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Welcome to New York

von

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Hated Country

Ein kräftiger Schlag auf den Rücken ließ ihn nicht nur zusammenfahren und fast zu Boden gehen, sondern auch der Brief landete einige Meter weiter zwischen den Beinen der Studenten die sich hier befanden.

Verärgert drehte sich Nico, um die Ursache heraus zu finden. Der Schwarzhaarige sah direkt hinter sich niemanden, der Blick schweifte jedoch weiter und blieb an einem jungen Mann hängen der sich unmittelbar vor seinen Füßen befand nachdem er sich umgewandt hatte.

Verächtlich sah er zu ihm hinunter, machte aber keine Anstalten demjenigen behilflich zu sein als dieser sich stöhnend versuchte aufzurichten.
 

Als Nico den Blick wieder etwas hob sah er wie sich eine kleine Gruppe von angehenden Akademikern vor Lachen kringelte.

Der Student der sich auf dem Boden befand, funkelte diese Gruppe mit durchdringendem Blick an und sprang schließlich mit einem Ruck auf.

Sofort machten sie, dass sie weg kamen und der junge Mann drehte sich nun zu Nico um der noch immer unbewegt da stand dem Schauspiel interessiert folgend. Hielt aber inne um den vor sich stehenden anzustarren der es ihm gleich tat.

//Toll. Erst anrempeln und dann auch noch gaffen. Sonst irgendwelche anderen Wünsche?// Nico machte jedoch keine Anstalten irgend etwas zu sagen, zu tun oder etwas anderes zu machen, stand nur schweigend da und beobachtete den eigentlich ganz gut aussehenden Blonden.

Dieser dachte ähnlich. Nur nicht so zurück haltend und vielleicht nicht ganz so skeptisch. //Scheiße, sieht der gut aus! Wieso bin ich nur so kurz hier?// Deswegen blieb ihm auch noch länger der Mund offen stehen bevor er seine Gedanken in solche wechselten die etwas mit der Realität zu tun hatten. Nämlich, dass er seit über einer Minute einen wildfremden Typen angestarrt hatte. //Don't care//
 

Ein charmantes Lächeln legte sich auf seine Gesichtszüge, bevor er Nico eine Hand entgegen streckte.

"Hi! My...ich meine, ich heiße Samuel. Du kannst mich natürlich Sam nennen. Tut mir Leid, dass ich dich angerempelt habe, aber meine Freunde haben wohl ziemlich viel Spaß daran mich in jemanden zu stoßen"

Verächtlich lauschte Nico dem Vortrag und bemerkte den schwachen englischen Akzent, der die Worte begleitet, sagte jedoch immer noch nichts, sondern sah ihn nur unbewegt an natürlich auch ohne die Hand zu ergreifen. Etwas unsicherer geworden zog sie der Blonde wieder zurück ließ aber immer noch sein, normalerweise gewinnbringendes, Lächeln spielen.

"Du studierst hier?", versuchte er es weiter, "Habe dich vorher noch nie gesehen. Aber ich bin auch noch nicht lange hier. Um ehrlich zu sein bin ich auch nur zu Besuch bei meinem Vater, in einer Woche reise ich wieder ab."

Nun wurde Nicos Blick verständnislos. Was sollte das? Wieso erzählte ihm dieser Kerl sein ganzes Leben? //Interessiert mich doch kein bisschen//
 

Aber davon ließ sich Sam nicht entmutigen sondern plapperte einfach weiter ungeachtet von dem Blick seines Gegenübers.

"Ist schon ganz nett hier aber ich bin eigentlich lieber zu Hause. Da sind die Möglichkeiten viel größer und die ganze Stadt ist einfach viel lebendiger."

Der Dunkelhaarige begann einfach auszuschalten und das Gerede des anderen nicht mehr zu beachten, was zwar gar nicht so einfach war, aber nach jahrelanger Übung doch ganz gut gelang. Er begann den Typen zu mustern, der ihn vor kurzem angerempelt hatte und musste sich schon wieder eingestehen, dass sein Äußeres sehr überzeugend war.

Dunkelblonde, längere Haare, braungebrannte Haut, strahlend weiße Zähne, die er beim Lächeln entblößte, links und rechts jeweils ein Grübchen und dazu noch strahlende, blaugrüne Augen. Nico dagegen musste wie eine graue Maus neben ihm wirken. Sehr blasse Haut, schwarze Haare, graue Augen und eine ernste Miene die höchstens von Arroganz abgelöst wurde.

Sam war auch knapp 10 cm größer als er selbst und hatte eindeutig mehr Muskelndie er nach einem Blick auf diesen Körper entdeckte.

"Na? Fertig mit der Inspektion? Alles zu deiner Zufriedenheit?", dieses anzügliche Grinsen und der spöttische Tonfall holten Nico aus seinen Gedanken, zurück in die Wirklichkeit und als Antwort auf die eben gestellten Fragen verzog er ebenfalls nur spöttisch das Gesicht.

"Könnte besser sein", war sein erster Satz den er an den jungen Mann richtete. Es kam kalt und herzlos aus seinem Mund und Sam machte eine ziemlich enttäuschte Miene.

Denn mit so etwas hatte er nun doch nicht gerechnet oder sich wenigstens etwas anderes gewünscht. //Wie kann ein so gut aussehender Typ nur so unfreundlich sein?//
 

Als Sam gerade zu einem neuen Schwall ansetzen wollte, drehte sich sein Zielobjekt aber um 180° um fort von ihm.

//Shit, jetzt hast du ihn vergrault//, fluchte er innerlich und ging aber trotzdem hinter ihm her.

Auch Nico fluchte in sich wie ein Rohrspatz und schellte sich wie dumm man eigentlich sein konnte, denn so eben war ihm der Brief wieder eingefallen der irgendwo liegen musste. Aber nicht dort wo er hingehörte nämlich in seine Hände.
 

"Verdammt!", fing er leise an zu fluchen und als sich Sam höflich erkundete was denn passiert wäre, war eine eiskalte Schimpftirade die Antwort.

"Wegen Ihnen habe ich erst den ganzen Ärger. Hätten Sie nicht ein bisschen aufpassen können? Wenn ich ihn jetzt nicht finde, sind Sie Schuld daran, dass ich vielleicht mein ganzes Leben wegschmeißen kann. Sind Sie sich da eigentlich im Klaren darüber?"

Während es immer noch so weiter ging, war Nico inzwischen auf die Knie gegangen und suchte mit Augen und Händen nach diesem vermaledeiten Brief.

Auch der Blonde saß jetzt in der Hocke auf seinen Fersen und hörte sich die ganzen wüsten Beleidigungen des Studenten an und überlegte sich dabei, ob er denn so viel überhaupt hatte hören wollen. Fragend runzelte er dann die Stirn und rang sich doch noch einmal dazu durch die Frage wiederholend. "Was ist denn los?"

Ein knurren wie bei einem Raubtier war die Antwort bevor sich der schwarzhaarige missmutig hinsetzte und in die Gegend starrte.
 

Eine penetrante Stimme holte ihn aus seinen Gedanken zurück, diesmal aber nicht von seinem blonden Schatten sondern einem Mädchen, das, obwohl er auf dem Boden saß, auf ihn zugesprungen kam und direkt um den Hals. "Nico! Was machst du auf dem Boden?"

"Nico?", mischte sich dann doch noch sein Verfolger ein. "So heißt du also!", stellte er strahlend fest und betrachtete nun die braunhaarige Studentin, die gerade erst angeflogen kam. Sie hatte ebenfalls braune Augen und war eigentlich eher ein unnahbares Persönchen. Aber dank ihres lauten Organs, schaffte sie es auch so die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ganz zum Missfallen von dem Geschändeten der noch immer auf dem Boden saß.

Das Mädchen achtete aber gar nicht weiter darauf sondern wandte sich an den Blonden, dabei streckte sie ihm freundlich eine Hand entgegen.

"Ich bin Tanja. Und du? Ein Freund von Nico?"

Der Angesprochen nickte, frech grinsend und nahm die Hand entgegen.

"Ich heiße Sam"
 

Entrüstet schnaubte die eben als Tanja vorgestellte und drehte sich wieder zu Nico der immer noch seinen Blick über den Fußboden gleiten ließ.

"Warum hast du mir nie gesagt, dass du so gut aussehende Freunde hast?", aber als würde sie merken wie sehr sie sich widersprach hielt sie inne und dachte erst einmal über ihren Satz nach.

"Naja, okay. Wenn ich es mir Recht überlege hast du mir nie erzählt, dass du überhaupt Freunde hättest.", strahlend sah sie kurz zu dem Anderen.

"Und dann noch so ein Prachtexemplar"

Bevor sie aber beginnen konnte zu flirten, fiel ihr wieder ihre vorher gestellte Frage ein die sie nun zuerst einmal brennend interessierte. Flirten konnte sie auch danach noch.

"Was machst du denn jetzt eigentlich hier unten?"

Ein Fauchen war die Antwort.

"Ich suche was!" Gespielt schmollend, sah sie ihn mit großen Augen an.

"Mich etwa? Aber mich brauchst du doch nicht zu suchen. Schon gar nicht da unten!"
 

Ein weiteres Fauchen war die Antwort und bevor er sich Raubkatzen ähnlich auf sie stürzen konnte mischte sich eine weitere fremde Stimme ein, die einen angenehmen und beruhigenden Klang hatte.

"Tanja..!", leicht scheltend hörte sie sich an, konnte aber auch nicht wirklich als ärgerlich eingestuft werden.

Als die drei sich umdrehten sahen sie einen jungen Mann, blonde Haare, die selben braunen Augen Tanjas und ebenfalls einer eher unscheinbaren, bebrillten Gestalt.
 

"Spielverderber", murmelte das Mädchen auch gleich und zog beleidigt eine Schnute, welche aber nur ein warmes Lachen hervorbrachte und ein mitfühlendes Kopfschütteln.

"Du weißt doch, dass Nico das nicht leiden kann." Bei den Worten nickte der junge Mann dem bisher Fremden höflich und aufrichtig zu und ging dann zu dem anderen Student um ihm eine ausgestreckte Hand anzubieten.

"Ich glaube, ich weiß was du suchst" Er zwinkerte kurz und wedelte mit einem weißen Fetzen durch die Gegend was Nico dazu brachte auch ohne seine Hilfe aufzuspringen und ihm das Ding aus der Hand zu reissen.
 

Mit einem nur für sich bestimmten Lächeln sah er auf den Brief aus New York, den er gerade in Händen hielt. Fett stand darauf Nicolas Heynor also sparte er sich auch die Frage woher der Junge das wusste.
 

Dieser wandte sich nun auch zu den beiden verbliebenen auf dem Boden sitzenden Gestalten um und hielt beiden dann Lächelnd jeweils eine Hand entgegen.

Im Gegensatz zu dem vorherig dort sitzendem nahmen diese sie auch dankbar lächelnd an und erneut wurde Sams Hand geschüttelt.

"Mein Name ist Matthias."

"Sam", grinsend schüttelte er den Kopf und dachte darüber nach wie oft er sich heute schon vorgestellt hatte. Richtete dann aber seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf die beiden anderen.

Nicht jedoch ohne einen Seitenblick zu dem Schwarzhaarigen zu werfen, der gerade dabei war endlich den Brief zu öffnen und die anderen Menschen um ihn herum nicht beachtete.

//Mit dem würde ich mich viel lieber unterhalten//, seufzte er innerlich bedauernd, schmiss den Gedanken jedoch gleich wieder von sich.

"Ich weiß", sagte gerade Matthias, wie er so eben erfahren hatte und schenkte ihm wieder eines seiner strahlendsten Lächeln. Denn im Gegenzug zu dem jungen Mann vorher schien dieser hier ihn zu schätzen. Die junge Frau klebte sowieso schon an seinen Lippen, auch wenn er es nicht anders gewohnt war freute es ihn doch immer wieder.

"Ich habe gehört, wie du dich meiner Schwester vorgestellt hast.", er deutete auf Tanja und nun fiel Sam auch die Ähnlichkeit auf die nicht nur von den braunen Augen ausging.
 

"Ihr seid Freunde von ihm?", er machte eine angedeutete Geste auf Nico der inzwischen in diesem Brief vertieft war ohne, dass sich eine Regung auf seinem Gesicht abspielte.

Matthias grinste etwas, jedoch konnte Sam nicht ganz zuordnen wie man dieses Grinsen interpretieren sollte.

"Wenn man es Freunde nennen will... Ja.", sagte er dann zögerlich und sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu seiner Schwester.

Diese zuckte gelangweilt die Schultern. "Nico braucht niemanden. Auch keine Freunde. Aber wir sind wahrscheinlich noch das, was am ehesten auf diese Bezeichnung zutrifft."

Erstaunt blickte der Blonde zu dem Geschwisterpaar, die wollten aber offensichtlich nicht näher darauf eingehen und ehrlich gesagt war dies ein Punkt, der den jungen gutaussehenden Mann mit der kalten Aura noch interessanter machte und seinen Ehrgeiz anstachelte.

Ein anzügliches Grinsen huschte über sein Gesicht bevor er den fragenden Blick von Matthias sah und er es fast sofort wieder verschwinden ließ.
 

Lächelnd heftete er seinen Blick auf Tanja, die gerade dabei war, sich an seinen Arm zu hängen und zu erzählen was sie studierte, nämlich Germanistik und etwas was sich Verdächtig nach einem Schimmelpilz anhörte, Sam aber nicht sagen konnte was es genau war. Außerdem verbrachte sie noch die kurzen Atempausen damit ihn anzuschmachten und mit Blicken zu durchbohren.

Fasziniert beobachtete er dieses Phänomen und warf dabei auch kurz einen Blick zu ihrem Bruder der das Ganze amüsiert und nachsichtig betrachtete. Aus Versehen fragte er sich, wie dieser bei so einer Schwester so alt werden konnte auch wenn er ihn höchstens für 23 schätzte.

"Was studierst du?", unterbrach Sam dann doch den Redefluss des Mädchens, als sie kurz Luft holen musste, an Matthias gewandt.

"Dasselbe wie Nico. Daher kennen wir uns auch.", als er den Blick von Sam sah, versuchte er ihn richtig zu deuten, was er auch schaffte und fügte also noch hinzu, "Sportpsychologie"

Anerkennend nickte er, was Tanja wieder dazu reizte weit ausholend zu erzählen wie langweilig doch dieses Studienfach im Gegensatz zu der Schimmelsubstanz war.
 

Als Sam kurz versuchte wenigstens einen kurzen Blick von Nico zu erhaschen, musste er entsetzt mit weit aufgerissenen Augen feststellen, dass niemand mehr dort stand. Nur vorbei eilende Studenten nahmen kurzweilig dessen Platz wieder ein und verließen ihn auch wieder.

Verzweifelt versuchte er den Schwarzhaarigen in dieser Masse auszumachen und gestand sich nach einiger Zeit ein, dass dies ein hoffnungsloses Unterfangen war. Schnell gab er es wieder auf, während Tanja nichts davon bemerkt hatte und fröhlich vor sich hinplapperte.

Nicht so Matthias der sehr wohl die Versuche mit bekam und ihn dabei aufmerksam musterte. Doch dieser konnte und wollte auch nicht helfen, wusste er doch, dass Nico ihn nicht nur umgebracht hätte sondern auch in die geheimnisvollen Tiefen des Folterns eingeweiht hätte.

Also schwieg er und sah zu wie Sam sich mit trauriger Miene bei beiden verabschiedete, mit der Begründung er würde heute schon wieder abreisen und dann den Weg aus der Universität und später dem Campusgelände suchte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schreiberliene
2004-12-02T21:08:02+00:00 02.12.2004 22:08
Hiho,
tja, was soll ich sagen?
Eigendlich gibts da nicht viel...

1. Interpunktion.
Hin und wieder vertust du dich mit den Satzzeichen, achte am besten etwas mehr auf die Kommata.

2. Dieses Kapitel gefiel mir viel besser- auch vom sprachlichen her. Ich hoffe, dass sich das Niveau weiterhin so rasant steigert..

Cucu,
Chrissy,
die mal nicht sooo viel zu meckern hat...


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