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Die Unsterblichen und ich

von

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Kapitel 5

Kapitel 5

 

Als ich auf die vielen Tische zuging, sah ich unbewusst zu Derek und seinem Bruder, der mich ansah. Ich sah ihn grimmig an und ging zuerst zu dem jungen Paar, was zuerst bestellt hatte.

„Es tut mir leid, dass Sie so lange warten mussten“, entschuldigte ich mich.

„Macht nichts. Ich war auch so tollpatschig, als ich verliebt war“, lächelte mich die junge Frau liebevoll an.

„Was?“, fragte ich unintelligent und war ein bisschen geschockt, was die Frau kichern ließ.

„Machen Sie sich nichts draus, das legt sich wieder.“ Ich blinzelte und ging zu den Jungs. Verliebt? Sehe ich so aus als sei ich verliebt? Nie im Leben!

Als ich bei den Jungs ankam, knallte ich das Tablett auf den Tisch.

„Bist du sauer?“, fragte Derek.

„Hier euer Kaffee“, meinte ich nur und ging erst gar nicht auf seine Frage ein. Dann stellte ich den Eiskaffee vor Dereks Bruder und vor Derek seinen schwarzen Kaffee. Das Tablett schnappte ich mir dann auch noch schnell und wollte gehen, aber Derek hielt mich noch mal auf.

„Dy, willst du dich nicht zu uns setzten?“

„Nein, ich muss arbeiten.“ Was war ich froh, diese Ausrede zu haben.

„Gleich?“ Oh mist!

„Ja, wir gesellen und gleich gerne zu euch“, rief Skyler und war auch schon neben mir. Ich schüttelte den Kopf.

„Ich will mich nicht zu denen setzten“, flüsterte ich ihr zu. Sie grinste aber nur und setzte sich zu den beiden.

„Sky!“, rief ich fast und packte sie am Arm.

„Ich darf doch wohl hier bleiben, oder nicht Jungs?“ Sie drehte sich zu diesen und lächelte verführerisch. Derek sprang natürlich sofort darauf an. Lächelte genauso verführerisch zurück, allerdings sah er nur kurz zu Sky und dann zu mir.

„Lass sie doch, Dy.“ Dieser Schlingel!

„Nur damit ich gleich auch dazu komme“, warf ich ihm vor und bekam als erste Antwort ein verschmitztes Lächeln.

„Erraten“, meinte er dann noch. Stöhnend drehte ich mich um und schleifte mich zu Nick. Wie konnte sie mir nur so in den Rücken fallen? War ich so eine langweilige Freundin, dass wir uns zu DENEN setzten mussten? Blöde Pute!

 

Um halb sechs hatten Nick und ich dann Schluss. Zwei unserer Mitarbeiter hatten uns abgelöst. Nachdem wir von hinten unsere Sachen geholt hatten, gingen Nick und ich zusammen raus.

„Ähm ...“, fing Nick an und ich sah ihn an. „Bleibst du noch hier?“ Ich schulterte meine Tasche und seufzte erledigt.

„Ich muss ja“, stöhnte ich und ließ die Schultern hängen.

„Hast du nicht Lust mit mir ins Kino zu gehen?“

„Heute nicht, Nick. Ich hab Sky versprochen noch etwas mit ihr zu machen, obwohl ich nicht wirklich glaube, dass wir alleine bleiben werden“, entschuldigte ich mich. „Aber du kannst doch auch bleiben.“

„Nein, nein, schon okay. Wollte dich ja nur vor den anderen retten“, lächelte er. Ich lachte und bedankte mich.

„Aber davor kann mich keiner retten.“

„Ich habs versucht.“ Ich winkte Nick noch zum Abschied.

Bei den anderen setzte ich mich neben Skyler. Dann muss ich wohl mit meinem Schicksal leben.

Ich will aber nicht!

Da müssen wir aber jetzt durch.

Sky will mich doch nur ärgern.

Das ist wohl der Punkt.

Derek lächelte mich sofort an.

„Na endlich“, meinte er. „Ich habe gehört, dass mein großer Bruder und du schon eine sehr nette Begegnung hattet.“ Blinzelnd sah ich zu dem großen Unsterblichen. Hatte er ihm von dem Kuss erzählt? Was fällt diesem Blödmann ein?! … Aber so wie es aussah, interessierte es ihn kein bisschen. Denn er hatte einfach seinen Eiskaffee in der Hand – schon den dritten den er heute trank – und starrte in diesen. Es kam keine Reaktion von ihm. „Er ist kein Freund er großen Worte, deswegen bin ich mir sicher, dass er dir noch nicht mal seinen Namen gesagt hat.“ Jetzt sah er hoch.

„Das ist doch gar nicht wahr. Ich bin ein Mann großer Worte.“ Sky stupste mich an und grinste. Was hatte sie denn jetzt schon wieder in ihrem Kopf?

Bestimmt nichts gutes.

„Dann stell dich doch mal vor.“ Ich wollte Derek schon widersprechen, aber da redete sein Bruder auch schon.

„Aiden“, sagte er und streckte seine Hand über den Tisch. Ich sah ihm in die dunkelgrünen Augen und sah mich selber, wie ich ihm gegenüber saß und nicht wirklich wusste, was ich hier machte. Ich wollte eigentlich gar nicht hier sein, weil ich nicht wirklich wusste, was Derek hier wollte. Und außerdem war ich noch verwirrter wegen Aiden … dem Kuss und alldem was gestern und auch eben passiert war.

Dennoch nahm ich seine Hand an. Ich wusste noch genau, wie sich seine Haut anfühlte. Warm und sanft, ganz untypisch für sein Äußeres. Es war wirklich unglaublich. Er trug ein schwarzes Shirt, was sich um seine Muskeln an Armen und Brust spannten und eine Jeansshort. Er sah gut aus, aber auf seine eigene Art. Wenn ich mir Derek ansah, war er einfach überwältigend schön, da hätte er auch einen Lumpensack anziehen können und doch war er einfach nur schön, aber bei Aiden war es etwas anderes. Die ganzen Narben in seinem Gesicht und seine krumme Nase, sein starrer und bedrohlicher Blick, die Muskeln, seine Größe und seine bedrohliche Ausstrahlung. Und das war auch nur so, weil jeder wusste, wie gefährlich er war, weil er ein Unsterblicher war. … Aber im Großen und Ganzen kam er dem Image der Unsterblichen ja auch nach, er ließ keinen an sich ran und war eher verschlossen. Wenn er nicht angesprochen werden wollte, glaube ich, würde das auch keiner tun, weil sich keiner mit ihm anlegen wollte. Bei Derek war es wiederum anders. Vor ihm hatten die Leute auch Angst, keine Frage, aber man wich ihm nicht aus, so wie es gestern Abend im Club bei Aiden gewesen war.

„Dylen“, antwortete ich ihm dann endlich und drückte seine Hand. Es war komisch seine Hand zu halten. Ich kannte ihn noch nicht lange und irgendwie war es, als seien wir verbunden … nur durch unsere Hände. Allerdings war es nicht unangenehm und genau das war das komische. Ich kannte ihn kaum und doch gefiel es mir, wenn er mich berührte.

Bitte was?

Halt einfach die Klappe, ich weiß es doch auch nicht.

Schnell ließ ich Aiden los und grub meine Hände zwischen meine Beine, die ich zusammen presste.

„Was habt ihr heute noch vor?“, fragte Derek und spielte mit seiner Tasse herum. „Skyler hat uns erzählt, dass ihr was zusammen machen wolltet. Vielleicht können Aiden und ich uns anschließen.“ Ich sah sofort zu Derek, genauso wie Aiden.

„Ich muss passen“, meinte dieser dann auch schon sofort. Das verpasste mir einen leichten Schlag. Er muss passen? Also wollte er nichts mit uns machen? Wie sollte ich das denn jetzt verstehen?

„Ach, bist du dir zu fein für uns?“, neckte ich ihn und lächelte. Dann reizen wir ihn doch ein bisschen. … Doch Aiden reagierte überhaupt nicht darauf. Er trank den letzten Schluck des Eiskaffees aus und lehnte sich zurück.

„Ich habe noch etwas zu tun, aber sonst wäre ich gerne mit euch gekommen“, lächelte er mich an.

„Alles Ausreden.“

„Ausreden?“ Er zog die Augenbraue mit der Nabe nach oben und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ja, du hast Angst. Ganz einfach. Oder aber du bist dir zu fein, um mit so mittelklassigen Wesen abzuhängen. Ich meine, ich bin nur ein Werwolf und Sky ist nur eine Elbin.“

„Was heißt hier NUR?“, regte Skyler sich auf, aber ich ignorierte sie einfach.

„Nur ein Werwolf“, wiederholte Aiden und schüttelte den Kopf. „Wir können morgen ja etwas machen, wenn du denkst, dass ich mir zu fein bin.“

„Dann lass dir was schönes einfallen.“

„Ich hab genug Ideen.“

„Fein.“

„Fein.“

…..

Warte … hatte ich mir gerade ein Date mit ihm zurecht gemacht? Hatte ich gerade echt eine Verabredung?

Tja, selber Schuld.

Du hast da bestimmt mit gewirkt, sowas würde ich nie tun.

Nein, das warst du diesmal ganz alleine.

Super … du bist ich.

Auch wieder wahr.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miena
2015-09-20T19:01:51+00:00 20.09.2015 21:01
Ich bins mal wieder. :)
Super Kapitel und sehr gut geschrieben.
Ich liebe deinen Schreibstil einfach. Man fühlt sich wirklich so, als wäre man direkt daneben. :)
Allerdings muss ich noch was sagen, was den Lesefluss etwas stört: Die Gedanken, die Dylen mit ihrem Gewissen spricht würde ich kursiv machen. Manchmal muss man zweimal drüber lesen, damit man checkt, dass sie mit sich spricht in Gedanken. :)
Aber ansonsten waren die beiden Kapitel wieder Bombe! *.*

Schönen Abend noch,
Miena
Antwort von:  Ten-nii-san
21.09.2015 17:54
es freut mich so, dass es dir gefällt =)

Ja, ich hab das ja vor geschrieben in Office und da hab ich das auch kusiv geschrieben, aber durch das Kopieren ist das irgendwie weg ... ich muss da noch mal gucken, wie ich das hinbekomme =)
Antwort von:  Miena
22.09.2015 10:55
Huhu,

In Kapitel 6 und 7 war es einfach perfekt zu lesen. :)
Ich liebe deine Geschichte einfach. *.*

LG,
Miena


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