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Sad Smiling

von

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Die beiden nahmen den Zug zum Stadtzentrum und gingen ein wenig an den Läden vorbei. "Erzähl' doch mal was über dich!", sagte Christin. "Öhm...was denn?" - "Weiß nicht...ich mag keine Gesprächsstille." Sie kam Ryu sehr fröhlich vor und ihm gefiel das. Christin wiederum fand Ryu süß, weil er sich ein bisschen unbeholfen vorkam. "Na ja...ich wohn' auch hier...ich schreib' Musik und-" - "Auch die Texte?", unterbrach sie ihn. "Ja." - "Darf ich mal einen lesen?" - "Ich hab' grad keinen dabei, aber ich könnte einen schreiben!" - "Für mich?" - "Klar!" - "Du bist toll!", lächelte Christin, "Komm' doch einfach mit zu mir! Meine Eltern sind zwar grad nicht da...was soll's!" Ryu stimmte zu und die gingen zu Christin.

Dort angekommen, bat ihn Christin noch einmal nach einem Text für sie. Er setzte sich gleich an den Tisch, nahm Zettel und Stift und schrieb drauflos, während Christin den beiden in der Küche einen Tee kochte. Als sie wiederkam, schielte sie auf das Blatt, um schon ein paar Zeilen lesen zu können. "Hey, Ryu...das ist gut!", sagte sie. "Danke!", lächelte er. Sie setzte sich eng neben den Rothaarigen und stellte ihm seine Tasse hin. Ryu nahm einen Schluck. "Vorsicht, er ist heiß!" Er musste die Tasse plötzlich wieder absetzen: "Hast Recht! Aber er schmeckt gut!" - "Danke für das Kompliment!"

Langsam wanderte schob Christin ihren Arm um Ryu und lehnte sich an ihn. Er saß aber nur ruhig da und schrieb weiter. Aber in seinem Kopf schien ein kleiner Sturm zu toben. Was sollte er jetzt tun?

"Fertig!", sagte er schließlich, "Ich sing' ihn dir vor, damit du in ungefähr weißt, was für Melodien ich mir so ausdenke.", lächelte er und fing an, zu singen. Christin hörte ihm nur ruhig zu, nahm vorsichtig einen Schluck von ihrem Tee und schmiegte sich wieder an Ryu. Als er fertig war, sagte Christin verträumt: "Hey...das klang super...bist du immer so gut im texten?" - "Das entscheiden sowieso die anderen...", entgegnete Ryu mit einem frechen Unterton. "Singst du noch mal?", fragte Christin. "Wenn du willst..." - "Bitte..." Ryu stimmte an: "I don't know you very long, but I wanna write this song, your eyes told me they wanna see, your ear wanted to hear and I wrote... Your heart wanted to feel the music...and I wrote... You told me I-" In diesem Moment zerrte Christin Ryu zu sich und ließ sich nach hinten auf das Sofa fallen. "Woh...!" Ryu war völlig überrascht. Christin zog ihn näher zu sich: "Weißt du, dass du unverschämt gut aussiehst?", flüsterte sie. Ryu wirkte jetzt noch viel unbeholfener als zuvor. Er hielt es für das beste, sich erst einmal fallen zu lassen. Seine Augen schlossen sich ein wenig, damit er den leicht ängstlichen Blick loswurde. Schließlich legte er seinen Kopf auf ihre Schulter und nahm sie in den Arm. ,Ist das schwer...', dachte er, ,...wie leg' ich jetzt meinen Arm um sie, ohne ihre Brüste zu berühren!?" Christin schaute ihn an: "Ist was mit dir?" - "N...nein...", erwiderte Ryu mit hochrotem Kopf. ,Wo bin ich da nur reingeraten!?'

Ehe er sich's versah, drehte sich Christin herum und kuschelte sich an ihn. ,Ich kann direkt in ihren Ausschnitt sehen...', schoss es ihm durch den Kopf. Verlegen schaute er weg - aber wohin? In ihre Augen? Auf ihre Arme? Oder ganz woanders hin? Er kniff seine Augen etwas zu, was von Christin nicht unbemerkt blieb. "Was ist?", fragte sie erneut. "Nichts..." Christin atmete etwas tiefer aus, stützte sich dann auf und schob sich zu ihm hoch. Ryu konnte hören, wie sie ihren Mund leicht öffnete und einatmete. Er wollte es über sich ergehen lassen.

Langsam drückte Christin ihre Lippen auf Ryus. Er erwiderte, wenn auch etwas beklemmt, den Kuss und entspannte seinen Körper. Als er jedoch eine Hand auf seinem Bauch spürte, spannte er ihn wieder an. Er spürte ein Kribbeln auf dem Bauch, als Christin ihre Hand langsam bewegte und ihn streichelte. Langsam fuhr sie unter sein Shirt und schob es ein Stück hoch. Sie hatte ihn bis eben noch geküsst, ließ aber nun von seinem Mund ab, rutschte ein stück herunter und fing an, seinen Bauch zu küssen.

Langsam leckte sie mit ihrer Zunge über seinen Bauchnabel und schob Ryus Shirt etwas höher. Sie küsste zärtlich seine Brust und dann wieder seinen Mund, während sie ihn weiterstreichelte. Ihre Hand wanderte langsam zu Ryus Hose herunter.

"Nein...bitte nicht...", hauchte er. "Das geht mir zu schnell..." Da er plötzlich an Meli und auch an den Kuss mit Alex denken musste, war seine Lust für Christin wie weggeblasen. Er setzte sich auf und griff sich an den Kopf. "Es tut mir leid..." - "Das macht doch nichts...", erwiderte Christin. "Du kannst gern wieder herkommen, wenn du willst! Du...du küsst gut..." Mit diesen Worten zog sie ihn wieder zu sich herunter und küsste ihn noch einmal. Ryu spürte, wie erregt er war. Als Christin sich ein bisschen drehte, berührte sie unabsichtlich seine Hose mit ihrem Oberschenkel. Ryu zuckte wie vom Blitz getroffen weg. Es war ihm sehr peinlich, dass Christin gespürt hatte, das er erregt war. Oder hatte sie es gar nicht? "Ist was?", fragte Christin. Offenbar hatte sie es gar nicht bemerkt. Oder tat sie nur so?

"Tut mir leid...ich brauch' dafür viel Zeit, weißt du?" - "Schon okay..." Christin stand auf und trank ihre Tasse Tee leer. Ryu tat es auch und zog sich dann die Jacke an. "Ich muss langsam los..." - "Sehen wir uns mal wieder?" - "Wenn du willst...?" - "Ja..." - "Hier, meine Telefonnummer..." Ryu schrieb sie auf denselben Zettel, auf den er auch den Text geschrieben hatte. "Danke..." Christin begleitete ihn bis zur Tür und gab ihm dort noch einen Kuss.

Als Ryu zu Hause war, war es schon Nachmittag geworden. Er rief Alex an und berichtete ihm von seinem Tag mit Christin. "Warum hattet ihr keinen Sex!?", ertönte sie Stimme am Telefon, "Sowas muss man doch ausnutzen!!!" - "Nein...", erwiderte Ryu, "...ich kann das nicht...musste an Meli denken..." - "Vergiss Meli! Denk' an Christin!" - "Und an dich..." - "Wie?" Alex klang sehr erschrocken. "Ich musste an unseren Kuss denken..." - "Ryu, du..." - "Nein...ich liebe dich nicht...aber es war komisch...als wäre es mir mit dir lieber gewesen...aber mit Christin war's auch sehr schön..."

Nachdem sie telefoniert hatten, aß Ryu ein wenig und ging dann zurück in sein Zimmer. Seine Schwester kam herein: "Na du? Du kommst mir so nachdenklich vor in letzter Zeit! Ist was passiert?" Ryu erzählte Myriam von seinem Treffen mit Christin, sagte ihr aber nicht, dass es ihm zu weit ging. "Na dann wünsch' ich dir viel Glück, Brüderchen!" - "Hmh..." - "Hey, das kriegst du schon hin!" - "Wenn du meinst..." - "Aber sicher doch!"

Als Ryu alleine war, klingelte sein Telefon. Er fühlte sich zu ausgelaugt, um ranzugehen. ,Vorgestern Meli, gestern Alex und heute Christin...', dachte er. ,Das ist irgendwie zuviel für mich in der kurzen Zeit...' Sein Anrufbeantworter schaltete sich ein. Ryu hörte zu: "Hallo? Ryu? Ich bin's, Christin! Tut mir leid wegen heute...aber du hast mir so große Lust gemacht...morgen wären meine Eltern auch nicht da...ich will dich nicht drängen, aber ich würde so gern...na ja...bitte gib mir bescheid, ob du kannst!" ,Die ist ja direkt...', dachte Ryu.

,Wenn ich Alex jetzt anrufe, meint er, ich solle mit ihr schlafen...' Und mit seiner Schwester wollte Ryu auch nicht wirklich reden. Also rief er Christin zurück und meinte, er wolle am nächsten Tag vorbeikommen. Christin freute sich über die Nachricht, aber Ryu war eher gemischter Gefühle, da er sich unsicher war und auch noch ein bisschen verschreckt wegen Meli.

Am nächsten Tag stand er auch schon vor Christins Tür. Sie ließ ihn herein. Ryu bemerkte, dass sie wieder denselben Tee gekocht hatte. Er sah den Zettel neben dem Telefon liegen, auf dem seine Nummer stand. "Willst du Tee...?", fragte Christin ihn. Ryu nahm ihn an und begleitete sie in ihr Zimmer. Er hatte sich schon ausgemalt, was jetzt passieren würde und bei dem Gedanken bekam er weiche Knie. Schon jetzt wurde sein Herzschlag schneller. Er begann zu zittern und spürte ein leichtes Kribbeln.

Christin setzte sich auf ihr Bett und Ryu sich fast mechanisch daneben. Wollte er es eigentlich? Oder wollte er es nur ausprobieren? Noch ehe er weiterdenken konnte, spürte er Christins Kopf - genau wie gestern - an seiner Schulter. Ihre Finger strichen über seinen Rücken und ihr Blick ging auf Ryus Brust, als würde sie ihn schon mit den Augen ausziehen. ,Ergreif' die Initiative!', schoss es ihm durch den Kopf. Im nächsten Moment drückte er sich gegen Christin und sie legten sich aufs Bett. Als Ryu sie küsste, spürte er, dass sie etwas wilder küsste. Sie umarmte ihn und schob ihre Zunge in seinen Mund. Zittrig erwiderte er auch diesen Kuss.
 

[Cut; Ryu X Christin]
 

Schließlich nickten sie ein.

Als Ryu erwachte, war es schon sehr spät "Verdammt!", rief er auf, "Ich muss schleunigst los!!!" Christin zog sich nur einen Mantel über und brachte ihn zur Tür. "Ähm...Ryu...? Also...es war schön...danke..." Ryu wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er rannte los, zum Bahnhof und ließ Christin stehen. Sie schloss nur traurig die Tür.

Als Ryu gerade noch seinen Zug erreichte, stieß er mit einem Jungen zusammen. Beide fielen um. "Hey, spinnst du? Pass' doch auf!!!", schrie ihn der Junge an, stand auf und putzte ich seine Sachen ab. Es war ein schlanker Typ, er hatte die obersten Knöpfe seines Hemdes geöffnet und eine Sonnenbrille auf. Er strich sich seine Haare zur Seite und ging in den Zug. "Was ist, willste hier Wurzeln schlagen?" Ryu stieg ein, konnte aber seine Blick nicht von ihm lassen. Als der Junge das bemerkte, fragte er: "Was ist denn? Mich erst umrennen und jetzt noch anstarren! Bist du immer so unhöflich?" Ryu ging langsam auf ihn zu, was allerdings nicht so einfach war, weil der Zug ein wenig wackelte. "Tut mir leid, dass ich einfach so in dich reingerannt bin...", entschuldigte er sich. "Jaja, laber' mich nicht voll, Kleiner!" - "Tut mir wirklich leid..." - "Du gehst mir echt auf die Nerven, weißt du das? Mann, hau' doch ab!" Ryu stutzte. "Ich hab' mich eben bei dir entschuldigt und du schreist mich weiter an!?" Der Junge zog ihn am Kragen näher zu sich und sagte mit scharfem Ton: "Die Leute starren uns schon alle an! Sei gefälligst still, Kleiner!!!" Dann stieß er Ryu von sich. "Hey, das tat weh! Jetzt kannst du dich entschuldigen, du Rüpel!" - "Na und? Du hast mich doch auch umgerannt! Jetzt geh' mir nicht auf die Nerven!!!" Mit diesen Worten stieg der Unbekannte aus. ,Das ist doch...', brodelte es in Ryus Kopf.

Daheim angekommen, setzte sich Ryu auf sein Bett und grübelte über seinen Tag nach. Plötzlich klingelte das Telefon. Es war Christin und sie klang aufgebracht: "Warum hast du mich einfach nur stehen gelassen? Du hättest wenigstens ,Tschüss' sagen können oder so was! Wolltest du denn nur in's Bett?" - "Nein!", entgegnete Ryu eilig, "Ich-" - "Lüg' mich nicht an! Ihr Kerle seid alle gleich!" - "Ich hatte auch grad voll den Stress, ich bin mit so einem gutaussehenden Kerl zusammengestoßen und-" - "Hör' auf! Ich hab bemerkt, wie du meinen Körper angestarrt hast, wie du mehr wolltest!", schrie sie, "Und wenn dieser Kerl gut aussah, dann geh' doch zu ihm!!!" - "Nein, Christin! Warte! Ich will nicht...ich will keinen Streit! Das ist alles ein Missverständnis!" - "Es liegt alles an dir!!! Geh' mir aus den Augen!!!" - "Christin, ich-" In diesem Moment hörte Ryu nur das Tuten aus dem Hörer. ,Nein...', schoss es ihm durch den Kopf, an den er sich fasste. ,Sie war so schön...und so zärtlich...und jetzt hat sie mich verletzt?!? Nein! Warum? Die Situation ist völlig verfahren..."

Ryu ließ sich kraftlos auf sein Bett fallen. Er musste weinen. Weinen über die letzten Tage, über alles Vergangene, über das zerbrochene Glück. War er den Mädchen gar nichts wert? Und was war mit dem Kuss mit Alex...? Ryu wusste weder ein noch aus. Unter Tränen schlief er irgendwann völlig erschöpft ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  FriendEater
2012-10-25T19:14:35+00:00 25.10.2012 21:14
Thihi, mein Name ist Christin und ich hätte echt nie gedacht das dieser Name in einer FanFic vorkommt!
Ich fühl mich geehrt *-*





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