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Wem gehört mein Herz?

OsaXAsako / AsakoXKiriyan
von

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Ein guter Rat

Beide erstarrten vor Schreck und gingen schnell auseinander, die Augen auf die Tür gerichtet. Zögernd sah Osa erst zu Asako, deutete auf ihr von Schminke verschmiertes Gesicht und wendete sich dann zur Tür. Sie würde Ärger bekommen wenn sie die Leute vom Vorstand warten ließ, falls es jemand von ihnen war, der da geklopft hatte. Während Sena in den Spiegel sah um sich schnell zu Recht zu machen, fragte Haruno laut: „Ja, wer ist da?“
 

„Ich bins, Midori“, kam die Stimme ihrer Musumeyaku von draußen. Was konnte sie wollen?
 

„Ehm, einen Moment bitte!“, antwortete Osa, wendete sich schnell zu Asako, die bereits ein Taschentuch gezückt hatte und nun schnell Harunos Gesicht säuberte. Als sie das mehr oder weniger geschafft hatten, ging der Topstar zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Sie hoffte Midori würde nur ein kurzes Wort an sie richten und dann wieder gehen.
 

„Hallo Osa! Tut mir leid für die Störung, aber hast du Asako gesehen?“, fragte sie freundlich.
 

Sena hörte sie und wunderte sich. Was wollte sie von ihr?
 

„Ehm“, fing Haruno etwas unsicher an, „Sie ist hier bei mir…wir wollten unseren Erfolg feiern…“
 

Sie lächelte etwas gekünstelt. In einer solchen Situation hatte sie sich noch nie befunden und daher auch keine gute Ausrede parat.
 

„Könnte ich kurz unter vier Augen mit ihr sprechen? Ginge das? Du würdest mir einen großen Gefallen damit tun.“, meinte Midori und lächelte Osa an. Einer solchen Bitte konnte sie sich wohl kaum widersetzten, so gern sie es auch getan hätte.
 

„Aber natürlich!“, antwortete sie daher, warf Sena einen unsicheren Blick zu und sagte dann noch: „Ich vertrete mir derweil etwas die Beine…bis später.“ Dann ging sie an Ootori vorbei und schloss die Tür hinter sich, nachdem die Frau eingetreten war.
 

Die Nibante stand ziemlich verblüfft vor der Top-Musumeyaku. Außerdem sah man ihr leicht die Enttäuschung darüber an, gerade bei etwas Wichtigem unterbrochen worden zu sein.
 

„Nun, du fragst dich sicher, warum ich mit dir reden möchte.“, begann Midori.
 

„Ehrlich gesagt, ja. Ich wüsste nicht was so dringend wäre…“, antwortete Sena wahrheitsgemäß, ohne den Hauch einer Ahnung, wohin diese Konversation gehen sollte.
 

„Also, ich möchte dir einen guten Rat geben, von einer Takarasienne zur anderen.“ Asako schaute verdutzt drein.
 

Midori fuhr fort: „Ich habe gemerkt wie gut du dich mit Osa verstehst. Denke nicht, du könntest mir etwas vormachen. Wenn man dieses Gefühl so gut kennt wie ich, merkt man die Blicke und anderen kleinen Zeichen ganz genau, die Liebende wie ihr miteinander teilen.“
 

Sena schluckte und sagte nichts darauf. War es wirklich so offensichtlich? Fast geriet sie in Panik.
 

Als Ootori das merkte fügte sie hinzu: „Aber mach dir keine Gedanken, so etwas passiert hier doch ständig. Euch wird nichts passieren, dafür tut eure Chemie auf der Bühne dem Geschäft viel zu gut. Es geht mir um etwas anderes. Ich wollte mit dir darüber reden und nicht mit Osa, weil es mir scheint als wärst du die Gefühlsbetontere von euch beiden.“
 

Asako horchte auf.
 

„Ich bin mir sicher, ihr beide liebt euch sehr. Aber denke immer daran, dass das was dir hier so natürlich und einfach erscheint, in der Welt dort draußen als abartig und krank gilt. Eine Liebe wie eure ist nicht akzeptabel außerhalb von Takarazuka. Das wirst du früher oder später selbst merken. Also gewöhne dich schon einmal an den Gedanken. Ich musste es auf die harte Tour lernen…“
 

Sena überlegte kurz, dann antwortete sie: „Warum erzählst du mir das? Warum willst du meine Hoffnung zunichtemachen?“
 

„Das will ich überhaupt nicht. Ich will nur, dass du dich auf etwas einstellen kannst, das unumstößlich eintreten wird. Wenn ihr Glückt habt, dauert eure Liebe an, bis zu Harunos Retirement. Schön und gut. Aber danach, ich gehe davon aus, dass du der nächste Topstar werden wirst, wird sich einiges ändern. Osa wird außerhalb und du innerhalb von Takarazuka sein. Während dein Traum von der großen Liebe in diesem Klima weiter bestehen wird, wird Osa spätestens dann mit der harten Wirklichkeit konfrontiert werden. Und ich bin sicher dass sie heiraten wird, ob durch den gesellschaftlichen Druck, wegen den Erwartungen ihrer Familie oder freiwillig. Und du wirst alleine da stehen. Dagegen kannst du nichts tu-“
 

„Moment!“, unterbrach sie Asako. „Nur weil du deine Liebste verloren hast bedeutet das nicht, dass mir dasselbe passieren wird! Du willst doch nur deinen Frust an mir auslassen!“, klagte sie sie zornig an.
 

Midori sah sie einen Augenblick an, in ihren Augen flackerte eine tiefe Traurigkeit auf.
 

„Ja, meine Sonne ist mir genommen worden. Und auch ich werde bald gehen müssen. Sie ist ein bisschen wie du, eine romantische Träumerin, das liebe ich auch so an ihr. Sie wird auf mich warten, doch ich werde sie enttäuschen und einen Mann heiraten, so wie ich es meiner Familie versprochen habe. Das ist der einzige Grund, warum ich noch hier geblieben bin, nach Tamos Retirement. Sobald ich Takarazuka verlasse, muss ich meine Pflicht als Frau erfüllen...“, sagte sie mit einem solchen Schmerz in der Stimme, dass es Senas Herz einen Stich versetzte.
 

Trotzdem musste sie protestieren: „Warum bist du nicht mutiger? Warum stehst du nicht ein für deine Liebe? Wenn Aika auf dich wartet, darfst du sie nicht enttäuschen!“
 

Ootori lächelte schwach: „Du denkst es wäre alles so einfach, nicht wahr? Aber da irrst du dich. Ich wünsche dir nichts Böses Sena, aber stelle dich der Realität so früh wie möglich. Sonst wirst du große Schmerzen zu ertragen haben, so wie ich jetzt und bald auch meine geliebte Sonne…“
 

Asako trat auf Midori zu, fasste sie an den Schultern und sah ihr in die Augen. Dann sagte sie voll Überzeugung: „Masako ist stark. Sie wird mich nicht verlassen. Wenn sie geht, wird sie auf mich warten, da bin ich mir sicher. Und wenn deine Geliebte ebenso stark ist, dann musst du ihr beweisen dass du sie liebst, indem du genauso mutig bist! Midori, bitte! Gib nicht auf!“
 

Doch Ootori wendete sich einfach ab und ging langsam auf die Tür zu. Mit dem Rücken zu Sena sagte sie zuletzt noch: „Mein letztes Stück wird „Elisabeth“ sein. Danach werde ich euch verlassen. Denke daran, was ich dir gesagt habe.“
 

Dann verschwand sie ohne ein weiteres Wort. Asako glaubte aus den Augenwinkeln gesehen zu haben, wie an ihrem Gesicht Tränen herabliefen.
 

Kurz nachdem sie weg war, kam Haruno herein, die offensichtlich neben dem Raum gewartet hatte und fragte sofort: „Was ist denn mit Midori los? Sie sah irgendwie komisch aus…Warum wollte sie denn mit dir reden?“
 

„Ich…also…Sie wird nach „Elisabeth“ gehen. Das ist alles.“, antwortete Sena mit versteinertem Gesichtsausdruck. Im selben Moment beschloss sie, Osa niemals etwas vom wahren Inhalt dieses Gesprächs zu erzählen.



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