Zum Inhalt der Seite

Hachibara - Die acht Rosen

Wähle dein Schicksal
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hanabi Route: Situation 1.4

Route: Hanabi Kaminari
 


 

Abschnitt 1
 


 


 

Situation 1.4
 


 


 

Der Schultag war erstaunlich schnell vorbeigegangen. Hanabi war gut in ihre Klasse integriert und behandelte ihre Mitschüler sehr freundschaftlich und überhaupt nicht herablassend, so wie Shizuo eigentlich erwartet hätte.

Sie schien sogar einen kleinen Freundeskreis zu haben, mit dem sie sich beschäftigte und Shizuo komplett außen vor ließ.
 

Erst nachdem der Unterricht vorüber war, wandte sie sich wieder ihm zu.

„So, wie abgemacht. Wir gehen jetzt tanzen.“ verkündete sie und hakte sich wie gewohnt bei ihm ein.

Shizuo erwiderte nichts, weil ihm Hanabis Art in der Öffentlichkeit ein wenig peinlich war.
 

Das Schulgebäude war, wie Hanabi bereits erwähnt hatte, sehr groß. Da zu der Größe noch hinzukam, dass es hoffnungslos verwinkelt war, konnte Shizuo keinen Schritt ohne Hanabi tun, weil er befürchtete, sich zu verlaufen.

An Flucht war nicht zu denken, da er im zweiten Stock war und das verdammte Treppenhaus nicht mehr fand.
 

Hanabi hingegen schien die Schule so gut zu kennen wie ihre Westentasche. Zielstrebing führte sie ihn durch die Korridore und hielt schließlich vor einer Tür an.

„Da wären wir.“ meinte sie und öffnete die Tür.
 

Im Raum befanden sich bereits vier Mädchen, drei davon ausShizuos und Hanabis Klasse, und schoben die Bänke an die hintere Wand, um Platz für eine Tanzfläche zu schaffen.

Hanako wurde überschwänglich begrüßt, dann klebten die Blicke sofort an Shizuo.

Im Unterricht hatte sie ihn weitestgehend link liegen lassen, aber nun wurde es offensichtlich, dass er „zu ihr gehörte“.
 

„Das ist Shizuo-kun. Mein Freund.“ stellte Hanabi ihn munter vor, nahm zur Demonstration seine Hand und beobachtete zufrieden, wie ihre vier Freundinnen in Getuschelt ausbrachen und ihn prüfend ansahen.

„Hana-chan, bist du dir... sicher mit dem?“ fragte eine von ihnen abschätzig, nachdem sie Shizuo eingehend betrachtet hatte.

Ihm schoss sofort vor Scham und Entrüstung die Röte ins Gesicht, doch Hanabi sah das ganz gelassen.

„Ja, er ist nicht unbedingt ein Bodybuilder, aber ich mag sowieso keine muskulösen Männer.“ wehrte sie ab und bestätigte ihre Freundin damit noch.

Shizuo biss sich auf die Lippe.
 

Die ersten paar Minuten verbrachte er wartend, bis sich die Mädchen auf ein Musikstück geeinigt hatten und Hanabi ihn auf die Tanzfläche holte.
 

„So.“ begann sie, als aus der Stereoanlage die ersten Töne eines klassischen Walzers ertönten und Shizuo erbleichte. Ein Paartanz?

„Äh, ich... ich kann sowas wirklich nicht, Hanabi-san...“ wollte er einwenden, aber Hanabi fuchtelte abwehrend mit der Hand vor seinem Gesicht herum.

„Keine Ausreden. Wir ziehen das jetzt durch.“ befahl sie unter dem Blick ihrer Freundinnen. „Leg deine Hand an meine Taille.“

„Wohin?“ keuchte Shizuo entsetzt.

„Meine Güte, bist du in einem Kloster aufgewachsen? Ich bin nicht giftig.“ seufdzte Hanabi, griff nach Shizuos schweißnasser Hand und platzierte sie an ihre Taille. „Gut, jetzt nimm meine andere Hand. Keine Sorge, ich führe.“

Halb panisch vor Aufregung und Nervosität gehorchte Shizuo, wünschte sich dabei, er könnte sich die nassgeschwitzte Hand irgendwo abwischen, bevor er sie in Hanabis legte.
 

„Oh, eins noch.“ meinte sie und neigte sich etwas nach vorn, um ihm ins Ohr flüstern zu können. „Wenn du mir auf die Füße trittst, beiß ich dich.“

Shizuo schnürte es die Kehle zu und er konnte nur nicken.
 

Sie grinste überlegen und legte ihre freie Hand an seine Schulter.

„So, jetzt folg einfach meinen Schritten, ja? Das ist ganz einfach.“ gebot sie ihm und machte den ersten Schritt nach hinten.

Ja, einfach wäre es vielleicht, wenn Shizuo nicht am ganzen Körper zittern würde und gegen seinen Fluchtinstinkt ankämpfen müsste. Hanabis kleine Drohung hatte es nicht besser gemacht.

Die ganze Zeit malte er sich aus, wie sehr es wohl wehtun würde, gebissen zu werden. Am Hals war die Haut dünn und wenn Vampire sehr spitze Zähne hätten, würde es vielleicht nur so sehr wehtun wie eine Injektionsnadel.

Das war auch nicht viel besser, er hasste Injektionsnadeln, schon seid er ein kleiner Junge gewesen war.

Hanabi hatte die Augen geschlossen und lächelte, während sie ihn führte. Mit klopfendem Herzen starrte er auf ihre Lippen und versuchte so auszumachen, wie scharf ihre Fangzähne wohl waren, doch er konnte nichts erkennen.
 

Urplötzlich schlug sie ihre Augen auf und ihr Lächeln wurde spitzbübisch.

„Oh, wieso schaust du mich denn so an, willst du mich etwa küssen?“ fragte sie unschuldig und ihre Freundinnen lehnten sich synchron vor, als würden sie genau darauf warten.

„N-Nein!“ japste Shizuo und passte einen Moment nicht auf, wo er hintrat – großer Fehler.
 

Sekundenlang herrschte Stille und beide sahen hinab, auf Shizuos Fuß, der auf Hanabis stand und er hätte am liebsten geschrien.

„T-Tut mir leid, ich...“ setzte er hastig an, doch Hanabi winkte nur ab.

„Oh, das ist okay. Du weißt ja, was ich vorhin gesagt hab.“ meinte sie und beobachtete zufrieden, wie sich der Ausdruck purer Verzweiflung auf Shizuos Gesicht breitmachte.
 

Die Angst saß ihm den Rest der Stunde wie ein Stein in der Kehle, sein Atem ging flach und stoßweise, die Hände hatte er zitternd ineinander verkrallt.

Immer wieder ging er im Kopf Fluchtpläne durch, verwarf jeden einzelnen sofort wieder.

Er würde nicht weit kommen und Sakane hatte gesagt, dass sie ihn töten würde, wenn er weglief.
 

Als die Mädchen zusammenpackten und Hanabi wieder nach seine Hand griff, fing er an zu beten.
 

Sie führte ihn in den vierten Stock, durch die Gänge, bis hoch auf das Flachdach der Schule, wo sie allein waren.

Die ganze Zeit war Shizuo ihr wie eine willenlose Puppe hinterhergetappt, wissend, dass er keine Chance gegen sie hatte, sie würde ihn sofort wieder einfangen und gottweißwas mit ihm anstellen.

Sein Herz schlug so laut, dass er es in den Ohen nachdröhnen hörte.
 

„D-Du....du... bringst mich d-doch nicht...um?“ brachte er stockend, mit dünner Stimme heraus, doch Hanabis Antwort half ihm nicht viel.

„Wer weiß? Ich bin immerhin eine der Jüngeren, da weiß man nie.“ entgegnete sie leichthin und zwang ihn mit sanfter Gewalt auf die Knie.
 

Unbekümmert lächelnd kniete sie sich zu ihm, bog seinen Kopf zur Seite, damit sie an seinen Hals herankam, dann näherte sie sich langsam.

Sekunden zogen sich in die Länge und Shizuo meinte, er müsste vor Angst das Bewusstsein verlieren, bis...
 

...nichts passierte.
 

Er spürte nur, wie Hanabi ihm einen leichten Kuss auf die Schlagader setzte und sich dann wieder zurückzog.

Ungläubig und verwirrt starrte er sie an, legte die Fingerspitzen an seinen Hals, um nach einer Bisswunde zu tasten, aber er fand keine.
 

„Ahaha~, Shizuo!“ prustete sie los. „Du solltest dein Gesicht sehen! Verdammt, wieso hab ich mein Handy nicht dabei? Das ist unbezahlbar!“
 

Hoffnungslos überfordert und immer noch um Fassung ringend sah er zu, wie sie sich vor Lachen schüttelte.

„Aber... du hast doch gesagt-...?“ setzte er an, doch sie unterbrach ihn.
 

„Hast du mir das etwa geglaubt? Oh Gott, du hast mich echt beim Wort genommen, oh Mann, das ist... wow.“

Sie wischte sich die Lachtränen ab.
 

~Wähle dein Schicksal

a: Nichts sagen, damit sie ihre Meinung nicht ändert und doch zubeißt.

b: „Hast du eine Ahnung, welche Angst ich hatte? Das war nicht okay, Hanabi-san!“ (+1)
 

[a]

„Naja, Lass uns nach unten, Sakane wartet sicher schon.“ beschloss Hanabi und zog den immernoch verdatterten Shizuo wieder auf die Beine.
 

Sie hielt inne und blickte ihn mit großen Augen an.

„Du hattest Angst?“ fragte sie erstaunt und klang dabei nicht einmal sarkastisch. Ihr schien das wirklich nicht aufgefallen zu sein!

Shizuo hatte sich wieder ein wenig gefasst.

„Natürlich hatte ich Angst! Du hast mir ja nicht einmal versichert, dass du mich nicht tötest! Was denkst du denn, wie ich reagiere? Das war grausam von dir, Hanabi!“ warf er ihr vor und beobachtete überrascht, wie sich Hanabis Miene änderte.

Sie wirkte plötzlich ernsthaft erschrocken und besorgt, ein Ausdruck, den er noch nie an ihr gesehen hatte.

„Grausam?“ wiederholte sie, als könnte sie nicht glauben, was er eben gesagt hatte. „Shizuo-kun, hast du wirklich solche Angst davor, gebissen zu werden?“

„Ja, natürlich habe ich Angst davor!“ antwortete er energisch und Hanabi zog die Schultern hoch.

„Das verstehe ich nicht. Ich hab doch nur einen Witz gemacht, ich würde dich niemals umbringen. Immerhin...“ Sie schien zu zögern. „Immerhin bist du doch der Erste, der mich meinen Schwestern vorzieht.“

Damit hatte er nicht gerechnet.

Sprachlos fixierte er das Mädchen mit seinem Blick, wie sie schuldbewusst und fast ein bisschen betrübt zu Boden schaute.

„Was?“ war das Erste, was er herausbrachte.

Hanabi sah zu ihm auf.

„Du hast mich ausgewählt, obwohl du jede von uns hättest wählen können, nicht wahr? Das ist noch nie vorgekommen. Ich... Ich will nicht gemein zu dir sein, weil du mich doch gewählt hast und... und weil mir das sehr viel bedeutet.“ Hanabis Stimme klang ein wenig höher als sonst, so als wäre sie kurz davor, in Tränen auszubrechen, doch ehe Shizuo etwas sagen konnte, war sie schon aufgestanden und zur Tür gelaufen, die ins Treppenhaus führte.

Sie wischte sich dort kurz verstohlen über die Augen, ehe sie sich zu ihm umdrehte und ihr übliches Lächeln wiederhatte.

„Lass uns heimgehen, Angsthase. Sakane wird sauer, wenn wir zu lange trödeln.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück