tage hier!“, schlug ihr Kollege vor, „Wäre doch das Einfachste!“

„Kleine Erholung, ja? Sozusagen mit ’nem versuchten Mord an einem?!“, grinste sie noch mehr.

„Na ja, du könntest ja bei mir schlafen. Wäre kein Problem!“

„Okay, uuu~nd stopp!”, ging Kazuha zwischen die beiden, „Heiji…“, begann sie zuckersüß und lächelte ihren Sandkastenfreund an, „Wie stellst du dir das denn bitte schön vor? Willste etwa während sie hier is’ Blau machen oder was? Und was meinst du werden ihre Eltern sagen?!“ Nein, auch, wenn sie mit Minami inzwischen einigermaßen klar kam… dass sie ihr für ein paar Tage „Urlaub“ machen sollte, und dann auch noch bei Heiji übernachten könnte… das ging gar nicht!!!

„Ach, is’ doch kein Problem! Das schafft ihr auch schon ohne mich, in der Schule!“, winkte Heiji ab, „Alles okay!“

„Okay??“, wurde das Mädchen mit dem Pferdeschwanz nun lauter, „Das is für dich okay??“

„Deswegen musste mich doch nun nich’ gleich wieder anschreien!“

„Ich schrei’ dich nich’ an!“

„Ach nein?“

„Nein!!“

Seufzend verschränkte Minami die Arme auf den Rücken, wartete, dass die beiden Streithähne von alleine wieder aufhören würden, zu streiten, merkte aber, dass das keinen Sinn hatte und beschloss einzugreifen.

„Ähm, Leute?!“, warf sie mitten in einen „Ahô da yo, Heiji!“ von Kazuha ein, was allerdings nichts bewirkte. „Hallo?“ Auch das nützte nicht viel, als Heiji Kazu ein „Das muss ich mir von dir sagen lassen?!“ an den Kopf warf. Also half nur noch eins: „HEY!!!“, brüllte die Kyôterin und bekam sogleich zwei erschrockene Gesichter zu sehen. Süß lächelnd fuhr sie fort: „Heiji, Kazuha hat doch recht! Das Ganze ist doch einfach nur… Schwachsinn! Wir sollten das in die Ferien verlegen, okay?“, klatschte sie einmal in die Hände.

„Na ja… wennde meinst?“, stimmte Heiji ein wenig verwundert zu, „Deine Entscheidung.“

„Eben!“, grinste Minami weiter und drehte sich von ihm weg, „Und so belassen wir es auch…“ Langsam ging sie zu Ran und Conan.

Nun musste sie selbst schon ein wenig darüber grübeln, ob es so gut gewesen war, hierher zu kommen. Einerseits hatte sie ja einfach nur Heijis Freundin kennen lernen wollen, aber dann… Es würde nicht gut sein, noch länger als nötig in Ôsaka zu bleiben! Schon alleine der Sache mit Kazuha wegen. Heiji selbst, kapierte es ja nicht, dass diese sich in ihn verliebt hatte, oder er wollte es nicht verstehen. Fakt war aber nun mal, dass, wenn sie, Minami, noch länger hier blieb, sich die Lage zwischen Kazu und Heiji nur noch weiter spannen würde… und das musste nicht sein!

‚Na ja… zumindest habe ich ja Kudô gefunden!’, dachte sie bei sich und blickte dabei unauffällig zu Conan, musste ein klein wenig lächeln. Und ebenso hatte sie wieder lachen können, seit sie Heiji und den Rest kannte. Dass war ihr davor ja mehr oder weniger zwanghaft verboten worden. Zu lachen wie jeder andere… Dafür hatte sie umso mehr weinen müssen… Und sie wusste inzwischen wirklich nicht mehr, ob es an dieser Freundschaft lag, die sich zwischen ihr und Heiji entwickelt hatte oder an diese gewisse stärkere Zuneigung, die sie für ihn empfand, dass sie zum Teil hier bleiben wollte…

„Hey, Erde an Minami, bitte kommen!!“, rief Conan auf einmal und zog kräftig an ihrer Hand.

„Was is’ denn?“

„Wir wollen gehen!!“

Nickend lief sie den anderen mit Klein-Shinichi an der Seite hinterher.

„Sag mal…“

„Hm?“

„Hast du schon… irgendwie an Infos gelangen können, die das Toxin und sein Antidot betreffen?“

Conan warf ihr einen schiefen Blick zu.

„Würde ich dann noch in dieser Kindsgestalt rumlaufen?“ Ja, ein berechtigter Einwand. Natürlich würde er das nicht. Was für eine blöde Frage! Dann wäre er ja wohl wieder groß, hätte seiner Freundin Ran seine Liebe gestanden und so weiter und so fort… Hätte sie sich doch denken können! „Wäre natürlich in gewisser Hinsicht schön, wenn sich diese Typen zufälligerweise hier aufhalten würden… dann könnte ich ihnen vielleicht zumindest ein bisschen auf die Spur kommen…“, ergänzte Conan seine Antwort und verschränkte die Arme hinter den Kopf, „Das wäre das Beste. Aber ich denke kaum, dass wir sie einfach mal so über Funk auffinden können…“

Minami musste ein wenig lächeln.

„Warum eigentlich nicht?“

„Hä?“ Der Junge verstand nicht wirklich, was sie meinte, wollte es aber auch nicht unbedingt.

„Wir… könnten es doch zumindest versuchen oder?“

„Nee, oder? Das ist jetzt aber nicht dein Ernst?!“ Die Frage hätte er sich auch sparen können, denn das energische Kopfnicken ihrerseits gab ihm die passende Antwort darauf.

Doch hinter Minamis fröhliches Lachen versteckte sich ziemliche Angst, denn ihr war es ganz und gar nicht geheuer, dass sich Gin und Vodka hier rumtreiben könnten, womöglich noch in ihrer Nähe. Fröstelnd legte sie ihre Arme um sich, da sie bei diesem Gedanken ein kalter Schauer über dem Rücken lief. Das würde wahrlich kein friedliches Wiedersehen geben und schon gar nicht ein blutloses…
 


 


 

Wieder ein längeres Kapitel.... was ich noch erwähnen muss.... Kap 7 und 8 waren schon längst fertig.... ich Dropskind, doch wie dem auch sei... ich hoffe, dass es nun wirklich endlich wieder richtig weitergehen wird....
 

Eure Asuka ~♥



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Eri_Kisaki
2007-07-17T18:14:26+00:00 17.07.2007 20:14
Soo, dann will ich mal meinen Senf abgeben ^^
Heiji ist auch schon ne Klasse für sich *grins* Hab ich mir schon gedacht, dass Herr Superdetektiv bemerkt, wenn sich jemand nur schlafend stellt. Aber jetzt denkt die Krankenschwester natürlich ganz schlecht von den Beiden- die hat jetzt sicher ein Auge auf sie XD
Hui hui, jetzt ist Minami als hinter das Geheimnis gekommen- aber was die für ein Wissen über die ganze Sache hat...
Das mit Kazuha ist immer noch irgendwie deprimierend... Sie tut mir so Leid, aber was soll sie auch machen? Bald ist Minami ja wieder in Tokio und kommt vielleicht auch wieder die Normalität. ^^
Bin ja mal gespannt, was nun alles noch so passiert.
PS: Das mit Zard macht mich auch immer noch traurig... Es sind immer die falschen, die so früh gehen müssen.
Von:  madal
2007-05-30T16:56:16+00:00 30.05.2007 18:56
Spannend!!!
Hoff das nächste kappi is au bald da^^
Is cool das die immer so lang sind^^
Viele Grüße Rei


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