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Wie Feuer und Wasser

Doch Gegensätze ziehen sich an
von

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Tag 6: Begegnungen auf Route 104

Hi, da bin ich wieder und mit mir ein neues Kapi ^^

An dieser Stelle möchte ich mich auch für die Favos bedanken :)

So, das war´s schon! Viel Spaß mit dem neuen Kapi ;)
 

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Tag 6: Begegnungen auf Route 104
 

„Wunderschön!“, sprach Misaki leise, als sie lächelnd auf das offene Meer vor sich blickte. „Wenn wir nach Faustauhaven wollen, müssen wir übers Meer segeln. Ist doch cool, oder?“, sagte die junge Trainerin zu ihrem Starterpokémon, während sie ein paar Wingull beobachtete.

„Fiffyen…“, gab dieser eher skeptisch zurück. Ihm war es lieber, festen Boden unter den Pfoten zu haben, auch wenn er noch nie auf einem Schiff gewesen war.
 

„Verzeihung!“, hörte Misa plötzlich hinter sich und drehte sich sofort zu der fremden weiblichen Stimme um.

„Hallo!“, begrüßte die 16-Jährige die junge Frau, die nun vor ihr stand, höflich und schenkte ihr ein Lächeln.

„Ich habe zufällig gehört, dass ihr nach Faustauhaven müsst. Falls ihr ein Boot braucht, in der Hütte am Ende des Strandes wohnt Old Man Hagi. Er bringt euch sicher dorthin, wenn ihr ihn fragt!“

„Oh, vielen Dank!“, erwiderte Misaki erfreut, woraufhin sich die Fremde auch schon wieder verabschiedete.

„Dann sehen wir doch gleich mal nach, ob dieser Old Man Hagi zu Hause ist!“

„Fiffyen…“

Als sie wenige Minuten später das Ende des Strandes erreicht hatten, entdeckten sie gleich die kleine Hütte. Sie wirkte gemütlich, jedoch nicht so, als ob jemand darin wohnen würde.

Zögerlich stieg Misa die drei Holzstufen hinauf und klopfte an die Holztür. Nichts. Das zweite Mal. Wieder nichts. Nach dem dritten Versuch gab sie schließlich auf. Anscheinend war wirklich niemand da.
 

„Du willst sicher zu Old Man Hagi!“

Überrascht blickte die junge Trainerin neben sich. Zuerst bemerkte sie nur kurzes hellbraunes, vom Wind leicht zerzaustes Haar und ebenso braune Augen, die Misaki freundlich musterten. Auf den zweiten Blick erkannte sie, dass der Junge ein weißes Hemd und Jeans trug, in deren Hosentaschen er seine Hände vergraben hatte, sowie eine Reisetasche, die über seiner rechten Schulter hing.

„Ja, genau!“, antwortete die 16-Jährige nun auf seine Frage. „Aber er ist leider nicht zu Hause.“

„Ich weiß! Ich hab´ vor ein paar Minuten auch schon geklopft und weil keiner aufgemacht hat, bin ich wieder gegangen. Doch gerade hab´ ich erfahren, dass er wohl in der Nähe von Metarost City sein soll.“

„Metarost City? Dann müssen wir unsere Bootstour vorerst verschieben.“

„Fiffyen!“ Das Unlichtpokémon war sichtlich erleichtert über diese Nachricht.

„Musst du denn auch nach Faustauhaven?“, wollte Misaki jetzt wissen.

„Jep! Ich bereise Hoenn erst seit ein paar Tagen und möchte natürlich jedes Städtchen erkunden.“, erklärte der Junge und grinste.

„Das ist ja ein Zufall! Ich bin auch erst seit fünf Tagen unterwegs!“

„Cool! Kommst du auch aus Kanto? Oder Johto?“

„Nein, ich bin von hier, genauer gesagt aus Wurzelheim. Ich hab´ gerade meine Pokémon-Reise begonnen.“ Beim letzten Satz wurde Misa etwas verlegen. Sicher würde er sie jetzt auslachen, weil sie in ihrem Alter noch eine Anfängerin war…

„Ist echt spannend, oder? Ich meine, zu reisen und verschiedenste Menschen und Pokémon zu treffen!“

Leicht verwundert sah sie den fremden Jungen an, doch konnte sie weder Spott noch Abneigung in seinem Gesicht erkennen. Augenblicklich musste sie lächeln.

„Das ist es!“, entgegnete sie fröhlich und kurz herrschte Schweigen, welches Misaki schließlich brach.

„Wir können zurzeit ja nicht nach Faustauhaven, also würden Fiffyen und ich erst mal nach Metarost City gehen und Old Man Hagi suchen. Du könntest uns begleiten! Das heißt, wenn du willst!“

„Ich würde euch gerne begleiten!“, erwiderte der braunhaarige Junge gut gelaunt.

„Super!“, freute sich die junge Trainerin. Zumindest für eine Weile würde sie nicht mehr alleine reisen müssen…

„Voll super!“, stimmte er grinsend zu. „Übrigens: Ich heiße Riku!“

„Misaki, aber du kannst mich auch Misa nennen! Und das ist Fiffyen!“

„Fiffyen!“

„Freut mich sehr!“, meinte Riku und verbeugte sich leicht, woraufhin die drei ihre gemeinsame Reise – die länger dauern sollte, als sie im Moment ahnten – starteten.
 

„Wie kommt´s eigentlich, dass du erst jetzt anfängst, Pokémon zu trainieren?“, wollte Riku interessiert wissen. Anscheinend konnte er sich diese Frage doch nicht verkneifen.

„Meine Eltern haben es nie erlaubt, also bin ich losgezogen, ohne ihnen etwas zu sagen. Ich will ihnen einfach beweisen, dass ich es schaffen kann und deshalb muss ich alle Arenaleiter der Region besiegen.“, antwortete Misaki ruhig. Sie war nicht verärgert über seine Frage – wieso auch? Er hatte das Recht, sie zu stellen. Genau wie sie das Recht hatte, zu schweigen oder zu lügen. Aber sie tat es nicht, denn so ein Mensch war sie nie gewesen und würde sie auch nie sein.

„Muss ganz schön hart gewesen sein.“ Das war definitiv eine Feststellung.

„Für meine Eltern bestimmt!“ Trotz allem musste die junge Trainerin lächeln. Es tat gut, mit jemandem darüber sprechen zu können.

„Ich denke, sie werden´s überleben!“, sagte Riku und legte wieder sein Grinsen auf.

„Klar!“, erwiderte Misa freudig. Dieser Junge konnte einen wirklich aufheitern. „Was ist mit dir? Wie sind deine Eltern?“

„Meine Eltern sind in Ordnung, denke ich! Ich komme zwar aus einer wohlhabenden Familie in Vertania City, einer Stadt in Kanto, aber wir sind weder arrogant noch hochnäsig. Außerdem leben wir dort mit ziemlich vielen Pokémon zusammen, weshalb ich irgendwann beschlossen hab´, Pokémon-Züchter zu werden und die verschiedenen Regionen zu bereisen. Kanto und Johto hab´ ich bereits geschafft. Zum Glück stehen meine Eltern in dieser Sache voll und ganz hinter mir, sie haben sogar dafür gesorgt, dass mich unser Privatjet nach Hoenn bringt. Etwas übertrieben, wenn du mich fragst!“

„Das ist ja cool! Du hast sicher schon unzählige Pokémon gesehen und gefangen!“

„Gesehen – ja! Gefangen hab´ ich bis jetzt nur fünf. Aber das ist ok! Denn ich will Pokémon nicht ‚sammeln‘. Sie sind meine Freunde und deshalb kämpfe ich nur, wenn ich Lust dazu hab´.“

Misaki war beeindruckt. Riku war Fröhlichkeit förmlich ins Gesicht geschrieben und er hatte sie sofort damit angesteckt. Und so wie er über Pokémon sprach, ließ sie erkennen, dass diese Geschöpfe wirklich mehr sein konnten, nein, sogar mussten, als sie es ohnehin schon waren.
 

Noch eine Weile redeten sie so weiter, tauschten sich aus, ohne zu bemerken, dass sie sich bereits im Blütenburgwald befanden.

Obwohl – einem war es sehr wohl aufgefallen, da ihm der Geruch eines gewissen Käferpokémons in die Nase gestiegen war und er deshalb eifrig auf dem Boden herum schnüffelte.

„Grrr!“ Fiffyens Knurren lenkte die Aufmerksamkeit von Misaki und Riku auf das Hundepokémon.

„Was ist denn los, Fiffyen?“, fragte seine Trainerin, doch sie hatte die Antwort schon selbst gefunden. „Oh-oh!“

„Was?“, wollte Riku neugierig wissen.

„Da ist ein Waumpel.“

„Ja, stimmt! Und?“

„Fiffyen hat mal eine schlechte Erfahrung mit einem Waumpel gemacht, deswegen greift er jedes, das nicht bei drei auf dem Baum ist, an.“, erklärte Misa geduldig, ihr Starterpokémon hatte sie dabei aber immer im Blick.

„Ah, verstehe!“, meinte Riku grinsend und beobachtete das wilde Käferpokémon, das froh im Gras herum krabbelte.

„Fiffyen!“, gab das Unlichtpokémon plötzlich von sich und rannte gleich darauf auf das Waumpel zu.

„Nein, dieses Mal nicht!“, sprach Misaki entschlossen und zückte geistesgegenwärtig einen leeren Pokéball. Schnell warf sie das runde Objekt auf das kleine Käferpokémon, welches geschockt auf Fiffyen starrte und sich nicht bewegte. Doch glücklicherweise wurde es direkt in den Ball gesogen und nach wenigen Sekunden erklang das bekannte ‚Pling!‘.
 

„Gute Reaktion!“, meinte Riku lachend.

„Danke!“, entgegnete Misa grinsend und ging zu dem Pokéball, der immer noch im Gras lag.

„Fiff, Fiffyen! Fiffyen, Fiffyen!“, beschwerte sich ihr Starterpokémon verärgert, seine Trainerin hingegen ließ sich schon längst nicht mehr davon beeindrucken.

„Sorry, Fiffyen, aber zumindest mit diesem Waumpel wirst du in Zukunft auskommen müssen!“

„Fiff, Fiffyen!“ Sauer drehte er seiner Trainerin den Rücken zu.

„Scheint, als wäre er jetzt beleidigt!“, bemerkte Riku belustigt.

„Er beruhigt sich schon wieder!“, erwiderte Misaki lächelnd und ließ ihr frisch gefangenes Waumpel aus seinem Ball, um es in ihren Pokédex einzutragen.
 

‚Waumpel, ein Käferpokémon. Waumpel wehrt sich gegen angreifende Räuber, indem es die Stacheln an seinem Hinterteil auf sie richtet. Es schwächt seine Gegner mit dem Gift, das aus den Stacheln austritt.‘
 

„Waumpel!“, gab das kleine Käferpokémon fröhlich von sich, woraufhin es an Misas Bein und Oberkörper hoch krabbelte und es sich schließlich auf ihrem Kopf gemütlich machte.

„Du bist ja süß!“ Andere – vor allem weibliche Trainer – würden deswegen vielleicht loskreischen, Misaki dagegen erwärmte es das Herz. Zugegeben, das hörte sich ziemlich seltsam an, doch wenn man bedachte, dass ihr Starterpokémon alles andere als zutraulich war, durfte man sie durchaus so denken lassen.

„Es mag dich.“, sagte Riku schmunzelnd und sie sah ihn kurz erstaunt an. Dann jedoch erwiderte sie sein Lächeln und sie setzten ihren Weg zufrieden fort.
 

„Gib´ endlich dieses scheiß Paket her!“

Plötzlich hörten sie eine wütende Männerstimme, dessen Quelle sie schnell ausfindig machen konnten. Denn nur wenige Meter entfernt standen zwei Männer am Rande des Waldwegs. Der eine trug rot-schwarze Kleidung mit einem seltsamen Symbol auf der Brust, sowie eine Kapuze, die wie ein Pokémon-Kopf aussah. Der andere einen weißen Kittel und eine Brille, außerdem ein Päckchen, das er fest umklammerte. Zudem wirkte er ziemlich verängstigt, was sich nicht besserte, als der andere Mann ihn am Kragen packte und grob gegen einen Baum drückte.

„Ich will dir wirklich nicht wehtun, Professor, aber wenn du mir nicht sofort dieses verdammte Päckchen gibst, kann ich für nichts garantieren!“

„N-Niemals!“

Langsam verlor er die Geduld. Nie hätte er gedacht, dass es so schwer sein konnte, ein kleines Paket zu stehlen. Aber dann musste es eben die harte Tour sein!

„Für einen Forscher bist du ziemlich dumm. Schade eigentlich! Ich dachte, wir können das wie zivilisierte Menschen lösen. Doch du willst es anscheinend nicht anders!“ Und sogleich holte er mit seiner rechten Hand aus, um dem Wissenschaftler einen Faustschlag zu verpassen.

„Aufhören!“

Sofort hielt er in seiner Bewegung inne, als er die weibliche Stimme hinter sich vernahm und blickte überrascht in die Richtung, aus der diese zu kommen schien.

„Sagt wer?“, fragte er daraufhin mit einem frechen Grinsen auf den Lippen, da er gerade erkannt hatte, dass es nur ein Mädchen war, das ihn aufzuhalten versuchte, und drehte sich mitsamt des anderen Mannes, den er immer noch fest im Griff hatte, um.

„Sie sagt das!“, antwortete Riku, der entschlossen an Misakis Seite trat. Zwar war er etwas perplex gewesen, als Misa so plötzlich losgerannt war, trotzdem war er ihr gleich gefolgt. Schließlich hatten ihn seine Eltern zu einem Gentleman erzogen.
 

Der Fremde hingegen lachte nur. „Alter, du willst mich wohl verarschen! Ich nehme keine Befehle von einem Kind entgegen, also kümmert euch um euren eigenen Scheiß!“, erwiderte er gehässig.

„Und du, Alter, solltest den Mann loslassen und dich verziehen!“, entgegnete Riku ernst.

Dass er auch unfreundlich sein konnte, überraschte Misaki, allerdings war es angesichts dieser Situation mehr als verständlich.

„Hör zu, wir wollen keinen Streit, also lass ihn einfach gehen!“, sagte sie ruhig.

„Ich aber schon!“, äußerte der fremde Mann fies grinsend und stieß den Forscher zu Boden. „Fiffyen, zeig´s ihnen!“

„Grrr!“, gab das Unlichtpokémon, das gerade erschienen war, böse von sich.

„Fiffyen!“, knurrte Misakis Starterpokémon kämpferisch.

Seine Trainerin wollte ebenfalls zu einem ihrer Pokébälle greifen, Riku dagegen hielt sie zurück.

„Ich mach das schon!“, meinte er zuversichtlich und zwinkerte ihr zu. Schmunzelnd nickte sie und lief daraufhin zu dem Forscher, der immer noch auf dem Waldboden saß.

„Rabauz, go!“, rief Riku, während seine Begleiterin dem Wissenschaftler half, aufzustehen.

„Ra-bauz!“

„Rabauz, setz´ deine Tackle ein!“

„Ra…“, äußerste das Kampfpokémon nur und verschränkte seine Arme vor der Brust.

„Nicht schon wieder!“, jammerte sein Trainer unglücklich. Nie, aber auch wirklich nie, wollte es auf ihn hören!

„Sieht so aus, als wäre dein Pokémon gerade nicht in Stimmung für einen Kampf! Aber meines dafür umso mehr!“, spottete sein Gegner. „Fiffyen, Tackle!“
 

„Fadenschuss!“

Waumpels plötzliche Attacke verblüffte nicht nur das feindliche Fiffyen, welches durch den klebrigen Faden augenblicklich zum Stehen kam. Auch sein Trainer und Riku waren etwas verwirrt über diese unerwartete Wendung.

„Keine Sorge, ich mach das schon!“, sprach Misa grinsend und dieses Mal war es an Riku, zu nicken. Auf ihrer bisherigen Reise hatte sie doch schon etwas gelernt.

„Waumpel, wie sieht´s aus? Kannst du Tackle?“, wollte die 16-Jährige dann von ihrem Käferpokémon wissen.

„Waumpel!“, äußerte dieses motiviert.

„Sehr gut! Waumpel, Tackle!“

Das kleine Pokémon tat, wie ihm geheißen und weil das gegnerische Fiffyen immer noch mit dem klebrigen Faden kämpfte, hatte es keine Chance, sich zu wehren.

„Du verdammte Göre, das war gerade ziemlich unfair!“, beschwerte sich der rot-schwarz gekleidete Mann verärgert.

„Du hast diesen Mann auch nicht wirklich anständig behandelt!“, erwiderte Misaki und zeigte auf den Forscher, der den Kampf mit Spannung verfolgte.

„Ich bin ein Mitglied von Team Magma! Ich muss nicht anständig sein!“

„Team Magma?“, wiederholte Misa verwirrt.

„Noch nie von denen gehört!“, sagte Riku, als ihn seine Begleiterin fragend musterte und zuckte mit den Schultern.

„Das werdet ihr noch, keine Sorge. Das werdet ihr noch.“, entgegnete das Team Magma-Mitglied grinsend, rief sein Fiffyen zurück in seinen Ball und verschwand kurz darauf in das Dickicht des Blütenburgwaldes. Trotzdem hatte Misaki das Gefühl, dass das nicht die letzte Begegnung mit Team Magma gewesen sein sollte.
 

„Oh, Mann, das war ja echt schräg!“, meinte Riku, der nun wieder neben Misaki stand.

„Und irgendwie unheimlich.“, ergänzte diese ruhig, in ihrem Inneren jedoch war sie ziemlich aufgewühlt. „Geht es Ihnen gut?“, erkundigte sie sich dann bei dem Forscher, der sich immer noch keinen Millimeter von seinem Platz bewegt hatte.

„J-Ja, vielen Dank für eure Hilfe!“

„Gern geschehen!“ Aufmunternd lächelte sie den Mann an.

„Ich glaube, wir sollten jetzt auch endlich aus diesem Wald raus!“, sprach Riku schmunzelnd und bekam als Antwort zustimmendes Nicken von Misa, die ihr Waumpel zurück in seinen Ball schickte.

„Was ist eigentlich in diesem Päckchen? Und warum will es Team Magma klauen?“, fragte Riku den Forscher, während sie den Waldweg entlang spazierten.

„Wichtige Teile für Geräte der Devon Corporation. Sie sind zwar sehr bedeutend für unsere Firma, aber ich habe keine Ahnung, was dieses Team Magma damit will.“

„Könnten sie überhaupt etwas damit anfangen?“, wollte Misaki wissen.

„Mit diesen Einzelteilen allein sicher nicht. Doch wenn sie ein Gerät hätten, wo sie sie einbauen könnten, dann vermutlich.“

„Und was ist die Devon Corporation?“, erkundigte sich nun Riku wieder.

„Das ist die größte Firma in Hoenn. Wir stellen Produkte für Pokémon-Trainer her, wie zum Beispiel Pokébälle oder auch Medizin und betreiben Forschung in diesem und anderen Bereichen.“, erklärte der Forscher kurz und erzählte daraufhin noch einiges über seine Forschungen, wobei Riku aus reiner Höflichkeit, Misa hingegen nur halbherzig zuhörte. Sie interessierte sich einfach nicht sehr für Technik und Wissenschaft.

Aber als sie ein paar Minuten später den Ausgang des Blütenburgwaldes erreicht hatten, verabschiedete sich der Mann sowieso, da er schnellstens zurück zur Devon Corporation wollte, jedoch nicht, ohne sich vorher noch bei seinen beiden Rettern zu bedanken.
 

„Das war ja mal ein rasanter Abgang!“, bemerkte Riku und schaute dem Forscher grinsend hinterher.

„Kann man wohl sagen!“, stimmte Misaki lachend zu. Ihre Laune hatte sich schon wieder gebessert, da dieser Teil von Route 104 an einem großen Teich lag, den man über einen langen Steg überqueren musste. Sie mochte solche Umgebungen, denn für sie wirkten diese irgendwie beruhigend.

Wirklich friedlich war es hier jedoch nicht, da man überall Trainer und ihre Pokémon beim Kämpfen beobachten konnte.

„Haha! Ich hab´ dir doch gesagt, dass dein Knilz keine Chance gegen mein Rattikarl hat!“, sagte ein Junge schadenfroh. Offensichtlich hatte er gerade einen Pokémon-Kampf gewonnen.

„Knilz… So ein dummes Pokémon! Hätte ich es bloß nie gefangen!“, äußerte sein Gegner wütend und schickte das Pokémon wieder in seinen Ball.

Misaki runzelte verärgert und gleichzeitig enttäuscht die Stirn, Riku schüttelte nur den Kopf. Zwar würde die 16-Jährige dem Jungen gerne ihre Meinung sagen, doch sie wollte jetzt so schnell wie möglich nach Metarost City. Sie müssten nur noch über den Steg. Diesen hatten sie auch soeben betreten, aber es war gar nicht so einfach, auf die andere Seite zu gelangen, denn auch hier fanden Pokémon-Kämpfe statt.

Und als sie schon die Hälfte des Weges hinter sich hatten, passierte es.
 

„Hey, ihr da!“ Fragend schaute Misa das kleine Mädchen, das nun vor ihr stand, an.

„Kämpft ihr gegen uns?“, wollte ein anderes, das dem ersten wie aus dem Gesicht geschnitten war, wissen.

‚Wie süß! Zwillinge!‘, dachte die junge Trainerin erfreut. „Was sagst du?“, fragte sie dann Riku.

„Ne, lass mal! Ich steh nicht so aufs Kämpfen!“

Doch zu seinem Unglück gaben die Mädchen nicht so schnell auf.

„Ach, komm schon!“

„Bitteee!“, flehten sie und durchlöcherten den Älteren mit ihrem Hundeblick.

„Ja, komm schon!“, meinte Misaki lächelnd. „Das wird lustig!“

„Na schön!“, seufzte Riku kapitulierend.

„Jaaaaa!“, freuten sich die Zwillinge und stellten sich gleich kampfbereit auf. „Ihr dürft zuerst eure Pokémon wählen!“, entschieden sie dann.

„Okay! Fiffyen, go!“

„Fiffyen…“ Das Unlichtpokémon kratzte sich nur gelangweilt am Ohr und schien seine Trainerin zu ignorieren.

‚Anscheinend ist er noch beleidigt!‘, dachte Misa, ließ sich davon aber nicht beirren.

„Waumpel, go!“, beschloss sie deshalb.

„Waumpel!“

„Habitak, go!“

„Ha, Habitak!“

„Jetzt wir! Samurzel, ich wähle dich!“

„Samurzel!“

„Los, Loturzel!“

„Lo, Loturzel!“
 

„Samurzel, setze Geduld ein!“, befahl nun eins der fremden Mädchen und das Pokémon gehorchte. Augenblicklich fing es an zu leuchten, bewegte sich jedoch nicht.

„Loturzel, Erstauner!“, rief das zweite Mädchen schnell, woraufhin Loturzel kurz Luft holte und schließlich einen nicht sehr lauten, aber effektiven Schrei, der von einer kleinen Luftkugel begleitet wurde, ausstieß.

„Habitak, weich aus!“, beschloss Riku und das Flugpokémon erhob sich direkt in die Lüfte.

Waumpel hingegen wurde von der Attacke getroffen, trug aber nicht viel Schaden davon.

„Waumpel, alles in Ordnung?“, erkundigte sich Misaki bei ihrem Käferpokémon.

„Waumpel!“, antwortete dieses entschlossen.

„Sehr gut! Dann setzt jetzt deine Tackle gegen Samurzel ein!“

Sofort krabbelte das kleine Pokémon los…

„Samurzel, Härtner!“ …doch auch sein Gegner blieb nicht untätig. Dennoch wurde das kleine Pflanzenpokémon von der Tackle getroffen und rutschte somit etwas nach hinten.

„Gut gemacht, Waumpel! Noch einmal Tackle!“

„Waumpel!“

„Ich helfe dir, Schwesterherz! Loturzel, Heuler!“

„Looooooo!“

„Habitak, Furienschlag!“, griff Riku schnell ein und das Flugpokémon begann, mit seinem Schnabel immer wieder auf Loturzel einzuhacken.

„Jetzt bin ich dran! Samurzel, Geduld!“ Und schon leuchtete das Pflanzenpokémon noch einmal auf und schoss danach eine Energiewelle auf Habitak, das leider nicht mehr ausweichen konnte. Deshalb wurde es nach hinten geschleudert und blieb kurz auf dem Steg liegen, trotzdem rappelte es sich wieder auf. „Haaa!“

„Gut, Habitak! Setz´ Verfolgung gegen Loturzel ein!“

„Habitak!“ Das Flugpokémon lief los und – wie es der Name der Attacke schon vermuten ließ – verfolgte nun seinen Gegner, der versuchte, auszuweichen, über den Steg, wobei es ihn immer wieder rammte.
 

„Das ist unsere Chance! Waumpel, Tackle gegen Samurzel!“

„Samurzel, noch einmal Härtner! Und danach Geduld!“ Das Pflanzenpokémon leuchtete, wurde von der Attacke getroffen und erneut rutschte es etwas nach hinten.

„Gut so, Waumpel! Mach weiter!“ Das kleine Käferpokémon befolgte die Anweisung seiner Trainerin, weswegen sich dieses Schauspiel noch mehrmals wiederholte.

Plötzlich jedoch leuchteten Waumpels Stacheln an seinem Hinterteil auf und kurz kam Ruhe in den Kampf.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Misaki verwundert.

„Ich glaube, Waumpel hat gerade Giftstachel erlernt.“, erwiderte Riku erstaunt.

„Ah, verstehe! Dann werden wir die neue Attacke gleich mal testen!“, sprach die 16-Jährige grinsend und warf ihrem Begleiter einen vielsagenden Blick zu. Er schien zu verstehen, was sie ihm mitteilen wollte, denn er nickte ihr schmunzelnd zu und befahl Habitak, hoch zu fliegen.

„Waumpel, Giftstachel auf Loturzel!“

„Waumpeeel!“

„Samurzel, Geduld!“ Das Pflanzenpokémon war nun wieder bereit für diese Attacke, aber dieses Mal wurde sie vereitelt.

„Habitak, Schnabel!“, rief Riku, woraufhin das Flugpokémon im Sturzflug auf Samurzel zuraste und es so schlimm mit seinem Schnabel traf, dass es auf dem Steg wegrollte und beinahe im Wasser landete. Zwar konnte es dies verhindern, dennoch brach es letztendlich erschöpft zusammen. Und auch Loturzel war schon sehr geschwächt, weswegen die Giftstachel-Attacke ein Volltreffer und zugleich der letzte Angriff war.

„Oh, wir haben verloren!“, sprach eines der kleinen Mädchen etwas enttäuscht, trotzdem lächelte es.

„Aber es war wirklich lustig!“, meinte das andere gut gelaunt. „Danke, dass ihr gegen uns gekämpft habt!“

„Gern geschehen! Uns hat es auch Spaß gemacht!“, entgegnete Misaki erfreut, beim letzten Satz jedoch schaute sie zu Riku, der ihr in diesem Punkt nur zustimmen konnte.
 

Als Misa und Riku daraufhin endlich das Ende des Steges erreicht hatten, konnten sie bereits ein paar Gebäude erkennen.

Das erste, das sie davon ansteuerten, war das Pokémon-Center, um ihren Pokémon, aber auch sich selbst, nach dem anstrengenden Kampf eine Pause zu gönnen.

„Das tut gut!“, sagte Riku erleichtert, nachdem er sich auf einen Stuhl im Aufenthaltsraum fallen gelassen hatte. „Zwei Kämpfe an einem Tag, das ist definitiv zu viel für mich!“

„Du kämpfst wohl wirklich nicht gerne.“, stellte Misaki grinsend fest.

„Nein! Ich kämpfe sehr selten, aber kaum habe ich dich getroffen, muss ich gleich zwei Mal ran!“, erwiderte der Junge schmunzelnd.

„Tut mir leid!“, lachte seine Begleiterin, da sie wusste, dass er das nicht böse meinte.

„Schon gut. Ich hab´s ja zum Glück überlebt!“

Wieder musste Misa lachen. „Sag´ mal…“

„Ja?“

„Wenn du nicht gerne kämpfst, wieso wolltest du dann gegen dieses Team Magma-Mitglied antreten?“

„Naja… Ich komme aus gutem Hause und dort ist es üblich, eine Dame zu beschützen.“

„Danke, das war echt süß von dir!“, sprach die 16-Jährige lächelnd. ‚Obwohl ich eher dich beschützt hab´!‘, fügte sie in Gedanken amüsiert hinzu.

„So bin ich eben!“, lachte Riku etwas verlegen.

„Hey, kann ich dein Rabauz noch einmal sehen? Ich würde es gerne in meinen Pokédex eintragen.“, fragte Misaki schließlich.

„Klar! Rabauz, komm raus!“

„Ra-bauz!“
 

‚Rabauz, ein Kampfpokémon. Rabauz muss jeden Tag trainieren, sonst ist es nicht ausgelastet und reagiert gestresst. Wenn man es trainiert, muss man zahlreiche Trainingsmethoden einsetzen.‘
 

„Leider gehorcht es mir nicht. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht oft kämpfe.“, erklärte Riku und schickte das Pokémon wieder in seinen Ball.

„Vielleicht können wir das noch ändern!“, entgegnete Misaki erneut grinsend.

„Aber wirklich nur vielleicht!“, äußerte ihr Begleiter lachend.

Noch bis zum Abend saßen sie im Aufenthaltsraum des Pokémon-Centers, aßen und unterhielten sich über verschiedenste Dinge, bevor sie beschlossen, die Stadt noch etwas zu erkunden.

Schon bald würde Misaki um ihren ersten Orden kämpfen können und ihrem Traum so einen Schritt näher kommen.
 

Doch dass das nicht so einfach werden würde, wie sie es gerne hätte, war ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Trotzdem würde sie es schaffen. Denn jetzt hatte sie noch zwei Gründe mehr, nicht aufzugeben.
 


 

> So, auch dieses Kapitel ist jetzt beendet!

Was haltet ihr von Riku? Also ich persönlich finde ihn süß und witzig ^^

Apropos: Er ist einer der zwei Gründe, warum Misa nicht aufgeben wird, der andere ist ihr süßes Waumpel :)
 

Waumpel

Typ: Käfer

Spezies: Wurm

Geschlecht: Weiblich

Wesen: Zart

http://www.pokewiki.de/images/a/ad/Sugimori_265.png
 

Rikus Rabauz

Typ: Kampf

Spezies: Racker (haha ^^)

Geschlecht: Männlich

Wesen: Hitzig

http://fc06.deviantart.net/fs71/f/2010/101/5/d/Tyrogue_by_Xous54.png
 

Und sein Habitak

Geschlecht: Männlich

http://www.pokewiki.de/images/7/7d/Sugimori_021.png

(Sorry, ich liebe Bilder einfach ^^ Und das Habitak ist doch süß, oder?)
 

Bis bald und LG ;) <



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