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Hachibara - Die acht Rosen

Wähle dein Schicksal
von

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Hanabi Route: Situation 1.5

Route: Hanabi Kaminari
 


 


 

Abschnitt 1
 


 


 

Situation 1.5
 


 


 

Seit jenem Abend, an dem Shizuo zu den acht Schwestern gekommen war, waren nun schon zwei Wochen vergangen. Er hatte das Gefühl, dass er sich langsam an seine neuen... Lebensumstände gewöhnte, zumindest störte er sich seltener an Hanabis Verhalten und hatte ein Gespür dafür entwickelt, wie er mit ihr umgehen musste.
 

Dank Sakanes Ansprache zu Beginn seines Aufenthalts im Kaminari-Anwesen hatten die anderen sieben Vampire ihn in Ruhe gelassen und Hanabi hatte ihn noch nicht angerührt, was ihn sehr wunderte.
 

Allerdings war Shizuo klug genug, sie nicht danach zu fragen.
 

Es war fünf Uhr morgens, Schlafenszeit für die Vampire und nun auch für Shizuo, der seinen Biorhythmus hatte anpassen müssen.

Die Fensterscheiben des Hauses waren mit speziellen Detektoren versehen, die auf ultraviolette Strahlung reagierten und das gesamte Haus abriegelten und abdunkelten, sobald die Sonne aufging. Es war eine Frage von Minuten, bis das passieren würde, deshalb entschloss sich Shizuo, schon einmal ins Bad zu gehen.

Tagsüber war sein Zimmer ohnehin von der Abriegellung betroffen, deshalb machte es keinen Sinn, lang wach zu bleiben. Sobald er sein Zimmer nicht mehr verlassen konnte, hatte er nichts mehr zutun, schließlich besaß er keinerlei Unterhaltungsmedien.
 

Gähnend tappte er auf die Badezimmertür zu. Die Umstellung machte ihm immer noch etwas zu schaffen, weshalb er eigentlich immer müde war und stundenlang wachlag, wenn er schlafen sollte.
 

Als er allerdings die Tür öffnete, war er plötzlich mit einem Schlag hellwach.
 

„Ha-Hana-...?“ stieß er hervor, völlig überrumpelt, denn in seinem Badezimmer stand besagtes Vampirmädchen, bekleidet in einem Tanktop und Boxershorts, und putzte sich die Zähne.

„Hm?“ machte sie und schaute ihn mit der Zahnbürste im Mund an.

„Was machst du hier? Wie bist du überhaupt hier reingekommen?“ empörte sich Shizuo. Er mochte zwar ein Gefangener sein, aber ein bisschen Privatsphäre stand ihm doch trotzdem zu!
 

Hanabi hob die Hand, um ihm zu signalisieren, dass er warten sollte, putzte seelenruhig ihre Zähne zuende, spuckte aus und wandte sich dann zu ihm um.

„In meinem Badezimmer geht das Wasser nicht. Die Rohre sind alt und müssten mal überprüft werden, aber Sakane schläft schon und so früh am Morgen kriegen wir eh keinen Klempner her.“ erklärte sie.

„Und dann kommst du einfach zu mir?“ harkte er nach, immer noch empört von so viel Dreistigkeit.

„Wohin sonst? Meine Schwestern würden mir was husten, wenn ich sie bitten würde, ihre Badezimmer zu nutzen.“ entgegnete Hanabi unbekümmert und löste ihren Zopf.
 

Shizuo seufzte gestresst und beschloss, diese Entscheidung nicht weiter zu hinterfragen.

„Okay, meinetwegen, aber du hast nicht gesagt, wie du hier reingekommen bist. Immerhin hättest du durch mein Zimmer gemusst und das ist abgeschlossen.“ erinnerte er und Hanabi grinste.
 

„Ich bin ein Vampir, Shizuo-chan.“ antwortete sie. Inzwischen hatte sie sich diese verniedlichende Ansprache angewöhnt. „Ich kann mich auflösen. So bin ich einfach durchs Schlüsselloch reingekommen. Das hast du gar nicht gemerkt.“

„Wie auch, wenn du eine körperlose Präsenz warst!“ gab Shizuo zurück, weil er es irgendwie als Vorwurf wertete.
 

Hanabi zuckte mit den Schultern.

„Na ja, wie auch immer. Ich schlafe heute bei dir.“ beschloss sie.

„Wie bitte? Wieso?“ japste Shizuo, gerade, als er sich von dem Schreck erholt hatte.

„Tja, meine Heizung funktioniert auch nicht mehr richtig und ich will nicht frieren.“ entgegnete Hanabi.

„Ich habe nur ein Bett!“ protestierte Shizuo.

„Ein Doppelbett.“ ergänzte sie, verließ das Badezimmer und legte sich schon mal hin.
 

Fassungslos sah Shizuo ihr nach, begriff aber, dass er ihr das wohl nicht mehr ausreden könnte und schloss seufzend die Badezimmertür hinter sich.
 

Als er das Bad wieder verließ, schlief Hanabi bereits.

Er ertappte sich, wie er sie um die Fähigkeit, innerhalb von Minuten einzuschlafen, beneidete.

Erneut resignierend seufzend nahm er seine Hälfte des Bettes ein, drehte Hanabi den Rücken zu und versuchte, einzuschlafen.
 

Nach einer halben Stunde gab er auf.
 

Das Wissen, dass Hanabi selig schlummernd neben ihm lag, ließ ihn kein Auge zubekommen. Er fürchtete, dass er sie im Schlaf versehentlich berührte und aufweckte. Wieso er das fürchtete, wusste er nicht, vermutlich simpel, weil es ihm peinlich wäre.

Hanabis ruhiges, gleichmäßiges Atmen erschien ihm viel lauter als sonst, aber er konnte sie ja nicht wecken und bitten, leiser zu atmen, oder nicht?
 

Schließlich drehte er sich um und hätte sich fast erschreckt, als ihm bewusst wurde, dass sich Hanabi in Schlaf zu ihm gedreht hatte.

Er blickte in ihr schlafendes Gesicht und musste unwillkürlich Lächeln – sie sah so unschuldig und harmlos aus, wenn sie schlief. Ein ziemlicher Kontrast zu ihrem üblichen Wesen. Normalerweise war ihr Gesicht von einem teuflischen Lächeln dominiert, wenn sie mal wieder etwas ausheckte, um ihn zu necken – Tanzen zum Beispiel. Doch nun war ihr Gesicht ausdruckslos und ruhig.
 

Shizuo konnte sich nicht helfen – er fand sie wunderschön.
 

~Wähle dein Schicksal

a: Sie wecken (+2)

b: Ihr das Haar aus dem Gesicht streichen (+1)
 

[a]

Zögernd streckte er seine Hand aus und tippte ihr leicht auf die Schulter. Hanabi murmelte etwas Unverständliches im Schlaf und zog die Nase kraus.

Shizuo musste ein Grinsen unterdrücken und rüttelte sie leicht.

„Hanabi. Hey, Hanabi.“ flüsterte er, was eigentlich keinen Sinn machte, da er sie ja wecken wollte.

„Hmm... Shizuo-chan...?“ nuschelte sie verschlafen und öffnete die Augen einen Spalt. „Was’ los?“

Ein diabolisches Lächeln breitete sich auf Shizuos Gesicht aus und er witterte die Gelegenheit, ihr die vielen Male heimzuzahlen, an denen sie ihn schlicht und ergreifend veräppelt hatte.

„Du schnarchst, ich kann nicht schlafen. Richtig laut, wie ein Rasenmäher. Unzumutbar, ehrlich.“ beschwerte er sich und sah zufrieden, wie Hanabi rot wurde.

„Da-Das kann nicht sein, ich... ich bin ein Mädchen!“ protestierte sie, doch Shizuo seufzte nur theatralisch.

„Immer diese Vorurteile. Mädchen schnarchen auch, und du ganz besonders.“ Der erste Teil war nicht mal gelogen, immerhin hatte er den Großteil seiner Kindheit lang ein Zimmer mit seiner älteren Schwester geteilt.

Hanabi schien sich zu schämen und wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, als Shizuo ihr ins Wort fiel.

„Ich mach’ Witze.“ meinte er grinsend und Hanabi schlug ihm leicht gegen die Brust.

„Miesling. Und dafür weckst du mich?“ knurrte sie.

„Du kannst gern in dein Zimmer gehen, wenn ich dich störe.“ konterte Shizuo und Hanabi rollte mit den Augen.

„Ich bin zu lasch mit dir, du wirst langsam frech.“ meinte sie, klang aber nicht sehr ernst dabei. „Und jetzt halt die Klappe, ich bin müde.“

Sie drehte sich weg und rollte sich unter der Decke zusammen. Shizuo kicherte und wandte sich ebenfalls ab.

Seltsam, wie natürlich er inzwischen mit ihr umging, aber er hatte das Gefühl, sich langsam an sie zu gewöhnen und inzwischen... wollte er gar nicht mehr flüchten. Nicht, dass er das gekonnt hätte, aber er fand sich mit seiner Situation ab.
 

Vorsichtig strich er eine ihrer schwarzen Strähnen fort und steckte sie ihr hinter Ohr. Sein Herz klopfte laut, aber er hatte sie nicht geweckt.

Erleichert atmete er auf und fragte sich gleichzeitig, wieso er überhaupt den Impuls gehabt hatte, ihr Haar fortzustreichen.

Er schob es auf den Schlafentzug und betrachtete weiter Hanabis Gesicht.

Langsam breitete sich eine angenehme Wärme in seiner Brust aus, während er sie ansah und er musste unwillkürlich lächeln.

In diesem Moment vergaß er, dass sie in der Tat ein Vampir war und vielleicht schon hunderte Unschuldige getötet hatte, Menschen, so wie er selbst einer war. Für diesen, stillen Moment war Hanabi Kaminari nur ein Mädchen, das in die Decke gekuschelt neben ihm lag und schlief, so unschuldig und rein wie ein Engel.

Shizuo streckte erneut die Hand aus und strich ihr sachte übers Haar, in diesem Augenblick nur genießend, wie weich es sich anfühlte und dass sie nichts tat, um ihn dafür zu necken.

Nein, sie tat nichts, sie wachte auch nicht auf.

Hanabi lächelte nur im Schlaf und murmelte seinen Namen.



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