Zum Inhalt der Seite

Welcome to New York

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

A New Day

"Peep peep peep peep peep peep peep -" Der Wecker flog an die nächste Wand, an der er k.o. geschlagen zu Boden ging. Aber da er das ja schon gewohnt war und auch extra für solche Zwecke gekauft wurde blieb er dort unbeschadet liegen.

Eine Gestalt mit verwuschelten schwarzen Haaren und verschlafenen grauen Augen wälzte sich viel mehr aus dem Bett als das sie aufstand. Irgendwie hatte man das Gefühl ein Neandertaler wäre gerade erwacht.

Dieser Steinzeitmensch war nun gerade dabei sich ein Frühstück zu zubereiten oder eigentlich eher irgendetwas auffindbares in sich hineinzustopfen. Nico hasste es aufzustehen und so ließ er es am liebsten ganz sein wenn er denn nicht arbeiten musste. Und heute war, wie fast immer, ein solcher Tag.

Obwohl er immer verschlafen genug war um jedem Menschen wenn nötig den Kopf anzureißen, sollte er auf die dumme Idee kommen ihn anzusprechen, zog er sich doch immer rasend schnell an und war innerhalb von einer Viertel Stunde komplett fertig. Inklusive Zähne zu putzen und sich zu waschen.

Nun stand er mit seiner Umhängetasche vor dem Eingangsbereich und wartete missmutig auf den Briefträger. Heute würde nämlich ein wichtiger Brief von der Uni kommen und er musste wissen was darin stand! Hatte er es geschafft? Oder war er doch noch knapp durchgefallen? Das lange Warten ließ ihn ganz und gar nicht fröhlicher werden und wenn der Brief heute schon wieder nicht eintrudelte dann würde er wahrscheinlich durchdrehen.

Nico schaute nun schon zum 43. mal auf die Uhr. Wo blieb der Typ nur? Bald würde er auch noch zu spät zu seinen Vorlesungen kommen und das gerade bei dem Professor den er heute in der ersten Vorlesung hatte. Noch zwei Minuten, sagte er sich, genau wie 10 Minuten zuvor, länger konnte er wirklich nicht mehr warten.
 

Leider verstrichen diese zwei Minuten. Und weiter zwei Minuten. Und nach zusätzlichen 8 Minuten machte sich der junge Mann schleunigst auf den Weg aus dem Hochhaus zu treten.
 

Als er noch mal auf die Uhr sah, riss er entsetzt die Augen auf. Schon? Verdammt! Und gerade bog der dämliche Briefträger um die Ecke. Nein, er war zu spät dran. Er konnte es sich nicht leisten wieder zurück zu laufen. Der Brief war auch noch am Nachmittag da.

//Ja, aber ich kann nicht so lange warten// Und schon war er wieder auf dem Weg zurück.

"Haben Sie vielleicht Post für Heynor?", rief er ihm keuchend zu, kurz bevor er vor ihm zu stehen kam. Der Postbote sah kurz auf und beugte sich wieder über die Briefe.

"Haben Sie?", drängelte er.

"Seien Sie nicht so ungeduldig, junger Mann", murmelte der Angesprochene ohne ihm seinen Blick zuzuwenden machte aber keine Anstalten sich etwas zu beeilen.

Der Schwarzhaarige trippelte unruhig von einen Fuß auf den anderen und beobachtete was der ältere Herr da gemächlich alles rauskramte.

//Konnte der sich denn nicht wenigstens ein BISSCHEN beeilen, der alte Sack?!// Aber in seinen Gedanken konnte er knurren soviel er wollte dies ließ ihn nicht unbedingt sympathischer erscheinen.

Nach einer Ewigkeit wie es ihm schien reichte ihm der Mann endlich einen Brief. Er schaute darauf und er hätte ihn am liebsten ungelesen zusammengeknüllt und wieder weggeschmissen. Dieser scheiß Brief war von seiner Mutter!

"Mist!", fluchte er nur ungehalten und wollte seine Wut zuerst am nächsten Mülleimer auslassen und dann wahrscheinlich an seinen Studienkollegen. Er wandte sich ab, wurde dann aber von dem alten Mann mit einer leisen Stimme zurückgehalten.

"Den wollten Sie lieber haben, nicht wahr?", lächelnd reichte er ihm noch einen Brief. Auf dem mit fetten Lettern University of New York stand. //YES!!//

Seine erste Reaktion war ein strahlendes Lächeln und diesem fremden Mann um den Hals zu fallen, die nächste, dieses schmierige Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Hatte der Kerl den Brief etwa schon die ganze Zeit gefunden? Hatte er das extra gemacht? Und der Gedanke an ein Versagen schoss auch wieder durch den Kopf.

Aber sofort wurde er wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt und die Realität wollte ganz dringend, dass er endlich die Uni aufsuchte.

Er schnappte sich den so lang ersehnten Gegenstand und hastete ohne ein weiteres Wort davon.
 

Der Hörsaal war rappelvoll, wie immer bei diesem Professor. Dieser stand leider auch schon vorne am Pult und schaute ihn mit einem hämischen Grinsen an als der verspätete Student eintrat.

"Oh, Herr Heynor hält es auch wieder mal für nötig, meinen Kurs zu besuchen"
 

"Tut mir Leid", murmelte er genervt und suchte sich einen noch freien Sitzplatz. Er ließ sich auf einen freien Platz weiter hinten fallen, eingequetscht zwischen zwei stinkenden Strebern bei denen er begann sie mürrisch zu ignorieren.

Er war sowieso immer ziemlich still und sprach meistens nur, wenn er auch gefragt wurde. Er war der Meinung, wieso sollte man anderen Leuten auf den Senkel gehen, wenn man es denen auch ersparen konnte? Aber dasselbe verlangte er auch von den anderen, er wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden.

In der Zwischenzeit begann der Professor für angewandte Psychologie vorne zu reden und wie immer folgte jeder gebannt seinen Lippen. Der junge Mann musste sich eingestehen, dass er wirklich gut war. Nicht nur, dass er den Lernstoff interessant rüber brachte, er verpackte es auch noch so, dass man eher das Gefühl hatte an einem Kaffeekränzchen teil zu nehmen. Natürlich fehlte Kaffee und Kuchen.
 

Die Stunde verflog und der Saal leerte sich langsam. Wie immer stand noch eine Traube um den Professor an welcher sich jetzt der Schwarzhaarige versuchte, vorbei zu schieben. Doch als er es fast geschafft hatte ertönte noch diese nervtötende Stimme im letzten Augenblick

"Heynor! Warten Sie doch bitte einen Augenblick"

Schlechtgelaunt drehte er sich wieder um und wartete darauf, dass er erfuhr warum er noch hier bleiben sollte. Dabei verfluchte er sich mal wieder, wie der Kerl sich seinen Namen merken konnte. Würde er ihn nämlich nicht wissen dann hätte er einfach so tun können, als würde er sich nicht angesprochen fühlen und dann schnellstmöglich zu verschwinden.

Nun hatte der Professor endlich den restlichen Pulk eher verscheucht als befriedigend weggeschickt und wandte sich ihm zu.
 

"Nun, Herr Heynor. Ich habe gehört, dass sie jeden Tag das Ergebnis ihrer Aufnahmeprüfung erfahren sollen."

//Gehört? Wo hört man das denn bitte schön? Er hatte es ganz bestimmt nicht ans schwarze Brett gehängt.// Dabei fiel ihm jetzt auch gerade ein, dass er die ganze Zeit den Brief mit sich herum trug. Er könnte schon längst wissen, ob er nun aufgenommen wurde oder nicht. Aber den Brief wollte er auf keinen Fall vor dem Typen hier öffnen.

Zur Bestätigung nickte er nur.

"Haben Sie es sich denn auch genau überlegt? Das Studium in den Vereinigten Staaten ist erschreckend schwer im Vergleich zu ihrem bisherigen hier in Deutschland"

//War ja klar, ich bin zu dumm für so was//

Wieder nickte er nur. Aber der Professor wollte wohl auch nicht besonders viel hören und fuhr einfach fort.

"Natürlich nicht, dass ich es Ihnen nicht zutrauen würde"

//Ja, klar//

"Sie sind einer meiner besten Schüler.."

//Wie bitte??//

Das Überraschen spiegelte sich auch ganz deutlich in seinem Gesicht wieder, doch auch darauf ging der Lehrer nicht ein.

"Auf der einen Seite würde ich mich sehr freuen, wenn Sie dort Erfolg haben, auf der anderen Seite würde es mich enttäuschen, den einzigen, einigermaßen guten Studenten hier zu verlieren.

//Was?//

"Damit will ich Ihnen eigentlich nur sagen, dass Sie, falls Sie aufgenommen werden sollten was ich keinen Moment bezweifle es sich trotzdem sehr genau überlegen sollten.

Während sie hier in Deutschland ihren Abschluss so gut wie schon in der Tasche haben, müssen sie sich in den USA ganz schön ranhalten. Verstanden?"

Ein letztes Mal nickte er und musterte seinen Professor. Anscheinend war er doch nicht so ein guter Schüler wie er dachte, er hätte z.B. nie erwartet, dass der sich auch nur annährend Sorgen um ihn machte. Und man sollte doch schon erwarten, dass ein so guter Psychologiestudent wenigstens etwas vorausschauend ist. Aber dies schien dem Mann nicht aufzufallen und er fuhr fort, "Wenn Sie eine Antwort erhalten haben kommen Sie doch bitte noch einmal zu mir damit Sie mir Ihre Entscheidung mitteilen können."

//Die ist schon längst gefällt. Die Entscheidung, sowie auch die Antwort. Aber ich überlege mir doch nochmal ob ich wiederkomme, wenn ich aufgenommen werde.//

Er schickte noch ein dankbares Lächeln zu seinem Professor, dann wandte er sich zum gehen. Er wusste, dass er ziemlich unhöflich war, aber er hatte ihn ja nicht gebeten ihm zu helfen.
 

Kaum aus der Tür getreten, kramte er hastig besagten Brief aus seiner Jackentasche.

University of New York. Seine einzige Chance von hier weg zu kommen. Er hatte sich nicht nur dort beworben, aber es gab verblüffend wenige Universitäten in den Vereinigten Staaten an denen man Sportpsychologie studieren und außerdem noch ein Stipendium bekommen konnte.

Mehrere andere hatten ihn abgelehnt, weitere schickten ihm zwar eine Zusage aber die Bedingungen, die man dafür erfüllen musste waren fast unmenschlich.

Aber er musste hier einfach raus. Dieses kalte Deutschland hielt er einfach nicht mehr aus, genauso wenig wie die ganzen Deutschen die hier herum liefen und so taten als wäre die ganze Welt noch in Ordnung. Okay, in Amerika war sie es natürlich auch nicht, aber es machte doch einen Unterschied ob man nun in Deutschland oder genau am Zentrum der Macht war. Vielleicht etwas übertrieben, aber irgendeinen Grund brauchte er doch um von hier wegzukommen redete er sich selbst ein und hielt nervös den Brief in den Händen. Er war sich lange nicht so sicher wie sein Professor. Immerhin hatten ihn Main und Kalifornien abgewiesen. Und andere auch nicht besonders kleine Colleges konnten keine Stipendien mehr vergeben.

In ganz Deutschland stehen 250 Stipendien für die zur Verfügung, die in Amerika studieren wollen. Extrem wenige, wenn man bedenkt wie viele Studenten es im ganzen Land gibt.

Dies hier war wirklich die letzte Gelegenheit und mit zittrigen Fingern öffnete er den Brief.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nurija
2005-01-21T16:57:02+00:00 21.01.2005 17:57
*hmm* kritik hab ich jetzt nicht mehr viel hinzuzufügen, nur fehlen ab und zu ein paar kommas, ansonsten schließ ich mich bei AMW an...
auch mir hat die ff recht gut gefallen, da ich aber so wenig zeit zum lesen hab (schule *ächz*), werd ich mal schauen, wann ich die nächsten kapitel lese (werd's abba so bald wie möglich machen ;D)...

ba ba
nuri
Von:  Schreiberliene
2004-12-02T20:56:54+00:00 02.12.2004 21:56
Hiho,
ja, wie man sieht, nehme ich meine teilnahme am zirkel noch relativ ernst...
Also kommentiere ich mal deine Geschichte.

1. In den Text haben sich die einen oder anderen Rechtschreibfehler geschlichen- vielleicht lässt du noch einmal einen betaleser drüberfliegen.

2. Du benutzt auch beim beschreibenden Text relativ viel umgangssprache- ich würde das einmal überdenken, da es nicht wirklich zur Textart passen will.

3.Du baust recht komplexe sätze, was mir im Grunde eigendlich eher zusagt, doch vielleicht könntest du sie ein wenig übersichtlicher gestalten, dann kann man etwas besser verstehen, was gemeint ist, und du hast weniger fallstricke beim schreiben.

4. Mir ist aufgefallen, dass die Gliederung deines Textes recht konfus ist, du solltest Gedanken klasr vom restlichen Text absetzen und vielleicht auch wörtliche Rede durch absätze zusätzlich kennzeichnen- das wirkt übersichtlicher.

5. zu guter letzt bleibt noch zu sagen, dass es seltsam wirkt, wenn ein Student, der anscheinend so gut wie nie von selbst etwas sagt, in Augen des dozenten einer der besten schüler ist- auf solche kleine ungereimtheiten solltest du achten.

So, und nach den ganzen negativen Punkten muss ich sagen, dass es bis hier hin eigendlich ganz spannend ist- wenn du noch ein wenig an deinem Stil feilst, wird das bestimmt noch besser.
Cucu,
AMW


Zurück