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Flüstern im Morgenwind

von

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Leben

Die Sonne steht hoch am Himmel. Sie ist warm, aber noch nicht brütend heiß, was in wenigen Wochen, wenn der Sommer einzieht, der Fall sein wird. Vögel flattern zwitschernd durch den Garten und ich kann Krummbein ein paar Gnome jagen sehen. Ich bin bei den Weasleys Zuhause. Das Festzelt ist aufgebaut und ich kann kaum glauben, was heute passieren wird. Ginny und Neville heiraten! Wer hätte das gedacht?
 

Ron und Hermine sind ebenfalls bereits verlobt und Bill und Fleur haben ihre Eheschließung schon hinter sich gebracht. Scheint, als hätten Weasleys es stets eilig zu heiraten. Molly rennt den ganzen Tag schon emsig umher, richtet und zupft und zaubert, wo sie nur kann. Jedes Mal jedoch, wenn sie meint, sie wäre unbemerkt, weint sie. Vorhin, als ich in die Küche gestolpert bin, habe ich sie erwischt, wie sie Arthur erklärt hat, dass es teils Freuden- und teils Abschiedstränen sind. Ihre Kinder, meinte sie, würden so schnell erwachsen werden. Still und leise habe ich mich dann wieder davon geschlichen, sie sollte nicht bemerken, dass ich diese Szene mitbekommen habe.
 

Die Plätze rechts und links neben mir sind beide leer und ich fühle mich einsam, trotz der ganzen Menschen um mich herum. Ron und Hermine stehen ein paar Meter weiterweg und unterhalten sich gerade mit Charlie, der aus Bulgarien zu Besuch gekommen ist. Doch gerade als ich überlege, mich der Runde anzuschließen, höre ich das Zischen eines ankommenden Portschlüssels. Professor Snape ist aufgetaucht. Sein Anblick, im üblichen Schwarz, bildet einen starken Kontrast zur rosa- und grünfarbenden Dekoration. Er läuft noch keine drei Meter, da wird er von einer übereifrigen Elfe mit Goldglitzer bestäubt. Ich kann mir ein leises Lachen nicht verkneifen. Snape hört es, sieht mich an und das Lachen erstickt mir im Halse.
 

„Lustig, Potter?“, fragt er in seinem üblich, schnarrenden Tonfall.

„Nein, ganz und gar nicht“, lüge ich, während das Lächeln auf mein Gesicht zurückkehrt.
 

Er und ich, wir verstehen uns mittlerweile ganz gut. In den letzten Jahren haben wir sehr viel gemeinsam durchgestanden. Ohne Snape an meiner Seite wäre ich zerbrochen. Meine Dankbarkeit ihm gegenüber ist grenzenlos. Snape hat den Zauber gefunden, der meinen Seelensplitter aus Draco gezogen und wieder in mich übertragen hat. Wochenlang hat er danach suchen müssen, dennoch hat er mir, ebenso wie Ron und Hermine, immer wieder Mut zugesprochen, während ich mit ansehen musste, wie es Draco stetig schlechter ging.
 

Doch als der Zauber gesprochen, der dazugehörige Zaubertrank getrunken war, unsere Seelen zu Recht gerückt waren, da kam der nächste Schock. Draco und ich veränderten uns beide. Es war schwierig für uns und unser Umfeld. Wir waren irgendwie die Gleichen und doch anders. Unsere Gefühle fuhren Achterbahn und im nächsten Moment fühlten wir gar nichts. Snape meinte, dass dies normal wäre, denn unsere Seelen wären noch verwirrt und müssten sich erst beruhigen. Es war Draco, der eine Woche nach dem Zauber seine Sachen packte und heimlich verschwand.
 

Für mich lief die Zeit weiter. Ich bemerkte zwar, dass etwas, dass jemand fehlte, aber ich trauerte nicht. Erst ein paar Wochen später wachte ich auf und fühlte mich endlich wieder wie ich selbst. Zu diesem Zeitpunkt realisierte ich, wir sehr mir Draco fehlte, wie sehr ich ihn liebte und dass ich ihn brauchte. Ich hoffte, ihm erginge es ebenso. Hoffte, seine Seele würde die Verwirrung überstehen und er zu mir zurückkommen, doch Draco blieb verschwunden.
 

„Harry?“ Ich werde aus meinen Gedanken gerissen. „Träumst du schon wieder?“

„Nein, ich habe mich nur an etwas erinnert.“

„Deinem Gesicht nach war es nichts Schönes.“

„War es auch nicht.“

„Bei Merlin, du hast doch nicht schon wieder an damals gedacht, oder? Das ist doch schon über zwei Jahre her!“

„Tut mir leid“, murmel ich verlegen.

„Komm her“, sagt mein Gegenüber und zieht mich in einen sanften Kuss. „Ich bin doch wieder zurückgekommen.“

„Ja“, murre ich nachtragend, „aber erst zwei Monate, nachdem dein Schädel wieder zurecht gerückt war!“

„Hatte halt noch ein paar Dinge zu klären.“

„Wann gibst du endlich zu, dass es deine Strafe war, weil ich dich auf der Jagd nach den Horkruxen alleine gelassen habe?“

„Wenn, meinst du Revanche und ähm… niemals“, grinst du mich frech an.

„Bei Morgana, bei so viel Schmalz wird mir schlecht!“

„Severus!“, lacht Draco, „hör am besten gleich weg.“

„Warum, willst du Potter einen Heiratsantrag machen?“

„Vielleicht“, grinst Draco breit zurück, doch anstatt etwas zu sagen, küsst er mich tief und innig. Ich verschmelze mit ihm, verwundert darüber, dass wir uns heutzutage noch intensiver spüren können, als damals.
 

Ein schmerzhafter Stoß in meine Seite bringt mich wieder in die Realität zurück.

„Was?“, fauche ich Snape an.

„Hier geht es nicht um euch beide oder wollt ihr dem Brautpaar die Aufmerksamkeit stehlen?“
 

Errötend stelle ich fest, dass die Trauungszeremonie beginnt. Meine Hand langt nach Dracos, wir verschränken unsere Finger ineinander und während die funkelnden Sonnenstrahlen über uns tänzeln, als würden sie sagen: „Lebt und seid glücklich“, beuge ich mich zu Dracos Ohr hinab und hauche: „Ich liebe dich.“

Ein kurzer Blick, ein sanftes Lächeln und dann Dracos Erwiderung: „Ich liebe dich auch.“ Unsere Hände drücken sich noch einmal fest und dann sehen wir beide wieder nach vorne und verfolgen die Trauung unserer Freunde.
 

ENDE


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es! Viel gibt es vor mir nicht zu sagen, außer dass ich nach dem doch eher traurigen Schlusskapitel (hab beim schreiben geheult wie ein Schlosshund ^^v) ein besonders fluffiges Happy End für die FF brauchte.
Harry und Draco haben in dieser Story zu viel durchmachen müssen, dass ich ihnen von Herzen ein Happy End mit rosa Wolken, fliegenden Herzen und noch mehr Zucker gewünscht habe. Ich hoffe, ihr seht das so ähnlich und das euch der Epilog gefallen hat. Liebe Grüße eure Amunet Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Zxanxextxkxa
2015-03-04T13:46:19+00:00 04.03.2015 14:46
Konichiwa ☺.

Auch diese Geschichte habe ich regelrecht verschlungen und dieses Happyend war wirklich das Balsam, nachdem Harry&Draco soviel durchstehen mussten. Ich danke dir recht herzlich dafür mit einem Favoriteintrag.

Sayonara.
Antwort von:  Amunet
04.03.2015 19:35
Konichiwa ^.^

Vielen Dank auch hier für dein Kommentar. Es freut mich, dass die FiM gefallen hat. Diese FF liegt mir sehr am Herzen und da tut Lob sehr gut. ^^ Ja, das HappyEnd war wirklich nötig. Hätte mir keinen anderen Schluss für Harry und Draco vorstellen können.

Sayonara

Amunet
Von:  Omama63
2014-08-07T11:05:11+00:00 07.08.2014 13:05
Ein klasse Epilog mit einem wunderschönen Ende.
Ich dachte schon, dass du kein Happy End schreibst, aber Merlin sei Dank hast du mich glücklich gemacht und ein Happy End geschrieben.
Eine spitzen FF.
Hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.

Lg
Omama63
Antwort von:  Amunet
07.08.2014 13:16
Hallo ^^

Danke, Danke und äh Danke für das Lob. ^________^ Das Happy End hab ich schon für mich gebraucht. Hatte zwar fast schon ein SadEnd vor Auge, aber als ich das letzte Kapitel geschrieben hatte, bei dem ich beim Schreiben heulen musste wie ein Schlusshund, da konnte ich Harry und Draco kein SadEnd antun. Ich musste ihnen ein fluffiges Happy End schreiben. Sonst wäre ich sehr unglücklich gewesen. Es ist schön, dass du das genauso siehst. ^^

LG

Amunet


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