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Familyproject

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine liebe ScarsLikeVelvet, es ist nicht ganz so, wie du dir vielleicht vorgestellt hast, aber ich hoffe das Kapitel gefällt dir trotzdem ;) <3 Komplett anzeigen

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Sechzehn

Ein lautes „Hatschiii~“, schallte durch Kyos Küche und man konnte nur noch eine große Mehlwolke ausmachen, die die halbe Küche milchig weiß einfärbte. Ein zweites Niesen folgte, diesmal leiser und beinahe schon lieblich. Erneut gab es eine kleine Wolke, die nur noch ein paar Details weiß einfärbte.

Lachend schaute Kyo zu Natsuki, die sich ebenfalls die Nase rieb, da sie beide eine ordentliche Ladung Mehl ins Gesicht bekommen hatten. Der Sänger hatte eine Tüte Mehl aus seinem Schrank holen wollen, dabei rutschte diese aber aus seinen Händen und die Papiertüte schlug auf seiner Theke auf und war regelrecht in einer Mehlatomwolke explodiert. Somit war es unmöglich gewesen dem Mehl auszuweichen und nun sah Kyos Küche aus wie nach einer halben Mehlschlacht.
 

Ein bisschen verdutzt hatten sich der Sänger und das kleine Mädchen angesehen, ehe beide anfingen mit lachen.

„Du siehst aus wie ein kleiner Poltergeist“, grinste Kyo die Kleine an und wischte ihr etwas Mehl von der Wange und pustete es weg. Das bisschen machte den Braten nun auch nicht mehr fett. Natsuki kicherte und wischte sich über die andere Wange, wo sie auch weiße Finger von bekam. Mit einem amüsierten Kopfschütteln klopfte Kyo ihr vorsichtig das Mehl von den Sachen und schüttelte es aus ihren Haaren. Dann befreite er sich so gut es ging von dem weißen Zeug und fegte es auf seiner Theke zusammen.

„Hilfst du mir kurz beim Aufkehren?“, fragte er dann und hielt Natsuki einen Besen hin. Sogleich fegte sie es auf ihre niedliche Art und Weiße zusammen, sodass Kyo es dann schon auf seine Kehrschaufel aufladen konnte.

Nachdem das größte Dilemma beseitigt war, begab sich der Sänger erneut auf die Suche nach Mehl und fand dann welches, allerdings diesmal Dinkelmehl. Kurz verzog er das Gesicht, zuckte dann aber mit den Schultern. So schlimm konnte das schließlich nicht sein, wie es allerdings in seinen Schrank kam, das war Kyo dann aber doch ein Rätsel.
 

„Jetzt kann es weiter gehen“, grinste er und hielt Natsuki die volle Tüte vor die Nase „Diesmal hoffentlich ohne neue Küchenverkleidung“, zwinkerte er. Schnell suchte er noch die restlichen Zutaten zusammen und keine fünf Minuten später standen Eier, Butter, Mehl, Zucker, Schokodrops, Blaubeeren, und was man nicht noch alles für Muffins benötigte, auf dem Tisch. Eine große Schüssel suchte Kyo sich auch noch heraus, genauso wie eine Küchenwaage und mehrere kleine Schüsseln.
 

„Dann mal hoch mit dir“, murmelte er kurz drauf zu Natsuki und der blonde Japaner hob das Mädchen auf einen Stuhl, damit sie fleißig mit helfen konnte.

„Nimm dir mal die Waage“, forderte er sie auf und nahm sich schon mal die große Schüssel. Die Waage wurde dann an geschalten und dann ging es auch schon los. Kyo half Natsuki bei dem Abwiegen und als alle Zutaten abgewogen waren, gaben sie alles zusammen und keine fünf Minuten später hatten sie einen schönen fluffigen Teig, eine Hälfte mit Schokodrops und die andere mit Blaubeeren gespickt.
 

„Die blauen Förmchen für die Blaubeeren und die braunen für die mit Schoko?“, fragte der Sänger lieber noch einmal nach, bevor er die Papierförmchen in die Backform gab und sah dann auf. Ein Grinsen breitete sich prompt auf seinem Gesicht aus, da die Kleine sich heimlich an dem Teig bedient hatte und sie sich gerade die Finger leckte. Kyo musste ihr zugestehen, sie sah ehrlich ertappt aus, was die Szenerie gleich noch niedlicher machte. Wäre das nicht schon Zucker genug, war sie wohl etwas überschwänglich, denn ihr klebte an der Wange und sogar in den Haaren etwas Teig und man sah sofort, was ihre heimliche Mission gewesen war, als er die Backform und die Förmchen heraus gesucht hatte.

„Schmeckt‘s?“, musste er also fragen und wischte ihr mit dem Zeigefinger etwas Teig von der Wange. Ertappt und mit roten Wangen schaute Natsuki nach unten, nickte dann aber.

„Ist doch nichts dabei, machen wir alle mal“, war das nun wirklich nichts Schlimmes und wie zur Demonstration dippte er selbst einmal in die eine Teigschüssel und schleckte seinen Finger ab. „Oh, der ist lecker“, wurde er von ihrem Können gleich mal positiv überrascht und Natsuki nickte sofort kräftig, da sie das wohl selbst schon heraus gefunden hatte.
 

„Jetzt sollten wir aber wirklich die Förmchen füllen, sonst bekommen wir am Ende noch Bauchschmerzen, von zu viel Teig“, nuschelte der Sänger vor sich hin und gemeinsam teilten sie den Teig auf, bis sie beide zufrieden waren. Kyo stellte das Blech danach in den Backofen und stellte die kleine Eieruhr.

Währenddessen hatte die kleine Lady sich die Teigschüsseln angenommen und sie doch tatsächlich ausgelegt, so dass Natsuki diesmal von oben bis unten mit Teig beschmiert war. Ihre Haare waren wunderbar verklebt und Kyo seufzte leise, da das eigentlich nicht sein Plan gewesen war.
 

„Tsuki-chan, jetzt siehst du selbst aus wie ein Muffin“, piekte er sie kurz in die Seite. Schuldbewusst sah sie ihn daraufhin an und da hörte Kyo auch schon wieder auf arg böse mit ihr zu sein. Das ging einfach nicht, da sie ihn mit ihren braunen Kulleraugen jedes Mal wieder herum bekam.

„Bevor wir dich aber wieder erkenntlich machen, erledigen wir den Abwasch“, entschied der Sänger aber für sie und dann wuselten die beiden schon herum und säuberten die Schüsseln und Rührgeräte. In dieser Zeit wuchsen die kleinen Teighaufen zu ordentlichen Muffins heran und genau bei dem Klingeln der Eieruhr, waren sie beide mit dem Abwasch fertig und Kyo holte die goldbraunen Dinger aus ihrem heißen Gefängnis. Sofort durchströmte die Küche ein herrlicher Duft nach Schokolade und Blaubeeren und bei Kyo gluckerte es gleich wie verrückt im Bauch. Mit Bedacht stellte er die süßen Stücke auf seinen Tisch, so weit entfernt, dass Natsuki von keiner Seite heran kam, und schloss dann wieder den Backofen, damit nicht noch ein Unfall geschah.
 

„Die müssen jetzt noch auskühlen und in dieser Zeit stecken wir dich mal in die Badewanne, so wie du aussiehst, kann ich dich später nicht abgeben“, schmunzelte er. Der Teig in ihrem Gesicht und auf den Haaren begann schon zu trocknen und bei genauerem Hinsehen, waren ihre Arme auch ganz schön verschmiert.

„Lass uns mal gucken gehen, was wir hier noch für Sachen für dich haben“, entschied Kyo und nahm das Mädchen an die Hand und führte sie in sein Gästezimmer, wo schon ihre Puppe, der Puppenwagen und andere Habseligkeiten von ihr verstaut waren, die sich in den letzten Wochen schon bei ihm angesammelt hatten. Sie schauten sich die wenigen Kleidungsstücke durch und Kyo musste grinsen, als er das Dir en grey – Kindershirt entdeckte. Das hatten die Jungs extra für sie anfertigen lassen, es trudelte allerdings ein paar Tage nach ihrem Geburtstag erst ein. Seine Band hatte doch tatsächlich ein pinkes Shirt gewählt, ein ordentliches Bandfoto ausgesucht und nicht zuletzt mit kleinen Einhörnern dekoriert. Das Shirt fand Kyo so skurril, dass es ihm schon wieder gefiel. Natsuki scheinbar auch, denn sie nickte und dazu krallte sie sich noch einen Jeansrock, den sie bei ihrem letzten Ausflug erstanden hatten, worauf auch kleine Einhörner verarbeitet waren, wie in dem Knopf oder den Nieten an den Seiten.
 

„Haben wir jetzt alles?“, fragte Kyo noch einmal nach, schaute kurz die Kleidungsstücke durch, konnte aber nichts ausmachen, was noch fehlen könnte. „Gut… dann lass uns mal ins Bad gehen und Wasser einlassen“, beschloss er und zog Natsuki mit sich.

Im Bad legte Kyo zunächst die Sachen auf seiner Waschmaschine ab und drehte das warme Wasser auf. Das Schaumbad war schnell hinzu genommen und vorsichtig gab er etwas ins Wasser, welches gleich ein bisschen zu schäumen anfing.

„Behältst du es im Auge? Ich gehe nur schnell ein Handtuch für dich holen, ja?“, fragte er und die kleine Lady nickte sogleich.
 

Also stürmte Kyo in sein Schlafzimmer und durchwühlte seinen Schrank, bis er ein fluffiges Handtuch fand und dazu noch seinen Bademantel. Bei dem würde sie zwar wohl durchfallen, aber Natsuki sollte damit auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, sondern trocken werden und nicht auskühlen. Nach wenigen Minuten ging Kyo zurück und bekam fast einen Schlag, als er die Schaumwust in seiner Badewanne sah. Unschuldig blickte Natsuki ihn an und genau da wusste er, dass sie wohl noch etwas Badezusatz in die Wanne gekippt hatte.

„Meinst du nicht, das ist ein bisschen viel?“, fragte Kyo immer noch leicht überrannt und drehte dann erst mal das Wasser ab, bevor der Schaum noch aus der Badewanne kroch, denn es fehlte dafür wirklich nicht mehr viel. Sofort schüttelte Natsuki den Kopf.

„Na wenn du meinst“, murmelte Kyo und versuchte mit einer Hand ein Loch in die Schaumwand zu buddeln, um mal zu gucken, wie viel Wasser überhaupt schon drinnen war. Viel schien es nicht zu sein. „Ist da überhaupt Wasser drin?“, fragte er weiter und Natsuki zeigte einen Abstand mit ihrem Daumen und Zeigefinger, der vielleicht zwei Zentimeter betrug.

„Und das ist nicht ein bisschen wenig?“, hatte der Sänger immer noch seine Zweifel, doch das Mädchen war erneut der Meinung, dass die Badewanne gut so war, wie sie zurzeit aussah.

„Das sieht mir aber eher nach ‘ner Schaumparty aus und nicht nach einem Bad“, musste er es noch einmal los werden und da schlich sich ein freches Grinsen auf die Gesichtszüge der kleinen Lady.

„Okay, alles klar, ich sehe schon, genau das war dein Ziel“, nickte er dann ebenfalls grinsend.
 

Nach fünf Minuten saß Natsuki dann auch tatsächlich in der schaumigen Wanne und es war doch etwas mehr Wasser drin, als nur zwei Zentimeter. Glücklich pustete sie den Schaum immer wieder quer durchs Bad und Kyo musste der einen oder anderen Schaumwolke ausweichen, sonst hätte er schon mehr als eine Schaumkrone auf gehabt.

Dann erst bemerkte er ein ganz anderes Problem und Kyo sah ein bisschen unsicher aus der Wäsche.

„Weißt du was mir gerade einfällt?“, fragte er sie und Natsuki sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. „Ich hab nur Shampoo für Männer“, sagte er und angelte sich die Tube, die er sogleich öffnete. Zuerst schnupperte er selbst daran, bevor er Natsuki die Öffnung unter die Nase hielt und leicht drückte, damit sie mal riechen konnte. Erst zog sie ihre Nase etwas kraus, doch dann nickte sie.

„Du meinst, das geht?“, fragte er lieber doch noch einmal nach und Natsuki nickte. „Na gut, wenn du das sagst“, zuckte er mit den Schultern und tat sich dann etwas auf eine Hand.

Ganz vorsichtig schäumte er ihr danach die Haare ein und wusch somit die ganzen Teigreste aus ihr heraus. Bevor er sich ganz die Hände wieder abwusch, schnappte sich Kyo noch eine riesige Schauwolke und drapierte sie frech auf Natsukis Kopf, die ganz komisch guckte, als es plötzlich über ihr knisterte, da die Bläschen alle platzten.

„Gut siehst du aus“, grinste Kyo frech und angelte sich einen Spiegel, den er ihr dann schon vor die Nase hielt. Erst bekam Natsuki große Augen, doch dann musste sie lachen und Kyo stieg in dieses mit ein, bevor er ihr den Schaum aus den Haaren spülte.
 

Nach einigen Minuten war das Mädchen dann auch wirklich sauber und Kyo bedeutete ihr den Stöpsel zu ziehen, was sie auch gleich tat. Das Wasser verschwand im Abfluss und bald war nur noch Schaum in der Wanne.

„So du Schaummonster, jetzt wickeln wir dich in den Bademantel und wenn du wieder trocken bist, gibt’s lecker Muffins“, sagte er und hob sie aus der Badewanne. Wie erwartet war der Bademantel Meter zu groß, aber er hielt sie warm. Somit saß Natsuki, mit viel zu langen Ärmeln und vollkommen in dem flauschigen Stoff versunken, auf seinem geschlossenen Toilettendeckel und Kyo rubbelte ihr so gut es ging die Haare trocken. Nachdem ihm das halbwegs gelungen war, schnappte er sich seinen Föhn und trocknete ihre Haare komplett, bevor er ihr in die frischen Sachen half und zuletzt noch zwei Zöpfchen auf ihren Kopf zauberte. Das Handtuch und den Bademantel hing Kyo noch über die Heizung, dann spülte er den restlichen Schaum aus der Badewanne. Als das erledigt war, griff er nach der kleinen Hand und führte wie ins Wohnzimmer.

„Dann lass uns mal schauen, ob die Muffins genauso lecker schmecken, wie der Teig.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ScarsLikeVelvet
2016-04-19T14:00:27+00:00 19.04.2016 16:00
Ganz ehrlich ... das ist noch viel besser, als meine Idee *lach*
Ich kann mir das wirklich bildlich vorstellen, was du aus der Idee gemacht hast und das macht es um Längen besser
Antwort von:  myamemo
19.04.2016 16:11
Aw, vielen Dank *-*
*knuddel*


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