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Ein Schritt nach dem anderen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallihallo,

heute darf die Crew die Hiobsbotschaft verdauen, zumindest mehr oder weniger.
Und jeder macht das halt so auf seine Weise ;-)
Ich danke den Kommis und den Favoriten^^

Liebe Grüße und viel Spaß

Eure Sharry Komplett anzeigen

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Kapitel 3

Kapitel 3

 

-Sanji-

„Ich spüre meine Beine nicht.“

Was?!

„Ich kann sie nicht bewegen.“

Nein!

„Und so wie Chopper guckt glaube ich, dass es dauerhaft ist.“

Unmöglich!

 

Mittlerweile stand Sanji fassungslos in der Kombüse, nachdem Zorro sie allesamt rausgeschmissen hatte. Nun ja, geschmissen hatte er eigentlich nur den Stuhl, aber es kam aufs Gleiche raus.

Immer noch waberten die Worte des Schwertkämpfers in seinem Kopf.

Er konnte hören, wie die anderen auf Chopper einreden, der neben Robin an der geschlossenen Türe zum Krankenzimmer stand, aber er hörte ihnen kaum zu.

„Was hat das zu bedeuten?“

„Was meint er damit?“

„Wie? Dauerhaft?“

„Sag doch mal was.“

„Chopper.“ Alle hörten auf zu reden, als Ruffy plötzlich das Wort erhob.

Auch Sanji sah ihn an, sah den Mann an, dem sie alle Folge leisteten.

„Du solltest zu ihm gehen.“ Die Stimme ihres Kapitäns war ungewohnt ruhig.

„Was, aber…“

„Du kannst uns später erklären, was das zu bedeuten hat. Aber jetzt braucht Zorro dich.“

Das Rentier nickte kurz, atmete tief durch und ging wieder hinein. Auf der anderen Seite der hölzernen Wand blieb es ruhig.

„Aber Ruffy“, widersprach Nami laut, „Er hat uns gerade raus geworfen. Nicht das er jetzt Chopper an die Gurgel geht.“

„Wird er nicht“, antworte der Gummijunge schlicht und setzt sich aufs Sofa, den Hut tief ins Gesicht gezogen. Dieser Ruffy war nicht der lustige Gummibengel, sondern der ernste Kapitän. Verdammt!

„Aber was bedeutet das jetzt?“, fragte Lysop unsicher. „Soll das jetzt heißen, dass Zorro nie wieder laufen kann?“

„Nein! Was für ein Quatsch!“, sagte Sanji zu schnell und zu laut. „Natürlich kann er laufen. Wir reden immerhin vom Marimo.“

„So einfach ist das nicht, Sanji.“ Robin klang ruhig, doch der Koch konnte die unterschwellige Spannung in ihren Worten spüren, während sie einen Blick durch die Luke zurück ins Krankenzimmer warf, bevor sie sich zum Tisch begab. „Selbst unser Schwertkämpfer ist nicht immun gegenüber Verletzungen. Wir müssen abwarten und hören was Chopper sagt.“

Brook setzte sich neben sie, eine Tasse Tee in der Hand. „Wahre Worte, meine Liebe.“

„Wie könnt ihr nur so ruhig sein?!“, schnaubte die Navigatorin und schlug beide Hände auf den Tisch. „Wenn das stimmt, bedeutet das…“ „Nami!“ Ruffy klang bestimmt und ernst.

Überrascht sah die junge Frau ihren Kapitän an, der jedoch nicht weiter sprach, sondern einfach nur mit verschränkten Armen gegen den Sofarücken lehnte.

Franky seufzte und ließ sich ebenfalls aufs Sofa fallen. „Das heißt, wir können nur abwarten bis wir mehr wissen. Immerhin ist er jetzt endlich aufgewacht.“

Lysop stand immer noch wie bestellt und nicht abgeholt an der Wand, doch Nami packte ihn relativ schmerzfrei am Arm und zog ihn mit sich zum Tisch.

Sanji war derweil wieder in seine Kochnische verschwunden, denn eigentlich war er gerade dabei gewesen das Abendessen vorzubereiten, als Lysop hereingestürmt war um ihnen mittzuteilen, dass Zorro aufgewacht war.

Nicht, dass er sich jetzt noch wirklich darauf konzentrieren konnte.

Eben war es laut gewesen, alle hatten sie durcheinander gesprochen.

Nun war es ruhig. Nur das Brutzeln der Pfanne und das gelegentliche Stühlerücken waren zu hören.

Aus dem Raum nebenan konnte man gar nichts vernehmen.

Nach einer Weile stand Franky auf. „Komm Langnase“, murrte er nur.

„Was? Wieso?“

„Komm einfach mit.“

Sanji hörte ihre Unterhaltung im Hintergrund, aber drehte sich nicht um. Kochen war das einzige, das ihm gerade helfen konnte. Seine aufgewühlten Nerven beruhigen konnte.

„Sanji, wir werden das Abendessen verpassen, lässt du uns was über?“

Kurz sah er auf. Der Cyborg hatte seine Brille hochgeschoben und einen bedrückend ernsten Blick aufgesetzt.

„Klar, kein Problem. Ich stell euch was zur Seite.“

„Super, danke. Wir werden vermutlich die ganze Nacht auf sein. Du brauchst also niemanden für die Wache einteilen, Nami.“

Damit gingen die beiden und ließen die Tür hinter sich ins Schloss fallen.

„Als ob heute einer schlafen gehen würde“, murrte Nami nur und nahm die ihr angebotene Tasse Tee entgegen.

„Was sie wohl vorhaben?“, murmelte Brook.

„Ist doch egal.“ Kälter hätte Sanjis Stimme nicht sein können.

Es war doch absolut unwichtig, was die beiden Bastler wieder einmal in ihren verworrenen Gedankengängen ausheckten. Er konnte kaum nachvollziehen, wie sie jetzt gehen konnten um irgendwas anderes zu machen.

Doch wenn er näher drüber nachdachte, so taten sie vielleicht das gleiche, was er gerade auch tat.

Er kochte, sie bastelten, so unterschiedlich war das gar nicht.

Die letzten drei Tage hatten sie alle gewartet.

Eigentlich waren die letzten drei Tage wie immer gewesen, sie hatten diese gottverdammte Insel hinter sich gelassen und wieder Kurs auf die neue Welt genommen.  Die Stimmung an Bord war gut gewesen, trotzt des bewusstlosen Schwertkämpfers.

Sie waren daran gewöhnt, dass Zorro sich gesund schlief. Manchmal auch über mehrere Tage. Das an sich war nichts ungewöhnliches, auch wenn Sanji sich nicht daran erinnern konnte, dass er jemals fast drei Tage am Stück gepennt hatte.

Ungewöhnlich war jedoch gewesen, dass die Verletzungen laut Chopper nicht gravierend genug waren, damit Zorro so lange schlafen musste.

Nun wussten sie, dass Choppers Sorge nicht unberechtigt gewesen war. Nun wussten sie, dass die Verletzungen doch schlimm genug waren.

„Verdammt!“

„Sanji was ist passiert?“

„Ach nichts. Mach dir keine Sorgen, Nami-Mäuschen. Ich hab mich nur geschnitten.“

„Schlimm?“

„Nein, nur ein Kratzer, blutet kaum.“

Eigentlich sollte er höchst erfreut sein, dass Nami sich tatsächlich um ihn sorgte, aber viel mehr ärgerte er sich über sich selbst.

Seit Jahren hatte er sich nicht mehr geschnitten, sowas passierte nur Amateuren und Scharlatanen, nicht einem Profi wie ihm. Er machte nicht solche Fehler, nicht er.

Nach einer Weile stand Brook auf um den Tisch zu decken, während er die letzten Handgriffe vollführte.

Zu diesem Zeitpunkt kam auch Chopper zurück. Leise schloss er die Tür hinter sich. Er sagte nichts, sondern hüpfte schwerfällig aufs Sofa neben Ruffy. Eben dieser stand auf und ging Richtung Krankenzimmer ohne auch nur eine Frage ans Rentier zu verlieren.

„Warte, Ruffy“, murmelte der kleine Arzt und sah zu ihm auf. „Es war ziemlich anstrengend für Zorro. Er schläft jetzt. Bitte warte noch, zumindest bis nach dem Abendessen.“

Erst jetzt fiel Sanji auf, dass Ruffy nicht einmal gequengelt hatte, während er aufs Essen hatte warten müssen, sondern einfach nur ganz ruhig dagesessen hatte.

Wenn er ehrlich war, war das das gruseligste an der ganzen Situation.  Ein ernsthafter Ruffy war immer ein Grund zur Sorge. Wenn selbst Ruffy seine gute Laune verlor, konnte es gar nicht gut um den Marimo stehen.

„Egal, fangt schon mal ohne mich an. Ich werde nicht lange brauchen, er kann danach schlafen.“

Beinahe hätte er die Schüssel in seiner Hand fallen gelassen.

Noch nie hatte er miterlebt, dass sein gefräßiger Kapitän eine Mahlzeit ablehnte, der Weltuntergang musste nahe sein.

Wenige Minuten später saßen die verbliebenen fünf am Küchentisch, doch keiner von ihnen war wirklich hungrig.

„Also, wie schlimm ist es Chopper?“, fragte Sanji nun tonlos.

Normalerweise saß er nicht mit den anderen am Tisch und aß erst später etwas, aber heute war nichts wie es normalerweise war.

„Nun ja, es ist eine vollständige Lähmung beider Beine durch eine Rückenmarksverletzung. Da gibt es nichts dran schön zu reden.“ Choppers Antwort war traurig, aber gefasst.

Noch immer waren vom Zimmer nebenan nicht viel mehr als dumpfe Stimmen zu hören.

„Kann man das denn behandeln?“ Nami stocherte lustlos in ihrem Salat.

„Man kann an der Beweglichkeit der Beine durch Krankengymnastik arbeiten, aber viel mehr auch nicht. Da mir die nötigen Geräte fehlen, kann ich nicht sagen was das Rückenmark so geschädigt hat, wobei es höchst wahrscheinlich an einem Wirbelbruch liegt, allerdings kann ich sagen, dass es nicht komplett durchtrennt wurde, da andere Fähigkeiten noch intakt sind, die sonst auch nicht mehr funktionieren würden.“

„Aber wird er je wieder laufen können?“, stellte Nami nun die Frage, die sie beschäftigte.

„Also um ehrlich zu sein…“

Ein lautes Krachen ließ sie alle zusammenzucken.

„Ich habe NEIN gesagt!“ Ruffys erboste, laute Stimme hallte zu ihnen herüber.

Sanji und Robin tauschten einen schnellen Blick aus, während er bereits aufsprang und zur Tür hechtete, Chopper war direkt hinter ihm.

Als er die Tür aufriss, sah er zuerst Ruffy vor ihm stehen, sein Hut war zu Boden gesegelt, er atmete schwer, eine geballte Faust noch erhoben.

Dann sah er Zorro.

Dieser lag auf dem Boden, seine Beine waren noch halb verknotet mit der Bettdecke, ein verfangener Fuß hing noch auf Höhe der Matratze. Mit beiden Armen stützte der Schwertkämpfer sich vom Boden ab und sah seinen Kapitän an, die rechte Wange vom Schlag noch gerötet.

„Ruffy, Zorro! Was soll das?!“ Namis Stimme war deutlich zu laut.

„Das hast du nicht zu entscheiden!“, entgegnete Zorro und ignorierte Sanji und die anderen komplett, während er zornig seinen Kapitän anstarrte.

„Doch, ich bin der Käpt’n!“

Ruffy war wütend, so wütend wie sie es selten erlebt hatten.

„Dann benimm dich auch wie einer und triff vernünftige Entscheidungen!“

Schwerfällig drehte sich der Schwertkämpfer auf die Seite, und hielt sich in einer halb sitzenden Position, die Beine immer noch unkoordiniert in der Decke verheddert.

„Das habe ich bereits und damit basta!“

Ruffy drehte sich herum, packte seinen Strohhut und verließ das Krankenzimmer.

Hart knallte die Türe in seinem Rücken zu.

Erschrocken starrten sie alle ihrem Kapitän hinterher. Doch dann bemerkte Sanji wie der sonst so elegante Schwertkämpfer mühsam und umständlich versuchte sich aus der Bettdecke zu befreien.

Leblos plumpste sein rechtes Bein zu Boden.

„Oh, Zorro lass mich dir helfen.“ Chopper rannte bereits zu ihm.

„Nein“, knurrte der Ältere grob, „Ich schaff das allein!“

„Aber Zorro“, wandte Nami in einem belehrenden, wenn auch mitfühlenden, Ton ein, „Es ist nichts schlimmes dran…“

„Raus!“ Schwerfällig rollte der andere sich auf den Bauch und richtete sich mit seinen Armen auf. „Ich bin eure mittleidigen Blicke so leid!“ Seine Stimme war eiskalt. „Ich brauche keine Hilfe, also verzieht euch!“

Auch Robin wollte etwas einwenden, Sanji konnte ihren ernsten, besorgten Blick wahrnehmen.

„Ihr habt ihn ja gehört. Los kommt, bevor das Abendessen noch kalt wird.“

Mit Ausnahme vom Schwertkämpfer sahen ihn alle überrascht an. Er jedoch hatte seinen Blick auf den Grünhaarigen gerichtet und bedeutete den anderen zu gehen.

Als die Tür zuging konnte er sehen wie der andere aufatmete, immer noch am Boden liegend, erst dann schien er zu bemerken, dass Sanji ja immer noch da war.

„Was willst du noch?“ Seine Stimme klang bedrohlicher als eine Klinge an seiner Kehle sein könnte.

„Nichts“, antwortete er, bemüht gelassen zu klingen, und zog sich Choppers Bürostuhl heran.

Mit verschränkten Armen und überschlagenen Beinen nahm er darauf Platz und sah zu seinem Lieblingsfeind herab.

Er wusste, dass Zorro kein Mitleid wollte und keine Hilfe annehmen würde. Selbst verletzt, selbst unfähig noch irgendetwas zu tun, hatte er immer noch seinen verdammt ätzenden Stolz und seine unglaublich nervige Ehre.

„Dann zeig mir doch mal wie wenig Hilfe du brauchst.“

Wütend blitzten ihn die grünen Augen des anderen an, der immer noch auf dem Boden lag und sich mit seinen Armen abstützte.

„Arschloch.“

Doch dann wandte der andere sich tatsächlich ab und robbte zurück zum Bett.

Sanji lehnte sich gegen den Stuhl und fummelte seine Zigaretten heraus.

„Chopper will nicht, dass hier geraucht wird“, murrte der Schwertkämpfer und  griff nach dem Bettkasten.

Seufzend steckte er sein Laster wieder weg.

Er mochte entspannt aussehen, vielleicht sogar herablassend, aber tatsächlich wollte er gerade nichts mehr als den anderen in den Arm nehmen und ihm versprechen, dass alles wieder gut werden würde.

Aber gerade jetzt war kein Raum für seine eigene Schwäche, seine eigenen Ängste. Gerade jetzt, wo die anderen ihre eigenen Emotionen als die des Schwertkämpfers missdeuteten, musste er Ruhe bewahren.

„Du genießt das Ganze, was?“

Zu seiner Überraschung war Zorros Stimme deutlich ungefährlicher als noch vor wenigen Sekunden, während der Grünspan beide Arme anspannte und sich am Bett hochzog. Mit einem leisen Puff  landete sein Oberkörper auf der weichen Matratze, Gesicht voran.

„Weit weniger, als du dir vielleicht vorstellen kannst“, antwortete Sanji so ruhig er konnte, obwohl es in seinen Fingern kribbelte. Es wäre gerade so einfach dem anderen zu helfen, wenn er ihn nur lassen würde.

Aber wenn er Zorro wirklich helfen wollte, musste er sich zurück nehmen und die Gefühle des anderen respektieren. Wenn er jetzt eingreifen würde, würde er das nur um sein eigenes Gewissen zu entlasten.

„Dann frag mich mal“, murrte der andere in die Matratze hinein und rollte sich auf die Seite.

„Meinetwegen. Also? Genießt du das Ganze?“

„Du kannst mich mal.“ Doch er konnte das leichte Feixen in der Stimme des anderen hören, während der Mooskopf sich nun auf die aufgestapelten Kissen hievte und ein Bein nach dem anderen hochhob.

Sanji war fast beeindruckt, wie schnell der andere das hinbekommen hatte, aber auch das würde er sich nicht anmerken lassen.

„Was denn jetzt? Du wolltest doch, dass ich dich frage.“

Mit einem Seufzen richtete der Schwertkämpfer sich zu Recht und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

„Selbst du kannst nicht so blöd sein…“

„Nun ja, wenigstens bin ich nicht blöd genug mich mit meinem Kapitän anzulegen.“

Der Schatten eines Grinsens, den er gerade aufs Gesicht des anderen gebracht hatte, verschwand.

„Was? Dachtest du wirklich, ich würde dich so einfach davon kommen lassen? Ich mag dich zwar vor den anderen gerettet haben, aber ich bin nur für Frauen ein Ritter in glänzender Rüstung.“

„Willst du mich verarschen? Ritter in glänzender Rüstung? Du bist ein sadistischer Idiot und es gefällt dir, dass ich dir ausgeliefert bin.“

„Das hast du jetzt gesagt. Warum solltest du mir hilflos ausgeliefert sein?“

„Ich kann weder weglaufen noch mit dir kämpfen, Koch. Sieh der Wahrheit ins Gesicht, ich bin dir ausgeliefert. Ich habe nur nie gesagt, dass ich hilflos bin.“

Seine Worte waren kühl, sein Blick unbeeindruckt.

Doch in Sanjis Inneren brodelte es. Er wusste, was Zorro ihm damit sagen wollte und er hatte verdammt nochmal Recht.

Scheiße!

„Darum ging es also, als du mit Ruffy gestritten hast?“

„Wir haben nicht gestritten. Das würde bedeuten er hätte mir zugehört und auf meine Argumente reagiert.“

„Als wärest du ein großer Freund von Diskussionsstrategie.“

„Halt die Klappe, Kartoffelschäler, du hast noch nie eine Diskussion gegen mich gewonnen.“

„Oh doch, der Trick liegt darin den anderen nicht merken zu lassen, dass er bereits verloren hat.“

Es tat weh!

Er hatte sich mittlerweile auf seine Oberschenkel gelehnt und grinste den anderen böse an, der nicht minder gefährlich zurückgrinste. Ihre kleinen Streitereien waren wohl genauso erfreulich wie eine hübsche Frau im Bikini, auch wenn er das nie zugeben würde, doch eigentlich wurde es erst richtig befriedigend, wenn sie ihrem Adrenalin nachgaben.

Doch das würde nicht passieren.

Es würde nicht zu einem Kampf kommen. Zorro würde nicht kämpfen können. Und diese Erkenntnis traf ihn unvorbereitet und hart. Zorro würde nie wieder mit seinen Schwertern kämpfen können, nicht gegen ihn, nicht gegen die Marine, nicht gegen Falkenauge.

Nach Luft schnappend lehnte Sanji sich wieder zurück, suchte nach seiner Zigarettenschachtel.

„Kein Rauchen.“ Zorro sah ihn beinahe gelassen an. „Falls du eine Panikattacke kriegst, schnapp dir eine von diesen verdammten Tüten, Schublade unten links.“ Er nickte zum Arbeitstisch ihres Doktors hinüber.

Sanji sah ihn an, sah den Schwertkämpfer ihrer Crew an, den ersten Maat, die rechte Hand des Käpt’n.

Seine Sicht wurde verschwommen.

„Wenn du jetzt anfängst zu heulen, werf ich dich hochkant raus.“

„Nicht das du das könntest“, murrte Sanji mit brüchiger Stimme, sich abwendend, einen riesen Kloß im Hals und tatsächlich kurz vorm weinen.

„Uh, der war unter der Gürtellinie, das tat weh.“

Sanji guckte geschockt auf.

„Ach halt, ich fühl da ja nichts mehr.“ Ein schiefes Grinsen hatte sich auf die schmalen Lippen des Schwertkämpfers geschlichen.

„Hör auf damit!“ Sanji war gefangen zwischen lachen und heulen. Dieser Idiot!

„Wie kannst du darüber nur Witze machen. Das hier ist verdammt scheiße!“

„Wohl wahr.“ Und nun war Zorro plötzlich wieder ernst. „Das hier ist verdammt scheiße.“

Einen Moment waren sie ruhig.

Vom Zimmer nebenan war nichts zu hören.

„Also, warum ist Ruffy ausgetickt?“, fragte er schließlich.

Zorro sah ihn an.

„Du kannst es dir doch denken, oder?“

Er biss sich auf die Lippe. Natürlich wusste er was vorgefallen war. Er war kein Idiot, auch wenn der Säbelrassler anderes behaupten würde, er konnte sich nur zu gut vorstellen wie ihre Unterhaltung verlaufen war.

Langsam lehnte er sich wieder vor.

„Aber er hat doch Recht, oder nicht?“

Der Schwertkämpfer hob nur eine Augenbraue.

„Nein. Du weißt, dass Ruffy falsch liegt.“

Auch der Schwertkämpfer lehnte sich vor, sich mit einer Hand abstützend. Sanji fragte sich, ob er das Gleichgewicht verlieren würde, wenn er das nicht tat.

„Koch, sei kein Idiot. Natürlich ist das Nichts was ich will. Natürlich würde ich nichts lieber wollen, als meinen Traum weiter zu verfolgen. Aber das kann ich nicht mehr.“

Wie konnte Zorro nur so ruhig darüber reden? Sanji dagegen konnte schon wieder spüren, wie seine Augen schmerzten.

„Ich kann nicht mehr kämpfen. Anders als du oder Nami war das die einzige Fähigkeit, die ich unserer Crew beisteuern konnte. Ab jetzt werde ich nicht nur keine Hilfe mehr sein, sondern eine zusätzliche Belastung. Sieh es ein Koch, du weißt es doch auch schon längst. Ob es uns gefällt oder nicht, es ist für mich an der Zeit diese Crew zu verlassen.“

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  CARRION
2017-07-01T06:17:21+00:00 01.07.2017 08:17
Wieder super geschrieben. Diese Emotionen. Ganz toll. Wie sich sanji zusammen reißt. :(
(Auf der andern Seite haben sie einen cyborg mit anbord. Der sich selbst umgebaut hat. Der könnte das bestimmt auch an jemand anderen xD Badum )
Antwort von:  Sharry
08.07.2017 14:00
Hi,
Ich danke dir für diesen Kommi und vielen Dank für das Kompliment.
Also natürlich wird Franky nicht tatenlos bleiben, dass verspreche ich^^
Alles Liebe
Sharry
Von:  pbxa_539
2017-06-30T19:21:19+00:00 30.06.2017 21:21
Hmm, mich würde das Gespräch zwischen Ruffy und Zoro im einzelnen ja schon interessieren.
Aber eigentlich kann man es sich ja denken. Dass das nun gleich so eskaliert, ist unschön, aber da prallen eben Sturköpfe aufeinander.
Eigentlich aber sieht Zoro nur der bitteren Realität ins Angesicht.
Bin mal gespannt, ob er Nägel mit Köpfen macht und tatsächlich versucht, aus der Crew auszutreten.

Und ja, du kannst meinen Spruch aus dem vorigen Kommentar als Kompliment auffassen, nichts anderes sollte es sein :)
Antwort von:  Sharry
08.07.2017 13:46
Vielen Dank für deinen Kommi^^
Keine Sorge, es werden noch mehr Unterhaltungen zwischen den beiden Sturköpfen folgen, schließlich will ja keiner von beiden klein bei geben (Schreibt man das so o.o?)
Aber auch Sanji hat noch ein Wörtchen mitzureden (und Robin... pssst)
Alles Liebe
Sharry


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