Rapunzel - Neu verföhnt!
Autor: Swanpride
Die Charaktere: Durchweg liebenswert, wenn auch stellenweise etwas flach geraten. Die Tiere spielen die menschlichen Protagonisten stellenweise wortlos an die Wand. Was vieles wieder wettmacht, ist die hervorragende Bösewichtin des Films. Mutter Gothel kann sich mit Leichtigkeit neben einigen der großartigsten Schurken der Disneygeschichte einreihen.
Die Musik: Der Score ist toll, die Lieder reichen von nett über gut bis hin zum absoluten Ohrwurm. "I see the light" ist ein Liebeslied, dass sich sowohl ins Ohr als auch ins Herz schleicht.
Die Story: Glücklicherweise haben sie sich nicht genau an das Originalmärchen gehalten, aber auch nicht so sehr modernisiert, dass die "Märchenstimmung" ruiniert wurde. Rapunzel wandert auf einerm sehr schmalen Grad zwischen klassischen Disneyelementen und spritziger Modernität, ohne auch nur einen Fehlschritt zu machen. Die Aktionelemente sich sehr sehenswert, vor allem in 3D. Leider fehlt der Geschichte stellenweise die Tiefe. Alles läuft sehr glatt und vorhersehbar ab, durch dramatische Szenen wird im wahrsten Sinne des Wortes durchgallopiert. Das ist ein wenig schade. Der Handlungsverlauf erinnert Stellenweise doch sehr an Arielle, aber mit weniger Tiefgang. Rapunzel zieht es vor, weitestgehend über den Dingen zu schweben, was ein sehr leichtes, aber nicht besonders tiefsinniges Kinoerlebnis ergibt.
Das Besondere: Die 3D-Technik ist hervorragend gelungen und die Verbindung zum klassischen Zeichenstil ergibt ein gleichsam nostalgisches als auch modernes Seherlebnis.
Mein Fazit: Rapunzel kommt an die ganz großen Werke von Disney wie "Die Schöne und das Biest" oder "Dornröschen" nicht heran. Dazu hat man zusehr auf bewährte Elemente gesetzt. Aber es ist ein definitiv gelungener Film, den ich nur zu gerne in meine Sammlung einreihen würde. Wer weiß, wenn 3D nicht so teuer wäre, ich würde ihn mir vielleicht glatt ein zweites Mal ansehen.