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Changing Faces

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)
Ich habe schon unzählige Dramione Geschichten gelesen und finde, die passen zusammen wie die Faust aufs Auge! Deshalb habe ich versucht meine eigene zu schreiben :) Es ist meine erste Geschichte, freue mich also über jede Kritik!
Kleine Info:
Die meisten, die während des Krieges gestorben sind, sind immer noch tot :P bis auf einige die ich für meine Geschichte lebend gebraucht habe  ;) Weitere Infos folgen in den Kapiteln;)

Ich hoffe euch gefällt meine Dramione Version :)
Viel Spass beim Lesen!
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»Endlich sind diese schrecklichen Sommerferien zu Ende«, dachte sich Hermine, während ihr Vater sie zum Bahnhof King's Cross fuhr. Sie wollte endlich wieder nach Hause, nach Hogwarts. Der Krieg ist beendet und Hermine war gespannt wie das neue Schulhaus wohl aussehen wird. Während den Sommerferien musste sie alle Geschehnisse zuerst mal verarbeiten. Es war schwierig mit dem Ganzen abzuschliessen, vor allem dass ihr letztes Jahr auf Hogwarts so schrecklich endete. Während den Sommerferien lachte Hermine kaum noch und verkroch sich die ganze Zeit mit Büchern in ihrem Zimmer. Erst als sie vor zwei Wochen einen Brief von Professor Mcgonagall erhielt, stieg ihre Laune. Sie, und alle anderen ihres Jahrganges, wurden aufgefordert, das letzte Jahr zu wiederholen, um so einen guten Abschluss zu machen.

Von diesem Augenblick an ging es ihr nicht nur besser, sie brauchte auch eine Veränderung. Ihre Narbe verdeckte sie gekonnt mit Make-up und auch sonst sollte sich einiges an ihr ändern.

Sie traf sich in den Ferien mit Ginny in der Winkelgasse um richtig shoppen zu gehen. Hermine wollte ihre alten Kleider, manche noch mit Spuren vom Krieg, loswerden und Neues besorgen. Doch da sie keine Ahnung von Mode hatte, brauchte sie Ginnys Rat.

Nun hatte sie viele neue Kleider. Es waren schlichte aber schöne Sachen. Auch zum Friseur wagte sich Hermine wieder einmal.

Mit neuem Selbstbewusstsein und Aussehen verabschiedete Hermine sich nun von ihrem Vater und eilte aufs Gleis 9 3/4.
 

Am allermeisten freute sie sich auf ihre Freunde. Sie schrieb zwar Briefe an Harry, Ron und Ginny aber es kam nie zu einem Treffen. Sie wusste gar nicht mehr richtig, wie es ist Ron zu küssen.

«Hermine!«, hörte sie plötzlich zwei bekannte Stimmen rufen. Sie drehte sich um und lag  schon in den Armen von Ron. Er gab ihr einen sanften Kuss und in ihr kribbelte es. »Jetzt weiss ich es wieder«, dachte sich Hermine und konnte nicht mehr aufhören zu grinsen. Auch Harry schloss Hermine in die Arme. » Du siehst ja umwerfend aus! Dein neuer Look steht dir!« sagte Harry ziemlich laut, so dass sich einige umdrehten um Hermine anzuglotzen. Es war ihr etwas unangenehm und  schlug vor, schon in den Zug zu steigen.
 

Zusammen schleppten die drei ihre Taschen in ihr Abteil und liessen sich erleichtert in die Sitze fallen.

»Wie wohl Hogwarts aussehen wird...« fragte Harry und schaute aus dem Fenster. »Ich denke wie vorher, sonst müssten wir wieder alle Zimmer neu finden.« meinte Hermine. »In Hogwarts wird man sich nie richtig auskennen.« sagte Ron dazu bevor alle in ihren eigenen Gedanken sanken.

»Ob sich wohl alle erholt haben? Und wie werden sich die Slytherins nun verhalten?« Viele Fragen schwebten Hermine im Kopf auf die sie keine Antworten hatte.

Sie unterhielten sich noch lange über Hogwarts und was sie in den Sommerferien gemacht haben, doch über den Krieg verlor niemand ein Wort. Es war noch zu früh um darüber zu sprechen. Nur einmal erwähnte Harry, kurz bevor der Zug anhielt, er sei froh, dass der Krieg zu Ende ist. Alle stimmten ihm zu und so verliessen sie den Zug.
 

Als sie später in der Schule ankamen und in die grosse Halle traten, hörte man von überall her ein lautes »uhh« und »ahh«. Das Schloss sah genauso aus wie vor dem Krieg. Man konnte keinen Unterschied erkennen. Hermine war so glücklich wieder hier zu sein, mit grossen Augen  blieb sie stehen um alles betrachten zu können. Während die Masse von Schülern an ihr vorbei zog, konnte sie ihr breites Grinsen nicht verstecken. »Die Lehrer haben es echt drauf.« dachte Hermine, bevor sie weiter lief.
 

Sie setzte sich zu den anderen und suchte bekannte Gesichter. Neville und Luna entdeckte sie, und auch alle bekannte Hufflepuffs und Ravenclaws. Als sie zum Slytherin Tisch hinüber sah musste sie etwas genervt feststellen, dass auch da wieder alle von ihrem Jahrgang am Tisch sassen. Sie runzelte die Stirn und rümpfte ein wenig ihre Nase. Hermine schaute die einzelnen Slytherins an, bis ihr Blick an jemanden hängen blieb.
 

Malfoy hatte sich verändert. Nicht unbedingt sein Aussehen, sondern seine Ausstrahlung. Hermine war in ihre Gedanken versunken, als er plötzlich zu ihr herüber sah. Ihre Blicke trafen sich und die beiden sahen sich für ein paar Sekunden an. In seinem Blick hat sich etwas verändert. Hermine erkannte zwar immer noch eine Spur Arroganz, jedoch war der Spott und das hämische Grinsen verschwunden. Sie runzelte die Stirn und war sich nicht ganz sicher, ob sie sich das nur einbildet. Als Hermine bemerkte, dass sie sich immer noch anstarrten, schlug ihr Herz ein bisschen schneller und schaute schnell weg.
 

Ginny, die neben ihr sass, bemerkte diese Blicke und sah auch, wie Malfoy sie noch einige Sekunden weiter anschaute. »Hey Hermine hab ich da etwas verpasst?« neckte Ginny Hermine und musste lachen. Hermine schaute ihre Freundin gespielt böse an, bevor sie ihre Aufmerksamkeit Professor McGonagall schenkte, welche zur neuen Schulleiterin ernannt worden ist.

Ron, der ihre Unterhaltung gehört hat, schenkte Hermine einen eifersüchtigen Blick bevor er fluchend seine Augen auf Malfoy richtete. »Ach Ron, das war doch nur ein Scherz.« versuchte Hermine ihn aufzumuntern. Doch erst als das Festessen eröffnet wurde, stieg auch Rons Laune wieder.
 

Später am Abend sass Hermine mit Ginny, Harry und Ron im Gemeinschaftsraum. »Echt komisch zu wissen, dass dies das letzte Jahr hier sein wird und dies ohne einen Besuch von Voldemort«. dachte Harry laut, wobei ihm alle zustimmten. »Ron, Lust auf eine Runde Zauberschach?«, »Du wirst untergehen, Harry!« Ron gab Hermine noch einen Kuss und die beiden Gryffindor Mädchen gingen in den Schlafsaal.

»Ginny, denkst du Malfoy und die ganzen Slytherins haben sich verändert?« fragte Hermine nachdenklich. »Ja ich denke schon. So ein Krieg kann nicht spurlos an Jemanden vorbei ziehen. Kein Mensch ist von Grund auf böse. Die haben alle verrückte Familien, die ihnen diese Ansichten eingeredet haben.« sagte Ginny überzeugt.

»Ich hoffe du hast recht, Ginny. Auch wenn ich mich an die ganzen Sprüche gewöhnt habe, wäre ein normales Jahr schön, ohne dass ich mich die ganze Zeit aufregen müsste«. Ginny nickte und wünschte ihr gähnend eine gute Nacht. Hermine lag noch lange wach im Bett. Sie musste an Malfoys Blicke denken. »Wahrscheinlich hab ich mir das Ganze nur eingebildet...«, mit diesen Gedanken sank Hermine in einen traumlosen und tiefen Schlaf.
 

Zur gleichen Zeit, tief unten in den Kerkern, lagen zwei Slytherins hellwach in ihren Betten. Draco dachte über die Geschehnisse während den Sommerferien nach. Sein Vater hatte sich nach einer Woche in Askaban umgebracht, worüber er nicht gross trauerte. Er hasste ihn, doch dies wurde ihm zu spät bewusst. Lucius hatte ihn und seine Mutter immer schlecht behandelt. Draco ballte seine Hände zu Fäusten und musste sich beruhigen.

Seine Mutter hatte das Malfoy Manor verkauft und zusammen sind sie in ein einfacheres Haus in einem Londoner Stadtviertel gezogen. Seine Meinung über den Blutstatus hatte er schon lange geändert, um genau zu sein seit dem sechsten Jahr auf Hogwarts. Doch er war schon zu tief in der Todesser-Sache verwickelt um noch hinaus zu kommen. Er wollte doch nur seine Mutter beschützen! »Stopp, denk an was anderes Draco!«, ermahnte er sich selbst, »Es ist alles vorbei, du kannst jetzt selbst über deine Taten entscheiden«.

Blaise Zabini im Bett nebenan bemerkte Dracos aufkommende Wut. »Draco, hör auf immer an die Vergangenheit zu denken! Schau jetzt nach vorne. Wir haben viele Fehler gemacht aber was solls, jetzt kannst du nichts mehr ändern. Mcgonagall hat uns nicht ohne Grund aufgefordert mit den Anderen das Schuljahr zu wiederholen.« Blaise stand auf und boxte seinem besten Freund gegen die Schultern. Während Blaise duschen ging, dachte Draco über den Blickkontakt mit Granger nach. So wie sie ihn stirnrunzelnd angeschaut hat muss sie wohl gemerkt haben, dass er nicht mehr derselbe ist oder sein will wie die ganzen Jahre zuvor. Auch Granger hat sich verändert, das ist ihm aufgefallen. Mit den Kleidern, die sie am Bahnhof trug betonte sie ihre schlanke Figur. Auch ihre Haare waren anders. Er musste zugeben, dass sie ziemlich gut aussieht. »Was denkst du denn da! Sie ist immer noch ein... ein Gryffindor, und zwar Granger! Der nervende Besserwisser!« ermahnte sich Draco schon zum zweiten Mal selbst. Er verlor keine Gedanken mehr über Granger oder sonst etwas und schlief ruhig ein.

Der letzte erste Abend

Am nächsten Morgen wachte Hermine schon ziemlich früh auf, da Ginny laut und fröhlich in der Dusche sang. Auch Lavender und Parvati versuchten noch weiter zu schlafen, indem sie das Kopfkissen auf ihre Köpfe pressten. »Unser letzter erster Schultag auf Hogwarts. Kommt, steht auf, wir machen uns hübsch für die Jungs.« sagte Ginny gut gelaunt, als sie aus dem dampfenden Badezimmer trat. Ginny brauchte diese Worte nicht zwei Mal zu sagen und Lavender und Parvati eilten schon kichernd ins Badezimmer. Nur Hermine blieb noch schlaftrunken auf dem Bettrand sitzen.

»Komm schon Hermine, zieh heute deinen engen Pullover an und schmink dich!« sagte Ginny zu Hermine nach vielem Pudern und Zupfen.

»Ginny, du weisst, dass ich das nicht so gut kann wie ihr, ich hab keine Übung in solchen Sachen.«

»Deshalb hast du ja uns. Parvati? Lavender? Seid ihr fertig? Hermine braucht uns!«

Hermine sass auf ihrem Bett und konnte nichts mehr darauf erwidern. Die zwei Mädchen kamen aus dem Badezimmer mit all ihren Schminkutensilien unter dem Arm. Sie sahen wirklich super aus, Parvati war schlicht geschminkt und ihre geraden Haare hatte sie ein bisschen gewellt. Lavender sah auch wundervoll aus, sie wiederum hatte ihre Locken gestreckt und ihre farbigen Lidschatten mit einem feinen schwarzen Lidstrich ersetzt. Nun war Hermine an der Reihe. Die drei zupften an ihren Haaren herum und Ginny schminkte sie zum Schluss noch.

»So Kleines, schau dich an! Du siehst perfekt aus.«

Hermine öffnete die Augen und betrachtete sich im Spiegel. Sie sah wirklich hübsch aus. Immer noch sehr natürlich und schul-tauglich, das war ihr wichtig. Die Schminke sah man kaum aber man bemerkte einen Unterschied, sie konnte ein breites Grinsen nicht unterdrücken. Auch ihr enger Pullover stand ihr super, dieser betonte das Richtige an den richtigen Stellen. Sie fragte sich, wieso sie ihn nie angezogen hatte.

»Danke Leute! Ihr seid echt talentiert, wie kriegt ihr das nur hin?!« bedankte sich Hermine glücklich und schloss die drei in ihre Arme. Selbstbewusst stolzierten Lavender, Parvati und Ginny aus dem Schlafsaal der Mädchen in den Gemeinschaftsraum. Hermine kam etwas zögernd hinterher.

Die Jungs warteten schon und konnten ihr Staunen nicht unterdrücken. Sie waren es sich nicht gewohnt, die Mädchen an einem normalen Schultag so hübsch zu sehen.

Doch Ron war so beschäftigt Lavender anzustarren, dass er gar nicht bemerkte wie Hermine langsam die Treppen herunter stieg. Hermine freute sich am meisten auf die Reaktion von Ron und war umso mehr enttäuscht, als sie bemerkte, dass seine Blicke und seine Freude in den Augen nicht ihr galten.

Den Tränen nahe wollte sie wieder zurück in den Schlafsaal als plötzlich Harrys Stimme erklang. »Hermine, Ginny! Ihr seht wunderbar aus!«

Hermine war so froh, dass es Harry immer wieder gelang, sie aufzumuntern und schloss ihn in die Arme. Ginny drücke Harry einen Kuss auf die Wange, was Hermine von der anderen Seite auch machte.

»Warte nur bis du uns am Weihnachtsball siehst Harry, wir können noch mehr!« sagte Ginny gut gelaunt und mit einem verführerischen Blick.

Auch Ron konnte seinen Blick nun von Lavender abwenden und sah zu Hermine und Ginny. Gerade als er zu Hermine gehen und sie küssen wollte, lief sie Harry und Ginny sichtlich wütend hinterher in die grosse Halle.

»Na toll. Wieder habe ich es vermasselt.« dachte sich Ron und gab sich in Gedanken eine Ohrfeige. Er musste die passenden Worte für seine Entschuldigung suchen und liess das Frühstück heute ausfallen.

Während Harry und Ginny in die grosse Halle liefen, eilte Hermine noch in die Bibliothek um ein neues Buch auszuleihen, welches sie dann später lesen wollte.

Hermine freute sich auf das Frühstück und musste ihre Hände auf ihren Bauch legen, da dieser vor Hunger schon heftig am knurren war.

Als Hermine die Halle betrat blieb sie kurz stehen um ihr Buch in ihre Tasche zu verstauen. Sie sah sich kurz um und lief dann zum Gryffindor Tisch. Dabei bemerkte sie nicht, dass ihr zwei Augen folgten.

Draco musterte sie von oben bis unten und bemerkte, dass sie heute anders aussah. Er hatte sie nie richtig angesehen, denn sobald er sie sah, sagte die Stimme seines Vaters in seinem Kopf, dass diese Muggelgeborenen nichts wert sind. Und jetzt, endlich nach langer Zeit, kann er seine eigene Meinung vertreten.

Plötzlich schaute Hermine in seine Richtung. Draco erschrak, da er nicht wollte, dass sie sieht wie er sie anstarrt und verschluckte sich an seinem Kürbissaft, sodass er laut husten musste. Blaise neben ihm zuckte zusammen und folgte Dracos Blick zu Hermine. Als er realisierte, wieso sich Draco verschluckt hatte, musste er laut auflachen und konnte sich nicht mehr einfangen.

»Da hat sich wohl Jemand verguckt!« prustete Blaise laut los. Draco, dem dies alles mehr als peinlich war, schaute ihn böse an.

»Sei doch still, Blaise.« Dracos Schlagfertigkeit war wie weggeblasen. Er verstand sich selbst nicht und verpasste sich in seinen Gedanken eine Ohrfeige. Dass Pansy ihn fragte, wen er denn so anglotzt, bemerkte Draco gar nicht, da er zu tief in seinen Gedanken versunken war.
 

»Hermine wo ist eigentlich Ron?« fragte Harry und runzelte die Stirn, »der verpasst nie eine Mahlzeit.«

Hermine machte eine gleichgültige Miene und antwortete:»Der hat sowieso nur Augen für Lavender. Wahrscheinlich hat er sie mit seinen Blicken aufgefressen und ist jetzt satt.«

»Ron ist ein Trottel, ich werd' mit ihm reden.« versuchte Ginny Hermine aufzumuntern und nahm sie in den Arm. »Nein, lass gut sein. Er sollte von selbst merken, dass er ein Idiot ist. Hat jemand schon die neuen Stundenpläne erhalten?« fragte Hermine und wechselte das Thema. «Ja, Professor Mcgonagall hat sie uns vorhin verteilt. Kannst drei Mal raten welches Fach wir mit wem als erstes haben.« sagte Harry genervt und verdrehte die Augen.

»Der Tag fängt ja gut an.« meinte Hermine noch bevor sie ihren Kopf in ihren Händen vergrub.
 

Auf der anderen Seite am Slytherin Tisch machte sich ein gewisser weissblonder Junge viele Gedanken. »Was ist nur mit dir los?! Granger sieht immer noch aus wie früher, sie ist immer noch eine Streberin, ein Bücherwurm und eine Besserwisserin und mit dem Wiesel zusammen. Und auf gar keinen Fall finde ich sie attraktiv!«

»Komm Draco, der Unterricht beginnt gleich.« sagte Blaise, während er aufstand. »Draco, hörst du mir zu?«

»Was? Achso ja ich komme.« antwortete er, ohne überhaupt zu wissen, wohin sie gehen mussten.

In den Kerkern angekommen setzte sich Draco wie gewohnt in die hinterste Reihe. Es waren schon alle im Klassenzimmer für Zaubertränke versammelt, bis auf Slughorn und einige Gryffindors. Draco wollte gerade nochmals aufstehen um seinen heruntergefallenen Zauberstab aufzuheben, als Harry, Ginny und zum Schluss Hermine ins Zimmer angerannt kamen. Harry und Ginny konnten Draco noch ausweichen, während Hermine ihn viel zu spät bemerkte und gegen ihn lief. Sie fiel, mitsamt ihren Büchern, auf den Boden und musste sich erst mal wieder orientieren. Als sie sah in wen sie gerannt war, wollte sie sich schon mit einem leicht ironischen Unterton entschuldigen, doch er liess sie nicht ausreden.

»Autsch. Entschuldige Malfoy, dass ich dich berührt-« Doch weiter kam sie nicht. Draco sagte nichts und hielt ihr einfach die Hand hin. Mit grossen Augen nahm Hermine seine Hand und Draco half ihr hoch.

»Ich weiss ja dass ich gut aussehe, aber so wie du starren die meisten trotzdem nicht.« sagte Draco lässig und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

»Halt die Klappe, Malfoy« versuchte Hermine gleichgültig zu erwidern und sah ihn böse an. Er jedoch lächelte sie an. Hermine konnte sein Lächeln nicht genau deuten. Aber es war auf jeden Fall anders, als all die hämischen Grinsen zuvor. Verwirrt machte sie sich auf den Weg zu ihren Freunden.

Hermine setzte sich auf ihren Platz neben Harry, welcher sie schon interessiert anschaute. »Hat er dir was getan?«

»Nein, nicht im geringsten. Ich bin in ihn herein gerannt und stellte mich schon auf all die üblichen Beleidigungen ein, doch nichts. Einfach nichts, sagte er. Keine Bemerkung wie 'Schlammblut' oder 'Wo bleibt der Respekt' oder sonstiges.« sagte Hermine ehrlich und deutlich verwirrt.

»Da hat wohl jemand seine Tage..« meinte Harry und beide konnten ihr Lachen nicht zurückhalten.

»Ja der kommt irgendwann wieder zu sich« sagte Hermine noch bevor die Stunde begann.

Zaubertränke ging schnell vorüber. Hermine war zufrieden mit sich, da ihre Hand mehrmals in die Luft schoss und sie, natürlich, alles richtig beantwortet hatte.

Sie ging Ron den ganzen Tag aus dem Weg und komischerweise störte sie das gar nicht. Sie hatte weder das Gefühl, dass sie ihn vermisse, noch dass sie ihn jetzt in irgendeiner Weise braucht. Am späteren Abend jedoch, als sich viele Gryffindors im Gemeinschaftsraum versammelt hatten, wurde es für Hermine schwer, ihm aus dem Weg zu gehen.

Ron nutzte diese Gelegenheit und wollte sich bei ihr entschuldigen. »Jetzt kann sie nicht weg, ich muss es versuchen!« motivierte sich Ron und lief auf Hermine zu.

»Hey Hermine, bitte hör mir zu.«

»Was willst du?« fragte Hermine sichtlich wütend und verschränkte die Arme.

»Ich muss mich.. bei dir entschuldigen, ich hab dich da einfach nicht gesehen.. und es.. es.. tut mir leid, wirklich.« Ron schaute bedrückt auf den Boden und wusste nicht, was er ihr sonst noch sagen soll. Hermine tat dieser Anblick weh, sie wollte doch nicht, dass es ihm so mies geht. Also liess sie nach.

»Schon gut Ron.« jedoch mehr konnte sie auch nicht dazu sagen. Ron, der dachte, er hatte sich verhört, sah glücklich auf und umarmte sie. »Danke Hermine, du bedeutest mir so viel. Ich liebe dich« flüsterte er ihr zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

»Komm, wir gehen zu den Anderen und geniessen den letzten ersten Abend auf Hogwarts.«

Dumbledores letzter Wunsch

Als Hermine am nächsten Morgen ihre Augen öffnete, war es noch zu früh um frühstücken zu gehen. Doch an Schlaf war auch nicht mehr zu denken und so entschied sie sich, in die Bibliothek zu gehen um ihrer Lieblings Beschäftigung nachzugehen, dem Lesen.

Hermine stand auf, wobei die Federn ihres Bettes quietschten und lief ins Badezimmer. Sie stieg unter die Dusche, drehte das Wasser auf und genoss die Ruhe und das Abprallen der Wassertropfen auf ihrem Körper.

Klitsch nass stieg sie aus der Dusche und kuschelte sich in ihr Badetuch. Einen Zauberstab-Schlenker später stand sie trocken und mit schönen, geschmeidigen und lockigen Haaren vor dem Spiegel. Sie versuchte die Tipps von Ginny beim Schminken umzusetzen und trug ein wenig Lidschatten und Mascara auf. »Nicht so gut wie bei Ginny, aber besser als sonst.« dachte sie zufrieden und machte sich auf den Weg in die Bibliothek.

Hermine konnte so gut wie immer in die Bibliothek, denn auch Madam Pince war beinahe rund um die Uhr anwesend. »Ob sie überhaupt schläft?« fragte sich Hermine und trat ein. Sie lief in eine der hintersten Ecken wo sich ihr Lieblings Platz befand. Da stand ein kleines Sofa für zwei Personen, ein kleines Tischchen und eine Kuscheldecke. Da nur wenige diesen Platz kennen, konnte Hermine das ganze Sofa für sich in Anspruch nehmen. Also suchte sie ein Buch aus den Regalen aus und machte es sich gemütlich. Da erst halb sieben war, hatte Hermine noch genug Zeit zu lesen und über vieles nachzudenken.
 

Doch die Zeit verging schnell und schon machte sie sich auf den Weg in die grosse Halle. Als sie gerade die Steintreppe herunterstieg, sah sie eine Schülergruppe versammelt in dessen Mitte sich zwei prügelten. Im selben Moment kamen Malfoy und Zabini von der anderen Seite angerannt und gingen dazwischen. Nach den Uniformen der beiden Schülern zu urteilen prügelten sich ein Slytherin und ein Gryffindor. »Das könnten auch Ron und Malfoy sein.« dachte Hermine und grinste. Schnell kam auch Professor Mcgonagall hergeeilt und zog die beiden Jungs in ihr Büro. Die kleine Masse an Schülern löste sich auf und alle begaben sich zum Frühstück in die grosse Halle. »Seit wann sind denn die beiden Slytherins Streitschlichter..?« schoss ihr durch den Kopf als sie hinter Malfoy und Zabini in die grosse Halle lief. Hermine betrachtete die beiden Jungs. Malfoy war sicher etwa einen Kopf grösser als sie und Zabini war nochmals grösser als Malfoy. Auch muskulös waren beide, was Hermine nie wirklich aufgefallen war, da sie ja immer damit beschäftigt waren, sich zu beleidigen.

Hermine war so in Gedanken vertieft, dass sie beinahe auf den Slytherin Tisch zu lief, doch sie konnte früh genug noch umkehren, ohne dass die beiden etwas bemerkten.
 

Der ganze Tag ging schnell vorüber und Hermine liess sich am Abend mit einem Seufzer aufs Bett fallen. Heute war ein mühsamer Tag. Hermine konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren, andauernd sah sie Bilder vom Krieg vor sich und hatte das Gefühl, dass ihre Narbe unglaublich brannte. Doch sobald Hermine sich wieder einfangen konnte, spürte sie nichts von ihrer Narbe. Am liebsten würde sie sich den Haut Teil mit der Narbe darauf abreissen, so sehr hasste sie sie. So sehr Hermine es auch versuchte den Krieg, die Schmerzen und den Verlust zu vergessen und hinter sich zu bringen, sobald sie diese Narbe sah, kam alles in ihr wieder hoch. Die Gefühle, die Angst und die Wut, alles. Doch sie wusste auch, dass sie damit nicht alleine war, dass sie nicht die einzige ist und dass sie sich auf ihre Freunde verlassen konnte. Hermine dachte oft an Harry, sie wusste jetzt, wie er sich mit seiner Narbe fühlte und das sein Leben lang. »Hermine, jetzt ist alles vorbei! Alles wird gut. Du hast deine Freunde, deine Familie und schon bald einen Abschluss!« versuchte sich Hermine aufzumuntern und abzulenken. Doch dass sie nun kein Auge mehr zu tun konnte, war ihr klar. Was lenkt Hermine Granger besser auf andere Gedanken als ein Buch? Sie stand von ihrem Bett auf und stieg die Treppen herunter in den Gemeinschaftsraum. Doch keins der Bücher, die sie da fand, reizte sie. Das Buch, welches sie gestern vor dem Frühstück ausgeliehen hatte, hatte sie gestern Nachmittag in einer Freistunde durch gelesen.
 

Die einzige Möglichkeit, an ein neues Buch zu kommen war natürlich in die Bibliothek zu gehen. Doch da schon 11 Uhr war, durfte sie eigentlich nicht mehr aus dem Gryffindor Gemeinschaftsraum heraus. Hermine war grundsätzlich gegen Regelverstosse, ausser man handelt für die Gerechtigkeit. »Also eigentlich ist es ungerecht, ein Mädchen, das den Krieg miterlebt hat, alleine mit ihren Gedanken im Turm 'einzusperren'..« reimte sich Hermine zusammen und hatte durch diese Gedanken kein schlechtes Gewissen mehr, als sie auf den finsteren Gang hinaus trat.
 

Sie schaute sich kurz um, und lief in Richtung Bibliothek, da die Luft rein war. Hogwarts bei Nacht war richtig beängstigend, doch sie hatte wahrhaftig schlimmeres erlebt als einen dunklen, grusligen Schlossgang bei Nacht. Am Tag liefen hier hunderte von Schülern umher die plapperten, lachten und scherzten. Doch jetzt war es so still, man hätte eine Nadel auf den Boden fallen hören können. Hermine bewegte sich schnell und versuchte den Boden mit ihren Füssen nur leicht zu touchieren, als sie plötzlich eine Katze miauen hörte. Sofort versteckte sie sich hinter einer Säule und lauschte angespannt.
 

Gerade als sie dachte, die Luft sei rein, und sie aus ihrem Versteck hervor trat, kam Mr. Filch um die Ecke.

»Wen haben wir denn da! Sie gehören doch zu Potter! Kein Umhang heute, was? Was wollen Sie diesmal aushecken?«

Hermine blieb vom Schock wie angewurzelt stehen. »Nichts Mr. Filch, ich wollte nur in die Bibliothek gehen.«

»Das sagen sie doch alle, ihr Kinder! Bestimmt haben Sie irgendetwas vor! Doch dazu wird es nicht kommen! Am Freitag dürfen sie auf Patrouille gehen, um zehn in meinem Büro! Und jetzt gehen Sie!«
 

»Na toll, muss ja am Freitag sein, wo wir eigentlich nach Hogsmeade gehen wollten.« dachte sich Hermine und lief genervt zurück in den Gemeinschaftsraum. Doch eine gute Sache hatte die Aktion, sie konnte endlich einschlafen, als sie in ihr Bett fiel.

Am nächsten Morgen lief sie mit Ginny zum Frühstück, welche das Wochenende mit ihr planen wollte. »Mine, Hogsmeade geht klar oder?«
 

»Sorry, aber ich muss für Filch die Nachtwache machen.« antwortete Hermine und schämte sich leicht. »Hermine! Was hast den du angestellt?!« fragte Ginny lachend und tippte Hermine beim 'du' mit dem Zeigefinger auf ihre Schulter.

»Hey! Ich hab schon einmal gesagt, dass das Regelbrechen auch Spass machen kann! Wer hat Harry geholfen Dumbledores Armee zu gründen?! Auf jeden Fall hat mich Filch entdeckt als ich in der Nacht in die Bibliothek gehen wollte..« gab Hermine zu.

»Jaja ich weiss Hermine, ist trotzdem eher selten! Aber dann kannst du ja gar nicht mitkommen.« stellte Ginny traurig fest.

Am Gryffindor Tisch angekommen sagte Ginny zu Hermine:»Mine, ich hab da übrigens noch eine Idee!« doch weiter kam sie nicht, da Mcgonagalls Stimme laut ertönte.
 

»Liebe Schüler und Schülerinnen. Wie sicherlich die meisten von euch wissen, war Dumbledores wichtigstes Anliegen, dass sich die Häuser untereinander vertragen. Wir Lehrer dachten, dass wir nach dem Krieg nichts dagegen unternehmen müssen und dass dies automatisch eintrifft. Es gibt keinen Feind mehr. Doch scheinbar haben wir uns dabei getäuscht, uns in ihnen getäuscht. Zwei gewisse Viertklässler, Gryffindor und Slytherin, versuchten sich gestern gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Dies wird an dieser Schule unter keinen Umständen mehr toleriert! Deshalb gibt es eine neue Regel, welche ab heute in Kraft tritt. Im Unterricht werden sich nun stets zwei Schüler aus verschiedenen Häusern zusammensetzen. Wir dulden keine Pulte mit Schülern aus demselben Haus! Ich hoffe, dass diese Massnahme nun endlich für eine bessere Zusammenarbeit sorgt. Damit ist das Frühstück nun eröffnet.«
 

»So etwas musste ja kommen«, meinte Harry nachdenklich, »kann man nicht auch alleine sitzen?«

»Nein Harry, das würde nicht unbedingt viel positives zu einer Versöhnung beitragen.« sagte Hermine.

»Dann werde ich ab heute Zaubertränke ausfallen lassen, ich setz mich sicher nicht neben einen Slytherin Schnösel.« warf Ron gelangweilt in die Runde und legte seinen Arm auf Hermines Schulter.
 

Ron fiel es sichtlich schwer zu akzeptieren, dass Mcgonagall die Slytherins auch aufgefordert hatte, das Schuljahr zu wiederholen. Doch Harry und Hermine versuchten ihm immer wieder beizubringen, dass auch sie es im Krieg nicht leicht hatten und dass jeder Fehler macht. Für Ron war dies nicht verständlich, er sah eben nicht in jeder Person das Gute. Vor allem nicht in Malfoy.

»Da fällt mir auf, wann hat uns eigentlich Malfoy das letzte Mal beleidigt?« fragte Ron nachdenklich. »Siehst du, auch die Schnösel können sich ändern!« sagte Ginny bestimmend und ass ihr Ei. Was Ron sagte regte alle zum grübeln an. Generell waren die Slytherins von ihrem Jahrgang bis jetzt eher zurückhaltend.
 

»Der wird dann schon in sein altes Muster fallen, spätestens wenn Gryffindor Slytherin das nächste Mal im Quidditch besiegt!« sagte Harry siegessicher und konnte ein fieses Grinsen nicht unterdrücken. Sofort verfielen Harry, Ron und Ginny in ein Gespräch über Quidditch. Hermine konnte und wollte nicht mitreden, also beschloss sie, in das Arithmantik Zimmer zu gehen und etwas zu lesen, bis die Stunde beginnt. Sie machte sich nicht viele Gedanken darüben, neben wen sie sitzen wird, da sie sowieso jedes Mal neben Jemanden sass, den sie gar nicht richtig kannte. Sie wusste, dass sich niemand aus Gryffindor für dieses Fach interessiert und sie sowieso alleine war.
 

Hermine setzte sich in die vorderste Reihe und nahm ihr Buch hervor. Sie hatte schon ein Kapitel durchgelesen als plötzlich die Tür knarrte und sich Schritte näherten. Die Gryffindor drehte sich um und sah in zwei Augen eines Slytherins.

»Hey Granger, kann ich mich zu dir setzen?« fragte der grosse Slytherin und lächelte sie schwach an.

»Ehm, sicher. Aber seit wann interessierst du dich denn für Arithmantik?« erwiderte Hermine etwas verwirrt.

»Eigentlich schon immer. Nur war ich immer der einzige Slytherin aus meinem Jahrgang, der sich dafür interessierte und wollte nicht unbedingt alleine herkommen. Aber jetzt ist es mir egal...«

»Aber du hast das Fach ja noch nie besucht, wie willst du dann im Unterricht klar kommen?«

»Deshalb setz' ich mich ja zu dir, Granger!« sagte der Slytherin und zwinkerte ihr zu. Hermine wollte ihm schon einen Strich durch die Rechnung machen und ihm sagen, dass sie sich aber konzentrieren will und ihm nicht alles immer erklären kann, doch der Slytherin fuhr weiter:»Keine Angst, meine Bücherregale zu Hause sind voller Arithmantik Bücher. Mein Vater hat mir viel beigebracht und ich denke, dass ich mithalten kann und sonst.. frage ich dich nach der Stunde, wenn das in Ordnung ist.«

Hermine willigte ein und versuchte in ihrem Buch weiter zu lesen, jedoch schweifte sie durch ihre Gedanken ab. »Was ist denn mit dem los.. Seit wann ist der so gesprächig und offen?!« fragte sie sich selbst, »diese Slytherins scheinen sich ja wirklich verändert zu haben.« Hermine entschloss, das Geschehene nachher Ginny zu erzählen und schon begann der Unterricht.

Nach dem Unterricht erklärte Hermine ihrem Sitznachbarn noch etwas und beide liefen plaudern aus dem Zimmer.

»Vielen Dank Granger! und bis nächste Woche.« verabschiedete sich der Slytherin freundlich.

»Ja bis dann, Zabini.«

Okay und normal

»Ach und weisst du was, die Granger ist voll okay.«

»Okay ist ein weitläufiger Begriff.«

»Komm schon, Alter, du weisst was ich meine.«

»Okay im Sinne von: Sie ist ein normales Mädchen, vielleicht?!«

»Wow, was für ein Kompliment.«

Blaise musste lachen. Noch nie hatte er solche Worte aus Dracos Mund gehört, und das noch im Zusammenhang mit Granger.

»Sag das mal einem Mädchen, sie sei normal, ich wette die haut dir gleich eine rein.« meinte Draco und dachte, dass könnte er irgendwann seiner Klette Pansy sagen, damit die verschwindet.

»Ja aber denk daran, wie reden hier von Granger.« erinnerte Blaise Draco und grinste ihn an.

»Wie kommst du überhaupt auf sie? Ziehst du jetzt mit Gryffindors um die Häuser? Du Verräter!« sagte Draco ironisch und warf ihm ein Kissen an den Kopf.

»Nein, aber wir wollten doch unser wahres Ich zeigen und nicht die Spiegelbilder unserer Väter sein! Also hab ich mich in Arithmantik neben sie gesetzt und normal mit ihr geredet. Du blondes Frettchen!« erwiderte Blaise und warf das Kissen zurück.

»Sag das nie wieder!«

Draco feuerte das Kissen wieder zurück

»Sonst was, Kumpel, sagst du es deinem Vater?«

Diesmal konnte Draco dem Kissen ausweichen und antwortete: »Nein, sonst werd ich dich mit meinem neuen Ich verhauen!«

Die beiden lachten sich gegenseitig aus und warfen sich noch eine Weile weitere solcher Sprüche, wie auch Kissen, an den Kopf.

Draco konnte schon lange nicht mehr so erleichtert und ehrlich lachen. Für die Sprüche seines Vaters hatte er ein gekünsteltes Lachen vor dem Spiegel angeeignet und gegenüber den anderen, wie Potter und co., hatte Draco immer eine steinerne Miene aufgesetzt. Doch nun musste er sich nicht mehr verstecken und er genoss das letzte Jahr in vollen Zügen.

»Hey Draco, ich hab am Seeufer noch eine Flasche Feuerwhisky versteckt. Lass uns gehen und ein wenig feiern.«

»Ich feier sicher nicht alleine mit dir! Aber gegen ein wenig prickelnde Wärme habe ich nichts dagegen.« sagte Draco auf Blaise's Idee und beide machten sich auf den Weg.

»Wolltest du nicht noch Pansy fragen ob sie mitkommen will?« fragte Blaise sarkastisch.

»Nein danke, auf die verzichte ich gerne. Das Mopsgesicht versteht einfach nicht, dass ich nichts von ihr will!« sagte Draco wütend. Er dachte daran, dass sein Vater Pansy als mögliche Kandidatin für eine Hochzeit vorgeschlagen hatte.
 

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»Draco, mein Sohn. Du weisst, dass ich nur das Allerbeste für dich und deine Zukunft will.« sagte Lucius arrogant.

»Deshalb bin ich ja Totesser geworden.« dachte sich Draco ironisch, sagte aber:»Ich weiss, Vater.«

»Gut und deswegen möchte ich deine Zukunft absichern mit einem guten Job, den ich für dich schon habe, und einer reinblütigen Frau aus einer reichen und noblen Familie. Wie du weisst,« fuhr Lucius fort, »hat unsere Familie gute Kontakte zu anderen wichtigen Familien, wie zu den Parkinsons. Wie ich gehört habe, bist du mit der jungen Tochter der Parkinsons im selben Jahrgang.«

Draco ahnte böses. Er wusste auf was Lucius hinaus wollte und konnte ihm nicht weiter zuhören. »Stopp! Seit ich klein bin folge ich jedem deiner Anweisungen und mache brav bei allem mit! Aber mich mit diesem hässlichen Ding zu vermählen geht zu weit!«

Sofort wurde Draco für seine Aussage bestraft und kassierte mehrere Schläge. Lucius schaute seinen Sohn mit erhobenen Blick abschätzig an. »Verschwinde aus meinen Augen, bis du dich wieder ein Malfoy nennen kannst!«
 

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»Tja, die steht eben auf dich und verliebte Frauen wird man nur mühsam wieder los, ich bin es gewöhnt.« meinte Blaise gespielt arrogant.

»Jaja, Alter, wenn das Jemand behaupten kann dann ich! Die liegen mir zu Füssen!« erwiderte Draco lachend darauf.

»Schweig', du Frauenheld!« sagte Blaise während er Draco in den Schwitzkasten nahm. Die beiden prügelten sich gespielt und lachten laut.

»Alter, sei mal still. Hast du das gehört?« flüsterte Blaise und beide lauschten.

»Mrs. Norris, kommen Sie zurück!«

»Scheisse, das ist der alte Filch, schnell weg hier!« Blaise rannte schnell davon und huschte hinter einer Ecke hindurch. Draco wollte eilig hinterher, doch er war etwas zu spät. Und wie es anders hätte sollen kommen, erwischte Mr. Filch ihn.

»Schon der zweite Volltreffer in dieser Woche! Diese verdammten Bengel! Ihr lernt wohl gar nichts.«

»Ich.. Ich wollte gerade zu Mrs. Pomfrey gehen-«

»Schweig! Ich weiss, dass das nicht stimmt. Bestimmt wollten Sie wieder irgendetwas anstellen, was ich dann wieder reparieren oder aufräumen muss! Nein mein Freund, ich will Sie morgen um 22 Uhr in meinem Büro!«

Draco nickte und rannte schnell in den Gemeinschaftsraum zurück, wo Blaise laut atmend auf ihn wartete.

»Scheisse mit dem hab ich gar nicht gerechnet.« keuchte Draco schwer atmend und stützte sich mit seinen Händen auf seinen Knieen ab. »Du hättest dein Gesicht sehn' sollen!« setzte Draco grinsend fort.

»Na und? Du solltest mehr joggen gehn' und weniger den Besen nehmen!« konterte Blaise.

»Aber wieso bist du eigentlich wieder hier und nicht in seinem Büro?«

»Der hat wohl eine andere Strategie uns zu bestrafen, auf jeden Fall muss ich morgen um zehn in seinem Büro sein, wahrscheinlich um die Toiletten zu putzen oder irgendwas.« antwortete Draco mit einem genervten Gesichtsausdruck.

»Ausgerechnet am Freitag, war ja klar.« sagte Blaise und verdrehte die Augen.

»Gibt ja noch den Samstag.« meinte Draco und setzte sich auf sein Bett.

»Na dann, ich gehe jetzt schlafen und morgen planen wir, was wir am Samstag tun wollen. Gute Nacht, mein Lieblings Todesser.« sagte Blaise mit geschlossenen Augen und schmunzelte.

»Halt die Klappe.«
 


 

»Mine, wach auf, du wolltest mir noch was erzählen! Komm schon, genug geschlafen!«

Hermine öffnete langsam die Augen und blickte in Ginnys grinsendes Gesicht. Sie war sich noch nicht ganz sicher ob das nur ein Traum ist oder nicht. Erst als Ginny sagte, »Hermine, du kommst zu spät zum Unterricht.«, packte Hermine die Panik und sie richtete sich schnell auf.

»Was?! Das kann nicht sein! Mein Wecker, er hat gar nicht geläutet, wieviel Uhr haben wir denn? Ich hab noch gar nicht-«

»Mine nur ruhig! Es ist erst sieben Uhr, wir haben noch eine Stunde!« redete ihr Ginny dazwischen. Hermine schenkte ihr einen bösen Blick und sie setzte sich ruhig wieder neben Ginny aufs Bett.

»Wieso hast du mich dann geweckt?«

»Na weil du mir gestern Abend noch etwas erzählen wolltest, du weisst ich kann nur schlecht auf Neuigkeiten warten!«

»Ach Ginny, so spannend ist es gar nicht.« meinte Hermine während sie ihre Augen schloss und sich mit den Fingern die Schläfen rieb.

»Denkst du!«

Hermine gab nach und erzählte ihr von Blaise.

»Auf jeden Fall hattest du Recht, oder zumindest einmal, er hat sich verändert und ist nicht mehr so ein Arsch wie früher.« beendete Hermine ihre Erzählung.

»Siehst du, ich wusste es doch!«, sagte Ginny triumphierend, »Auch diese kalten Slytherins können sich verändern. Ausser vielleicht Pansy, die ist und bleibt eine hässliche, dumme Kuh.«

»Genau, die wird sich nicht freuen, wenn sich ihr Dracospatz plötzlich verändert und normal wird.« meinte Hermine und betonte das Wort normal.

»Blaise und Draco interessieren sich sowieso nicht für das Mopsgesicht. Ich habe gehört, dass sie versucht mit den beiden das zweite goldene Trio zu werden. Aber keine Chance, die ist zu unbeliebt, sogar bei ihnen.« sagte Ginny amüsiert.

»Was wirklich? Ich dachte die sind ein Paar?« fragte Hermine verblüfft.

»Hermine?! Hast du Augen im Kopf? Draco hasst sie wie die Pest. Ach komm, das siehst doch sogar du?«

»Ginny, du weisst, dass ich diesen zwischenmenschlichen Blick nicht habe... Ich kapier doch nicht mal, wenn es ein neues Paar an dieser Schule gibt und du bemerkst das schon, wenn sie nur nebeneinander stehn!«

»Keine Sorge, Mine. Ich bringe dir diesen Blick schon noch bei.« sagte Ginny und kämmte sich ihr rot leuchtendes Haar.

»Du hast noch was von einer Idee gesagt, die du neulich hattest, was war denn das?« fragte Hermine und suchte sich ihre Klamotten aus.

»Ach ja genau! Also die Idee kam mir, als ich mit Parvati über die Sommerferien gesprochen habe. Wie wäre es mit einer Party?« fragte Ginny Hermine mit einem erwartungsvollen Blick.

»Eine Party? Wie stellst du dir das vor?«

»Ich weiss noch nicht genau wo, aber sonst hätte ich alles geplant. Eine Jahresbeginn-Party. Mit toller Musik zum tanzen, etwas Alkohol und ich dachte an alle Schüler ab der 6. Klasse, was hältst du davon?«

»Naja, ich weiss nicht, es ist unerlaubt, nach 23 Uhr noch den Gemeinschaftsraum zu verlassen...«

»Ach komm schon, ich weiss wie gerne du tanzt.«

»Ja das stimmt, wiedermal tanzen wie in Londoner Clubs wäre schon nicht schlecht...«

»Na siehst du, das einzige Problem ist die Location, ich weiss nicht wie man das anstellen soll, es muss getarnt sein und die Lehrer dürfen keinen Verdacht schöpfen..«

»Das ist wirklich schwierig. Ich sagte mir zwar selbst, nur für die Gerechtigkeit gegen die Regeln verstossen, aber man darf ja Ausnahmen machen...« meinte Hermine leise und grinste. Ginny nahm sie sofort in den Arm.

»Ich wusste, dass du nicht nur ein Streber bist.« sagte Ginny und grinste fies.

»Das wusstes du schon lange!« Plötzlich liess Ginny Hermine los und grübelte nach. »Wie wärs in Hogsmeade, da kann man sicher etwas mieten...«

»Die heulende Hütte wäre perfekt, vielleicht sieht es dann mehr wie eine Halloween Party aus, aber wir sind uns grusliges ja gewöhnt...« überlegte Hermine. »Doch die Lehrer werden merken, dass so viele Schüler nicht anwesend sind...« fuhr sie fort.

»Gibt es da nicht irgendeinen Zauber? Ach Hermine, du hast bestimmt noch eine Idee, schliesslich bist du ja die schlauste Hexe die ich kenne.« sagte Ginny zuversichtlich.

»Ja, ich überleg mir was.«

»Super, danke! Ich muss jetzt gehn, fürs Frühstück reichts wohl nicht mehr... Bis später Mine!«

Hermine lächelte ihrer Freundin zu und verabschiedete sich von ihr. Auch sie machte sich auf den Weg zum Unterricht, als plötzlich ihre Laune wieder sank.

»Verdammt, heute ist Freitag.« dachte sie und bemerkte, dass sie ja ein Rendez-vous mit Mr. Filch hat. Sie wusste jedoch noch nicht, dass sie heute nicht alleine da sein wird.

Noch nicht

Hermine lief in ihrem Zimmer nervös auf und ab. Ihr kam einfach keine gute Location für die bevorstehende Party in den Sinn. Für jeden Einfall, den sie hatte, kannte sie auch schon ein zu gutes Argument was gegen diesen Ort spricht. »Leider gibt es hier keine Turnhalle...« überlegte sie sich und dachte an ihre alte Schule in London. Dort wäre es perfekt gewesen. Hermine schaute aus dem Fenster, sie hatte eine gute Sicht auf den grossen See und ein Stück des verbotenen Waldes. Glücklicherweise war es ein sehr warmer September und man konnte noch ohne Probleme bis spät am Abend ohne Jacke draussen sein. Natürlich hatte sie schon daran gedacht, die Party im Wald stattfinden zu lassen, jedoch haben zu viele Schüler Angst davor und das nicht ohne Grund, deshalb verwarf sie diesen Gedanken auch gleich wieder. Sie grübelte noch lange nach und schaute in Gedanken versunken aus dem Fenster. Plötzlich sah sie, wie sich die untergehende Sonne an der Wasseroberfläche spiegelte und sie konnte sich wieder fassen. In dem Moment kam ihr eine gute Idee. Es gibt eine Stelle am See, die man vom Schloss aus gar nicht erkennen kann, da sie an einen kleinen Wald grenzt. Man ist da also direkt am See und rund um den Platz herum sind Bäume. »Das ist der perfekte Platz! Der ist nicht mal so klein und weit weg auch nicht! Wo ist bloss Ginny?« dachte sich Hermine und stieg die Treppen in den Gemeinschaftsraum hinunter. Doch da war sie nicht. Da sass nur Ron auf dem Sofa und schlief. »Dass der schlafen kann bei dem lauten Schnarchen von sich selbst.« sagte sich Hermine und drückte ihm ein Kuss auf die Wange. In dem Moment wachte er auf. Er musste sich erst strecken und gähnen bis er realisierte, dass Hermine vor ihm stand. »Oh, bin ich eingeschlafen?« fragte Ron verwirrt. »Sieht fast so aus.« antwortete Hermine und lächelte ihm zu. »Weisst du wo Ginny ist?«
 

»Nein, keine Ahnung. Die sieht nicht nur aus wie ein Fuchs, die ist auch so flink wie einer! Die verschwindet immer so schnell.«
 

Hermine gab ihm noch einen Kuss und sagte dann, dass sie Ginny suchen gehe. Sie spürte, dass Ron einen intensiveren und leidenschaftlicheren Kuss wollte, doch irgendwie konnte sie das nicht. Sie dachte nicht länger darüber nach und trat auf den Gang hinaus.
 

Hermine suchte sie eine Weile, doch sie sah keine roten Haare. »Wo steckt die bloss?« fragte sich Hermine und schaute auf ihre Uhr, bis sie bemerkte, dass um sieben ja das Quidditch Training der Gryffindors ist. Genau in dem Moment kam Ron um die Ecke gerannt mit der Ausrüstung halb bekleidet und halb im Arm tragend. »Das verfluchte Training am Freitag! Wieso vergess' ich das immer? Die müssen das doch nicht auf den Freitag setzen. Ich kann nicht einmal rich...«
 

Mehr hörte Hermine nicht mehr, da er schon hinter der nächsten Ecke verschwand. »Dieser Trottel.« dachte sich Hermine amüsiert und grinste. Sie beschloss zurück in ihren Turm zu gehen und sich ein wenig hinzulegen.
 

Als Hermine die Augen wieder öffnete, sass Ginny an ihrem Pult und machte ihre Hausaufgaben.
 

»Hey Hermine, bist du endlich wach?« , fragte Ginny lächelnd ihre Freundin, »Ich hab gehört du hast mich gesucht?«
 

»Ja, bin wohl kurz eingenickt. Ich hab jetzt eine Idee wo du deine Party machen könntest! Da unten am See... Verdammt, Ginny, kannst du mir die Uhrzeit sagen?!«
 

»Ehm, na klar, es ist... zehn vor zehn, wieso?« fragte Ginny sichtlich verwirrt.
 

»Bei Merlin, ich muss gehn! Ich erzähls dir später!« meine Hermine noch und eilte schon davon. Das Nachsitzen hatte sie total vergessen. Sie stürzte auf den Gang hinaus und lief hastig zum Büro von Filch.
 

Vor dem Büro stand jedoch Mr. Slughorn, der sie freundlich begrüsste. »Guten Abend, Miss Granger. Das Nachsitzen findet heute bei mir statt, ich kann sie gut gebrauchen und konnte Mr. Filch dazu überzeugen, dass sie zu mir kommen, auch wenn er fluchend weggelaufen ist...« , sagte Mr. Slughorn nachdenklich, doch er fuhr fort, »Bitte folgen Sie mir.«
 

Mr. Slughorn, gefolgt von Hermine, lief hinunter in die Kerker, bis zu seinem Büro.
 

»So hier sind wir, drinnen gibt es viel zu tun, Sie werden auch gleich sehen was. Sobald Sie fertig sind kommen bitte beide zu mir und melden sich ab. Bis später.«
 

»Wir beide?« schoss es Hermine durch den Kopf. Als sie die Tür öffnete, erblickte sie nicht nur viele schmutzige Zaubertrankkessel, sondern auch einen weissblonden Jungen, der am Boden sass und Kessel putzte.
 

»Malfoy.«
 

»Granger.«
 

»Was machst den du hier?«
 

»Nachsitzen. Nach was siehts denn aus, meinem Hobby?« antwortete Draco.
 

»Na toll.« dachte sich Hermine und setzte sich ihm gegenüber auf den Boden.
 

»Was hat den die böse Miss Granger getan, dass sie hier sein muss?«
 

»Das geht dich gar nichts an, Malfoy.« antwortete sie streng, wie sie es sich von früher gewöhnt war. Sie bemerkte, wie sich sein Ausdruck im Gesicht änderte und er sich wieder seinem Kessel zuwandte.
 

»Was denn, keine Beleidigung? Kein fieser Kommentar? Kein 'Schlammblut'?«
 

Beim Wort Schlammblut zuckte Draco zusammen und sah sie kurz an. Er senkte seinen Blick jedoch schnell wieder und zuckte nur mit den Schultern. Hermine dachte, sie sei im falschen Film, und schaute ihn verwirrt an. Sie schnappte sich dann einen Schwamm und begann den ersten Kessel zu säubern.
 

»Ich war nachts auf den Gängen und wollte in die Bibliothek.« gab Hermine etwas leise zu.
 

Draco schaute auf. Er dachte nie im Leben, dass sie mit ihm, nach allem was passiert ist, reden würde. Doch er hat es versucht und sie tat es tatsächlich.
 

»Schlafprobleme?« fragte Draco weiter und nahm den nächsten Kessel.
 

Hermine musterte ihn möglichst unauffällig und bemerkte an seinen feinen Augenringen, dass auch er nicht viel schlief.
 

»So kann man es auch nennen...« sagte Hermine und schaute auf den Kessel ohne etwas zu machen. Draco bemerkte ihre plötzliche Bedrücktheit und sagte schnell:»Geht vielen so.«
 

Sie sassen eine Weile schweigend da und putzten die vielen Kessel. Hermines Hände wurden schon schrumpelig vom vielen Putzen.
 

»Wie viele sind das denn noch?!« sagte sie wütend und kippte mit dem Rücken nach hinten, sodass sie nun auf dem Boden lag. Auch Draco hatte langsam die Nase voll und warf den geputzten Kessel fort.
 

»Komm wir hauen ab.«
 

Hermine richtete sich wieder auf und sah ihn streng an. »Genau, damit wir morgen nochmals kommen dürfen. Wir machen die jetzt fertig, sind ja nur noch so... fünfzig.«
 

»Bis wir fertig sind müssen wir schon wieder in den Unterricht. Ich mach diese Drecksarbeit nicht länger!«
 

»Dann geh doch!« rief Hermine wütend.
 

Draco spürte, wie die Wut in ihm aufstieg. Er stand auf und lief zur Tür und gerade als er die Türklinke berührte, erinnerte er sich an Blaise's Worte. »Reiss dich zusammen!« dachte er und ermahnte sich selbst. Er drehte sich um und setze sich wieder auf seinen Platz am Boden.
 

Hermine hob ihren Blick, doch sie richtete ihn schnell wieder auf ihren Kessel, dabei musste sie leicht lächeln. Sie hätte nie erwartet, dass Malfoy diese Arbeit erledigt. So etwas hatte er ja auch nie getan.
 

Seine Beleidigungen hatten sie immer verletzt, auch wenn sie sich daran gewöhnt hatte. Sie durfte es einfach nie zeigen. Und jetzt, sassen sie beide da und putzen Zaubertrankkessel. »Wenn Ron das wüsste.« dachte Hermine und grinste in sich hinein.
 

Draco bemerkte ihr Lächeln, was ihm auch eins aufs Gesicht verpasste. Er würde lügen, würde er denken, dass ihr Lächeln nicht schön ist. Doch es war komisch mit ihr hier zu sitzen. Er wusste, dass er sich für seine Beleidigungen entschuldigen musste, aber jetzt war noch nicht der richtige Moment.
 

»Für was braucht der alte eigentlich so viele Kessel?« fragte sich Draco laut.
 

»Vielleicht testet er die Tränke zuerst, bevor er sie im Unterricht behandelt.«
 

»Nein das ist zu wahrscheinlich. Ich denke er braut heimlich Verjüngungstränke.« sagte Draco und grinste in sich hinein. Auch Hermine lächelte. »Oder er braut Liebestränke und will Professor Mcgonagall verführen.« schlug Hermine vor.
 

»Was?! Wer steht schon auf die alte Runzel?« sagte Draco amüsiert. Hermine musste beim Namen Runzel lachen und zugeben, dass er nicht schlecht passte.
 

»Er braut natürlich Verjüngungs- und Liebestränke.« bemerkte Hermine belustigt. Beide lachten bei dem Gedanken, wie Slughorn heimlich Tränke ausprobiert, um 'die Runzel' rumzukriegen.
 

»Hör jetzt auf, ich will mir das nicht vorstellen!« meinte Draco und machte ein gespielt angewidertes Gesicht, wobei Hermine noch mehr lachen musste. Die Kessel wurden von den beiden nur noch halbherzig geputzt. Der Boden war schon ziemlich nass und glitschig, aber das bemerkten die beiden nicht.
 

Sie redeten noch eine Weile und lachten oft, als sie realisierte, dass sie nun alle Kessel geputzt hatten. Hermine schaute auf ihre Uhr. Es war schon zwei Uhr morgens.
 

»Ja eigentlich will ich auch nicht unbedingt wissen, was er alles versucht.« gab Hermine grinsend zu. Doch nun war es Hermine irgendwie unangenehm mit Malfoy so gelacht zu haben und vor allem normal geredet zu haben, und ihm schien es gleich zu gehen. Er fasste sich mit der Hand an seinen Nacken und sagte dann: »Ja ehm, dann können wir ja jetzt gehen.« Es herrschte Stille, die beide als unangenehm empfanden. Hermine und Draco versuchten aufzustehen, als sie bemerkten, dass der Boden voller Seife und Wasser war. Hermine versuchte sich aufzurichten, als sie mit ihrem Fuss ausrutschte und das Gleichgewicht verlor. Draco machte reflexartig einen Schritt zu ihr und versuchte sie aufzufangen, doch auch er verlor schlagartig das Gleichgewicht und beide fielen hin. Sie spürte sein Gewicht auf ihr und seine Lippen streiften ihre Schläfe.
 

So schnell wie möglich richtete er sich ein wenig auf, sodass seine Hände neben ihrem Kopf gestützt waren und für einen kurzem Moment bewegten sich beide nicht und starrten einander an.
 

»Diese Augen sind unglaublich...« dachte sich Draco.
 

Ihr Duft erreichte ihn und konnte ihn aus seinen Gedanken holen. Er räusperte sich, stand schnell auf und reichte ihr seine Hand. Hermine, völlig überfordert mit der Situation, nahm seine Hand und stand auf.
 

»Danke.. Malfoy.« brachte sie stotternd heraus.
 

»Danke, dass du mich aufgefangen hast. Stell dir vor ich wäre auf den Boden gefallen.« sagte Draco gespielt hochnäsig.
 

Hermine schenkte ihm einen bösen Blick und lief, diesmal vorsichtiger, Richtung Tür.
 

»Wusste gar nicht, dass du Humor hast.« sagte Draco und grinste sie frech an.
 

»Du weisst vieles nicht.«
 

»Noch nicht. Gute Nacht, Granger.« sagte Draco, drehte sich um und lief den Gang entlang zu seinem Gemeinschaftsraum. Hermine schaute ihm hinterher und wusste nicht was sie sagen sollte.
 

»Zu deinem Gemeinschaftsraum gehts die Treppe hoch, falls du das vergessen hast. Versteh ich natürlich, wenn du mein Hinterteil noch lange so anstarrst.« meinte Draco lässig ohne sich umzudrehen.
 

»Du bist ein Idiot.«
 

Hermine errötete und lief peinlich berührt die Treppen hoch. Ihre Schlagfertigkeit war wie weggeblasen. Konnte sie sich gerade den ganzen Abend mit Draco normal unterhalten? Und wieso hatte er sie so angestarrt, als sie fielen?
 

Ihr schossen viele Fragen durch den Kopf und sie entschloss, morgen mit Ginny darüber zu reden.

Herzenswärme

Draco machte langsam und so leise wie möglich die Tür in seinem Schlafsaal zu, in der Hoffnung niemanden zu wecken. Er blieb vor der Tür stehen und atmete einmal tief ein und aus.

»Was zur Hölle sollte das, Draco?!« dachte er sich und ohrfeigte sich zum wiederholten Male in Gedanken selbst. Er stand immer noch gegenüber der Tür, mit geschlossenen Augen und liess den Abend Revue passieren. Er war mehr als verwirrt. In dem Moment, als er sich in ihren Augen verloren hatte, wusste er nicht mehr was er tat. Für ihn waren diese Augen grenzenlos tief, voller Leben und voller Geheimnisse und er hätte in diesem Moment viel dafür getan, diese Geheimnisse zu lüften und mehr über sie zu erfahren. Draco konnte es sich nicht erklären, was in ihn gefahren ist. »Das ganze neuer Mensch-Ding macht merkwürdige Sachen mit mir.« überlegte er sich. Er hätte nie und nimmer gedacht, dass er und Granger so lange in einem Raum zusammen sein können ohne sich zu beleidigen. Doch er hat es genossen, es war ein guter Abend und bestätigte ihm, dass er wirklich so sein konnte, wie er es will. Er konnte sie ansehen, ohne dass die Stimme seines Vaters in seinem Kopf ihm befahl was er zu sagen hatte.

Draco wollte, dass sie das wusste. Dass nicht er alleine Schuld ist, an seinem Verhalten. Doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie das nicht interessiere.

Als Granger das Wort Schlammblut benutzte, lief es ihm kalt den Rücken hinab. Er hasste dieses Wort, schon lange und er bereute es, es jemals ausgesprochen zu haben.

Draco drehte sich um und suchte den Weg zu seinem Bett.

»Lumos.«

Er stieg in sein Bett, mitsamt den Kleidern und dachte noch lange nach. Mit dem Gedanken, dass er am liebsten den Abend wiederholen möchte, schlief er ein.
 

Hermine lief am nächsten Morgen, nach einer Nacht mit vielen seltsamen Träumen, die Steintreppe zur grossen Halle hinab und hielt Ausschau nach langen, feuerroten Haaren. »Wo steckt sie bloss wieder?!« dachte sich Hermine und liess ihren Blick über die Schülermengen schweifen. Ginny sass am Tisch und verschlingte genüsslich ihr Ei.

»Ginny, wieso bist denn du schon wach?«

»Dir auch einen guten Morgen, Mine. Keine Ahnung, konnte nicht schlafen. Komm setz dich!« sagte Ginny mit noch müden Blick und klopfte mit der Hand auf den freien Platz neben ihr.

»Mmm, Mine«, sagte Ginny mit vollem Mund, »du hattest eine Idee für die Party. Los erzähl schon!«

»Okay, hör zu. Ich kenne eine Stelle, die direkt am See liegt und welche von Bäumen versteckt wird. Man kann sie vom Schloss aus gar nicht sehen und gross genug ist sie auch.«

»Das ist perfekt, Mine! Wir könnten heute Nachmittag ja mal dahin.«

»Ist gut, muss aber noch in die Bibliothek und für Arithmantik lernen.«

»Jajaja, ich weiss.« sagte Ginny, lächelte sie an und ass weiter.

»Da ist noch was, was ich dir erzählen wollte.« sagte Hermine beinahe flüsternd. Im selben Moment liefen Blaise und Draco in die grosse Halle. Früher wurde es Hermine übel, als sie sah wie die Slytherin Horde arrogant in die Halle stolzierte und den Eindruck hatten, dass sie die Besten sind. Alles war perfekt gestylt, ohne eine kleine Macke. Abgesehen von der Persönlichkeit.

Doch das war Vergangenheit. Blaise rieb sich in den Augen und trampelte müde zum Tisch, während Draco gähnte und seine Haare wuschelte, welche in alle Richtungen abstanden. Auch die Krawatte sass noch etwas schief. Es war ein witziges Bild, die beiden verwöhnten Slytherins so zu sehen.

»Mine?«

»Ach ja, ich wollte dir vom Nachsitzen erzählen, aber ich sags dir auf dem Weg zum See.«

»Gut, bin fertig.« Ginny schluckte die letzten Bisse herunter, schob das Teller weg und stand auf.
 

Auf dem Weg zum See erzählte Hermine die Geschehnisse des Vorabends. Von der lockeren Unterhaltung, bis zum Sturz und der Verabschiedung.

Ginny blieb stehen und schaute Hermine mit weit aufgerissenen Augen an.

»Und du bist dir hundertprozentig sicher, dass das Draco Malfoy war?« fragte Ginny und grinste Hermine an.

»Ich denke nicht, dass jemand einen Vielsafttrank braut, sich in Malfoy verwandelt um mit mir Zaubertrankkessel zu waschen.«

»Hermine, der steht auf dich. Ich glaubs nicht. Malfoy steht auf Hermine.Malfoy! Auf dich!Bei Merlin, dass ich das noch erlebe!« sagte Ginny lachend, konnte sich kaum noch einkriegen und bekam fast keine Luft mehr.

»Ginny! Rede keinen Müll. Wir reden hier von Malfoy. Kannst du dich etwa nicht mehr an die letzten Jahre erinnern?!«

»Ich weiss, Mine. Das ist das Schicksal. Die Ironie des Schicksals.« sagte Ginny und grinste frech. »Wir haben uns ja schon über die Slytherins unterhalten, auch bei Blaise hast du mir gesagt, dass er sich verändert hat.«

»Ich glaube ja auch, dass die beiden in Wahrheit anders sind, anders als wir sie kennengelernt haben. Aber trotzdem hat er mein Leben in Hogwarts zur Hölle gemacht und von seiner Familie will ich gar nicht sprechen..« meinte Hermine bedrückt.

»Ich sag ja auch nicht, dass du dich in ihn verlieben sollst... aber ich denke, dass auch sie eine zweite Chance verdient haben. Der Krieg ist vorbei und das Kriegsbeil begraben.«

»Ginny«, meinte Hermine gespielt bedrohend, »wenn du jetzt versuchst uns zu verkuppeln, dann bring ich dich um!«

»Neeeein, ich doch nich-« wollte Ginny ironisch sagen, doch Hermine unterbrach sie.

»Ginny wir sind da!«

Die beiden Freundinnen kamen an eine kleine Lichtung, umgeben von Bäumen. Die Sonne schien auf ihr Gesicht und auch das Wasser, welches ans Ufer schwappte, reflektierte die Sonnenstrahlen. Ginny drehte sich im Kreis und bewunderte diesen ruhigen, schönen Platz.

»Wieso war ich noch nie hier?« fragte sie sich selbst. »Hermine, es ist wunderbar hier! Doch diese ruhige Idylle wird durch die Party wahrscheinlich zerstört.«

»Das wird die Bäume schon nicht stören.« meine Hermine und lächelte ihr zu.
 

Zurück im Schloss verbreitete sich die Nachricht von der Party schnell, welche am nächsten Freitag stattfinden sollte. Man hörte viele Mädchen darüber sprechen, was sie anziehen sollten und mit wem sie tanzen wollten. Auch Blaise und Draco bekamen das mit.

»Eine Party? Was für eine gute Idee.« meinte Blaise und liess sich aufs Sofa fallen. »Wiedermal die Sau raus lassen! Was hältst du davon Draco?«

»Na klar! Aber wo findet die den statt?«

»Irgendwo am See hab ich gehört. Pansy ist schon ganz wild darauf mit dir hinzugehen, sie ist heute nur für dich shoppen gegangen.«

»Bei Merlin, gibt die denn nie auf.«

Und wenn man vom Teufel spricht.

»Draco Schatz? Da bist du ja! Was steht mir besser, orange oder gelb?«

Draco schloss genervt die Augen und strich über die Schläfen.

»Das interessiert mich nicht! Mein Gott.«

»Komm Schon, Dracolein, was sieht denn besser aus?« fragte Pansy nach und hielt sich abwechselnd die Kleider vor ihren Körper.

»Ja du siehst in beiden ganz...normal aus.«

Draco wusste, dass sogar normal übertrieben war, für die mopsgesichtige Klette.

In den Augen von Pansy sammelten sich Tränen und sie verschwand schnell in ihrem Schlafsaal.

»Der hast du's gegeben. Die kommt so schnell nicht wieder.« meinte Blaise nachdenklich und schaute ihr hinterher.

»Ich hoffe sie hat's verstanden. Hätte ich die Wahl zwischen ihr und ihm, wüsste ich nicht, wen ich bevorzugen würde.« sagte Draco wütend.

»Was hast du eigentlich gestern gemacht, Blaise?«

»Mit Crabbe, Goyle, Parkinson, Nott und Greengrass war ich in Hogsmeade, aber nicht sehr lange. Jetzt wo du es erwähnst, du warst noch gar nicht im Schlafsaal, als ich zurück kam. Wo warst du denn?«

»Ich musste Zaubertrankkessel putzen.« meinte Draco mit gelangweilten Gesicht.

»Zu putzen hast du ja zu Hause gelernt, ohne Hauselfen.« sagte Blaise und grinste seinen Freund an. Draco schaute ihn nur böse an und erwähnte dann, dass er jedoch nicht alleine war.

»Aha! Ich höre.«

Draco erzählte seinem einzigen besten Freund was gestern Abend passiert war, er verschwieg jedoch, wie er mit Granger hin gefallen ist.

»Hat da etwa der arrogante, blinde und natürlich reinblütige Draco Malfoy bemerkt, dass auch Menschen, in denen nicht reines Zauberblut fliesst, ganz okay sein können?«

Draco verdrehte genervt die Augen, doch er musste innerlich Blaise recht geben. Er, Draco Malfoy, fand Granger okay. Doch das würde er niemals vor ihm zugeben, auch wenn er sein bester Freund ist. Seine alten Ansichten waren ihm peinlich.Der Blutstatus hatte sowieso keinen Wert mehr seit er tot ist. Seine Mutter hatte jeden Tag, bevor er wieder nach Hogwarts kam eingeredet, nicht mehr nach Blutsstatus zu urteilen.

»Ohne Herzenswärme ist auch reines Blut nichts wert, mein Sohn.« sagte Narcissa mit fürsorglichem Blick.

»Ich weiss, Mutter. Das Ansehen der Familie ist sowieso zerstört.«

»Wir brauchen auch kein Ansehen. Das war das Werk von Lucius und seinen Vorfahren. Jetzt können wir leben, wie wir es wollen. Denk daran, Draco. Die Wahrheit verbirgt der Mensch in seinem Innern und ich meine nicht im Blut.«
 

Die nächste Woche verging schnell. Hermine sass jeden Tag in der Bibliothek und lernte für die Abschlussprüfungen, doch sie schweifte öfters ab und dachte an die bevorstehende Party am Freitag. Sie mag tanzen und hat es auch früher in den Clubs gerne gemacht, doch nach all dem was sie erlebt hatte, wusste sie nicht, ob es immer noch dasselbe gute Gefühl ist. Zudem war sie noch nie auf einer Party mit all ihren Freunden von Hogwarts, der alljährliche Weihnachtsball konnte man ja nicht als Party anschauen. Plötzlich schlich sich ein gewisser Slytherin in ihre Gedanken. »Ob er tanzen kann?« fragte sie sich selbst. Hermine dachte wieder an die peinliche Situation im Büro von Slughorn, welche sich mehrmals täglich in ihren Kopf schlich. Sie verstand nicht, wieso er nicht sofort aufgestanden ist und sie beleidigt hat. Immerhin hatte er ein Schlammblut berührt.

Sie wollte nicht länger Zeit verlieren und packte die Bücher in ihre Tasche. Schon morgen fand die Party statt und sie hatte keinen Plan, was sie anziehen sollte. Wahrscheinlich brauchte sie wiedereinmal Ginnys Rat.

Mit einer Mischung aus Vorfreude und Nervosität im Bauch begab sie sich in den Gemeinschaftsraum wo Ginny schon mit den letzten Vorbereitungen auf sie wartete.

Was wir sehen und fühlen

Der Tag der Party war endlich gekommen und Hermine war nervös wie noch nie. Es war ihre erste richtige Party mit Ron und ihren Freunden. Sie nahm sich fest vor am Abend Ginny zu bitten, sie zu schminken. Mit ihren Haaren konnte man viel anstellen und sie hatte auch schon eine gute Idee. Sie waren nicht mehr so buschig und widerspenstig wie früher.

Was jedoch das Thema Kleidung anging, hatte sie noch keine Ahnung. Sie wollte eigentlich ihr blaues Jupe und ein T-Shirt anziehen, welches Ron ihr schenkte. Aber als sie diese Kombination Ginny vorschlug, wurde sie nur ausgelacht und ermahnt, es ja nicht zu tun. Am Nachmittag hatten sie sowieso keine Schule und da wollten sie zusammen nach Hogsmeade gehen und Klamotten kaufen.

Hermine wollte schön aussehen für Ron, sodass er dieses Mal nicht nur für Lavender Augen hat.

Der Nachmittag war gekommen und schon waren Ginny und Hermine unterwegs nach Hogsmeade.

»Also, wir kaufen schnell unsere Kleider, dann müssen wir noch Girlanden kaufen, du musst den Muffliato Zauber noch ausführen, danach sollte noch etwa eine Stunde übrig sein um uns hübsch zu machen und etwa um 21 Uhr kanns dann losgehen.« Ginny war aus dem Häuschen, am liebsten hätte sie eine Party für ganz London organisiert.

»Ginny, das wird ein super Abend, ich bin mir sicher. Weisst du eigentlich wer alles kommt?«

»Nein nicht genau. Ich weiss, dass alle Gryffindors kommen werden und von den anderen Häusern hab ich nur gehört, wie sie darüber gesprochen haben.«

»Also Slytherins kommen auch viele, hab Zabini im der Arithmantik Stunde gefragt.« sagte Hermine darauf.

Sie kamen in Hogsmeade an und liefen schnurstracks zu Besenknechts Sonntagsstaat. Ginny fand schnell viele Kleider die ihr gefielen und verschwand in der Umkleidekabine. Hermine hatte grössere Probleme, etwas zu finden. Sie wühlte durch die vielen Kleider, bis ihr Blick auf ein Kleid an der Stange gegenüber fiel. Es war ein weisses, kurzes Kleid mit ganz feinen Spitzen am Saum. Nicht zu elegant, sondern leicht und luftig. Gerade als Hermine in die Umkleidekabine wollte, kam Ginny mit einem wunderbaren grünen Sommerkleid heraus. Es passte perfekt zu ihren blauen Augen und zu ihren leuchtend roten Haaren.

»Wow, Ginny! Du siehst umwerfend aus!«
 

»Danke, Mine! Ich hab mich in das Kleid verliebt! Das nehm ich.«

Hermine zog ihre Kleider aus und zog das weisse Kleid an. Es passte wie angegossen. Es betonte ihre Taille und liess ihre Haut gebräunt wirken. Auch Ginny war begeistert und schon ging es mit ihrem Nachmittagsprogramm weiter.

Später am Abend sassen Hermine und Ginny ein wenig erschöpft auf den Sofas im Gryffindor Gemeinschaftsraum. Alles war vorbereitet. In zwei Stunden sollte es losgehen. Der Gryffindor Gemeinschaftsraum füllte sich immer mehr mit Sechst- und Siebtklässler die eifrig am diskutieren waren, wie der Abend wohl ablaufen wird. Neville suchte verzweifelt seine Krawatte, Lavender rannte die Treppen hoch und runter, da sie alle Kleider präsentieren wollte, die sie besitzt, Parvati und Padma kramten all ihre Schminksachen zusammen.

»Ich hoffe die kommen nicht alle im Anzug wie Neville.« meinte Hermine und schaute etwas unsicher zwischen den vielen Gryffindors umher.

»Keine Angst, Ron besitzt nicht mal einen.« sagte Ginny und erhob sich vom Sofa. »Komm, jetzt sind wir dran mit dem Styling.«
 

Hermine und Ginny besetzten das Bad und versuchten beide ihre Vorstellung umzusetzen. Ginny liess ihre Haare offen und schminkte sich passend zu ihrem Kleid. Hermine war immer noch mit ihren Haaren beschäftigt. Sie versuchte eine Hochsteckfrisur hinzubekommen. Tatsächlich, nach mehreren Versuchen, sassen ihre Haare mehr oder weniger perfekt. Einige Locken hatten sich jedoch schon aus ihrer Frisur gelöst, was Hermine aber gefiel. Nun machte sich Ginny ans Werk. Zuerst zupfte sie Hermines Augenbrauen und trug ihr dann einen braunen Lidschatten und einen feinen Lidstrich auf, noch etwas Wimperntusche und Ginny war sichtlich zufrieden.

Die beiden Freundinnen zogen sich aus und nahmen die neuen Kleider zur Hand. Endlich fertig angezogen und geschminkt machten sich beide auf den Weg. Es war schon halb zehn, wahrscheinlich waren alle schon dort, da der Gemeinschaftsraum leer war.
 

Als sie an der Lichtung ankamen, war die Party schon im Gange. Dass so viele Schüler hier waren, dachte keine der beiden Gryffindors. Einige standen an den Tischen mit den Getränken und viele andere tanzten zu der Musik. Hermine zauberte am Tag davor Instrumente, die selber nach Wunsch spielten. Auch einen Bass hatte sie organisiert. Sie gab es nach etlichen Versuchen auf, Ginny zu erklären, was das genau ist. Sie würde es dann hören und spüren.

Zusammen mit Ginny quetschte sich Hermine in die tanzende Masse zu Harry und Ron, welche schon energisch das Tanzbein schwangen. Ron gab ihr einen Kuss und staunte über ihr Outfit. Dasselbe schien Harry bei Ginny zu tun. Hermine spürte viele Blicke auf ihr ruhen, was ihr unangenehm war. Zusammen mit ihren drei Freunden begaben sie sich zu einem Tisch mit Getränken und schütteten einige Feuerwhiskys runter. Etwas heiter tanzte Hermine mit Ginny weiter und schaute durch die Masse. Es waren wirklich viele gekommen.
 

»Ginny das war eine der besten Ideen von dir, die du je hattest.«

Ginny grinste über das ganze Gesicht.

»Es macht unglaublich Spass!«
 

Hermine liess ihren Blick weiter durch die Menge schweifen, als eine andere Person dasselbe tat. Es trafen sich ihre Blicke und für eine kurze Zeit schauten sie sich in die Augen, während beide tanzten. Draco konnte seinen Blick kaum abwenden, sie fesselte ihn. Wie sie da völlig glücklich und erleichtert tanzte, sogar ein wenig angetrunken. So hatte er sie noch nie gesehen. Sie achtete mittlerweile nicht mehr auf ihn und auch er sah wieder zu seinen Freunden, mit denen er hier war.

Doch während des Tanzen, trafen sich ihre Blicke noch einmal, und noch einmal. Und jedes Mal starrten sie sich für einige Sekunden an. Sie konnten ihre Blicke immer wieder abwenden, doch komischerweise fanden sie sich auch immer wieder. Draco ermahnte sich, nicht noch mal zu ihr herüber zu schauen, doch er hielt sich nicht an seine Warnungen. Hermine konnte diese zufälligen Blicke, wie sie sie in Gedanken nannte, nicht erklären. Es ist als würden sich zwei Fremde das erste Mal sehen und wahrnehmen. Eigentlich kannte sie ihn gar nicht richtig. Wie soll man Malfoy auch Kennenlernen, da er immer eine steinerne Maske trug.
 

»Was starrst du den so an?« fragte Ginny fast schreiend und drehte sich um, zum Glück konnte sie ihn nicht sehen.

Hermine wurde aus ihren Gedanken gerissen und antwortete schnell:»Nichts, war nur in Gedanken.«

Die Stimmung war super, mittlerweile tanzten alle Anwesenden und die Musik wechselte von gemütlicher zu lauter und schneller Musik. Den Bass konnte man deutlich spüren und animierte noch mehr zum Tanzen. Es waren so viele Schüler anwesend, man konnte sich kaum noch bewegen und spürte jeweils die Person hinter sich am Rücken und am Po.

Ohne es zu registrieren, tanzten Hermine und Draco nach einiger Zeit Rücken an Rücken.

»Draco, ich geh was trinken, willst du auch was?« fragte ihn Blaise.
 

Draco nickte im Takt der Musik und tanzte weiter. Blaise quetschte sich zwischen ihm und Millicent Bulstrode durch und liess Draco etwas nach hinten bewegen, wobei Hermine ruckartig nach vorne geschupst wurde. Sie wollte sich umdrehen, um zu schauen wer das war, als sich Draco auch umdrehte. Durch die vielen Schüler standen sie sich so nahe wie noch nie und ihre Hände berührten sich. Hermine schaute hoch und sah in das Gesicht von Malfoy, welcher sie mit grossen Augen betrachtete. Hermine spürte die Gänsehaut, die in ihr aufstieg, es war so seltsam, fremd und ungewohnt, so nah an Malfoy zu sein, aber irgendwie spannend, es hatte etwas Verbotenes. »Oh, war... nicht mit Absicht.« versuchte Draco zu sagen. »Was?« schrie Hermine. Durch die laute Musik konnte man einander kaum verstehen. Er kam mit seinem Kopf etwas näher, merkte, wie nervös Hermine wurde und sah ihre Gänsehaut. »War nicht mit Absicht!« schrie nun auch Draco und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auf seine Schulter legte sich eine Hand und Draco drehte sich um, um das Getränk von Blaise entgegen zu nehmen.
 

»Mit wem hast du denn getanzt?« wollte Blaise wissen und grinste ihn an. Als er sah, dass hinter Draco Granger stand, die sich auch wieder umgedreht hatte, wurde sein Grinsen noch breiter. Draco verdrehte nur die Augen auf Blaises Reaktion und leerte sein Getränk in einem Zug. Er tanzte zwar weiter doch seine Gedanken waren bei Granger. War sie gerade wirklich nervös wegen ihm? Er musste zugeben es war eine bisher unbekannte Situation, aber auf eine komische Art und Weise genoss er es. Er hatte sie auch noch nie, ausser in der vierten Klasse, in so einem schönen Kleid gesehen. »Sogar meine ehemalige Feindin wird nervös in meiner Nähe.« dachte er sich und grinste in sich hinein. Blaise beobachtete ihn genau und konnte sich erahnen, an was Draco gerade dachte. Nach weiteren zwei Liedern machten sich die Slytherins auf den Weg zu einem Tisch und tranken noch etwas.
 

Auch Hermine versuchte Ginny mit Handzeichen anzudeuten, dass sie etwas aus der Masse raus wollte. Sie liefen an ein etwas ruhigeres Plätzchen und setzten sich hin.

»Wo sind eigentlich Ron und Harry?« fragte Hermine etwas besorgt.

»Ich glaube Harry hat eine gesehen, die ihm gefällt...« antwortete bedrückt und knetete ihre Hände.

»Du liebst ihn immer noch, nicht wahr?«

»Ich, nein, also doch aber, ach ich weiss es nicht. Irgendwie vermisse ich ihn.«

»Warum sagst du ihm das den nicht?«

»Weil ich sehe wie glücklich und zufrieden er doch ist...«

»Vielleicht wäre er das mit dir noch mehr.« versuchte Hermine sie aufzumuntern.

»Aber ich habe das komische Gefühl, dass es komisch wäre, wenn wir nochmals zusammen kommen...«

»Du musst mit ihm reden, wie er das Ganze sieht.«
 

Die beiden unterhielten sich noch eine Weile und beobachteten die verschiedenen Tanzstile. Neville wollte eigentlich einen Walzer tanzen und freute sich schon den ganzen Tag darauf, doch er merkte schnell, dass dies zu dieser Musik nicht passte und versuchte nun den Tanzstil von Dean nachzumachen. Seamus hatte überhaupt kein Taktgefühl und bewegte sich einfach irgendwie, während Parvati und Lavender sich gut bewegen konnten.

»Komm, wir gehn tanzen, zu unseren verrückten Freunden.« sagte Ginny und hielt ihr die Hand hin.

»Nein, geh du nur. Ich warte noch ein bisschen und komme dann nach.«

»Okay.Wehe du hast deine Hausaufgaben dabei!« sagte Ginny und zwinkerte ihr zu. Sie lief zu den anderen in die Masse und Hermine konnte sie bereits nicht mehr finden.
 

Es war nun schon Mitternacht, doch es wurde erst jetzt, da sie sich nicht mehr bewegte, kälter.

»Accio Jacke.« rief Hermine und einige Sekunden später kam ihr lachsfarbenes Lieblings Jäckchen angeflogen.

Ihre trockene Kehle sehnte sich nach Wasser, doch sie fand nur noch etwas Feuerwhisky auf ihrem Tisch und füllte diesen in ein Glas. Hermine drehte sich um und sah in die Masse.
 

Ihre Augen weiteten sich schlagartig, die Hand löste sich vom Glas und zitterte stark. Auf dem Erdboden zersprang es und liess viele Scherben übrig. Die Flüssigkeit verteilte sich auf ihren Schuhen und sickerte in den Boden. Nun begann auch ihre zweite Hand zu zittern. Die Knie fühlten sich weich an, das Stehen fiel ihr schwer. Ihre Sicht wurde jede Sekunde unschärfer, Tränen bildeten sich und drangen vor ihre Augen, bis die ersten ihre Wange hinunter liefen.
 

Vor ihr in der Masse sah sie Ron. Er tanzte. Doch er tanzte nicht allein. Die Nasen von ihm und Lavender berührten sich, ehe sie sich küssten, sie küssten sich leidenschaftlich und innig. Was sollte sie jetzt tun?
 

Ihre Beine bewegten sich, sie lief Richtung Wald, von der Party weg, einfach nur weg musste sie.

Nun rannte sie. Sie wusste nicht, wo sie hingehen sollte oder wo sie war. Durch die vielen Tränen konnte sie nicht viel erkennen. Lange konnte Hermine nicht mehr gehen, sie wusste, sie würde gleich zusammenbrechen.

Plötzlich wurde sie ruckartig gestoppt. In irgend wen war sie hinein gerannt, das wusste sie. Doch sie konnte sich nicht mehr bewegen und ihre Beine hielten sie nicht länger. So brach sie in den Armen dieser Person zusammen und konnte nicht anders als ihrer Wut und ihren Tränen freien Lauf zu lassen.
 

Draco war kurz für kleine Jungs in den Wald und wollte gerade zu den anderen zurück kehren. Er hörte wie ihm jemand schluchzend entgegen kam und versuchte, so nah an den Bäumen wie möglich zu laufen, um ja nicht diese Person anzutreffen und im schlimmsten Fall trösten zu müssen. Draco wollte nicht die Probleme von Schülern hören, die er gar nicht kannte. Die Musik wurde immer lauter und lauter und er realisierte gar nicht, dass die schluchzende Person direkt auf ihn zu kam, bis sie schliesslich zusammenkrachten.
 

»Pass doch-« weiter kam er nicht, die Person brach in sich zusammen und er konnte gar nicht anders, als sie versuchen zu stützen. Im Mondschein und in den schwachen Lichtern, die von der Party bis hier reichten, erkannte er braunes, lockiges Haar. Er wusste sofort, um wen es sich handelte.
 

Hermine zitterte am ganzen Leib, sie erkannte seine Stimme. Musste sie unbedingt mit Malfoy zusammenkrachen? Sie wollte aufstehen und wegrennen, doch die Kraft dazu hatte sie nicht, sie konnte sich nicht mehr aufrichten. Sie sass nun zusammengekauert am Boden mit Malfoy, denn auch er wurde durch ihren Zusammenbruch hinunter gezogen.

Hermine konnte sich lange nicht erholen und so sassen sie eine Weile lang am Boden. Draco hielt sie einfach nur fest und sagte nichts. Wie konnte man einer Frau nur solche Schmerzen bereiten? Sofort stellte sich ihm die Frage wer das war, doch dazu musste er nicht lange nachdenken. Sie schien immer eine starke Frau zu sein, seine Beleidigungen hatten sie nie so stark getroffen, oder? Er hatte auf einmal den Wunsch diesen Weaselbee zu verprügeln, als hätte er das nicht schon öfters getan, doch diesmal aus anderen Gründen. Er wusste, dass sie jetzt Jemanden braucht. »Ich wäre wahrscheinlich nicht ihre erste Wahl.« dachte er sich doch er spürte, wie sie ruhiger wurde und auch wieder einigermassen normal atmen konnte.

Hermine hatte das Gefühl keine Tränen mehr übrig zu haben. Sie fühlte sich leer. Der Junge, in den sie seit der vierten Klasse verliebt war, liebte sie nicht. Für Hermine brach eine Welt zusammen, die endlich perfekt war.

Sie begann zu realisieren, in welchen Armen sie lag. Sie fühlte wie seine Brust sich bewegte und sie hörte sein Herz. Auch sein Duft stieg ihr in die Nase. Hermine fühlte sich wohl.

Sie versuchte sich aus seinen Armen zu lösen und wischte mit ihrem Ärmel die Tränen weg. »Entschuldige, ich wollte dich nicht aufhalten...« brachte sie lautlos heraus.

»Kannst du laufen?« fragte er sie und erhob sich.
 

»ja, ich denke schon. Ich geh zurück ins Schloss.« sagte Hermine immer noch heiser vom Weinen.

»Ich begleite dich, eine Frau in diesem Zustand lässt man nicht allein. Glaub mir ich kenne das Gefühl...« sagte er prompt und etwas bitter. Für einen kurzen Moment dachte er ein Lächeln auf ihrem Gesicht zu erkennen.

Hermine fühlte sich etwas unbehagen, sie wollte nicht, dass er wegen ihr die Party sausen lässt. Sie liefen schweigend zurück zum Schloss, Draco wusste nicht wirklich was er sagen sollte und Hermine befand sich in einem Wechselbad der Gefühle. Sie schwankte zwischen Wut, Trauer und Hass.
 

Plötzlich hörten sie ein Rascheln und Schritte hinter ihnen. Draco drehte sich schlagartig um.
 

»Pass auf!« schrie er und schriss sie mit sich auf den Boden. Nur knapp entkamen sie den grünen Lichtstrahlen.

Gemischte Gefühle

»Expelliarmus!« schrie Draco und dem Gegenüber wurde der Zauberstab aus der Hand gerissen. Er richtete sich schleunigst auf und sah dem gegenüber ins Gesicht, jedoch konnte er in der Dunkelheit nichts erkennen. Draco kniff die Augen zusammen um den Angreifer zu identifizieren, doch dieser rief in dieser Zeit: »Accio Zauberstab!« und disapparierte. »Ich kenne diese Stimme.« schoss es Draco durch den Kopf, doch er drehte sich um und kniete neben Hermine, welche noch geschockt am Boden sass und leicht zitterte. Es ging alles so schnell.

»Wer bei Merlin war das denn?!« fragte Hermine, ihre Angst spiegelte sich in ihren Augen.

»Kann ich dir nicht sagen, ich weiss es nicht.« Draco reichte ihr Hand und sie erhob sich. Ihr weisses Kleid war voller Erde und Grasflecken.

Für einen kurzen Augenblick standen beide schweigend im Wald und schauten in die Dunkelheit. Da entdeckte Draco etwas auf dem Boden, es schimmerte ganz schwach im Mondschein. Es schien nicht grösser als eine Münze zu sein. Er griff danach und packte es schnell in seine Hosentasche. Falls es ein Todesser gewesen war, war es sicher etwas, was sein Vater auch besass.

»Wieso hast du mich gerettet?« brach Hermine die Stille.

»Wie wärs mit Danke?«

»Wieso bist du nicht weggelaufen?«

Draco schloss die Augen und berührte mit dem Zeigefinger und Daumen die Nasenwurzel. Er seufzte und fasste sich Mut.

»Hör zu. Ich will endlich die Vergangenheit vergessen. Ich wollte das alles gar nicht! Jeden Tag schaue ich auf dieses hässliche Mal und mich überkommt das Gefühl der Reue. Ich war nie auf seiner Seite. Das einzige was ich wollte, war, dass man mich und meine Mutter alleine und in Frieden liess, doch mein Vater wollte das nicht« , Dracos Blick verfinsterte sich und die Wut in ihm stieg, »Auf jeden Fall wollte ich mich, also ich wollte mich... ich wollte mich für alles was ich getan habe entschuldigen, vor allem bei dir. Es lag nie an dir. Doch so stur wie ich bin, glaubte ich meinem Vater jedes Wort. Ich war so stumpfsinnig, glaube mir wenn ich sage, dass ich alles Rückgängig machen möchte. Ich würde meinem Vater jeden Fluch aufhetzen, den ich kenne. Ich verlange nicht, dass du mir verzeihst, ich vestehe auch, wenn das Niemand je tun wird, aber ich will einfach-«

»Ich verzeihe dir.«

Draco blickte auf und sah in ihre grosse, haselnussbraune Augen.

»Wirklich?«

»Jeder Mensch macht Fehler. Aber jetzt ist alles vorbei und wir müssen lernen zu vergessen.«

Draco wusste nicht genau, was er darauf erwiedern wollte, rieb sich sich mit der Hand den Nacken und schaute wieder verlegen auf den Boden.

»Malfoy, denkst du das war ein... ein Todesser?« fragte Hermine nach einigen Sekunden.

»Ich gehe davon aus, wer sollte uns sonst angreifen?« antwortete Draco und dachte nach.

Er sah wieder zu ihr und sah erst jetzt im Mondschein, wie Tränen verschmiert ihr Gesicht war. Doch auch so traurig, sah sie gut aus. zu gut, fand Draco. Er schüttelte den Kopf und sagte: »Komm, wir gehen ins Schloss, es wird kälter.«

»Willst du nicht zurück?«

»Und dich alleine im Wald lassen, nachdem wir angegriffen worden sind? Kannst du vergessen.« sagte Draco und sah Hermine ernst an.

»Wer bist du und was hast du mit Malfoy gemacht?« meinte Hermine und grinste sogar ein bisschen.

»Warum meinst du? Kümmerst du dich etwa um diesen gutaussehenden Mann?« neckte Draco sie.

»Pf! Das ich nicht lache!«
 

Im Schloss angekommen, trennten sich die Wege von Hermine und Draco.

»Eine gute Nacht, wünsch ich dir, Granger.« sagte Draco und lief die Treppen hinunter.

»Malfoy« , er drehte sich um, »Ich, ehm... Danke.« flüsterte Hermine und lief die Steintreppe gegenüber hinauf. Draco sah ihr noch eine Weile hinterher.

In den Kerkern angekommen, liess er sich aufs Bett fallen und grübelte nach. Wer, bei Merlins Unterhose, hatte sie angegriffen? Die einzige plausible Erklärung für Draco war, dass dies irgendein Todesser war, der immer noch der Ansicht ist, dass Muggelgeborene keine wahren Zauberer sind. Er beschloss, dies morgen Blaise zu erzählen und seiner Mutter einen Brief zu schreiben.

Die restlichen Gedanken galten Granger. Wieso faszinierte sie ihn plötzlich so? Während er getanzt hatte, konnte er den Blick nicht von ihr abwenden. »Wo ist die Streberin nur geblieben?« fragte er sich. Er wollte es sich nicht eingestehen, dass er sie unglaublich hübsch findet.

Wenn er an Weaselbee dachte, überkam ihn die Wut und den Drang, ihm jeden möglichen Fluch aufzuhetzen.

Mit braunen Augen im Kopf schlief er wenig später ein.
 

In Hermine drehte sich alles. Sie spürte noch den Alkohol von der Party, war gleichzeitig am Boden zerstört wegen Ron, verängstigt wegen dem Angriff und verwirrt wegen Draco. Alles auf einmal. Sie beschloss, nicht mehr an Ron zu denken. Es ist jetzt aus und vorbei. Sie liebte ihn, das war klar, doch so etwas konnte sie ihm nicht verzeihen. »Ob die anderen wohl wissen, was geschehen ist?« fragte sie sich und kuschelte sich in ihre Bettdecke. Morgen würde es Hermine sowieso erfahren.

Doch wer war dieser Angreifer? In Hermine stieg die Angst, dass es doch noch nicht zu Ende ist. Sie hoffte innig, dass es nur irgendein Streich war.

Dann schlich sich Malfoy in ihre Gedanken. Es stimmte also, was Ginny gesagt hatte. Er wollte sich verändern. Als sie so nah an ihm tanzte, breitete sich eine Gänsehaut auf ihrer Haut aus, die sie nicht verstand. Plötzlich hatte sie wieder Lust zu tanzen, jedoch mit ihm. Malfoys Veränderung machte ein neuer Mensch aus ihm, er war zwar immer noch etwas arrogant, war jedoch nicht mehr herablassend und dass er gut aussieht wusste sie schon lange. »Ich meine, er hat sich ja entschuldigt, und zwar ehrlich und aufrecht. Natürlich hat er mich immer schlecht behandelt... doch ein Mensch kann sich doch ändern, oder nicht? Ich glaube an das Gute im Menschen!« versuchte sie sich selbst einzureden, denn dieser Friedensschluss oder wie man das nennen konnte, führte bei Hermine zu einem schlechten Gewissen. Stellte sie sich so gegen ihre Freunde, auf die Seite des Feindes? »Ach Quatsch. Es gibt keine Feinde mehr auf Hogwarts und in der ganzen Zaubergemeinschaft!« dachte sie sich. Sie hörte, wie Jemand die Treppe hinauf lief und sofort stellte sie sich schlafend. Sie hatte keine Lust zu reden. Und beim so tun als würde sie schlafen, schlief Hermine wirklich ein.
 

»Bei Merlin, was du alles erlebt hast in dieser Nacht. Ha! Dabei sollte es doch ein gemütlicher Abend werden für dich.« meinte Blaise und grinste schief. Draco sass mit ihm im Slytherin Gemeinschaftsraum und beide erzählten von den nächtlichen Ereignissen.

»Das hättest du sehn' sollen! Weasley knutschte mit Brown rum und plötzlich machte es klatsch und er kassierte eine Ohrfeige von seiner eigenen Schwester!« Blaise stellte mit der Hand die Aktion von gestern nach. »Arme Granger, sie tut mir schon ein wenig leid.«

»Mhm, sie hat was besseres verdient.« meinte Draco dazu.

»So Jemanden wie dich meinst du?« sagte Blaise und grinste fies.

»Halt die Klappe, Blaise.«

Draco entschloss sich, ihm nichts von seinem Fund zu erzählen und begann vom Angriff zu sprechen.

»Ich hoffe nicht, dass es ein Todesser war. Das würde eine riesen Sache geben im Ministerium... Ich hoffe dieser Angriff bleibt einmalig.«

»Aus diesem Grund sprechen wir auch nicht mit anderen darüber, klar?«

»Aiai Captain!« sagte Blaise und hielt sich die Hand ausgestreckt an die Stirn. Draco verdrehte die Augen und machte sich auf den Weg zum Frühstück.
 

In derselben Zeit erzählte Ginny Hermine, was geschehen war, nach dem sie Hermine nicht mehr auffinden konnte.

»Und ich sags dir, ich war so wütend wie noch nie!« meinte Ginny.

Plötzlich hörten die beide wie Jemand in de Gemeinschaftsraum kam. Ginny drehte sich um und sah ihrem Bruder in die Augen. Er sah schlecht aus, unter seinen Augen bildeten sich die ersten Augenringe, seine Haare waren zersaust und seine Kleidung dreckig. Wenn man nicht wusste, was er getan hatte, sah er richtig bemitleidenswert aus. Als er Hermine erblickte, stiegen ihm die Tränen in die Augen.

»Hermine, es-«

»Wag es ja nicht sie anzusprechen! Oder soll ich dir noch eine verpassen?!« schrie Ginny mit hochrotem Kopf. Im Zimmer angekommen hörte Hermine die beiden noch lange streiten. Auch ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, im ersten Moment wollte sie ihn begrüssen, bis ihr wieder einfiel was er getan hatte. Wie konnte er nur? Und wie sollte sie ihn ignorieren können, wenn sie ihn doch liebte? Doch, tat sie das?
 

Später am Abend sass sie in der Bibliothek und versuchte sich in ihre Bücher zu vertiefen. Doch so einfach war das nicht. In ihre Gedanken schlich sich immer wieder das Bild von Ron mit Lavender, doch das war nicht das Einzige. Auch zwei graublaue Augen hatte sie des öfteren im Kopf.

Sie wollte sich anstrengen um endlich eine Seite weiter zu kommen, als sie hörte wie sich Jemand näherte.

»Hey, kann ich dich was fragen?«

»Klar, setz dich.«

»Es geht um Arithmantik.« sagte Blaise. Er stellte eine Frage zu einer Aufgabe, wobei er die Antwort schon wusste. Denn er wollte ihr ganz etwas anderes sagen, brauchte nur einen besseren Grund.

»Vielen dank, Hermine. Ich hoffe du kannst dich gut erholen, ich meine wegen gestern.« meinte Blaise und sah, wie sich Hermines Augen weit öffneten.

»Spricht er gerade wirklich von der Sache mit Ron?« schoss es Hermine durch den Kopf.

Blaise bemerkte ihre Unsicherheit und fügte schnell hinzu:»Du weisst schon, der Angriff.«

»Achso, ja also, eigentlich sind wir uns ja schlimmeres gewöhnt. Aber ich hoffe sehr, dass es nicht zu weiteren Angriffen kommt.« antwortete Hermine nachdenklich. »Ich bin so froh, dass Malfoy da war.«

Die beiden schauten sich ausdruckslos an und lachten dann laut auf.

»Und diese Aussage aus dem Mund von Hermine Granger. Dass ich das noch erlebe.«

Hermine boxte ihm gegen die Schulter und schaute ihn gespielt böse an.

»Weisst du Hermine, für Draco war das ein sehr gelungener Abend.« meinte Blaise und zwinkerte ihr zu.

Hermine wusste nicht was er meinte und fragte nach, doch er hatte die Bibliothek schon verlassen und liess eine verwirrte Hermine zurück.

So nah und doch so fern

Draussen wurde es langsam, aber sicher dunkel, der Herbst legte seine Hand auf die Welt, Hermine liebte diese Jahreszeit. Die Dunkelheit, der Regen, die plötzlichen Risse der Vergangenheit, die sich öffneten, wenn der Geruch von feuchter Erde und Gras in Hermines Nase stieg.
 

Man spürte, die Herbstzeit näherte sich.
 

Die ganze nächste Woche ging Hermine Blaise' Aussage nicht mehr aus dem Kopf. Wieso sollte das für Malfoy ein gelungener Abend gewesen sein? Er musste ihn mit ihr verbringen und sie wurden sogar angegriffen? Hermine konnte keine Antwort finden und das zerrte an ihren Nerven. »Ich könnte Blaise einfach im Arithmantik Unterricht fragen. Oder kommt das zu Neugierig rüber?«.
 

Als Hermine den Abend Revue passieren liess, kam ihr etwas in den Sinn, was Blaise gemeint haben könnte. Malfoy war sicher froh, die Entschuldigung endlich hinter sich zu haben. Für so einen stolzen Typ war das sicher verdammt schwierig und auch noch vor ihr! »Das muss es sein!« Hermine gab sich zufrieden und begab sich in den Unterricht zusammen mit den Slytherins.
 

Hermine steuerte auf den Platz neben Ginny zu und breitete ihre Sachen aus, da sie nun eine Doppelstunde hatte. Jedoch durfte sie ihre sieben Sachen schnell wieder zusammenpacken, sie musste ja neben einem Slytherin sitzen. Pansy, welche neben Blaise sass, stand auf und suchte sich einen neuen Platz.
 

»Hey Blaise, kann ich mich zu dir setzen?«
 

»Ich denke du musst.« antwortete der Dunkelhäutige und grinste sie an. Die beiden waren es sich gewohnt, nebeneinander zu sitzen und fanden auch schnell ein Gesprächsthema.
 

»Ich denke nicht, dass du vorhast, deine Aussage von letzten Samstag genauer zu wiederholen, oder?« meinte Hermine und schaute ihn etwas verlegen an.
 

»Nein, ich denke es war klar genug.« antwortete Blaise und grinste sie frech an.
 

Hermine schaute ihn nachdenklich an und er lachte etwas laut auf. »Und ich dachte du bist die schlauste Hexe der Schule!«
 

Draco, der zwei Reihen weiter hinten neben Neville sass, beobachtete die beiden scharf. Irgendetwas störte ihn an der Tatsache, dass es die beiden so gut haben. Was Professor Slughorn erklärte hörte er nicht. Auch nicht Neville, der verlegen und etwas ängstlich fragte, ob nicht besser er den Trank brauen sollte.
 

Draco schüttelte den Kopf
 

»Eh, sorry, was?«
 

»Den Trank, ich will und sollte den nicht alleine brauen.« meinte Neville.
 

»Ach ja klar, ich hole die Zutaten.«
 

Neville schaute ihm verwirrt hinterher und blickte fragend zu Parvati, welche auch nur mit den Schultern zuckte.
 

Zurück an seinem Platz begann Malfoy damit die Jobberknoll Federn für das Veritaserum zu sortieren. Sein Blick schweifte dabei öfter zu Hermine und seinem Freund Blaise.
 

Hermine und Blaise brauten den Saft ohne grosse Schwierigkeiten und unterhielten sich dabei.
 

»Jaja, abgesehen von den vielen Vorfällen war die Party eigentlich super.« meinte Hermine.
 

»Ja finde ich auch, und das mit Weasly tut mir leid... Aber vergiss ihn einfach.«
 

»Das muss dir nicht leid tun...«
 

Für einen kurzen Moment schwiegen sie sich an und schütteten die letzten Zutaten in den Trank.
 

»Ihr müsst den Trank natürlich nicht ausprobieren. Ich werde alle Kessel am Schluss einsammeln, damit niemand von euch auf falsche Gedanken kommt.« sagte Slughorn laut und widmete sich wieder Harry.
 

Blaise hatte das seltsame Gefühl beobachtet zu werden. Er drehte sich kurz um, und sah, wie Draco verträumt auf Hermines Hinterkopf starrte. Blaise grinste schief und mache eine Geste mit der Hand, so dass Dracos Aufmerksamkeit nun ihm galt. Draco verstand sofort, worauf Blaise hinauswollte und richtete seinen Blick etwas verlegen auf den Zaubertrank.
 

Blaise grinste siegessicher, während er den Trank umrührte.
 

»Was grinst du denn so?« fragte Hermine Blaise, welcher sein Grinsen schnell auffiel.
 

»Ach nichts, meine Aussage vom Samstag hat sich nur gerade bekräftigt.«
 

Hermine schaute ihn verwirrt an und drehte den Kopf nach hinten. Draco bemerkte dies und erwiderte ihren Blick. Hermine wurde aus seinem Blick nicht schlau und schaute wieder in ihren Trank.
 

»Ich denke wir sind fertig.« sagte Blaise stolz und nahm eine kleine Phiole aus seiner Tasche hervor.
 

»Etwas Veritaserum kann nie schaden!« meinte er und grinste fies.
 

»Ich hab das jetzt übersehen, ich weiss von nichts!« erwiderte Hermine auf die Aktion streng.
 

Der Unterricht war vorbei und die Schülerinnen und Schüler packten ihre Sachen ein, Hermine war wie üblich die Letzte und begab sich nach allen anderen aus dem Klassenzimmer.
 

»Hey, Granger.« Draco wartete vor dem Klassenzimmer auf sie.
 

»Malfoy.« erwiderte sie und versuchte ein natürliches Lächeln zustande zu bringen. Sie wusste nicht, was sie waren. Freunde? 'Miteinander Auskommende'?
 

»Ich muss mit dir über etwas sprechen.«
 

Er drehte den Kopf in beide Richtungen, um sicher zu gehen, dass die Luft rein ist und zog Hermine dann sanft am Arm in eine Nische. Dadurch, dass die Nische so klein war, standen sich die beiden sehr nahe gegenüber. Hermine konnte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Die Gänsehaut kehrte zurück.
 

»Schau, dass hab ich am Freitag nach dem Angriff gefunden, es muss dem Angreifer gehört haben.« Er nahm die kleine Münze hervor und reichte sie Hermine. Sie musterte die Münze genau, drehte und wendete sie, bevor sie wieder in Dracos Augen schaute, welche leuchteten. Hermine konnte nicht genau deuten, ob das Neugier oder Nervosität in seinen Augen war. Das einzige was sie wusste, war, dass seine Augen sie fesselte und für einen kurzen Augenblick nahm sie nichts ausser ihn wahr.
 

Draco fühlte dasselbe. Sie stand hier vor ihm, so nah. Ihr Duft stieg in seine Nase und er vergass die Münze.
 

Ganz langsam näherte er sich und sein Blick schweifte manchmal zu ihren Lippen und wieder zurück zu ihren Augen.
 

Hermine packte die Panik, sie wusste nicht was sie zun sollte. Sie wusste, was gleich passieren würde, wäre ein Fehler. Jedoch wollte sie in diesem Moment nichts anderes.
 

»Nein, das dürfen wir nicht!« dachte Hermine und wich zurück.
 

»Ich, also, ich habe eine solche Münze noch nie gesehen.« meinte Hermine unsicher. »Aber ich helfe dir, wir finden das heraus.« fuhr sie fort und versuchte zum zweiten Mal ein ehrliches Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern.
 

Draco wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen und sammelte sich wieder. »Draco, spinnst du?!« schoss ihm durch den Kopf.
 

»Okay, danke... Denkst du wir finden was in der Bibliothek?«
 

»Vielleicht über Münzen, aber ich weiss nicht ob es etwas über Todesser hat, falls es einer war...« versuchte Hermine zu antworten, als wäre nichts dergleichen vorhin passiert.
 

»Ich frage noch meine Mutter, die weiss bestimmt was...« sagte Draco und blickte Hermine in ihre haselnussbraunen Augen.
 

»Wollen wir uns später in den Bibliothek treffen?« fragte Hermine schüchtern und schaute zu ihm hoch.
 

Draco musste seine Verlegen- und Unsicherheit überspielen und versuchte cool zu bleiben.
 

»Na klar. Wieso denn so schüchtern, Granger? Ich beisse nicht.« sagte Draco und grinste sie an.
 

»Giftschlangen sollte man nicht unnötig reizen!« erwiderte Hermine darauf, sie hatte sich wieder gefasst.
 

»Da ist sie ja, deine Schlagfertigkeit von den vielen Jahren.«
 

»Ich brauchte sie ja bis jetzt nicht.« Hermine lächelte ihn etwas schief an.
 

»Für Beleidigungen wirst du sie auch nie mehr brauchen müssen«, sagte Draco und hob die Hand, »versprochen.«
 

Draco nahm Hermine die Münze aus der Hand und machte sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins.
 

»Weisst du, ich finde auch nichts, was man beleidigen könnte.« sagte Draco und zwinkerte ihr zu. »Bis später.«
 

»Hat er mir gerade wirklich ein Kompliment gemacht?« schoss es Hermine durch den Kopf. Diese Welt war wie verdreht. Zuerst kam es ihr so vor, als hätten sie sich gleich geküsst und dann hatte er ihr auch noch Komplimente gemacht.
 

Doch das verwirrendste war, dass sie ihn auch küssen wollte, für einen ganz kurzen Augenblick. Sie blieb noch einige Sekunden dort stehen, bevor sie sich zum nächsten Klassenzimmer begab.
 

»Das darf doch nicht wahr sein.« Hermine vergrub das Gesicht in ihren Händen. Sie schob ihre kurze, wie soll man das nennen, 'Auseinandersetzung' mit Malfoy auf ihre Zerstreutheit seit letzten Samstag. Dass es Malfoy war, der sich ihr näherte, vergass sie.
 

»Konzentrier dich!« ermahnte sie sich selbst.
 

Draco liess sich mit einem tiefen Seufzen aufs Bett fallen. Diese Frau machte ihn verrückt. Doch wieso? Wieso plötzlich? Hatte er früher wirklich nur Beleidigungen im Kopf, sobald er sie sah? Eigentlich schon, bis auf...?
 

Er richtete sich auf.
 

»In der vierten Klasse.« Draco dachte scharf nach. »Als sie die lange Steintreppe hinunter kam. In ihrem wunderschönen Kleid mit perfekten Haaren dazu.« Draco erinnerte sich an seine Reaktion, als sie die Treppe herunter lief. Er konnte es nicht fassen. Sie sah so umwerfend schön aus, dass er jede Beleidigung vergass. Doch er hatte gewusst, dass er das niemals denken durfte, geschweige denn laut aussprechen. Damals dachte er das allererste Mal, dass das, was er tut, ein Fehler sein könnte. Doch er war zu feige, etwas zu unternehmen. Also genoss er schweigend diesen Anblick.
 

Doch jetzt, sein Vater war tot, der dunkle Lord war tot und er durfte denken, was er wollte. Und er dachte an Hermine. Hermine, mit dem Sinne berauschenden Duft. Hermine, mit ihren leuchtenden, tief braunen Augen. Nach all dem, was er ihr angetan hatte, hatte er das Bedürfnis, sie zu beschützen. War er etwa in Hermine verliebt? »Quatsch, ich und verliebt.« Er musste innerlich lachen. Er war noch nie richtig verliebt und hatte im sechsten Jahr herausgefunden, dass er solch starke Gefühle gar nicht fühlen kann, sonst hätte er sich gegen die Todesser gewehrt und wäre nicht einer geworden.
 

Draco erhob sich aus seinem Bett, nahm eine Rolle Pergament und die Schreibfeder und setzte sich an den hölzernen, alten Schreibtisch. Er begann darüber zu schreiben, wie er sich zurecht finde und was er schon alles erlebt hatte. Draco beschloss, seiner Mutter erstmal nichts vom Angriff zu erzählen, das würde sie nur unnötig in Panik versetzen. Er berichtete von der Münze, welche er im Wald gefunden hatte, ob sie etwas davon wüsste.
 

Er las den Brief nochmals durch und machte sich dann auf den Weg in die Eulerei.
 

Wieder auf dem Rückweg entschloss er sich, in der Bibliothek nachzuschauen, vielleicht war Hermine schon dort.
 

Wie erwartet sass sie an einem Tisch in der Ecke mit Bergen von Büchern vor sich. Von weitem konnte er nur ihre Locken erkennen. »Muss sie so nah ran um zu lesen?« fragte er sich, während er in ihre Richtung lief. Doch als er schon fast bei ihr war, konnte er erkennen, dass sie mit dem Kopf auf den Büchern schlief.
 

Er setzte sich ihr gegenüber auf den Holzstuhl und betrachtete sie. Sie sah so friedlich aus, man sah ihr gar nicht an, was sie schon alles miterlebt hatte. Als wäre ihr niemals etwas geschehen.
 

»Granger, wach auf.« sagte Draco leise und fasste sie am Arm an, um sie leicht zu schütteln.
 

Langsam öffnete Hermine die Augen. Sie streckte sich erst mal, bevor sie etwas sagen konnte und schaute auf ihre Uhr.
 

»Du hast mit deinem Schnarchen die ganze Bibliothek unterhalten.« meinte Draco und sah sie amüsiert an.
 

»Ja bestimmt.« erwiderte Hermine darauf, sah ihn gespielt böse an und streckte sich noch einmal. »Wie lange sitzt du da schon?« erkundigte sie sich.
 

»So etwa eine Stunde vielleicht, oder etwas mehr.«
 

Hermine öffnete etwas panisch die Augen.
 

»Nein, keine Panik. Seit etwa 5 Minuten.« sagte er und grinste fies worauf er einen Kick ins Schienbein erhielt. »Autsch!«
 

»Also hör zu Draco-«
 

»Nein hör du zu, du hast hier doch eindeutig die falschen Bücher, ich meine was soll ein Buch über magische Geschöpfe oder über Kommunikationswege uns bringen? Wir brauchen ein Buch über alte Münzen.« sagte Draco besserwisserisch.
 

»Hier, du Schlaumeier.« Hermine drückte ihm das Buch über Münzen in die Hände. »Ich hab es gelesen, da steht nichts von einer Münze mit Drachen darauf drin!«
 

Draco musterte mit einem angestrengten Blick das Buch und blätterte es durch. »Wenn du mir nicht glaubst, dann lies es doch nochmal.«
 

»Das werd ich.« meinte Draco streng und stellte es auf die Seite.
 

Die beiden schwiegen sich für einen kurzen Moment an, die Stimmung war angespannt.
 

»Hier muss es doch ein Buch über Todesser geben oder so was...« meinte Draco und schaute sich um.
 

»Nein, gibt es nicht. Auch nicht in 'Schwarze Magie'.«
 

»Hast du denn überhaupt was getan?« fragte Draco etwas zu laut und wütend.
 

Hermine überraschte diesen plötzlichen kleinen Wutanfall und schaute ihn böse an.
 

»Ob du es glaubst oder nicht, ja, ich habe was gefunden! Aber es schein nicht so als ob du mich brauchst, kannst und weisst es alleine ja wohl besser!« sagte sie wütend. Sie erhob sich und wollte aus der Bibliothek laufen, doch Draco hielt sie am Handgelenk fest.
 

»Nein, Hermine es tut mir leid. Ich brauche deine Hilfe, wirklich. Ich bin nur gerade etwas... ach ich weiss auch nicht.« er liess ihr Handgelenk los und schaute auf den Boden.
 

»Hast du mich gerade Hermine genannt?«

Einen Schritt weiter

»Hast du mich gerade Hermine genannt?«
 

Draco schaute vom Boden auf, er hatte es selbst nicht bemerkt. In Gedanken nannte er sie öfters so. Aber ihm gefiel der Gedanke, dass wenn er Granger sagte, sie wusste wer spricht. Das 'Granger' gehörte ihm.
 

»Ehm, nein?« versuchte er sich zu retten und lächelte ihr schwach zu.
 

Hermine konnte nicht anders als sein Lächeln zu erwidern. Sie setzte sich wieder ihm gegenüber hin und betrachtete ihn. Wie er ihren Namen ausgesprochen hatte, dass hatte so etwas spezielles an sich. Etwas ungewohntes. Aber es gefiel ihr.
 

»Also, Granger, was hast du herausgefunden?« versuchte er ernst zu fragen, doch seine Mundwinkel zuckten deutlich.
 

»Hermine gefällt mir besser.«
 

»Du bleibst für mich Granger.«
 

»Okay, Malfoy.«, mit Betonung auf seinen Nachnamen, »Ich habe zuerst lange hier in diesen Regalen gesucht und bin dann auf den Entschluss gekommen, in der Verbotenen Abteilung zu suchen. Doch ich musste ja zuerst eine Erlaubnis kriegen und so-«
 

»Granger, komm bitte auf den Punkt.« unterbrach Draco sie und lachte auf.
 

Hermine gab ein leises Knurren von sich und fuhr mit dem spannenden Teil fort.
 

»Nimm das Buch 'Möglichkeiten zum geheimen Austausch' und schlag die Seite 394 auf.«
 

Draco hasste es, wenn man ihm Befehle erteilte, doch er war so neugierig, dass er ihr gehorchte.
 

»Jetzt lies den unteren Absatz über die Drachenmünze.«
 


 

Die Drachenmünze ist ein uraltes Mittel der geheimen Kommunikation. Durch ihr münzartiges Aussehen ist die Drachenmünze gut getarnt und in einer Menge von Münzen kaum auffindbar. Früher wurde sie vor allem von Zaubertrankmeistern gebraucht, um die geheimen Rezepturen untereinander auszutauschen, damit diese nicht in die falschen Fingern gerieten.
 

In späteren Zeiten nutzten die Anhänger von ihm, dessen Namen nicht genannt werden darf, die Münze häufig, um Neuigkeiten oder Pläne auszutauschen. Doch genauere Details sind nicht bekannt.
 

Für jede der 13 existierenden Münzen gibt es einen anderen Entriegelungszauber. Häufig kommt es vor, dass man mehr als einen Zauberspruch benutzen muss, um die Botschaft zu entriegeln.
 

Wie die Botschaft auf der Münze oder mit Hilfe der Münze erscheint, ist unterschiedlich. Es ist ein sehr gut gehütetes Geheimnis unter denen, die sie benutzen.
 

Draco las den Abschnitt mehrere Male durch und schaute dann hoch in Hermines Augen, welche ihn erwartungsvoll anschauten.
 

»Also doch ein Todesser! Bei Merlin, was wollte er von uns?!« sagte Draco nach einer Weile.
 

»Ich denke, das ist offensichtlich...« antwortete Hermine und blickte betrübt auf den Tisch.
 

Draco wusste auf was sie hinaus wollte.
 

»Dann hätte er dich aber angegriffen, als du alleine warst. Ich habe das komische Gefühl, dass ich diese Stimme kannte.« antwortete Draco bestimmt. Beinahe sagte Hermine darauf, dass das sehr wahrscheinlich ist, da er und sein Vater zu diesen Kreisen gehörten, doch sie konnte sich in letzter Sekunde noch zurückhalten. Sie hatte nicht das Recht, über ihn zu urteilen, so wenig wie er das Recht hatte, über sie zu urteilen. Eigentlich kannte sie Malfoy gar nicht richtig. Sie wusste nichts über ihn, oder sehr wenig. Doch Hermine hatte nie Lust ihn näher kennenzulernen, da er sie von Beginn an hasste. Nun war es anders. Sie wollte mehr über ihn wissen, ihre Neugierde siegte.
 

»Denkst du nicht, du könntest ihn vielleicht schon einmal gesehen haben?« erwiderte Hermine knapp und etwas leiser als sonst.
 

»Kann schon sein... Aber wenn ich unter diesen Leuten war, konnte ich mich nicht auf sie konzentrieren...« gab Draco ehrlich zu.
 

»Ich kann Hagrid fragen, vielleicht weiss er mehr.« schlug Hermine vor.
 

»Okay, aber ich komm nicht mit, er mag mich nicht und ich mag ihn nicht.«
 

»Da bist du ganz und gar selber schuld. Du glaubst nicht was wir getan haben, um den Hippogreif zu retten!« meinte Hermine etwas laut.
 

»Ihr habt den gerettet?« entfuhr es Draco noch etwas lauter.
 

»Psst! Ja haben wir, aber das ist ein anderes Thema.« fuhr Hermine flüstern fort.
 

»Okay, Granger, ich bin müde, lass uns ein anderes Mal weiter machen.« sagte Draco und gähnte laut.
 

»Du hast recht, ist auch schon spät.«
 

Zusammen verliessen sie die Bibliothek und machten sich auf den Weg in ihre Gemeinschaftsräume.
 

Hermine betrat den Raum, am Feuer sass Ron und betrachtete mit einem besorgten Blick die Flammen. Sie versuchte so leise wie möglich zu den Schlafräumen zu gelangen, doch ron bemerkte sie.
 

»Hermine! bitte warte doch!«
 

Schnaubend blieb sie stehen.
 

»Was willst du?!« zischte sie ohne sich umzudrehen.
 

»Bitte, hör mir zu! Ich.. ich konnte nichts dafür, ich war-«
 

»Betrunken, richtig! Und hattest dich nicht mehr unter Kontrolle! Du weisst nicht wo deine Grenzen sind und es reicht mir! Ich habe dir viel verziehen! Deine Blicke zu Lavender konnte ich ignorieren, doch ein Kuss geht zu weit! Ich habe dich geliebt und es hat mir das Herz zerrissen, und am selben Abend wurde ich noch angegriffen! Aber nein, du musstes ja Lavender küssen und mir das letzte Jahr versauen! Ich bin fertig mit dir!« schrie Hermine ausser sich.
 

»Ich wollte mit dir zum Winterball gehen, Hermine.« sagte Ron mit weinerlichen Stimme.
 

Hermine wurde mit dieser Aussage etwas aus der Bahn gerissen und sie wusste im ersten Moment nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie brauchte irgendeine schlagfertige antwort, sie wollte, dass er sich einmal, nur einmal so fühlt wie sie gefühlt hatte.
 

»Sorry, ich hab schon eine Verabredung.« sagte Hermine etwas arrogant.
 

»Was? So früh schon? Mit wem gehst du denn?« wollte Ron zögernd wissen. Hermine drehte sich um, lief Richtung Treppe und grinste fies. Sie wusste genau, wie sie diesen Eifersuchtsbrocken rasend machen würde.
 

»Ich gehe mit Malfoy.« meinte sie knapp und stolzierte die Treppe hinauf. Sie spürte förmlich, wie Ron wütend wurde und wie er schnaubte, als sie in ihrem Schlafsaal verschwand.
 

Am nächsten Morgen konnte man Ron nicht am Frühstückstisch finden, was Hermine gut tat. Jedoch erhielt sie immer wieder etwas verwirrte und mürrische Blicke von Harry. Sie wusste, dass Ron es ihm erzählt hatte. Auch Ginny war auffällig ruhig an diesem Morgen.
 

»Ginny, ich habe gelogen.«
 

»Was meinst du?« Ginny schaute von ihrem Teller hoch.
 

»Was Ron dir sicher erzählt hat, dass ich mit Malfoy an den Ball gehen würde, es stimmt nicht.«
 

»Achso... Schade.« meinte Ginny und zwinkerte ihr zu. Hermine verdrehte die Augen, doch sie bemerkte, dass Ginny immer noch so ruhig war und bedrückt wirkte.
 

»Was ist los, Ginny?«
 

»Nichts, wieso?« antwortete Ginny etwas unglaubwürdig.
 

»Ach, ich seh‘ es dir an, wenn etwas nicht stimmt.«
 

»Okay, wir reden später darüber, wir müssen nämlich los.« sagte Ginny und wich Hermines Frage gekonnt aus.
 

Nach der Stunde Pflege magischer Geschöpfe wartete Hermine noch ab, bis die anderen Schüler weg waren und streichelte einen der Niffler.
 

»Hagrid, was weisst du über magische Kommunikationswege?« fragte sie und lief ihm hinterher zu seiner kleinen Hütte.
 

»Möchtest du Tee?« gab Hagrid als Antwort zurück. Hermine mochte seinen Tee nicht, doch sie wusste, wie sensibel Hagrid war.
 

»Ja sehr gerne. Hast du schon mal etwas von einer Drachenmünze gehört?«
 

»Hmm, ich glaub' ich kenn' sie aber habe nie eine gesehn' oder benutzt. Wieso meinst du?«
 

»Weil ich eine gefunden habe, aber ich weiss nicht wie ich die Botschaft entschüssle.«
 

»Hmm, Snape hatte immer so eine bei sich... Aber er wollte nicht, dass ich es irgendwem erzähle, eigentlich.«
 

»Wirklich, super! Weisst zu zufälligerweise auch, wie er die Botschaften entschlüsselt hatte?«
 

»Nein, tut mir leid. Er verschwand immer in sein Büro, als ich sah, dass er sie hervor nahm...«
 

»Vielen Dank, Hagrid! Das hilft uns wirklich weiter!«
 

»Uns? Wo sind sie überhaupt?«
 

»Wer meinst du jetzt?«
 

»Na Harry und Ron.«
 

»Achso, Harry weiss ich nicht und Ron will ich nicht wissen.« sagte Hermine säuerlich.
 

»Och, sagt nicht ihr habt euch gestritten. Ihr müsst euch vertragen! Ihr seid doch das goldene Trio. Bieg' das wieder hin, Hermine.«
 

»Mal sehen.. auf jeden Fall vielen Dank für deine Hilfe, ich weiss nun wo ich weiter suchen muss und dein Tee war sehr lecker.«
 

Hermine lief sehr schnell zurück ins Schloss, sie wollte die Nachricht so schnell wie möglich Malfoy mitteilen. Doch es war schon etwas spät, das Abendessen hatte sie verpasst und die meisten Schüler befanden sich nicht mehr in der grossen Halle. Hermine beschloss es Malfoy morgen zu erzählen und machte sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.
 

»Hallo Ginny, wo ist denn der Rest?«
 

»Quidditch-Training, aber ich fühlte mich nicht so gut...«
 

»Was hast du denn?« erkundigte sich Hermine etwas besorgt und setzte sich neben ihre Freundin.
 

»Nichts besonderes, der Begriff Gefühlschaos beschreibt es wohl am besten.«
 

»Ich bin ganz Ohr.«
 

»Auf der einen Seite vermisse ich Harry, seit wir uns getrennt haben ist nichts mehr wie's einmal war und das finde ich schade.«
 

»Bist du denn noch in ihn verliebt?«
 

»Das ist ja der springende Punkt, ich weiss es nicht. Denn auf der anderen Seite gibt es da jemanden, den ich auch ganz toll finde...«
 

Hermine schaute Ginny verblüfft an. Es war beinahe unvorstellbar, dass Ginny nicht Harry anhimmelte sondern jemand anderes.
 

»Kennst du auch den Namen dieser Person?« fragte Hermine und lächelte sie an.
 

»Zabini.« flüsterte Ginny und betrachtete ihre Füsse.
 

Hermine blickte Ginny mit offenem Mund an. Doch dann lächelte sie.
 

»Blaise Zabini? Wieso denn, also wie kommst du denn auf ihn?«
 

»Bevor ich auf der Party bemerkt habe, dass du weg warst, haben wir zusammen getanzt. Glaube ich zumindest...«
 

Hermine stand auf und hielt sich mit den Händen an den Hüften.
 

»Ginny, wieso erzählst du mir das erst jetzt?!«
 

»Na weil du andere Probleme hattest...«
 

»Ist Blaise denn auch interessiert?«
 

»Das weiss ich doch nicht.«
 

»Setz dich während des nächsten Unterrichtes mit den Slytherin neben ihn, dann wirst du es merken.«
 

»Sagt die, die nicht einsehen will, dass Malfoy ein Auge auf sie geworfen hat!« konterte Ginny vorwurfsvoll.
 

»Darum geht es jetzt nicht! Weisst du Ginny, ich kann Blaise natürlich auch fragen, wenn-«
 

»Nein! Vergiss' es, das wäre oberpeinlich!«
 

»Na gut. Aber dann setzt du dich neben ihn.«
 

»Okay...«
 

Als Hermine im Bett lag, packte sie das schlechte Gewissen. Ginny erzählte ihr wirklich alles und vertraute ihr auch. Doch sie erzählte Ginny nicht einmal, dass Malfoy sie beinahe geküsst hätte. In Gedanken stand Hermine nun wieder in dieser kleinen Nische, während Malfoy ihr immer näher kam. »Nein, denk an was anderes!« versuchte sie sich abzulenken, doch es nützte nicht viel. Doch plötzlich klopfte etwas an die Fensterscheibe des Schlafsaales. Hermine sah hinüber und bemerkte eine Eule vor dem Fenster. Sie erkundigte sich, ob die anderen alle tief und fest schlafen und erhob sich dann.
 

Sie öffnete das Fenster und nahm den kleinen Brief, während sie die Eule leicht streichelte. Den Brief öffnend setzte Hermine sich wieder auf den Bettrand und begann zu lesen.
 

Hey Granger
 

Ich habe eine Idee. Snape besass sicher eine solche Münze, oder er wusste bestimmt etwas darüber. Wir könnten ihn, also sein Portrait im Schulleiterbüro danach fragen. Keine Angst, ich weiss auch schon, wie man dort hinein gelangt.
 

Treffen wir uns morgen in der Mittagspause in der Bibliothek?
 

Eine gute Nacht wünsche ich dir
 

Draco Malfoy
 

Hermines Herz schlug ein wenig schneller, als sie den Brief las.
 

Wie zur Hölle konnte man in das Büro gelangen, ohne entdeckt zu werden? Sie wusste es nicht und war sehr gespannt auf den nächsten Tag.
 

Mit Gedanken an sturmgraue Augen schlief sie mit dem Brief unter dem Kopfkissen ein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war das dritte Kapitel. Es ist irgendwie ein Übergangskapitel daraus geworden, was ich eigentlich nicht wollte. Hoffe euch gefällt das Kapitel trotzdem und könnt mir Verbesserungsvorschläge dazu schreiben :)) und keine Angst wegen Zabini es bleibt eine Dramione Geschichte ;)
Bis dann :)
eure core96 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war die erste 'Zusammenkunft' der beiden und es war schwieriger, das was ich mir vorstellte zu beschreiben, als ich dachte. Aber Nun bin ich zufrieden und ich hoffe euch gefällts :)
Liebe grüsse
Cxre Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
sorry für die Pause, hatte viel zu tun :) doch jetzt gehts weiter :)
Vielen dank für die Kommentare, freut mich immer sehr, die zu lesen :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
so, das war Kapitel 9 und das nächste kommt bald :)
Wie findet ihr es? Bin auf eure Meinung gespannt :D
in liebe
coru96 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MiezMiez
2015-08-04T20:35:30+00:00 04.08.2015 22:35
Hi!
Super Kapitel, aber wieso wollte Hermine Hagrid fragen? Wieso nicht gleich McGonegall? Das hab ich jetzt nicht so verstanden.
Bin sehr gespannt wie es weiter geht.
Liebe Grüße MiezMiez
Antwort von:  core96
05.08.2015 22:28
hallo :) vielen dank :)
weil Hagrid ja auch zu Hermines besten Freunden zählt, finde ich. Und man wendet sich mit einem Problem oder Geheimnis manchmal eher an Jemand vertrautes habe ich mir überlegt :)
LG
core
Von:  MiezMiez
2015-08-01T18:46:28+00:00 01.08.2015 20:46
Hui, da hat es aber richtig geknistert zwischen den Beiden.
Was wohl die Münze bedeutet? Bin sehr gespannt auf das nächste Kapitel.
Liebe Grüße MiezMiez
Von:  Gioia
2015-08-01T14:17:32+00:00 01.08.2015 16:17
sehr sehr süß ^.^
ich mag deine geschichte <3
besonders den moment, wo draco an
die vierte klasse/den ball dachte :).
mach weiter so!
Antwort von:  core96
01.08.2015 17:21
hihi :) vielen dank, das freut mich sehr :D Wenn ichs nicht vergesse, lade ich morgen schon das nächste Kapitel hoch :) liebe grüsse :*
Von:  MiezMiez
2015-07-27T05:09:20+00:00 27.07.2015 07:09
Hui!
Schön das es weiter geht!
Bin sehr gespannt wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Liebe Grüße MiezMiez
Antwort von:  core96
01.08.2015 16:06
Hey :) ja hatte viel um die Ohren, hoffe dass ich es schaffe etwas gleichmässiger zu posten :)
liebe grüsse
coruu
Von:  MiezMiez
2015-07-13T18:09:55+00:00 13.07.2015 20:09
Upsi, da ist ja mal gründlich was schief gelaufen und wer will Hermine/Draco töten? Bin gespannt wie es weiter geht!
Liebe Grüße MiezMiez
Von:  Gioia
2015-07-08T11:25:15+00:00 08.07.2015 13:25
ron ist ja doof :D arme miene...draco ist viel spannender ^///^
mochte die szene beim tanzen, wo sie immer augenkontakt
gehalten haben :) zeigt die spannung, die sich aufbaut <3
huch? greifen jetzt die todesser an oder wer? xD
Antwort von:  core96
27.07.2015 00:18
freut mich, dass es dir gefallen hat :D du wirst sehen, wer das war ;)
Von:  Iconya
2015-07-06T18:25:47+00:00 06.07.2015 20:25
"Ohne Herzenswärme ist auch reines Blut nichts wert" ... schöner Satz und auch noch so unglaublich wahr! ❤
Von:  Gioia
2015-07-04T22:06:07+00:00 05.07.2015 00:06
süüß xD aber strafarbeit bis zwei uhr nachts?...oiiii :D harte maßnahmen xD
ich mag so unschuldigen fluff ^///^ mir gefällts <3
Antwort von:  core96
06.07.2015 14:06
hihi ja, sie wollten einfach nicht zwei Mal gehen und haben die Zeit etwas vergessen, habe ich mir gedacht ;) hihi vielen dank :D
Von:  NovemberGirl
2015-07-03T07:22:32+00:00 03.07.2015 09:22
Bitte schreib weiter! Das ist so spannend ;)
Antwort von:  core96
03.07.2015 14:08
hab ich :D vielen dank:)) bis zum Kapitel 16 habe ich alles schon geschrieben, lade jeden Tag ein neues hoch :)
Von:  Gioia
2015-07-01T12:25:00+00:00 01.07.2015 14:25
interessanter und schöner start :)
bin gespannt auf mehr <3
Antwort von:  core96
01.07.2015 16:12
vielen dank :)


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