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Wem gehört mein Herz?

OsaXAsako / AsakoXKiriyan
von

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Einseitige Liebe

Kiriya hatte sich dank Yuuhi und einigen anderen netten Takarasiennes gut in Tsukigumi eingelebt. Es kam ihr fast so vor, als wäre sie nie in einer anderen Troupe gewesen.
 

Vor kurzem, hatte sie eine wichtige weibliche Rolle in dem Stück „Guys and Dolls“ gespielt, was ihr einen Riesenspaß bereitet hatte. Obwohl sie als Frau eine Frau gespielt hatte, hatte sie auf alle möglichen Kleinigkeiten achten müssen um nicht zu männlich rüberzukommen, wie zum Beispiel höher zu sprechen und nicht zu breitbeinig zu gehen. Das war fast so etwas wie eine Herausforderung gewesen, denn mit den Jahren war ihre ohnehin schon von Natur aus tiefe Stimme noch tiefer geworden und sie hatte sich die Eigenschaften einer Otokoyaku gänzlich zu Eigen gemacht. Doch sie war immer noch eine Frau, also war es nicht wirklich ein Problem gewesen. Zur Abwechslung mal mit anderen Otokoyaku flirten zu dürfen, hatte ihre gefallen. Ihrer Freundin Yamato Yuuga, mit der sie gespielt hatte, schien es ebenso Spaß gemacht zu haben, obwohl diese eine der wenigen Heterofrauen war, die Kiriya in Takarazuka kannte.
 

Dieses Jahr würde sie endlich ihre erste richtige Hauptrolle spielen, die letzte in „Sarani Kuruwaji“ 2000, hatte sie mit Tani geteilt, was ihr nichts ausgemacht hatte. Nun aber freute sie sich auf ihr eigenes Stück „Slapstick“.
 

Doch da gab es ein Problem, das ihre Aufmerksamkeit beanspruchte, so dass sie sich nicht ganz auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. Während der bereits laufenden Proben für das Stück, hatte sie bemerkt, wie eine Musumeyaku sie öfters musterte. Sie befürchtete die Bedeutung ihrer Blicke zu kennen und das bereitete ihre Sorgen. Sie wollte nicht, dass jemand das gleiche Leid durchstehen musste wie sie selbst, doch natürlich ließ es sich schwer vermeiden, dass eine Frau sich in sie verliebte.
 

Sie wollte es jedoch auch nicht einfach ignorieren, also nahm sie sich vor, das Mädchen einmal darauf anzusprechen. Denn diese war wirklich noch ein Mädchen, gerade mal seit 2 Jahren in der Troupe. Shirosaki Ais Verliebtheit erinnerte Kiriyan stark an sich selbst. Das war ein weiterer Grund, warum sie es nicht einfach auf sich beruhen lassen konnte.
 

Daher fing sie sie einmal nach den Proben beim Weggehen ab und sprach sie an: „Warte mal! Ai-chan, nicht wahr? Kann ich kurz mit dir sprechen?“
 

Sie wirkte total erstaunt und verlegen von Kiriyan angesprochen zu werden und antwortete etwas stotternd: „Also…j-ja natürlich! Was möchten Sie von mir, Kiriya-san?“
 

„Keine Sorge, nicht Schlimmes! Wollen wir uns nicht kurz setzen?“, fragte sie behutsam.
 

Da alle anderen schon weg waren, war der Probenraum leer und sie konnten sich auf eine der Bänke setzten, die an den Wänden aufgereiht waren.
 

„Es ist Folgendes“, setzte Kiriya an, „Ich habe bemerkt, dass du…wie soll ich sagen…Ich möchte dir nicht zu nah treten, aber mir ist aufgefallen dass du mich öfters musterst…ziemlich genau…“. Das war reichlich wage ausgedrückt.
 

„Eeehm…Aber Sie spielen doch die Hauptrolle…Ist es da nicht normal Sie anzusehen Kiriya-san?“, fragte Ai unsicher, aber sah offensichtlich peinlich berührt zur Seite. Sie fühlte sich ertappt.
 

„Keine Angst, ich bin nicht böse auf dich oder so! Lass es mich nur so sagen…Wenn du mehr Interesse an mir hast, als an einer einfachen Kollegin oder Senpai…dann mach dir bitte keine Hoffnungen. Ich möchte dir deine Träume nicht nehmen, aber…ich liebe bereits eine andere…“, sagte sie ehrlich. Es war die Wahrheit. Zwar war viel Zeit vergangen, doch sie liebte Asako immer noch. Das war ihr umso klarer geworden, nachdem ihr vor kurzem noch bei einer Special-Performance wieder begegnet war. Sie konnte nichts dagegen machen, selbst die lange Trennung hatte nichts an ihren Gefühlen geändert.
 

Das Mädchen sah sie aufgrund ihrer Offenheit mit großen Augen an. So direkt über derartige Themen zu reden war ganz und gar nicht Sitte in Takarazuka. Als sie ihre Überraschung überwunden hatte, trat ein schmerzlich enttäuschter Ausdruck auf ihr Gesicht. Trotzdem lächelte sie.
 

„Ich verstehe…“, sagte Ai. Nach einer kurzen Pause fragte sie: „Ist…Ist es in Ordnung weiter von ihnen zu träumen, auch wenn ich mir keinerlei Hoffnungen machen kann…?“
 

Kiriya lächelte traurig.
 

„Das kann ich dir natürlich nicht verbieten, aber ich habe Angst, dass dir das nur noch viel mehr Kummer bereiten wird…“, antwortete sie mitfühlend.
 

„Ich möchte aber…“, sagte Ai mit gesengtem Blick. Dann sah sie auf und blickte sie mit tränengefüllten Augen an. „Ich verehre Sie so sehr Kiriya-san!“, schluchzte sie.
 

„Ich danke dir dafür…“, sagte Kiriya mit sanfter Stimme und tätschelte Ais Kopf.
 

„Würden Sie…I-Ich meine dürfte ich s-sie…nur…nur einmal…um-um…“, brachte das weinende Mädchen gerade noch heraus.
 

Kiriya wusste was sie meinte. Sie nickte und nahm Ai in den Arm, damit sie sich bei ihr ausweinen konnte und streichelte ihr dabei sanft über den Rücken.
 

Es tat ihr unglaublich leid ihr Herz zu brechen. Doch sie sagte sich, auf diese Weise konnte Ai schnell über sie hinweg kommen und sich jemand anderes suchen. Sie wusste es würde keinen Sinn machen sie ewig warten zu lassen, in der Hoffnung, Kiriya könnte ihre Gefühle eines Tages erwidern. Das konnte sie nicht zulassen.
 

„Schhhhh…“, tröstete sie sie, während Ai immer noch weinend in ihren Armen lag.
 

Als sie sich beruhigt hatte, versprach Kiriya ihr: „Ich werde niemanden etwas davon erzählen und dir während der Arbeit und auch sonst natürlich ganz normal begegnen, deswegen brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Du brauchst dich auch nicht unwohl fühlen, denn ich weiß sehr gut wie du dich gerade fühlst. In Ordnung?“
 

Ai nickte und sagte: „Ich hoffe sie werden glücklich mit ihrer Geliebten, Kiriya-san. Sie ist wirklich zu beneiden.“
 

„…Danke“, antwortete die Ältere schlicht. Sie sagte ihr natürlich nicht, dass auch ihre Liebe einseitig war, weil sie fürchtete Ai könnte auf die Idee kommen, sie könnten sich gegenseitig trösten.
 

Doch Kiriya brauchte keinen Trost mehr. Sie wollte mutig voranschreiten und sehen was das Leben für sie bereithielt. So trennten sich die beiden und Kiriya war froh, das Mädchen mit einem leichten Lächeln auf den Lippen gehen zu sehen.

Sie hatte das Richtige getan.



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