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Role Reversal

von

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Nächtliches Gespräch

Nach einer wohltuenden Dusche trat die schwarzhaarige Direktorin vor den Spiegel, strich mehrmals über die Scheibe, die gänzlich vom Dampf beschlagen war. In Gedanken versunken, trocknete sie sich ab, ehe sie das Handtuch um ihren Körper gab und ihr Spiegelbild betrachtete. Wieder hatte sie sich darauf eingelassen. Ein Unbehagen machte sich in ihr breit. Dieses Mal hatte sie einen markanten Unterschied verspürt. Für sie selbst stand weiterhin der Spaß, die Ablenkung im Vordergrund, nicht jedoch bei Sady. Nein. Eine Veränderung war fühlbar, in jeder Geste, jedem Blick, jeder Berührung, jedem Laut. Ihr Innerstes verkrampfte sich bei dieser Überlegung. Sady zeigte ihr in diesem Moment, ob bewusst oder nicht, die Gefühle, die sie für Robin empfand. Von Anfang an, hatte sie ihrer Mitarbeiterin erklärt, dass es ihr um Spaß ging, nicht mehr und nicht weniger. All die Zeit über verlief es bestens, warum dieser plötzliche Umschwung? Wie lange zeigte sich diese Anziehung bereits? Entnervt stöhnte Robin auf und strich sich dabei die nassen Haare zurück, besah sich nochmals im Spiegeln, biss den Kiefer aufeinander. Wie leichtfertig von ihr.
 

Als sie in ihren Schlafbereich trat, ließ sie das Handtuch sinken und suchte sich etwas Bequemes zum Anziehen. Robin brauchte eine passende Lösung, dieses Problem brauchte sie nicht. Da sie Sady kannte, wusste sie, dass diese nicht leicht nachgab. Ihr wurde bewusst, dass sie tatsächlich einen groben Fehler begangen hatte. Um sich aus der Affäre ziehen zu können, musste sie sich in der Tat etwas einfallen lassen. Ein Klopfen an der Türe holte sie aus den Gedanken. Über die Schulter sah sie skeptisch zu dieser.
 

„Robin, bist du da?“ Sie erkannte diese Stimme auf der Stelle und atmete erleichtert auf.
 

„Komm rein“, entgegnete die Schwarzhaarige und zog sich ihren seidenen Mantel über, ehe sie sich in ihren Lederstuhl sinken ließ. Die Tür öffnete sich und ein Mann trat ein, großgewachsen, schwarzes Haar, bewaffnet mit einem Schwert.
 

„Dich habe ich erst morgen Abend zurück erwartet.“ Er zuckte mit der Schulter, setzte sich ihr gegenüber und überschlug die Beine.
 

„Wir hatten gute Bedingungen. Besser zu früh als zu spät. Hab gehört hier ist einiges vorgefallen“, kommentierte er das Ganze und stützte den Kopf mit einer Hand ab, wobei sich ein schelmisches Grinsen auf seinem Gesicht breit machte. Die Schwarzhaarige räusperte sich und sah nachdenklich zur Seite.
 

„In der Tat. Ich kann mir vorstellen, worüber du vorerst mehr wissen möchtest.“ Sein Grinsen weitete sich ein wenig und er nickte.

„Spandam kann uns ein Problem werden. Meine Unterlagen sind vorerst nicht sicher. Ich habe sie an einen sicheren Ort mitgegeben. Er forscht zu viel. Du weißt, was zu tun ist, nicht wahr Law?“ Seine Augen nahmen ein gefährliches Funkeln an und er ließ die Hand sinken, lehnte seinen Oberkörper nach vorne.
 

„Keine Sorge, zur Not schalte ich ihn selbst aus. Ich habe Mittel und Wege um ihn verschwinden zu lassen. Wie ich dich kenne, hast du bereits eine Taktik ausgearbeitet?“ Sie nickte und bestätigte seine Worte. Solange nicht mehr geschah, durften sie keine voreiligen Aktionen starten. In dieser Hinsicht waren die beiden gleich gepolt. Sie brillierten durch Taktik und nicht durch plötzliche, ungeplante Aktionen.
 

„Was hast du in deinem Urlaub in Erfahrung gebracht?“, fragte sie nach. Sie arbeiteten seit Jahren zusammen, standen auf derselben Seite und hatten dasselbe Ziel. Im Umfeld dachten alle sie waren gute Freunde, Kollegen, die sich durch die lange Zeit in und auswendig kannten und sich schätzten. Diese Gedanken entsprachen zwar der Wahrheit, doch was sich dahinter verbarg, darüber wusste kaum jemand Bescheid. Nur jene, die ebenfalls für diese Sache kämpften.
 

„Sie sind in Aufruhr. Dank der Tatsache, dass dieser Cutty Framm geschnappt worden ist. Die Pläne dürfen nicht in die Hände der Regierung fallen, dafür müssen wir sorgen.“
 

„Natürlich. Dafür muss ich sie jedoch erst erhalten. Er ist stur, redet nicht. Besonders auf mich ist er schlecht zu sprechen. Ihm kann ich nichts vormachen. Dafür ist seine kleine Freundin äußerst geschwätzig, wenn man ihr nur die richtigen Brocken vorsetzt. Ich hoffe sie haben ihre Meinung nicht geändert?“, sprach sie monoton und umspielte eine der nassen Haarsträhnen. Law kannte ihre Sichtweise und erhob sich elegant. Er ging rüber zur kleinen Bar und schenkte sich einen Whiskey ein, während er für sie eine Flasche Rotwein öffnete. Mit den Getränken setzte er sich erneut und hielt ihr das Glas hin, welches sie dankend annahm. Die ganze Zeit über hatte sie ihn im Auge behalten. Sobald er ihr bestätigte, was sie sich nicht erhoffte, musste sie ihren Plan neu ordnen.
 

„Was denkst du? M-hm? Sie sind weiterhin der Überzeugung sie zu zerstören. Keine Sorge. Daran brauchst du nicht denken, ich meine, hätte man tatsächlich vor Pluton zu reaktivieren, dann hätte man mit dir so oder so die Möglichkeit dazu gehabt und das über Jahre hinweg. Von daher.“ Law war bewusst, dass sie sich darüber Gedanken machte. Doch konnte er sie beruhigen.
 

„Du weißt wie Menschen sind. Sie ändern gerne ihre Meinung, erst recht, wenn ihnen eine große Macht serviert wird.“
 

„Das weiß ich. Hierbei sehe ich dieses Problem nicht. Die Revolutionäre haben in letzter Zeit mehr erreicht, ganz ohne Pluton. Das war auch der Deal, wenn wir hierbei mitmischen.“ Sie prosteten sich zu und Robin seufzte genüsslich auf, als der Wein ihre Kehle hinunter floss. Mit einem Finger strich sie über den Rand des Glases, spürte dabei Laws Blick, der sie musterte. Von der Seite aus, sah sie ihn an.
 

„Was?“, meinte sie leise, wobei er sie durchdringender ansah.
 

„Sag du es mir“, raunte er und nippte am Whiskey. Einen Moment schloss die Schwarzhaarige ihre Augen und überlegte, ob sie darüber sprechen sollte oder nicht.

„Wer ist sie?“, fügte er hinzu. Ihm war durchaus bewusst, dass eine Frau im Spiel war. Er kannte sie. Bereits bei seinem Eintreten hatte er es an ihr bemerkt. Für andere war sie ein Rätsel, nicht für ihn, dafür hatten sie zu viel gemeinsam erlebt.
 

„Ich muss mir Sady ein wenig vom Hals halten“, meinte sie schlussendlich und hörte wie Law auflachte.
 

„Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Es war nur eine Frage der Zeit, ehe sie Gefühle für dich entwickelt, ehrlich. Dennoch, ich dachte du lässt dich darauf nicht mehr ein?“ Die stieß einen tiefen Seufzer aus.
 

„Eigentlich war ich nicht darauf aus, glaub mir.“ Erneut nahm er sie ins Visier. Da lag weitaus mehr dahinter. Er lehnte sich zurück, schwang einen Arm über die Lehne und wartete, ob sie nicht doch von allein weitersprach. Über den wahren Aspekt dahinter, konnte sie nicht viel von sich geben, damit hatte sie sich selbst noch nicht auseinander gesetzt. Dementsprechend verweilte sie in Schweigen, wodurch seine Neugierde größer wurde.
 

„Komm, wer ist sie? Sehr viel Auswahl haben wir nicht. Ich denke nicht, dass sie zu den anderen hier gehört. Entweder hast du jemanden während deiner Abwesenheit kennengelernt oder,…“, er brach ab und grinste sie verschmitzt an. Entnervt massierte sie den Nasenrücken. Er hörte selten auf, wenn er in Laune zum Tratschen war. Dafür zeigte er diese Seite selten.
 

„Ja, sie ist ein Neuankömmling. Genauer gesagt die Kleine, die mit Framm unter einer Decke stecken soll. Keine Ahnung, sie hat etwas an sich und ich kann nicht sagen, dass ich darüber begeistert bin.“
 

„Und um dich abzulenken, steigst du mit unserer Verrückten ins Bett und zusätzlich nutzt du dein Objekt der Begierde aus? Mal ehrlich, solche Dinge passieren immer, wenn ich nicht da bin.“ Innerlich verdrehte sie die Augen, während ihr Äußeres ungerührt blieb. Leider musste sie sich eingestehen, dass es sich wahrlich nicht gut anhörte, was hier vorfiel.
 

„Es geht nicht anders“, kam es gepresst, wobei sie durch den Raum sah.
 

„Sex ist nie verkehrt“, meinte er grinsend und stellte das leere Glas dabei ab. Die Schwarzhaarige hob die Augenbraue, ehe sie ihm wütend entgegen funkelte.

„Nein, jetzt im Ernst. Nicht gerade der passende Moment dafür, sich in jemanden zu verlieben, der wichtige Informationen besitzt. Außerdem, sehe ich auch keine Zukunft. Du darfst dich nicht ablenken lassen. Und zwecks Sady. Sie dürfte wissen, worauf sie sich bei dir eingelassen hat. Also, vergiss das Ganze lieber, wir haben momentan deutlich andere Probleme, vor allem wichtigere.“
 

„Musst du mir nicht sagen. Wenn wir Glück haben, bekommen wir die Pläne. Danach kümmern wir uns um unsere Freunde und schalten sie aus. Fertig. Damit wäre dieses Kapitel abgeschlossen. Darüber hinaus wäre ich dankbar, wenn ich bald mehr erfahre. Denn ehrlich gesagt, ich weiß nicht, wie lange ich dieses Schauspiel noch mitmachen will.“ Bei dem letzten Satz horchte Law auf. Er biss den Kiefer aufeinander, wusste wovon sie sprach.
 

„Noch ist der richtige Zeitpunkt nicht gekommen. Glaub mir, mir ergeht es nicht anders. Ständig tun zu müssen, als stünde man auf deren Seite, kotzt nicht nur dich an.“ Sie tauschten einen längeren Blickkontakt aus. Beide warteten insgeheim lediglich auf den Tag, der sie von hier gehen ließ. Der ihnen die Freiheit gab, die sie sich wünschten. Dafür taten sie alles was nötig war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  -NicoRobin-
2014-12-16T01:01:24+00:00 16.12.2014 02:01
Schade, dass du diese, sowie deine andere ff pausiert hast. Kann man hier vielleicht in nächster zeit weitere Kapitel lesen?
Von:  SakuyaGladius
2013-10-17T22:32:56+00:00 18.10.2013 00:32
Boar ist dieser Kapitel genial xD
Ich freue mich schon auf den nächsten.
Bin mal wieder Aktuell dabei ^^
Endlich xD
Also ich weiß eben nicht was ich sonst schreiben könnte...
Nunja, bin schon ganz neugierig auf den nächsten Kapitel xD
Von:  Dark777
2013-07-21T06:01:17+00:00 21.07.2013 08:01
Yes, endlich kann man mal hinter die Fassade von Robin schauen! Robin spielt mehrere falsche Spiele....das rächt sich garantiert. Ihre Gefühle für Nami werden sie sicher in eine schwierige Position manövrieren und sogar erpressbar machen. Dies wiederum wird Sady-chan sehr gut ausnutzen können, sobald sie hinter Robins Fassade blickt bzw. wird Nami dann nichts zu lachen haben. Wieder klasse Kapi, welches die Story vorantreibt! Beim nächsten Mal würde ich aber auch gerne wieder etwas über Nami lesen. Ich denke sie verbirgt selber mehr, als man auf den ersten Blick denkt V(~_^).
Von:  Renji-kun
2013-07-16T16:51:58+00:00 16.07.2013 18:51
Nach ewigkeiten wieder mal hier vorbeigeschaut und ich bekomm gleich sowas tolles zu lesen *__* wieder sehr gelungen! momentan weiß man wirklich nicht was robin als nächstes vor hat, ob sie nami für sich gewinnen will oder diesen gedanken verwirft. es gibt wieder so viele fragen die beantwortet werden wollen! typisch für deine storys *grins* und genau deshalb sind sie auch immer wieder so spannend ^^ und gepaart mit deinem schreibstil *schwärm* ich freue mich schon auf alle weiteren kapitel die du noch tippern wirst :D

lg ren
Von:  BurglarCat
2013-07-15T20:08:09+00:00 15.07.2013 22:08
jaja, der liebe law. etwas überraschend ihn da anzutreffen, aber das gefällt mir sehr gut :)
nami hat robin also etwas aus dem konzept gebracht, bin mal gespannt, was das noch gibt mit den beiden, insbesondere, wenn nami weiterhin so zickig ist xD
bin auf jedenfall sehr gespannt, wie es weiter geht~
Von:  dragon493
2013-07-10T14:41:49+00:00 10.07.2013 16:41
tolles Kapitel
Gut mal Robins wahres Geschichte zu sehen
bin sehr gespannt wie es weiter geht
Lg dragon493
Von:  fahnm
2013-07-09T21:33:16+00:00 09.07.2013 23:33
Hammer Kapi^^


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