Zum Inhalt der Seite

Changing Faces

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

So nah und doch so fern

Draussen wurde es langsam, aber sicher dunkel, der Herbst legte seine Hand auf die Welt, Hermine liebte diese Jahreszeit. Die Dunkelheit, der Regen, die plötzlichen Risse der Vergangenheit, die sich öffneten, wenn der Geruch von feuchter Erde und Gras in Hermines Nase stieg.
 

Man spürte, die Herbstzeit näherte sich.
 

Die ganze nächste Woche ging Hermine Blaise' Aussage nicht mehr aus dem Kopf. Wieso sollte das für Malfoy ein gelungener Abend gewesen sein? Er musste ihn mit ihr verbringen und sie wurden sogar angegriffen? Hermine konnte keine Antwort finden und das zerrte an ihren Nerven. »Ich könnte Blaise einfach im Arithmantik Unterricht fragen. Oder kommt das zu Neugierig rüber?«.
 

Als Hermine den Abend Revue passieren liess, kam ihr etwas in den Sinn, was Blaise gemeint haben könnte. Malfoy war sicher froh, die Entschuldigung endlich hinter sich zu haben. Für so einen stolzen Typ war das sicher verdammt schwierig und auch noch vor ihr! »Das muss es sein!« Hermine gab sich zufrieden und begab sich in den Unterricht zusammen mit den Slytherins.
 

Hermine steuerte auf den Platz neben Ginny zu und breitete ihre Sachen aus, da sie nun eine Doppelstunde hatte. Jedoch durfte sie ihre sieben Sachen schnell wieder zusammenpacken, sie musste ja neben einem Slytherin sitzen. Pansy, welche neben Blaise sass, stand auf und suchte sich einen neuen Platz.
 

»Hey Blaise, kann ich mich zu dir setzen?«
 

»Ich denke du musst.« antwortete der Dunkelhäutige und grinste sie an. Die beiden waren es sich gewohnt, nebeneinander zu sitzen und fanden auch schnell ein Gesprächsthema.
 

»Ich denke nicht, dass du vorhast, deine Aussage von letzten Samstag genauer zu wiederholen, oder?« meinte Hermine und schaute ihn etwas verlegen an.
 

»Nein, ich denke es war klar genug.« antwortete Blaise und grinste sie frech an.
 

Hermine schaute ihn nachdenklich an und er lachte etwas laut auf. »Und ich dachte du bist die schlauste Hexe der Schule!«
 

Draco, der zwei Reihen weiter hinten neben Neville sass, beobachtete die beiden scharf. Irgendetwas störte ihn an der Tatsache, dass es die beiden so gut haben. Was Professor Slughorn erklärte hörte er nicht. Auch nicht Neville, der verlegen und etwas ängstlich fragte, ob nicht besser er den Trank brauen sollte.
 

Draco schüttelte den Kopf
 

»Eh, sorry, was?«
 

»Den Trank, ich will und sollte den nicht alleine brauen.« meinte Neville.
 

»Ach ja klar, ich hole die Zutaten.«
 

Neville schaute ihm verwirrt hinterher und blickte fragend zu Parvati, welche auch nur mit den Schultern zuckte.
 

Zurück an seinem Platz begann Malfoy damit die Jobberknoll Federn für das Veritaserum zu sortieren. Sein Blick schweifte dabei öfter zu Hermine und seinem Freund Blaise.
 

Hermine und Blaise brauten den Saft ohne grosse Schwierigkeiten und unterhielten sich dabei.
 

»Jaja, abgesehen von den vielen Vorfällen war die Party eigentlich super.« meinte Hermine.
 

»Ja finde ich auch, und das mit Weasly tut mir leid... Aber vergiss ihn einfach.«
 

»Das muss dir nicht leid tun...«
 

Für einen kurzen Moment schwiegen sie sich an und schütteten die letzten Zutaten in den Trank.
 

»Ihr müsst den Trank natürlich nicht ausprobieren. Ich werde alle Kessel am Schluss einsammeln, damit niemand von euch auf falsche Gedanken kommt.« sagte Slughorn laut und widmete sich wieder Harry.
 

Blaise hatte das seltsame Gefühl beobachtet zu werden. Er drehte sich kurz um, und sah, wie Draco verträumt auf Hermines Hinterkopf starrte. Blaise grinste schief und mache eine Geste mit der Hand, so dass Dracos Aufmerksamkeit nun ihm galt. Draco verstand sofort, worauf Blaise hinauswollte und richtete seinen Blick etwas verlegen auf den Zaubertrank.
 

Blaise grinste siegessicher, während er den Trank umrührte.
 

»Was grinst du denn so?« fragte Hermine Blaise, welcher sein Grinsen schnell auffiel.
 

»Ach nichts, meine Aussage vom Samstag hat sich nur gerade bekräftigt.«
 

Hermine schaute ihn verwirrt an und drehte den Kopf nach hinten. Draco bemerkte dies und erwiderte ihren Blick. Hermine wurde aus seinem Blick nicht schlau und schaute wieder in ihren Trank.
 

»Ich denke wir sind fertig.« sagte Blaise stolz und nahm eine kleine Phiole aus seiner Tasche hervor.
 

»Etwas Veritaserum kann nie schaden!« meinte er und grinste fies.
 

»Ich hab das jetzt übersehen, ich weiss von nichts!« erwiderte Hermine auf die Aktion streng.
 

Der Unterricht war vorbei und die Schülerinnen und Schüler packten ihre Sachen ein, Hermine war wie üblich die Letzte und begab sich nach allen anderen aus dem Klassenzimmer.
 

»Hey, Granger.« Draco wartete vor dem Klassenzimmer auf sie.
 

»Malfoy.« erwiderte sie und versuchte ein natürliches Lächeln zustande zu bringen. Sie wusste nicht, was sie waren. Freunde? 'Miteinander Auskommende'?
 

»Ich muss mit dir über etwas sprechen.«
 

Er drehte den Kopf in beide Richtungen, um sicher zu gehen, dass die Luft rein ist und zog Hermine dann sanft am Arm in eine Nische. Dadurch, dass die Nische so klein war, standen sich die beiden sehr nahe gegenüber. Hermine konnte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Die Gänsehaut kehrte zurück.
 

»Schau, dass hab ich am Freitag nach dem Angriff gefunden, es muss dem Angreifer gehört haben.« Er nahm die kleine Münze hervor und reichte sie Hermine. Sie musterte die Münze genau, drehte und wendete sie, bevor sie wieder in Dracos Augen schaute, welche leuchteten. Hermine konnte nicht genau deuten, ob das Neugier oder Nervosität in seinen Augen war. Das einzige was sie wusste, war, dass seine Augen sie fesselte und für einen kurzen Augenblick nahm sie nichts ausser ihn wahr.
 

Draco fühlte dasselbe. Sie stand hier vor ihm, so nah. Ihr Duft stieg in seine Nase und er vergass die Münze.
 

Ganz langsam näherte er sich und sein Blick schweifte manchmal zu ihren Lippen und wieder zurück zu ihren Augen.
 

Hermine packte die Panik, sie wusste nicht was sie zun sollte. Sie wusste, was gleich passieren würde, wäre ein Fehler. Jedoch wollte sie in diesem Moment nichts anderes.
 

»Nein, das dürfen wir nicht!« dachte Hermine und wich zurück.
 

»Ich, also, ich habe eine solche Münze noch nie gesehen.« meinte Hermine unsicher. »Aber ich helfe dir, wir finden das heraus.« fuhr sie fort und versuchte zum zweiten Mal ein ehrliches Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern.
 

Draco wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen und sammelte sich wieder. »Draco, spinnst du?!« schoss ihm durch den Kopf.
 

»Okay, danke... Denkst du wir finden was in der Bibliothek?«
 

»Vielleicht über Münzen, aber ich weiss nicht ob es etwas über Todesser hat, falls es einer war...« versuchte Hermine zu antworten, als wäre nichts dergleichen vorhin passiert.
 

»Ich frage noch meine Mutter, die weiss bestimmt was...« sagte Draco und blickte Hermine in ihre haselnussbraunen Augen.
 

»Wollen wir uns später in den Bibliothek treffen?« fragte Hermine schüchtern und schaute zu ihm hoch.
 

Draco musste seine Verlegen- und Unsicherheit überspielen und versuchte cool zu bleiben.
 

»Na klar. Wieso denn so schüchtern, Granger? Ich beisse nicht.« sagte Draco und grinste sie an.
 

»Giftschlangen sollte man nicht unnötig reizen!« erwiderte Hermine darauf, sie hatte sich wieder gefasst.
 

»Da ist sie ja, deine Schlagfertigkeit von den vielen Jahren.«
 

»Ich brauchte sie ja bis jetzt nicht.« Hermine lächelte ihn etwas schief an.
 

»Für Beleidigungen wirst du sie auch nie mehr brauchen müssen«, sagte Draco und hob die Hand, »versprochen.«
 

Draco nahm Hermine die Münze aus der Hand und machte sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins.
 

»Weisst du, ich finde auch nichts, was man beleidigen könnte.« sagte Draco und zwinkerte ihr zu. »Bis später.«
 

»Hat er mir gerade wirklich ein Kompliment gemacht?« schoss es Hermine durch den Kopf. Diese Welt war wie verdreht. Zuerst kam es ihr so vor, als hätten sie sich gleich geküsst und dann hatte er ihr auch noch Komplimente gemacht.
 

Doch das verwirrendste war, dass sie ihn auch küssen wollte, für einen ganz kurzen Augenblick. Sie blieb noch einige Sekunden dort stehen, bevor sie sich zum nächsten Klassenzimmer begab.
 

»Das darf doch nicht wahr sein.« Hermine vergrub das Gesicht in ihren Händen. Sie schob ihre kurze, wie soll man das nennen, 'Auseinandersetzung' mit Malfoy auf ihre Zerstreutheit seit letzten Samstag. Dass es Malfoy war, der sich ihr näherte, vergass sie.
 

»Konzentrier dich!« ermahnte sie sich selbst.
 

Draco liess sich mit einem tiefen Seufzen aufs Bett fallen. Diese Frau machte ihn verrückt. Doch wieso? Wieso plötzlich? Hatte er früher wirklich nur Beleidigungen im Kopf, sobald er sie sah? Eigentlich schon, bis auf...?
 

Er richtete sich auf.
 

»In der vierten Klasse.« Draco dachte scharf nach. »Als sie die lange Steintreppe hinunter kam. In ihrem wunderschönen Kleid mit perfekten Haaren dazu.« Draco erinnerte sich an seine Reaktion, als sie die Treppe herunter lief. Er konnte es nicht fassen. Sie sah so umwerfend schön aus, dass er jede Beleidigung vergass. Doch er hatte gewusst, dass er das niemals denken durfte, geschweige denn laut aussprechen. Damals dachte er das allererste Mal, dass das, was er tut, ein Fehler sein könnte. Doch er war zu feige, etwas zu unternehmen. Also genoss er schweigend diesen Anblick.
 

Doch jetzt, sein Vater war tot, der dunkle Lord war tot und er durfte denken, was er wollte. Und er dachte an Hermine. Hermine, mit dem Sinne berauschenden Duft. Hermine, mit ihren leuchtenden, tief braunen Augen. Nach all dem, was er ihr angetan hatte, hatte er das Bedürfnis, sie zu beschützen. War er etwa in Hermine verliebt? »Quatsch, ich und verliebt.« Er musste innerlich lachen. Er war noch nie richtig verliebt und hatte im sechsten Jahr herausgefunden, dass er solch starke Gefühle gar nicht fühlen kann, sonst hätte er sich gegen die Todesser gewehrt und wäre nicht einer geworden.
 

Draco erhob sich aus seinem Bett, nahm eine Rolle Pergament und die Schreibfeder und setzte sich an den hölzernen, alten Schreibtisch. Er begann darüber zu schreiben, wie er sich zurecht finde und was er schon alles erlebt hatte. Draco beschloss, seiner Mutter erstmal nichts vom Angriff zu erzählen, das würde sie nur unnötig in Panik versetzen. Er berichtete von der Münze, welche er im Wald gefunden hatte, ob sie etwas davon wüsste.
 

Er las den Brief nochmals durch und machte sich dann auf den Weg in die Eulerei.
 

Wieder auf dem Rückweg entschloss er sich, in der Bibliothek nachzuschauen, vielleicht war Hermine schon dort.
 

Wie erwartet sass sie an einem Tisch in der Ecke mit Bergen von Büchern vor sich. Von weitem konnte er nur ihre Locken erkennen. »Muss sie so nah ran um zu lesen?« fragte er sich, während er in ihre Richtung lief. Doch als er schon fast bei ihr war, konnte er erkennen, dass sie mit dem Kopf auf den Büchern schlief.
 

Er setzte sich ihr gegenüber auf den Holzstuhl und betrachtete sie. Sie sah so friedlich aus, man sah ihr gar nicht an, was sie schon alles miterlebt hatte. Als wäre ihr niemals etwas geschehen.
 

»Granger, wach auf.« sagte Draco leise und fasste sie am Arm an, um sie leicht zu schütteln.
 

Langsam öffnete Hermine die Augen. Sie streckte sich erst mal, bevor sie etwas sagen konnte und schaute auf ihre Uhr.
 

»Du hast mit deinem Schnarchen die ganze Bibliothek unterhalten.« meinte Draco und sah sie amüsiert an.
 

»Ja bestimmt.« erwiderte Hermine darauf, sah ihn gespielt böse an und streckte sich noch einmal. »Wie lange sitzt du da schon?« erkundigte sie sich.
 

»So etwa eine Stunde vielleicht, oder etwas mehr.«
 

Hermine öffnete etwas panisch die Augen.
 

»Nein, keine Panik. Seit etwa 5 Minuten.« sagte er und grinste fies worauf er einen Kick ins Schienbein erhielt. »Autsch!«
 

»Also hör zu Draco-«
 

»Nein hör du zu, du hast hier doch eindeutig die falschen Bücher, ich meine was soll ein Buch über magische Geschöpfe oder über Kommunikationswege uns bringen? Wir brauchen ein Buch über alte Münzen.« sagte Draco besserwisserisch.
 

»Hier, du Schlaumeier.« Hermine drückte ihm das Buch über Münzen in die Hände. »Ich hab es gelesen, da steht nichts von einer Münze mit Drachen darauf drin!«
 

Draco musterte mit einem angestrengten Blick das Buch und blätterte es durch. »Wenn du mir nicht glaubst, dann lies es doch nochmal.«
 

»Das werd ich.« meinte Draco streng und stellte es auf die Seite.
 

Die beiden schwiegen sich für einen kurzen Moment an, die Stimmung war angespannt.
 

»Hier muss es doch ein Buch über Todesser geben oder so was...« meinte Draco und schaute sich um.
 

»Nein, gibt es nicht. Auch nicht in 'Schwarze Magie'.«
 

»Hast du denn überhaupt was getan?« fragte Draco etwas zu laut und wütend.
 

Hermine überraschte diesen plötzlichen kleinen Wutanfall und schaute ihn böse an.
 

»Ob du es glaubst oder nicht, ja, ich habe was gefunden! Aber es schein nicht so als ob du mich brauchst, kannst und weisst es alleine ja wohl besser!« sagte sie wütend. Sie erhob sich und wollte aus der Bibliothek laufen, doch Draco hielt sie am Handgelenk fest.
 

»Nein, Hermine es tut mir leid. Ich brauche deine Hilfe, wirklich. Ich bin nur gerade etwas... ach ich weiss auch nicht.« er liess ihr Handgelenk los und schaute auf den Boden.
 

»Hast du mich gerade Hermine genannt?«


Nachwort zu diesem Kapitel:
so, das war Kapitel 9 und das nächste kommt bald :)
Wie findet ihr es? Bin auf eure Meinung gespannt :D
in liebe
coru96 Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MiezMiez
2015-08-01T18:46:28+00:00 01.08.2015 20:46
Hui, da hat es aber richtig geknistert zwischen den Beiden.
Was wohl die Münze bedeutet? Bin sehr gespannt auf das nächste Kapitel.
Liebe Grüße MiezMiez
Von:  Gioia
2015-08-01T14:17:32+00:00 01.08.2015 16:17
sehr sehr süß ^.^
ich mag deine geschichte <3
besonders den moment, wo draco an
die vierte klasse/den ball dachte :).
mach weiter so!
Antwort von:  core96
01.08.2015 17:21
hihi :) vielen dank, das freut mich sehr :D Wenn ichs nicht vergesse, lade ich morgen schon das nächste Kapitel hoch :) liebe grüsse :*


Zurück