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Das Geheimnis

von

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Kap. 2 ...Anfeindungen und Ausbruch

Kap. 2 ...Anfeindungen und Ausbruch
 

Mira war wieder zu Hause und ich lebte meinen Alltag. Einige Monate waren vergangen und morgen Abend war das nächste Battle von Sleeping Forest. Ich freute mich schon unglaublich darauf, besonders auf einen gewissen Weißhaarigen...

Mein Team, 'The Eagles', und ich trafen uns fast jeden Abend, beziehungsweise fast jede Nacht. Wir waren insgesamt zehn Storm Rider. Die Anderen waren alle super talentiert, ich kam mir da manchmal ein bisschen wie ein Außenseiter vor, aber trotzdem verstanden wir uns ganz gut. Allerdings war mir in den letzten zwei Wochen etwas aufgefallen. Unser Leader, Satoshi, könnte auch ganz schön merkwürdig sein. In den ersten Wochen, in denen wir trainiert hatten, war er immer total freundlich und zuvorkommend, doch nun hatte er immer diesen bösen Blick drauf, wenn Jemand über Sleeping Forest sprach oder einen der King's oder Queen's erwähnte. Ich wusste nicht warum, traute mich aber auch nicht ihn zu fragen. Es war eine merkwürdige Situation und ich wollte unbedingt herausfinden, weshalb unser Leader so einen Groll gegen Sleeping Forest hatte!
 

Zu dem heutigen Battle wollten wir uns in der Nähe des Austragungsortes treffen. Wir hatten schon zusammen ein paar unwichtigere, kleinere Wettkämpfe angeschaut. Alles eher langweilig. Selbst hatten wir noch kein richtiges Battle, ein Rennen mit einem einzelnen Storm Rider, aber kein richtiges, großes, offizielles Battle.
 

Ich hatte bei Satoshi jedoch so das Gefühl, dass er uns sehr bald in ein Battle schicken wollte. Er drängte immer mehr auf ein strenges Training und analysierte die anderen Gruppen sehr intensiv. Immer wieder führte er uns unsere Fehler vor und verlangte, dass wir noch mehr gaben. Er wollte, dass wir am besten Tag ein, Tag aus nur noch trainierten und an unseren Tricks feilten! Erschöpfung war für ihn auf einmal nur noch eine Ausrede...

Was führte dieser Kerl nur im Schilde? Ich hatte mich diesem Team nur angeschlossen, weil es spaßig sein sollte... Und bevor Satoshis Verhalten plötzlich so eine starke Wendung gemacht hatte, war es das auch. Wenn er so weitermachte, dann würde ich bestimmt nicht die Einzige sein, die damit nicht mehr einverstanden war!
 

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Wir standen als Team auf einem großen Dach einer Versicherungsfirma und warteten auf das Ende des Battles. Sleeping Forest hatte auch mit diesen Gegnern kein Problem. Ich starrte glücklich auf das Schauspiel und behielt besonders einen gewissen weißhaarigen, jungen Mann im Auge. Endlich hatte ich die Möglichkeit Kilik wiederzusehen! Dennoch fand ich es beinahe schon absurd, wie sehr mich diese Tatsache freute, obwohl ich ihn doch gar nicht richtig kannte. Meiner Freude schadete dies allerdings nicht. Ich lächelte leicht, als der Gem King mal wieder seine Kommandos gab und das Team sie ausführte.
 

„Schaut euch das an!“ Ich wendete meinen Blick zu einem meiner Teamkameraden. Sein Tonfall war abschätzig. Ich runzelte leicht die Stirn. „Der Gem King bleibt mal wieder nur im Hintergrund und befiehlt wie ein Kaiser! In echt ist der doch nur ein armseliger Loser!“ Ich war überrascht, nein, schockiert! Was sagte er da? Kilik sollte...schwach sein? Der Gem King? Er war doch nicht umsonst in dieser Position!

„Du hast recht! Und guck dir mal die Thorn Queen an! Die hält sich immer für so toll und so, aber eigentlich....“ Ich blendete das weitere Gequatsche aus, konnte nicht fassen, was hier gerade geschah... Wieso waren sie denn alle auf einmal so gegen Sleeping Forest? Vor einer Woche noch hatten sie mit mir geschwärmt und sie bewundert! Wieso hatte sich ihre Einstellung so schnell verändert? Ich wollte das nicht! Und ich konnte das auch nicht! Alles in mir sträubte sich dagegen. Sie waren so etwas wie meine Vorbilder und mein Team redete so schlecht über sie... Ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus.
 

„Richtig Hotaru?“ - „Hotaru?“ Ich bemerkte zunächst gar nicht, dass ich gemeint war, sah dann jedoch schnell auf. Mein Körper war angespannt. Was hatte sie gesagt?

„Ähm, wie bitte?“ Ami zog eine Augenbraue hoch und seufzte genervt.

„Sleeping Forest sind doch eigentlich nur so gut, weil sie die ersten waren, die die Möglichkeit hatten ihre Road zu erobern! Findest du nicht auch?“ Was?

„Ähm, ich... Nein, denke ich nicht!“ Nun wurden die anderen Eagles auch neugierig.

„Was? Aber so ist es doch!“ Vehement schüttelte ich den Kopf.

„Nein!“
 

„Tze!“ - „So ein Gör!“ - „Warum bist du eigentlich in diesem Team, wenn du eigentlich für ein anderes bist?!“ - „Du stehst nicht zu uns?“ - „Verschwinde doch!“ - „Willst du uns verarschen!?“
 

Ich war völlig perplex von ihren Anfeindungen gegenüber Sleeping Forest und jetzt auch mir. Ich fühlte mich wie im falschen Film! Überfordert wich ich zurück und rollte zum Rand des Daches. Sie wollten mich nicht mehr in ihrem Team haben? Wollten mich rausschmeißen, weil ich ein anderes Team bewunderte? Weil ich nicht mit ihnen lästerte wie ein eifersüchtiges Schulmädchen? Das konnten sie haben! Auf der Stelle drehte ich mich um und sprang hoch in die Luft. Der kalte Wind zog an mir vorbei, als ich mich davonmachte. War das Battle eigentlich noch im Gange? Ich sah kurz zur Seite und fand zwei rote Augen mit jeweils einem Kreuz als Pupille, die Markierung für Gravity Children. Dazu erkannte ich noch weiß, dann drehte ich meinen Kopf weg und verschwand in den vielen dunklen Gassen der großen Stadt.
 

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Ich flog über die Dächer der Stadt und versuchte meine innere Ruhe wiederzufinden. Diese Idioten! Warum verhielten sie sich denn plötzlich so negativ, so feindlich? So alt war unser Team noch gar nicht und eine Chance gegen ein so mächtiges Team wie Sleeping Forest hatten wir noch lange nicht! Wir waren Anfänger und trotzdem sprachen diese Idioten über diese starken Storm Rider, als wäre es andersherum! Wie konnte man nur so ignorant sein? Jetzt konnte ich nicht einmal das Battle zu Ende beobachten und...Kilik... Ich seufzte. Es war doch alles so sinnlos...
 

Auf einem verlassenen Fabrikgelände blieb ich stehen und atmete einmal tief durch. Dann ließ ich alles los und entlud meine Wut an den eh schon demolierten Bauwerken um mich herum. Nachdem ich dieses neue Gefühl bekommen hatte, dieses Gefühl in Bezug auf Kilik, hatte ich entschieden auf der selben Road zu fahren, wie er. Deshalb übte ich schon seit diesem Entschluss Tricks und Moves aus der Gaia Road. Meine eigenen kleineren Tricks hatte ich auch verbessert und neue dazu erfunden, doch ich war trotzdem noch ein Anfänger!
 

Leider hatte die Gaia Road bei mir auch einen Nachteil. Manchmal verlor ich die Kontrolle. Zu Anfang kam ich mit dieser Road überhaupt nicht klar. Ich hatte mir Tipps von anderen Storm Ridern, auch aus anderen Teams, geholt und es immer und immer wieder versucht. Bis ich es dann tatsächlich geschafft hatte. Wenn meine Gefühle jedoch die Überhand über mich gewannen, so wie meine Wut momentan, dann konnte ich für nichts mehr garantieren. Bei einem Ausraster hatte ich mal ein kleines Waldstück außerhalb der Stadt zerlegt! Es war ein Versehen, ein Versehen, dass ein Chaos erschaffen hatte...
 

Und auch jetzt, mit dieser immensen Wut, erging es meiner Umgebung nicht gerade gut. Ich hörte das Bröckeln und Krachen der Steinwände und das Klackern von Metall, dass auf Metall schlug. Die Erde unter mir bebte leicht und um mich herum zerfiel alles zu Schutt und Asche. Ich schloss die Augen und ließ alles raus, schrie vor Frust und Wut auf. Wenn man genau hinhörte, dann war es wie Musik! Eine grausame und zerstörerische Musik! Dennoch wirkte sie auf mich beruhigend. Ich merkte, wie meine Wut langsam abnahm und der Frust weniger wurde. Meine Muskeln entspannten sich und meine Atmung wurde schwer. Das war mein körperliches Limit. Die Erschöpfung zog sich durch meiner Glieder. Ich öffnete meine Augen nicht, stand einfach da und genoss die neugewonnene richtige Ruhe um mich und in meinem Inneren. Und dann kippte ich einfach, verlor das Gleichgewicht und fiel. In ein tiefes schwarzes Loch, welches mich mit offenen Armen empfing und mich aller Sinne beraubte.
 

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Ich vernahm Stimmen. Weiblich. Zwei. Eine etwas heller, als die andere. Ihre Worte konnte ich nicht genau verstehen. Worüber sprachen sie? Und wer waren sie? Wo war ich? Was war denn passiert? Ein Stich durchfuhr meinen Kopf und ich keuchte auf. Das Battle von Sleeping Forest. Der Streit mit dem Team. Die Wut. Das Chaos in meinem Kopf. Die Verwirrung. Die Zerstörung. Das schwarze Loch.

Ich war in Ohnmacht gefallen...
 

Schritte kamen näher und die Stimmen wurden lauter. Eine Tür wurde geöffnet und geschlossen.

„Siehst du, sie liegt immer noch bewusstlos da!“, meinte die erste Stimme.

„Ich bin mir aber ganz sicher, dass sie eben was gesagt hat!“, erwiderte die etwas hellere Stimme.

„Vielleicht träumt sie ja?“ Es herrschte kurz Stille. Sollte ich mich bewegen? Zeigen, dass ich wach war? Ich öffnete meine Augen einen kleinen Spalt breit und kniff sie schnell wieder zu. Zu hell!
 

„Ha! Da! Sie hat die Augen geöffnet!“, rief die hellere Stimme auf einmal aus und ich zuckte automatisch zusammen. So laut! „Ah, entschuldige!“ Erneut öffnete ich meine Augen und behielt sie dieses Mal auf. „Wie fühlst du dich?“ Ich drehte meinen Kopf ein Stück weit und schaute mich um. Ich war in einem Schlafzimmer. Bett, da lag ich drin, Kleiderschrank, Regale mit Büchern, im Großen und Ganzen ein typisches Schlafzimmer. Neben mir standen zwei junge Frauen. Eine hatte einen langen, braun-rötlichen Haarschopf und die andere hellbraune in einer verrückten Frisur gehaltene Haare. Ich sah genauer hin und war wie vom Blitz getroffen. Die Thorn Queen und die Pledge Queen! Ich war bei Sleeping Forest! „Hey! Bist du okay?“, fragte die Pledge Queen noch einmal. Ich schaute zwischen den beiden Queen's hin und her, zunächst furchtbar verwirrt.
 

„Ähm, ja...ein bisschen verwirrt und mein Kopf schmerzt etwas...sonst ist alles gut...“, murmelte ich, als ich mich wieder gefangen hatte.

„Na das ist ja auch kein Wunder, bei dem Ausbruch!“ Geschockt weiteten sich meine Augen. Sie hatten es gesehen? Als ich meine Wut entladen hatte? Den Ausraster? Der Gesichtsausdruck der Thorn Queen wechselte nun von ernst zu anerkennend. „Ganz schön viel Power für eine normale Storm Riderin!“

„D-danke!“ Die beiden Frauen warfen sich einen Blick zu und kicherten dann. Kein Wunder! Ich machte mich hier gerade wohl voll zum Deppen! Peinlich! Aber warum war ich hier? Hatten sie mich gefunden und mitgenommen? Einfach so? „Wieso bin ich hier und wo bin ich hier überhaupt?“ Die Thorn Queen schenkte mir einen mitleidigen Blick. Was?
 

„Nach unserem Match haben wir ein Erdbeben gespürt und sind der Quelle gefolgt. Da haben wir dich in diesem riesigen Sturm aus Trümmern gesehen. Du hast da gestanden und einfach nur geschrien. Um dich herum war alles zerstört. Nach ein paar Minuten bist du plötzlich zusammengebrochen!“

„Oh...“ Ja, sie hatten es definitiv gesehen! Aber dieses Erdbeben... Es kam mir so leicht vor...

„Und dann haben wir dich mitgenommen, weil du ganz alleine warst und einfach nicht aufwachen wolltest! Hast dich wohl etwas überanstrengt!“, beendete die Pledge Queen. Ich nickte abwesend.

„Was ist denn? Stimmt irgendwas nicht? Du wirkst so neben der Spur.“

„Ähm, ich habe mich nur gerade gewundert wie ihr das Beben spüren konntet. Es wirkte so...leicht auf mich. Ich dachte niemand würde etwas mitbekommen...“, meinte ich peinlich berührt.

„Das Beben war gar nicht so leicht, wie du dachtest, zumindest nicht in deiner unmittelbaren Nähe!Aber Kilik hat es als erstes bemerkt, schon von weitem. Es ist schließlich seine Road, er ist immerhin der Gem King! “ Ich sah auf. Kilik?! Ich spürte die leichte Röte in meine Wangen aufsteigen.
 

„Sag mal, wie heißt du eigentlich?“

„Kanda Hotaru.“

„Hotaru-cha~n“ Die Pledge Queen lächelte mich freudig an. „Ich bin Ine!“

„Noyamano Rika!“
 

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Die zwei Queen's waren echt nett! Sie hatten mir noch eine Schmerztablette und etwas zu Essen gegeben. Und wir unterhielten uns noch eine lange Zeit! Mädchen halt, könnte man da wohl sagen. Ine redete viel über das Tunen und die Mechanik von Air Trek's. Es war wirklich interessant, was man alles mit AT's machen konnte und wie sie noch verfeinert werden konnten mit nur winzigen Änderungen! Die Pledge Queen hatte da echt Ahnung von! Sie hatte mir am Ende sogar angeboten bei Problemen zu ihr zu kommen! Zwischendurch hatte sie auch noch einen kurzen Blick auf meine AT's geworfen, um sicherzustellen, dass sie nicht beim Nachhauseweg auseinanderbrachen, wegen irgendwelcher Beschädigungen von meinem Ausbruch.
 

Rika erzählte mir einiges über das Dasein als Queen. Und sie redete über ihre Familie, ihre kleinen Schwestern und ihren kleinen Bruder. Das schien ein lustiges Pack zu sein! Bestimmt war bei ihnen zu Hause immer was los. Musste schön sein... Bei meiner Mutter und mir war es meist eher ruhig. Ich stellte fest, dass Rika einen starken Charakter hatte. Sie war ziemlich selbstsicher, stand aber noch fest auf dem Boden, sie wusste viele wichtige Dinge und sie kümmerte sich mit Hingabe um ihre Familie! Desto mehr ich mit ihr sprach, desto mehr wuchs mein Respekt für sie.
 

Ich war die ganze Nacht über bewusstlos gewesen. Aufgewacht war ich morgens gegen 10 Uhr. Als ich die Uhrzeit gesehen hatte, wäre ich beinahe aufgesprungen und zum Café gerannt, doch glücklicherweise viel mir dann ein, dass Sonntag war und das Café sonntags stets geschlossen hatte.
 

Die Wohnung, in der wir uns befanden, gehörte dem gesamten Sleeping Forest Team, wobei Rika mit ihren Geschwistern in einem eigenen Haus wohnte. Es war wohl so eine WG-Sache. Genauer hatten sie es nicht ausgeführt. Die Anderen waren zur zeit außer Haus. Aufgewacht war ich in Ine's Bett. Mittlerweile hatten wir uns in das Wohnzimmer begeben und auf dem Sofa gemütlich gemacht. Ich saß etwas steif da, weil ich daran denken musste, dass auch die anderen Sleeping Forest Mitglieder hier mal gesessen hatten. Auch Kilik.
 

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Nach einem sehr redseligen Tag machte ich mich gegen Abend auf den Weg nach Hause. Mitglieder aus dem Team waren noch nicht wieder zurückgekommen, also hatte ich auch keine peinliche Situation erlebt, wie ich anfangs befürchtet hatte. In dieser Nacht würde ich nicht durch die Luft fliegen. Ich wollte nicht den Eagles über den Weg laufen. Wer wusste schon, wie sie reagieren würden! So verrückt und fies, wie sie sich mir gegenüber das letzte Mal verhalten hatten... Ich war kein Mitglied mehr, oder? Sie hatten mich doch rausgeworfen, richtig? War ich wieder 'frei'?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-11-03T19:27:30+00:00 03.11.2014 20:27
Das FF war klasse. ^-^
Antwort von:  lulumint
03.11.2014 23:12
Ich danke dir, geht auch noch weiter, ich brauch im Moment nur etwas länger, wegen der Schule^^


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