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My Girl(s)

Eine Alex O'Loughlin Story
von

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Freedom is the melody of wind

Lea schlüpfte Rock und in die hohen Schuhe. Ein blaues Hemd und ein passende Weste ergänzte ihr makelloses Auftreten. Streng trug sie ihre Haare zu einem Dutt zurückgebunden. Ein wenig Makeup und schon war sie bereit. Elegant und stilsicher, kein tiefes Dekolletee und der Rock verdeckten selbst ihre Knie. Vor dem Gericht wollte sie wie so oft einen tadellosen Auftritt hinlegen. Lea schluckte nervös und schloss einen weiteren Knopf ihres Hemdes. Sie stand vorm Spiegel und prüfte zum wiederholten Mal den Sitz ihrer Kleidung. Sie seufzte einmal schwer auf, als sich Alex ihr näherte.

Sein Anzug saß perfekt. Schwarz und zeitlos, dazu ein hellblaues Hemd, das seine Augen perfekt betonte. Auf die Krawatte hatte er verzichtet.

„Ich bin sicher, alles wird gut laufen.“, sagte er, wie so oft an jenem Vormittag.

Die Kinder waren im Kindergarten und so war es in Leas Wohnung bedrückend ruhig. Nur hin und wieder drang das Geräusch eines hupenden Autos an ihr Ohr heran. Sie legte ihre Stirn in Falten. Leicht legte Alex seine Hände auf ihre Schultern und massierte diese leicht.

„Du siehst übrigens heiß aus... dein Kostüm passt hervorragend zu meinem Anzug.“, stellte er schmunzelnd fest.

„Was meinst du, warum ich gerade diesen Anzug aus deinem Schrank gezogen habe.“, murmelte Lea mit geschlossenen Augen. Seine sanften Berührungen waren so wohltuend.

Alex lachte leise auf. Sie hatte so schrecklich verspannte Schultern. Da ließ er seine Hände doch gleich noch ein bisschen länger auf ihren Schultern ruhen.

„Du schaffst das, Lea. Du bist so eine starke Frau, da wirst du dich von so einem Kerl nicht einschüchtern lassen. Außerdem will Ben bei dir bleiben, also hör mit dem Zähneknirschen auf.“, betonte er nochmal und wieder folgte ein tiefes ein und wieder ausatmen von Lea. Ihre Hand wanderte über ihren kleinen Babybauch. Auf einmal legten sich Alex Finger auf ihre und so standen sie ein paar Augenblicke vor den Spiegel. Lea sah in seine blauen Augen, die ihre in einen schier unergründlichen Bann zogen.

Alex löste seine Hände und griff in seine Hosentasche. Hervor kam eine kleine Samtschachtel. Lea blinzelte, als sie diese erblickte.

„Ähm Alex...“, flüsterte sie ihm zu. Ihr Herz schlug ein paar Takte schneller und vor ihrem inneren Auge spielte sich ein absolut surreales Szenario ab...

Sie schüttelte eilig ihren Kopf, als Alex sein Kinn auf ihrer Schulter ablegte. „Na? Willst du es nicht aufmachen?“, fragte er nach und gab ihr einen Kuss auf den Hals.

„Was ist das?“, fragte sie zuerst nach. Ihre Hände zitterten und noch immer wurde ihr abwechselnd heiß und kalt.

„Mach das Kästchen doch ganz einfach auf.“, schlug Alex ihr leise flüsternd vor. Gespannt beobachtete er Lea, die unruhig und langsam das Schächtelchen öffnete.

Etwas glitzerndes blitzte ihr entgegen. Sie hob eine Augenbraue und betrachtete die silberne Kette, mit dem verspielten Anhänger. Ein vierblättriges Kleeblatt. Zwei Teile waren mit einem meerblauen Herz verziert und in der Mitte funkelte ein kleiner Diamant. Das dritte Blatt wies viele kleine Silber und blaue Steinchen auf, während das vierte durchgängig Silber war.

„Was ist das?“, fragte Lea leise nach und berührte die Kette andächtig mit ihren Fingerspitzen.

„Ein kleiner Glücksbringer. Immerhin hat das noch niemanden geschadet. Außerdem wollte ich dir schon lange Schmuck schenken, aber bei dir ist das immer so schwer. Du bist so schrecklich wählerisch.“, lachte er auf und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. Vorsichtig löste er das Schmuckstück aus der Schatulle und legte es Lea um den Hals.

Das erste Mal an diesem Tag schmunzelte Lea leicht. „Damit hast du meinen Geschmack überaus gut getroffen.“, flüsterte sie leise und betrachtete das edle Schmuckstück, dass um ihren Hals lag. Sie drehte ihren Kopf zu Alex und gab ihm noch einen kleinen, sanften Kuss, bevor ein schweres Seufzen ihre Lippen verließ.

„Wir sollten uns dann mal in den Kampf stürzen… dich stört es sicher nicht, dass du mich begleiten musst…?“, fragte Lea nochmal nach und nahm die Hand des Australiers.

„Unsinn. Warum sollte mich das stören. Wir sind doch ein Team. Ich kann doch nicht zulassen, dass du dich alleine in die Höhle der Löwen begibst.“, zwinkerte Alex ihr munter zu und führte sie an der Hand langsam aus ihrer Wohnung.

Sein Wagen parkte vor dem Wohnkomplex und wartete nur auf die Zwei. Lea klammerte sich förmlich an ihre Handtasche und starrte aus dem Fenster. Alex lenkte den Wagen sicher durch die Stadt. Das Fenster einen Spalt geöffnet pustete ihm ein wenig Wind um die Ohren.
 

Das große Gebäude des Gerichtshofs erwartete die Zwei bereits. Hoch ragte der mittlere Gebäudekomplex in die Höhe und weit streckten sich die beiden Seitenflügel aus. Mitten im Sonnenlicht, auf dem großen Hof, vor dem Gebäude stand die King Kamehameha Statue, die ikonische Statue des berühmtesten Königs von Hawaii. Seine Kleidung bestand aus edlem Gold und seine ganze Körpersprache verriet, was für ein mächtiger Mann er wohl gewesen war.

Alex parkte und bot Lea sofort seinen Arm an. Sie schnappte sich allerdings seine Hand und drückte diese ganz fest. Ihr Blick huschte kurz über den Porsche, der gar nicht weit entfernt von ihnen parkte.

„David ist bereits hier.“, flüsterte sie leise und schluckte einmal schwer. Sie fühlte sich wie gelähmt und zitterte einmal unwillkürlich.

„Lea!“, stieß Alex aus und legte seinen Arm um ihre Schultern, aus Angst, sie könne ihm jeden Moment umkippen. So schwach und verletzlich kannte er die sonst so taffe Frau gar nicht…

„Was ist, wenn was schief geht?“ Ihre großen Augen sahen ihm fragend entgegen.

„Es wird nichts schief gehen und jetzt hör auf so negativ zu denken, dass tut dir und unserem Kind nicht gut.“, betonte Alex energisch. Fest hatte er seinen Arm um sie gelegt und so schritt er mit der jungen Frau in Richtung Gerichtsgebäude. Jetzt also würde er ihm begegnen: Leas Exmann. Dem Wahnsinnigen, der eine so tolle Frau einfach von sich gestoßen und ihr Herz gebrochen hatte.
 

Ihre Absätze klapperten leise, als sie den fast leeren Gang entlang liefen. Vor einer der Gerichtssaaltüren stand ein hochgewachsener, schlanker Mann. An seiner Seite eine kleine, blonde, viel zu dürre Frau. Alex lupfte eine Augenbraue nach oben und betrachtete die Frau kurz. Ihre kurzen, blonden Haare trug sie aufgestylt zu einem Irokesenschnitt und ihre kühlen blauen Augen waren mit einem dicken Kajal umrundet. Eine Kette aus mehreren grellgelben Blüten bestehend umrankte ihren Hals und einen passenden Ring trug sie am Finger. Als Kleidung hatte sie ein tief ausgeschnittenes Minikleid gewählt, das so kurz war, dass sogar ein kleiner Teil ihrer Pobacke hervorguckte. Lange Beine und High Heels. Alex stutzte und sah kurz zu Lea, bis ihn die Erkenntnis traf. Sofort starrte er zu dem Mann.

DAS war David? Blonde zurückgekämmte Haare, markant blaue Augen und ungewöhnliche Gesichtspartien, die ein wenig an Beckham erinnerten. Dazu ein silber-grauer Anzug und ein weißes Hemd.

„Sag mir jetzt bitte, nicht, dass er DICH für so ein Kind verlassen hat. Ist sie eigentlich schon volljährig?“, fragte Alex ungläubig nach.

„Sie ist volljährig und ja ... wegen ihr hat er mich betrogen und mich sitzen lassen.“

David hatte Lea mittlerweile entdeckt, allerdings galt seine Aufmerksamkeit wohl eher dem Schauspieler, der sie heran führte.

„Tzz, das kann ich nicht verstehen. Nicht nur das ich eine Frau wie dich verlassen könnte ... nein, eigentlich kann ich gar nicht mehr sagen. Du bist eine Frau die man auf Händen tragen muss.“, gab er ihr einen Kuss auf die Wange.

Lea strich sich über ihre Kette und holte noch einmal tief Luft.

„Hi David... Summer...“, blieb sie vor ihrem Hoffentlich-bald Exmann stehen und sah von einem zum Anderen.

Summer gab kein Wort von sich. Sie beäugte Alex ein paar Momente und hob auf eine leicht verruchte Art ihre Augenbraue. Eine Geste, der Alex keinerlei Beachtung schenkte.

„Na wenn das nicht, meine Lea ist.“, zwinkerte David und streckte Alex seine Hand entgegen. „David Dearing. Benjamins Vater und Sie sind dann wohl der Ersatzspieler.“, grinste er etwas süffisant.

„Nachdem Sie sich freiwillig ins Aus befördert haben, übernehme ich das Spiel lieber alleine. Alex O’Loughlin.“, stellte er sich mit einem kleinen Schulterzucken fest und reichte David seine Hand.

Die Gerichtstüren öffneten sich und ein paar Leute strömten heraus. Die eine Verhandlung endete und eine andere Begann: Leas Scheidungsprozess...

„Wo ist Benjamin?“, fragte David nach und wandte sich an Lea.

„Im Kindergarten. Wir sollten jetzt besser rein gehen und es hinter uns bringen.“, meinte Lea und nickte Alex zu, der ihr sofort folgte. David versenkte seine Hände tief in den Hosentaschen und sah ihnen hinterher.

„Ich weiß nicht was du dir davon versprichst.“, rief er in Richtung Lea.

„Ich mir von was verspreche?“

„Von der Scheidung. Du kommst sowieso zu mir zurück.“, zuckte er mit seinen Schultern.

„In deinen Träumen David und nicht mal dann. Du hast deine Chance eigentlich schon vor Ewigkeiten verwirkt und nochmal werde ich nicht auf deine Bekundungen rein fallen. Benjamin und ich sind besser ohne dich dran.“, gab Lea zurück und langsam drang ihr Mut wieder an die Oberfläche zurück.

Alex warf einen letzten Blick zu David. „So ein Idiot.“, murmelte er vor sich hin.

Lea nickte leicht und drehte sich kurz zu Alex. „Du bleibst hier in der Nähe.“

„Ich sitze gleich hinter dir.“, garantierte er der jungen Frau und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du schaffst das schon.“

Lea nickte leicht und trat nach vorne zu ihrer Anwältin, die durch den Seiteneingang herein gekommen war. Die zwei Frauen tauschten ein paar Worte miteinander und nahmen schließlich an ihrem Tisch platz. Alex nahm hinter Lea platz und strich ihr noch einmal über den Nacken. Auch David samt seinen beiden Anwälten und seinem Betthäschen betrat den Saal. Er schritt an Alex vorüber. Der Schauspieler rollte mit seinen Augen und lehnte sich zurück.

Besorgt knetete er die Hände ineinander und beobachtete die Richterin, die den Raum betrat. Es folgte gemurmel.

„Mein Kollege ist aufgrund eines Bandscheibenvorfalls verhindert und somit werde heute ich die Verhandlung übernehmen.“, sprach Richterin Makani. Die etwas in die Jahre gekommene Hawaiianerin hatte dutzende Falten, eingefallene Haut und tiefe Augenringe. Sie war dürr und wirkte überaus müde. Ihr Blick glitt hinüber zu Lea, die freundlich nickte, über Alex und hin zu David und ... die Hawaiianerin lupfte ihre Augenbraue nach oben. Lea warf einen Blick zurück zu Alex und hob ihre Schulter. Eine alte, biedere Frau als Richterin... etwas besseres hätte Lea gar nicht erst passieren können!!

So wurde der Scheidungskonflikt offiziell eröffnet.
 

Die Sonne brannte auf das Gerichtsgebäude herab, in dem wohl jegliche Klimaanlagen fehlten und auch die Automaten mit den kühlen Getränken waren wie vom Erdboden verschwunden! Alex verließ einmal zwischenzeitlich das Gebäude um Lea mit frischem Wasser zu versorgen. Wie nicht anders zu erwarten bewies David wahre Mistkerl-Qualitäten, indem er Lea doch tatsächlich als überforderte Mutter darstellte, zumal sie jetzt mit ihrer erneuten Schwangerschaft sowieso viel um die Ohren hatte.

Bedauerlicherweise war die Richterin eine Mutter von fünf Kindern und somit kämpfte David von Anfang an auf verlorenen Posten. Ganze sechs Stunden später war alles vorbei...
 

„... ich bin frei.“, murmelte Lea mit einem kleinen Blinzeln. Eine unendlich schwere Last fiel von ihren Schultern, jetzt, da sie die Gerichtsverhandlung endlich überstanden hatte.

Alex Hände ruhten auf Lea’s Schultern. Sie saß absolut erledigt auf der Bank und beobachtete die Mitarbeiter des Gerichts, die noch die letzten paar Unterlagen zusammen suchten. David rauschte an ihr vorbei und verließ mit seiner Kleinen an der Hand den Raum.

„Hey... du hast es geschafft.“, flüsterte Alex und massierte ihr leicht die Schultern.

Lea nickte und legte ihren Kopf in den Nacken. „Hab ich... aber jetzt will ich nach Hause Alex. Ich will raus aus den engen Klamotten und ... mich irgendwo hinlegen.“ Er neigte sich nach unten und gab ihr einen kleinen Kuss.

„Was hältst du davon, wenn ich dich in mein Haus fahre, du dir die Kleider vom Leib reißt und dich im Pool abkühlst. Danach bestell ich uns italienisches oder französisches Essen, hol die Kinder ab und du legst dich gemütlich in den Liegestuhl und feierst deinen Sieg mit einem Gläschen Apfelsaft.“, schlug Alex sanft vor.

Über Leas ganzes Gesicht glitt ein freudiges Lächeln.

„Einverstanden. Das kann ich jetzt gebrauchen.“, flüsterte sie mit einem kleinen Seufzen und rappelte sich mühsam auf.

Ihre ganzen Besitztümer waren jetzt getrennt. David besaß einen Teil und sie einen anderen. Nur Benjamin verband sie ab jetzt miteinander. Alle zwei Wochen durfte er seinen Sohn über das Wochenende haben und noch dazu die Hälfte der Ferienzeiten. Lea schlüpfte aus ihren High Heels und legte den Arm um Alex Hüfte.

„Danke das du dabei warst... du hast mir sehr geholfen.“, sagte sie ihm sanft.

„Hey, das ist doch selbstverständlich und eigentlich habe ich auch gar nichts gemacht.“, verlegen strich er sich über den Nackenbereich.

„Und ob. Du hast mir Rückhalt gegeben.“, lächelte sie ihn an.

Alex erwiderte dieses sanfte Lächeln und seine blauen Augen strahlten ein wenig mehr. Er drückte sie etwas an sich und führte die Franzosin aus dem Gerichtssaal, den er niemals wieder von innen sehen wollte!



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