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Familyproject

von

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Achtundachtzig

Wie schon die letzten beiden Tage, saß der Sänger total in seinen Gedanken versunken da und starrte beinahe Löcher in die Holzplatte des Tisches, an dem er saß. Rings um ihn herum die restlichen Kollegen von Sukekiyo, die alle brav Fragen des Radiomoderators beantworteten. Nur Kyo hielt sich zurück, da er sich einfach nicht darauf konzentrieren konnte. Die Moderatoren der Radiosendung hatten es sogar schon aufgegeben ihn direkt anzusprechen, was ihm sehr lieb war, da sie eh nur kurze Antworten bekommen hatten. Meistens ein ‚Ja‘ oder ein ‚Nein‘, wahlweiße auch ein ‚Eeeh? ‘, in Verbindung mit einem erschrockenen Zusammenzucken, da sie ihn kurz aus seinen Gedanken gerissen hatten.
 

Doch er wusste einfach nicht, wie er mit der Neuigkeit umgehen sollte. Zwar hatte Yuna ihm auch noch nichts davon erzählt, aber das Ultraschallbild war ja wohl Beweis genug, zudem ja auch der Name der Mutter – welche eindeutig Yuna war – und das aktuelle Datum drauf zu sehen gewesen waren. Davon mal abgesehen, das Kyo sowieso noch keinem etwas sagen konnte, da Yuna wie gesagt noch kein Wort darüber verloren hatte, wie sollte er das seinen Bandkollegen erklären?

Gut, Toshiya und Shinya schieden bei der Sorge aus, denn die beiden interessierte es eh nicht, zumindest nicht in der Weise wie Kaoru und Daisuke.
 

Und genau die beiden waren sein Problem. Na ja gut, Problem war jetzt auch zu viel gesagt, aber Kyo hatte ehrlich gesagt mehr Angst vor Daisukes Reaktion als vor Kaorus.

Der Leader würde sicherlich einen kleinen Tobsuchtanfall erleiden, ein wenig wie ein Stier durchs Studio trampeln und sich dann erschöpft aufs Sofa sinken lassen, nur um Kyo danach mit einem leichten Lächeln zu gratulieren. Aber vielleicht täuschte er sich da auch und der Leader würde in sich zusammen sacken und ein langes Gesicht ziehen, da bei ihm immer noch keine Familienvergrößerung an stand. Zumindest hatte er noch nichts davon verlauten lassen. Und auch Kaorus Freundin – deren Namen er schon wieder vergessen hatte – hatte auch noch nicht den Eindruck gemacht, als wäre in den nächsten Monaten irgendwas geplant. Dabei wusste der Sänger wie sehr Kaoru sich nach seiner eigenen kleinen Familie verzehrte.
 

Trotz allem, wurde ihm regelrecht schlecht, wenn er daran dachte, wie er es Daisuke beibringen sollte. Die Fehlgeburt war nun schon ein halbes Jahr her. Noriko und der rothaarige Gitarrist wirkten eigentlich wieder ganz normal, aber der Sänger sah dennoch ganz genau, dass Daisuke immer noch nicht ganz der Alte war. Dieses fröhliche, beinahe lausbubenhafte Glitzern in dessen Augen fehlte einfach noch immer. Wahrscheinlich wird es auch für immer erloschen sein, oder zumindest noch für eine ganz lange Zeit, man konnte es nicht sagen. Selbstverständlich konnten sie dem Gitarristen in der Hinsicht auch keinen Vorwurf machen, da sie alle nicht wussten, wie sich so eine niederschmetternde Nachricht anfühlte. Wenn Kyo ehrlich war, wollte er auch nie in so einer Situation sein. Allerdings wanderte doch immer wieder unweigerlich der Gedanke in seinen Kopf, ob es sie, also Yuna und ihn, nicht auch treffen könnte. Man dachte dabei nämlich eigentlich immer, dass vorher irgendwas gewesen sein musste. Irgendwelche Krankheiten, zu viel Stress, Vorgeschichten aus der Verwandtschaft, irgendwie so etwas. Doch das war bei Noriko alles nicht der Fall gewesen und so stressig und kompliziert konnte Tian bei weitem auch nicht sein. Auch wenn der Junge immer noch zu viel Power unterm Arsch hatte, der Knirps hörte auf seine Eltern, wenn die ihn zusammen pfiffen. Wenn sie manchmal nicht viel im Griff hatten, aber ihre Erziehung war tadellos. Manchmal beschlich Kyo das Gefühl, dass er sich in dieser Hinsicht vielleicht sogar noch eine Scheibe abschneiden könnte. Nur zu gerne tanzte, vor allem, Erina ihm auf der Nase herum, allerdings wusste er im nächsten Moment auch schon wieder, dass es da wohl an den Genen lag, denn weder Yuna, noch er waren in dieser Hinsicht immer leicht zu handeln und sie versuchten beide immer wieder ihren Dickschädel durchzubringen, warum also sollte ihr Kind da anders sein?!
 

Trotzdem musste er irgendwie mit seiner Frau darüber reden, dass sie sich unbedingt aus ihrem Arbeitsalltag zurück ziehen musste, damit eben alles gut verlief und nicht noch so ein Schicksal die Welt erschütterte. Aber wie sollte er das machen, wenn sie ihm von ihrer Schwangerschaft noch nichts erzählt hatte? Würde er jetzt einfach so mit der Anweisung ankommen, da würde der Sänger sich doch gleich selbst verraten, auch wenn es nur Zufall gewesen war, dass er den Mutterpass gefunden hatte. Ach man, das war doch alles Kacke und ihm rauchte schon wieder der Kopf, da in den letzten beiden Tagen immer wieder das gleiche durch seinen Schädel donnerte und er trotzdem keinen Schritt weiter kam.

Vielleicht sollte er auch einfach mit der Wahrheit heraus rücken und Yuna sachlich erklären, dass er durch Zufall von der Schwangerschaft erfahren hatte. Mehr als ihm den Kopf abreißen konnte sie eh nicht…

Hoffte er zumindest. Bei Yuna war er sich da nicht so sicher. Diese war sehr einfallsreich in ihren Varianten sich zu rächen, wenn er mal wieder was verbockt hatte und mit den Schwangerschaftshormonen verstärkte sich der Einfallsreichtum gleich noch um einiges mehr. Zu allem Überfluss hing sich Whisky da auch immer noch mit rein und egal wie viel Futter und weiche Decken er dem Hund dann überließ, wenn Yuna auf ihn stinkig war, dann war es der Mops ebenfalls, scheinbar als moralische Unterstützung. Da half keine Bestechung.
 

Aber es half alles nichts. Kyo wollte einfach nicht, dass seine Frau schwanger arbeitete, auch wenn sie die meiste Zeit hinterm Schreibtisch saß. Auch die geistige Arbeit war sehr anstrengend und wenn sie in der Hinsicht Stress hatte, dann hatte der Fötus ebenfalls Stress.
 

Nun war er allerdings vollkommen davon abgekommen, wie Daisuke reagieren würde, wenn er ihm erzählte, dass er noch einmal Papa werden würde. Würde der große Rote sich freuen? Würde er es einfach so hinnehmen, vielleicht ein bisschen geknickt dasitzen? Oder würde er vielleicht sogar in Tränen ausbrechen, da er wieder an die Zeit von vor einem halben Jahr erinnert wurde? Der Sänger wusste nicht, welche Reaktion ihm davon am liebsten war. Er konnte sich alle drei vorstellen, dann aber irgendwie auch wieder nicht.
 

Hätte nicht jemand anders vorher noch die glorreiche Idee haben können, sich unbedingt vermehren zu müssen?

Kaoru zum Beispiel.

Das wäre doch das Beste überhaupt gewesen. Kyo wäre fein aus dem Schneider, was die Erklärung betraf und der Leader würde auch endlich seine Familie bekommen. Aber nein, natürlich musste er wieder der erste sein, der seinen Schwanz nicht unter Kontrolle hatte. Gut, bei Yuna hatte er sein Ding nie unter Kontrolle, denn alleine diese Frau hatte die Kontrolle über dieses Körperteil, aber das musste man ja jetzt nicht unbedingt so breitfächern.
 

Nun tauchte aber eine ganz andere Frage in seinem Kopf auf. Wann hatte er das letzte Mal ungeschützten Verkehr mit seiner Frau?

Da musste Kyo nun wirklich überlegen und wenn er mal so genau darüber nachdachte, hatte er, seit dem sie von der Amerikatour wieder da waren, also immerhin schon über fünf Wochen, keinen Gummi mehr um seinen kleinen Freund gehabt! Warum war er da nicht eher auf die Idee gekommen, dass da irgendwas nicht so war, wie es eigentlich sein sollte? Manchmal war er wirklich sehr Begriffsstutzig.

Und vor der Tour?
 

Oh…
 

„Alles klar bei dir?“, wurde er im nächsten Moment von der Seite an gestupst und ein besorgter Takumi schaute ihn an.

„Ehh… ja…“, murmelte der Sänger leise zurück und er unterdrückte den Drang sich müde durchs Gesicht zu fahren.

„Sicher? Du bist gerade verdammt blass geworden“, flüsterte der andere zurück und der Sänger hätte beinahe aufgelacht. Ja, wenn er zu der Erkenntnis gekommen wäre, wie Kyo gerade, dann wäre ihm wohl auch jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen.

„Sicher“, nickte er nur noch und lehnte sich wieder zurück. Auf die Frage vom Moderator, ob alles in Ordnung wäre, nickte er nur, ehe er sich wieder ausklinkte.
 

An dem Abend, bevor sie nach Amerika aufgebrochen waren, da hatten sie Sturmfrei und es natürlich hemmungslos ausgenutzt. Nach einigen Runden – wie auch immer er die alle überstanden hatte – waren ihnen die Gummis ausgegangen und sie hatten die letzte Runde einfach ohne jeglichen Schutz getan. Weder Yuna noch er hatten überhaupt daran gedacht, dass sie von dem einem Mal schwanger werden konnte. Tja, so falsch konnte man liegen. Unweigerlich musste der Sänger jetzt allerdings grinsen, da er am nächsten Tag von allen aufgezogen worden war, das er aussah wie frisch ausgekotzt oder extrem durchgevögelt. Die anderen vier konnten sich in der Hinsicht nicht wirklich entscheiden und Kyo hatte dazu auch nichts gesagt. Fakt war nur, dass er in dieser Nacht so gut wie keinen Schlaf bekommen hatte und dennoch war es die beste Nacht seit langem gewesen.
 

Nichtsdestotrotz sollte er einfach mit Yuna darüber reden und vielleicht hatte sie auch ein paar Tipps bezüglich seiner Bandkollegen. Sonst würde er noch vollends verrückt werden und so wie der Moderator schon guckte, war dieser kurz davor ihm den Hals umzudrehen, da er sich noch keine Sekunde an dem Gespräch aufrichtig beteiligt hatte und eigentlich ging es ja hauptsächlich um sein Projekt. Dann sollte er zumindest die letzten fünf Minuten, denn so lange sollte das Interview noch dauern, wenn er den Zeiten Glauben schenken durfte, welche vor ihm auf einem Blatt Papier standen, zuhören und so tun wie als ob… wobei… auf die letzten Minuten ist dann auch geschissen und der Sänger ließ sich einfach wieder in seine Gedanken fallen und ging erneut alles noch einmal durch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-08-20T13:53:29+00:00 20.08.2016 15:53
Wirkt wie ein Füllerchap ... macht aber nix. Braucht man manchmal auch, um wieder bis zur richtigen Action zu kommen.
Antwort von:  myamemo
20.08.2016 15:57
Das ist auch eines Oo kann ja net immer gleich alles von jetzt auf sofort gehen, wirkt ja dann sonst ungläubig ^^"


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