Zum Inhalt der Seite

Diesem Einen will ich #Follow

Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

68. Bis wir uns wiedersehen

In dieser Nacht bekam ich nur sehr wenig Schlaf. Auch weil sich der Zwergenkönig hin und wieder nach einem ganz kurzem Nickerchen dazu anschickte mir noch einige wundervolle Momente seiner Anwesenheit zu schenken. Doch als wir hörten, dass seine Männer zu den Zelten zurück gekehrt waren, kuschelten wir uns innig aneinander und versanken in einem warmen vernebelten Traumgebilde. Zumindest war es bei mir der Fall.

Ich genoss während meines Wegdämmerns immer noch die zärtlichen Streicheleinheiten seiner schweren, rauen Hand auf meiner Haut, die mir den Rücken entlang fuhr und seinen warmen, ruhigen Atem auf meinem Gesicht. Doch kam es mir so vor, als hätte ich nur einen Moment die Augenlider geschlossen, bevor ich schon seine tiefe Stimme sanft in mein Ohr flüstern hörte.

"Cuna. Cuna wach auf", murmelte er mir zu und rüttelte mich behutsam an der Schulter. Ich gab ein leises Murren von mir und nuschelte: "Nee. Mag noch nicht aufstehn." Er gab ein leicht belustigtes aber auch wehmütiges Seufzen von sich, was mich dann doch allmählich in die Realität zurück holte. Diese traf mich natürlich umgehend und sehr unvermittelt. Denn nicht nur meine Lebensgeister, sondern auch mein Verstand und mein Gedächtnis erwachten langsam wieder. Und damit verbunden eine Erkenntnis, die mir schmerzhaft ins Herz fuhr.

Es war der Morgen des Abschiedes. Der Tag an dem ich Thorin vorläufig zurück nach Mittelerde ziehen lassen musste. Woran er mich auch prompt erinnerte, als er weiterhin versuchte mich zum Aufwachen zu bringen. "Cuna. Bitte. Es wird Zeit", sagte er und nun vernahm ich auch eine leichte Bitterkeit in seiner Stimme, die zuvor etwas an mir vorbei gegangen war.

Vorsichtig und unter enormer Anstrengung öffnete ich die Augen und versuchte in die Dunkelheit unseres kleinen Liebesversteckes hinein zu spähen, was mir mehr schlecht als recht gelang. Es war einfach viel zu dunkel. "Wie spät ist es?", murmelte ich ihm bedröppelt entgegen und versuchte mir den Schlaf aus den Augen zu reiben, ehe ich lange gezogen gähnte.

"Es ist kurz vor Dämmerungseinbruch. Wir sollten uns sputen. Das Wetter draußen scheint mir an diesem Morgen nicht das Beste zu sein", meinte er und richtete sich schon auf. Ich rollte mich auf den Rücken, fuhr mir einmal mit beiden Händen leise stöhnend über das Gesicht und blieb noch eine Weile so liegen. Dabei hörte ich auch, was er zuvor wohl gemeint hatte. Um uns herum vernahm ich das stetige, aber unregelmäßige Klopfen von schweren Regentropfen auf den Planen des Zwergenzeltes und denen der anderen Schlafgelegenheiten.

Balin hatte mit seiner Aussage vom Vortag recht behalten. Schlechter konnte so ein Morgen gar nicht anbrechen. Ausgerechnet heute musste es schütten wie aus Eimern. Als wenn es nicht allein schon reichte, dass meine eigene Stimmung bereits mit "Zum Heulen" bezeichnet werden konnte. Nun weinte auch noch der Himmel um den Abschied. Zumindest gewittert es nicht, lief es mir kurz durch den Kopf, bevor mir Thorin mein T-shirt aufs Gesicht warf, damit ich doch endlich aufstand. Ein wenig murrend richtete ich mich auf und kam leicht wacklig auf die Beine.

Junge, Junge. Die Nacht hatte mich mehr ausgelaugt, als ich dachte. Nicht nur, dass ich trotz dem heilenden Götterwasser einen leichten Kater verspürte. Nein, mein Körper war schon lange nicht mehr derartig beansprucht worden, dass es mir sichtlich schwer fiel aufrecht stehen zu bleiben, während ich meinen Kram zusammen suchte, den ich anziehen wollte.

Noch dazu war ich hin und wieder leicht verpeilt, weshalb ich aus versehen ein falsches Kleidungsstück ergriff, das eigentlich Thorin gehörte. Das merkte ich aber erst, als er mich ruhig drauf ansprach, wo zum Beispiel seine Hose war, die ich in meiner verkaterten Stimmung angezogen hatte. Schließlich hatten wir es aber dann doch geschafft uns anständig zu sortieren. Gerade rechtzeitig, als sich der Vorhang aufschob und ein Zwerg mit Glatze und Laterne in der schweren Hand zu uns hinein bequemte, der ruhig aber dennoch ziemlich grantig fragte: "Seid ihr beiden fertig?"

"Bald. Wir räumen noch die Decken zusammen. Dann können wir mit dem Abbau beginnen", kam es von Thorin, der sich schon wieder auf den Knien hockend befand und sein Schlaflager ordentlich zusammen rollte. Dwalin nickte und stellte das Licht bei uns ab, damit wir wenigstens sehen konnten, was wir dort anstellten. Nun erkannte ich auch, wie zerzaust und leicht mitgenommen der Zwergenkönig nach dieser Nacht aussah, was aufgrund seines ohnehin schon leicht wirren Haares eine Meisterleistung war. Doch wo seine schwarzen Locken sonst noch halbwegs ordentlich um seinen Kopf herum fielen, sahen sie dieses mal so aus, als hätte er in eine Steckdose gegriffen. Ich musste leicht belustigt kichern, als ich sah, wie er immer wieder versuchte die Strähnen, die ihm ins verschlafene Gesicht rutschten, weg zu pusten oder mit den Händen aus den Augen zu halten musste.

Irgendwann knurrte er sogar genervt, trat einfach hinter dem Vorhang heraus ins Zelt und verschwand zunächst aus meinem Blickfeld. Ich hatte auch vorerst andere Dinge zu erledigen, da ich ebenso wie er versuchte meinen Schlafplatz ordnungsgemäß zu räumen. Als er aber wiederkam und ich aufblickte klappte mir der Mund auf. Sofort kehrte dieses Verlangen der letzten Nacht zurück, welches mir ein heißes Kribbeln im Unterleib bescherte. Thorin hatte sich nämlich aus lauter Frust in den Regen gestellt, damit sein Haarwust wieder gebändigt war und nun klatsch nass auf die Erde tropfend um sein majestätisches Gesicht herum viel. Doch nicht nur das ließ meinen Kopf wieder wie eine Warnleuchte erröten und sorgte für einsetzen einer heftigen Schnappatmung. Sondern auch die Tatsache, dass sein dunkles Leinenhemd oben herum ebenso feucht war und wie seine dunklen Locken fest an seiner Haut klebten. Das setzte dementsprechend seine breite Brust enorm in Szene, die sich deutlich unter dem Stoff anspannte, während er sich bewegte. "Alter! Sag mal musste das jetzt sein?", fuhr ich ihn unbedacht und leicht fahrig an, als er auch noch mit lässigen Schritten die nassen Strähnen nach hinten warf und sich wieder daran machte einzupacken.

"Wovon sprichst du?", fragte er und überging damit mit einem leichten Augenrollen meine sehr moderne und für ihn doch recht unhöfliche Ausdrucksweise. Ich ignorierte das aber zunächst, schnaubte allerdings kurz und verzog beklommen den Mund.

"Ich meine das. Na so wie du jetzt aussieht. Gott. Thorin. Trockne dich bitte ab", stammelte ich und schüttelte den Kopf um meine Worte zu sortieren. Er hob leicht die Augenbrauen und warf mir einen etwas verwirrten Blick zu. "Ich verstehe nicht, was du willst. Das wird von selbst trocknen. Und mach dir keine Gedanken. Ich werde mich schon nicht erkälten", sagte er und band seine Decken zu einer Rolle zusammen. "Das meine ich gar nicht. Es ist nur. Herr je. Mann. Du siehst gerade so unwiderstehlich aus, dass ich am liebsten die letzte Nacht mit dir auf der Stelle wiederholen will!", fauchte ich zähneknirschend, während ich ihn immer noch musterte. Nun schien er zu begreifen und ein leicht hinterhältiges Grinsen tauchte hinter seinem ebenso tropfnassen, schwarzen Bart auf. Langsam kroch er näher an mich heran, fasste mich an den Schultern und zog mich energisch an seine Lippen, was mir einige heftige Stromstöße durch den Körper trieb. Mir war klar was er damit bezwecken wollte. Doch das Spielchen konnte man wirklich wortwörtlich auch zu zweit spielen.

Es verleitete mich nämlich dazu meine Hände zu heben und über seine Schultern in seinen Nacken wandern zu lassen, wo ich ihn liebevoll kraulte und er anfing genüsslich vor sich hin zu brummen. Seine Lippen fühlten sich von der spontanen Dusche im Regen ein wenig kühl und leicht klamm an, doch reizte mich das noch mehr. Genauso wie seine feuchten langen Haarsträhnen, in denen sich meine Finger verloren. Aber leider hielt er den Kuss nicht lange aufrecht, sondern löste ihn nach einem Moment wieder und fasste mir dann mit einer Hand unters Kinn, sodass mein Atem etwas aussetze, als er mir seinen liebevollen Schlafzimmerblick schenkte.

"Du bist einfach unersättlich, meine Liebste", raunte er mit einer Stimme, die sich anhörte, wie frisch geschmolzene, warme Zartbitterschokolade. Mir entfuhr ein leises Keuchen und ich zog schnaubend vor aufwallender Hitze in meinem Bauch eine kleine Schnute. "Und du bist unmöglich, Thorin", erwiderte ich, griff nach der Leinendecke, die ich zusammen gerollt hatte und klatschte sie ihm dreist mitten ins Gesicht. Völlig perplex und überrumpelt wich er von mir zurück und begann leicht beleidigt zu grummeln. Ich kicherte etwas, als er die Rolle von seinem Gesicht runter nahm und mich verärgert musterte. Doch wenig später tauchte hinter seinem dunklen Bart wieder dieses hinterhältige Grinsen auf und er hob die Leinendecke etwas an.

"So. Du wagst es also deinen König anzugreifen, Weib?", sagte er mit einer gefährlich klingenden, leisen Stimme, die nichts Gutes verhieß. Ich hörte umgehend auf zu kichern, als er sich ein wenig straffte und die Stoffrolle fest in beiden Zwergenhänden hielt. Etwas beunruhigt rutschte ich von ihm weg und grinste verunsichert. "Ähm. Ich. Also. Nein", stammelte ich, doch da war es schon zu spät. Der Zwergenkönig hob bereits die Rolle an und rief: "Mach dich auf meine Rache gefasst!"

Schon begann er mit dem Ding auf mich ein zuhauen, aber nicht so fest, dass er mir weh getan hätte. Ich hob schützend den rechten Arm und begann aufgeregt zu schreien. "Thorin! Nein! Hilfe! Das ist unfair! Ich bin unbewaffnet!", rief ich ihm entgegen und versuchte ihm seine Waffe zu entreißen, was mir zu seiner eigenen Überraschung gelang. Daraufhin ging ich zum Gegenangriff über, doch auch er bewaffnete sich wieder und zwar mit dem was er zusammen gelegt hatte. So führten wir einige Minuten lang eine heftige Schlacht mit unserem Bettzeug, während dieser mich der kleine dunkelhaarige Mann aufgrund seiner kämpferischen Erfahrung irgendwann überwältigte, unter sich begrub und meine Arme fest auf den Boden neben meinem Kopf drückte. Triumphierend sah er mich von Oben herab grinsend an. "Willst du weiter aufbegehren oder hast du genug?", fragte er und senkte seinen Kopf zu mir hinunter. Ich schnaubte nur und zog eine Schnute. "Niemals! Von dir werde ich bestimmt nie genug bekommen", entgegnete ich, woraufhin er schmunzelte und mir noch einmal hastig einen flüchtigen Kuss aufdrückte. "Etwas anderes habe ich auch nicht von dir erwartet. Nun ist aber gut. Wir verlieren nur unnötig Zeit", sagte er und erhob sich endlich von mir. Ich seufzte leise und kam auch wieder in eine aufrechte Position.

Thorin sammelte unser beider "Waffen" ein und schnallte sie an seinen Rucksack. Danach machte er sich am Vorhang zu schaffen, den er vom Zeltgerüst löste und somit den Blick auf das restliche Zelt preis gab. Die vier anderen Männer, die unsere kleine Rangelei konsequent ignoriert hatten, waren bereits dabei sich ihre Rüstungen über zu werfen und die echten Waffen an ihre Gürtel zu schnallen. Beziehungsweise, wie in Filis Fall irgendwo an verschiedenen Stellen seines Körper zu verstauen.

Dieser sah ein wenig missmutig drein, als er die Schlafdecken an seinem Gepäck befestigte. Auch sein Bruder schien wenig begeistert von der bevorstehenden Abreise zu sein, was ich ihnen durchaus nachempfinden konnte. Den Einzigen, denen es wohl am leichtesten fiel, waren Balin und Dwalin, wo letzterer munter pfeifend die Waffenständer abbaute.

"Endlich wieder zurück in die Heimat. Das wurde langsam wirklich Zeit. Diese Menschenwelt ist einfach nicht mehr zu ertragen", sagte dieser zu seinem Bruder gewandt. "Du hast recht. Ich freue mich auch wieder nach hause zu kommen. Wobei ich die Ruhe, die wir hier hatten sehr vermissen werde", meinte der alte Zwerg erheitert.

Ich seufzte kurz, nachdem ich das hörte. Tja, Ruhe hatten sie hier wohl im Vergleich zu Mittelerde genug gehabt. Wo man sich ja augenscheinlich vorsehen musste, dass einem nicht mal die Bettwanzen im Schlaf massakrierten. Aber vermutlich war diesem rastlosen Völkchen ein bisschen mehr Abwechslung in der Tagesplanung lieber, als Tag ein Tag aus mit nichts tun beschäftigt zu sein. Wobei es in diesem Fall ja nun auch nicht so ganz stimmte. Sie hatten hier viel getan. Sie hatten gekämpft, einen Wachturm errichtet, einen Wall aus ihrem erichteten Wachturm gebaut und bei dem ein oder anderem Spiel fleißig mitgewirkt.

So gesehen konnten sie sich eigentlich nicht darüber beschweren, dass bei ihnen Langeweile aufgekommen war. Aber mit Sicherheit hatte ich da ein anderes Empfinden als die Zwerge. Sie waren nun doch wesentlich fleißiger und Arbeitswütiger, wie wir Menschen.

Jeder Arbeitgeber wäre sicher Stolz mindestens einen Zwerg dieser Truppe in seinem Handwerksbetrieb als Meister angestellt zu haben. Nur würde das wohl bedeuten, dass sie höhere Kosten aufgrund ihrer langen Lebenserwartung verursachten. Von den Rentenbezügen einmal abgesehen. Wobei ich auch nicht wusste, ob Zwerge überhaupt in Rente gingen, nachdem was ich von ihnen erlebt hatte. Aber sicher käme selbst bei ihnen irgendwann der Zeitpunkt, an dem sie sich zur Ruhe setzen mussten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ihnen das Alter nicht doch irgendwann zusetzte. Und auch bei ihnen würde irgendwann einmal der Gevatter mit der großen Sense an die Tür Klopfen, wenn es für sie Zeit war das Leben zu verlassen.

Dieser Gedanke allerdings verunsicherte mich mit einem Mal etwas. Vor allem da ich wusste, dass alle von ihnen eigentlich schon einmal früher oder später den Tod gefunden hatten. Und wäre vermutlich nicht der Arkenstein gewesen, dann hätte es niemals diese schicksalhafte Begegnung in meinem Online Rollenspiel gegeben, welche mich nun stärker an sie band, als alles andere.

Wo ich an mein Spiel dachte, fiel mir plötzlich siedend heiß ein, dass ich Thorin unbedingt noch meine neue Adresse geben musste. Natürlich für den Fall, dass ich ihn erst wiedersah, wenn ich bereits mein neues Quartier bezogen hatte.

So stellte ich noch einmal meine Rucksäcke ab, die ich gerade beiseite räumte, damit besagter Mann weiter die Tücher abhängen konnte. "Du. Thorin?", fragte ich und er brummte kurz, um mir zu signalisieren, dass er zu hörte. "Sag mal, Werdet ihr eigentlich in euer richtiges Mittelerde zurückkehren oder in das, wo ich euch kennen gelernt habe?", hakte ich nach und musterte ihn fragend.

"Wir kehren zunächst in unsere wahre Heimat zurück. Wo wir danach hin gehen werde, kann ich dir noch nicht sagen. Aber dieses andere Mittelerde wäre sicherlich ein guter Ort, um als vorläufige Bleibe für meine Sippschaft zu dienen. Doch sag, warum fragst du?", erwiderte er und faltete den Leinenvorhang zusammen.

Ich seufzte kurz und biss mir etwas auf die Unterlippe, ehe ich ihm antwortete: "Ich wollte es nur wissen, weil ich irgendeine Möglichkeit brauche, damit wir in Kontakt bleiben. Immerhin musst du ja auch wissen, wo du mich finden kannst, sollte es bei dir mit deinen Angelegenheiten länger dauern."

Er seufzte kurz und sah mich nachdenklich an. "Du hast recht. Es wäre schlecht, wenn ich wieder hier hin zurück käme und dich nicht mehr auffinden könnte", meinte er und begann die Decken zu stapeln. "Wie wäre es, wenn Ihr uns eine Notiz mit gebt, wo Ihr euren Aufenthaltsort und die Zeit darauf vermerkt. Dann wüsste Thorin immer, wann er euch dort antreffen kann", warf Balin ein, der unserem Gespräch gelauscht hatte. "Das ist natürlich eine Idee. Trotzdem könnte es schwierig werden, wenn ich gegebenenfalls in naher Zukunft einen Job bekomme. Dann müsste ich noch einen Tag vermerken, an dem ich mit Sicherheit da bin", meinte ich und kratzte mir am Hinterkopf. "Dann solltest du das tun, Weibstück. Noch sind wir da", kam es von Dwalin, der sich schon seinem Umhang über die breiten Schultern warf. "Ja. Hat den Jemand von euch irgendwas womit ich so was aufschreiben kann?", fragte ich woraufhin sich aber sämtliche Bärte schüttelten.

"Bedauerlicherweise nicht, Cuna. Aber vielleicht haben ja deine Freunde etwas bei sich", meinte Kili und warf einen Blick nach draußen in den verregneten frühen Morgen. Ich folgte diesem und bemerkte, dass sich uns mehrere paar Taschenlampen näherten, die schlussendlich am Zelteingang stehen blieben und hinein leuchteten. "Guten Morgen", hörte ich die Stimme von Richi gut gelaunt unter der Kapuze seines dicken Trenchcoats hervor rufen. Die Mädels brummten nur leicht verpennt. Gerade Rainbow und Ani-Chan waren keine besonders begeisterten Frühaufsteher. Trotzdem freute es mich sehr, dass sie gekommen waren, um mit mir zusammen die Zwergen zu verabschieden. Diese baten sie auch umgehend ins Zelt hinein, was sie dankend annahmen. "Morgen ihr Vier", sagte ich als sie ihre Köpfe von den Kapuzen befreiten und trat ihnen entgegen. "Bah. Was für ein Sauwetter. Das ist die reinste Sintflut da draußen", maulte Rainbow und schüttelte sich etwas. "Nichts gewöhnt diese Menschen", raunte Dwalin woraufhin er sich von ihr einen vernichtenden Blick einfing. "Können wir euch vielleicht bei irgendwas helfen?", warf Chu ein, als Rainbow schon den Mund aufmachen wollte, um den Zwerg mit der Glatze an zupflaumen. "Uns nicht. Aber Cuna hätte da ein Anliegen an euch", kam es von Fili.

"Worum gehts denn, Jacky?", fragte mich Ani-chan mit freundlichem Lächeln. Ich seufzte kurz und ließ etwas die Schultern hängen. "Also, ich wollte fragen ob einer von euch was zu schreiben dabei hat. Ich muss Thorin noch meine Adresse geben, damit er weiß wann ich wo zu finden bin", erklärte ich ihnen. Schon nickte Richi. Er hatte für solche Notfälle immer etwas dabei und griff in die Innenseite seines Trenchcoats, wo er einen Kugelschreiber, einen Schreibblock und zu meiner Überraschung auch die Fotos hervor holte, die ich am Vorabend beiseite gelegt hatte. "Hier hast du. Im Übrigen hat mir Frodo die Fotos gegeben, die du gestern Abend vergessen hast", sagte er und grinste mich an. "Danke dir fürs bringen", sagte ich und musterte die Bilder noch einmal der Reihe nach. Alle waren da. Genauso wie ich sie ausgesucht hatte. Doch als ich sie mir so besah kam mir eine kleine Idee und ich klickte einmal auf den Knopf des Kugelschreibers, damit sich die Mine ausfuhr. Ich schnappte mir dann das Bild auf dem mich Thorin am Piratentag auf seinen Armen trug, drehte dieses um und kritzelte dann auf die Rückseite meinen Namen, meine alte und neue Adresse, sowie die Uhrzeit und die Tage darauf, an denen ich mit Sicherheit zuhause war. Auch das Datum von meinem Umzug mit entsprechender Information durfte da nicht fehlen. Nachdem ich damit fertig war, reichte ich Richi seinen Kram zurück und drehte mich zum Zwergenkönig um, der sich nun den Rest seiner Sachen überwarf, nachdem er endlich mit unserem Schlafplatz fertig war.

"Hier. Da hast du", sagte ich und hielt es ihm unter die Nase, während er sich seinen wunderschönen, warmen Fellmantel über warf. Er nickte mir dankend zu, nahm es in die Hand und las zunächst was ich darauf geschrieben hatte. Das nickte er ebenfalls ab, ehe er das Bild umdrehte und mit zunächst argwöhnischer, aber dann mit aufhellender Miene musterte. "Was ist das?", fragte er und deutete darauf. Ich kicherte kurz. "Das sind wir. Erinnerst du dich noch an den Piratentag? Als wir um den Schatz gekämpft haben? Da wurde dieses Foto gemacht", erklärte ich leicht amüsiert, woraufhin er mich wissend ansah. "Ich erinnere mich. Aber wer hat dieses Bildnis von uns gemalt?", hakte er nach.

"Gemalt hat das niemand. Das macht alles ein Gerät mit dem man innerhalb von Sekunden solche wichtigen Momente einfangen kann. Damit man sie nicht vergisst und sich immer wieder an eine schöne Zeit erinnern kann", sagte ich woraufhin ihm vor erstaunen der Mund etwas aufklappte. Dann schloss er diesen wieder, als sich für einen Moment unsere Augen trafen und steckte es mit ernstem Gesicht unter seinen Plattenharnisch. Genau auf Herzseite, wo er noch einmal kurz die Hand drauf legte. "Ich werde gut darauf acht geben", sagte er mit einer ungewöhnlich belegten Stimme. Seine wunderschönen, eisblauen Augen begannen im Licht der Laternen etwas zu glitzern und er schluckte gut sichtbar seine gerade aufkommenden Emotionen runter.

Zum ersten Mal, seit ich ihn kannte ließ er, wenn auch indirekt und um Fassung ringend, seine sonst so starke Maske fallen und dabei durchblicken, dass ihm der bevorstehende Abschied mehr zusetzte, als er zuvor hatte zugeben wollen. Dieser Anblick, wie er so da stand, mit seiner edlen Rüstung, den Waffen an seinem Gürtel und dem Rucksack zu seinen Füßen, wo sein Umhang drauf lag, reichte bei mir schon aus, dass ich ebenfalls kurz davor war in Tränen auszubrechen.

Doch zu einem Gefühlsausbruch wollte ich mich in diesem Augenblick nicht hin reißen lassen. Das konnte ich auch nicht, denn der Zwergenkönig brach den Blickkontakt ab, um seinem Umhang aufzunehmen, den er sich umlegte. "Du solltest dir auch etwas über werfen. Wir werden jetzt das Zelt abbauen. Ich will nicht, dass du nass wirst", meinte er leise mit immer noch rauer und belegter Stimme.

"Ja. Ist gut", erwiderte ich und schluckte kurz einen Teil meines Wasserstandes in den Augenwinkeln runter. Ich ging zu meinem Gepäck und suchte dort meine Regenjacke heraus, die ich mir anzog. Danach verlief eigentlich alles für meine Begriffe viel zu schnell. Meine Freunde und ich verließen das Zelt zusammen mit meinen Rucksäcken, während die kleinen Männer das Gestell abbauten, alles so gut sie konnten zusammen räumten und fachmännisch aufteilten, damit jeder etwas von den Gerätschaften zu tragen hatte. Das zweite Zwergenzelt war kurz drauf ebenfalls soweit. Auch dort waren alle schon in ihre Kapuzen-Umhänge gehüllt, lösten die Halteseile aus dem Boden, entfernten die Planen und banden die Stangen, des Gestells zusammen. Danach kontrollierte der Zwergenkönig noch einmal den kompletten Lagerplatz, dass auch ja nichts wichtiges von ihnen zurück blieb, ehe er seine Männer, meine Freunde und mich zum Eingang des Zeltplatzes hin komplementierte. Jeder Schritt den wir machen, fiel mir schwerer und schwerer.

Nachdem wir den Sandybor hinter uns gelassen hatten und ich mich erinnerte, wie ich am aller ersten Tag mit Kili und Fili dort in der Nähe der Duschen eine kleine Wasserschlacht abgehalten hatte, bevor uns Thorin abduschte, weil wir ihn aus versehen mit erwischt hatten. Danach hatten wir auf dem Sandberg unsere Kleidung und uns selbst zum Trocknen ausgelegt. Umgehend entkam meiner Kehle doch ein leises Schluchzen.

Eine Hand legte sich behutsam auf meine Schulter, als wir immer weiter gingen und ich sah verwundert zur Seite. Neben mir ging Gloin daher, der eine der vielen Laternen in der Hand hielt, und warf mir wunderlicher Weise einen tröstenden Blick zu. Offenbar hatte er, nachdem ich ihm am vergangenen Morgen im Elfmeter schießen die Stirn geboten hatte, die Meinungsverschiedenheit zwischen uns begraben. Und auch wenn wir kein Wort miteinander sprachen, während wir weiter gingen, erkannte ich doch in seinen recht harten Zwergenaugen, dass er mir damit sagen wollte: "Sei nicht traurig. Du wirst ihn schon wiedersehen."

Ich nickte nur kommentarlos, wischte mir mit meinem nassen Jackenärmel über die Augen und schaute wieder nach Vorne. Wir erreichten bereits den Parkplatz. Doch blieben wir dort nicht stehen, sondern marschierten weiter an den Saum des kleinen Wäldchens heran, wo ich am ersten Morgen mit den Zwergen zum Jagen gegangen war. Erst dort blieb Thorin stehen und hob die Hand zum Zeichen, dass dies der Punkt war, an dem sich unsere Wege nun für erste trennen sollten.

"Wenn ihr euch alle noch verabschieden wollt. Dann könnt ihr dies jetzt tun", rief er uns durch den prasselnden Regen entgegen. Nun drehte sich ein Zwerg nach dem Anderen zu meinen Freunden und mir herum. Einige hatten durchaus betrübte Mienen aufgesetzt und die Köpfe etwas gesenkt. Ich musste ein paar mal tief durchatmen, bevor ich meine bebende Stimme erhob, um noch ein paar letzte Worte zu sagen. "Ich. Ich danke. Euch allen. Dass. Dass ihr her gekommen seid. Ich weiß. Es war nicht immer einfach hier. Aber wir haben viel. Viel miteinander durchgemacht und. Und sind damit zusammen gewachsen. Es. Es hat mich. Wirklich sehr gefreut, dass. Dass ich euch alle kennen lernen durfte. Und. Ich. Und ich wünsche euch. Einen. Einen sicheren und. Und guten Weg nach Hause", brachte ich stotternd und zitternd hervor.

Mein ganzer Körper bebte unter der Anstrengung meine Tränen weiter zurück zu halten, was mir immer schwerer fiel. Besonders, nachdem sich jeder einzelne noch einmal persönlich bei mir verabschieden wollte. Zuerst waren Oin und Gloin, die mir am Nächsten standen dran, wo der Älteste den Anfang machte. "Alles gute Euch, mein Kind. Und seid nicht lange traurig um den Abschied. Es kann immer noch ein Wiedersehen geben", sagte der alte, schwerhörige Zwerg lächelnd und nahm meine Hände welche er drückte. Ich nickte ihm Ruhig zu und widmete mich dann seinem Bruder, der mir ja schon zuvor auf die Schulter geklopft hatte. Auch dieser reichte mir die Hand, welche ich ergriff. "Pass auf dich auf, Menschenweib", bemerkte er trotz des nassen Wetters sehr trocken. "Werde ich", erwiderte ich knapp.

Dann traten Bifur, Bofur und Bombur vor. Der Ältere von dreien schüttelte mir ruhig und eher wortkarg die Hand, während seine beiden Cousins mich einmal umarmten. Auch wenn es mir bei Bombur so vor kam, als wolle er mich zerquetschen, da der rundliche Zwerg heftig anfing zu heulen. Offenbar mochte dieser Abschiede genauso wenig wie ich. "Sieh zu, dass du immer genug zu essen im Haus hast", meinte er, nachdem Bofur es geschafft hatte ihn von mir weg zu ziehen. "Dafür werd ich schon sorgen", keuchte ich atemlos und wand mich dann dem Zwerg mit der Mütze zu, welche er dieses Mal allerdings trotz des straken Regens abgezogen hatte und in beiden Händen hielt. Mit beflissener Miene stand er nun vor mir und versuchte mir freundlich ins Gesicht zu lächeln, was ihm aber genauso wenig gelang wie mir. "Cuna. Es war mir ein großes Vergnügen dich kennen lernen zu dürfen", sagte er ruhig. "Ich werde dich wohl mit am meisten vermissen, Bofur. Vor allem deine gute Laune", erwiderte ich und umarmte nun auch ihn kurz. "Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt", murmelte er mir zu, bevor er sich zurück zog.

Danach stellte sich die nächste Dreiergruppe, bestehend aus Dori, Nori und Ori vor mir auf. Auch diese drückten mich einmal fest. "Danke, dass du unseren kleinen Bruder damals gerettet hast", sagte Dori. "Du warst uns wirklich eine große Hilfe. Wir werden dich nie vergessen", meinte Nori, den ich auch noch nie so nah am Wasser gebaut gesehen und gehört hatte.

Ori tat sich mit am schwersten von den dreien. Dieser hatte den Blick zu Boden gesenkt und scharrte zunächst mit seinen Stiefeln im aufgeweichten Boden. "Alles gute, Cuna. Ich. Ich hoffe du denkst auch ab und an, an uns", stammelte er verlegen. Ich seufzte leise und drückte ihn dann einfach an mich. "Das werde ich, Ori. Und ich vergesse dir nie, was du alles für mich getan hast. Du magst zwar der Kleinste hier sein. Aber hast von allen wohl das größte Herz", sagte ich offenherzig woraufhin er kurz schniefte. Als diese Drei sich noch einmal vor mir verneigt hatten, ging ich über zu Balin und Dwalin. Auch da trat zunächst der Ältere an mich heran und drückte meine Hände fest, die ich ihm reichte. "Seht es nicht als 'Lebewohl' an, meine Liebe. Sondern mehr als ein 'Auf wiedersehen' ", meinte er und zwinkerte mir aufmunternd lächelnd zu. "Ja. Auf wiedersehen, Balin", erwiderte ich knapp.

Nachdem dieser den Weg für seinen Bruder frei machte, musterte ich den Zwerg mit der Glatze noch einmal streng, bevor auch wir zu unseren Abschiedsfloskeln kam. "Gib gut auf dich acht, Weibstück", sagte er knapp und reichte mir ebenso die Hand. "Pass du mir gut auf Thorin auf", meinte ich und er grunzte kurz bevor er mir zu nickte. "Werde ich. Darauf kannst du dich verlassen", sagte er noch ehe Kili und Fili an mich heran traten.

Den Beiden fiel es mit am schwersten, sich von mir zu verabschieden. Und offenbar wurden sie sich nicht einig wer anfangen sollte, denn beide fielen mir buchstäblich gleichzeitig um den Hals, sodass es mich fast von den Füßen haute und wir um Haaresbreite im Schlamm landeten. "Machs gut, Schwesterchen", schluchzte Kili in mein linkes Ohr. "Du wirst uns sehr fehlen", murmelte mir Fili ins andere. "Ihr zwei seid die besten Brüder, die ich je hatte. Kommt gut nach hause", murmelte ich ihnen zu und spürte, wie sie an meinen Schultern nickten. Als sie sich lösten und Kili zur Seite trat, blieb allerdings sein Bruder noch kurz bei mir stehen und zog etwas aus seiner Fellweste. Er ergriff meine Hand und drückte mir ein langes Etwas in die Innenfläche mit den Worten: "Gib das Jana von mir und richte ihr bitte aus, dass es mir leid tut, dass ich mich nicht selbst von ihr verabschieden konnte. Aber das soll ein Zeichen sein, dass ich wieder komme."

Ich schloss meine Finger um den Gegenstand und musterte diesen. Es war das Messer, was er am Vortag verloren und von ihr zurück erhalten hatte. Ich musste leicht schmunzeln. Offenbar hatte noch ein Zwerg sein Herz hier in dieser Welt an eine Menschenfrau verloren. Und das ohne, dass ich es bemerkt hatte. Von daher wollte ich der Sache auch nicht im Wege stehen und steckte das Ding in die Tasche meiner Regenjacke, bevor ich ihm zu nickte. "Das werde ich ausrichten", sagte ich und er erwiderte das Nicken.

Nachdem er auch zur Seite getreten war, gab es nur noch einen kleinen Mann von dem ich Abschied nehmen musste. Meine Körper begann schon heftig zu zittern, als er einen Fuß vor den anderen setze, um sich direkt vor mir aufzubauen. Ich schluckte wieder und nicht nur einmal, sonder mehrmals, während sich meine Augen endgültig mit Tränen füllten, die ich bis zu diesem Moment noch hatte aufsparen und zurück halten können. "Thorin", hauchte ich und sah ihm tief in die eisblauen Augen, in denen ich nun sehr deutlich seinen eigenen Abschiedsschmerz erkannte. "Cuna", murmelte er fast Tonlos.

Mehr brauchte es nicht um alle Dämme bei mir brechen zu lassen. Wehklagend warf ich mich um seinen Hals und vergrub heulend mein Gesicht in seiner gesunden Schulter. Behutsam aber doch fest legte er seine kräftigen Arme um mich und streichelte mit einer Hand meinen Rücken und mit der anderen meinen Hinterkopf. "Sch. Cuna. Ruhig. Nun wein doch nicht so. Ich bin bald wieder zurück. So schnell ich kann. Ich verspreche es dir", murmelte er mir ins Ohr, aber auch ihm fiel es sehr schwer dabei aufmunternd zu klingen. "Ich. Ich weiß. Ich weiß aber. Aber es tut so weh, dich gehen zu lassen ", schluchzte ich. "Mir tut es genauso weh dich zurück zu lassen. Aber ich bitte dich. Warte auf den Tag an dem ich wieder komme und an deine Tür klopfen werde", sagte er halbherzig entschlossen, schob meinen Kopf von seiner Schulter, um mir noch einmal ins Gesicht zu sehen und dieses mit seinen warmen rauen Händen zu streicheln. Ich konnte ihn schon gar nicht mehr richtig erkennen, da mir meine Tränen und der Regen jegliche Sicht auf ihn nahmen. Ich merkte zwar, dass er versuchte mit seinen Fingern die feuchten Rinnsale weg zu wischen. Aber es gelang ihm einfach nicht.

Wir standen noch eine ganze Zeit so regungslos beieinander, während ich vor mich hin schluchzte und verzweifelt versuchte noch einmal sein Gesicht sehen zu können, bevor wir auseinander gehen mussten. Doch dafür war es irgendwann zu spät. Denn Dwalin trat an uns heran und verkündete mit ernster Stimme, dass es nun an der Zeit wäre und sie nicht mehr länger warten sollten, ehe die Sonne hinter den Wolken aufging. Ich biss mir fest auf die Unterlippe, welche beinahe anfing zu bluten. Der Zwergenkönig fasste noch einmal mein Gesicht fest mit den Händen, hauchte mir einen kurzen Liebesschwur zu und presste mir ein allerletztes Mal seine Lippen auf den Mund, bevor er sich dann schlagartig von mir los riss und mich bei meinen Freuden zurück ließ, die von hinten an mich heran getreten waren. Chu legte mir von Rechts einen Arm um die Schultern und Richi stellte sich Links daneben. Rainbow und Ani-Chan flankierten uns. Schweigend und andächtig beobachteten wir fünf, wie sich die Zwerge um ihren König herum versammelten, welcher aus der Innenseite seines Mantels den Arkenstein hervor zog. Der Steun leuchtete heller als sämtliche Laternen, die sie mit sich trugen und tauchte ihre Gesichter in ein geisterhaftes Licht.

Nacheinander hoben sie jeweils eine Hand danach, als Thorin ihn zwischen sie alle hielt und dabei leise vor sich hin murmelte.

Während er dies tat, wurden die wogenden Wellen, die von dem Stein ausgingen immer intensiver und die Abstände dazwischen kürzer. Bis sie irgendwann alle in diesen Wellen eingehüllt waren.
 

Dann hob er noch einmal den Blick, um zu mir hinüber zu schauen. In diesem letzten Augenblick sah ich, wie ihm tatsächlich eine einsame Träne aus seinen blauen Augen über die Wangen in den dunklen Bart ran und er mir noch ein aller letztes Mal zu rief: "Amrâlimê!"
 

Und mit dem nächsten Wimpernschlag, standen meine Freunde und ich ganz allein am dunklen Waldrand.
 

- 68. Bis wir uns wiedersehen / ENDE-


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben FF Leiserinnen und Leser.

Oh ja, Abschiede sind nicht leicht.
Vor allem nicht leicht zu schreiben. Denn es hat mich zum teil selbst sehr gerührt, als ich das Kapi hier geschrieben und dabei einige Musikstücke gehört habe, die mich in die passende Stimmung versetzen sollten. *schnüff*
Aber keine Sorge. Für all die, die mich immer wieder fragen, ob die Herren Zwergen denn wieder kommen, denen gebe ich hiermit auch noch mal ein ganz deutliches "JA". Auch wenn sie vermutlich in den nächsten 2 bis 3 Kapis nur erwähnt werden und nicht selbst auftauchen.
Ich hoffe ihr übersteht auch diese kleine zwergenlose Zeit mit mir und hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat.

Natürlich wünsche ich euch allen eine schöne Woche und ein wunderschönes Wochenende.^^

Liebe Grüße Eure Virdra-sama Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-08-06T20:40:30+00:00 06.08.2016 22:40
Hey,
ja wie heißt es in einem Lied? Abschied ist ein scharfes Schwert. Wie Cuna sich fühlt kann ich gut nachempfinden. Aber sie werden sich doch hoffentlich wieder sehen. Es ist gut das sie ihre Freund da hat die sie gerade in dieser Zeit unterstützen.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
07.08.2016 00:08
Hallöchen,

nun damit hast du absolut recht. Abschiede tun weh... sehr weh sogar... Aber keine Angst. Sie werden sich wiedersehen. Sonst wären die restlichen Kapitel irgendwie umsonst. Nur warne ich dich schonmal vor... das Wiedersehen wird durch einen tragischen Zwischenfall (der einigen nicht gefallen hat) recht kurz.
Aber dazu später mehr.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-05-18T18:54:40+00:00 18.05.2016 20:54
Huhu,
na da hat sich wohl jemand geändert? Gloin tröstet Cuna? So ganz kann ich es irgendwie nicht ganz glauben, er soll sich quasi über Nacht geändert haben? Na schauen wir mal.
Ja Abschied nehmen tut immer weh. Ich kann nur für Cuna hoffen das es nicht so lange dauert bis Thorin zurück kommt.

War ein schönes aber trauriges Kapitel.

LG Anduril
Antwort von:  Virdra-sama
18.05.2016 21:00
Hallöchen,

naja sagen wir Gloin respektiert sie jetzt zumindest, nachdem sie gewonnen hat. Aber es "könnte" sein, dass er in Zunkunft doch indirekt für Ärger sorgt.
Dass Thorin recht früh wiederkommt, muss ich leider verneinen. Dafür gibts von mir einen anderen Überraschungsgast, der Cuna besucht. :D

Mehr verrate ich aber nicht.^^


LG Virdra-sama
Von:  ai-lila
2016-03-14T19:00:33+00:00 14.03.2016 20:00
Hi~~

Soo die Herren Zwerge sind nun erstmal weg.
Aber so wie ich den König einschätze, wird der sich beeilen zu seiner Cuna zurück zu kommen. ^^
Mit der geglückten Abreise ist nun wohl allen klar, das dieses leuchte Steinchen echt ist. Hat doch auch was.
Und bahnt sich da zwischen Fili und Jana was an? Bin ja überhaupt nicht neugierig. *höhö*

Dat war mal wieder Klasse.
LG Ai


Antwort von:  Virdra-sama
14.03.2016 20:05
Hallöchen,

Tja flutsch und weg... ach nee das war son komischer Film mit Ratten. :D
Naja jedenfalls sind sie jetzt weg und Cunas Freunde völlig neben der Spur. Sie aber auch. Das wird eine harte Zeit für sie ohne jeden Kontakt zu ihrem König. Aber er kommt ja wieder.^^
Hrm... ob sich da zwischen Jana und Fili was anbahnt? Hrm... lies einfach weiter. Ich denke du wirst dich sehr amüsieren an manchen stellen. Neugier ist ja nichts schlimmes, aber ich weiß nicht, ob es dir irgendwo aufgefallen ist, ich bin ein klein wenig sadistisch. Nicht nur meinen Charaktären, sondern auch meinen Lesern gegenüber. ^^
Ist natürlich nicht böse gemeint, aber ich will nicht Spoilern. :D

LG Virdra-sama
Von:  CC16
2015-03-17T10:00:31+00:00 17.03.2015 11:00
Seufz & schnief - Zwerge ade, scheiden tut weh. nur gut, dass wir wissen, dass es weitergeht😭😂
Antwort von:  Virdra-sama
17.03.2015 11:38
Eben. Also nicht lange traurig sein. *taschentücher hin stell* :D


Zurück