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Schrei wenn du kannst!

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Fußballspiel im Mittelfeld...äääh -alter

"Na warte, Miroku! An mir kommst du nicht vorbei!" Hämisch grinsend sprintet Inu Yasha auf den jungen Mönch zu. "Ha! Das glaubst du vielleicht!", mit einem herausfordernden Grinsen läuft Miroku ihm entgegen. In den Gesichtern der beiden liegt wilde Entschlossenheit. Nur noch wenige Meter trennen die beiden jungen Männer voneinander. Keiner von beiden macht Anstalten auszuweichen. Eine Kollision ist unvermeidbar.

In diesem Moment flitzt eine weitere Person auf Miroku zu und nur einen Augenblick später ist sie an ihm vorbei. Miroku, der sich voll auf Inu Yasha konzentriert hat, ist irritiert und stolpert. Lang schlägt er hin.

Als er wieder hochkommt blickt er verdutzt um sich. In ein paar Metern Entfernung steht erhobenen Hauptes Sango und grinst ihn triumphierend an. Ihr Fuß ruht lässig auf einer kopfgroßen, schwarzweiß karierten Kugel. Inu Yasha schaut etwas beleidigt drein: "Hey Sango, ich wollte ihm den Ball abnehmen. Warum musstest du dich einmischen?" Sango hebt die Brauen: "Ich dachte wir beide sind in einer Mannschaft, oder wie das heißt. Es ist doch egal wer den Ball bekommt."

"Wirklich gut gemacht, Sango!", hört man nun von Kagome, "Du hast das Spiel wirklich schnell begriffen." Nun ist Miroku etwas eingeschnappt: "Kagome, wieso bist du auf ihrer Seite? Ich dachte du bist in meiner Mannschaft." "Ja schon", meint Kagome und schenkt ihm ein freundliches Lächeln, "Aber ich bin wirklich erstaunt wie schnell ihr euch mit dem Fußballspiel angefreundet habt."

Ihre Gedanken gehen zurück zum Vormittag. Zur allgemeinen Überraschung hat sie diesmal aus ihrer Zeit einen Fußball mitgebracht, den sie sich von ihrem Bruder Sota ausgeliehen hat. Der Ball ist sein ganzer Stolz, aber als sie ihm erzählt hat, was sie damit vorhat, ist er einverstanden gewesen.

Natürlich waren ihre Freunde zunächst äußerst skeptisch, was das runde, schwarzweiße Ding anging. Keiner konnte sich vorstellen, wozu es dienen könnte. Als dann Kagome begann zu erklären, dass es sich dabei um ein Spiel handelt, dass sich in ihrer Zeit großer Beliebtheit erfreut, wich jedoch die anfängliche Skepsis einer kleinen Spur von Neugierde. Natürlich wieder nicht bei allen.

Inu Yasha weigerte sich zunächst strikt, etwas so sinnloses auszuprobieren. Aber da Mirokus und Sangos Interesse an dieser neuen Sportart bekundeten, und sie im Grunde ja auch nichts anderes vorhatten, gab er sich geschlagen und ließ es mit sich geschehen, dass Kagome sie in zwei Mannschaften einteilte. Zusammen mit Sango und Kirara bildete Inu Yasha das eine Team, während Miroku mit Kagome und Shippo die Gegenpartei darstellen sollte.

Anfänglich erwies es sich als schwierig, ihre mittelalterlichen Freunde mit den komplizierten Spielregeln vertraut zu machen. Keiner von ihnen schien so recht zu begreifen, wozu eine Seitenlinie gut sein sollte, oder worum es genau bei einem Abseits geht. Auch den Unterschied zwischen einem Eckstoß und einem Einwurf war für sie nicht verständlich.

Nachdem Kagome das Spiel immer wieder unterbrechen musste, weil mal wieder eine Regel verletzt worden war und Inu Yasha sich daraufhin frustriert weigerte weiterzuspielen, gab Kagome seufzend nach. Man einigte sich darauf, dass der Ball nicht mit der Hand berührt werden durfte, und dass der Körperkontakt zwischen den Spielern auf ein Minimum begrenzt werden sollte. Ansonsten galt nur die Regel, dass die Mannschaft, die die meisten Tore schoss, gewann.

Damit zeigte sich auch Inu Yasha einverstanden und von da an, begann das Spiel den jungen Leuten sogar Spaß zu machen. Ja, es dauerte gar nicht lange, da waren sie alle mit Feuereifer dabei. Zwar gab Kagome zu bedenken, dass dieses Spiel normalerweise mit jeweils elf Spielern gespielt wurde und nicht mit je drei, aber diese Tatsache, machte es in keinster Weise weniger spannend. Im Gegenteil. Inu Yasha und Miroku erwiesen sich als äußerst torgefährlich und Shippo und Kirara, die das Tor zu verteidigen hatten, bekamen alle Pfoten voll zu tun. Kagome und Sango dagegen, behaupteten sich nach besten Kräften als Verteidiger und auch wenn das Spielgeschehen ein wenig konfuser war, als man es von Kagomes Zeit her gewöhnt währe, büßte es dennoch nichts an seiner Spannung ein. Das jedenfalls fanden Kaede und einige Kinder aus dem Dorf, die am Rand des Spielfeldes saßen und das Treiben beobachteten.

"Wirklich ein interessantes Spiel!", murmelt die alte Priesterin, "Sogar Inu Yasha hat seinen Spaß, und das will was heißen." In der Tat! Der junge Halbdämon läuft mit schnellen Schritten über das Feld. Ein Stück vor ihm dribbelt Sango. Inzwischen hat sie langsam den Dreh heraus, wie man das Feld entlang laufen kann und gleichzeitig den Ball nicht zu weit vom Fuß verliert. Sie ist flink und steuert direkt auf das Tor zu. Dort steht Shippo und beginnt zu schwitzen beim Anblick der Dämonenjägerin, die sich ihm rasch nähert.

Er kann gar nicht mehr zählen wie viele Bälle er schon durch das improvisierte Tor aus Stöcken und Tüchern gelassen hat. Zwar haben sie aus Rücksicht auf seine Größe das Tor nicht besonders groß gemacht, aber Sango und Inu Yasha sind einfach zu geschickt mit dem Ball und die Wucht die hinter den Schüssen steckt, macht ihm doch etwas Angst. Aber der kleine Fuchsdämon ist entschlossen sein Bestes zu geben. Mutig lässt er die Angreiferin auf sich zukommen, jederzeit bereit sein Tor nach besten Mitteln zu verteidigen.

Doch Inu Yasha kommt ihm zuvor. Schon hat er Sango eingeholt und nur einen Augenblick später hat er ihr den Ball abgeknöpft, so dass sie ins Leere läuft. "Hey!", ruft Sango empört, "Was soll das? Wir spielen doch in der selben Gruppe." Doch Inu Yasha achtet gar nicht auf sie. Triumphierend sprintet er auf Shippo und sein Tor zu. "Haha! Jetzt pass auf, Shippo! Den hier wirst du nicht mal sehen!", ruft er begeistert. Der kleine Fuchsdämon bekommt ängstliche Augen.

Doch Inu Yasha hat die Rechnung ohne Kagome gemacht. Zwar ist sie bei weitem nicht so stark und schnell wie ihre Freunde, aber sie bemüht sich trotzdem einigermaßen mit ihnen Schritt zu halten. Da Miroku ein solches Engagement für den Angriff an den Tag legt, hat sie beschlossen, sich eher um die Verteidigung zu kümmern. Und diese Rolle wird sie sich nicht nehmen lassen. Nicht umsonst hat sie die beiden Mannschaften auf diese Weise aufgeteilt und sie weiß genau, was sie zu tun hat.

"SITZ!", ruft sie. Um ihre Mundwinkel liegt ein spitzbübisches Grinsen. Im selben Moment als Inu Yasha zum Schuss ausholt, wird die magische Kette um seinen Hals von Kagomes Befehl aktiviert und reißt den völlig überrumpelten Hundedämon der Länge nach zu Boden. Sofort ist Kagome bei ihm und schnappt sich den Ball. Lachen dribbelt sie damit in die entgegengesetzte Richtung.

Empört rappelt Inu Yasha sich wieder auf. "Das war unfair!", beschwert er sich aufgebracht. Kagome hastet grinsend weiter. "Nimms leicht, Inu Yasha!", ruft sie ihm zu ohne sich umzudrehen, "Schließlich bist du viel stärker als wir alle zusammen. Da brauchen wir doch etwas als Ausgleich."

"Oh, na warte!", grollt Inu Yasha und setzt ihr sofort nach. Doch Kagome hat das andere Tor schon fast erreicht. Neben ihr haben sich bereits Sango und Miroku zu ihr gesellt. Schon versucht die Dämonenjägerin ihr den Ball abzunehmen, doch Kagome kann sich vor ihren gefährlichen Attacken retten und spielt den Ball hinüber zu Miroku der ihn erfreut in Empfang nimmt. Schon ist er in Position und setzt zum Schuss an.

Gerade in dem Moment hat Inu Yasha ihn erreicht. Schon will er den Mönch beiseite stoßen um ihn am Schuss zu hindern, doch Miroku ist schneller. Geschickt duckt er sich unter ihm hinweg setzt erneut an und diesmal gelingt ihm der Abschuss.

Doch auch Kirara versteht ihr Handwerk. In ihrer Katzendämonengestalt steht sie vor dem Tor. Sie reagiert blitzschnell, springt und blockt den Ball mit ihrem Körper ab. Enttäuscht sieht Miroku den Ball abprallen. Doch wieder hat er nicht mit Kagome gerechnet.

Noch immer steht sie neben ihm vor dem Tor und der zurückprallende Ball landet geradewegs vor ihren Füßen. Jetzt oder nie!, denkt sie sich, schließt die Augen und schießt. Tatsächlich, wie durch ein Wunder segelt der Ball direkt über Kiraras Kopf hinweg, die sich in eben dem Moment auf dem Boden abfängt.

Jubelnd springt Kagome in die Höhe. "Hey, das war mein allererstes Tor!", strahlt sie. "Ja, wirklich ein glücklicher Schuss!", meint Miroku anerkennend. "Gratuliere!", kommt Sango zwinkernd auf sie zu, "Jetzt steht es nur noch 7:36 für euch." "Pah!", lässt sich Inu Yasha eingeschnappt vernehmen, "Dieses Tor habt ihr doch nur durch Schummeln erlangt. Sagtest du nicht etwas davon, dass wir fair spielen sollen?"

Kagome macht einen Schritt auf ihren mürrischen Freund zu: "Ach, Inu Yasha! Was beschwerst du dich denn? Ihr liegt doch sowieso weit vorne. Da könnt ihr uns doch wenigstens dieses Tor gönnen, oder?" Inu Yasha blickt noch immer verdrießlich drein, so leicht ist er nicht bereit sich wieder zu versöhnen.

"Außerdem", fügt Kagome hinzu, "So ganz fair war das was du gemacht hast aber auch nicht." "Groß schaut er sie an: "Wie?" "Na ganz einfach!", erklärt Kagome, "Du und Sango seid doch in einer Mannschaft. Es gab überhaupt keinen Grund ihr einfach den Ball wegzunehmen. Du bist ja vielleicht der Stärkste und Schnellste von uns, aber das ist noch lange kein Grund, sich um jeden Preis in den Vordergrund zu spielen. Wir spielen doch hier nur zum Spaß, und das heißt, dass jeder mal drankommen sollte. Also kannst du Sango den Ball doch ruhig mal überlassen." Beleidigt verschränkt Inu Yasha die Arme und dreht sich weg. Kagome seufzt. So ein Sturkopf!

"Na komm schon, Inu Yasha!", ermuntert Sango ihn, "Lass das Gebrummel und lass uns lieber weiterspielen. Du darfst auch den Anstoß machen, in Ordnung?" Missmutig gesellt Inu Yasha sich wieder zu den anderen, die bereits Aufstellung für den nächsten Spielzug nehmen. Eigentlich hat er ein wenig die Lust an der Sache verloren.

Warum muss sie das immer wieder mit ihm machen? Sie weiß doch ganz genau, dass er es nicht leiden kann, wenn sie ihn mit ihrem Kommando zu Boden zwingt. So gern er sie auch hat, aber ihre Sitz-Attacken treffen ihn doch immer wieder völlig überraschend. Immer wenn er denkt, dass sie beide sich etwas näher gekommen sind, tut sie wieder so etwas völlig Unerwartetes. Innerlich seufzt er. Irgendwie weiß er nie woran er bei ihr ist. Das zehrt allmählich an seinen Nerven.

Noch immer etwas verstimmt schnappt er sich den Ball und legt ihn sich für den Anstoß zurecht. Kagome und Miroku stehen in ihrer Spielfeldhälfte und machen sich bereit. Hinter ihnen steht Shippo in seinem Tor und grinst ihm entschlossen entgegen. "Na los Inu Yasha!", ruft er herausfordernd, "Mal sehen ob du noch ein Tor schaffst." Mit diesen Worten ist ein leises "Puff" zu hören und im selben Moment hat sich Shippo in einen großen Ballon verwandelt, der das gesamte Tor verstellt. Kagome und Miroku grinsen.

Inu Yashas Mine verfinstert sich etwas. Offenbar schrecken die drei wirklich vor nichts zurück. Sie wollen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen? Nun, das können sie gerne haben! Er nimmt einen kurzen Anlauf und dann drischt er den Ball mit aller Kraft Richtung Tor.

Mit rasendem Tempo sieht Shippo den Ball auf sich zukommen. Vor Schreck kann er sich nicht mehr konzentrieren und mit einem "Puff" verwandelt er sich wieder zurück. Doch seine Furcht ist unbegründet. Zwar steckt eine enorme Wucht hinter dem Schuss, aber er ist schlecht gezielt und saust ein ganzes Stück über den oberen Torpfosten hinaus. Doch durch die Kraft, die hinter dem wütenden Tritt gesteckt hat, wird der Ball immer weiter getragen bis er in einem hohen Bogen schließlich in dem Waldstück niedergeht, dass ein ganzes Stückchen entfernt liegt.

Die Fußballspieler sehen ihm betreten hinterher. "Na großartig, Inu Yasha!", meint Sango, "Das hast du wirklich unnachahmlich hinbekommen!" Ein wenig schuldbewusst schaut Inu Yasha dem längst entschwundenen Ball hinterher. Das hat er nicht gewollt.

Shippo macht ein enttäuschtes Gesicht: "Jetzt können wir nicht mehr weiterspielen. Inu Yasha, warum musstest du auch so doll zutreten?" "Du hättest ihn ja auffangen können, Shippo", versucht er sich zu verteidigen. "Bist du verrückt?", ereifert sich Shippo, "Ich hätte mich verletzen können."

"Hört auf zu streiten!", versucht Miroku zu schlichten, "Das ändert doch nichts an der Tatsache, dass der Ball nun weg ist. Also können wir auch nicht mehr weiterspielen." Kagome macht ein besorgtes Gesicht: "Wir müssen ihn suchen gehen! Der Ball gehört meinem kleinen Bruder und er bedeutet ihm sehr viel. Ich durfte ihn nur ausleihen unter der Bedingung, dass er ihn auch bald wiederbekommt. Soll ich ihm etwa sagen, dass ich ihn hier verloren habe?"

Ihre Freunde werfen sich unbehagliche Blicke zu. Schließlich strafft Inu Yasha sich: "Keine Bange, ich bring euch das Ding zurück. Es soll schließlich keiner von mir behaupten, ich sei wieder an allem Schuld." Schon will er sich auf den Weg Richtung Wald machen, als ihn Kagome zurückhält. "Warte, wir kommen mit dir! Gemeinsam finden wir ihn schneller", aufmunternd lächelt sie ihn an. Inu Yasha hebt überrascht die Brauen: "Na, von mir aus!"

Eilig machen sie sich auf den Weg in Richtung Wald. Kagome beobachtet nachdenklich den jungen Halbdämon, der vor ihr geht. Das war das erste Mal, dass er einen Fehler zugegeben hat und bereit ist ihn auch wieder auszubügeln. Darum hat sie auch ihren guten Willen gezeigt und ihm ihre Hilfe angeboten. Außerdem weiß sie, dass sie auch ein bisschen Schuld daran hat. Eigentlich war es ja wirklich nicht fair von ihr, ihre Kontrolle über ihn so schamlos auszunutzen. Kein Wunder, dass er so stinkig gewesen ist.

Eigentlich kann sie es gar nicht leiden, wenn sie mit ihm streitet. Aber aus irgend einem Grund geraten sie immer wieder aneinander. Vielleicht weil sie sich beide einfach nicht eingestehen wollen, wie sie wirklich übereinander denken. Kagome schüttelt innerlich den Kopf. Was sollen diese Gedanken schon wieder? Immer wieder ertappt sie sich dabei, wie sie über so etwas nachdenkt. Ob Inu Yasha solche Dinge auch durch den Kopf gehen?

Schließlich haben sie den Wald erreicht. "Ok, wir teilen uns auf!", meint Miroku, "Jeder nimmt sich eine Richtung vor und durchkämmt die Gegend. Wenn wir den Ball bis Sonnenuntergang nicht gefunden haben treffen wir uns hier wieder." Eifrig macht sich jeder in seine Richtung davon und schon nach kurzer Zeit haben sie einander aus den Augen verloren.
 

Mit raschen Sprüngen eilt Inu Yasha durch den Wald. Wo kann dieser blöde Ball bloß abgeblieben sein? Aufmerksam sieht er sich um. Hier irgendwo muss er doch heruntergekommen sein. Er muss ihn einfach wiederfinden, schließlich hat er großspurig behauptet, dass er ihn zurückbringen wird. Ungeduldig durchforscht er das Unterholz, doch der Fußball bleibt unauffindbar.

"So ein Mist!", schimpft er laut. Warum hat er das blöde Ding auch so stark getreten? Daran ist nur Kagome schuld, schließlich hat sie ihn mit ihrer Schummelei so provoziert. Es ist doch ihre Schuld, oder? Ach, wie dem auch sei, er ist jedenfalls fest entschlossen diesen Ball wiederzubeschaffen.

Sinnend zieht er die Luft ein, vielleicht ist irgendwo eine Spur von diesem schwarzweißen Lederding zu entdecken. Da, auf einmal riecht er es. Seine Nase hat eindeutig eine Spur des Balles entdeckt. Doch das ist nicht das einzige, was er entdeckt hat. Seine Mine verfinstert sich, als ihm ein anderer wohlbekannter Geruch in die Nase steigt. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden folgt er mit hastigen Schritten seiner Nase, bis er zu einer kleinen Lichtung kommt. Äußerst wachsam sieht er sich um. Niemand ist zu sehen. Doch er traut dem Frieden nicht.

"Suchst du zufällig das hier?", ertönt plötzlich eine überhebliche Stimme hinter ihm. Inu Yasha fährt herum. In einigen Metern Entfernung entdeckt er den Verursacher der Witterung, die er aufgenommen hat. "Sesshomaru!", zischt Inu Yasha. Der weißhaarige Dämon mit der Mondsichel auf der Stirn schaut herablassend zu ihm hinüber. In seiner Hand hält er den vermissten Fußball.

"Was willst du schon wieder von mir?", ruft Inu Yasha verärgert, "Hat man denn niemals Ruhe vor dir?" Sesshomaru bedenkt ihn mit einem geringschätzigen Blick: "Ich fürchte, du leidest unter Selbstüberschätzung, kleiner Bruder! Du denkst wohl, ich hätte nichts besseres zu tun, als mich ständig mit dir zu beschäftigen. Glaub mir ruhig, so wichtig bist du nicht." "Und was willst du dann hier?", kommt es zurück. Der hochgewachsene Dämon hebt eine Braue: "Seit wann bin ich dir Rechenschaft schuldig?"

Inu Yasha strafft sich: "Pah, wenn das alles ist, was du zu sagen hast, dann gib mir den Ball wieder und verschwinde!" "Du meinst dieses Stück aufgeblähtes Leder?", entgegnet Sesshomaru gelassen, "Gehört der vielleicht deiner kleinen Freundin? Ich kann einfach nicht glauben, dass du dich immer noch mit diesen Menschen abgibst. Findest du das nicht langsam irgendwie beschämend?"

"Das kann dir doch völlig egal sein", brummt Inu Yasha, "Kümmere dich gefälligst um deinen eigenen Kram und gib mir den Ball wieder!" "Soll das ein Befehl sein?", kommt es gelassen zurück. "Das kannst du halten wie du willst!" Mit diesen Worten springt Inu Yasha wie von der Sehne geschossen auf seinen Bruder zu. Mit einem raschen Griff will er den Ball an sich reißen. Doch Sesshomaru ist schneller.

Mit einer eleganten Bewegung weicht er seinem Bruder aus und Inu Yasha greift ins Leere. Doch so schnell gibt dieser sich nicht geschlagen. Rasch ist er wieder auf den Beinen um gleich noch einmal zuzugreifen. Aber sein Bruder scheint jede seiner Bewegungen vorherzuahnen und noch ehe Inu Yasha zugreifen kann ist er wieder ausgewichen. "Meine Güte, Inu Yasha!", tadelt er, "Du bist ja noch immer so langsam. Ich hatte eigentlich gehofft, dass du irgendwann mal Fortschritte machen würdest, aber scheinbar ist das bei einem wie dir einfach zu viel verlangt."

Die spöttischen Bemerkungen seines Bruders versetzen Inu Yasha immer mehr in Rage. "Hör gefälligst auf, dich über mich lustig zu machen!", grollt er. "Und wenn nicht, was dann?", meint Sesshomaru belustigt. Lässig springt er mit einem Satz aus Inu Yashas Reichweite. "Sieh es endlich ein, Inu Yasha! Du wirst mir nie das Wasser reichen können. Wozu also dann die Mühe?"

Inu Yasha hebt trotzig das Kinn: "Wenn du ein solcher Könner bist, wie kommt es dann, dass ich dich bisher immer besiegt habe?" Sesshomarus Blick wird eisig: "Das verdankst du einzig und allein dem Schwert, dass dir unser Vater vererbt hat. Mach dir nichts vor. Tessaiga ist der einzige Grund weshalb du noch unter den Lebenden weilst. Und wer weiß wie du das bisher angestellt hast, so stümperhaft wie du immer damit umgehst. Du weißt doch gar nicht zu schätzen, was du da besitzt. Du kannst ja nicht einmal vernünftig damit umgehen."

"Pah, du bist doch bloß neidisch!", meint Inu Yasha großspurig. "Neidisch?", kommt es erbost zurück, "Etwa auf dich? Nicht in tausend Jahren! Du bist eine Schande für jeden Tropfen Dämonenblut, das durch deine Adern fließt, und ich muss mich wahrlich schämen, dass du zu meiner Familie gehörst." Mit diesen Worten packt er den Fußball in seiner Hand fester. Seine Klauen bohren sich gefährlich stark durch die schwarzweiße Lederhülle. "Hey!", ruft Inu Yasha aufgebracht, doch es ist zu spät. Die scharfen Klauen seines Bruders durchstoßen die Hülle und mit einem leisen Zischen entweicht die Luft aus dem Fußball bis er völlig in sich zusammengesackt ist.

"Du Dreckskerl!", funkelt Inu Yasha seinen Bruder an, "Das war nicht nötig! Das wirst du mir büßen!" Mit diesen Worten zieht er entschlossen an seinem Schwertgriff. Schon hat er Tessaiga in der Hand. Die Gewaltige Klinge des Schwertes leuchtet gefährlich auf, während er sie bedrohlich seinem Bruder entgegenstreckt.

Sesshomaru schüttelt abfällig den Kopf: "Also bitte, wegen einem Stück Leder? Besitzt du denn überhaupt keinen Stolz?" "Ich werde mir das nicht länger anhören!", wettert Inu Yasha, "Behalt deine Beleidigungen gefälligst für dich!" Mit diesen Worten stürmt er auf seinen Bruder zu, der ihm gelassen entgegensieht. Mit einer geschmeidigen Bewegung zieht Sesshomaru nun sein Schwert Toukijin aus der Scheide. "Du wirst es wohl nie lernen, oder?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  yamina-chan
2006-08-12T00:29:43+00:00 12.08.2006 02:29
Die Idee mit dem Fußballspiel gefällt mir sehr gut! ^^ Es ist auch gut beschrieben, wie das Spiel verläuft. Dann schießt Inuyasha ein wenig zu kräftig und zu allem Überfluss hat dann auch noch Sesshomaru den Ball!! ^-^b
Gefällt mir gut!!
Von: abgemeldet
2006-03-22T19:08:25+00:00 22.03.2006 20:08
Die Idee mit dem Fußballspiel fin ich mal echt klasse, das ist mal was ganz neues, aber es hat mir auch sonst sehr gut gefallen, ich bin der Meinung, dass du dich sehr gut ausdrücken kannst, es macht spaß deine texte zu lesen.
Mach weiter so, ich freu mich schon auf die nächsten Kapitel
viele liebe grüße deine KagoSama
Von:  Lizard
2005-11-17T09:52:44+00:00 17.11.2005 10:52
Ich bin zwar ein kleiner Fußballmuffel (und kapiere z.B. immer noch nicht so recht was Abseits ist oder wann man Eckball spielt etc.), aber, wenn man dein Fußballspiel gelesen hat, bekommt man richtig Lust drauf.
Ich fand es richtig gut. Vor allem war alles gut beschrieben und durch alles zieht sich ein zarter, feiner Humor, das gefällt mir sehr!
Mir gefällt auch die Schreibweise in der Gegenwartsform. Das ist zwar am Anfang etwas ungewohnt, dann aber irgendwie interessant zu lesen. So wirkt es viel unmittelbarer und direkter als die übliche Erzählweise in Vergangenheitsform. Und es ist mal was anderes.^^
Von: abgemeldet
2005-09-26T19:57:05+00:00 26.09.2005 21:57
Hey ein Fußballspiel, das ist mal was cooles^^ mach weiter^^

Cleo


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