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Master and Slave - Ein Leben für ein Leben

Was uns daran hindert einfach aufzugeben
von

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Faith vs. Vini

Liam steht immer noch an der Koppel, als ihn das Gezeter zweier Frauenstimmen stört.

"Du kannst ruhig mit anpacken, dass schadet dir nicht."

"Lass mich in Ruhe. Ich will sterben."

"Aber nicht in diesem Bett und nicht auf einem der guten Laken. Geh in eine Ecke und verreck dort."

"Du verdammtes Weib lass mich in Ruhe."

"Nein, nur weil du ein scheiß Tag hattest brauchst du nicht so rum zu zicken."

"Ich hatte keinen Scheiß Tag ich … ach halt doch einfach die Fresse und verpiss dich."

Nach einigem gepolter geht es weiter.

"Gib mir das Laken wieder."

"Steh auf und wasch dich, dein Laken kannst du auch gleich sauber machen."

"Nimm doch dein Scheißlaken und steck es dir in deine nasse Möse."

"Nur weil du zwanzig verschiedene Begriffe für Weiblichkeit kennst bist du noch lange nicht gebildet."

"Sklavenweib halte deine Schnauze, sonst stopfe ich sie dir."

Dann folgt wieder gepolter und dann nur noch Gekeife.

 

Er wusste gar nicht, dass Faith so viel unterschiedliche Schimpfwörter kennt und Vini scheint ihr da in nichts nach zu stehen. Im Normalfall würde er sich ein solches Verhalten auf seinem Besitz nicht dulden, doch er hat einfach keine Lust auf noch mehr Probleme. Als Faith wutschnaubend aus der Baracke kommt erkennt sie sofort, dass sie dem Hausherrn besser aus dem Weg geht. Sie macht einen tiefen Knicks und fragt ob sie weiter die Wäsche machen kann oder ob er andere Aufgaben für sie hat. Er antwortet nur mechanisch und gibt ihr die Erlaubnis weiter zu machen. Er hat keine Lust Vini heute schon zu begegnen, doch William ist gegen sein Bein gelehnt eingeschlafen und er will ihn nicht wecken. Also bleibt er einfach stehen und tut so, als ob er nicht merken würde das Vini ohne Kleid und mit dem Laken zu einem Knäul zusammen gerollt Faith hinterher läuft. Auch Faiths 'der Mister' hört er einfach nicht. Dann ist wieder Ruhe und er kann sich wieder in die schöne Zeit zurück träumen, als William neben ihm am Gatter stand und nicht zu seinen Füßen wimmernd im Dreck lag.

Erst als Ben mit allen Pferden die täglichen Bewegungsrunden gemacht hat, und die Mittagszeit schon lange überschritten ist regt sich William und Liam beschließt ins Haus zu gehen und sich an den Kamin zu setzten. Dort würde William wenigstens nicht frieren. Wenn er schon sonst nichts für ihn tun kann, soll er wenigstens nicht noch mehr leiden.

 

Die Nacht ist für Liam nicht erholsam und er sieht am nächsten Morgen noch schlimmer aus als gestern, trotzdem sagt er Kennedy zu heute mit Vini zu reden. Doch erst mal hört er sie wieder mit Faith rum keifen. Die Stimme von Faith kennt er sehr gut.

"Ich bin nicht deine Sklavin, du kannst dir dein Badewasser selbst holen."

"Warum sollte ich das. Ich bin schließlich verletzt."

"Du bist nicht verletzt, du hast ein paar blaue Flecken. Weichei."

"Für den Sklaven hast du auch das Bad bereitet. Also mach es für mich auch."

Dann folgt ein Geräusch das Liam nicht einordnen kann, was aber nach Wasser klingt. Dann wieder Faith.

"Bitte MyLaydy ich hoffe das Bad war zu eurer Zufriedenheit."

"Verdammtes Sklavenweib ich steck dir die Seife in deine Grotte, dann hast du die nächste Zeit sauberen Sex."

Liam ist kurz vor dem exportieren. Auf der Koppel konnte er es noch ignorieren doch in seinem Haus geht ihm das entscheiden zu weit. Er öffnet die Tür zum Flur und seine Stimme lässt die Wände wackeln.

"Faith, Vini raus aus meinem Haus. Sofort. In die Scheune. Und kein Wort mehr."

Faith weiß, dass sie zu weit gegangen ist und huscht an Ihrem Mister vorbei. Vini will ansetzen und etwas sagen. Doch ein 'kein Wort' in Verbindung mit dem Zeigefinger der aus der Tür weist lässt sogar sie den Mund schließen. Sie verlässt das Haus und hinterlässt überall kleine Pfützen.

 

Liam geht den beiden, gefolgt von William hinterher. Als Vini den Pfosten mit den Handeisen sieht zieht sich ihr Magen zusammen und ihr zittern kommt nicht nur von dem nassen Kleid mit dem sie in der Scheune steht. Faith weiß zwar, dass der einzige Sklave, der hier seit Jahren gepeitscht wurde William ist, doch auch ihr geht es nicht gut. Sie sieht William, wie er humpelnd seinem Herrn folgt und im Gegensatz zu Vini weiß sie, was William ihrem Mister bedeutet. Sie schämt sich, dass sie ihm zusätzlich Kummer bereitet.

Noch bevor Liam ansetzen kann tut sie etwas, das sie seit vielen Jahren nicht mehr gemacht hat sie geht auf ihre Knie, mit geschlossen Knien und tief gesenktem Kopf sagt sie.

"Ich schäme mich für mein Verhalten Mister Dexter. Ich bitte darum das Bad reinigen zu dürfen, bevor ich meine gerechte Strafe empfange."

"Geh und mach deine Arbeit, heute Abend nach dem Essen will ich dich im Kaminzimmer sehen."

Faith steht mit einem 'Danke Sir.' auf und geht.

Vini hingegen ist immer noch auf Konfrontation aus und hat sich überhaupt nicht wieder im Griff. Sie zieht sich das nasse Kleid mit einem Ruck vom Leib und geht einen Schritt auf Liam zu.

"Was ist? Willst du mich peitschen oder ficken? Oder beides?"

"Vini, ich kenne von ihnen nur diesen Rufnamen. Kann ich sie so ansprechen oder wünschen sie eine andere Ansprache?"

"Du kannst auch Schatz oder Geliebte oder Schnuckelchen sagen, das ist mir so was von egal. Und wie soll ich dich nennen? Starker Hengst? Wilder Reiter oder magst du lieber ..."

"Vini, ich dulde in meinem Haus diese Art der Sprache nicht. Sie sind mit Mr. Djoser und seiner Frau mein Gast, deshalb war ich sehr nachsichtig, aber sie werden ihre Ausdrucksweise zügeln solange sie in meinem Haus sind."

"Dann steck ihn mir doch in den Mund, dann nehme ich nicht mehr so schmutzige Worte sondern einen sauberen Schwanz in den Mund."

"Miss Vini, die Entscheidung liegt bei ihnen. Ich gehe jetzt Frühstücken."

Damit dreht Liam sich um und lässt Vini einfach in der Scheune stehen. Am Tor erwartet ihn Kenny.

"Liam, es tut mir leid, ich wollte dich nicht mit ihr belasten. Du hast selbst genug Probleme."

"Komm Kenny lass uns erstmal frühstücken."

Sie sind fast fertig, als Vini mit einem trockenen Kleid von Faith ins Esszimmer kommt.

"Mr. Dexter, Faith hat gesagt, dass ich zu ihnen gehen soll, wenn ich auch frühstücken möchte."

"Vini, wir sind grade fertig, doch sie können in der Küche mit unserem Personal essen."

"Das Angebot nehme ich gerne an."

 

Kennedy hat ein richtig schlechtes Gewissen. Liam bei all seiner Sorge um William jetzt auch noch mit Vini belastet zu haben, doch als sie Darla davon erzählt bleibt diese dabei, dass es ihrem Mann wahrscheinlich gut tut sich mit den Problemen anderer zu beschäftigen, weil ihn das von seinen eigenen ablenkt.

 

Am Abend findet sich Faith wie angeordnet nach dem Essen im Kaminzimmer ein. Alle andern sind schon da und Vini stellt sich neben Faith und erwartet ebenfalls eine ... was auch immer.

Liam legt die Fingerspitzen aneinander und sieht die beiden aus seinem Sessel lange an. Dann scheint es, als ob er zu einer Entscheidung gekommen wäre.

"Faith, du bist seit deiner Geburt bei uns, und noch nie habe ich dich so respektlos mit einem unserer Gäste reden gehört. Ich weiß, dass du eine Meinung hast und diese auch vertreten kannst. Deine Wortwahl dabei lässt auch manchmal zu wünschen übrig, aber so habe ich dich noch nie erlebt. Kannst du mir das erklären?"

Faith ist sichtlich geknickt und steht vor ihrem Hausherrn und ihr fehlen die Worte. Sie stammelt.

"Mr. Dexter, es tut mir so leid. Ich ... Sobald ich sie sehe  ... Ich  ... hätte ihr sogar warmes Wasser gebracht, aber nur ein Wort und es ging einfach nicht. Bitte, Mr. Dexter, ich will nicht weg. Ich weiß, dass sie von mir enttäuscht seid, aber bitte jagen sie mich nicht vom Hof. Ich verspreche, dass ich mich bessern werde."

"Ich erfüll dir deinen Wunsch, du wirst für drei Monate zu Miss Chase gehen und dort lernen zu jedem Besuch freundlich zu sein."

Faith schluckt. Drei Monate Getue bei Cordelia. Aber immer noch besser als gehen.

"Mr. Dexter, ich werde sie nicht enttäuschen."

"Da bin ich mir sicher. Du darfst jetzt gehen. Du solltest packen und dich verabschieden. Ben wird dich morgen zu Miss Chase bringen. William, du wirst Faith die Reisetruhe bringen und dann zurückkommen."

"Herr."

"Mr. Dexter, Madam Guten Abend."

Faith geht hinaus und William folgt ihr. Sie freut sich die Gelegenheit zu bekommen ihm zumindest auf Wiedersehen zu sagen.

Vini ist stehen geblieben und wartet darauf, dass auch sie Ärger bekommt. Als die Gespräche sich aber nur um Cordelia und die Frage ob Darla vier oder fünf Tage dort bleiben wird, drehen beginnt sie unruhig zu werden.

Kennedy fragt sie schließlich:

"Vini, warum steht du dort und zappelst? Setzt dich oder sag etwas."

"Mr. Dexter, ich warte auf meine Strafe."

"Miss Vini, sie sind Gast in meinem Haus und ich entschuldige mich für das Verhalten von meinem Hausmädchen. Wenn sie es wünschen wird auch Faith sich bei ihnen förmlich entschuldigen."

"Entschuldigen? Ich dachte, dass ich für mein Verhalten ... bestraft würde."

"Miss Vini, ich habe ihnen heute Morgen gesagt, dass ich diese Ausdrucksweise in meinem Haus nicht dulde. Ich entschuldige mich nochmals für das Verhalten von Faith. Es ist ihre Aufgabe jeden meiner Gäste unabhängig von Rang, Stand oder Verhalten respektvoll zu behandeln, das hat sie versäumt und das wird sie in den nächsten drei Monaten wieder lernen."

"Aber ich ..."

"Vini, setzt dich oder geh, wenn du lieber allein sein möchtest."

"Danke, Kenny ich gehe."

 

Als Vini gegangen ist kommt William zurück und Liam hat die Hoffnung, dass er sich von Faith für die nächsten Monate verabschiedet hat.

"Kennedy, ich habe Vini in den letzten Tagen beobachtet und ich glaube, dass es nicht gut wäre, wenn ich sie in ihrem Beisein, wie Djoser es ausdrückt, lese. Du hast selbst gemerkt, dass es weh tut und ich will sie nicht noch mehr verletzten. Doch ich stehe zu meinem Versprechen, ich erfülle dir deinen Wunsch."

"Hast du denn eine Idee, was ich mit ihr machen soll?"

"Ja, frag sie, was sie will, sie ist aus bürgerlichen Hause und Bildungsstand. Sie ist keine Sklavin und keine Hure."

"Aber ihre Sprache ..."

"Ist Tarnung und Selbstschutz ich kann dir helfen Alternativen zu entwickeln und ihr aufzuzeigen, dass sie eine Wahl für die Weiterführung ihres Lebens hat, ich kann dir helfen unkonventionelle Lösungen für sie zu erarbeiten, aber die Entscheidung sollte bei ihr liegen."

"Danke, auch für heute Morgen."

Darla ist irritiert, weil Kennedy sich für etwas bedankt, dass sehr beleidigend und auch schmerzhaft für sie war.

"Kenny wofür bedankst du dich bei meinem Mann?"

"Dafür, dass er mir gesagt hat, dass meine Tarnung schon recht gut ist, aber noch verbessert werden kann. Er hat gesagt, dass ich den Eindruck einer ehrbaren Frau mache so lange Djoser die Hand über mich hält. Das ist mir sehr viel Wert."

 

Vini weiß nicht wo sie hin soll und geht zu Faith um - was auch immer. Faith ist die einzige, die sie hier zumindest ein bisschen kennt und zumindest streiten kann man sich mit ihr. Als sie vor dem Zimmer des Hausmädchens steht weiß sie plötzlich nicht mehr was sie hier will und hat sich schon fast umgedreht, als sie die Stimme von Faith hört. Faith steht in der halb offene Tür.

"Ich habe dich auf der Treppe gehört, was willst du hier?"

"Ich weiß nicht wo ich sonst hin soll."

"Ich packe meine Sachen, ich fahre morgen sehr früh. Willst du, dass ich mich förmlich entschuldige? Soll ich rüber kommen, hat er mich rufen lassen?"

"Nein, Mr. Dexter hat sich bei mir entschuldigt."

"Auch das noch. Ich könnte mich in den Hintern beißen. Dabei hat er doch schon genug Sorgen. Nach gestern."

"Faith, darf ich dich was fragen?"

"Was soll das jetzt, seit zwei Tagen machst du hier einen auf verletzte Diva und jetzt so?"

"Ist gut, ich gehe."

"Nein, ich bin nur sauer auf mich selbst. Was wolltest du fragen?"

"Hat er das ernst gemeint? Es klang so - aufrichtig."

"Ja, er hat sich für mich entschuldigt. Du kannst davon ausgehen, dass es sein voller Ernst war. So ist er eben."

Vini beginnt sich im Gespräch mit Faith wohl zu fühlen und will noch nicht gehen, sie sucht ein unverfängliches Thema und ahnt nicht was sie mit ihrer Frage auslöst.

"Was habt ihr denn gestern gefeiert? Es hat nach Spanferkel gerochen. Das muss ja ein tolles Fest gewesen sein."

Faith packt Vini am Hals und drückt sie gegen die Wand.

"Er hat seinen Sklaven gebrandmarkt. Du hast ihn heute gesehen, der Sklave, der ihm den ganzen Tag über humpelnd und halb wahnsinnig vor Schmerzen gefolgt ist. Er ist nur noch ein Schatten von einem Mann und du sagst, dass es nach Spanferkel riecht. Kannst du nicht einmal die Schnauze halten?"

Vini ist geschockt. Faith hat sie zwar sofort wieder losgelassen und 'Entschuldigung' gemurmelt, doch damit ist ihr auch nicht geholfen. Sie ist ziemlich verwirrt, ein Hausherr, der sich bei ihr entschuldigt, aber seinen Sklaven brandmarkt, wie passt das zusammen. Sie hat zwar von grausamen Herren und brutalen Bestrafungen gehört, doch sie hat es immer für böse Geschichten gehalten um ihr Angst vor Fremden, insbesondre vor Gutsherren zu machen. Die einzige, die sie Fragen kann ist Faith, und obwohl sie befürchtet, dass es nichts bringt macht sie weiter.

"Wofür wurde er bestraft? Warum so? Deine Strafe ist … relativ leicht - oder?"

"Meine Strafe ist leicht? Ich bin eine freie Frau, ich arbeite als Bedienstete bei Mr. Dexter. Wenn er und Madam Darla nicht da sind leite ich die gesamte Dienerschaft. In den nächsten drei Monaten werde ich als Sklavin bei Cordelia Chase leben, ich werde den Ring, den ich so sehr hasse tragen und artig vor ihr knien. Doch du hast Recht, es hätte schlimmer kommen können. Er hätte mich vom Hof verweisen können.

Du hast Recht, meine Strafe ist erträglich, ich dufte sogar versuchen mich von ihm zu verabschieden. Er weiß, dass ich mir Sorgen um ihn mach und deshalb nicht im Griff hatte. William hat es kaum hinbekommen 'Tschüss' zu sagen."

"Faith? Ich versteh grade gar nicht mehr."

"Ach - alles nur Sche... Wir haben Weihnachten gefeiert und weil dann wegen dem Wetter keiner kommt, feiern wir im Oktober und grillen Spanferkel im Wohnzimmer."

"Was jetzt?"

"Geh ich muss packen."

Vini geht und lässt Faith alleine. Sie geht in die Unterkunft in der sie die letzten beiden Nächte geschlafen hat und ist erstaunt im Bett frisches Heu und ein sauberes Laken zu finden. Auf dem Bett liegen ein einfaches Nachthemd und ein Kleid. Der Größe nach wahrscheinlich beiden von Faith.

Beschämt setzt sie sich auf ihr Bett, nach einiger Zeit zieht sie sich um und legt sich ins saubere Bett. Mit dem Gedanken 'zu einer anderen Zeit hatten wir Freundin werden können' schläft sie ein.

 

Die Abfahrt von Faith verschläft Vini genauso, wie das Frühstück. Sie wird erst wach, als die Sonne schon fast im Zenit steht und wundert sich, dass sie keiner geweckt hat. Sie fühlt sich ausgeschlafen und so gut wie seit Tagen nicht mehr. Nachdem sie sich gewaschen und Faith Kleid angezogen hat geht sie ins Herrenhaus um Kenny zu suchen. An der Tür begegnet sie Darla.

"Hallo Vini, haben sie gut geschlafen, möchten sie noch etwas frühstücken? Mittag gibt es erst wenn mein Mann vom Arzt zurück ist."

"Madam, gerne. Und …. Darf ich sie etwas fragen?"

Darla geht mit ihr in die Küche und da die Köchin mit Liam in die Stadt und zum Markt einkaufen gefahren ist, holt sie selbst Brot, Käse und ein Stück Wurst aus der Speisekammer. Sie stellt die Sachen auf den Tisch und setzt sich zu Vini.

"Jetzt dürfen sie mich fragen."

"Ich habe das Gefühl zu schwimmen und mit den Füßen im Treibsand zu stehen."

"Das ist zwar keine Frage, aber ist gut verständlich. Djosers Frau hat erzählt wie und wo sie gefunden wurden."

"Dazu hatte sie kein Recht. Diese dreckige Hure, die ruiniert meinen Ruf. Ich werde ihr ihr Maul stopfen."

Vini war aufgestanden und stapfte zur Tür. Das 'Nein' von Darla hindert sie am Gehen, es war keine Frage, es war keine Feststellung, es war ein Befehl, gefolgt von dem nächsten 'Setzten'. Vini dreht sich um und setzt sich, in ihr kocht schon wieder die Wut.

"Mein Mann hat es ihnen gestern ausdrücklich gesagt, er wird ihre Ausdrucksweise nicht dulden, und ich auch nicht."

"Ist ja gut Ich sage gar nichts mehr."

"Ich möchte, dass sie reden und nicht versuchen durch Provokation en Gespräch beenden. Sie wollten mich etwas fragen. Was?"

"Was wird aus mir? Meinen Ruf hat diese … Frau jetzt hier auch ruiniert und ich weiß nicht wo ich hin soll."

"Das sollten sie besser mit meinem Mann besprechen, aber ihren Ruf haben sie selbst ruiniert, sie haben sich aufgeführt wie eine Mischung aus einem billigen Mädchen und einem trotzigen Kind. In diesem Haus verliert eine Frau ihren guten Ruf nicht, wenn sie geschändet wird. In diesem Haus verliert sie ihn dann, wenn sie anderen bewusst Schaden zufügt und sie sind grade dabei das zu tun. Ich kenne Faith sehr gut und ich weiß, dass schon einiges passieren muss, bis sie so ausrastet. Jetzt ist Faith weg und sie versuchen es bei mir. Sie hätten sich jemand anderen aussuchen sollen."

"Ich will das doch gar nicht, ich … es sprudelt alles einfach so aus mir raus. Ich kann nichts dagegen machen."

"Wer dann wenn nicht sie?"

Vini will ansetzten noch etwas zu sagen, doch darauf gibt es nichts mehr zu erwidern und so beendet sie einfach ihr Frühstück.

"Wir möchten uns mit ihnen unterhalten, wenn meine Mann wieder da ist. Bitte kommen sie doch zum Tee ins Esszimmer."

"Ja, Madam. Bis dahin gehe ich noch ein wenig spazieren, vielleicht hilft das meinem Kopf ruhiger zu werden."

 

Als Liam wieder kommt berichtet ihm Darla von dem Gespräch um ihn auf das Treffen am Nachmittag vorzubereiten. Pünktlich um fünf zum Tee sind alle im Esszimmer versammelt. Kennedy setzt sich zwischen Djoser und Vini, die auf der anderen Seite von Darla flankiert wird. Penn und William knien wie üblich neben ihren Herren. Nach dem ausgiebigen Tee mit Früchtebrot, bei dem sich das Gespräch um das Wetter und die üblichen anderen belanglosen Themen drehte beginnt Liam.

 

"Miss Vini, ich bleibe solange bei der Anrede, bis sie mir mitteilen, dass ich eine andere verwenden soll, ist ihnen das Recht?"

"Vini ist gut."

"Sie sind zu einer Zeit als Gast bei uns angekommen in der ich mich leider nicht um sie kümmern konnte, wie es sich für einen Gastgeber gehört, dafür bitte ich nochmals um Entschuldigung."

"Ich habe alles bekommen, was ich benötige und noch viel mehr, ich möchte mich für meine Ausdrucksweise entschuldigen und werde versuchen mich diesbezüglich zu mäßigen."

"Entschuldigung angenommen. Ich habe sie zu diesem Gespräch gebeten, weil sie meiner Frau sagten, dass sie nicht wissen, wo sie hin sollen."

"Ich kann ja gehen, wenn ich sie störe."

"Miss Vini, lassen sie mich bitte aussprechen."

"Bitte."

"Ich glaube, dass sie nicht nach Hause zurück wollen oder können. Somit steht es ihnen jetzt frei ihren Lebensweg zu wählen. Damit sie eine Entscheidung treffen können möchte ich ihnen ein paar Alternativen aufzeigen, wenn sie wollen."

"Muss ich das machen?"

"Nein, weder das Zuhören, wobei ich sie darum bitte, noch die Vorschläge, sie müssen keinen der Vorschläge annehmen, sie sollen ihnen nur Möglichkeiten zeigen."

"Bitte, ich bin ganz Ohr."

"Ich habe drei Vorschläge für sie.

Erstens. Sie kurieren sich hier aus und verlassen uns.

Zweitens: Ich werde mich umhören, ob jemand noch ein Hausmädchen, oder eine andere Bedienstete benötigt und ihnen ihre Zeit hier als Referenzzeit ausweisen, das wird ihnen jede Tür in Irland öffnen.

Drittens: Eine gute Freundin von mir hat grade ein Kind bekommen, ihr Mann wird zu einer Dienstreise aufbrechen, somit braucht sie Hilfe im Haus und bei ihrem Kind. Wenn sie sich vorstellen könnten als Kindermädchen zu arbeiten, halte ich das für eine Möglichkeit, die für beide von Vorteil wäre."

"Bis wann muss ich mich entscheiden?"

"Sie haben Zeit bis Faith wieder kommt, so lange stelle ich sie als Hausmädchen ein und sie können ihr Zimmer haben. Wenn Faith zurück ist muss die Situation binnen einer Woche geklärt sein. Ich brauch kein zusätzliches Personal."

"Das sind ja drei Monate."

"Ja, maximal, eher könne sie jeder Zeit gehen."

"Warum tun sie das? Warum helfen sie mir?"

"Weil ich es kann."

"Aber warum ich?"

"Weil sie eine Platz brauchen an dem sie genesen können. Weil wir alle Zeit brauchen."

Während der letzten Worte hat er seine Hand durch die Locken von William gleiten lassen.

"Ich bitte sie mich jetzt zu entschuldigen, ich muss noch an meinen Schreibtisch."

Liam steht auf und verlässt das Zimmer, er geht nicht Richtung Arbeitszimmer, sondern wieder zum Stall. Dort geht er zu William Stute und streicht ihr über die Flanken. Er spielt mit den Ohren des Pferdes und gibt ihm ein wenig Futter auf der Hand.

"Kein Angst, ich gebe nichts, was ich einmal gebrandmarkt habe je wieder ab."

William, der In der Box hinter seinem Herrn stehe geblieben war, weil es zu gefährlich ist zwischen den Hufen der Tiere zu knien hebt ganz leicht seine Hand und streicht über seine eigene Zeichnung. Ganz leise murmelt er:

"Ich bin sein."



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