Zum Inhalt der Seite

All of me

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Give your all to me, I´ll give my all to you Teil 6: Die Hochzeitsnacht

Stiles war auf dem Beifahrersitz eingeschlafen, lediglich aufrecht gehalten von Lehne und Gurt. Derek warf seufzend einen Blick auf den Beifahrersitz. Ihre Hochzeitsnacht würden sie wohl verschieben müssen, dachte er ein wenig wehmütig bei sich, denn er würde seinen erschöpften Liebsten dafür sicherlich nicht extra aufwecken. Vielmehr stellte er sich jetzt schon darauf ein, ihn gleich zuhause nach oben zu tragen, ihm vorsichtig die Schuhe auszuziehen und ihn ins Bett zu befördern, damit er sich nach diesem turbulenten Tag ein wenig ausruhen konnte.
 

Derek musste lächeln. Stiles sah so unglaublich lieb, süß und unschuldig aus, wenn er schlief, beinahe wie ein Kind. Niemand käme in solchen Momenten darauf, dass dieser Mann es faustdick hinter den Ohren hatte.
 

SEIN Mann!
 

Endlich!
 

Beinahe hatte Derek nicht mehr daran geglaubt, dass es irgendwann doch noch passieren würde. Unwillkürlich glitt sein Blick hinab zu seiner rechten Hand am Steuer, an deren vorletztem Finger nun ein edler, schlichter Platinring steckte.
 

Sie waren da und kaum, dass Derek den Wagen anhielt, schreckte Stiles auf, setzte sich kerzengerade hin und nach ein paar Sekunden, die er brauchte, um sich zu orientieren wo er war, warf er Derek ein freches Grinsen zu:

„Verdammt! Auf diesen Moment habe ich schon den ganzen Tag gewartet!“ schnurrte er, löste seinen Gurt und schwang sich dann mühelos hinüber zu Derek auf den Fahrersitz, um sich rittlings auf dessen Schoß zu setzen und sein Gesäß gegen dessen Schritt zu reiben.
 

Überrascht und gleichzeitig erregt von dieser unerwarteten Wendung der Situation stöhnte Derek leise auf und ließ Stiles kurz gewähren. Ihre Münder verschmolzen zu hungrigen, tiefen, warmen und atemlosen Küssen und binnen Minuten waren die Scheiben des Camaros beschlagen.

Äußerst widerwillig löste Derek seine Lippen nach einer Weile wieder von denen seines Angetrauten, um zu fragen:

„Willst du unsere Hochzeitsnacht tatsächlich hier im engen Wagen vollziehen, obwohl wir da oben ein großes, bequemes Bett haben?“
 

Stiles seufzte dramatisch und beschwerte sich:

„Du bist immer so vernünftig!“

Dennoch kletterte er von Dereks Schoß herunter und sie beide entstiegen dem Auto.
 

Ohne sich abzusprechen zogen sie im Treppenhaus beide ihre Jacketts aus und trugen sie vor der Hüfte, denn die alte, einsame Ms. Stringer aus dem ersten Stock, die zu jeder Tages- und Nachtzeit hinter ihrem Türspion lauerte, um mitzubekommen was ihre Nachbarn wohl so taten, musste ja nicht unbedingt den Schreck ihres Lebens bekommen, weil die beiden Jungs aus dem Dritten gerade eine beginnende Erektion vor sich her trugen.
 

Oben an ihrem Apartment angekommen zückte Derek seinen Schlüssel, doch kaum war die Tür offen, fiel Stiles einen Veränderung an ihm auf. Derek stellten sich die Haare auf, so wie sie es immer taten, wenn er in Alarmbereitschaft war.

Als sie sich vor zehn Jahren kennengelernt hatten; damals war Stiles noch ein sechzehnjähriger Schüler gewesen und sie hatten noch einen weiten Weg vor sich, um das Paar zu werden, dass sie heute waren; da hatte Derek ständig so ausgesehen und Stiles hatte das lediglich für eine eigenwillige Art gehalten, sich zu frisieren. Er hatte noch nicht gewusst, dass es sich um so etwas wie gesträubtes Fell handelte, weil Derek zu jener Zeit durch den gewaltsamen Tod seiner Familie schwer traumatisiert und in ständiger Alarmbereitschaft gewesen ist. ´
 

Doch heute, nach all den gemeinsamen Jahren konnte Stiles seinen Geliebten lesen, wie ein Buch und so fragte er:

„Was ist los, Baby? Stimmt etwas nicht?“
 

Derek gab ein leises Knurren von sich und flüsterte dann:

„Das kannst du wohl laut sagen! Jemand ist hier gewesen und vielleicht ist er es sogar immer noch? Bleib´ hinter mir!“
 

Derek war in diesem Moment voll und ganz ein Wolf auf der Pirsch und Stiles wusste, dass man in diesen Augenblicken gar nicht erst mit ihm diskutieren sollte. Sie machten kein Licht, Derek setzte sich in Bewegung und Stiles folgte ihm nach und versuchte, möglichst leise und nicht im Weg zu sein.
 

Im Flur und im Wohnzimmer war alles wie immer und auch in Küche und Gästezimmer war niemand zu sehen. Sie gingen ins Bad und hier spürte sogar Stiles, dass etwas anders war, als es sein sollte: Es waren die Luftfeuchtigkeit und der Geruch, also betätigte Stiles nun doch noch den Lichtschalter, auch wenn er sich dafür einen säuerlichen Blick seines Lieblingsraubtiers einhandelte.

Der Anblick, der sich ihnen bot war unerwartet: Ihre große Badewanne war bis oben hin mit dampfenden Wasser gefüllt und auf die üppige Schaumkrone hatte jemand rote und rosafarbene Rosenblütenblätter gestreut.

Derek knurrte erneut, wandte sich abrupt um und stapfte hinüber in ihr Schlafzimmer. Stiles folgte ihm dichtauf und und auch hier hatte jemand Rosenblüten verstreut, nämlich eine Spur bis zum Bett und dann nach ein paar handvoll auf das Laken. Auf einem der Nachttische stand ein Sektkühler, gefüllt mit Eis und einer Magnumflasche Champagner darin. Daneben ein silberner Teller, ebenfalls mit Eis und obendrauf einige Austern. Auf dem gegenüberliegenden Nachttisch stand ebenfalls ein Sektkühler, jedoch enthielt dieser warmes Wasser und eine große Flasche Gleitgel und daran angelehnt ein edler Umschlag aus feinstem Büttenpapier auf den in großen, vornehmen Lettern geschrieben stand „An die Bräutigame“
 

Derek schnappte sich den Umschlag, öffnete ihn und zog mit ungeduldigen Fingern den Brief hervor. Stiles lehnte sich an ihn, damit sie beide die, an sie gerichteten Worte lesen konnten:
 


 

Hallo Kinderchen!
 

Ich finde es süß, dass ihr euch für einander aufgespart habt. Nun ist eure große Nacht gekommen und ihr werdet eure Unschuld verlieren.

Ist das nicht aufregend?
 

Hierzu noch ein paar gutgemeinte Ratschläge: Nehmt vorher ein Bad! Da könnt ihr herrlich den Stress des aufregenden Tages wegwaschen und außerdem ist es sehr entspannend und das ist besonders wichtig für das, was ihr vorhabt, wenn ihr versteht, was ich meine. Die Austern sind für dich Derek. Sie helfen der Potenz auf die Sprünge und ich dachte mir, das könnte in deinem Fall hilfreich sein. Und der Champagner ist dafür gedacht, dass ihr Zwei ein wenig lockerer werdet, auch wenn nur einer von euch beiden davon betrunken werden kann. Und dann ist da ja noch das Gleitgel. Ich habe es für euch aufgewärmt, denn es gibt wohl keinen schlimmeren Lustkiller, als wenn das glitschige Zeug eiskalt ist.
 

Wenn ihr nun noch Fragen habt, zum Beispiel wo was hingehört, wenn man ES tut, oder ob das Ganze wirklich bloß drei Minuten dauern sollte, dann ruft mich ruhig an.
 

Ich wünsche euch viel Spaß bei eurem kurzen, holprigen Vergnügen.
 

Euer Peter
 


 

Derek zerknüllte das Blatt, warf es in eine Ecke und zückte sein Handy:

„Oh, ich WERDE ihn anrufen!“ knurrte er: „Ich werde ihn anrufen und ihm sagen, dass ich ihn UMBRINGEN werde. Unschuld verlieren? Austern? Der hat doch wohl einen Knall? Ich werde ihn fertig machen!“
 

Stiles grinste gutmütig, nahm seinem Mann das Handy aus der Hand und erwiderte:

„Er will dich doch bloß ärgern, Baby! Und du machst es ihm jedes mal auf´s Neue wieder so unglaublich leicht! Aber schau dich doch mal um! Siehst du eigentlich, was Peter hier getan hat? Er hat sich richtig ins Zeug gelegt, damit du und ich eine vollkommene Hochzeitsnacht haben können. Mir ist ein Rätsel, wie er das alles organisiert hat. Es ist wahrscheinlich das Liebste, was der böse Wolf in seinem Leben je gemacht hat, also sei nicht böse, sondern freu´ dich lieber!“
 

„Er ist hier eingebrochen! Er hat mein Revier verletzt!“ schmollte Derek nun wie ein ganz, ganz kleines Wölfchen.
 

Stiles lachte leise:

„Er ist nicht eingebrochen! Du hast ihm deinen Schlüssel für Notfälle gegeben und das hat er heute eben kreativ ausgelegt. Und ich will jetzt meine Hochzeitsnacht mit dir, mein schöner Mann! Ich will das Bad, den Schampus, die Austern und ich will es mit dir wie die Karnickel treiben, bis die Sonne wieder aufgeht, hörst du?“
 

Derek schmolz endgültig. Dennoch spekulierte er:

„Bestimmt hat Peter hier überall Webcams installiert und er lädt unsere Hochzeitsnacht live bei X-Tube hoch!“
 

Wieder ein Lachen von Stiles:

„Na wenn das so ist, dann sollten wir uns ja wohl extra-viel Mühe geben, oder was denkst du?“

Und nun begann er langsam damit, für Derek zu strippen.

Als er schließlich nur noch in seiner Unterhose vor ihm stand, gingen dem Werwolf beinahe die Augen über:
 

„Du hast sie noch?“ rief er aus und deutete auf die Boxershorts mit der Abbildung von Spider-Man vorne drauf, denn dieses Kleidungsstück hatte er bislang nämlich nur bei einer einzigen Gelegenheit zu Gesicht bekommen und zwar in einer ganz besonderen Nacht vor etlichen Jahren, als Stiles und er zum ersten Mal miteinander intim geworden waren. Sie waren beide reichlich ungeduldig und auch wahnsinnig nervös gewesen, doch dann kam dieses Ding zum Vorschein und da hatte Derek ganz einfach Lachen müssen und nachdem Stiles zunächst ganz kurz eingeschnappt gewesen war, hatte auch er mit eingestimmt und da war der Knoten geplatzt, ihre Nervosität war verschwunden und es war eine denkwürdige Nacht geworden:
 

„Ich dachte, die hättest du längst entsorgt? Hast du die etwa für den heutigen Tag aufgehoben?“ fragte Derek verblüfft:
 

„Ich wusste immer schon, dass dieser heutige Tag irgendwann kommen würde und darum!“ bestätigte Stiles grinsend und schälte Derek aus seinem Hochzeitsanzug.
 

Irgendwie war dies das schönste Hochzeitsgeschenk, welches sein frisch Angetrauter ihm hätte machen können. Stiles hatte also schon von der allerersten Sekunde an sie beide geglaubt, auch wenn das mit ihnen allen anfangs so unwahrscheinlich erschienen war, auch wenn ihr Weg nicht immer leicht gewesen war und sie sich zeitweise so heftig gestritten hatten, dass es aussah, als würde ihre Liebe daran zerbrechen?

Aber während all´ dieser Jahre hatte Stiles dieses lächerlich-bezaubernde Kleidungsstück aufgehoben, um es an ihrem Hochzeitstag zu tragen, weil er an sie geglaubt hatte!
 

Und nun ließ der Jüngere diese letzte Hülle fallen, nahm seinen Ehemann bei der Hand, sie eilten lachend ins Badezimmer, stiegen in das duftende, heiße Wasser, schmiegten sich dort eng aneinander und begannen küssend, die Welt um sich herum zu vergessen.

Als das Wasser irgendwann abkühlte und ihnen kuscheln nicht mehr genügte, huschten sie, nackt und nass zurück ins Schlafzimmer.

Stiles nahm eine Austernschale, kippte sich den Inhalt in den Mund, spülte mit reichlich Champagner nach und ließ sich auf das Bett fallen:

„Na los, Großer! Mach´ mich zu Deinem!“ forderte er mit laszivem Blick.
 

Das musste man dem Werwolf nicht zweimal sagen. Grinsend und mit einem kleinen Knurren setzte er zum Sprung an.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück