Zum Inhalt der Seite

Schicksalsfäden

Jeder verdient eine zweite Chance (Uchiha-center)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Familie

Platsch!
 

Eigentlich war es ein wunderschöner Tag.

Draußen sangen die Vögel, eine laue Brise streichelte das Angesicht der Erde und die langsam aufgehende Sonne sandte ihre wärmenden Strahlen aus, vertrieb die Dunkelheit und beschenkte uns mit einem weiteren Morgen.
 

Nun, zumindest wäre er schön gewesen, wenn nicht gerade ein Eimer, gefüllt mit widerlich kaltem Wasser, über ihrem Kopf entleert worden wäre.
 

Mit einem Aufschrei fuhr sie ruckartig aus dem Schlaf auf, hatte ihr Kuscheltier, das sie beim Schlafen stets umklammert hielt, empor geworfen.

Äußerst unelegant stolperte sie aus dem Bett, wobei sie sich in ihrer Decke verhedderte und kreischend zu Boden fiel.

Nachdem sie sich mühsamst befreit hatte, rieb sie sich stöhnend den Hinterkopf, der bei dieser Aktion übelst in Mitleidenschaft gezogen worden war.
 

Vielleicht würde sie sogar eine Beule kriegen!
 

Der Übeltäter schien daran jedoch keine Gedanken zu verschwenden.

Schallendes Gelächter drang an ihre Ohren.
 

„Nii-chan! Was soll das?!“, empörte sie sich daher.
 

Besagter Bruder stand ihr gegenüber, den Eimer wie einen Pokal in Händen haltend, und sah schelmisch grinsend auf sie hinab.

Er ließ sich von seiner schmollenden Schwester, die soeben den Teppich volltropfte, nicht den Spaß verderben, zeigte jedoch ein wenig Mitleid und reichte ihr hilfreich die Hand.

Jene ergriff sie nach kurzem Zögern sogar, sehr zu seinem Überraschen, und ließ sich auf die Beine ziehen.
 

„Warum machst du so was?!“, fragte sie erneut, diesmal mit mehr Nachdruck in ihrer Stimme.
 

Ihr Bruder schüttelte bloß lächelnd den Kopf.

„Willst du etwa schon am ersten Schultag zu spät kommen?“
 

Kaum hatte er den Satz vollendet, war Yuna auch schon zur Tür hinaus.
 


 

Sie lief. Sie lief über die Wiese, über Blumen.

Über blaue, gelbe, rote, große und kleine, schöne und weniger schöne.

Es roch gut.

Es hatte immer gut gerochen, das wusste sie noch.

Sie war immer fröhlich gewesen, war jauchzend durch die hohen Gräser gehechtet, den Duft der Blüten inhalierend.

Warm war es gewesen, ein schöner Sommertag.
 

Aber heute nicht.

Heute rannte sie um ihr Leben.
 

Es schien keine Sonne.

Es war dunkel, tiefste Nacht, finster.

Sie lachte auch nicht, weinte, sah sich um, hektisch, mit weit aufgerissenen Augen.
 

Wo ist er?
 

Sie wollte schreien, aber das traute sie sich nicht.
 

Wird er mich hören?

Natürlich wird er das.
 

Wird er mich finden?
 

Sie sprang über eine Wurzel, kam stolpernd zum Stehen.

War sie etwa schon im Wald?
 

Eine dumme Frage.
 

Hoch ragten die Bäume über ihr empor.

Die Blätter raschelten seltsam laut. Heftiger Wind kam auf.
 

Sie werden mich verraten, dachte sie sich.
 

Früher hatte sie hier Zuflucht gesucht, damals, an diesen schönen Sommertagen.
 

Weißt du noch, Nii-san?
 

Sie sah alles scharf, konnte durch die Schwärze hindurchsehen.

Hatte sie da etwas Rotes leuchten sehen?
 

Ihre kurzen Beine trieben sie weiter, ihre Lunge forderte nach mehr Sauerstoff.

Sie atmete heftiger. Ein und Aus. Ein und Aus.
 

Wohin soll ich laufen?
 

Ihre Schritte waren so laut. Das Laub am Boden, es knirschte und knackte.
 

Verräter, dachte sie sich.

Ihr Herz, flatternd wie ein Vogel, pumpte das Blut mit bahnbrechender Geschwindigkeit.
 

Wohin soll ich laufen?!
 

Sie verfiel in Panik.

Kein Vor, kein Zurück. Stillstand.

Ein Zischen?

Im letzten Moment brachte sie sich mit einem waghalsigen Sprung vor dem Kunai in Sicherheit.

Schmerzhaft landete sie am Boden, hatte versäumt, sich abzurollen.

Keuchend kam sie wieder auf die Beine, knickte ein.

Das war's dann wohl.
 

Warum?!
 

Da war er.

Er kam hervor zwischen den Bäumen, sah auf sie hinab, keine Emotion stand in seinem sonst so fröhlichen Gesicht.
 

„Warum? Nii-san?“, fragte sie, diesmal laut.

Aber er antwortete nicht.
 

Rot traf auf Rot.

Sie glaubte, es wäre Schwarz, wusste nicht, was mit ihr vor sich gegangen war.

Sie schluckte trocken, zitterte.

Die Augen ihres Bruders veränderten sich. Langsam rotierten sie, nahmen eine andere Gestalt an.
 

Was ist das?

Ein schwarzes Muster, filigran, fast schon elegant.
 

„Ich schenke dir einen Traum, Yuna.“

Seine Stimme war so tief.
 

Ihr Kopf fiel zur Seite, landete hart auf dem Waldboden. Ein Glück tat es nicht weh, immerhin waren die Blätter ja da.

Wenigstens dafür waren sie noch gut.

Es wurde ganz dunkel um sie, dunkler noch als ohnehin schon, und das würde es auch für lange Zeit bleiben.

Das letzte, was sie sah, war ein Schemen, nicht allzu weit entfernt.

Er rannte, kam näher, nahm langsam Gestalt an.
 

Nii-chan...
 

Er hatte sie gefunden.
 


 

Verzieh nicht so das Gesicht! Dieses Foto soll hübsch werden!“

Versuch es doch wenigstens, Yuna!“
 

Ich will aber nicht! Das ist doof!“
 

Schmollend verschränkte sie die Arme vor der Brust, ignorierte den strengen Blick ihrer Mutter und den genervten ihres Nii-chan.
 

Sie hasste es.
 

Immer diese blöden Familienfotos!

Es wurde eh alle paar Jahre ein neues gemacht! Warum musste es denn jedes Mal so ein Prozedere sein?

Sie fühlte sich unwohl in ihrem Kimono. Mürrisch zupfte sie daran herum.

Das Muster war ja ganz schön, mit den Blättern darauf, aber sie war doch kein Baum!
 

Yuna, jetzt hab dich nicht so!“, meinte ihre Mutter dann weiter.
 

Ich will aber nicht!“

Da spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.
 

Leise wisperte Nii-san ihr Worte ins Ohr, lustige Worte.

Er erzählte von diesem Kakashi, dem, der ihn ständig zur Weißglut trieb.
 

Schon wieder zu spät!“, äffte er ihn nach, verstellte die Stimme.

Sie lachte.
 

Ehe sie sich versah, hatte der Fotograph auch schon den Auslöser betätigt.
 

Danke, Obito!“, stöhnte ihre Mutter dann.

Ihr Nii-san wusste eben, wie man mit ihr umgehen musste.
 


 

Yuunaa! Jetzt beeil dich doch!“
 

Nii-chan war nicht halb so lustig wie Nii-san.
 

Wir kommen noch zu spät! Yuna!“
 

Immer wollte er was! Mach das, mach das!

Gemächlich drehte sie sich im Bett herum.

Sollte er doch warten bis er schwarz wird!

Außerdem war es gerade so schön warm...
 

„Yuna!“
 

Lass mich doch einfach schlafen...
 


 

„So wach doch auf! Yuna!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zahra-chan
2014-09-14T08:15:10+00:00 14.09.2014 10:15
Ist ein echt tolles Kapitel geworden :)
Man konnte sich gut in Yuna hineinversetzen.
Dass Obito der Bruder ist, kam ein wenig überraschend.
Ich freue mich jedenfalls auf das nächste Kapitel :D

LG Zahra
Antwort von:  Nakuj
14.09.2014 10:25
Es sollte auch überraschend sein. :)
Später werde ich noch erklären, warum es ausgerechnet Obito ist.
Ihr anderer Bruder ist nur ein Oc, also wird es diesbezüglich keine weiteren Überraschungen geben. ;D

GLG Naku


Zurück