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Hier, Jetzt, sowie damals und in Zukunft bin ich für dich da.

von

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Duell 13: Theben

(HI!!! Na wie gehts euch denn?)

(Ich wünsch euch viel Spaß mit meinem 13 Kapi! ^^)

(Shreibt mir bitte auch wieder Kommis, ja? Ich freu ich immer so, wenn ich welche lesen kann! *knuddelz* Isa!)
 

Duell 13: Theben
 

"Wo ist sie?" Feonn stand neben Shimon und wartete ungeduldig vor dem Gemach des Pharaos und der Königin.

"Sie wird schon kommen, um was geht es eigentlich?" erkundigt sich Shimon, der gar nicht wusste was Feonn eigentlich von Isahra wollte.

"Ich finde, dass du dich in letzter Zeit auch viel zu oft in der Residenz aufhältst. Solltest du dich nicht lieber um deine Geschäfte im Tempel kümmern." sagte Shimon ernst.

"Das schaff ich schon! Immerhin ist die Königin bei mir aufgewachsen! Ich bin ihr Vaterersatz, den Ra ihr bestimmt hat."

"Aber sonst geht's dir gut, oder? Sie ist verheiratet und nicht deine Tochter! Zudem glaube ich das du hier nichts tun kannst." brummte Shimon.

"Das lass meine Sorge sein. Irgendjemand muss sich ja um alles kümmern, wenn der Pharao nicht da ist." erwidert Feonn.

"Aber bestimmt nicht DU! Du gehörst noch nicht mal zu den Getreuen. Feonn, du bist Hohepriester des Amun-Ra-Tempels und keiner der in der Residenz zu Hause ist. Geh nach Hause, wir kommen zurecht." winkte Shimon ab.

"Also das ist..." weiter kam Feonn nicht, da Isahra aus ihrem Gemach kam.

"Du schon wieder..." sie sah Feonn wütend an und wandte sich dann an Shimon: "Was gibt es denn?"

"Die Könige erwarten euch. Es geht um wie immer um Politik." erwiderte Shimon.

"Wie redest du denn mit mir?" ärgerte sich Feonn.

"So wie es dir gebührt! Und nun verschwinde endlich! Ich hab nichts mit dir zu klären. Der Tempel hat nun wirklich genug Gold bekommen." entgegnete Isahra und ließ ihn einfach stehen.

Horus knurrte Feonn auch noch an und folgte Isahra. Er war bei ihr im Gemach gewesen und mit ihr herausgekommen.

"Dieses..."

"Dieser Wolf, ist mein Freund! Ein besserer als du, er weiß was Treue ist." unterbrach ihn Isahra und ließ ihn stehen. Sie folgte Shimon.

"Wir werden ihn nicht mehr los." seufzte Shimon.

"Ich weiß, aber ich kann ihn nicht rausschmeißen. Er hat nämlich dummerweise Recht, das ich bei ihm aufgewachsen bin." seufzte Isahra und ging weiter.

"Versteh schon, aber er ist einer von denen, die dich wieder unter die Haube bringen wollen. Und sein Einfluss unter den Priestern ist auch nicht gerade klein. Wenn er es darauf anlegt dann könnte es zu einem Aufstand kommen." gab Shimon zu bedenken.

"Um Feonn mach ich mir nun wirklich die kleineren Sorgen. Akunadin ist es der mich mehr beschäftigt. Immerhin ist er schon lange hier und auf ihn hören die Leute mehr. Er sympathisiert mit Feonn... Wenn ich es so recht bedenke sind wohl Beide zusammen ein großes Problem." dachte Isahra nach.

"Das ist auch wieder richtig und bedenkt, dass Beide damals beim Pharao waren, als er verschwand." gab Shimon zu bedenken.

"Ist schon lustig... Ich weiß also wer meine Feinde sind, aber ich kann nichts gegen sie tun, weil mir die Beweise fehlen. Ich kann nichts anders tun, als darauf zu warten, dass sie sich verraten und versuchen das Schlimmste zu verhindern."

"Du machst deine Sache aber sehr gut." versuchte Shimon sie aufzuheitern.

"Danke, mein Freund."

Sie waren vor der Tür angekommen und Isahra atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Tür zum Thronsaal öffnete.

Alle gingen auf die Knie und warteten bis sie auf dem Thron saß. Noch immer fiel es Isahra sehr schwer sich auf Atemus Platz zu setzen. Der kleinere Thron daneben war ihr immer schon lieber gewesen, aber jetzt hatte sie wie so oft keine andere Wahl.

Es war still im Thronsaal und sie sah sich um. Zu ihrer Rechten knieten Mahado, Mana, Karim und Isis, zu ihrer Linken, Seth, Shada, Akunadin und Shimon nahm bei ihnen seinen Platz ein.

Feonn war kurz nach ihr gekommen und hatte sich zu den anderen Priestern weiter nach hinten gesellt.

Links und rechts von den dunkeln Steinen, die sich wie ein Gang vom Thron zur Tür und zum Balkon zogen, hatten sich die Würdenträger, und Könige mit einer Hand voll ihres Gefolges versammelt, dahinter die Hohepriester und Priester.

"Erhebt euch!" sagte Isahra würdevoll und wartete ab, bis alle sich erhoben hatten: "Ich habt darum gebeten mich zu sprechen! Nun sprecht auch!"

Der nubische König trat zusammen mit dem König aus Kusch und einigen anderen nach vorne und verneigte sich erneut.

"Großer Falke, ich bin Mascha, König der Nubier. Wir alle sind schon seit langen unter ägyptischer Herrschaft oder treiben regen Handel mit diesem schönen Land. Aber nun ist es schon drei lange Sepetsterne her, dass unser großer Pharao den Wüstenbewohnern zum Opfer viel." begann er ehrfürchtig zu sprechen.

"Ich dachte dieses Thema hätten wir geklärt. Ich sagte schon, ich werde nicht eher wieder heiraten bis der Leichnam meines Mannes vor meinen Füßen liegt." erwiderte Isahra hart.

"Das ist doch nach all diesen Jahren schon gar nicht mehr möglich!" mischte sich der König aus Kusch, Nita, ein: "Der Leichnam des Pharaos ist in der Wüste sicherlich schon verwest. Und ihr habt vor mehr als zwei Jahren schon das Gleiche gesagt. Es reicht nun, wir alle sind der Meinung, dass es keinen Grund mehr gibt, der uns hoffen lassen könnte. Die Suche war erfolglos und wir haben lange genug gewartet. Zudem kommt es uns allen wie reine Willkür vor, was ihr da für Spielchen treibt. Der Pharao ist tot, findet euch damit doch endlich mal ab!" Kaum hatte er es ausgesprochen verschlug es ihm unter dem eisigen Blick Isahras auch schon die Sprache.

Sie sah ihn so kalt und grausam an, als wäre er der niedrigste Sklave und größte Abschaum dazu.

"Willkür?" wiederholte sie beißend: "Ihr glaub also das ich das alles hier als Spiel ansehe und nur zu meinem Vergnügen immer noch nicht den Tod des Pharao habe verkünden lassen? Haltet ihr mich etwa für herrschsüchtig? Und ganz nebenbei, hab ich nicht das Gefühl, das ich meinen Job nicht gut mache. Glaubt einer von Euch es besser zu können?" richtete sie ihre Fragen an alle im Thronsaal.

"Meine Köni..."

"Schweig Akunadin! Ich weiß doch, dass du auch willst das ich wieder heirate und zwar deinen Sohn, Seth!" donnerte Isahra ihn an.

"Womit er gar nicht so unrecht hat. Seth hat als Cousin des Pharaos das nächste Anrecht auf den Thron. Akunadin ist der Onkel des Pharaos und daher muss er auch Gehör finden. Ihr seid die Witwe..." brach es auf Mascha heraus.

"Witwe? Ich bin die GEMAHLIN des Pharaos! Nicht seine Witwe!" fuhr ihm Isahra über den Mund.

"Der Pharao ist tot, akzeptiert das doch endlich!"

"König Nita! Es reicht, ich für meinen Teil bin der Meinung, dass alles seinen rechten Gang geht. Ich will kein Pharao werden, ich bin Hohepriester und Wesir von Unterägypten. Ihr solltet eure Worte genauer abwägen." ergriff Seth das Wort.

"Was soll das? Du bist der rechtmäßige Thronfolger." Akunadin starrte seinen Sohn an.

"Bin ich nicht und das weißt du auch! Auch will ich gar nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich bin ein Diener der Krone und Keiner der, unter ihrer Last stehen muss. Ich bin verheiratet und habe nicht vor eine zweite Ehe einzugehen. Meine Tochter ist ein Jahr alt, falls du das vergessen hast." widersprach Seth seinem Vater.

"Wie dem auch sei. Uns ist es egal wen die Königin zum Pharao macht, aber wenn innerhalb der nächsten vier Tage keine Entscheidung gefallen ist. Erklären wir alle Ägypten den Krieg!" brachte es Nita dann auf den Punkt.

"Bitte?!" Isahra sah ihn entgeistert an.

"Ihr habt uns verstanden. Wir wollen einen Pharao auf dem Thron sehen, egal wie stark ihr auch seid und sehr das Volk euch liebt. Die Traditionen und die Richtlinien der Krone haben respektiert zu werden! Es kann nicht angehen das eine Frau alleine auf dem Thron sitzt! Selbst euer Kind ist keine Rechtfertigung dafür, zumal wir es immer noch nicht gesehen haben! Wir wissen nicht mal ob ihr wirklich ein Kind des Pharaos geboren hat."

"Nita hat Recht. Wir verlangen das bald ein Pharao wieder auf dem Thron sitzt und ihr, wie es sich gehört, an seiner Seite. Ansonsten werden wir mit Gewalt eine neue Blutslinie der Könige in Ägypten beginnen lassen." stimmte Mascha seinem Freund zu.

"Ihr meint das also ernst..." Isahra dachte einen Moment nach: "Ich werde euer Anliegen überdenken. In vier Tagen werde ich euch hier wieder erwarten. Nur eine Frage habe ich noch an euch. Was wenn der Pharao zurückkommt, seit ihr dann auf seine Rache vorbereitet?" Mit diesen Worten erhob sich Isahra und verließ stolz und ohne auf Manieren zu achten den Raum.

"Er ist doch tot, wenn nicht wäre er doch schon lange zurückgekommen." grinste Nita.

"Das stimmt, der Pharao wäre zurückgekommen, wenn er noch am Leben wäre, oder wir hätten ihn gefunden. Entweder haben sie ihn getötet oder er hat Ägypten den Rücken gekehrt." lächelte Akunadin die beiden Sprachführer der Könige an.

"Das ist sicher und die Pharaonin kommt dann auch bald zur Vernunft. Ich glaube ich sollte meinen Sohn herbitten, er ist ihm richten Alter und ein sehr feiner Kerl." lachte Mascha.
 

"VERDAMMT!" Isahra schlug auf dem Tisch ihrem Gemach und sah auf dem Fenster...

"Königin?" Shada und Karim waren ihr nachgegangen und sahen durch die Tür, die Isahra offen gelassen hatte.

"Was?!" wutentbrannt sie sah sich um und: "Tut mir leid, kommt rein! Da ist nicht ganz so gelaufen wie es sollte, nicht?"

"Du kannst nichts dafür, Isahra. Sie sind eben so, du könntest alles für Ägypten tun und sie würden immer noch einen Mann auf dem Thron haben wollen." versicherte Karim.

"Danke, aber das bringt mir jetzt nichts. Okay, kommen wir zur Sache. Wir haben im Moment schon Probleme an der Nordgrenze, wenn sich jetzt auch noch alle anderen Länder und Stämme erheben, dann sieht es wohl alles Andere als gut für aus, oder?" Sie sah zu Shada, der eine Karte ausgrollt hatte und die momentanen Brennpunkte mit Figuren markierte.

"Das ist richtig. An der Nordgrenze ist Krieg und unsere Verluste sind noch gering, aber immerhin groß genug. Zudem haben wir unten an der Westgrenze einige Spannungen. Wir werden Ägypten wohl kaum halten können, wenn unsere Verbündeten sich gegen uns stellen. Und die Schattenspiele müssen wir auch noch berücksichtigen." fasste Shada zusammen.

"Wir müssen das jetzt nicht machen, du solltest dich ausruhen." wandte Karim ein, der genau wie Shada sah, das Isahra eigentlich viel lieber an andere Dinge denken würde, als an einen Krieg.

"Schon gut, dass muss jetzt sein und später muss ich noch zu den Spielen, ich pack das schon..." erwiderte Isahra und sah auf die Karte.

"Wir müssen auf jeden Fall Verstärkungen schicken. Die Nordgrenze ist gefährdet und an der Westgrenze haben wir auch nur eine kleine Streitmacht, die nicht ausreicht." meinte Shada.

"Verstehe... Isahra fuhr mit dem Finger über den Nil und dachte nach: "Wir schicken ihnen Truppen... und zwar will ich das du alle Fremdländer, die wir Akunadin verdanken, in dieselben Regimente steckst und sie an die Brennpunkte schickst."

"Was?!" Karim sah sie verwirrt an: "Ist das denn so klug? Was wenn sie sich mit den Feinden zusammentun?"

"Das ist kaum möglich..." Shada sah auf: "Die Wüstenbewohner haben Blutdurst und wollen Krieg, sie glauben unseren Soldaten nicht und die Fremdländer beherrschen unsere Sprache nur gebrochen. Zudem werden wir sie so los."

"Genau, lassen wir unsere Feinde die Drecksarbeit machen, und Akunadin kann nichts dagegen tun, wenn er es erfährt, was wir in die Länge ziehen werden, ist es zu spät. Je später es merkt, dass seine Söldner nicht mehr in Theben sind, desto besser für uns. Wir lichten seine Leute und sie sind so weit weg, dass er auf ihre Hilfe nicht mehr bauen kann." lächelte Isahra hinterlistig.

"Du kannst ziemlich gemein und grausam sein." stellte Shada fest.

"Ach ja?" sie sah ihn verwirrt an.

"Ja, doch! Wenn dir was nicht passt, dann kannst du schon über Leichen gehen." stimmte Karim ihm zu.

"Tja, so bin ich halt, aber ich hab keine Wahl. Bin ich es nicht, dann kann ich mich nicht durchsetzten." zuckte Isahra mit den Schultern und ging zum Fenster.

"Das ist wahr, aber was hast du jetzt vor? Sie haben dir ein Ultimatum gestellt und noch immer fehlt uns jede Spur vom Pharao." meinte Karim.

Isahra sah eine Weile aus dem Fenster: "Er lebt aber noch... Ich hoffe nur das er früh genug zurück ist..."

"Und wenn ihr eueren gemeinsamen ..."

"Nein, Shada... Nicht in diesen Zeiten. Ich will unser Kind nicht unnötig in Gefahr bringen. Akunadin und Feonn dürfen nicht in seine Nähe. Peacy ist mit Arisis bei ihm, hier in der Residenz. Sie sind in Sicherheit und wenn es sein muss, dann wird mein Vater sich um mein Kind kümmern." sagte Isahra mit mildem Unterton.

"Ra? Der Gott? Dann haben wir dies bezüglich nichts mehr zu befürchten." lächelte Karim zuversichtlich.

"Glaub ich auch! Okay, Shada! Ich will dass die Regimente heute noch aufbrechen, sonst könnte Akunadin noch mal mit ihnen reden und das will ich nicht! Unsre Spione sollen in den Regimenten in Stellung bleiben, wir brauchen ihre Dienste, damit nichts Unvorhergesehenes passiert. Wenn einer von ihnen Kontakt mit Akunadin, Feonn oder einem deren Diener hat, haben wir vielleicht ein Problem." sie sah Shada entschlossen an.

"Das schaff ich! Ich hab die Regimente eh schon umstrukturiert, ich muss sie nur noch ausschicken!" nickte Shada.

"Das ist gut! Gib ihnen unsere Generäle mit, sie sollen dafür Sorgen, das so Viele wie möglich der Söldner im Kampf fallen!" grinste Isahra heimtückisch: "Wir wollen Akunadin doch eine Böse Überraschung machen."

"Du bist wirklich unberechenbar." schüttelte Karim den Kopf.

"Ich beschütze der Thron und Ägypten mit allen Mitteln." erwiderte Isahra.

"Und das erfolgreich. Wenn das klappt, sind Akunadins Bemühungen uns zu unterwandern umsonst gewesen." verneigte sich Karim.

"Lass das, ja? Wir sind unter uns und wir sind in erster Linie Freunde nicht?" lächelte Isahra ihn freundlich an.

"Natürlich! Ich will dich nicht zum Feind haben! Wir gehen dann!" verabschiedete sich Karim und auch Shada: "Bis später, ja?" dann verließen Beide das Gemach.

Isahra wartete bis sie Tür zu war, dann ging sie zum Fenster, das sich bis zum Boden zog. Sie lehnte sich an eine der Säulen die rechts und links das Fenster, oder besser den Durchgang auf eine Art kleinen Balkon säumten. Neben ihr stand eine Stehvase mit Lotus und Papyrus. Mit einer Hand zupfte sie eine der Blüten heraus uns sah sie sich an.

"Wo bist du, mein Liebster, mein Herz... Ich brauche dich an meiner Seite. Damals, hier und jetzt wünschte ich, du wärst hier, bei mir. Spürst du nicht, dass ich vor Sehnsucht vergehe? Atemu, mein Herz, ich lass meine Liebe, meine Sehnsucht zu dir fliegen, auf das der Wind dich erreicht und dich zurück nach Hause führt..." flüsterte sie der Blüte zu und ließ dann die Blütenblätter von Wind hinfort tragen.

Die Blüten tanzen im Wind und schnell waren sie außer Sichtweite.

Isahra merkte, dass ihre Augen feucht wurden und dass sie zu Weinen begann. Endlich war sie alleine und hatte einen Augenblick Ruhe und das einzige was sie konnte, war weinen. Wie in jeder freien Minute, die sie hatte und in der sie niemand sah. Wie oft sie in den letzen drei Jahren schon geweint hatte wusste sie nicht mehr, es war sicher einmal an jedem Tag gewesen. Und sie hatte auch vergessen, wann sie das letzte Mal ohne Tränen eingeschlafen war, seit Atemu fort war. Das Kissen roch jede früh nach Salz, nach dem Salz, dass ihre Tränen, vom Vorabend hinterlassen hatten. Es war schrecklich jeden Tag hoffen zu müssen, aber irgendwie zu wissen, dass auch dieser Tag ohne freudige Ereignisse enden würde.

"Warum? Wo bist du?" Isahra hielt sich selbst fest und dicke Tränen bildeten allmählich große Pützen auf dem Boden. Dann klopfte es wieder.

"Ja?" Isahra sah zur Tür und wischte sich die Tränen ab, aber sie blieb sitzen.

Die Tür öffnete sich und Arisis kam herein.

"Wie siehst du denn schon wieder aus?" meckerte sie, aber ihre Abneigung gegen Isahra hatte sie scheinbar verloren. Isahra hatte sich in ihren Augen gut geschlagen, und dass sie Atemu nicht aufgab, hatte das Übrige getan, genau wir ihr Enkelkind.

"Arisis..." Isahra sah sie an: "Lass mich doch, ich kann einfach nicht mehr."

"Ich weiß ja, aber du musst stark sein. Komm schon, Jemand will dich sehen, aber nicht so..." und schon huschte ein kleines Kind an Arisis vorbei in den Raum.

"MAMA!" es sprang Isahra und umarmte sie.

"Mein Kleiner..." Isahra, fuhr ihm durch die Haare und stand mit ihm auf.

"Mama, ich will bei dir sein! Und ist Papa da?!"

"Nein, tut mir leid, der ist noch nicht da, aber sicher bald." versicherte Isahra.

"Er fragt jeden Tag nach seinem Vater..." meinte Arisis und sah zu wie sich das Kind an Isahra kuschelte.

"Ich weiß, ich kümmere mich jetzt um ihn, ja? Danke für deine Hilfe Arisis, und Atemu kommt bald nach Hause."

"Isahra, bist dir da sicher? Die Zeit läuft dir jetzt davon. Sie haben dir ein Ultimatum gestellt und sie werden ein nein nicht hinnehmen." gab Arisis zu bedenken.

"Ich weiß, aber noch hab ich vier Tage und ich kann jetzt nicht einfach aufhören. Das bin ich deinem Sohn und meinem Sohn schuldig. Noch sitze ich auf dem Thron und mir fällt sicher noch was ein. Zur Not kann ich noch vierzig Tage schinden."

"Die Trauerzeit, nicht war? Ich wünsch dir Glück, mehr kann nicht tun, außer mich um mein Enkelkind kümmern."

"Ich würde es lieber selbst tun, aber ich weiß nicht wo ich die Zeit hernehmen soll." Isahra setzte sich auf das Bett.

"Mama, spielen wir was?"

"Ja, gleich. Arisis, danke!"

"Bis später, Isa!" lächelte Arisis und verließ das Gemach ihres Sohnes und ihrer Schweigertochter. Sie hatte sich nach dem Verwinden ihres Sohnes wieder in die Residenz gesellt, um nach dem Rechten zu sehen. Und sie hatte eine Aufgabe gefunden, als Isahras Niederkunft gekommen war.
 

Der Wind trug die Lotusblütenblätter einen Tag lang den Nil entlang und über das Deck der Barke die in drei Tagen in Theben anlegen würde.

Atemu, Yugi, Joey und Tristan waren damit beschäftigt die Taue ordentlich zusammenzurollen. Die Blütenblätter landeten zwischen den vier Freunden und eines landete auf Joeys Nase.

"Hatschi!" nieste er und das Blatt flog weiter.

"Was sind das für Blätter?" wollte Tristan wissen und stöhnte. Sie hatten das Deck eben erst geschrubbt und schon war es wieder schmutzig.

"Das sind Lotusblüten." lächelte Atemu und sammelte sie zusammen.

"Lotusblüten? Fliegen die hier immer in der Gegend rum?" fragte Joey nach.

"Nein, das wohl nicht. Lotusblumen verlieren ihre Blätter doch nicht so einfach oder?" meinte Yugi und sah Atemu an.

"Da kenn ich mich nicht aus." lächelte Atemu und hob das letzte Blatt vom Deck auf. Gedankenverloren sah er sie an.

"Was hast du denn?" Yugi sah ihn verwirrt an.

"Ach, nichts ich hab nur ein Gefühl... Isahra liebt Lotusblumen sehr." winkte er ab und ließ die Blütenblätter wieder im Wind tanzen. Es war als würde der Wind, der mit den Blättern spielen ihm etwas sagen wollen.

"Isahra? Die Kleine die Marik angeschleppt hat?" dachte Joey nach.

"Ja du Holzkopf!" Tristan gab Joey eine Kopfnuss.

"HEY! Das tut weh!" beschwerte sich Joey.

"Du hast wohl dein Gehirn in unserer Zeit vergessen!" fuhr Tristan ihn an.

"Hört doch auf damit!" bat Yugi.

"Warum denn? Wir haben doch noch gar nicht angefangen!" grinste Joey und holte aus: "Ich lass mich nicht von Mister Föhnfrisur beleidigen!"

"Was heißt hier Föhnfrisur?" erwiderte Tristan.

"Müsst ihr denn schon wieder streiten?" mischte sich Rebecca ein, die zu ihnen herüber kam.

"Halt dich da raus!" fuhren Tristan und Joey sie gleichzeitig an.

"Schreit mich nicht an!" donnerte Rebecca die beiden so laut an, das ihnen die Ohren klingelten.

"Oh..." Joey und Tristan waren für einen Moment taub.

"Ein Organ..." stöhnte Tristan.

"Ich bin eben nicht nur ein Genie!" sagte Rebecca überlegen.

"Rebecca, was willst du mit der Schüssel Wasser?" fragte Yugi, da Rebecca eine Schüssel mit Wasser und frisches Leinen dabei hatte.

"Ach ja, Hani hat mich gebeten mal kurz nach Yamis Wunde zu sehen. Aber ich versteh nicht was er meint."

"Wunde?" Yugi sah zu Atemu, der seinen Oberarmreif vom rechten Arm herunternahm und ihn an den linken Arm steckte. Er hatte bis jetzt noch niemanden etwas gesagt, nur Hani wusste davon.

Dann nahm er Rebecca die Schüssel ab: "Danke Rebecca, aber ich mach das schon!"

"Du bist also wirklich verwundet?" Yugi sah den Verband, der sich rot gefärbt hatte, aber das Blut war schon eingetrocknet.

Atemu stellte sie Schüssel ab und löste den Verband um seinen Arm.

"Das sieht ja böse aus!" meinte Rebecca und half ihm.

"Wie ist das passiert?" wollte Joey wissen und sah sich, wie Tristan und Yugi, die Wunde an, die von verkrustetem Blut umgeben war.

"Gestern wurde ich angegriffen. Vorne am Bug, hat er mich von hinten versucht zu töten." erklärte Atemu und wusch sich vorsichtig das getrocknete Blut vom Arm.

"Warum hast du uns gesagt? Oder geweckt?" fragte Joey aufgeregt.

"Die Zeit hatte ich doch gar nicht und es ist doch alles gut gegangen. Ich hab nur einen Streifschuss abbekommen." erwiderte Atemu.

"Aber es ist trotzdem tief und was wenn er dich erwischt hätte?" wandte Rebecca aufgeregt ein.

"Hast du ihn gesehen?" fiel Tristan ein.

"Nein, es war zu dunkel und er ist mir entwischt. Er ist über die Rehling gesprungen. Aber er ist nicht im Wasser gelandet, sondern in einem Nebel. Isahra hat mir ja erzählt das dieser Ahotep in einem Nebel verschwunden sei. Ich denke es war der Gleiche, weil er denselben Pfeil benutzt hat, wie die anderen Male." erklärte Atemu und sah sich die Wunde genauer an. Gute zwei Zentimeter war sie sicher tief, aber die Blutung war schon gestillt. Er würde seinen Arm nur ein wenig schonen müssen. Bald würde nur noch eine Narbe zu sehen sein, die aber auch bald verblassen würde.

"Du hast doch gesagt, dass er die Pfeile gestohlen hat und dich angegriffen hat, bevor du die Vergangenheit verändert hast. Heißt das dann nicht, das er genau wusste, dass das alles hier passieren würde?" warf Rebecca ein.

"Bitte?" Joey kam nicht mit, das war ihm zu hoch.

"Doch, ja! Das stimmt schon, aber wie passt das alles zusammen?" dachte Yugi nach.

"Es gibt die Theorie der Paralleluniversen." sagte Rebecca.

"Es sind eigenständige Welten, in denen zwar dieselben Menschen leben, aber alles andere unterscheidet sich. Ihre Beziehungen zueinander und ihr ganzes Leben und das Umfeld." erklärte Rebecca.

"Hä?" Tristan und Joey sahen sich unentschlossen an.

"Es kann also sein, dass das, was wird jetzt erleben durch eine Überlappung der Paralleluniversen zustande kommt."

"Das ist kompliziert." meinte Yugi und versuchte das zu verstehen.

"Aber du verstehst das, nicht Yugi? Du bist so klug!" strahlte Rebecca ihn an.

"Rebecca..." Yugi wich ihrem Blick aus.

"Rebecca, deine Theorie ist doch rein wissenschaftlich, oder? Du vergisst, dass alles in dieser Zeit, noch stark mit Magie zutun hat. Es ist möglich, dass sich durch die Störungen in Raumgefüge einfach die Vergangenheit so verändert hat, das ich das nicht bekommen habe. Auf diese Frage wirst du, auch wenn du noch so lange suchst, keine Antwort finden." erwiderte Atemu der versuchte sich selbst zu verbinden, aber das irgendwie nicht so hinbekam.

"Meinst du?" sie sah ihn fragend an und bemerkte das Atemu sich selbst nicht verbinden konnte: "Ich helf dir!"

"Könnte es nicht sein, dass noch auch der Barke ist?" fiel Joey gerade ein.

"Nein, das glaub ich nicht, bis jetzt ist er immer wieder abgehauen." schüttelte Tristan den Kopf.

"Hoffen wir es, auf Jedenfall ist Yami in Gefahr und wir sollten ihn nicht mehr aus den Augen lassen." fasste Rebecca zusammen und knotete den Verband zu.

"Danke Rebecca, aber ich komm schon klar und wir sind eh bald in Theben." lächelte Atemu.

"Aber was, wenn er dort schon auf dich lauert?" wandte Yugi ein.

"Du weißt doch gar nicht wie er aussieht und auch sonst hast du keinen Anhaltspunkt."

"Ich hab seine Stimme gehört und Isa meinte er nennt sich Ahotep. Da er Priester ist dürfte es nicht schwer werden ihn zu finden. Zudem ist er nur ein Lakai. Selbst wenn ich ihn töte kommt ein Neuer nach, der mir nach dem Leben trachtet. Das ist nun mal so bis ich zurück in der Residenz bin." klärte Atemu auf und lehnte sich an die Rehling.

"Aber dann bist du in Sicherheit oder?" fragte Joey nach.

"Nein, noch nicht. Erst muss ich dann die finden, die ihn mir auf den Hals gehetzt haben. Und die Schattenspiele muss ich auch noch bestreiten. Zudem ein Pharao hat immer einen Feind. Macht euch keine Sorgen, ja? Eins nach dem Anderen!"

"Sagt sich so einfach! Du bist in Lebensgefahr und wir sollen uns keine Sorgen machen?" regte sich Rebecca auf.

"Wir passen auf dich auf! Ist doch Ehrensache!" Joey schlug sich auf die Brust.

"Wir sind doch Freunde und die passen aufeinander auf!" stimmte ihm Tristan zu.

"Find ich auch! Wer weiß was noch alles vor uns steht, aber zusammen schaffen wir das ganz sicher!" nickte Yugi.

Atemu musste schmunzeln. "Danke Freunde, das bedeutet mir sehr viel. Aber ich will euch nicht in Gefahr bringen. Ihr seid wegen mir schon in meiner Zeit gelandet."

"Aber das macht doch Nichts! Ich wollte schon immer wissen, wie das alte Ägypten wirklich war!" widersprach Rebecca.

"Wir haben bis jetzt alles zusammen durch gestanden und das werden wir auch in Zukunft!" versicherte ihm Yugi.
 

"Meine großen Herrn!" Ahotep kniete vor Akunadin und Feonn: "Es tut mir leid, aber ich habe schon wieder versagt! Aber ich konnte ihn mit einem Pfeil am Oberarm verwunden." klagte er. "Schon wieder? Sag mal wofür bist du denn überhaupt gut?" schnauzte Feonn ihn an.

"Ich hab dich aus dem Nil gefischt und das ist der Dank dafür? Was ist so schwer daran einen Mann zu töten?"

"Beruhige dich! Wir müssen uns eben gedulden. Wenn die Königin erstmal seinen Tod verkündet hat und neu verheiratet ist, haben wir freie Bahn. Wir müssen nur dafür sorgen, dass er nicht in die Residenz kommt."

"Und wie Akunadin?" Feonn sah seinen Komplizen an.

"Nun ja, wir versperren alle Eingänge zur Residenz, nur die Pharaonenanwärter kommen herein, ansonsten nur die, die uns bekannt sind. Den Pharao erkennen sie sicher nicht mehr, die Wachposten hatten nie mit ihm zutun und kennen ihn nicht. Zudem drei Jahre sind eine lange Zeit, er wird sich hier nicht mal mehr auskennen!" grinste Akunadin.

"Die Anwärter kommen in zwei Tagen." meinte Feonn.

"Und die Barke legt erst in drei Tagen an." wandte Ahotep ein.

"Gut! Dann sorg ich dafür dass die Eingänge zum Palast dicht sind. Zwei Tage lang brauch ich mir keine Sorgen machen und am Dritten muss sie sich eh entscheiden. Auch wen er noch am Leben ist..." fasste Akunadin zusammen.

"Ich schick meine Tempelwache zum Hafen. Sie sollen in drei Tagen jede Barke kontrollieren und den Mann, der eine Wunde am Oberarm hat, die einem Pfeil zuordnet wird, töten." sann Feonn nach und wandte Akunadin den Rücken zu.

"Wir kriegen ihn drei Tagen am Hafen und lassen ihn für immer verschwinden."

"Gut! Ahotep! Für dich hab ich auch eine Aufgabe!" Akunadin sah den Priester an.

"Ja, mein Herr?"

"Du wirst dich auch die Suche nach dem Balg der Königin machen! Ein Kind wirst du doch töten können!" donnerte Akunadin ihn an und ließ den Priester alleine.

"Ja..." Ahotep sah ihm entsetzt nach. Es war eine Sache einen erwachsenen Mann zu töten, aber eine andere ein kleines Kind. Und es war auch noch das Kind seiner geliebten Königin. Isahra würde ihm niemals verzeihen, wenn er ihr Kind, das gerade mal zweieinhalb Jahre alt war umbrachte. Er hatte das kleine Würmchen kurz nach seiner Geburt gesehen und konnte sich nicht vorstellen es einfach zu erstechen! Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer wurde er sich, dass er es nicht tun konnte.

Ahotep ging durch die Gänge der Residenz und fand sehr schnell was er gesucht hatte. Er späte durch den Türspalt und sah die alte Königin Arisis und Peacy mit dem kleinen Kind spielen. Der Wolf lang kaum sichtbar hinter der Tür und schien zu schlafen. Ahotep sah zu wie das Kind mit Bauklötzen spielte und sich freute, wenn sein Bauwerk nicht einstürze. Je länger er das sah umso mehr freute er sich, das es dem Kleinen Spaß machte. Isahra und die anderen Getreuen waren bei den Schattenduellen und würden nicht so schnell zurück sein. Überhaupt wusste wohl Keiner wo genau sich dieser Raum befand, da er in einem ziemlich verlassenen Tei der Residenz lag. Es war hier aber sehr sicher, da die Meisten dachten das Isahra ihr Kind weit weg gebracht hatte und nicht so Nahe bei sich bleiben ließ. Zudem glaubten auch manche, dass es nur eine Lüge war und es gar kein Kind gäbe. Nur wenigen, denen Isahra vertraute, war bekannt wo es sich befand und wie es hieß. Zu Recht hatte sie sich dafür entschieden, ihr Kind nicht der Öffentlichkeit zu zeigen. Denn solang der Pharao nicht zurück war, war das Leben des Kindes in Gefahr, da es für alle, die den Thron besteigen wollten, eine Gefahr für die Legitimität seiner Herrschaft darstellte. Das Volk würde ihn nicht akzeptieren, solange ein Kind des Pharaos und der Königin auch nur in ihren Gedanken existierte.
 

"Hisst die SEGEL!!" ertönte ein Schrei, der jeden Seemann auf der Barke aus seinen Träumen riss.

Schlagartig war Wind aufgekommen und der Kapitän der Barke wollte ihn nutzen. Alle Männer rannten über das Deck und auch Atemu, Yugi, Joey und Tristan wurden beim Hissen der Segel gebraucht. Jeder wusste was er zu tun hatte, wobei Yugi, Joey, Atemu und Tristan versuchten das Tau festzuhalten, das ihnen fast aus den Händen gelitten war. Aber innerhalb einiger weniger Minuten war das Segel gehisst und der Wind trieb die Barke schneller voran.

"Das geht aber schnell." staunte Tea, die sich mit Mai und Rebecca auf dem Deck sonnte.

"Ja, wenn das so bleibt sind wir schon in zwei Tagen in Theben!" meinte Kadir, der sich mittlerweile nur noch zuvorkommend gab. Er sah auch nur noch an Mai und den anderen beiden Mädchen vorbei, aus Angst Hani als Geschäftspartner zu verlieren. Mit Hani hatte er nämlich einen guten und ehrlichen Partner mit dem er nur zu gern Geschäfte machte, da Hani ihn nicht übers Ohr hauen wollte, wie viele andere. Auch konnte er auch auf Hani bauen, da er wusste, dass Hani immer wieder seine Dienste gerne in Anspruch nahm. Lieber zahlte Hani auch ein Bisschen mehr und hatte dafür die Gewissheit, dass die Handelsbarke, auf der er reiste, auch wirklich sicher war. Kadir wusste auch, das Hani oft Waren in die Residenz brachte und dort gern gesehen war. Alleine das Hani immer mit ihm reiste, brachte ihn schon mehr Kunden ein, als früher. Kadirs guter Ruf hatte durch Hani zugenommen, aber wenn Hani plötzlich nicht mehr mit ihr reiste und sich das rum sprechen würde, würden auch Kunden abspringen und das war das Letzte was er wollte.
 

Der Wind war beständig geblieben und hatte die Barke wirklich einen Tag schneller nach Theben gebracht.

"THEBEN!" Mai strahlte richtig und rannte über die Laufplanke von der Barke. Ihre Augen strahlten richtig, da sie sich schon ausgemalt hatte, was es alles an Schmuck und an tollen Kleidern gäbe.

"Mai, warte!" Tea hielt sie gerade noch fest, bevor sie in einer Menschenmasse verschwunden wäre.

"Was hast du denn?" Mai riss ihren Arm los.

"Warte doch auf die Anderen! Wir kennen uns hier doch gar nicht aus und sollten zusammenbleiben." erwiderte Tea und zog sie zurück auf die Barke zu den anderen.

"Da bist du ja!" Joey sah Mai an: "Wollst wohl ohne Kohle shoppen gehen!"

"Ach halt die Schnauze!" bockte Mai und verschränkte die Arme vor der Brust. Erst jetzt fiel ihr ein, dass ihre Kreditkarten, hier wohl nichts bringen würden, auch ihre Yen waren wohl alles andere als sinnvoll.

"Worauf warten wir denn noch?" wollte Tristan wissen.

"Auf Hani, er hat gesagt das er noch was für uns hat." erwiderte Yugi und sah auf die Stadt die vor ihnen lag. Die Residenz schien ziemlich weit weg zu sein, fast am anderen Ende der Stadt.

"Und was macht der eigentlich?" fragte Joey ungeduldig nach.

"Er ist mit einem anderen Händler im Frachtraum. Sie besprechen noch etwas Wichtiges, soweit ich weiß. Hani meinte das es sich beeilen würde." entgegnete Atemu und warf sich den Überwurf über die Schultern zurück, das dieser wie ein Umhang aussah.

"Was er uns geben will, weiß ich nicht, aber es wird schon seine Gründe dafür haben." zuckte Yugi mit den Schultern.

"Also warten wir..." schnaubte Mai gereizt und fuhr sich durch die Haare: "Meine Haare sind von der Nilluft ganz spröde geworden, ich hab nicht mal Shampoo!"

"Du hast recht, diese trockene Luft, setzt den Haaren ganz schön zu..." stimmte Rebecca zu, die sich mittlerweile die Haare mit einem Band zusammengebunden hatte. Auch Tea hatte einen Zopf vorgezogen, da die Hitze einfach zu unerträglich war.

"Meine Frisur sitzt auch seit Tagen nicht mehr, so schaut mich doch kein Mädchen mehr an." schniefte Tristan, der Unrecht hatte. Seine Harre saßen wie immer, auch Yugis und Atemus Haare standen noch genau so, wie sein sollten, Joeys Haare natürlich auch.

"Regt dich ab! Du bist ein Junge und kein Haarmodel!" winkte Joey ab.

"Du bist nur neidisch weil meine Haare schöner sind als Deine!" erwiderte Tristan und kämmte seine Haare mit seinem Kamm noch mal durch.

"Genau das mein ich! Du bist ein eitler Pfau!" Joey rümpfte sie Nase und wandte seinem Freund den Rücken zu.

"Jetzt fängt das schon wieder an..." seufzt Yugi.

"Schön, dass ihr gewartet habt!" Hani kam mit einem anderen Händler an Deck: "Also ich verlass mich drauf." sagte er noch zu dem Mann, schüttelte ihm die Hand und dann verließ der Fremde die Barke.

"Was willst du denn noch?" wollte Tea freundlich wissen.

"Ich? Ich hab noch was für euch, bevor ihr in die Residenz geht. Ich selbst werde erst in einer Woche dorthin kommen und hoffe, das ich meine Auslagen zurückbekomme, ich bin nicht so reich, als das ich alles verschenken könnte." lächelte er.

"Natürlich Hani." nickte Atemu.

"Das hättest du auch von Anfang an sagen können!" entgegnete Joey immer noch sauer.

"Von Einem, der nicht mal trocken hinter den Ohren ist, lass ich mir gar nichts sagen! Ich hab euch auf meine Kosten hergebracht! Also sei gefälligst dankbar!" donnerte Hani in an. "Ja, vielen Dank!" bedankte sich Joey schnell und verneigte sich immer und immer wieder.

"Schon gut, also ich kann euch ja nicht einfach so gehen lassen. Yami, hier, das ist für dich." Hani nahm unter seinem Überwurf ein langes Messer in einer Lederscheide heraus und gab es Atemu: "Es ist nichts Besonders, aber scharf und lässt sich gut verstecken. Du bist immer noch in Gefahr und hiermit kannst du dich etwas verteidigen."

"Danke, Hani." Atemu nahm das Messer und sah es sich an. Es war schon älter, aber immer noch gut.

Atemu band es sich unter seinen Schurz, sodass er es leicht und schnell ziehen konnte.

"Und ich?" Joey sah Hani mit großen Augen an.

"Wie? Was sollte ich dir denn geben?" lächelte ihn Hani an und holte einen handgroßen Beutel unter seinem Überwurf heraus: "Das hier ist Silber und Kupfer, ihr solltet euch noch richtig Sattessen und euren Durst stillen. Der Weg zur Residenz dauert schon seine Zeit, aber das macht ja nichts. In einer Schenke sitzt ein Freund von mir, er heißt Tola und erwartet euch. Er hat Informationen für euch und verlangt dafür auch seinen Preis. Geht zu ihm und hört ihm zu. Tola kann euch auch helfen unbeobachtet in die Residenz zu kommen. Er ist ein altgedienter Diener aus der Residenz und ebenfalls sehr treu der Krone gegenüber." Hani drückte Yugi den Beutel in die Hand.

"Und welche Schenke ist es?" erkundigte sich Rebecca.

"Die Nefertem Neith. Sie ist in der Nähe des Marktplatzes, drei Seitenstraßen entfernt."

"Ich kenne sie." erwiderte Atemu.

"Wirklich?" Hani sah ihn verwundert an.

"Ja, Isahra hat mich früher öfter mal in die Gassen gezogen, damit ich mal die Menschen kennen lerne." erklärte er.

Hani lachte kurz: "Das sieht ihr wirklich ähnlich! Also, wir sehen uns dann in der Residenz." verabschiedete Hani die ganze Gruppe.
 

Der Weg durch den Marktplatz zog sich ewig hin, da Mai bei fast jedem Händler stehen bleib und am Liebsten etwas gekauft hätte.

"Mai..." Tristan sah zu ihr und Mai hatte schon wieder einen Armreif in der Hand, den die sich über das Handgelenk streifte.

"Schön..." schwärmte sie, doch da nahm Tea ihr den Armreif schon wieder ab.

"Wir haben nicht genug um das zu bezahlen!" fuhr sie Mai an.

"Sie hat Recht, komm schon!" Joey packte sie an der Hand und zog sie mit.

"Lass das gefälligst! Ich guck mir das doch nur an!" meckerte Mai.

"Du musst nicht gleich so rumbrüllen..." sagte Yugi kleinlaut, da schon wieder alle Leute sie ansahen.

"Mir ist heiß und ich hab Durst..." keuchte Rebecca, das sie auch schon seit einer Stunde in der Hitze herumliefen.

"Wir sind gleich da!" lächelte Atemu und führte seine Freunde durch drei Seitengassen, die alle ein wenig Schatten spendeten.

"Das da?!" Tristan ging einen Schritt zurück, als er eine halb verkomme Schenke sah. Auf einem Schild waren ein Mann und eine Frau abgebildet.

"Ja, das müsste es sein, die Abbildungen zeigen den Gott Nerfertem und die Göttin Neith. Das muss es sein." stellte Rebecca fest. Vor der Schenke saß ein Mann, er musste schon älteren Baujahres sein und in der Hand hatte er einen Becher, aus dem er trank. Sein Gesicht war glatt und er sah nicht so aus, als würde er oft draußen arbeiten.

Er musterte sie Gruppe genau und lächelte ein wenig.

"Ihr seit es wirklich!" Er sah Atemu genau an und sein Gesicht erhellte sich ungemein.

"Ich wollte es nicht glauben, als Hanis Ruf mich erreichte und wie ihr es gewünscht habt, weiß niemand etwas, außer mir natürlich. Ich bin Tola." er verneigte sich vor Atemu.

"Lass das doch!" meinte Atemu, dem das peinlich war. Zudem war er gefährlich, wenn es jemand sehen würde.

"Kommt rein, ich muss was euch einige wichtige Dinge erzählen." Tola öffnete die Tür und ließ Atemu und seine Freunde ein.

Die Schenke war leer und nur der Barmann spülte die Becher und Krüge ab. Aber er sah sie nur kurz an und brachte sehr schnell einen Krug Bier, Becher und einen Krug mit Wasser. Allerdings blieb er so lange stehen, bis Atemu ihn mit Silber und Kupfer bezahlt hatte.

Joey sah dem Mann nach, der stumm zu sein schien.

"Lasst ihn, er ist ein rechtschaffener Bürger, dessen Stimme leider etwas nachgelassen hat." lächelte Tola und schenkte sich ein.

"Also Tola, warum treffen wir uns mit dir?" fragte Mai nach, während Rebecca sich über das Wasser hermachte. Tola schenkte Joey, Tristan, Yugi und Atemu auch gleich ein Bier ein.

"Weil ich Informationen habe, die euch nicht gefallen werden. Im Moment ist die Residenz nämlich nur für jene zugänglich, die dort regelmäßig ein und ausgehen und dessen Gesicht den Wachen bekannt ist. Allerdings sind die Wachen erst seit zwei Jahren im Dienst und kennen euch nicht." sagte Tola.

"Was? Aber irgendwie müssen wir doch..." warf Joey ein.

"Nein, erst in zwei Tagen ist die Residenz wieder normal zugänglich. Im Moment sind die Könige und Würdenträger der verbündeten und unterworfenen Länder und Stämme dort, um ihre Sicherheit zu gewähren hat der Hohepriester Akunadin das veranlasst." schüttelte Tola den Kopf.

"Dann müssen wir also warten, oder?" meinte Yugi.

"Besser nicht! Die Zeit läuft euch davon." Tola seufzte und sah über den Becherrand.

"Der Sonne Ägyptens ist ein Ultimatum gestellt worden. Die Könige und Würdenträger wurden dazu aufgewiegelt und überredet. Wenn sie morgen nicht den Tod des Pharaos verkündet und einen neuen Mann nimmt, dann werden sie geschlossen Ägypten angreifen. Ohne Gnade!"

"Was? Aber das können sie doch nicht machen!" Tristan schlug auf den Tisch.

"Doch können sie und sie haben es getan." Atemu schwenkte den Becher und sah hinein.

"Das ist doch..."

"Ägypter sind sehr traditionsbewusst wenn es um den Thron geht. Gerade die alten Priester, die eine große Macht ausüben." unterbrach Tola Tea.

"Ich muss also heute noch in die Residenz, ansonsten hab ich ein großes Problem." fasste Atemu zusammen und sah zu Tola: "Was hast du für mich?"

"Wie? Das sind doch schon genug schlechte Nachrichten! Willst du noch mehr?" schluckte Joey das Bier herunter.

Tola lächelte: "Hört zu, seit gut einem Jahr kommen einmal im Monat junge Männer in euerm Alter die alle der eine Pharao sein wollen. Sie werden in die Residenz gelassen und die Königin sieht sie sich an, auch wenn ihr das sehr auf die Nerven geht. Der Punkt ist, das heute, wenn die Sonne sich allmählich neigt, wieder eine solche Gruppe in die Residenz gelassen wird. Die Männer werden nicht kontrolliert und auf den Ab- und Anreiseresidenzhof gebracht. Das ist die einzige Chance heute in die Residenz zu kommen und sogar ohne große Schwierigkeiten unseren weiblichen Falken zu sehen."

"Falke? Was für einen Falken?" Joey sah Tola an, als hätte er eine Schraube locker.

"Falke ist eine Bezeichnung für den Pharao. Kommt von Horusfalke." wandte Rebecca kurz angebunden ein.

"Was?" Tristan und Joey sahen sich unwissend an.

"Hani hatte was in der Art schon erwähnt... Danke Tola, das hilft uns sehr weiter." Atemu stand auf und legte ihm ein Stück Silber hin.

"Ich hab zu danken!" Tola erhob sich ebenfalls: "Aber beeilt euch bitte. Das Volk will keinen neuen Pharao sehen und ihr werdet erwartet." verabschiedete sich Tola.

"Wir gehen auch! Wir müssen noch ein ganzes Stück Weg gehen." lächelte Atemu seine Freunde an.

"Ja! Gehen wir!" bekam er als Antwort von seinen Freunden.

"Auf wiedersehen!" winkte Rebecca dem Mann hinter der Bar zu und folgte dann ihren Freunden.

"Wo müssen wir jetzt lang?" wollte Mai wissen.

"Hm?" Atemu sah sich um...

"Wenn ich mich recht erinnere dann zum zweiten Haupttor der Residenz..." er dachte nach und schlug dann den Weg zurück auf den Marktplatz ein.

"Vom Marktplatz aus, sind wir schneller, eigentlich immer gerade aus, und dann treffen wir auf Prozessionsstraße. Die führt dann genau zur Residenz." sagte Atemu.

"Das ist ja einfach!" freute sich Tea, die schon Angst gehabt hatte sich zu verlaufen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Manami89
2005-12-19T18:35:41+00:00 19.12.2005 19:35
Genau wie kannst du nur aufhören wenn es schon so spannent ist
ist aber schön,dass mal das Kind von den beiden auftaucht ;-)
freue mich schon aufs nächste Kapittel
Von:  Emelie
2005-12-17T13:23:37+00:00 17.12.2005 14:23
Hi!^^
Voll fies.T-T
Wie kann man nur an so einer Stelle aufhören!!!
Is mal wieder voll klasse,aber bitte beeil dich mit dem nächsten kappi!*knuddels*
SONST ÜBERLEB ICH MEINEN GEBURTSTAG NICH !
das heißt, ich brauch spätentestens mittwoch
ein neues kappi!
bit danne
Emelie


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