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Comatose

Sasori x Deidara/Deidara x Sasori
von

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Erstes Vertrauen

„Miyako-san? Sie hat sich... tatsächlich Urlaub genommen?“

Deidara hätte sich fast an seinem Frühstück verschluckt, als er die Worte der Maid hörte, die mit einem Tablett in den Händen neben den Familienkoch stand. Angespannt starrte er zu den beiden herüber und während der Koch eher unbeeindruckt wirkte, begann die junge Frau zu strahlen.

„Dann ist es jetzt meine Aufgabe mich um Sasori-sama zu kümmern? Wieso hat mir niemand etwas gesagt?“, stieß sie laut aus und begann zu kichern, woraufhin ihr Gesprächspartner langsam den Kopf schüttelte und kurz in Deidaras Richtung deutete.

„Freu' dich nicht zu früh, Umi-chan. Unser Neuzugang ist jetzt für ihn zuständig.“

„Eeeh?“ Mit großen Augen schaute die Maid nun ebenfalls in seine Richtung, was er grimmig erwiderte. Er hatte keine Lust den gesamten Tag über mit diesem seltsamen Typen zu verbringen; er wollte ihn nicht umsorgen, geschweige denn noch einmal anfassen.

„Beneidenswert~ Und das obwohl er neu ist~“, seufzte Umi derweil verträumt, wobei sie sich fester an das Tablett klammerte und plötzlich kam Deidara eine geniale Idee. Bis auf einige Ausnahmen schien niemand den wahren Grund seiner Arbeit hier zu wissen, zumindest waren ihm die Angestellten bisher alle sehr freundlich gesinnt und da es so schien, als würde diese Maid seine Arbeit liebend gerne übernehmen, fasste er kurzerhand einen Entschluss.

„Umi-chan!“, sprach er sie direkt an, nachdem er seine Teetasse geleert hatte, „Lass uns unsere Arbeit tauschen! Hm!“

Zuerst wurde er nur verwundert angeblinzelt, doch dann begann Umis Augen hinter ihren dicken Brillengläsern zu leuchten.

„Wirklich? Wirklich?“, wollte sie noch einmal wissen.

„Hm!“ Deidara nickte, wobei er sich selber freute, weil er sich so vor der Arbeit mit Sasori auf ganz geschickte Weise drücken konnte.

„Aw~“ Kichernd sprang ihm die junge Frau entgegen. „Was für ein guter Junge du bist, Dei-kun!" Und strich ihm über sein Haar, als wollte sie ihn loben.
 

Mit einem guten Gefühl und viel besserer Laune stand Deidara an der Spüle in der großen Küche, wo er das Gemüse für das Mittagessen wusch. Nachdem er die alte Frau am Vortag noch am liebsten zum Teufel geschickt hätte, war er nun voller guter Dinge. In einem warmen Bett zu schlafen war angenehm, er konnte duschen und essen so viel er wollte, zumal Umis Hilfsarbeit in der Küche, sowie der Hausputz auch nicht allzu schlecht waren. Es war definitiv besser, als wieder einmal auf dem Polizeirevier zu sitzen. Außerdem war er noch wegen einer anderen Sache ganz aufgeregt, weshalb sein Herz bei diesem Gedanken schneller schlug und er freute sich darauf, dass Miyako aus ihrem Urlaub zurückkam, denn dann wollte er es ihr sagen.

„Du bist ganz schön gerissen, deine Arbeit einfach an Umi-chan weiter zu geben.“ Als er von dem Koch angesprochen wurde, hob Deidara überrascht seinen Kopf und sah, wie ihm der Mann beim Schneiden des Gemüse helfen wollte.

„Ach... Es ist echt offensichtlich, dass sie den Krü... eeh Sasori mag, hm!“

„Ja, das stimmt. Seit dem ersten Tag wollte sie sich immer alleine um den jungen Herrn kümmern. Im Gegensatz zu Miyako-san ist sie alleinstehend und na! Ab einen gewissen Alter sind Frauen wohl einfach so!“, begann der Mann zu scherzen, sodass Deidara auflachen musste.

„Eine verzweifelte Jungfrau?“

„Ssscht! Lass sie das bloß nicht hören!“ Nun begann auch der Koch zu lachen und Deidaras Herz schlug noch schneller. Es wäre gelogen, wenn er sagen würde, dass er sich an diesem Ort nicht wohl fühlte, denn es war das Gegenteil. Solch eine Freundlichkeit ihm gegenüber war etwas, das er bisher noch nicht erlebt hatte, aber es fühlte sich gut an.
 

Es war bereits Abend, als Deidara mit einem Glas Cola und einer Zigarette, die er sich von seinem neuen Arbeitskollegen geliehen hatte, in der Küche saß und Zeitung las, während der Koch die letzten Vorbereitungen für das morgige Frühstück traf. Er hatte nach wie vor ein gutes Gefühl, welches allerdings schwand, als Umi ganz plötzlich weinend in die Küche gestürmt kam.

„Umi-chan?“ Der Koch drehte sich um und auch Deidara blickte zu ihr, als sie sich bitterlich schluchzend in die Arme des Mannes warf. „Umi-chan? Was ist denn passiert?“

„Sasori-sama... Sasori-sama...“, stammelte die Maid, während der Blonde nach seinem Getränk griff, um daran zu nippen und die Asche seiner Zigarette in eine leere Erdnussdose abklopfte. „Er hat ganz gemeine Sachen gesagt!“ Umis Schluchzen wurde lauter. Die Frau erinnerte nun eher an ein kleines Mädchen, weshalb Deidara schwach vor sich hingrinsen musste, da er an sein Gespräch von heute Morgen zurückdenken musste.

„Sasori-sama? So? Was hat er denn gesagt?“

„...dass ich mir in der Stadt einen Mann für Geld kaufen sollte, wenn ich es so dringend nötig hätte!“, entkam es ihr laut, sodass sich Deidara nicht zurückhalten konnte. Er prustete in sein Colaglas, weshalb ihm die süßklebrige Flüssigkeit entgegen schwabbte und auch der Koch musste sich ein amüsiertes Lächeln unterdrücken.

„Aber Umi-chan... Nimm dir das nicht so zu Herzen...“

„Aber aber aber... wie soll ich Sasori-sama nur jemals wieder unter die Augen treten?“

„Wo ist er der junge Herr denn jetzt?“

„...noch in der Badewanne...“

Während der Koch die aufgebrachte Maid zu beruhigen versuchte, warf er einen eindeutigen Blick in Richtung des Blonden, dessen Herz sogleich ein Stück tiefer rutschte. Nach Umis Antwort war es ihm klar, was dies zu bedeuten hatte, sodass er sofort hektisch den Kopf zu schütteln begann. Er weigerte sich auch nur einen Fuß in ein Badezimmer zu setzen, in dem jemand in der Badewanne sitzend darauf wartete wieder heraus geholt zu werden. Nur letztlich... blieb ihm keine andere Wahl.
 

Die Tür des Badezimmers stand einen Spalt weit offen, sodass ein dünner Lichtstrahl in die Dunkelheit von Sasoris Schlafzimmer fiel, wo Deidara nun schon seit mehreren Minuten regungslos stand. Er wollte nach wie vor nicht eintreten, aber seine Beine verselbstständigten sich, während er zurück an die Narben dachte, die er gestern gesehen hatte und bevor er wusste was er tat, drückte seine Hand die Badezimmertür auf, sodass ihm feuchtwarmer Wasserdampf in die gereizte Lunge stieg. Hüstelnd blickte er zur großen Badewanne, in der Sasori bis zur Mitte seiner Brust im Wasser saß und ihn mit einem müden Blick begrüßte. Erst jetzt fragte sich Deidara, ob der andere mit den Verletzungen, die bisher noch von Verbandmaterial verdeckt waren, überhaupt baden durfte, zumal die Pflaster nun, nass und aufgequollen, eh gewechselt werden mussten. Was hatte sich Umi dabei nur gedacht? Selbst er konnte abschätzen, dass dies nicht gut war. Dennoch machte er dabei keine Anstalten dem Rotschopf zu helfen, sondern hielt nur einen sicheren Abstand zur Badewanne.

„Steh' da nicht so dumm 'rum! Hol mich hier raus!“

Sasori atmete tief ein und presste sich diese Worte voller Anstrengung heraus, als er den Jungen sah, der ihm zur Hilfe gekommen war, sich aber dennoch nicht rührte. Er war zugegebenermaßen froh, dass Deidara nun hier war und hoffte, dass dieser seiner Aufforderung endlich nachkam, anstatt ihn noch länger bewegungslos anzustarren. Immerhin würde er es aus eigener Kraft niemals aus seinem nassen Gefängnis schaffen und je länger er noch im warmen Wasser saß, desto tiefer sank sein Kreislauf; desto schwächer fühlte sich sein gesamter Körper. Angespannt wandte er seinen Blick von dem Blonden und senkte seinen Kopf, woraufhin Deidara immerhin einige Schritte näher kam. Auch jemand wie dieser Straßenjunge musste sehen, dass es ihm nicht gut ging.

„...wieso bist du überhaupt da drin, hm? Wieso hat Umi...“

„Umi...“ Sasori keuchte zittrig auf. Mittlerweile glich seine Stimme nur noch einem schwachen Röcheln, sodass Deidara von einer Sekunde zur nächsten hektischer wurde. Er wusste schließlich nicht, was mit dem rothaarigen Mann nicht stimmte; niemand hatte ihm den Grund für dessen Zustand erklärt, weshalb er nun doch handelte, da ihn dieser Anblick nicht behagte. Er mochte vielleicht ein Dieb sein, aber das, was hier passieren könnte, ging ihm zu weit. Nur widerwillig schob er die Ärmel seines Hemdes höher, bevor er sich herunterbeugte, um Sasori unter die Arme zu greifen. Mühsam zog er dessen Körper aus dem Wasser, wobei er wie gebannt einen Punkt an der hell verfliesten Wand fixierte. Er hörte das Plätschern des Wassers, spürte wie sich der andere an sein Hemd festklammerte und dann gab sein eigener Körper unter dem Gewicht des anderen nach; nicht weil Sasori ungeahnt schwer war, sondern eher weil dieser einem unbeweglichen, nassen Sack glich, sodass er unter ihm das Gleichgewicht verlor, indem er auf dem feuchten Boden wegrutschte. Schmerzvoll aufstöhnend fand sich Deidara schließlich mit dem Rücken auf dem Boden liegend wieder. Für einen kurzen Moment musste er tief durchatmen, erstarrte dabei allerdings, als er bemerkte, dass Sasori auf ihm lag.

„D... du hast ja... noch weniger Kraft als ich...“, raunte dieser angestrengt gegen den feuchten Stoff des Hemdes seines Helfers. Er hatte Glück, dass der Körper des Jungen den Sturz für ihn abgefangen hatte, auch wenn er nun hier lag wie ein Fisch auf dem Trockenen, während er sich innerlich immer noch über diese unfähige Maid ärgerte.

„Verdammt, hm! Wieso hast du Umi nicht gesagt, was sie machen soll?“ Auch Deidara ärgerte sich, nur schob dieser ihm nun die Schuld zu und packte gleichzeitig etwas grob nach seinen Schultern, um ihn von sich zu schieben. Danach griff er neben sich nach einen kleinen Stuhl, von dem er das von Umi bereitgelegte Badetuch nahm, um es Sasori regelrecht entgegen zu werfen, damit dessen nackter Körper bedeckt wurde. „Hast du nicht gewusst, dass das so endet?“ Über das Gesicht des Blonden huschte ein grimmiger Ausdruck, während er selbst ihn ebenfalls nur dunkel anfunkeln konnte. Der Junge hatte ihm äußerst ungern geholfen und er hatte sich auch nur ungern helfen lassen; würde seine Kehle nicht so brennen, hätte er es diesem Gör zumindest erklären können, nur hatte er seine Kraft zu Sprechen bereits bei diesem hässlichen Entlein aufgebraucht, als er ihr eine Triade an Beleidigungen entgegengebracht hatte, nachdem er bei ihr seine Fassung verloren hatte. Erst dann hatte er die liebestolle Umi in die Flucht geschlagen und war dabei alleine in der Badewanne zurück geblieben.

„Verdammte Umi! Hm!“, fluchte Deidara derweil weiter, wobei er sich aufrappelte, „Wenn ich das gewusst hä-“ Sofort verstummte er, da der Blick des Rotschopfs düsterer wurde.

„...d...deine Idee...?“, keuchte ihm Sasori mit letzter Kraft entgegen und nun beschlich ihn ein wirklich ungutes Gefühl. Deidara schluckte, wich seinem Gegenüber schnell aus und schob dessen Rollstuhl näher zu ihm, während sich der Verletzte bereits zitternd in eine halbwegs sitzende Position gedrückt hatte.

Es war vielleicht seine Idee gewesen, nur sah sich der Straßenjunge nicht in der Schuld. Niemals hätte er sich erahnt, dass Umi so eigen war. Zwar hatte er ihre aufdringliche Art bereits bemerkt, aber er verstand nun die seltsame Beleidigung, über die die Frau so schrecklich geweint hatte und musste urplötzlich auflachen.

„S-sag... mir nicht... hahaha...sie hat es so nötig und wollte dich baden, damit... hmm... haha...“, entkam es ihm, während er sich vor Lachen regelrecht schüttelte bis er sich sogar den schmerzenden Bauch halten musste. „A-aber... sie scheint dir ja.. nicht so zu gefallen?!“ Atemlos schaute er zu Sasori, der ihn mit einer Mischung aus Irritation und Missfallen anblickte, schließlich aber dünn zu lächeln begann, womit er auf die Frage des Jungen ganz eindeutig antwortete. Deidara lachte deshalb sogleich weiter, wobei er sich nach und nach entspannte. Das unangenehme Gefühl, welches er gestern, sowie auch vorhin in der Nähe dieses Mannes verspürt hatte, wurde schwächer. Irgendwie war dieser Sasori wirklich ein Fall für sich, doch dessen zynische Art machte ihn sympathisch, weshalb sich der Blonde langsam zu diesem herabbeugte, als er sich endlich wieder beruhigt hatte.

„...als Wiedergutmachung wechsel' ich deine Verbände und helf' dir ins Bett, hm.“, bot er sich sogleich etwas kleinlaut an, denn er wollte es nicht gleich übertreiben. Es fiel ihm sicherlich nicht leicht diese Dinge zu tun, immerhin war er kein Krankenpfleger, auch wenn Miyako ihm gezeigt hatte, was er zu machen hatte. Er hoffte dennoch, dass sie schnell wieder aus ihrem Urlaub zurück kommen würde und bis dahin war er wohl oder übel gezwungen sich um Sasori zu kümmern.

Langsam zog er dessen Badetuch höher, um ihm die letzten Wassertropfen vom Rücken zu tupfen, was der Rotschopf schweigend, aber immer noch lächelnd geschehen ließ. Letztlich war Deidara wohl das Beste, was ihm das Haus seiner Großmutter momentan zu bieten hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sakami-Mx
2015-03-29T17:18:26+00:00 29.03.2015 19:18
Hahaha wie geil XDD richtig klasse kapi ^^ freu mich schon riesig aufs nächste xD


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