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Zwischen Verpflichtungen und Verlangen

Law x Reiju
von

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Teil III: Einander gehören

Reiju hörte das Krachen der Eingangstür bis ins Badezimmer hinein. Ihre Augen öffneten sich und sahen zu dem Dachfenster über ihr hinauf. Sonnenlicht fiel durch die Scheibe ins Innere des geräumigen Zimmers und brach sich auf dem weißen Porzellan.

Für einen langen Moment war es genauso still wie zuvor, bevor ihr Ehemann nach Hause gekommen war. Erst nach gut einer Minute vernahm Reiju seine Schritte, zügig und nicht auf Ruhe bedacht. Reiju konnte ganz deutlich hören, dass die Schritte sich in ihre Richtung bewegten, ehe sie vor der geschlossenen Tür zum abrupten Stillstand kamen.

Ein Zögern, das sich in einem weiteren Augenblick der Stille äußerte, gefolgt von einem Klopfen, das sich eher wie ein Hämmern anhörte.

„Reiju-ya“, ertönte Laws raue Stimme.

Sie hob den Kopf vom Badewannenrand und studierte das dunkle Holz der Badezimmertür, stellte sich vor, wie Law auf der anderen Seite stand Sie lebten nun schon seit einigen Wochen gemeinsam in dieser Wohnung, doch bisher hatte Law sie kein einziges Mal im Badezimmer gestört, obwohl sie nur eines besaßen und sie sich manchmal absichtlich Zeit ließ.

„Es ist offen“, erwiderte Reiju schließlich, da die Tür seit dem ersten gemeinsamen Abend hier stets unverschlossen war. Vielleicht war es eine Art Test ihrerseits, doch Law hatte sich ihr gegenüber stets zurückhaltend und kühl verhalten.

Die Tür öffnete sich und ihr Ehemann trat ein. Seine gepunktete Mütze saß ihm tief in das Gesicht gezogen und die Kapuze seiner Jacke hing über ihr, als er sich in das Badezimmer schob und eines der zwei Marmorwaschbecken ansteuerte.

Er drehte den Hahn auf und hielt die blutverschmierten Hände unter den Wasserstrahl, bis die dunkle Flüssigkeit nach und nach fortgespült wurde.

Erst nach einer Weile hob Law den Blick zu dem langen Spiegel über den Waschbecken hinauf, in dem er nach ihr suchte. Er fand sie in der Badewanne liegend vor. Seine Augen weiteten sich, als er den Schaum betrachtete, der ihren Körper vor seinem Blick bewahrte. Kurz öffnete sich sein Mund, doch er schloss sich, ehe Law ein Laut entkam, als er stattdessen seine Hände mit Seife wusch.

„Hat dich Doflamingo mal wieder die Drecksarbeit erledigen lassen?“, erkundigte sich Reiju.

Dieses Mal hielt Law den Blick gesenkt. „Ich will nicht darüber reden.“

„Deine Taten, vor allem aber deine Träume, reden schon genug darüber, meinst du nicht auch?“, mutmaßte Reiju spöttelnd und hob die Arme aus dem Wasser, um sie auf den Rändern der Wanne abzulegen. Die Geste hob ihre Brüste etwas weiter aus dem Wasser, das wusste sie.

Law griff wirsch nach dem Handtuch und zog es vom Haken, um sich die Hände abzutrocknen. Dabei richtete er sich zu seiner vollen Größe auf, als könnte dies über all die unruhigen Nächte hinwegtäuschen, die Law neben ihr im Bett verbrachte. Über das unruhige Hin- und Herwälzen und das angespannte Gesicht im Schlaf hinwegtäuschen, das sie manchmal betrachtete, weil Laws Träume sie wachhielten.

Ihre Wohnung besaß nur ein Schlafzimmer, nur ein Bett und sie hatten einen Schein zu wahren. Nur nachts in der Dunkelheit mussten sie sich nichts beweisen und hatten keine Augen, die jeden ihrer Schritte verfolgten. Nur in der Finsternis und in ihrem Bett konnte Law von ihr wegrücken und die Kontrolle über seine Fassung verlieren, während Reiju neben ihm lag und sich an ihre Unterhaltung auf dem Balkon zurückerinnerte. Law hatte ihre Freiheit versprochen, doch keiner von ihnen beiden war frei.

Law sah sie wieder an, diesmal mit unleserlichem Blick, als er sich die Hände abtrocknete, obwohl sie bereits trocken sein mussten. „Es sind nur Träume.“

Reiju lächelte sanft, als sie seinen Blick hielt. „Ehemänner können ihren Frauen nichts vorspielen.“ Damals hatte sein Angebot geklungen, als ob sie als Team agieren würden und wenigstens einander vertrauen konnten, wo doch bereits die gesamte Welt gegen sie zu sein schien. Reijus Vater wollte nur einen männlichen Nachfolger, den er kontrollieren konnte, und durch den er sein Lebenswerk vergrößern konnte, während Doflamingo dachte, dass er durch die Heirat die Vinsmoke-Familie unterwandern und von innen heraus zerstören konnte. Keinen von beiden kümmerte es, was aus ihr oder Law werde würde. Für beide Parteien waren sie nur Spielfiguren auf einem Brett, die in Position geschoben wurden.

Reiju erhob sich, woraufhin das Wasser mitsamt dem Schaum an ihrem nackten Körper hinabglitt. Sie stieg aus der Badewanne und streckte die Hand in Laws Richtung aus, um stumm nach einem Handtuch zu bitten. „Du könntest dich deiner Frau anvertrauen“, sagte Reiju mit einem Zucken der Schultern und einem gehobenen Mundwinkel. „Immerhin schläft sie direkt neben dir und bekommt jeden Traum mit, wenn sie nicht gerade von ihren eigenen Träumen heimgesucht wird.“

Laws Blick ruhte auf ihrem Gesicht, ehe er ihren Körper hinunterrutschte und an ihrer ausgestreckten Hand hängenblieb. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht, als er nach einem der Badehandtücher griff, die ordentlich auf dem Regal lagen. Er breitete es aus, ehe er auf sie zukam und es ihr um die Schultern legte. Das Handtuch war breit genug, um ihren gesamten Körper zu umwickeln.

„Ist es das, was du von unserer Ehe erwartet hast, Reiju-ya?“, fragte Law, als er direkt vor ihr stand und ihr in die Augen sah. „Dass ich dir alle meine Probleme und Geheimnisse anvertraue?“

Reijus sah zu ihm auf, die Ecken des Handtuchs vor ihren Brüsten zusammenhaltend. „Du hast mir Freiheit versprochen“, sagte sie und kicherte leise, da nur ein Kind ihm dieses Versprechen abgekauft hätte.

Gelogen hatte Law jedoch nicht. Seit ihrer Hochzeit hatte er nichts von ihr erwartet, ihr keinerlei Vorschriften gemacht und sie walten lassen. Reiju hatte sich um die Inneneinrichtung der Wohnung gekümmert und sie kam und ging wie es ihr beliebte, ohne dass Law sich darüber beschwerte. Er fügte sich all den Familientraditionen und auch den Wünschen ihres Vaters, die sie ihm überbrachte. Law hielt seinen Abstand und ließ ihr ihren Freiraum.

„Ist es nicht genug?“, fragte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen und die letzten Wochen aus ihren Augen gesehen. „Willst du mehr? Jemand anderen?“ Sein Ton war gefasst und ausdruckslos, als er diese Worte an sie richtete. „Wenn du irgendeinen Kerl haben willst, kannst du ihn haben. Lass dich nur nicht dabei erwischen und sorge dafür, dass er Geheimnisse für sich behalten kann.“

Mit diesen Worten und mit zusammengezogenen Augenbrauen wandte Law sich von ihr ab und drehte sich wieder dem Waschbecken zu, um auch die letzten Spuren des abgewaschenen Bluts wegzuspülen.

Ihr Ehemann, der gefürchtete Chirurg des Todes, zuckte zusammen, als sie von hinten an ihn herantrat und sich gegen seinen Rücken schmiegte. „Warum würde ich irgendeinen Kerl haben wollen?“, hauchte sie ihm ins Ohr.

Law schloss die Augen, als Reijus Arme um seine Hüften herumwanderten. Das Handtuch fiel raschelnd auf den Kachelboden hinab, als es von ihren Schultern rutschte und sich ihre Fingerspitzen in den Bund seiner Hose schoben.

„Reiju-ya…“

„Ich habe dich nicht geheiratet, damit du mich behütest“, raunte Reiju. „Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die für ihre Meuchelmorde bekannt ist.“

Law stützte sich mit beiden Händen am Waschbeckenrand ab. „Warum hast du mich dann geheiratet?“, fragte er atemloser als zuvor.

Bei Laws Anblick kribbelte es zwischen Reijus Beine und sie presste sich enger an seinen Körper, als wollte sie mit ihm verschmelzen. „Damit du mir gehörst, Law-kun“, sagte sie im Flüsterton und einem Lächeln, das sie gegen Laws Ohr presste. „Und ich dir. Damit wir niemand anderem mehr gehören, nur noch uns.“

Über seine Schulter hinweg konnte sie im Spiegel sehen, wie sich Laws Adamsapfel bewegte, als er schluckte. Seine Augen öffneten sich, damit er nach ihrem Blick suchen konnte. Nach einigen Momenten löste er eine Hand vom Waschbecken, um die Hand, die nicht den Weg in seinen Hosenbund gefunden hatte, in seine zu nehmen und den Ring dort an ihrem Finger zu ertasten.

Ein Keuchen suchte sich den Weg über Laws Lippen, als Reijus andere Hand tiefer in seine Hose rutschte, doch er hielt an ihr fest, als er die Augen schloss und sich ihren Berührungen hingab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sama-chan
2020-07-12T06:54:41+00:00 12.07.2020 08:54
Warum bin ich gerade etwas enttäuscht, dass du hier abgebrochen und nicht weitergeschrieben hast? 😂
Sehr schönes Kapitel, was zum weiteren Verlauf sicher viel beträgt. 👍
Von:  _Supernaturalist_
2020-07-04T20:00:11+00:00 04.07.2020 22:00
Awwww... ja, ich mag die beiden total gern zusammen😍 Ihre Dynamik fügt sich ganz toll aneinander und ich bin sehr bereit für alle folgenden Kapitel🥰 Ich freue mich auf mehr!


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