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Role Reversal

von

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Mögen die Spiele beginnen

„Was ist, wenn ich dir sage, dass ich selbst gegen die Erbauung bin und im Grunde alles daran setzen möchte um dieses Unterfangen zu verhindern?“
 

Ungläubig starrte Nami in Richtung der Direktorin, die regungslos auf eine entsprechende Antwort wartete. Schwer, den Schmerzen trotzend, erhob sich die junge Diebin und schritt langsam auf die Gitterstäbe zu, ständig darauf bedacht den Blickkontakt nicht zu unterbrechen. Ob es sich dabei um die Wahrheit oder eine Lüge handelte, vermochte sie nicht zu erkennen.
 

„Warum sollte ich diesen Worten Glauben schenken?“, sprach Nami gepresst, was Nico Robin ein Schmunzeln entlockte.
 

„Sag du es mir“, entgegnete die Schwarzhaarige gekonnt. Resignierend stieß die Diebin einen Seufzer aus. Je länger sie nachdachte, desto mehr Gründe sprachen dagegen. Kein Wunder. Einen Moment lang dachte sie über Frankys Worte nach. Die Geschichte, die hinter diese Frau stand und die man ihr erzählt hatte, sprach Bände. Auf der anderen Seite erinnerte sie sich an die Gedanken, die sie sich selbst gemacht hatte zurück.
 

„Du meintest, ich habe keinerlei Ahnung, was du in deinem bisherigen Leben erlebt hast, genauso wenig wie du über meines. Wenn ich dir diese Worte abkaufen soll, dann nicht ohne irgendwelchen Anhaltspunkt. Wie viel Wahrheit steckt hinter der Geschichte, die im Umlauf ist?“ Darauf hatte die Schwarzhaarige gewartet. Lauschend sah sie sich um, konnte – mit der Hilfe ihrer Teufelskraft – niemanden in näherer Umgebung bemerken.
 

„Einverstanden. Zum Teil stimmt meine Vergangenheit mit den Erzählungen überein. Mein Geburtsort war die besagte Insel, die heute nicht mehr existiert. Weiter ist es korrekt, dass ich die Sprache beherrsche, mit derer ich dafür sorgen kann, dass das Kriegsschiff Pluton auch ohne Pläne erbaut wird. Die Lüge, die dahinter steckt ist jedoch jene, dass ich nicht dazu gewillt bin. Keine Ahnung woher Cutty Framm diesen Gedanken hat.

Die Regierung hat bis heute keinerlei Beweis, der ihnen Sicherheit darüber gibt, ob ich es tatsächlich kann oder nicht. Warum sollten sie so jemanden sonst diese Position überlassen? Der damalige Vize-Admiral hat mir eine Bedingung gestellt. Ich durfte wählen. Den Tod oder das Leben. Die Wahl fiel mir zur damaligen Zeit nicht schwer. Ich war acht, wie hättest du dich entschieden? Seine Forderung schien die beste Variante. Ich arbeite fortan für diese Institution und mein kleines Geheimnis blieb unter uns. Einzig Spandam ist nicht überzeugt. Noch heute glaubt er, dass das eine Lüge ist und es wäre ihm ein Vergnügen mich auszuliefern um an die nötigen Informationen zu gelangen.

Seit Jahren forsche ich im Untergrund weiter um mir einen persönlichen Traum zu erfüllen. Eine Tatsache, die die Regierung nicht erfahren darf. Denn welches Bild würde auf sie fallen, wenn sie wüssten, dass ich nach Wegen suche um sie davon abzuhalten und zeitgleich die Revolutionäre mit Auskünften versorge?

Das ist mein wahres Ich. Der Rest ist eine Fassade, die ich aufrecht erhalte. Das Gesicht, welches mir die Möglichkeit schenkt, so gut wie möglich weiterzuleben.“

Sichtlich durcheinander von den Worten, die sie gerade gehört hatte, sank Nami zu Boden. Ganz anders als das, was ihr der Cyborg mitgeteilt hatte. Nachdenklich blickte Nami immer wieder von einer in die andere Richtung, ohne einen bestimmten Punkt zu wählen. Ihre Gedankengänge überschlugen sich förmlich. Nico Robin stand weiterhin starr an derselben Stelle und beobachtete die Gefangene mit einem nicht deutbaren Blick. Sie ging in die Knie und versuchte erneut Augenkontakt herzustellen.
 

„Mit deiner Hilfe kann ich dafür sorgen, dass dieser Wicht nicht gewinnt. Denn auf seine Weise ist er eine Bedrohung. Er lechzt nach Macht. Findet er den Plan, so wird er ihn dazu verwenden um das wahre Unheil über diese Welt zu bringen, verstehst du?“
 

„Warum er? Gibt es nicht genug andere Personen, die danach streben?“
 

„Natürlich. Er jedoch ist besessen und durch seine Unwissenheit unberechenbar. So gesehen ist dies auch eine persönliche Angelegenheit. Sein Vater hat den Grundstein gelegt, der mein Leben zerstört hat. Er trägt die Mitschuld am Tod meiner Mutter und all den Menschen, die mir nahe standen.“ Gelassen erhob sich Nico Robin und holte den Schlüssel, der zu dieser Zelle gehörte. Mit Namis Blick im Nacken öffnete sie diese und trat ein und näherte sich schließlich der Diebin.
 

„Wer war dein Auftraggeber? Gibt es ihn überhaupt?“ Nami biss sich unwillkürlich auf die Lippen. War diese Art lediglich ein billiger Trick oder nicht? Erneut dachte sie an jenen Moment, den sie allein im Verhörraum erlebten. Irgendetwas an dieser Frau zog sie an und ließ ihre Sinne verrückt spielen. Sie nickte und deutete der Direktorin näher zu kommen. Diese verstand und ging auf Augenhöhe. Als ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt waren, fühlte sich Namis Kehle trocken an.
 

„Stimmt die Geschichte mit den Revolutionären? Deiner Eigenrecherche? Kannst du es mir beweisen?“, wisperte sie.
 

„In meinem Büro habe ich ein Versteck, wo all meine Unterlagen gelagert sind“, flüsterte die Schwarzhaarige zurück und strich Nami eine Strähne aus dem Gesicht, betrachtete dabei den geschundenen Körper.

„Es wäre eine Schande, wenn ein solcher Wildfang in dieser Hölle verenden müsste, meinst du nicht auch?“ Nami schluckte hart und der Gedanke, nein, die Hoffnung auf Freiheit, war stärker denn je. Ohne einen weiteren Gedanken zu verlieren, kam sie näher und flüsterte Robin all die Informationen, die sie benötigte, ins Ohr.
 

„Danke.“ Verführerisch, strich sie Nami übers Kinn und verließ die Zelle.
 

„Und nun?“, fragte Nami nervös nach, hoffend keinen Fehler begangen zu haben. Nico Robin besah sich die junge Frau ein letztes Mal.
 

„Als Dank für deine Kooperation, veranlasse ich dir eine Versorgung deiner Wunden und Sady-chan wird sich vorerst von dir fernhalten. Dafür bleibt diese Unterhaltung vorerst unter uns. Du erzählst niemanden von meinen Worten. Bald schon wende ich mich erneut an dich.“ Nami nickte erleichtert und starrte der Schwarzhaarigen hinterher, als sie allmählich aus deren Blickfeld verschwand.
 


 

× ×
 

„Cutty Framm. Wie lang habe ich darauf gewartet, dich hinter Gitter zu sehen?“, gab Spandam zufrieden von sich und lachte. Der Cyborg schien desinteressiert und scherte sich nicht um diesen Besucher. Sady-chan und Domino tauschten Blicke untereinander aus und rollten dabei mit den Augen.
 

„Könnt ihr ihn zum Ausgang verfrachten? Er beeinträchtigt mir die Sicht“, meinte Franky zu den Frauen gewandt, die sich ein verschmitztes Grinsen unterdrückten.
 

„Wie kannst du es wagen? Du unwürdiger Abschaum! Du sprichst mit einem Volkshelden, dem Retter der Welt. Zeig endlich Respekt! Ich hätte dich vor Jahren einsperren sollen, zusammen mit deinem Nichtsnutz von Lehrmeister. Leider waren mir die Hände gebunden und von da an hattest du dich im Untergrund unter neuem Namen versteckt.

So etwas nenne ich Gerechtigkeit. Du trittst in dieselben Fußstapfen wie dein Meister. Vegetierst an demselben Ort vor dich hin, wo auch er einst starb. Möchtest du wissen unter welchen Qualen er hier von uns gegangen ist?“ Hämisch grinste er und stampfte dabei auf und ab. Franky biss sein Kiefer hart aufeinander. Der Wunsch diesen Mann endgültig von der Welt zu tilgen, nahm stetig zu. Dennoch er musste bei Sinnen bleiben. Er durfte sich diesem Gefühl nicht hingeben. Nein. Tief durchatmend, sortierte er seine Gedanken.
 

„Keine Sorge, alles in Leben kommt zu einem zurück. Denk daran, wenn du durch das Leben wandelst“, waren die einzigen Worte, die der Cyborg noch von sich gab, ehe er den Kopf an die kalte Steinmauer lehnte, die Augen schloss und seinem Gegenüber keine weitere Beachtung schenkte. Verdutzt fixierte Spandam auf den Verbrecher.
 

„Du, du elender,…, öffnet die Zelle! Ich möchte ihm eine Lektion erteilen!“, forderte der Gast, woraufhin Domino den Kopf schüttelte.
 

„Tut mir Leid, mir sind die Hände gebunden. Sie haben hier nicht die Befugnis, die sie von ihrer Einrichtung her gewohnt sind. Außenstehenden ist es nicht erlaubt sich ohne Erlaubnis an den Gefangenen zu vergreifen“, erklärte sie nüchtern, was den Mann mehr und mehr in Rage versetzte.
 

„Wenn sie uns folgen würden“, warf Sady-chan ein und deutete auf den Gang hinaus, der von diesem Zellenblock wegführte.
 

„Eine Sauerei ist das. Ich werde eine Beschwerde einreichen, darauf könnt ihr euch verlassen!“, keifte das Oberhaupt der CP9 und trottelte den Damen hinterher.
 

Eines Tages, dachte sich Franky und öffnete ein wenig seine Augen. Irgendwann, ja, in nicht allzu ferner Zukunft würde dieser Mann seine gerechte Strafe bekommen. Irgendwann.
 


 

× ×
 

„Wie sieht der Befehl aus?“ Nico Robin befand sich in ihrem Büro und blickte den Mann von der Seite aus an.
 

„Da ich nun in gewisser Hinsicht ihr Vertrauen erlangt habe, möchte ich, dass du den wahren Auftragsgeber aufspürst und ihm ein Angebot unterbreitest, welches er nicht ausschlagen kann. Zieh ihn vorerst auf unsere Seite. Wenn die Angaben stimmen, dann wurde bereits der eine oder andere seiner Partner festgenommen.“ Der Mann nickte.
 

„Was ist mit Spandam?“ Bei dieser Frage verdunkelte sich ihr Blick und ihre Augen nahmen ein merkwürdiges Funkeln an.
 

„Positioniere so viele Beweise wie möglich, die ihn in den Abgrund treiben“, sprach sie kalt und rau.

„Noch etwas. Nimm diese Unterlagen vorerst mit. Wir haben mehrmals darüber gesprochen, wohin sie kommen, wenn die Lage es erfordert.“ Ein erneutes Nicken war die Folge. Behutsam nahm er sie wie einen Schatz entgegen und verstaute diese. Selbst wenn die Diebin sich gegen sie wandte, diesen Teil konnte sie ihr niemals nachweisen. Bis zu diesem Tag hatten diese Dokumente niemals ihr Büro erreicht.
 

„Wie hast du es geschafft, dass sie dir ihr kleines Geheimnis verrät?“ Gelassen lehnte sich die Schwarzhaarige nach hinten, tippte mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte und lächelte schelmisch.
 

„Ich weiß eben, was Frauen wollen.“ Lachend erhob sich der Mann.
 

„Dummes, junges Ding. Dann mache ich mich auf den Weg. Bei meiner Rückkehr erfolgt mein Bericht.“
 

„Gut. Nicht vergessen. Sollte irgendetwas schief laufen,…“
 

„Natürlich.“ Die Worte brauchten nicht ausgesprochen zu werden, viel zu oft schon hatten sie auf dieser Basis zusammengearbeitet.
 

„Geh. Ich vernehme Schritte.“ Als er die Türe öffnete, kam ihm bereits Sady-chan entgegen. Er salutierte und marschierte wortlos weiter. Skeptisch blickte sie ihm nach, ehe sie eintrat und sich fragend an Robin wandte.
 

„Er hat einen neuen Einsatzbefehl erhalten. In Water Seven giltt es ein paar Verbrecher abzuholen. Sie sollen direkt hierher überstellt werden. Lästiges Pack“, meinte Robin monoton und Sady-chan verstand.
 

„Du sagst es. In dieser Stadt geht es momentan heiß her. Wie dem auch sei. Unser Gast geht mir allmählich auf die Nerven. Er strapaziert seine Befugnisse.“
 

„Keine Sorge, ich bin gerade dabei ihn uns vom Hals zu schaffen.“ Breit grinsend trat Sady-chan näher und setzte sich – wie meist – auf den Schreibtisch, dicht neben die Direktorin.
 

„Du machst mich neugierig.“
 

„Machst du mir einen Gefallen?“
 

„Was immer du willst“, säuselte die Blonde verführerisch, wovon sich Nico Robin nicht ablenken ließ.
 

„Es geht um unseren Wildfang. Du musst lernen, dass deine gewalttätige Ader nicht stets zum Ziel führt. Ich hingegen hatte sie in ein paar Minuten. Ich habe mir ihr Vertrauen erschlichen. Sorg dafür, dass sie weiterhin von Cutty Framm ferngehalten wird. Er pflanzt ihr gefährliche Gedanken ein, die ich während Spandams Aufenthalt nicht benötige.“
 

„Ich erahne worum es geht. Während seiner Verhöre fing er ständig mit dieser Tour an. Dabei ist deine Geschichte längst ins Reine gerückt worden. Warum sollte sich ein Admiral Märchen ausdenken? Ein gefundenes Fressen für das Ekelpaket. Ich halte alles unter Verschluss, keine Sorge.“
 

„Gib auch Domino Bescheid.“ Als Robin sich erhob um sich eine Tasse Kaffee zu holen, versperrte ihr Sady-chan den Weg.
 

„Was hast du ihr erzählt? Sie schien nicht sonderlich kooperativ.“ Gelassen drehte sich die Schwarzhaarige gänzlich zu ihrer Kollegin, die ihre Beine um diese schlang und die Direktorin somit näher an sich zog.
 

„In deinen Worten: Ein Märchen“, hauchte sie der Blonden ins Ohr, während sie die Arme jeweils seitlich abstützte und ein Glucksen vernahm.
 

„Durchtrieben wie eh und je.“ Provokant platzierte sie Küsse am Hals der Schwarzhaarigen, die daraufhin eine Augenbraue anhob und Sady-chan, deren Blick Bände sprach, ansah.
 

„Du spielst mit dem Feuer“, raunte die Schwarzhaarige noch, ehe sie sich auf das Spielchen einließ, Sady-chan nach hinten auf die Schreibtischplatte drückte und eine sprießende Hand die Türe abschloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Dark777
2013-05-02T12:21:42+00:00 02.05.2013 14:21
Robin das kleine Miststück ist gerade dabei alle zu verraten oder was o_O?! Wie ich das sehe gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Robin ist gerade wirklich dabei Nami zu verraten. Das würde passen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so schnell Vertrauen fasst. Bei dieser Variante wird sie sich Nami mit der Zeit verbundener fühlen und mal schauen, was dann passiert. Im Übrigen könnte Nami Robin genauso hinter's Licht führen. Immerhin hat sie die ersten Kapitel so gut geschauspielert, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass sie nun so schnell ihr Geheimnis preisgibt. 2. Robin verrät Nami allem Anschein nach, haut aber in Wirklichkeit Sady-chan und Co. in die Pfanne. Welchen Weg auch immer die Story einschlägt, ich kann es kaum erwarten zu lesen wie es weitergeht V(~_^)!
Von:  BurglarCat
2013-04-16T13:24:11+00:00 16.04.2013 15:24
du bist abgrundtief böse, weißt du das eigentlich?
man merkt es mal wieder, robin und ihre spielchen, wobei niemand weiß was nun in ihr vor geht oder auf welcher seite sie eben steht. das mit sandy war abzusehen, auch wenn ich es nicht gerne sehe xD
aber wer war der kerl in ihrem büro? viele möglichkeiten fallen mir da nicht ein, aber irgendwie würde das alles nicht passen.. und spanni.. du weißt ja, wenn es nach mir ginge könnte sie ihm einfach das rückrad brechen und die sache wäre ereldigt xDDD
Von:  fahnm
2013-04-13T20:25:19+00:00 13.04.2013 22:25
Super Kapi^^
Von:  HathorCat
2013-04-13T17:55:12+00:00 13.04.2013 19:55
wie? was?!

robin.. du kannst doch nami nicht in die falle locken >.<
argh.. obwohl.. spandam war der auftraggeber.. hm >.<
ach, die sollen spandam nur was unterjubeln, dann geht er schon ab^^

sady-chan.. lass die finger von robin >.<


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