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Familyproject

von

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Neunundachtzig

„Was ist das?“, schallte es durch die Wohnung, als Kyo endlich durch die Tür trat. „Was bedeutet sieben plus fünf? Und warum steht da dein Name drauf und was bedeutet eigentlich das Bild, was da drin ist? Das sieht irgendwie aus wie so eins, was ihr mir gezeigt habt, als ihr meintet, dass bald ein Baby kommt. Bekommst du ein Baby?“

Bitte?

Der Sänger blieb in seiner Bewegung verharrt stehen und lauschte mit angehaltenem Atem Natsuki, die eine Frage nach der anderen durch die Wohnung feuerte.

„Wo hast du das denn her? Du solltest doch nur die Taschentücher aus meiner Tasche holen“, vernahm er nun Yunas Stimme, die mehr als erschrocken klang.

„Das war mit in deiner Tasche und ich musste es erst rausnehmen, damit ich an die Taschentücher ran kam“, erklärte Natsuki ungeniert.

„Aber deswegen haben deine Augen trotzdem nichts in dem Buch zu suchen.“

„Aber ich will trotzdem wissen was das bedeutet. Sagst du es mir, bitte?“ Der Sänger konnte sich richtig vorstellen, wie Natsuki um Yuna herum sprang und aus ihr alle nötigen Informationen heraus quetschte.

„Nein.“

„Bitte, Mama“, bettelte das Mädchen und der Sänger grinste. Wie des Öfteren kam Natsuki ihm wunderbar unbewusst zur Hilfe und leise schlich er sich endlich mal ins Innere der Wohnung und ohne ein Geräusch zu machen, ließ er seine Schuhe fallen und schlich in die Küche, wo Yuna an der Theke stand, den Mutterpass an sich presste und neben ihr Natsuki, die sie beinahe vor Neugierde ansprang.

„Nein“, sagte sie wieder und Kyo versuchte sich das breite Grinsen aus dem Gesicht zu wischen, bevor er endgültig in die Küche trat.

„Verrätst du es dann wenigstens mir?“, fragte er.

„Kyo!“, rief Yuna daraufhin erschrocken aus und drehte sich zu ihm um, ehe die gesamte Farbe aus ihrem Gesicht wich. Hoffentlich kippte sie jetzt nicht um, das musste nicht unbedingt sein. Er konnte sehen, wie sie zuerst versuchen wollte den Mutterpass zu verstecken, doch dann ließ sie die Schultern einen Augenblick hängen, bevor sie sie wieder straffte und ihm den Pass nun entgegen hielt. Der machte ein paar Schritte auf die beiden Mädels zu und nahm das kleine Ding entgegen und schlug es auf. Sein Herz hämmerte wie verrückt in seiner Brust, doch als er das zweite Mal einen Blick auf das Bild warf, durchströmte ihn eine zufriedene und auch Stolze Wärme und ein seliges Lächeln schlich sich auf seine Züge.
 

„Du drehst nicht durch?“, fragte Yuna leicht entsetzt, als er nach einigen Minuten immer noch nichts gesagt, sondern nur das Bild angestarrt hatte. Kurz musste er sich Räuspern, bevor er antworten konnte.

„Nein, warum sollte ich durchdrehen?“, fragte er ergriffen, obwohl er vor zwei Tagen im Schlafzimmer wirklich kurz vorm Durchdrehen gewesen war.

„Weil … wir eigentlich kein weiteres Kind mehr bekommen wollten?“, fragte sie zaghaft und es wirkte auf ihn beinahe so, als wollte sie sich verstecken.

„Tsuki-chan, würdest du uns bitte kurz alleine lassen? Mama und ich müssen mal einen Moment unter vier Augen reden“, sagte er sanft zu seiner Tochter, die kurz eine Schnute zog, dann aber nickte.

„Okay, ich gehe mal nach Eri gucken“, damit drehte sie sich um und Kyo war mit seiner Frau allein, die er zu allererst in seine Arme zog.

„Stimmt, wir wollten kein weiteres Kind, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass nun doch eines unterwegs ist. Und bevor du irgendwas aus der Luft greifst, wir sind beide da dran schuld, okay? Nicht du, nicht ich, sondern wir“, sagte er sanft und drückte seiner Frau einen Kuss auf die Lippen.
 

„Seit wann weißt du das eigentlich?“, erkundigte der Sänger sich nach einigen Minuten in denen sie nur schweigend dagestanden hatten.

„Seit knapp vier Wochen.“

„Was? Schon seit vier Wochen?“, schob er die junge Frau dann nun doch etwas von sich weg, hielt sie aber an den Schultern fest und sah sie an. „Warum hast du denn nichts gesagt?“

„Na ja… ich wusste nicht so recht wie und dann ist da ja noch die Sache mit Dai und Nori und ihrem Baby. Ich hab Angst, dass uns das auch passieren könnte. Das ich viel zu früh die Nachricht verkünde und das dann vielleicht doch was passiert und jeder bekommt es mit, das will ich einfach nicht“, nuschelte sie und Kyo sah ganz genau, wie die Augen seiner Frau feucht wurden und sich sogar eine freche Träne traute aus ihrem Augenwinkel zu laufen. Oh man, so kannte er Yuna gar nicht und ihre Hormone schienen jetzt schon verrückt zu spielen, auch wenn sie erst in der siebenten Woche war.

„Ich bin doch aber nicht alle anderen, sondern dein Mann und der Vater dieses Kindes“, erwiderte Kyo sanft und vorsichtig wischte er mit dem Daumen die kleine Träne weg.

„Ja, aber wenn doch was passieren sollte? Es ist doch noch so früh.“

„Dann stehen wir das gemeinsam durch und nicht nur du alleine. Außerdem hat das auch nicht viel zu sagen, wie weit du bist. Wenn du dich erinnerst, Noriko war schon über der ‚gefährlichen Zeit‘ und trotzdem war das Schicksal ein Arschloch.“

„Soll mich das jetzt beruhigen?“, fragte sie mit tränenerstickter Stimme, doch Kyo konnte auch ein leises Lächeln heraus hören.

„Ich hatte es gehofft“, schmunzelte er und umarmte sie noch einmal fest.
 

„Ich muss dir aber auch noch was gestehen“, durchbrach er bald wieder die Stille. Es musste einfach raus, Kyo konnte nicht anders.

„Hm? Was denn?“, fragte sie und der Sänger spürte richtig, wie sie sich in seinen Armen versteifte.

„Das du schwanger bist, … das wusste ich bereits“, murmelte er leise.

„Wie? Woher denn? Man sieht doch noch gar nichts“, schaute Yuna ihn nun perplex an und der ehemals blonde Japaner fuhr sich kurz durch seine Haare.

„Nein, tut man nicht. Aber mir ist vorgestern deine Tasche von der Kommode gefallen, als ich dran gestoßen bin und da fielen beinahe deine gesamten Habseligkeiten raus, auch der Mutterpass …“

„Und da hast du natürlich rein geguckt.“

„Ja“, nickte der Sänger und sah sie unsicher an. „Tut mir leid, wirklich, ich wollte nicht schnüffeln, aber wenn einem so ein Teil vor die Füße fällt…“

„… dann will man wissen warum?!“, beendete Yuna seinen Satz.

„Genau.“

„Das erklärt auch deine ruhige Reaktion, du konntest dich mit dem Gedanken schon anfreunden“, wirkte Yuna irgendwie auch ziemlich erleichtert.

„Ja, das schon“, murmelte er und drückte seine Nase an Yunas Halsbeuge, die so verführerisch duftete.

„Aber?“, hakte sie nach und der Sänger zuckte kurz zusammen, als sie ihre kühlen Hände unter sein T-Shirt schob und sich dann noch etwas mehr an ihn kuschelte.

„Wie werden die anderen reagieren? Wie wird Dai reagieren? Seine Reaktion kann ich eigentlich überhaupt nicht einschätzen“, gestand er.

„Gute Frage. Aber vielleicht wird es gar nicht so schlimm, wie du es dir ausmalst“, versuchte nun Yuna optimistisch zu sein, doch Kyo zuckte nur mit den Schultern.

„Oder es wird sogar schlimmer.“

„Wie auch immer. Lass uns erst mal die nächsten Wochen abwarten und dann schauen wir weiter, vielleicht klärt sich ja auch alles von ganz allein.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-08-20T15:04:36+00:00 20.08.2016 17:04
Tsuki-chan FTW xDDD
Die beiden schaffen das schon mit dem Baby xD


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