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Comatose

Sasori x Deidara/Deidara x Sasori
von

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Dinge über dich

Zähneknirschend saß Deidara auf einem Stuhl draußen auf der Veranda und starrte mit gekräuselten Augenbrauen zu Sasori, der seinen Kopf leicht zur Seite neigte, während er so tat, als würde er einen kleinen Vogel dabei beobachten, wie dieser über den tiefgrünen Rasen hüpfte.

Nachdem die Idee vom Vortag etwas ausgeartet war, hatte sich der Blonde dazu hinreißen lassen, die Arbeit nun letztlich doch selber auszuführen, auch wenn es ihm nach wie vor nicht geheuer war. Vielleicht hatte er es heute Morgen geschafft Sasori beim Ankleiden zu helfen, aber nun, nachdem er das Frühstück aus der Küche geholt hatte, konnte er sich nicht dazu überwinden ihn zu füttern. Stattdessen blickte er ihn an und hoffte, dass er in der Lage war selber zu essen. Doch nichts geschah.

„...wenn du nichts isst, werd' ich dein Frühstück essen! Hm!“, beschloss Deidara schließlich nach einer ganzen Weile, denn da er so früh aus dem Bett geklingelt worden war, hatte er bisher noch keinen einzigen Bissen zu sich genommen und je länger er vor dem gebratenen Speck mit den Spiegeleiern saß, desto lauter wurde das Knurren aus seiner Magengegend. Seufzend griff er deshalb nach dem Teller, den er näher zu sich zog und schnappte mit den Essstäbchen bereits das erste der Eier, welches er gierig und in einem Stück in seinen Mund verschwinden ließ, worüber Sasori nur aufseufzen konnte, als er dieses Verhalten sah.

„Ich kann noch nicht alleine essen...“, erklärte er sich sehr leise, womit er allerdings Deidaras schlimmste Befürchtung bestätigte, sodass diesem sofort das Ei im Halse stecken blieb. Röchelnd und hustend klopfte er sich gegen die eigene Brust, während er voller Entgeisterung zu Sasori blinzelte, denn nun war ihm klar geworden, dass er ihn doch füttern musste.

„Aber darauf habe ich eh keine Lust.“, ergänzte der Rotschopf seine Erklärung währenddessen, „Gibt es nichts anderes?“

„Hm? Magst du das Essen nicht? Bist du so verwöhnt, dass du mich jetzt herumkommandieren willst, dir etwas Neues zu besorgen? Du könntest froh sein, dass ich dich überhaupt aus dem Bett geholt habe!“ Brummend schob sich Deidara die nächste Portion in den Mund. Für jemanden wie ihn, war dieses Frühstück ein purer Luxus und zu sehen, wie sich der Ältere benahm, ärgerte ihn ungemein.

„Schnöseliger Krü-“, entkam es ihm unbedacht, weshalb sich Sasori nun ebenfalls zu ärgern begann, wobei er seinen Blick schwach senkte, während er seine Augen aber nicht von dem Jungen abwendete. Dieser war augenblicklich verstummt.

„Pass auf, was du sagst... meinetwegen esse ich es. Also gib schon her.“ Normalerweise verlief das Frühstück wirklich immer anders. Doch obwohl Miyako fehlte und ihn Deidara aufregte, genoss er es. Immerhin war es nicht so, als würde er dieses Essen nicht mögen; stattdessen brauchte der Junge eher einen Stoß in die richtige Richtung, damit er seiner Arbeit endlich vernünftig nachging und zumindest jetzt, hielt dieser ihm ein Streifen des Bacons entgegen. Wenn auch sehr zögerlich, sodass er es nicht erreichen konnte.

„Näher...“, raunte Sasori deshalb leise, woraufhin ihm der Junge langsam weiter entgegen rückte, bis sich ihre Knie berührten. Abwartend öffnete er seinen Mund und verlangte somit nach dem Essen, weshalb ihm das gebratene Stück Speck widerwillig zwischen die Lippen geführt wurde. Es folgten noch zwei weitere Stücke und ein Ei, ehe Sasori seinen Kopf leicht wegdrehte, wodurch er zu verstehen gab, dass er genug gegessen hatte. Nickend entfernte sich Deidara deshalb wieder, allerdings war ihm nun der eigene Appetit vergangen, weil ihm die Situation einfach zu seltsam gewesen war und er war froh, dass er auf einem Stuhl saß, weil sich seine Beine auf einmal unsagbar weich anfühlten.

„Tee.“, hörte er die Stimme seines Gegenübers schließlich etwas gedämpft, aber er goss die dampfenden Flüssigkeit in eine Tasse, die er ihm wie fremdgesteuert entgegen reichte, sodass Sasori danach griff. Müde und langsam legten sich dessen Finger darum und es war so ein kraftloser Griff, dass sich Deidara noch nicht einmal sicher war, ob er die Tasse bereits alleine festhalten konnte, weshalb er für einige Momente in seiner Position verharrte. Nun klammerten sie sich beide daran fest und erst als der Blonde den irritierten Blick des anderen sah, ließ er die Tasse mit einer hastigen Bewegung los. Er stieß gegen sie, weshalb sich der heiße Tee sogleich über Sasoris Finger ergoss.

„H-hm. 'tschuldige!“ Nuschelnd nahm er die Teetasse schnell wieder an sich, wobei er mit einer Hand reflexartig nach der des Älteren griff, als er hörte, wie dieser scharf einatmete. Mit einem Tuch tupfte er die Flüssigkeit weg. „Ich... hol was zum kühlen...“

Vielleicht sahen die roten Flecken auf Sasoris Haut schlimmer aus, als sie waren, aber Deidara sprang dennoch auf, ehe er in das Innere des Hauses rannte und über diesen Abstand war er wirklich froh. Immerhin glühten seine Ohren bereits. Die Situation war ihm unangenehm gewesen; sehr sogar, weshalb er später in seiner Pause, mehr als nur eine Zigarette von seinem Arbeitskollegen ergattern musste.
 

Sasori war derweil vollkommen ruhig zurückgeblieben, wobei er auf seine Hand blickte. Der Schmerz des heißen Tees war eigentlich fast schon vergangen und dafür war nur das sehnsüchtige Gefühl zurückgeblieben, welches die Berührung von Deidaras Finger hinterlassen hatte, weswegen er leise aufseufzte. Außer der Kindheitserinnerung an dieses hübsche Mädchen, gab es keine Erinnerung daran, wann jemand seine Hand jemals so gehalten hatte und während sich Sasori ein Stück weit in seinem Rollstuhl nach hinten sinken ließ, fasste er den Entschluss, dass er den Jungen fragen musste. Er musste wissen, ob er eine große Schwester hatte, denn sowohl deren weiche Hände, als auch die ihre glänzend-blonden Haare wollten ihm einfach nicht aus dem Kopf.
 

Mit einer Zigarette zwischen den Fingern saß Deidara auf einer Decke, die er an einem sonnigen Plätzchen auf dem Rasen des Anwesens ausgebreitet hatte. Nachdem seine Arbeit erledigt war und er Sasori an zwei Ärzte überreicht hatte, gönnte er sich nun seine verdiente Pause, indem er die warmen Frühlingssonne genoss, während er immer wieder tiefe Züge von der Zigarette nahm und deren Rauch genüsslich in Richtung des hellblauen Himmels ausatmete. Es war entspannend Zeit für sich zu haben; in der er nicht in das Gesicht des Rotschopfes blicken musste, allerdings erlosch dieses Gefühl, als er sah, wie Sasori von einem der Ärzte quer über den Rasen zu ihm geschoben wurde.

„Also dann bis nächste Woche.“, verabschiedete sich der Mann, der seinen Ärztekoffer nahm, ehe er zurück zu seinem Kollegen eilte, doch Deidara schaute ihnen nicht hinterher. Stattdessen blickte er skeptisch zu Sasori, der dies abwartend erwiderte. Es war ungerecht, dass er selbst in seiner Pause keine freie Zeit für sich hatte, nur konnte er ihn nicht einfach wieder wegschicken. Einen Moment zögerte er, ehe er allerdings tief durchatmete, wobei er die Ereignisse am Morgen einfach aus seinen Gedanken verbannte.

„Was willst du, hm? Du bist nicht hier, um zu reden, nehme ich an...“

„Vielleicht doch.“

Erstaunt zog Deidara seine Augenbrauen hoch, konnte sich ein Grinsen dabei aber nicht verkneifen und stand letztlich auf, wobei er sich die Zigarette kurzzeitig zwischen die Lippen klemmte.

„Na, prima. Da du ja so viel redest und immer so nette Sachen sagst, wird das bestimmt unterhaltsam...“, murmelte er kaum hörbar und eher für sich selbst, als er Sasori aus den Rollstuhl hob, um ihn auf die Decke zu setzen. Danach nahm er ebenfalls wieder Platz, indem er sich von dem Älteren wegdrehte und sich leicht an dessen Rücken lehnte. So hatte der Rotschopf nicht nur ein bisschen Halt, sondern ihm blieb auch dessen Gesicht erspart.

„Also, worüber willst du reden? Vom Koch weiß ich, dass du eigentlich nie etwas sagst, was willst du also hier?“ Nachdenklich nahm er noch einen Zug von der Zigarette und lauschte gespannt, immerhin war er schon ein bisschen neugierig. Er konnte sich kein Thema vorstellen, worüber dieser Mann mit ihm reden wollen würde.

„Sprechen fällt mir schwer...“, antwortete Sasori allerdings recht schnell auf seine Frage, wenn auch leise. „Es schmerzt...“

„Dann hast du ja gar keinen Grund dich mit mir zu unterhalten, hm.“

„Es gibt aber... einige Dinge, die ich wissen will...“

„Dinge? Was für Dinge?“, fragte Deidara nun umso neugieriger weiter, denn das, was der Ältere soeben tat, ergab für ihn gar keinen Sinn.

„Dinge über dich.“

Als der Junge dies hörte, wusste er überhaupt nicht, woran er nun denken sollte. Einerseits verwirrte es ihn und er wollte mehr wissen, andererseits machte es ihn nervös, sodass er eigentlich auch weglaufen wollte, während sich sein Herz überschlug, denn an dem Ort, wo er eigentlich hingehört, interessierte sich niemand wirklich für ihn. Wieso tat es dann ausgerechnet dieser Mann?

„Hast du... eine ältere Schwester?“, fragte Sasori schließlich weiter und nun konnte Deidara nicht mehr ruhig sitzen bleiben. Irritierter als zuvor drehte er sich um, wo er sah, wie sich der Ältere mit seinen Händen zusätzlich am Boden abstützte, während er seinen Kopf leicht in den Nacken gelehnt hatte. Seine Arme zitterten schwach unter der Anstrengung, die sein Körper soeben ertrug, weil sich der Blonde für diesen einen Moment von ihm entfernt hatte, weshalb sich Deidara schluckend zurück an dessen Rücken schmiegte.

„Wie... meinst du das? Warum willst du das wissen, hm?“

Erst jetzt entstand eine lange Pause und bevor er noch einmal nachfragen konnte, begann Sasori auf einmal zu erzählen.

„Eine Kindheitsfreundin von mir sieht dir sehr ähnlich.“, erklärte er dem Jungen, wobei er absichtlich verschwieg, dass er dieses Mädchen fast regelmäßig in seinen Gedanken sah.

Langsam nahm Deidara einen letzten Zug von der Zigarette, ehe er bitterlich vor sich hinlächelte und den Stummel neben sich auf dem Rasen ausdrückte. Er verstand immer noch nicht sehr viel, aber vorerst wollte er antworten.

„Ja, ich habe eine große Schwester.“

„...wie geht es ihr?“

Überraschter als zuvor drehte sich der Blonde nun abermals um, wobei er sah, wie Sasoris Körper ineinander zu fallen drohte und er ihm vorsichtig seine Hände gegen die Schultern legte, um ihn deswegen zu stützen. Nach und nach nahm die Situation, in der er sich befand, nun immerhin Gestalt an, sodass sich seine Nervosität wieder legte und er sich etwas entspannte.

„Ich habe schon seit Ewigkeiten nicht mehr mit ihr gesprochen, hm. Und ich war sehr erstaunt, als ich sie durch Zufall wieder gesehen habe.“, erklärte Deidara, „Aber... jetzt weiß ich auch, wer du bist. Ich erinnere mich, dass sie sich immer schreckliche Gedanken wegen dir gemacht hat. Sie war immer so verliebt in dich gewesen!“ Irgendwie musste der Junge nun anfangen zu lachen, besonders als er Sasoris Blick sah.

„War?“, wollte dieser wissen.

„Hm, sie ist mittlerweile verheiratet. Sie ist 34. Vielleicht war sie ja bis zum Schluss heimlich in dich verliebt, hat es dann aber aufgegeben, weil wer rechnet schon damit, dass jemand nach zwanzig Jahren einfach aus dem Koma erwacht? Aber das musst du sie schon selbst fragen, hm.“

Nun war Sasori derjenige, der verwirrt war und zeitgleich hing er an Deidaras Lippen. Seit seines Erwachens, waren diese Worte das Interessanteste, was er gehört hatte, weshalb er nun noch mehr wissen wollte, nur wusste er nicht, wie er den Jungen fragen sollte, ohne sich dabei vollkommen lächerlich zu machen. Immerhin hing er an einer Kindheitserinnerung, als wäre sie das teuerste, was sich ein Mensch vorstellen konnte und während er direkt in Deidaras schmunzelndes Gesicht blickte, rang er sich die nächste Frage hervor.

„Wo ist sie?“

Allerdings begann sein Gegenüber nur lauter zu lachen.

„Du willst sie treffen, hm?“ Und ohne darüber nachzudenken nickte Sasori als Antwort.

„Gut, gut. Mal gucken, was ich machen kann, aber ich will dafür eine Gegenleistung!“
 

Mit einem amüsierten Lächeln beugte sich Deidara ein letztes Mal über das Bett des Älteren. Er konnte sich gar nicht entscheiden, was er sich von ihm wünschen sollte, immerhin klang jede Möglichkeit einfach viel zu verlockend. Er könnte seine Arbeitszeit verkürzen lassen, aber weil es ihm hier viel zu gut ging, verschlug er diesen Gedanken sehr schnell wieder. Stattdessen dachte er an eine simple Bezahlung, denn mit Geld würde es ihm besser gehen, sobald er wieder zu Hause war. Dann könnte er sich statt seines Versteckes vielleicht ein richtiges 1-Zimmer-Apartment leisten und während er sich diesen Traum bereits ganz lebhaft vor Augen führte, starrte Sasori ihn kühl und wartend an.

„...du machst ein Gesicht wie Umi.“, bemerkte er sehr leise und kaum hörte Deidara diese Anspielung, war sein Grinsen erloschen. „Hast du dich... entschieden?“

„Hm. Noch nicht.“ Mit einem Seufzen stieß er sich von der Bettkante ab, ehe er an die Fenster trat, um die Vorhänge zu zuziehen. Der heutige Tag hatte sich mehr als nur gelohnt und er freute sich über Sasoris Unwissenheit, die er in vollen Zügen auskosten wollte. Das Einzige, was dabei allerdings fest stand, war die Tatsache, dass er sich schnell entscheiden musste, damit er seine Gegenleistung ausgezahlt bekam, bevor er seine Schwester hier vorstellte. Denn ganz gleich, wie das Treffen der beiden ausgehen würde, er wusste bereits jetzt, dass es wohl keinen von ihnen gefallen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shanti
2015-04-02T11:33:47+00:00 02.04.2015 13:33
Hallo

das kappi war super
ich hoffe nur das dedei ihn nicht verrarscht

lg shanti
Von:  Sakami-Mx
2015-04-02T08:03:45+00:00 02.04.2015 10:03
Ui klasse, freu mich schon riesig auf das nächste kapi^^ Das treffen wird bestimmt mega interessant ^^


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