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My Girl(s)

Eine Alex O'Loughlin Story
von

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I’ll be there

Jubelnd verließen die Kinder die Schule und die Kindergärten. Ferien! Endlich! So lange hatten sich die kleinen Menschen des Bundesstaats Hawaii nach jenen Wochen gesehnt, die sie nun endlich willkommen hießen. Zwei Monate Sommerferien, in denen sie einfach Kinder sein konnte. Nicht lernen. Keine Verpflichtungen, nur absolute Freiheit. Der Himmel erstreckte sich in vielen unterschiedlichen Nuancen Blau über ihren Köpfen und hier und da türmte sich die eine Wolke auf. Manche Kinder spielten bereits jetzt mit den Wolken. Wer sah was… manch einer einen Delfin, der andere wiederum einen Bär, der einen Fisch fing. Hoch türmten sich die weißen, pudrigen Wolken auf und zogen im leichten Wind über die Insel hinweg. Die Palmen wedelten mit ihren langen Blättern und ein paar Teenager waren dabei die hohen Stämme zu erobern, um eine Kokosnuss in Händen zu halten.

Urlauber aus aller Welt stürzten sich in die Wellen, eroberten den weißen Sandstrand. Türkisblau schimmerte das Wasser in diesen Stunden. Hin und wieder durchbrochen von einer Welle, die die weiße Gischt vor sich her trieb und in Richtung Strand beförderte. Die Windsurfer tummelten sich und nicht gerade wenige Touristen lungerten auf Luftmatratzen herum, oder ließen sich von einem Boot über das Meer geleiten. Wärmend schien die Sonne auf die Körper der unzähligen Strandbesucher herab und verlieh Honolulu diesen unverkennbaren Charme. Das warme Licht, die glitzernden Meeresfluten und der angenehme Duft nach Meerwasser, Eiscreme und Sonnenmilch lag in der Luft und perfektionierte den Nachmittag, der für die Kinder der Stadt der Beginn ihrer Freiheit war.

Weit ab vom Trubel gab es ein paar kleine Regenwolken, die sich sehr schnell in ein laues Lüftchen verwandeln sollte.

 

Zwei Monate waren seit dem kleinen, abenteuerreichen Wochenende auf der Dole Plantage vergangen und seit dem hatte sich viel getan. Lea verbrachte viel Zeit bei Alex. Allerdings nicht mehr als seine Haushälterin, sondern als seine Lebensgefährtin... Zumindest, wenn man den zahlreichen Überschriften in den Klatsch- und Tratschzeitschriften glauben schenken durfte. Was zwischen ihnen war, war nicht gerade leicht zu erklären. Sie konnten es selber kaum sagen, doch eines war wohl klar: Sie bekamen ein Kind miteinander und das schweißte mehr zusammen, als manch einer für möglich erachtete.

Heute allerdings gab es eine leichte Krisenstimmung, denn morgen war der lang herbeigesehnte – und trotzdem gefürchtete – Scheidungstermin von Lea. Den ganzen Tag schon lief sie wie ein aufgescheuchtes Huhn durch ihre Wohnung, bis Alex sie und Benjamin abholte und mit sich in sein Haus nahm. Hier wurde es allerdings nicht besser. Sie war unruhig, furchtvoll und überaus gereizt!

„Ich weiß gar nicht, warum du dir Sorgen machst. Er ist ein Vollidiot und er hat es verdient, alles zu verlieren.“, zuckte Alex mit seiner Schulter und schleckte etwas an seinem Wassereis herum.

Nervös und unruhig tigerte Lea vor ihm her, verrutschte einzelne Vasen oder richtete ein Bild, das an der Wand nicht absolut gerade hing. Das Haus war ausnahmslos sauber und aufgeräumt – alles andere ließ sie Alex nicht durcgehehn – und doch suchte sie gerade nach irgendeinem Makel, den sie bekämpfen konnte.

„Alex, ich habe ein Kind mit ihm!“, raunte Lea genervt und strich sich über die kleine Wölbung ihres Bauches.

„Na und? Mit mir hast du Drei.“, grinste er und warf einen Blick nach draußen. Sofia und Benjamin verzierten die Terrasse mit bunten Kreiden - vermutlich auch ihre Kleidung - Wizard und Dusty, die ebenso farbenprächtig waren. Für ihn war Ben schon so was wie sein Sohn. 

Sie atmete tief durch und rieb sich ein bisschen die Nasenwurzel. „Soll ich dich morgen begleiten?“, fragte Alex nach und trat auf die junge Frau zu.

„Nein!“, wehrte sie energisch ab. „Ich schaff das ohne dich, Alex.“

Er hob abwehrend seine Hände. „Okay, okay ... spiel ein wenig mit den Kleinen, geh du doch spazieren, das bringt dich vielleicht auf andere Gedanken.“, hauchte er einen sanften Kuss auf ihre Stirn. Lea  schob ihn beiseite, nickte leicht. Ihre Anspannung ließ sich kaum leugnen. Sie nagte auf ihrer Unterlippe herum und schnappte sich ohne Umschweife Dusty. Die Hündin begleitete Lea natürlich gerne. Seufzend sah Alex ihr nach, entledigte sich seines Eisstils und sammelte Benjamin und Sofia ein.

Eine ganze Weile blieb Lea weg. Sie suchte die Abgeschiedenheit des Strandes und versuchte einen kühlen Kopf zu bekommen, leider war das nicht so leicht. Ihr stand eine schwere Gerichtsverhandlung bevor. Bi-Nationale Ehen zu scheiden, war leider verdammt kompliziert. Lange Zeit hockt sie am Strand, beobachtete die freudigen Menschen, lauschte den Rufen und ließ sich von den Wellen des Wassers ein bisschen beruhigen. Leider hielt der gewünschte Erfolg nicht lange an.

 

 Auch in der Nacht fand die junge Frau keine wirkliche Ruhe. Sie wälzte sich unruhig neben Alex hin und her, warf die Decke weg, kuschelte sich wieder darunter und strampelte mit den Beinen. Alex lag ganz am Rand des großen Bettes, die Arme verschränkt und die Augen geschlossen. Er versuchte zu schlafen, doch ganz so einfach war das nicht. Er drehte sich auf die Seite und rutschte beinahe aus dem Bett. Mit einem Mal blieb sie ruhig liegen.

Der Australier atmete beruhigt durch und sank mit einem kleinen Schmatzen etwas tiefer in die Welt der Träume. Sie schniefte und sofort war er wieder hell wach. Alex drehte sich um und wieder vernahm er deutlich den schluchzenden Ton von Lea. Er atmete einmal tief durch und rutschte auch schon näher an sie heran, zog sie in seine Arme und hielt sie fest. Immer mehr Tränen purzelten über ihre Wangen und benetzten seine nackte Brust.

“Hey, ich bin doch da...“, flüsterte er ihr sanft zu. Zärtlich ließ er seine Hände über ihre Oberarme wandern, schenkte ihr Wärme und Sicherheit in diesen schweren Stunden. Lea vergrub ihr Gesicht an seinem Hals, drückte sich ganz fest an ihn heran.

„Alex… gehst du doch mit…?“, brachte sie mühsam hervor, denn immer wieder erließen die Tränen ihre Augen und ein Schluchzen ihre Lippen.

Er schlang seine Arme fester um sie. „Na klar begleite ich dich.“, hauchte er ihr einen Kuss auf das Ohr und kuschelte sich an sie. „Ich hab dir schon die ganze Zeit gesagt, dass wir ein Team sind, Lea und ich werde dich nicht alleine lassen, ganz gleich was auf uns zu kommt.“ Er strich ihr über den Rücken und hielt sie ganz fest bei sich. Lea fühlte sich nicht fähig ihm zu antworten.

„Du musst vor David keine Angst haben. Er wird uns Ben nicht wegnehmen und wenn er meint dir sowas anzudrohen, dann er die Rechnung ohne mich gemacht. Ich lass doch nicht zu, dass er dir so sehr weh tut… morgen um die Zeit hast du das alles überstanden.“, flüsterte er ihr noch zu und legte seine Lippen auf ihre Stirn.

Lea war eine unglaublich starke und taffe Frau. Gerade ließ sie Alex einen kleinen Blick hinter die Fassade werfen. Manchmal kam es nämlich vor, dass sie ängstlich und verschüchtert war.

„Mich zerreißt es innerlich, wenn ich nur daran denke, dass er seine Drohung verwirklicht.“, murmelte sie leise.

„Das wird ihm nicht gelingen. Was sollte das Gericht für eine Begründung haben? Nur weil du dich in einer neuen Partnerschaft befindest und aus Frankreich stammst, werden sie dir Ben nicht wegnehmen. Du bist eine liebevolle Mutter und in meinen Augen sind Davids Drohungen vollkommen haltlos. Kein Mensch der Welt, würde einer Mutter das Kind weg nehmen, außer es liegen triftige Gründe vor und auch dann geht das nicht so leicht. Lass dich davon nicht so einschüchtern, Lea. Dir wird Ben nicht weg genommen. David bläst sich einfach nur auf und versucht dich irgendwie an sich zu binden. Ganz einfach weil du eine heiße, clevere und unglaubliche Französin bist und er genau jetzt gemerkt hat, wie wertvoll du bist.“, sprach Alex ihr sanft zu.

Mit Lea zusammen rutschte er in die Mitte des Bettes, schloss seine Arme noch fester um sie und wog die junge Frau ein bisschen hin und her.

„Meinst du…?“

„Ja, genau das mein ich, du kleine Kratzbürste…“, wisperte Alex und sah ihr in die Augen, als Lea nach oben zu ihm sah, Sie lächelten Beide. Mit dem Daumen nahm er die letzten paar Tränen von Leas Gesicht und hauchte auf ihre Wangen einen sanften Kuss.

„Es wird alles gut verlaufen. Ich bin bei dir und achte schon darauf, dass er dir nicht zu nahe kommt.“, nickte Alex entschieden und zog sie an sich. Lea bettete ihren Kopf auf seine Brust und schloss leise schniefend die Augen.

Er lauschte einer ganzen Weile ihrer Atmung. Bis sie endlich ruhiger und gleichmäßiger wurde. Ein paar Stunden Schlaf brauchte Lea jetzt und darauf achtete er auch penibel, selbst, wenn das bedeutete, dass er nicht so viel schlief. Ihnen, und vor allem ihr, stand ein schwerer Tag bevor.



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