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Flüstern im Morgenwind

von

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Der Feind in ihm

Wie im Traum war die Zeit mit Draco in der Muggelwelt vergangen. Wir hatten es uns in den verschiedensten Urlaubsgebieten gut gehen lassen, doch ob es inzwischen zur Gewohnheit geworden war oder wir einfach dem Frieden nicht trauten, blieben wir an keinem Ort länger als ein paar Tage. Das Ministerium hatte keineswegs all die Antworten erhalten, die sie wollten und auch die Reporter des Tagespropheten begehrten noch Interviews von uns. Doch ob es unserem vorsichtigen Verhalten geschuldet war oder unserem anhaltenden Glück, sie erwischten uns nicht. Selbst nach unserer Rückkehr, als wir gemeinsam in das Haus meines verstorbenen Paten zogen, registrierte es kaum jemand, dass wir wieder da waren.
 

Ich vermutete, dass Severus Snape seine Finger mit im Spiel hatte. In den wenigen Wochen seit unserer Aussprache war er mir eine Art Vertrauter geworden, obgleich wir nur eulten. Vielleicht hatte auch Draco Einfluss auf unser beider Verhalten, denn er kannte uns beide nur zu gut und vermittelte wie eine flüsternde Schlange mit so viel Geschick zwischen uns, dass es von mir zu Anfang unbemerkt blieb. Da Dracos Slytherin-Talent jedoch zum Guten führte, konnte ich ihm nicht böse sein.
 

Wir richteten uns ein. Räumten im Haus um, befreiten das Haus Zimmer für Zimmer von magischem Ungeziefer, wobei wir tatkräftig von Ron und Hermine unterstützt wurden. Doch auch Ginny gesellte sich irgendwann zu unserer Gruppe dazu. Sie hatte mir verziehen und was mich besonders freute war, dass sie ihn Neville Longbottom einen besseren Gefährten gefunden hatte, als ich es ihr jemals hätte sein können.
 

Allmählich bauten Draco und ich uns einen Alltag auf. Wir mussten noch entscheiden, welche Ausbildung wir beginnen sollten oder ob wir erst unseren Abschluss in Hogwarts nachholen wollten. Doch uns beiden war schnell klar, dass wir nicht an die Schule zurückkehren konnten. Es war zu viel geschehen, wir konnten nicht mehr dort anknüpfen, wo wir ein Jahr zuvor aufgehört hatten.
 

Nachdem ich mich nicht länger vor dem Zaubereiministerium verstecken konnte, stand ich dem Minister Rede und Antwort – zumindest in dem Rahmen, den ich ihm gewähren konnte und wollte. Auch der Tagesprophet bekam sein mehr oder minder erzwungenes Interview und ich war dankbar, dass es nicht von Rita Kimmkorn geführt wurde. So wurden meine Worte zumindest zum Großteil korrekt wiedergegeben.
 

Eines Abends dann, nachdem Draco und ich gegessen und es uns im Salon gemütlich gemacht hatten, jeder mit einem Buch in der Hand, fiel es mir zum ersten Mal auf. Irgendetwas an Draco war anders als gewöhnlich. Lange blickte ich ihn einfach nur an, betrachtete das Gesicht, das widerspiegelte, wie vertieft er gerade in das Buch versunken war. Seine Haare glänzten im Licht der Kerzen weich und warm, doch etwas beunruhigte mich.

„Was ist los, Harry?“, fragte er und sah mich an.

„Nichts“, entgegnete ich automatisch.

„Wirklich?“, fragte er neckisch. „Du siehst aber so aus, als wolltest du mich etwas fragen?“

„So?“, gab ich zurück.

„Ja“, seine Antwort. Er schlug sein Buch zu, legte es auf den kleinen Tisch neben seinem Sessel und kam langsam und grazil auf mich zu. Ich schluckte. Sein Anblick verschlug mir jedes Mal aufs Neue den Atem und als er sich vor mich kniete, war alles vorbei. Ich wusste, ich würde mich gleich in der Süße seiner Lippen verlieren. „Ja“, sagte er nochmals und dann waren sie da, diese unwiderstehlichen Lippen. Das Gefühl der Irritation verschwand und ich zog Draco zu mir auf die Couch. Erst Stunden später, als ich neben ihm im Bett lag, tauchte der Gedanke, dass etwas nicht stimmte, abermals in mir auf. Doch noch erfüllt von der Erinnerung unserer ausgetauschten Leidenschaft verdrängte ich ihn.
 

Von diesem Tage an bemerkte ich es immer öfter. Es war ein Gefühl, ein Eindruck, den ich nicht genau festmachen konnte. Manchmal war es einfach die Art, wie mich Draco ansah, stets voller Liebe und Gefühl, doch irgendetwas schien zu fehlen. Zu dieser Zeit begann Draco auch immer öfters zu kränkeln. Mal war es eine Erkältung, die hartnäckig an ihm zehrte, dann war es ein heftiges Fieber. Tagelang saß ich an seinem Bett, kühlte jede Stunde seine Stirn mit feuchten Tüchern, machte ihm Wadenwickel, um die Temperatur zu senken. Die Mediziner vom Sankt Mungos kamen regelmäßig, gaben Draco verschiedene Tränke, doch immer kurz bevor sie ihn mit in die Klinik nehmen wollten, genas er wieder. Aber keiner von ihnen konnte verstehen, weshalb ein junger und an sich kräftiger Mann wie Draco so anfällig geworden war. In meiner Not wandte ich mich an Professor Snape.
 

Als Snape mitten in der Nacht bei mir Zuhause auftauchte, war Draco zum ersten Mal seit Tagen aufgestanden und nahm gerade ein Bad.

„Was wollen Sie, Potter? Ihre Nachricht war sehr kurz gefasst.“ Damit meinte er den Fakt, dass ich ihn lediglich bat, in einer dringlichen Sache, Draco betreffend, vorbei zu kommen.

„Es geht um Draco.“

„So viel wusste ich bereits.“ Obwohl wir uns inzwischen gut verstanden, hatte sich die Spitzfindigkeit unserer Dialoge keineswegs geändert. Ich wusste inzwischen nur, wie ich damit umzugehen hatte.

„Er ist in letzter Zeit häufig krank“, sagte ich. „Die Ärzte aus Sankt Mungos wissen auch nicht weiter. Ich… Ich mache mir Sorgen um ihn.“

„Weshalb kommen Sie damit zu mir?“

„Sie kennen Draco, Sie wissen, was ihm zugestoßen ist. Kann es sein, dass es Nachwirkungen irgendwelcher Flüche sind?“
 

Für einen Moment sah Snape mich nur mit unergründlichem Blick an. „Ihr Scharfsinn ist bewundernswert. Offenbar haben Sie sich tatsächlich Gedanken um den jungen Malfoy gemacht.“

„Das habe ich, denn ich liebe ihn.“

„Ich weiß“, meinte Snape und klang plötzlich wesentlich umgänglicher. „Draco hat mir viel von Ihnen und Ihren Gefühlen erzählt. Er ist sehr glücklich mit Ihnen, Potter.“
 

Was sollte ich darauf sagen? Zu meinem Leidwesen errötete ich peinlich berührt, diese Worte aus Snapes Mund zu hören.
 

„Ich werde Draco untersuchen müssen.“

„Ich komme mit.“

„Nein, ich möchte, dass Sie hier unten bleiben.“

„Warum?“, wollte ich wissen.

„Weil Draco ebenso ein Starrkopf ist wie Sie. Sollte Draco etwas über seinen Zustand wissen, so wird er sich mir eher offenbaren, wenn Sie nicht zugegen sind.“
 

An dieser Stelle wollte ich wiedersprechen. Draco und ich hatten keine Geheimnisse, doch ich hielt inne. Der Professor hatte Recht. Es gab ein Geheimnis zwischen uns. Mein Gefühl, es hatte mich nicht getrogen, nur endlich hatte es einen Namen.
 

Snape ließ mich ohne ein weiteres Wort zurück, ging, unter knarzenden Treppenstufen, hinauf. Zuerst hörte ich, wie Draco das Bad verließ, wie er erschrocken und verwundert den Professor begrüßte, dann ein kurzer aber heftiger Wörteraustausch, dessen Ende darin bestand, dass Dracos Schlafzimmertüre fest zugezogen wurde. Ein neuerliches Knarzen einer sich öffnenden Tür, weitere Schritte und ein erneutes, dieses Mal jedoch deutlich leiseres Zuziehen der Tür. Das Warten begann.
 

Unruhig saß ich auf der Couch, rieb mir meine Hände, während eines meiner Beine wippte. Nach einer Weile hielt ich dieses Stillsitzen nicht länger aus und ich begann im Raum umher zu laufen. Keine Ahnung, wie lange ich im Kreis marschierte, als Professor Snape wieder im Raum stand.

„Und?“, frage ich sofort.

„Ich habe noch kein Ergebnis“, seine Antwort. „Ich brauche etwas heißes Wasser, ein paar Einhornhaare und ihren Zaubertrankkessel, Potter.“
 

Sofort machte mein Herz einen unliebsamen Hopser. „Ist es so schlimm?“

„Wie gesagt, ich habe noch kein Ergebnis.“

„Aber die Zutaten?“

„Ich braue einen Trank, der mir Klarheit bringen sollte“, meinte er. „Suchen Sie die Sachen zusammen. Draco meinte, Sie hätten einen Garten mit magischen Kräutern?“

„Ja, hinterm Haus.“

„Gut, ich denke, ich werde die restlichen Zutaten, die ich benötige, dort finden.“ Damit schritt er zum Ausgang, hielt jedoch nochmals in seiner Bewegung inne, ehe er hinaustrat. „Und, Potter, beeilen Sie sich.“
 

Nachdem er verschwunden war, tat ich wie er mir aufgetragen hatte. Gerade als ich fertig war, kam Snape zurück, um mir alles mit einem einfachen Zauber aus der Hand zu nehmen und erneut nach oben zu verschwinden. Wieder musste ich tatenlos warten.
 

Nervös blickte ich auf die edle Standuhr, welche auf dem Kaminsims stand. Drei Stunden waren breites vergangen, seit Snape mit dem Kessel und den Zutaten nach oben verschwunden war. Drei endlose lange und quälende Stunden für mich, der vor Sorge fast verging. Ich hielt es kaum noch aus. Ich wollte endlich wissen, was los war.

„Master Potter“, sagte Kreacher, der in der Tür stand. „Professor Snape wünscht Ihre Anwesenheit im Gemach von Master Malfoy.“ Ich ignorierte den maulenden Tonfall von Kreacher. Gerade in diesem Moment hatte ich keinen Nerv für das Befinden des Hauselfen.
 

Mit einem Gefühl der Erleichterung, weil ich endlich erfahren würde, war los war und der Furcht, dass mir die Antwort nicht schmecken würde, eilte ich die Stufen hinauf. Schon am Ende der Treppe konnte ich durch die geöffnete Zimmertür sehen, dass Draco eindringlich auf Snape einredete.
 

„… du musst es ihm sagen, Draco, nur so kann ich dir helfen.“

„Was, wenn dann alles endet, Severus? Was, wenn es dann vorbei ist? Ich könnte es nicht ertragen.“

„Was kannst du nicht ertragen“, fragte ich in den Raum hinein.
 

Sofort wich Draco zurück. Seine Miene verschloss sich und er wirkte irgendwie zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit wie der kleine snobistische Junge, der mir mein Leben in Hogwarts schwer gemacht hatte. In dieser Sekunde ahnte ich, dass das Gespräch nicht leicht für mich werden würde.
 

„Setzen Sie sich, Potter!“ Snape sah mich ernst an. Zu dem ängstlichen Gefühl in meiner Brust gesellte sich ein Kloß im Hals. Unruhig blicke ich zwischen den Beiden hin und her, doch keiner von ihnen schien mich aufklären zu wollen.

„Was ist los?“, fragte ich direkt. Erneut wurden Blicke gewechselt, doch dieses Mal zwischen Draco und Professor Snape.

„Wenn du es ihm nicht sagst, dann werde ich es tun.“

„Severus…“ Draco klang so flehentlich, aber Snape schüttelte nur abweisend den Kopf. Für einen Augenblick erstarrte Draco, dann seufzte er schwer auf und blickte mich stattdessen an. In seinen Augen stand pure Angst geschrieben, doch auch verzweifelte Entschlossenheit.
 

„Harry, erinnerst du dich noch an die Geschichte, die mit dem halbvollen Glas, die ich dir erzählt habe?“

„Du meinst im Zusammenhang mit Voldemorts Horkruxen?“, hakte ich unsicher nach.

„Ja. Weißt du noch, was genau ich dir damals gesagt habe?“

„Das in mir ein Teil von Voldemorts Seele schlummert und ich deshalb ein Horkrux bin.“

„Und erinnerst du dich auch noch daran, dass ich dir sagte, dass du nach dem zweiten Teil deiner Seele suchen sollst?“
 

Es dauerte eine Weile, bis ich mir das Gespräch genauer ins Gedächtnis gerufen hatte, doch noch wusste ich nicht worauf Draco hinauswollte.
 

„Harry, als der Dunkle Lord den Todesfluch auf dich gefeuert hat, als er dich damit getroffen hat, da ist der Teil in dir gestorben, welcher nie zu dir gehört hat.“

„Aber mir geht es gut!“, rechtfertigte ich mich, der ich meinte, allmählich zu begreifen. „Ich fühle mich nicht anders oder unvollständig, ich bin noch genau der, der ich vorher war!“
 

Erneut wechselten die Blicke zwischen Draco und Snape. Mittlerweile irritierte mich dies ungemein, dann ergriff Snape das Wort.
 

„Wann haben Sie das letzte Mal eine Schlange sprechen gehört, Potter? Wann haben Sie das letzte Mal Parsel gesprochen?“

„Nur weil ich das schon lange nicht mehr getan habe, heißt das doch nicht…“, stammelte ich.

„Hier!“, meinte Snape trocken und hielt mir ein Amulett mit einer sich windenden Schlange vor die Nase. „Sagen Sie etwas zu ihr.“

„Das ist doch lächerlich.“ Beide, Draco und Snape, hoben gleichzeitig eine Augenbraue. „Gut, ich mache es“, fauchte ich und war ärgerlich, weil ich mich von ihnen bedrängt fühlte. Ich fokussierte meinen Blick auf die silberne Schlange, konzentrierte mich, so wie ich es stets getan habe, doch die Schlange reagierte nicht. Ich bemühte mich, etwas in Parsel zu sagen, doch so sehr ich mich anstrengte, es wollte einfach nicht funktionieren. Wissend sahen mich die beiden Slytherins an.
 

„Harry“, meinte Draco da. „Weißt du, weshalb du nicht gestorben bist, als der Todesfluch dich getroffen hat?“

„Weil du dich für mich opfern wolltest?“, meine leise Entgegnung.

Draco lächelte mich sanft an. „Nun ja, Severus meinte, das wird seinen Teil dazu beigetragen haben, aber deshalb nicht. Du konntest nicht sterben, weil du bis zu diesem Moment selbst unsterblich warst.“

„Was redest du da?“, wischte ich seine Worte weg.

„Harry, du hast auch einen Horkrux. Ich bin dein Horkrux.“
 

Die Stille im Raum war erdrückend. Mein Kopf war wie leer gefegt. Ich wusste, ich sollte denken, das Gehörte in irgendeiner Form verarbeiten, es begreifen, aber alles in mir war leer. Eine ganze Weile saß ich da, den intensiven Blicken von Draco und Snape ausgeliefert. Als ich mich dann rührte, konnte ich Draco laut ausatmen hören.
 

„Was bedeutet das?“, fragte ich, während ich auf meine Hände blickte.

„Ihre Seele, Potter, ist nicht länger vollständig. Der Teil von Ihnen, der Zuflucht in Draco gesucht hat, möchte nun, nachdem der Teil des Dunklen Lords, welcher ihn verdrängt hatte, verschwunden ist, wieder zurück in seinen Körper.“

„Macht das Draco krank?“

„Ja. Ihre Seele zieht, möchte zurück, doch sie kann nicht, nicht ohne Hilfe.“

„Wie?“

„Ich werde in den alten Büchern nachschlagen müssen. Ein so finsterer Zauber wie der der Horkruxe wird nicht einfach zu lösen sein.“
 

„Und wovor hast du Angst, Draco?“, sagte ich und blickte ihm tief in die Augen. „Was kannst du nicht ertragen?“ Ich konnte fühlen, dass er den Tränen nahe war. Seine Schultern fingen an zu zittern, unverzüglich war ich bei ihm, nahm ihn in den Arm. Vage registrierte ich, dass Snape den Raum verließ. Er gewährte uns die Zweisamkeit, welche Draco brauchte, um sich zu öffnen. Mit sanften Lauten, mit Worten, dass alles gut werden würde, versuchte ich ihn zu beruhigen, doch schien ich alles noch schlimmer zu machen. Meine Verwirrung wuchs. Als Draco sich endlich beruhigte, war mein T-Shirt von seinen Tränen durchnässt.
 

„Was bedrückt dich?“

„Ich habe Angst. So große Angst davor, dich zu verlieren.“

„Warum solltest du das?“

„Wenn du den Teil deiner Seele wieder hast, werde ich mich ebenso verändern, wie du. Wir haben uns immer zueinander hingezogen gefühlt. In Liebe wie in Hass. Wer sagt mir, dass es nicht nur der Teil deiner Seele war, der uns aneinander gebunden hat? Was, wenn deine Gefühle für mich danach einfach erlöschen? Wenn meine Gefühle erlöschen?“
 

Wie gerne hätte ich Draco gesagt, dass er sich keine Sorgen machen brauchte. Dass nichts und niemand meine Gefühle für ihn ändern konnte, doch die Worte blieben mir im Halse stecken. Ich konnte es ihm keineswegs garantieren, es ihm versprechen, denn ich wusste nicht, ob ich ein solches Versprechen halten konnte. Stattdessen ergriff mich die gleiche Angst, von der auch Draco befallen war. Wie könnte ich es ertragen, ihn zu verlieren?
 

„Können wir nicht?“, fragte ich ihn.

„Nein“, schüttelte er den Kopf, „Severus meint, dass dein Seelensplitter immer stärker darum kämpfen wird, meinen Körper zu verlassen. Es könnte Monate, Jahre aber auch vielleicht nur ein paar Wochen dauern, bis mein Körper unter dieser Last zusammenbricht. Er wird uns mit einem Zauber helfen müssen, denn sonst wird dein Seelenstück mich allmählich töten.“
 

Ich musste schlucken. Da hatten wir Voldemort besiegt und doch brachte er es fertig, uns noch zu zerstören, denn hätte seine Seele nicht mich als Horkrux erwählt, wäre meine Seele niemals in Dracos gewandert. Es war so ungerecht! Nun liefen auch mir die Tränen übers Gesicht.
 

„Ich liebe dich!“, sagte ich und sah ihm dabei in seine wunderschönen Augen. „Ich liebe dich so sehr!“ Bei Merlin, ich meinte es so ehrlich. „Ich glaube das nicht, ich glaube nicht, dass diese Liebe verschwinden wird, wenn meine Seele wieder vollständig ist.“

„Und wenn doch?“

„Du und ich, wir gehören zusammen. Schau dir doch nur an, was wir alles überwunden haben! Unsere Abneigung, das Misstrauen meiner Freunde und sogar Voldemort. Was kann uns noch aufhalten? Du wirst nicht sterben und ich, ich werde dich immer lieben.“ Ich wusste nicht, woher die Zuversicht auf einmal kam, aber sie erfüllte mein ganzes Herz mit Feuer. Ja, ich wollte es so und ich war bereit, alles dafür zu geben. Draco sah mich an und endlich legte sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen.

„Du hast Recht, es war dumm von mir, zu zweifeln.“
 

Zärtlich küsste ich ihn. Bemüht, ihm mit diesem Kuss meine Zuversicht zu vermitteln und ihm Trost zu spenden.

„Dann ist jetzt alles wieder gut?“

Draco sniffte leicht: „Wenn Snape den Zauber findet.“

„Das wird er.“

Draco nickte und stand auf. „Dann sollten wir es ihm sagen.“

„Ja, das sollten wir“, und ich stand ebenfalls auf. Mit ineinander verschränkten Händen standen wir bereits an der Tür, als ich ihn nochmals zurückhielt.
 

„Draco“, sagte ich leise und sah ihm dabei tief in die eisgrauen Augen, „Ich liebe dich!“

„Ich dich auch!“, meinte er mit solch einer Zärtlichkeit im Blick, dass mir ganz warm ums Herz wurde. Seine Hand langte nach vorne, strich mir eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht, liebkoste meine Wange zart. Dann beugte er sich zu mir vor. Seine Lippen berührten meine federleicht. Meine Arme umschlangen ihn, zogen ihn eng an mich heran. Unser Kuss wurde tiefer und tiefer, und wir fielen gemeinsam in einen Strudel unserer Liebe.
 

In diesem Augenblick, da wusste ich, dass das Geschenk, welches mir an meinem 17. Geburtstag wie das Flüstern im Morgenwind zugeflogen war, das größte Geschenk meines Lebens war. Ich würde es bewahren, beschützen und immer lieben, egal welche Herausforderung das Schicksal noch für uns bereit hielt.
 

Ich würde Draco Malfoy für immer lieben.
 

ENDE


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ^.^ Dies war das letzte Kapitel von „Flüstern im Morgenwind“. Es wird noch einen Epilog geben, der zwar schon fertig geschrieben, aber noch nicht komplett überarbeitet ist. Er wird in den nächsten Tagen online gehen.

Im Übrigen würde ich mich wirklich sehr über Kommentare freuen. Da diese Story mir ganz besonders am Herzen liegt und ich mit ihr so viel verbinde, würde es mich wirklich freuen, wenn der ein oder andere Schwarzleser (sofern ich die habe) ein Auge zudrückt und mir zu diesem Kapitel oder spätestens nach dem Epilog einen kleinen Kommentar hinterlässt.

Liebe Grüße eure

Amunet

PS: Im Moment habe ich bezüglich Harry Potter keine neue FFs geplant. Künftig werde ich mich auf „Und du liebst mich doch“ konzentrieren, wo es mit Glück bereits Ende der Woche das erste Update und zukünftig regelmäßige geben wird. ^____^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2014-08-07T10:53:23+00:00 07.08.2014 12:53
Ein super Kapitel.
Ich hoffe, dass Severus einen Trank, oder Zauberspruch findet, dass Draco wieder gesund wird und sie ihre Liebe zueinander nicht verlieren.
Bin schon gespannt, ob ich das im Epilog lesen kann. Ich brauche nämlich ein HappyEnd. Unbedingt!!!!!

Lg
Omama63
Antwort von:  Amunet
07.08.2014 12:59
Hi ^^ Wie ich sehe, hast du schon herausgefunden, was Harry vergessen hat. *gg*
Ja, das Kapitel war ein bissle böse, weil es so traurig ist. ^^v


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