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So cold

It's only the voice in your head
von

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Kapitel 6. Sleep for the moment

Haley blickte auf sein Buch hinunter ohne die Zeilen und Wörter, die dort in schwarz gedruckt waren wirklich zu lesen. Er ignorierte die Stimmen seiner Mitschüler und der Lehrerin, so weit, dass er schließlich nicht mitbekam, wie sich die anderen stürmisch erhoben. Erst, als einer der Slytherins sein Buch vom Tisch wischte und es laut auf dem Boden aufschlug schreckte Haley aus seiner Starre. Er bückte sich, hob die Lektüre auf und stopfte sie zusammen mit seiner Feder und dem Tintenfass in seine Tasche. Das alte Ding war schon reichlich zerfleddert, doch für eine neue reichte sein Geld nicht.
 

Noch immer war er in seinen eigenen Gedanken, so bemerkte er auch nicht, wie sich McGonagall vor sein Pult stellte und geduldig wartete, bis sein Blick schließlich auf sie fiel. „E-Entschuldigung Professor, ich habe sie nicht bemerkt.“, entschuldigte er sich schnell und wollte sich erheben, doch die ältere Dame wies ihn mit einer Hand an sitzen zu bleiben. „Ich wollte noch kurz mit ihnen sprechen Mr. Pearl.“ Er nickte und stellte seine Tasche wieder auf dem Boden ab, beobachtete erstaunt, wie sich McGonagall einen Stuhl heranfliegen ließ und schließlich auf diesem Platz nahm.
 

„Nun, ich will es ihnen ganz offen sagen, aber in den letzten Tagen und auch schon im letzten Schuljahr wirkten Sie auf mich verändert.“, begann die Lehrerin für Verwandlung und das höfliche Lächeln auf Haleys Gesicht gefror. Mit solch einem Gespräch hätte er jetzt nicht gerechnet. „Ich weiß, dass ich nicht Ihre Hauslehrerin bin, doch ich möchte Ihnen gerne die Chance geben, über Probleme mit mir zu sprechen.“ So etwas wie ein Lächeln zupfte an ihren Mundrändern, doch unterband sie weitere Auswirkungen dieser Mimik.
 

Haley war, wenn er ehrlich war ein wenig überfordert mit dieser Situation. Er wollte der Professorin nicht vor den Kopf stoßen, auch wäre er froh, endlich mit jemandem über all den Mist sprechen zu können, doch irgendwie konnte er nicht. Er räusperte sich, dann fuhr er sich mit der Zunge über die plötzlich spröden Lippen. „Danke Professor, aber es ist alles in Ordnung.“, log er und blickte McGonagall in die Augen, die nur skeptisch eine Braue hob. „Das können Sie ihrer Schwester vielleicht vormachen, aber ich sehe sehr wohl, dass etwas sie bedrückt. Es ist in Ordnung, wenn es Ihnen unangenehm ist darüber zu sprechen, doch ich würde Sie bitten mein Angebot zu gegebener Zeit anzunehmen. Nutzen Sie die Chance, dass ihnen jemand zuhört.“
 

Sie erhob sich und verließ das Klassenzimmer, Haley folgte ihr und verabschiedete sich schließlich. Er schritt den Gang hinunter und lehnte sich, als er die Professorin in gebührendem Abstand wusste, stöhnend an die Wand. Seine Knochen schmerzten, sein Kopf pochte unaufhörlich und unter seinen Augen zogen sich dunkle Schatten. Wie lange hatte er nun schon nicht mehr anständig geschlafen? Seit Wochen, seit Monaten? Wenn er ehrlich war wusste er es nicht mehr und das erschreckte ihn. Dass nun Schritte ertönten, die näher kommen und für mindestens vier Personen zeugten ignorierte er für den Moment. Erst, als die Stimme eines bekannten Mädchens ertönte blickte er überrascht auf.
 

Hermione Granger stand lächelnd vor ihm und musterte ihn, während Harry Potter, Ronald Weasley und ein Junge den er nicht kannte hinter ihr standen. „Entschuldige bitte was?“, fragte er und Hermiones Lächeln wurde breiter. „Ich habe gefragt ob alles in Ordnung ist, du wirkst etwas niedergeschlagen.“ Etwas? Das war wohl die Untertreibung des Jahres, doch er wollte erst gar nicht in den Spiegel sehen um die Wahrheit dieser Annahme zu prüfen. „Ach so, ja klar.“, wiegelte er ab und Harry legte den Kopf schief. „Du bist aus unserer Klasse, oder? Ravenclaw?“ Haley nickte zustimmend und ergriff nach kurzem Zögern die dargebotene Hand Hermiones. „Ich bin Hermione Granger.“, stellte sie sich selbst unnötigerweise vor. „Haley Pearl.“, murmelte er und das braunhaarige Mädchen lächelte freundlich. „Das hier sind Harry, Ron und Jillian West.“ Er nickte. Jetzt wo sie es sagte, kam ihm der Name des Jungen auch wieder bekannt vor. „Möchtest du mitkommen? Wir wollen jetzt Mittagessen.“, schlug Hermione vor und Haley nickte zustimmend. Warum auch nicht. Sich etwas unter die Leute mischen konnte ihm als chronischer Einzelgänger sicher nicht schaden.
 

Er stieß sich von der Wand ab, was sich im selben Moment noch als schlechte Idee herausstellte. Schwindel setzte sich in seinem Kopf fest, Punkte flimmerten vor seinen Augen und seine Beine gaben unter ihm nach. Ron und Jillian griffen noch im richtigen Augenblick nach den Armen des Schwarzhaarigen, der das jedoch nur noch wie durch Nebel wahrnahm. Als sein Kopf vorsichtig den Boden berührte, kippte die Welt und alles wurde Schwarz.
 

Fred und George stießen gleichzeitig die Türen zum Krankenflügel auf und stürmten hinein. Dass Madam Pomfrey ihnen einen anklagenden Blick zuwarf ignorierten sie völlig. Das Bett, welches sie anstrebten, wurde umringt von vier Schülern. Ron wandte sich zum ihnen um, als er den Blick der Krankenschwester bemerkte. Er hob eine Augenbraue, stolperte zur Seite, als sich die Zwillinge zwischen ihm und Harry durchschoben. George ließ sich sofort auf der Bettkannte nieder und blickte besorgt in das bleiche Gesicht seines Freundes, während sich Fred an die vier jüngeren wandte.
 

„Was ist passiert?“, fragte er und Hermione hob beruhigend eine Hand. „Keine Sorge, Madam Pomfrey sagt, er ist nur übermüdet. Er ist auf dem Flur zusammen gebrochen.“ Die ältere Dame trat nickend zu ihnen und stellte eine Flasche mit grünlich-weißem Inhalt auf den Nachtschrank. „Der gute Junge hat wohl seit vielen Tagen nicht mehr richtig geschlafen. Ich werde ihm einen Beruhigungstrank geben, sobald er wieder wach ist.“, beruhigte sie die Zwillinge, die ihr kurz zunickten. George warf seinem Ebenbild einen drängenden Blick zu und der wandte sich erneut an die Granger. „Du kennst doch sicher Ava Pearl, oder?“, fragte er und sie nickte lächelnd. Sie hatte die Schwarzhaarige vor etwa zwei Tagen in der Bibliothek kennen gelernt, seit dem aber keinen weiteren Kontakt mehr zu ihr gepflegt. „Könntet ihr sie holen? Sie ist Haleys Schwester.“ Natürlich sagten die vier Sechstklässler zu und verließen eiligst den Krankenflügel. Dass die Zwillinge allein sein wollten, war nicht zu übersehen.
 

Als die Tür ins Schloss fiel öffnete Haley vorsichtig die Augen, blinzelte kurz und fuhr sich dann mit einer Hand über das Gesicht. „Sie sind weg.“, grinste George und Haley nickte zustimmend, gähnte einmal und wandte sich den Zwillingen zu. „Sorry.“, lächelte er und fuhr sich erneut über die Augen. „Hattest du nicht gesagt, sonst ist alles in Ordnung?“ Fred ließ sich auf der anderen Bettseite nieder und Haley verzog das Gesicht. „Ja ist es ja auch, so mehr oder weniger.“ Er überlegte kurz, wie er sich ausdrücken sollte, doch da ergriff Fred bereits die Initiative. „Wie waren die Ferien?“, fragte er und das traf so ziemlich den Nagel auf den Kopf. „Nicht so toll.“, murmelte er leise als Antwort und versuchte etwas Interessantes an der Decke zuerkenne. Leider war sie weiß, sie war immer weiß. Er überlegte einen Moment, wie er sich ausdrücken sollte, dann ergriff er wieder das Wort.

„Ava hatte wieder ein paar von Mutters alten Platten gefunden und da sie nicht zu Hause war, hat sie sie aufgelegt. Wir haben versucht zu kochen, ist in die Hose gegangen, aber egal, und dann haben wir wie immer zu den Liedern getanzt. Ihr wisst ja, wie gerne Ava die klassischen Tänze hat, also haben wir uns wieder etwas daran versucht. Ich ähm… mir wurde schwindelig und ich bin umgekippt.“ Er schwieg kurz, versuchte nicht auf die Reaktion von Fred und George zu achten. „Ich bin nach vier Tagen wieder im Krankenhaus aufgewacht und die haben mir gesagt, dass es kein normaler Anfall war wie sonst. Mein Herz ist einfach stehen geblieben. Einfach so. Ich hatte wohl verdammt viel Glück, dass die Sanitäter so schnell da waren. Ich hatte einfach nur verdammtes Glück.“, murmelte er und fuhr sich erneut mit der Hand über das Gesicht.
 

George warf seinem Bruder einen beunruhigten Blick zu, dann strich er seinem Freund kurz über den Arm. Er hatte Angst. Das war verständlich, hätten die Zwillinge in seiner Situation ebenfalls und dass Haley aufgrund dessen nicht mehr richtig schlief war verständlich. Er überlegte kurz, dann lehnte er sich vor und nahm ihn in den Arm. Haley war einen Moment überrascht, dann erwiderte er die Umarmung vorsichtig und vergrub das Gesicht an der Schulter des Älteren. Wieder wurden die Türen aufgestoßen, schnelle Schritte näherten sich und Fred konnte Ava gerade doch Platz machen, bevor sie ihn vom Bett geworfen hätte.
 

Draco saß im Schein der Kerze an einem der Tische im Gemeinschaftsraum der Schlangen und hatte das Gefühl sein Kopf würde rauchen. Bestimmt stiegen bereits Wolken auf, so sehr versuchte er sich auf etwas zu konzentrieren, was er einfach nicht verstehen wollte. Warum zum Henker war er in Geschichte der Zauberei auch so verdammt schlecht? Es war nun wirklich nicht schwer Jahreszahlen und Namen aus dem Gedächtnis aufzuschreiben und in die richtige Reihenfolge zu bringen, doch ihm gelang es einfach nicht mehr. Wen kümmerte es denn auch, ob Merlin vor Morgana gelebt hatte oder anders herum oder in was für einer Verbindung die beiden zueinander standen.
 

Orsay ihm gegenüber kicherte, als sie das nach einer Stunde immer noch leere Pergament ihres Freundes sah. Dieser blickte auf und seine Augen begannen genervt zu funkeln. „Was?“, zischte er, doch die Banner hob nur ausweichend die Hände, wandte sich wieder Tylors Aufsatz zu, den sie gerade Korrektur las. Er war gut, wenn auch aufgrund der Schrift etwas unleserlich. Sie hatte ihre Hausaufgaben schon längst von einer Freundin abgeschrieben, so wie sie es immer tat. Zum selbst nachdenken war sie nun wirklich zu faul. „Orsay?“, begann Draco erneut ein Gespräch und sie hob überrascht den Kopf. „Du hast doch deinen Aufsatz abgeschrieben, oder?“ Sie nickte zustimmend, und beobachtete, wie Malfoy fordernd die Hand ausstreckte. „Vergiss es. Du hast doch geprahlt in selbst zu machen, also hopp.“, grinste sie, doch Draco verdrehte nur die Augen.
 

Wenn er ehrlich war, hatte er diese Ansprache einzig und allein einer Person zu liebe gehalten und auch nur wegen ihr versuchte er in letzter Zeit etwas freundlicher zu wirken. „Tylor? Krieg ich deinen?“, fragte er weiter, doch der Schwarzhaarige starrte nur weiter auf die Tischplatte, woraufhin Orsay zu grinsen begann. „Auch Tylor wird dir seinen nicht geben, hab’ ich nicht Recht?“ Jetzt hob der West doch den Kopf, blickte seine Freundin kurz an, dann schlich ein Lächeln über seine Lippen. Er griff nach dem Aufsatz und legte ihn Draco vor die Nase. „Sonst muss ich mir nächstes Schuljahr einen anderen Zimmerpartner aussuchen.“, sagte er leise und beide blickten ihn erstaunt an, dann begann Orsay breit zu grinsen. „Nein, stimmt, das können wir nicht verantworten. Von wem gucke ich denn sonst in Zaubertränke ab?“ Draco hob eine Augenbraue, las den ersten Satz und gab sich Mühe ihn in seine Art der Sprache umzuformen. Professor Binns mochte zwar ein Geist sein, doch bei der Hausaufgaben Kontrolle war er fast noch schlimmer als McGonagall und das mochte schon etwas heißen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute, ich würde mich wirklich über Kommentare freuen, da sie mir beweisen, ob meine Geschichte gut ist, oder ob sie es eben nicht ist, und daher würde ich bitte, schreibt mir doch auch einmal.
LG, All Komplett anzeigen

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