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Heartbeat

von
Koautor:  -Luna-

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A Storm in my Mind

Nachdem Midori ein Taxi für sich und Usagi bestellt hatte, kehrten sie noch einen Moment zurück an die Bar, ehe sie sich von Yumeni und Minako, die sich zuvor ausgiebig bei Usagi für ihr Verhalten entschuldigt hatte, verabschiedeten.
 

Die Fahrt zum Anwesen der Chibas verlief weitestgehend schweigend und jeder hing seinen Gedanken nach. Midori selbst überlegte, wie sie nun weiter vorgehen sollte, denn Usagis Entschluss auszuziehen und ihren Sohn aufzugeben, änderte nichts daran, dass sie alles in ihrer Macht stehende dafür tun würde, dass die beiden irgendwann doch noch zueinander fanden. Zuvor müsste sie Mamoru allerdings dazu bringen, endlich auf sein Herz zu hören, ganz gleich, ob Natsumi nun ein falsches Spiel mit ihrem Sohn trieb oder nicht. Sie wollte, dass er sein Glück fand, so wie sie es damals bei Kitai gefunden hatte. Er war ihre große Liebe und er würde es immer sein, denn Ihrer Meinung nach schenkte man nur einmal im Leben sein Herz einem anderen Menschen, bei dem das Schicksal dafür gesorgt hatte, dass sich ihre Lebenswege kreuzten. Und mittlerweile hegte sie keine Zweifel mehr daran, dass es bei Mamoru und Usagi eben jenes Schicksal war, das sie zueinander gebracht hatte.
 

*
 

Kaum am Anwesen angekommen und aus dem Taxi ausgestiegen, fiel Usagi's Blick prompt auf eine schwarze Katze, die ihr seltsam bekannt vorkam. »Luna?«, rief sie überrascht, ehe sie sich in Bewegung setzte und zu ihr hinüber lief. Verwundert folgte Midori ihr.

»Na so was, du bist es tatsächlich. Was machst du denn hier? Bist du etwa von zu Hause ausgebüxt?«, fragte die junge Frau ein wenig irritiert und sofort gab Luna ein bestätigendes Maunzen von sich, während sie sich schnurrend um ihre Beine schlängelte.

Midori schmunzelte. »Hmm, ich glaube, sie ist wegen Artemis hier... Da schau!«, wies sie Usagi auf den weißen Kater hin, der nur wenige Meter abseits von ihnen saß und das Geschehen aufmerksam verfolgte. Und kaum dass sie die junge Frau auf Artemis hingewiesen hatte, lief Luna auch schon zu ihm hinüber und schmiegte sich wie zur Bestätigung an ihn.

»Du scheinst recht zu haben, aber wie ist das möglich? Ich meine, mein Elternhaus liegt nicht gerade um die Ecke.«

»Ich denke, das kann ich Ihnen erklären«, erwiderte Noguchi, der soeben aus dem Anwesen trat.

»Es ist nicht das erste Mal, dass ich die kleine schwarze Katze hier sehe. Sie war schon des Öfteren bei uns. Ich glaube, es war zwei Tage vor Ihrem Vorstellungsgespräch, als sie mir das erste Mal zusammen mit Artemis über den Weg lief. Sie schienen mir, wie soll ich sagen, sehr vertraut miteinander; so als würden sie sich schon viel länger kennen. Dazu kommt, dass sie an dem Tag sehr wachsam zu sein schienen. Ständig waren sie in Master Chibas Nähe. Es kam mir fast so vor, als würden sie auf ihn aufpassen oder ihn gar beschatten.« Der ältere Herr lachte, als er an den Tag zurück dachte. Nicht einmal mit Milch oder Leckereien konnte er die beiden davon abbringen, dem jungen Hausherrn weiterhin auf Schritt und Tritt zu folgen.
 

Usagi zog die Stirn kraus. Auch wenn das für Außenstehende völlig Abstrus klang, so hatte sie jedoch das komische Gefühl, dass Noguchi damit irgendwie Recht haben könnte. Warum konnte sie beim besten Willen jedoch nicht sagen. Sie schüttelte den Kopf, um die wirren Gedanken die sich gerade in ihrem Kopf abspielten zu verdrängen. »Ich hoffe, meine Luna hat Ihnen nicht allzu viel Ärger bereitet, Noguchi«, entschuldigte sich Usagi prompt, ehe sie sich an Midori wandte. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn Luna die Nacht über bei mir bleibt? Da morgen mein freier Tag ist, könnte ich sie direkt zurück zu meinen Eltern bringen.«

Die Schwarzhaarige nickte. »Natürlich, aber Usagi, ich vermute eher, dass deine Luna wegen dir hier ist. Ich denke, sie hat irgendwie gespürt, dass es dir nicht gut geht. Weißt du, Katzen haben für so etwas einen sechsten Sinn.« Leicht lächelte sie, als die kleine schwarze Katze samt Artemis auf sie zu kam und mehrfach maunzte. »Ich denke, wir sollten so langsam hineingehen. Mir scheint als hätten Luna und Artemis ziemlich Hunger.« Noch während sie im Begriff waren hineinzugehen, wies Midori Noguchi an, die beiden Katzen zu füttern und bat Usagi im Anschluss, sich ein wenig auf ihrem Zimmer auszuruhen. Sie selbst entschloss sich jedoch dazu, erst einmal Yukiko und Mamoru auf der Terrasse aufzusuchen.
 

*
 

Überrascht blickte Mamoru zu seiner Mutter. »Wo ist Usagi?«, hakte er sofort nach, als er sah, dass die junge Frau nicht bei ihr war.

Sofort hob Midori beschwichtigend die Hände. »Keine Sorge, ich habe sie erst einmal auf ihr Zimmer geschickt, damit sie sich umziehen und ein wenig frisch machen kann. Der Tag hat sie ziemlich mitgenommen.«

Mamoru seufzte schwer, als er den vorwurfsvollen Blick seiner Mutter bemerkte, den sie ihm bei ihren Worten zuwarf. »Es tut mir Leid, okay?! Es ist nur...«

»Lass gut sein Mamoru, ich denke es wäre besser, wenn du Usagi erst einmal aus dem Weg gehst. Ich möchte nicht, dass ihre Arbeit unter ihrer Zuneigung zu dir leidet oder sie gar Ihre Anstellung bei uns kündigt. Des Weiteren wünsche ich mir von dir, dass du dir darüber im Klaren wirst, was du wirklich willst. Du kannst von Usagi nicht erwarten, dass sie ewig auf dich warten wird oder sie dir ihre Aufmerksamkeit immer dann schenkt, wenn es dir gerade passt.«

»Das verlange ich von ihr doch gar nicht!«

»Ach nein?!«, fuhr Midori ihm schroff dazwischen. »Dann erkläre mir bitte mal, warum du ständig versuchst Usagi von anderen Männern fern zu halten, wenn du so oder so vorhast bei Natsumi zu bleiben?«

Stirnrunzelnd blickte er zu seiner Mutter und überlegte kurz, wie er es am besten erklären konnte. Doch es gestaltete sich einfach schwierig, das alles überhaupt in Worte zu fassen. »Ach verdammt, okâsan, ich weiß es doch selbst nicht. Sie weckt einfach in mir den Wunsch, sie bei mir haben zu wollen und zu beschützen. Und allein der Gedanke daran, sie bei einem Anderen zu wissen und dass sie ihm ihre Aufmerksamkeit und Zuneigung schenkt, bringt mich beinahe um den Verstand. Und das mit Natsumi... - eigentlich hindert mich nur mein Versprechen an otōsan daran, die Verlobung nicht gänzlich aufzulösen. Wolltest du das von mir hören?« Seufzend ließ Mamoru die Schultern hängen. »Glaub mir, ich wollte wirklich nie, dass es soweit kommt. Ebenso hätte ich nie gedacht, dass ich mal in einer Situation sein könnte, in der ich wirklich überlege, ein Versprechen zu brechen. Vor allem nicht eines, welches ich am Sterbebett gab.«

»Dein Vater würde niemals deinem Glück im Weg stehen, Mamoru! Und wenn du weiter selbst so rigoros an deinem Versprechen festhältst, wirst du nie glücklich werden«, entgegnete Midori und schüttelte verständnislos den Kopf.
 

Die Worte trafen Mamoru mit voller Wucht. War ihr sein Versprechen an seinen Vater tatsächlich so wenig wert? Sie wusste doch, wie wichtig diese Verbindung für ihn war. »Tut mir Leid, okâsan, aber so einfach, wie du es dir vorstellst, ist das nicht für mich! Ich kann nicht so tun, als hätte es dieses Versprechen nie gegeben. So gern ich es wollte, aber es geht einfach nicht.«

»Dann halte dich bitte in Zukunft von Usagi fern!«, entgegnete Midori ein wenig ungehalten und seufzte anschließend, als ihr Sohn wutentbrannt die Terrasse verließ und ins Innere des Anwesens stürmte. Sie wusste, was in ihm vorging; sie ahnte, welches Gefühlschaos in ihm tobte und doch vermochte sie es nicht, noch weiter in die Geschehnisse einzugreifen. Mamoru war keine Marionette, er musste selbst seinen Weg finden. Das Einzige, was sie jetzt noch tun konnte, war, ihm die richtige Richtung zu weisen und das hatten Yukiko und sie bereits getan. Jetzt lag es allein an ihm...
 

»Willst du ihn wirklich in sein Unglück rennen lassen?«, riss Yukiko ihre Tochter aus ihren Gedanken. Kopfschüttelnd wandte Midori sich zu ihr um. »Natürlich nicht! Jedoch bleibt uns momentan keine andere Wahl. Denn wie du selbst gerade bemerkt haben solltest, kommen wir so nicht weiter. Alles was wir tun können, ist herauszufinden, was Natsumi im Schilde führt. Vielleicht kommt er ja dann endlich zur Besinnung.«

»Dir ist aber schon bewusst, dass es schwer für Mamoru sein wird, Usagi aus dem Weg zu gehen.«

»Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, aber ich möchte auch Usagi schützen. Sie hat es genauso wenig verdient, unglücklich zu sein, nur weil sie ständig mit ihren Gefühlen für Mamoru konfrontiert wird.«

Yukiko nickte. »Das verstehe ich und in dem Punkt stimme ich dir auch vollkommen zu. Aber wie willst du das bewerkstelligen? Ich meine, es lässt sich kaum vermeiden, dass sich die Beiden ständig über den Weg laufen werden. Usagi wohnt immerhin hier..«

»Nicht mehr lange...«

»Wie bitte?«

Midori seufzte. »Usagi hat mir vorhin mitgeteilt, dass sie sich eine eigene Wohnung oder eine WG suchen wird. Zudem hat sie mich darum gebeten, Mamoru die Kette, die er ihr kurz vor dem Ball geschenkt hatte, zurückzugeben«, erwiderte sie, während sie besagtes Objekt aus ihrer Handtasche holte.

Erstaunt blickte die Ältere zur Kette, die ihre Tochter ihr entgegenhielt. »Und wirst du es tun?«

Fragend zog Midori eine Augenbraue in die Höhe. »Was meinst du?«

»Na ihm die Kette zurückgeben?!«

Sofort schüttelte die Schwarzhaarige den Kopf. »Nein. Vorerst nicht...«, erwiderte sie und steckte die Kette mit dem Engelsanhänger schnell wieder ein, als sie Schritte auf sie beide zukommen hörte. Sie atmete erleichtert auf, dass sie Ihrer Vorahnung vertraut und die Kette wieder versteckt hatte, als Mamoru erneut im Türrahmen erschien.

»Ich wollte euch nur kurz informieren, dass ich mir soeben ein paar Tage freigenommen habe und außer Haus sein werde. Das ist vermutlich gerade das Beste.« Kurz verbeugte er sich vor seinen Familienoberhäuptern und war auch schon in der nächsten Sekunde wieder verschwunden.
 

Völlig perplex blickte Midori ihm hinterher; und noch ehe sie überhaupt eine Regung zeigen oder etwas sagen konnte, ergriff auch schon Yukiko das Wort.

»Lass ihn gehen, Midori. Ich denke, es wird ihm gut tun, ein paar Tage woanders zu verbringen. Vielleicht hilft es ihm, den Kopf ein bisschen frei zu kriegen.«

»Womöglich hast du recht, okâsan ...«, nickte sie nachdenklich und beschloss kurz darauf, sich noch einmal mit ihrem Detektiv in Verbindung zu setzen. Sie musste schleunigst dafür sorgen, dass Natsumi nicht noch mehr Unheil anrichtete.
 

*
 

Mit der Reisetasche in der Hand stand Mamoru noch einen kurzen Moment in der großen Eingangshalle und blickte in den Gang, wo sich Usagis Zimmer befand. Sein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, dass er sich von nun an von ihr fernhalten müsste, um wieder Herr über seine Gefühle zu werden. Ebenso war es wichtig, dass sich die angespannte Situation wieder ein wenig gab und er auch die Beziehung zu Natsumi und ihrer Familie nicht weiter gefährdete. Nur allzu deutlich waren ihm ihre Worte noch präsent, als sie ihm an dem Tag, wo Usagi zum Bewerbungsgespräch Vorort war, deutlich zu verstehen gab, dass sie dafür sorgen würde, dass er seine Stelle als Oberarzt vergessen könne und sämtliche Geschäftsbeziehungen zu der Firma seiner Familie eingestellt werden würden.
 

Nachdem er noch einmal tief durchgeatmet hatte, wollte er gerade die Tür hinter sich zu ziehen und wäre beinahe mit dem Kurier zusammengestoßen, der sich gerade mit einem großen Paket die letzten Stufen hinauf gemüht hatte.

»Oh! Konbanwa, was kann ich für Sie tun?«

Der Kurier verbeugte sich höflich. »Guten Tag, Chiba-Sensei. Ich bringe eine wichtige Lieferung und benötige hierfür eine Unterschrift.«

»Natürlich, kein Problem!«, antwortete der Schwarzhaarige und griff nach dem Lieferschein, auf dem er mit seinem Namen den Empfang quittierte. Neugierig geworden, suchte er nach einem Umschlag oder Ähnlichem und wurde auf der Rückseite fündig. Kurzerhand lehnte er das große Paket neben der Tür ab und öffnete den Umschlag.
 


 

Ein wunderschönes Gemälde für eine wunderschöne Frau.

Liebe Usagi,

hiermit würde ich dich gern kommenden Montag um 15:30 Uhr zum chadō* einladen.

Es wäre mir eine große Ehre, dich dazu auf meinem Anwesen empfangen zu dürfen.

In freudiger Erwartung auf deine Antwort,

Diamond Black
 

Wütend ballte Mamoru die Faust und war drauf und dran, die handgeschriebene Einladung von Diamond zu zerreißen und verschwinden zu lassen, als er im Augenwinkel eine Bewegung ausmachte. Ausgerechnet Usagi! Ausgerechnet sie war gerade im Eingangsbereich erschienen und hatte ihn und das große Paket sofort entdeckt. Schnell versteckte er den Umschlag und das Kärtchen mit der Einladung hinter seinem Rücken, als sie näher kam. Trotz den unschönen Ereignissen vom Nachmittag, rang sie sich ein höfliches Lächeln ab, doch er konnte deutlich sehen, wie viel Überwindung es sie kostete und was sich tatsächlich hinter ihrer aufgesetzten Fassade verbarg. Sie litt und das wegen ihm.
 

»Brauchst du Hilfe beim reintragen?«, fragte sie gerade heraus und trat nun neben ihn, um das Paket näher in Augenschein zu nehmen. Noch bevor er antworten konnte, entdeckte sie den Paketaufkleber mit ihrem Namen, von wo er zuvor den Briefumschlag entfernt hatte. »Oh, das Paket ist ja an mich adressiert.«

»Sieht wohl so aus. Ist eben angekommen« antwortete Mamoru, während er versuchte sich so hinzustellen, damit die junge Frau den geöffneten Brief in seinen Händen nicht zu sehen bekam. Skeptisch zog Usagi eine Augenbraue in die Höhe, als ihr auffiel das an der Rückseite des Paketes etwas abgerissen wurde und Mamoru sichtlich nervös etwas hinter seinem Rücken versteckte. Doch gerade als sie ihn darauf ansprechen wollte, hielt er ihr auch schon einen Briefumschlag entgegen. Prompt verfinsterte sich ihr Blick, als sie erkannte, dass dieser bereits von ihm geöffnet wurde. »Was zum Teufel soll das, Mamoru?! Warum liest du meine Post?« Wütend funkelte sie den Schwarzhaarigen vor sich an, nachdem sie den Brief von Diamond gelesen hatte und ihr bewusst wurde, dass er versucht hatte, ihr diesen vorzuenthalten. Im nächsten Moment stutzte sie jedoch, als sie hinter ihm eine Reisetasche stehen sah. »Du verreist?«

Der Schwarzhaarige nickte. »Ja, ich brauche ein wenig Abstand von allem. Und nein, eigentlich wollte ich deine Post weder lesen, noch sie dir vorenthalten. Doch da es sich hierbei um eine Einladung von Diamond handelt, konnte ich nicht anders. Ich musste einfach wissen, was er von dir will. Nicht weil ich Eifersüchtig auf ihn bin, oder dir dein Glück nicht gönne, sondern weil ich mir Sorgen um dich mache.« Seufzend fuhr er sich durch sein Haar, während er sich innerlich selbst einen Dummkopf schellte. Dass er nicht eifersüchtig auf Diamond war, war glatt gelogen und wenn er könnte, wie er wollte, würde er alles daran setzen, um Usagi von ihm fernzuhalten. Er schüttelte den Kopf. »Wie dem auch sei, die Familie Black ist ein wenig speziell, also pass einfach ein wenig auf dich auf, falls du seine Einladung wirklich annehmen solltest.«

Noch ehe Usagi darauf antworten konnte, schnappte er sich seine Reisetasche und verließ, ohne sich noch einmal umzudrehen oder zu verabschieden, das Anwesen. Sprachlos blickte die junge Frau ihm einem Moment hinterher. Hatte er sie jetzt wirklich einfach stehen lassen? »Himmel, ich bin doch kein kleines Mädchen mehr, das nicht auf sich selbst aufpassen kann.«, rief sie ihm noch erbost hinterher, wobei es ihr egal war, ob er sie noch gehört hatte oder nicht. Sie musste ihrem Frust in diesem Moment einfach Luft machen. »Was bildet er sich eigentlich ein? Ich bin doch kein Kleinkind mehr, das er bevormunden muss. Und er ist auch nicht mein Vater«, murmelte sie vor sich hin und erschrak, als sie sich umdrehte und Midori plötzlich vor ihr stand.

»Nein, bist du nicht, aber die Frau, die er liebt!«, entgegnete sie und seufzte leise. »Nimm es ihm bitte nicht übel!«

»Tue ich ja nicht........... naja fast! Ich verstehe nur einfach seine Abneigung gegenüber Diamond nicht. Auf der Gala haben sie doch auch noch ganz normal miteinander reden können. Und nun? Nun tut Mamoru so, als wäre Diamond der Teufel höchst persönlich.«

»Liegt das nicht auf der Hand, was der Grund dafür ist? Ach Usagi...«, schmunzelte Midori nun und legte einen Arm um die Schultern der Blondine. »Was empfindest du denn gegenüber Natsumi, wenn sie an der Seite von Mamoru ist?«

Von der Gegenfrage überrascht, blickte Usagi auf. »Wenn du darauf hinaus willst, dass ich eifersüchtig sein sollte!? Selbst wenn es so ist, steht es mir nicht zu!«, antwortete Usagi und ließ die Schultern sinken. Natürlich war sie eifersüchtig auf Natsumi, denn sie war die Frau an Mamorus Seite. Sie war mit ihm zusammen, konnte ihm Nahe sein und seine Wärme spüren. Ihr Herz wurde schwer, denn alleine der Gedanke an Mamoru und Natsumi, schmerzte sie zu tiefst. Sie musste damit abschließen, denn das pure Verdrängen half rein garnichts, wenn sie auf Schritt und Tritt an Mamoru erinnert wurde und sie sich ihrer tiefen Gefühle für ihn doch nur immer wieder bewusst wurde. Und der erste Schritt würde eine eigene Wohnung werden, ihre eigenen vier Wände, wo Mamorus Präsenz nicht stetig in der Luft hing. So wie gerade jetzt... im Eingangsbereich, wo er noch Minuten zuvor bei ihr gestanden hatte. Sein Duft hing noch immer schwer in der Luft und schnürrte ihr die Kehle zu, denn ihr Streit trug nur noch mehr zu ihrer Entscheidung bei, bei den Chibas auszuziehen, egal wie schwer es ihr fiel.

»Usagi?«

»Hmm?«

»Meinem Sohn steht es genauso wenig zu, eifersüchtig zu sein, aber dennoch ist er es. Glaub mir, wenn ich sage, dass ich hier keineswegs etwas schön reden will, aber er tut das alles nur, -zum Teil auch unbewusst-, weil du ihm nicht egal bist.«
 

*
 

Ein stürmischer Wind wehte Mamoru durch die Haare, während er auf einem der großen Steine neben dem Hotel am Meer kauerte und die schäumende Gicht unter sich beobachtete, die bei jeder weiteren ankommenden Welle an den hohen Felsen hinaufstieg. So wie der Sturm über das Meer tobte, so tobte dieser ebenso in seinem Inneren. Auch wenn es gerade mal eine Stunde her war, als er Usagi ohne ein Wort des Abschieds in der Eingangshalle des Anwesens stehen ließ, kam ihm die Zeit die er nun ohne sie war, wie eine Ewigkeit vor. Eine Ewigkeit, die dem Schwarzhaarigen schmerzlichst bewusst machte, wie sehr er sie schon jetzt vermisste. Wie sollte er sich von ihr fern halten, wenn er Tag ein und Tag aus sowie Nacht für Nacht nur noch an sie denken konnte und sogar von ihr träumte? Wollte er das überhaupt? Mamoru seufzte. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte und wollte er es nicht, denn sein Herz und seine Seele sehnten sich nach ihr. Nach der Frau, die so plötzlich und unerwartet in sein Leben trat und ihm schier den Atem raubte. Nach ihr, die nur eine Angestellte für ihn sein sollte und doch zu etwas ganz Besonderem für ihn wurde. »Usako«, wisperte er dem Meer entgegen, während er krampfhaft versuchte, wieder seiner Gefühle Herr zu werden. Doch jeder Versuch scheiterte kläglich. Immer wieder sah er sie vor sich. Hörte sogar ihre Stimme, sah ihre wundervollen blauen Augen, ihr Lächeln und ihre sinnlichen Lippen. Lippen, die er schon einmal geküsst hatte... Und eben jener Kuss hatte alles verändert. Er hatte dabei endgültig sein Herz an Usagi verloren, war ihr vollends verfallen und seither war nichts mehr wie zuvor. Natsumi war für ihn belanglos geworden, sie spielte nur noch eine Nebenrolle in seinem Leben. Und dennoch hallte die leise Stimme der Vernunft weiter in ihm. Er fühlte sich hin und her gerissen, wie bei einem Kampf zwischen Herz und Vernunft. Doch jedes Mal siegte die Vernunft, auch wenn es sein Herz dabei zerriss.
 

Plötzlich hatte er das Bedürfnis, sich bei Usagi entschuldigen zu müssen. Doch wie? Seiner Mutter hatte ihm klipp und klar gesagt, dass er sich besser vorerst von ihr fernhalten sollte. Somit blieb ihm nur eine SMS... eine lapidare SMS, um sich zu entschuldigen und vielleicht auch zu erklären, was in ihm vorging.
 

"Es tut mir leid! Ich habe mich dir gegenüber wohl wie der letzte Baka benommen und ich weiß, dass es keine richtige Erklärung für mein Verhalten ist, aber ich komme einfach mit diesem plötzlichen Gefühlchaos nicht klar. Seitdem du da bist, hast du meine Welt auf den Kopf gestellt und ich will dir nahe sein, will dich bei mir haben, darf es aber nicht. Die Gefühle für dich bringen mich mehr und mehr in die Bredouile. Ich hoffe, du verstehst, was ich dir sagen will, auch wenn es mir so verdammt schwer fällt. Verzeih mir! M."
 

Minutenlang blickte er auf den Text. Obwohl er seine Worte wohl bedacht gewählt hatte, war er sich unsicher, ob Usagi es wirklich richtig deuten würde. Sollte er die SMS wirklich senden? Oder lieber verwerfen und es einfach dabei belassen, wie es war? Er rang mit sich; überlegte hin und her...
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
*Die japanische Teezeremonie (jap. 茶道, chadō oder sadō, dt. Teeweg; auch 茶の湯, cha-no-yu, dt. heißes Wasser für Tee), auch bekannt als Teeritual, steht in ihrer zugrundeliegenden Philosophie dem Zen nahe. Es ist eine in ihrem Ablauf bestimmten Regeln folgende Zusammenkunft, bei der ein oder mehrere Gäste von einem Gastgeber Tee und leichte Speisen gereicht bekommen. Um dem Gast die Möglichkeit zur inneren Einkehr zu bieten, findet die Zusammenkunft in einem bewusst schlicht eingerichteten Teehaus statt. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  mondhas
2017-05-18T18:48:24+00:00 18.05.2017 20:48
da bin ich gespannt,so lang du die story weiter schreibst gedulde ich mich gern
Von:  mondhas
2017-05-18T12:17:17+00:00 18.05.2017 14:17
vielen lieben dank für das nächste tolle kap.bin gespannt wie es weiter geht.ist ne super tolle story
Antwort von:  MissyX
18.05.2017 15:08
huhu mondhas,
auch dir vielen lieben Dank fürs Review und das Kompliment. ^.^ Gespannt, darfst du auf alle Fälle sein, denn im nächsten Kapitel wird noch so einiges passieren :) Aber da ich nicht allzu viel bzw eigentlich gar nichts verraten möchte, musst du dich leider wieder ein wenig Gedulden.

Herzlichste Moonie Grüße
-Luna- & Missy
Von:  Kaninchensklave
2017-05-18T11:50:02+00:00 18.05.2017 13:50
ein Tolles Kap

tja was die Einladung von Diamond betrifft so muss er sich da wohl um Usagi keine sorgen machen
denn er ist weder Ihr Typ noch traut sie dem hinterhältigen schleimneutel auch nur einen mm weit
denn Midori wird Ihr jetzt wohl noch etwas erzählen was Diamond betrifft immerhin ist er auf das Geld
seiner Frau angewiesen und bei einer scheidung steht er ohne etwas auf der Strasse außer den Sachen am Leib

das wäre doch etwas Diamond auflaufen zu lassen in dem sie dessen Frau hin schickt statt Ihr
dann hätte er das Problem das er sich erklären muss und seine Frau süssifant lächelt
und Ihn vor die wahl stellt mit seinen affähren auf zu höhren oder als ein nichts auf der strasse zu landen

Mamoru ist hin und her gerissen zwischen seinem Versprechen seines Vater gegenüber sowie Natsumis drohung auf der einen Seite
und seinen Gefühlen zu Usagi auf der anderen Seite, denn Natsumi glaubt allmächtig zu sein doch zieht dabei gerade
Ihren ja so sauberen Familien Namen durch den dreck und sollte das öffendlich werden hat Natsumi und Ihre Familie das Problem
von der Staatsanwaltschaft und dem Finanzamt überprüft zu werden da würde man genug herausfinden

GVLG
Antwort von:  MissyX
18.05.2017 14:40
Hiho Krümelkeks ;-)
vielen lieben dank fürs Rev ...

Na, ich bin mir da nicht so sicher, ob unsere liebe Usagi nicht doch die Einladung annimmt und wenn ich ehrlich bin, finde ich Diamond eigentlich recht ansehnlich, zumindest in Crystal *_*) Wenn da nur nicht Mamoru wäre, nicht wahr?^^ Wie kommst du eigentlich darauf, das Diamond eine Frau hat? Wenn du auf Esmeraude anspielst, dann muss ich dir leider sagen, das sie nicht verheiratet sind. Was genau Esmeraude für eine Rolle in Diamonds Leben spielt... tjoar.. Mein Name ist Hase :3

Hab noch einen schönen Tag

-Luna- & Missy
Antwort von:  Kaninchensklave
18.05.2017 14:53
ach es wäre doch Lustig wenn Diamond auch noch unbekannt verheiratet ist
das würde etwas mehr witz rein bringen wie er sich erhofft das Usagi in seinem Bett landet
und dann seine Frau vorfindet die er nicht leiden kann aber wegen des Geldes geheiratet hat und DUmmerweise einen Ehevertrag unterschrieben hat und Esmeraude eines seine Betthäschen ist
von dem seine Frau nichts weiss

tja selbst wenn Diamond ansehlich aussieht so ist sein Charakter immer noch scheisse und wird es immer bleiben denn arschloch bleibt Arschloch und ändert sich nicht von jetzt auf gleich
da Usagi eine gute Menschen kenntniss hat wird sie nicht auf ihn reinfalen

da sie ja sonst auch auf eine Lespe reinfallen müsste nicht wahr ;)
Antwort von:  MissyX
18.05.2017 15:00
Also soweit ich weiß, war Diamond schon immer von Serenity besessen. Und deshalb glaube ich kaum, das er sie nur fürs Bett will ^^ :3 Was den Charakter angeht, joar so genau weiß man ja bei unserer Geschichte noch nicht, wie er so drauf ist. Lass dich überraschen :) Es kommt immer anders als man denkt ;-)
Antwort von:  Kaninchensklave
18.05.2017 15:15
eine Usagi die auf einen heuchler wie Diamond reingfällt gibt es einfach nicht egal wie sehr er sie besitzen will eines ist siche rvon liebe ist da keine Rede und ein Diamond der Usagi umgarnt ist eher OOC und abstossend dazu wäre dann Diamond nicht DIamond

außerdem finde ihc das das pair einfahc nur abstoßen und extrem OOC ist und Usagi war nice Dummgenung um auf Diamond rein zufallen darum wäre es doch viel besser wenn sie ihn abblitzen lässt bei seiner einladung
und er darauf hinbeginnt ihr nach zustelllen das wäre dann Diamond wie wir ihn kennen
Antwort von:  -Luna-
18.05.2017 15:30
Bleibt ma ganz entspannt in der Keksdose.... ich verweis einfach ma kurz auf die Kurzbeschreibung (Bei Heartbeat handelt es sich um eine alternative Geschichte, die nach dem Sieg über Galaxia ansetzt und den darauf folgenden Neustart beschreibt. Trefft viele alte Bekannte; erlebt diverse Herzklopf-Momente und verfolgt die erneut aufblühenden Liebe zwischen Mamoru und Usagi.) also ma keine Panik schieben 😁


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